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Verdammt, beherrsch' dich!

von

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Wettstreit beendet

„Bist du fertig, Hinata-chan?“, rief Kiba vom Tor des Hyuuga Anwesens aus. Er war sich nicht sicher, ob es ihm gestattet war, das Grundstück zu betreten, aber so oder so konnte es nicht schaden, Neji lautstark davon in Kenntnis zu setzen, wer seine Cousine gerade abholte. Bei dem Gedanken an einen wutentbrannten, eifersüchtigen Hyuuganachkommen breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus.
 

Hastig eilte Hinata nach draußen. Sie hatte bis zuletzt gewartet und gehofft, Neji würde nochmal nach Hause kommen, doch er schien kein Interesse daran zu haben, dies bald zu tun. Sie machte sich Sorgen. Und sie vermisste ihn. Irgendwie.

Doch trotz aller Besorgnis würde er so nun zumindest nichts von ihrer Verabredung mitbekommen, von der sie sich fest vorgenommen hatte, diese als sorglosen friedlichen Tag zu genießen.

Bemüht lächelnd rannte sie auf ihren Teamkollegen zu.

„Ohaio, Kiba-kun!“, begrüßte sie ihn freundlich. Sie traute sich insgeheim nicht ihn zu fragen, was er heute zu tun gedachte, doch glücklicherweise sprach er just in diesem Moment seinen Plan aus.

„Wollen wir erst einmal ein bisschen durch das Dorf bummeln? Und uns dann irgendein nettes Plätzchen zum Mittagessen aussuchen. Vielleicht bei Ichiraku’s Nudelsuppenrestaurant?“, erfragte er möglichst höflich. Die Angesprochene nickte leicht und die beiden setzten sich in Bewegung. Wie selbstverständlich nahm der Inuzuka dabei ihre Hand in seine. Und Hinata wurde das Gefühl nicht los, dass sich dieser Griff falsch anfühlte.
 

„Danke nochmal, dass du mir bei der Aktion geholfen hast.“, meinte Shikamaru anstandshalber.

„Kein Problem.“, zwinkerte Temari, „auf seine kleinen Brüder muss man eben aufpassen. Die haben nur Flusen im Kopf!“

Nun, ob man die Entehrung eines Mädchens der durchaus angesehenen Hyuuga-Familie als kindische ‚Flusen‘ bezeichnen konnte, wagte der Nara zwar zu bezweifeln, doch mit einem Seitenblick auf die beiden beschloss er nicht weiter zu argumentieren. Wobei man sagen muss, dass Gaara unverändert aussah, lediglich Kankuro schien stark in die Mangel genommen. Nun, vermutlich wirkte Gaara’s Schutzschild entsprechend. Oder Kankuro konnte gegen die Schlagkraft seiner Schwester einfach nichts ausrichten.

Das musste man Temari lassen, Temperament hatte sie. Sie war keines dieser blauäugigen Mädchen in deren naiven Traumwelten. Sie war durchsetzungsfähig und hatte Führungsqualitäten. Und eine Zusammenarbeit mit ihr hatte ihn eigentlich bisher stets bereichert.

„So, wie gedenkst du dich zu revanchieren?“, riss sie ihn unvermittelt aus den Gedanken. Sie grinste hämisch.

„Wieso denn revanchieren?“, verlegen kratzte sich der Nara am Hinterkopf.

Temari bedachte ihn nur mit einem mitleidigen Blick: „Ach, Shikamaru. Natürlich erwarte ich eine Gegenleistung für meinen Aufwand.“

Irritiert blickte er sie an. „Für deinen ‚Aufwand‘ scheint dir das ganze aber Recht viel Spaß gemacht zu haben.“, merkte er an.

Temari musterte ihn mit hochgezogener Augenbraue. Dann seufzte sie. „Man, für deinen hohen IQ stehst du aber ganz schön auf dem Schlauch!“

Und dann packte sie ihn am Krachen, zog in zu sich und drückte ihre Lippen auf die seinen. Erst verwirrt hielt Shikamaru inne, doch dann fuhren sein Hände bedächtig zu ihrer Taille und hielten sie an Ort und Stelle. Er spürte Temari’s Grinsen auf seinem Mund, und dann ihre Hände in seinem Nacken.

Kein schlechtes Gefühl, das musste man ihr lassen. Wobei er sich jetzt nicht mehr sicher war, ob die beiden Freundschaft verband.

Doch in dem Moment wurden sie jäh unterbrochen von einem lauten Aufschrei: „Ich wusste es!!!“
 

Wie ein Wilder kam Kiba auf die beiden zugestürmt. Kurz irritiert von dem erschreckenden Anblick der beiden Brüder Temari’s, wandte er sich doch eilig wieder seinem Hauptaugenmerk zu. Hinter ihm näherte sich mit vorsichtigen Schritten Hinata ebenfalls der kleinen Gruppe.

„Du!“, triumphierend deutete Kiba mit dem Finger auf den Jungen vor sich, „Ich wusste, du hattest gelogen!“

Der Nara erwiderte seinen Blick beinah gelangweilt und zog nur skeptisch eine Augenbraue nach oben: „Gelogen? Wobei?“

Sein aufgekratzt wirkender Gegenüber schenkte ihm nur einen verständnislosen Blick: „Na, bei unserem Gespräch mit den ganzen Anderen. Und hattest gesagt, ihr wäret nicht zusammen.“

„Waren wir auch damals nicht. Genau genommen sind wir wohl erst jetzt zusammen.“, erklärte Shikamaru ruhig. Ehrlich gesagt wusste er nicht einmal, wieso er das überhaupt mit dem Hundeliebhaber hier diskutierte. Es ging diesen ja schließlich nichts an.

„Ach sind wir das? Zusammen?“, fragte Temari schelmisch grinsend nach. „Und wieso eigentlich erst jetzt?“, hakte sie nach, „Standest du nicht erst vor kurzem mit einem Strauß lila Flockenblumen vor meiner Tür?“

„Der war zur Entschuldigung. Und weil ich dich bitten wollte, deinen Brüdern Verstand einzubläuen.“

Und Hinata fiel auf, dass die Beschreibung auf genau den Strauß passte, mit dem sie Neji gesehen hatte. Er musste ihn demnach Shikamaru für Temari gegeben haben, die sich wohl gestritten hatten. Irgendwie süß, dachte sie für sich.

„Nun, vielen Dank dafür!“, nörgelte Kankuro den Kagemane-Jutzu-Nutzer beleidigt an.

„Hey, wenn ihr nicht drauf und dran gewesen wäret, hier irgendein Mädchen zu entwürdigen, wäre die Prozedur auch nicht vonnöten gewesen! Peinlich sowas!“, schnauzte seine große Schwester ihn direkt an.

Kiba blickte von einem Geschwisterkind zum anderen, ehe ihm ein Licht aufging.

„Also seid ihr raus aus dem Spiel?“, grinsend verschränkte er sie Arme hinter dem Kopf, „Na, so ein Zufall aber auch. Sieht ganz so aus, als würde ich das Ding gewinnen.“

Und auch wenn er mit ‚Ding‘ sicher nicht Hinata sondern den Wettstreit allgemein um sie hatte betiteln wollen, war diese Formulierung doch recht unpassend gewählt. Denn im selben Moment wurde es der Hyuuga klar. Bei Shino hätte es noch Höflichkeit sein können, aber Naruto und Sasuke waren eindeutig auf sie aus gewesen. Ebenso wie wohl auch Kiba. Sie konnte es nicht fassen. Tränen bildeten sich in ihren Augenwinkeln, als sie sich schnellstmöglich umdrehte und los rannte. Bloß weg von hier. Sie war ja so naiv gewesen!

„Nun, ich fürchte auch deine Chance hat sich jetzt gerade erledigt.“, meinte Shikamaru lediglich ohne jedwede Emotion und deutete mit einem Kopfnicken in Richtung der fort stürmenden Kunoichi. Wie vom Blitz getroffen wandte Kiba sich um.

„WAS?! Nein, verdammt! Hinata, warte!!!“, und rannte ihr hinterher. Dass er sie nicht mehr einholen würde, wusste er in jenem Moment noch nicht.
 

Ihr Kopf fühlte sich leer an, frei von jedweden Gedanken. Einzig und allein ihrer Intuition folgend fand sie den Weg nach Hause und zu ihrem Zimmer. Mit einer fließenden Bewegung schlüpfte sie hinein und schob die Tür zu. Sie atmete heftig zitternd und war sich für einen Moment nicht sicher, ob es ausschließlich an dem sprintartigen Lauf vom Zentrum des Dorfes bis hierher lag. Doch sie weinte nicht.

Die Hyuuga war nicht wirklich traurig, sie fühlte sich eher erschöpft. Sie lies sich auf den Boden sinken, mit dem Rücken zum Zimmer, ihre Hände zu Fäusten verkrampft sich auf dem Boden abstützend.

Langsam beruhigte sie sich. Es dauerte noch einen Moment, ehe sie die Anwesenheit einer zweiten Person im Raum wahrnahm.

„Nii-san? Du bist wieder da?“, sie warf einen Blick über ihre Schulter. Und da stand er.
 

Neji nickte: „Ich wollte in deinem Zimmer auf dich warten. Und mich entschuldigen, dass ich so lange weg war.“

Er schwieg zunächst, doch beiden war klar, dass er sich noch erklären würde.

„Ich musste nachdenken.“, murmelte er dann.

„Ich auch“, flüsterte sie und schaute wieder nach vorn, den Blick starr und ohne zu fokussieren auf die Tür geheftet.

Wieder Schweigen.

„I-ich war heute mit Kiba unterwegs. Aber er hatte mich nur … für einen persönlichen Triumphzug ausgeführt.“ Sie wusste nicht genau, was es mit der ganzen Sache auf sich hatte und wer alles darin involviert gewesen war, doch es schien ihr auch nicht wichtig.

„Als ich nach Hause ge-gelaufen bin … hab ich mich so klein gefühlt.“, sie stockte.

Neji’s Blick zeigte absolutes Schuldgefühl. Er war gescheitert. Er hatte sich doch geschworen, sie vor jedwedem Unheil zu beschützen!

„Es tut mir so leid!“, flüsterte er, „Dass ich nicht hier war.“

Seine Cousine verstand. Es ging ihm um seine Aufgabe als Mitglied der Nebenfamilie die Hauptfamilie zu beschützen. Irgendwie bedrückte es sie, dass er sich noch immer so distanziert verhielt. Den beiden fiel es doch sonst auch leichter, miteinander umzugehen. Wieso konnten sie diesmal nicht ehrlich sein?

„Nein, ich hätte es wissen müssen.“, meinte Hinata deshalb leise. Noch ehe Neji ihr zureden konnte, dass sie gar nichts wissen konnte und nur alle Männer Idioten waren, erklärte sie sich hastig: „Ne-nein, ich meine nur, es, es hat sich falsch angefühlt. Es war nicht richtig. Es …“, sie schluckte, „alles was ich, naja, was ich mache fühlt sich nur mit dir gut an.“

Und in diesem Moment war sie froh, dass er ihr hochrotes Gesicht nicht zu sehen bekam.
 

Neji konnte nicht anders als leicht zu lächeln. Endlich wich diese Anspannung aus dem Raum und auch aus ihm.

Mit nur wenigen Schritten durchquerte er den Raum und setzte sich zu ihr runter, nah genug dass sie seinen Atem in ihrem Nacken spüren konnte.

„Geht mir genauso.“, murmelte er, während er sich sachte an sie schmiegte und beide Arme von hinten um sie schlang. Die Finger seiner rechten Hand spielten mit dem Reisverschluss ihrer Jacke, während seine links bedächtig unter ihr Oberteil fuhr und über die blasse, weiche Haut strich. Hinata seufzte leise. Und lies ihn gewähren, drückte sich doch näher als irgend möglich an ihn.

„Es tut mir leid, dass ich mich bei dir nicht beherrschen kann. Ich“, er hielt einen Moment inne und öffnete langsam den Reisverschluss, während er mit den Fingern über ihren Bauch strich, knapp über dem Hosenbund, „ich kann einfach kein guter Bruder für dich sein.“

Hinata wandte ihren Kopf nach hinten und schaute ihn an. Vorsichtig strich sie mit einer freien Hand über die grünen Brandmale auf seiner Stirn.

„Das sollst du nicht. Ich möchte etwas anderes von dir.“, murmelte sie und wurde sichtbar rot als ihr Blick auf seine Lippen fiel. Und ihre Augen fielen zu, als ihre Lippen sich zu einem tiefen, dringlichen Kuss trafen.

„Ok …“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Nun ... das war's also. Die FF ist fertig. Irgendwie bin ich selbst überrascht darüber, aber auch ein wenig erleichtert. Es bleibt an euch zu entscheiden, ob es die Mühe wert war, diese Entwicklung zu verfolgen.

Ich hätte eigentlich am Ende gern noch ... ihr wisst schon was, angehängt. ^^ Aber ihr kennt animexx und diese adult Kapitel finde ich einfach zum kotzen. Vielleicht kommt irgendwann noch eine Bonusstory, die so uneindeutig geschrieben ist, dass sie die Zensur überlebt! Doch für's erste bin ich fertig.

Danke an elly, dass sie mich immer wieder mit ihren Schreibphasen angesteckt hat. Danke an alle Favoriten und Kommentare, die mich motiviert haben!

Liebe Grüße gehen raus an euch, eure Ari Komplett anzeigen

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