Lebe, Liebe, Leiden- Seh auf mein Herz, schau zum Horizont von Dragonohzora (Mamoru x Usagi) ================================================================================ Kapitel 54: Liebeskummer ------------------------ Liebeskummer Lautes Gelächter drang an die Theke herüber, wo Motoki Furuhata fröhlich stand und einige Gläser polierte. Ab und an warf er einen Blick in den Nebenraum, wo das rege Treiben von Teenagern und jungen Studenten an den Spielautomaten von statten ging. Er brachte Getränke, flirtete hier und da mit den Jungen und Mädels, was ihn häufiger ein gutes Trinkgeld einbrachte. Dennoch musste er seit Tagen zwischen beiden Bereichen hin und her wetzten, denn auch in der Cafeteria war er als Juniorchef dafür verantwortlich, das der Laden lief. Seine Schwester hatte sich erdreistet als Ausgleich für seinen Kurzurlaub nun selber einige Tage frei zu nehmen. Es passte ihm nicht, aber was sollte er machen? Neugierig schaute er immer zu dem jungen Mann am Fenster hinüber. Er war ein Freund von Mamoru. Dafür das Mamoru so ein Einsiedler war und kaum jemand an sich heranließ, hatte er verdammt viele Freunde, dachte sich Motoki mit einem Grinsen und schnappte sich ein Tablett und platzierte einen Schokoladenmilchshake darauf, ehe er auf den Mann zusteuerte. „Hey Kumpel!“ Motoki setzte den Milchshake vor Fiore ab. „Meinst du nicht, das du langsam genug hast? Das du noch kein Bauchweh hast, verwundert mich wirklich!“ „Lass mich, ich hab Liebeskummer!“ Belustigt stellte Motoki drei weitere und inzwischen leere Milchshakegläser auf sein Tablett ab. „Weißt du, vielleicht wird es Zeit, das du ihm deine Liebe gestehst!“ Fiore verschluckte sich abrupt. „Bitte?“, krächzte er schockiert. „Bist du irre? Er ist Hetero, was soll das ganze also bringen?“ „Nun, es tut dir bestimmt gut, es einfach mal laut auszusprechen!“ „Damit mache ich mich nur lächerlich!“ „Meinst du? Na ich würde es an deiner Stelle mal ausprobieren!“ Deprimiert starrte Fiore an Motoki vorbei auf eine Wand voller Fotos, wo auffällig oft Mamoru zu sehen war. Man könnte glatt glauben, Mamoru wäre das Maskottchen des Crowns. Neid erfüllte Fiore. Wie sehr wünschte er sich, das er Mamoru zumindest so nah mal kommen würde? Klar sie beide waren gute Freunde, aber Motoki und er schienen sich ganz besonders gut zu verstehen. Er würde alles verwetten was er besaß, falls Mamoru sich mal ausprobieren würde wollen, dann würde er sich nicht ihn aussuchen, sondern seinen besten Freund Motoki Furuhata! „Na wenn man mal vom Teufel spricht?“ Motoki klopfte Fiore aufmunternd auf seine Schulter und holte Fiore ins Hier und Jetzt zurück. „Nutze die Chance, er ist alleine gekommen“, raunte Motoki ihm zu und ging dann direkt auf Mamoru zu. „Das du dich von deiner Liebsten trennen kannst, nicht zu fassen, ich dachte ja, das ich dich nie wieder sehen würde, nachdem ihr beide mich einfach so in Vegas habt sitzen lassen!“ Mamoru war absolut nicht zum scherzen jetzt aufgelegt. Er sah seinen Freund betrübt an und seufzte. „Ich bin froh, das du wieder in Japan bist!“ Motokis Klatschbasendetector leuchtete instinktiv rot und warnend auf. „Was ist los?“ Er sah Mamoru sofort an, das etwas passiert sein musste. Mit einem noch tieferen Seufzer setzte sich Mamoru an den Tresen und starrte einfach nur nach vorne. Motoki wusste absolut nicht was er nun davon halten sollte, das war so untypisch Mamoru Chiba. Ernst ging er hinter den Tresen und schenkte Mamoru erst einmal einen großen Becher Kaffee ein, genau so wie er ihn liebte, stark und pechschwarz. Er schob ihm den Becher zu und lehnte sich halb über den Tresen. „Mamoru?“ Mamoru starrte auf den Kaffee, der Duft stieg ihm in die Nase. Bedrückt sah er nicht hoch, sondern nur in die heiße und schwarze Flüssigkeit. „Ich glaube es ist vorbei, vorbei, ehe es richtig angefangen hat!“, fing er plötzlich an zu reden ohne hoch zu blicken. Motoki blinzelte. Zumindest hatte sein Freund anscheinend seine Sprache wieder gefunden, auch wenn da nicht wirklich etwas gescheites rauskam. „Wovon sprichst du bitte?“ Mamoru raufte sich auf einmal die Haare. „Das war sowieso eine Schnapsidee gewesen! Ich meine...Der Beulenkopf und ich?“ „Aha, daher weht der Wind!“ Na bravo, noch einer mit Liebeskummer. „Was hast du angestellt?“ „Wieso denn ich?“, brauste Mamoru untypisch sofort auf und funkelte Motoki wütend an. „Weil wir Männer immer Schuld sind und du was deinen süßen sogenannten Beulenkopf angeht, schon immer einen Hang hattest immer das genaue Gegenteil von Richtig zu machen!“ Mamoru schnaubte. „Ist es denn verkehrt eine gute Ausbildung zu absolvieren? Davon hat sie schließlich später auch etwas!“, brummelte er. „Ok, ich komme echt nicht mehr mit. Ich denke ihr liebt euch und nichts kann euch auseinander bringen?“ Motoki kam ihm immer näher und schnupperte. „Was soll das?, knurrte Mamoru. „Ich wollte mich nur versichern, das du nicht schon wieder betrunken bist oder unter irgendwelchen Drogen stehst!“ Geschockt starrte Mamoru nun seinen besten Freund an. „Woher?“ Motoki nickte gen Fenster hin. „Das tolle an diesem Job ist einfach, das alle möglichen Leute ihren Ballast bei mir abladen wollen. Es muss an meiner außergewöhnlichen Persönlichkeit liegen oder?“ Mamoru drehte überrascht seinen Kopf und erblickte Fiore. Was tat er denn hier im Crown? Sofort bekam er ein schlechtes Gewissen, denn er hatte sich weder bei Fiore noch bei Kobayashi bedankt und nun kam Fiore zu ihm herüber. Mamoru atmete tief ein und wieder aus und versuchte ein möglichst freundliches Gesicht aufzusetzen, auch wenn ihm absolut nicht danach zu Mute war. „Hey Fiore!“, begrüßte er ihn schließlich und wünschte sich auf einmal ziemlich weit weg von ihm zu sein. Eine dunkle Erinnerung kam in ihm hoch. Er fühlte sich ziemlich unbehaglich in seiner Nähe. „So, das hab ich sie ja endlich beide zusammen. Ihr habt mehr Gemeinsamkeiten als ihr gerade denkt!“ Lächelnd schenkte Motoki Fiore ebenso einen Kaffee ein. „Sorry Alter, aber du bekommst jetzt wirklich keine Milchshakes mehr!“ „Welche Gemeinsamkeiten?“, fragte Fiore verwirrt. Motoki sprach manchmal wirklich wie nicht von dieser Welt. Motoki lächelte. „Euer Liebeskummer!“ „Ich habe keinen Liebeskummer“, brauste Mamoru entrüstet auf. „Ach? Und was war das denn eben mit Es ist vorbei?“ „Nur Tatsachen!“, seufzte Mamoru und schaute nun zu Fiore rüber, der wirklich alles andere als gut aussah. Was faselte Motoki da eigentlich, sie hätten etwas gemeinsam. Hatte Fiore Liebeskummer? „Dabei fällt mir ein, wohnst du nicht bei den Tsukinos?“ Unruhig wandte Mamoru wieder seinen Blick zu seinem bestem Freund. „Ja...., aber ich glaube......Sag mal, kann ich heute bei dir schlafen?“ Motoki sah überrascht auf. Das war doch wohl nicht sein Ernst? Floh er etwa schon wieder vor seinen Gefühlen zu dem blonden Mädchen?“ „Sorry Kumpel, aber ich unterstütze mit Sicherheit nicht wieder deine exezentrischen Fluchtversuche. Ich weiß nicht was zwischen euch vorgefallen war, aber gib dir einen Ruck und geh zu ihr, redet miteinander!“ Mamoru seufzte, das hätte er sich ja denken können, das sein Freud auf ihrer Seite war. „Du, du kannst bei mir unterkommen!“ Abrupt wandte sich der Schwarzhaarige und der Blondhaarige sich zu Fiore. Der Blonde verfluchte Fiore für seinen hirnrissigen Einfall. Was versprach sich Fiore denn nun davon? Mamoru überlegte hin und wieder. In Fiores Gegenwart befiel ihm immer noch ein seltsames Gefühl, aber das Angebot kam ihn wie gerufen. „Danke Fiore, aber nur wenn es dir nicht unangenehm ist!“ Fiore lächelte. Unangenehm? Das war die Gelegenheit etwas Zeit mit Mamoru verbringen zu können, vielleicht konnte er es dann doch schaffen, ihn endlich seine Gefühle ihm gegenüber zu gestehen. Vielleicht war Motokis Idee doch keine so schlechte. Würde er sich dann wirklich besser fühlen? Hätte er doch nicht nur so eine Angst, das Mamoru sich von ihm abwendete und nicht mehr mit ihm befreundet sein wollen würde. Sein Herz raste, als er in die Azurblauen Augen von Mamoru blickte. Fiore lächelte. „Du bist mir immer willkommen Mamoru!“ „Nein, nein..nein!“ Entrüstet knirschte Motoki mit seinen Zähnen. „Das wirst du schön bleiben lassen mein Freund! Du wirst zu Usagi gehen und es wieder gerade biegen. Lauf nicht schon wieder davon!“ Mamoru seufzte und starrte aus dem Fenster. Motoki hatte leicht reden. Usagi war eben Usagi. Wie sollten sie ein Leben zusammen aufbauen, wenn Usagi sich weigerte zu ihm zu ziehen? Mamoru sah zu Fiore. „Ich hole meine Sachen!“ „Tu das nicht Mamoru“, wiederholte Motoki eindringlich, doch Mamoru ignorierte die Stimme seines Freundes. Motoki hatte leicht reden, er steckte nicht in seiner Haut, das hatte er noch nie getan. Er würde sich so oder so auf ihre Seite schlagen, vermutlich sogar verlangen, das er in Cambridge seine Zelte abbrechen sollte, doch das konnte er einfach nicht und aus irgendeinem Grund glaubte er auch nicht, das Usagi das glücklich machen würde, wenn er genau das tat. „Und schon wieder haut der Kerl ab!“, fluchte Motoki vor sich her und musterte Fiore. „Ich weiß, das ich dir geraten hatte, ihm deine Liebe zu gestehen, aber ehrlich? Du musst nicht gleich mit ihm zusammenziehen!“ Fiore sah nachdenklich auf die Uhr. „Wir sind Freunde und ich glaube Mamoru braucht jetzt einen Freund und ein Bett!“ „Ja, aber nicht dein Bett. Vergiss bitte nicht was du selber gesagt hast! Er ist Hetero und außerdem in festen Händen!“ Fiore seufzte. „Ich weiß das sehr gut , das er Hetero ist, aber ob er wirklich in festen Händen ist? Wir werden sehen Motoki, wir werden sehen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)