Lebe, Liebe, Leiden- Seh auf mein Herz, schau zum Horizont von Dragonohzora (Mamoru x Usagi) ================================================================================ Kapitel 56: Zwei Männer und ein Baby ------------------------------------ Zwei Männer und ein Baby „Auf keinen Fall!“ „Ich hatte leider keine Wahl“, entschuldigte sich Mamoru. „Es, also.....Ich könnte sonst in ein Hotel?“ Geschockt schlug Fiore die Tür hinter sich zu und nahm Mamoru die extrem große Wickeltasche ab. „Du hättest mich vorwarnen können!“ „Tut mir leid, du hast recht, ich hätte dich anrufen sollen. Ich hatte es nur etwas eilig.“ Schuldbewusst senkte Mamoru seine Augen. „Wir bleiben sowieso nicht lange, höchstens ein paar Nächte“, versprach Mamoru seinem Freund. Fiore seufzte. „Bleibt solange ihr möchtet!“ Erleichtert atmete Mamoru auf und sah auf das schlafende Baby in seinem Arm. Süß war der Kleine ja. Er hätte ihn gerne bei den Tsukinos gelassen, aber Kenji Tsukino und Ikuko Tsukino haben ihn klar gemacht, dass das Jugendamt erwartete, das er sich um den Jungen kümmerte, bis die Angelegenheit erledigt wäre. Sie hatten keine Fragen gestellt, wieso er nun lieber bei einem Freund wohnen wollte. Kenji Tsukino war sogar äußerst hilfreich gewesen und hatte ihn sogar hierher gefahren und ihm mit seinem Gepäck und dem von Manabu geholfen, ehe er ihm auf die Schulter klopfte und ohne ein weiteres Wort wieder verschwand. „Möchtest du einen Kaffee? Du siehst aus, als ob du einen gebrauchen könntest?, seufzte Fiore und ging ohne auf Mamorus Antwort zu warten in die Küche. Irgendwie hatte er sich das anders vorgestellt, aber er würde sich schon damit arrangieren können. Nachdenklich setzte er Wasser auf und fing an die Kaffeebohnen zu mahlen. Er erinnerte sich noch sehr gut daran, das Mamoru so seinen Kaffee am liebsten trank, einer der Gründe, wieso Mamoru im Crown Stammgast war, war der, das Motoki den Kaffee genauso zubereitete. „Kann ich dir zu Hand gehen?“ Erschrocken zuckte Fiore zusammen, als er Mamorus tiefe dunkle Stimme direkt neben sich vernahm. „Hast du etwas?“ „Nein, schon gut, ich hab mich nur erschrocken“, murmelte Fiore und räusperte sich. Seine eigene Stimme klang irgendwie ziemlich kratzig. Wieso war er nur so nervös? Es war nicht das erste Mal, das Mamoru bei ihm in der Küche stand. „Sorry Fiore, ich wollte dich nicht erschrecken! Also?“ „Also?“ „Na, kann ich dir helfen?“ Blinzelnd wandte sich Fiore nun zu Mamoru um. „Ich glaube ich hab den Faden verloren!“ „Ja“, lachte Mamoru. „Das glaube ich auch. „Na los, ich mach das, setz du dich hin!“ „Ähm, aber Masabu?“ „Der schläft wie ein Stein! Nutzen wir das aus, ich hab nämlich schon bei den Tsukinos mitbekommen, das er auch anders kann!“ „Tsukinos? Ach du meinst die Famile, wo du untergekommen bist? Die Familie deiner Freundin?“ Als Fiore das Wort Freundin erwähnte zuckte Mamoru zusammen und hielt in seiner Bewegung inne. „Entschuldige, ich wollte dich nicht an sie erinnern!“ „Schon gut“, murmelte Mamoru leise und konzentrierte sich wieder auf die Kaffeemühle, während vor seinem geistigen Auge ein blondes Mädchen erschien. Das Mädchen, das er immer noch vom ganzen Herzen liebte, seine Frau. Das schlechte Gewissen überkam ihn, er hätte seine Sachen nicht währen ihrer Abwesenheit holen sollen. Kurz überlegte er, ihr eine Nachricht zu schicken. Mamoru seufzte. Sein verdammter stolz ließ es nur nicht zu. Er wusste, das er früher oder später mit ihr reden musste, doch er hatte Angst. Sie hatte ihm ihren Standpunkt klar gemacht, gab es da denn noch etwas zu reden? Sie wollte hier in Japan bleiben, was für eine Zukunft hatte ihre Beziehung dann überhaupt noch? Sein Herz schmerzte bei dem Gedanken, sie wieder gehen zu lassen, jetzt wo sie sich endlich gefunden hatten. Erneut hielt Mamoru inne. Könnte er alles aufgeben und hier bleiben? Natürlich könnte er die Assistenzzeit auch in Japan machen, doch im Ausland war die Ausbildung ganz einfach besser, vor allem in Europa. Er hatte jahrelang geschuftet hatte, als das einfach so weg zu werfen. Doch was wäre die Alternative? Er musste sie verlassen. Sie waren wegen einer Dummheit zwar nur verheiratet, aber wenn er ehrlich mit sich selber war, bereute er diese Dummheit keine Sekunde. Er hatte nie daran gedacht schon sobald zu heiraten, aber in seinen Träumen hatte das Mädchen, das er einmal hatte heiraten wollen, genauso ausgesehen. War ihre Begegnung Schicksal gewesen? Seine Träume waren oft wirr, doch das Mädchen von dem er oft träumte hatte jetzt zumindest ein Gesicht. „Ist sie jetzt eigentlich deine Ex?“ Vollkommen aus seinen Gedanken gerissen, drehte sich Mamoru zu Fiore um. Blass stierte er seinen Freund an. „Ich....weiß es nicht!“ Und dies tat er wirklich nicht. „Mamoru, hör mal zu. Sie schien mir doch eh viel zu jung für dich zu sein oder?“ Gequält lächelte Mamoru und erwiderte dazu nichts. Ein quengelnder Schrei ließ beide Männer dann innehalten. „Verdammt!“ „Mamoru, es ist nur ein Baby!“ Amüsiert folgte Fiore Mamoru zurück ins Wohnzimmer und sah zu, wie Mamoru Masabu von der Decke, auf die er ihn gelegt hatte hochhob. Sofort schien Masabu still zu sein. Mit großen Augen sah er auf und blubberte seinen Unmut schreiend heraus. „Puhhhhhhhh, ich glaub dir muss ich mal die Büx wechseln!“, entfuhr es Mamoru. Hastig eilte Mamoru in Fiores Badezimmer hinein! Amüsiert hob Fiore die Wickeltasche vom Boden auf, als die Tür des Badezimmers erneut aufging. Grinsend sah Fiore wie Mamoru ihm seine Hand entgegen streckte. „Brauchst du vielleicht Hilfe?“ „Ich hab schon schlimmeres machen müssen“, murmelte Mamoru und nahm dankend die Wickeltasche von Fiore entgegen, die er in aller eile glatt vergessen hatte. Lachend lehnte sich Fiore nun an den Türrahmen und sah zu wie Mamoru Masabus Windel wechselte. Es war wirklich faszinierend ihn dabei zuzusehen und kurz ertappte er sich bei dem Gedanken, wie es wohl wäre, wenn Mamoru für immer hier bliebe, gemeinsam mit de Kleinen. Bisher hatte er nie über Kinder nachgedacht, doch Mamoru nun zu beobachten, ließ sein Herz um mehrere Takte schneller klopfen. Der Gedanke, das Mamoru und er eine Familie sein könnten ließ ihn wohlig aufseufzen. Wäre es nicht doch möglich, wenn er ihm seine Gefühle gestehen würde, das Mamoru ihn eines Tages lieben könnte, so wie er ihn? „Mamoru, ich...“ „So, das wäre geschafft! Siehst du Fiore, das sieht doch für den ersten Versuch ganz passabel aus!“ Stolz zeigte er Fiore sein Windelwerk, was Masabu mit einem zufriedenem Nicken quittierte. Errötend beäugte Fiore Masabus Windel und war heilfroh, das Mamoru nicht registriert hatte, das er ihm gerade etwas gestehen wollte. Sein Herz raste wild und unbarmherzig, ehe er stutzte. „Du Mamoru, das sieht ja ganz nett aus, aber ähm, ich glaube, du hast ihm die Windel falsch herum angezogen!“ „Wie?“ Verblüfft musterte Mamoru sein doch eigentlich tadelloses Meisterwerk. „Quatsch? Sieht doch gut aus, oder Manabu?“ „Und was ist das hier“; deutend zeigte Fiore auf die Aufschrift im vorderem Windleberreich, wo ganz eindeutig Hinten geschrieben stand. „Heiliger Bimbam“, rief Mamoru laut. „Verdammt!“ Verlegen grinste Mamoru breit. „Na sowas?, das bleibt aber unter uns Masabu!“ Masabu wiederum gluckste zufrieden und strahlte über sein ganzes Gesicht. „Ich glaube ihn stört das nicht sonderlich“, lachte nun auch Fiore. „Nicht schön, aber selten“, nickte Mamoru zufrieden. „Du wirst ein toller Vater sein Mamoru. Übung macht den Meister!“ Mamoru griente. Nur das Masabu garnicht sein Sohn war. Kurz sah er zu dem Kleinen. Er musste unbedingt herausfinden, wer der Vater von Masabu war. „Masabu hat bestimmt Hunger, ich hoffe du hast in deinem Gepäck auch Gläser!“ „Gläser? Wieso sollte ich...“ „Babynahrung Mamoru“, fiel Fiore ihm ins Wort. „Mhh, also was das angeht. Ikuko wollte das nicht, daher haben wir bisher immer den Babybrei frisch zubereitet!“ „Wer ist Ikuko? Der Name deiner Ex Freundin war doch etwas mit Hase oder?“ „Ähm....was? Nein, Ikuko ist Usagis Mutter und sie ist nicht meine Ex...zumindest glaube ich das“, murmelte Mamoru nun doch etwas unsicherer geworden. Vermutlich könnte das aber bald soweit sein, spätestens wenn sie bemerkte, das er quasi ausgezogen war, würde sie wohl die Scheidung einreichen. Was tat er hier eigentlich? War er völlig irre? Er sollte sofort zurück!“ „Auch noch frisch kochen? Wir sind Männer!“ Fiore seufzte. „Also gut, hast du denn etwas dabei?“ „Ikuko hat mir zwei Einkaufstüten mit frischen Biogemüse mitgegeben und ein Rezeptbuch! Fiore ich denke ich sollte lieber...“ Als es an der Haustüre klingelte, hielt Mamoru abrupt inne. „Erwartest du Besuch?“ „Nicht das ich wüsste?“ Wer konnte das denn jetzt wieder sein? Er hatte vorgehabt Masabu so schnell es ging etwas zum Abendessen zu machen, damit das Baby schnell schlafen konnte. Dann könnte er endlich Zeit mit Mmaoru alleine verbringen. Es war wirklich lange her, wo sie sich mal in Ruhe zu zweit hatten unterhalten können. „Geh schon einmal in die Küche, wer das auch an der Tür ist, den wimmle ich ab!“ „Ok, aber macht es dir auch keine Umstände? Ich meine, wenn du jemanden erwartest, dann geh ich vielleicht doch lie..“ „Nein!“, platzte Fiore erneut heraus, ehe er sich räusperte. „Nein, du störst mich nicht, im Gegenteil Mamoru. Ich freue mich, das du eine Weile mein Gast sein wirst!“ Mamoru lächelte und legte kurz seine Hand auf die Schulter seines Freundes. „Ich danke dir Fiore“, sagte er leise, als er dann mit einer der Einkaufstasche und Masabu in der Küche verschwand. Fiores Schulter kribbelte genau dort, wo Mmaoru ihn berührt hatte, doch als es erneut klingelte kam er wieder mehr zu Sinnen. Er ging hastig in den Hausflur und schaute durch das kleine Bullauge, ehe er verdutzt die Tür öffnete. „Dich habe ich hier nicht erwartet!“ „E..Entschuldigen Sie bitte, aber ich suche Mamoru....Mamoru Chiba. Er....er ist doch hier oder?“ Nachdenklich beäugte Fiore das seltsame Mädchen. Wer hatte dem Mädchen bloß gesagt, das so eine Frisur stylisch wäre? „Ich denke, du solltest ihn erst einmal alleine lassen Usagi, !“ „Dann ist er also wirklich hier? Bitte! Fiore, ich weiß nicht, was er Ihnen erzählt hat, aber ich muss mit ihm sprechen. Bitte....Es ist wichtig! Sie sind doch sein Freund oder?!“ „Ja, genau der bin ich. Ich bin sein ältester Freund und genau deswegen werde ich es vorerst auch nicht zulassen, das du mit ihm sprichst! Er hat eine zerbrechliche Seele und du hast ihn verletzt!“ „Was aber? Moment einmal, was hat er Ihnen denn erzählt?“ „Ist das nicht egal? Wichtig ist nur, das es ihm nicht gut geht und das wegen dir!“ Fiore atmete tief ein und aus. Er musste Mamoru schließlich schützen oder etwa nicht?“ „Ich sage ihm, das du hier warst und er dich, wenn er es für richtig hält zurückrufen kann, aber......im Moment!“ Hoffentlich kam er dafür nicht in die Hölle. „Hör mal Mädel...Mamoru hat mir klipp und klar gesagt, falls du hier auftauchen solltest, das er dich vorerst nicht sehen will! Es tut mir wirklich leid......., aber wenn man sich gestritten hat, sollten beide Parteien erst einmal ein paar Nächte drüber schlafen, ehe man miteinander redet, so hat jeder Zeit, das sich die Gemüter beruhigen. Geh nach Hause und warte einfach auf seinen Anruf!“ Als Fiore die Tür schloss schlug sein Herz bis zum Hals. Auch das weitere Klopfen versuchte er zu ignorieren, als er zu Mamoru in die Küche ging, wo Mamoru arg damit beschäftigt war sich mit Masabu durch die Rezepte zu blättern. Das Mädchen tat ihm natürlich leid und er würde Mamoru auch sagen, das sie hier gewesen war, aber nicht heute. Heute wollte er ihn für sich haben. Er brauchte einfach Zeit....Zeit, damit er seine Gefühle ordnen konnte und entscheiden konnte, ob er Mamoru seine Liebe gestehen sollte. Kurz blickte Mamoru auf. „Und? Alles klar?“ Fiore versuchte zu lächeln, als er die Küche betrat. „Klar, es war nur ein Klingelstreich, nichts weiter Mamoru!“ „Ah...ok!“ „Und was gibt es?“ „Ich denke mal....Heure wird es nur ein einfacher Milchbrei und ab morgen koche ich einfach vor, dann geht es schneller!“ „Kriegst du das denn hin?“ Mamoru lachte. „Ok, das war eine dumme Frage, du kriegst alles hin, das war schon immer so!“ „Also, das würde ich jetzt zwar nicht behaupten, aber wenn du das so sagst, wird es vermutlich stimmen!“ „Wie immer bist du sehr von dich überzeugt!“ „Klar, hier hältst du Masabu, dann kann ich den Milchbrei machen!“ Ohne, das er etwas erwidern konnte, hielt Fiore plötzlich Masabu in seinen Armen. „Ich danke dir, ich muss noch einmal schnell die zweite Tüte aus dem Wohnzimmer holen!“ Als Mamoru jedoch aus der Küche stürmte klingelte es erneut. Hastig sprang Fiore mit Masabu im Arm auf. „Ich gehe Mamoru!“ Eilig lief er aus der Küche. Mamorus Ex war wirklich hartnäckig, das musste man ihm lassen, doch zu seinem Unmut war Mamoru schon in den Hausflur geeilt um die Tür zu öffnen. „Was willst du denn hier?“, hörte er Mamorus wohlklingende Stimme. Zumindest schien sich Mamoru nicht sonderlich zu freuen, seine Exfreundin zu sehen. Durfte er also wirklich hoffen? Er brauchte doch einfach nur etwas Zeit, damit er den Mut hatte, offen mit Mamoru über seine Gefühle reden zu können. Vermutlich würde er seine Gefühle nie erwidern, aber was wenn doch? Und was wenn nicht? Fiore schluckte und versuchte zu lauschen....Sann konnte er vielleicht endlich nach vorne sehen. Wie auch immer das ausgehen mochte, er musste es jetzt tun, sonst würde er vermutlich nie wieder den Mut dafür ergreifen. „Nun drängle doch nicht so, ich lass dich ja rein“, hörte Fiore Mamoru plötzlich herummeckern. Moment einmal, das war doch......Das konnte doch wirklich nicht wahr sein. Fiore sprang mit einem einzigen Satz in den Flur hinein und schaute sein gegenüber böse an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)