Verdammt, beherrsch' dich! von elysahria ================================================================================ Kapitel 8: Verblüffung und Verwirrung ------------------------------------- Hinata war wie gelähmt. Sie schien beinah im Begriff das Atmen zu vergessen. „Keine Angst!“, flüsterte die Person hinter ihr, ganz so als ob man ihre Gedanken lesen konnte, „Ich werde dich nicht verletzen.“ Es war die Stimme eines Jungen. Sie kam der Hyuuga irgendwoher bekannt vor und womöglich hätte sie sich sogar in diesem Moment an ihn erinnert, wenn ihre übersensible Panik sie nicht ergriffen hätte. Doch ehe sie versuchen konnte einen Blick auf ihn zu erhaschen, wurde sie ein weiteres mal erschreckt, dieses mal von einem wutentbrannten Schrei. „SASUKE!!! Was fällt dir ein?! Lass sofort Hinata-chan los oder du wirst was erleben!“, schrie Naruto tiefzornig und landete knapp vor den beiden. Irritiert starrte die Blauhaarige ihren Kameraden an. Nun war sie völlig verwirrt. „Beruhig dich, Naruto!“, und dieses Mal erkannte sie seine Stimme auch, „ich wollte dir lediglich zeigen, wie so ein Überraschungsangriff auszusehen hat.“ Er ließ mit der Klinge von ihrem Hals ab, was Hinata’s Angst doch durchaus milderte, tat jedoch keinen Schritt Abstand von ihr zu nehmen. Fast hatte sie das Gefühl er würde sich noch ein wenig näher an sie drücken. Unbehagen breitete sich in ihr aus und ein leichter Schwindel erfasste sie. Sie zuckte zusammen, als er ihr mit seinen kühlen Fingern eine ihrer Haarsträhnen hinters Ohr strich und kaum hörbar murmelte: „Es läge mir fern, ein so hübsches Mädchen wie dich erschrecken zu wollen. Verzeih mir, Hinata-chan.“ Röte schoss ihr in die Wangen bei dem Kompliment, welches ausgerechnet von einem der gefühlt unnahbarsten Personen von ganz Konoha kam. Verlegen wandte die Hyuuga den Blick ab und bekam so weder das triumphierende Grinsen des Blauhaarigen zu Naruto, noch dessen empörtes Schnauben mit. „Geh weg von ihr, Sasuke. Du machst einem ja Angst!“, zischte der Uzumaki wütend und griff nach einem von Hinata’s Handgelenken, um sie von ihm wegzuzerren. Überrascht folgte das Mädchen seiner Bewegung. „Ach und du machst jetzt einen auf Retter, oder was?“, ein verächtlich amüsierter Tonfall schwang in seiner Stimme mit. „Welch ein Heldenmut.“ „Ich sorge lediglich dafür, dass sie sicher vor dir ist!“ Verwirrt blickte Hinata von einem Jungen zum Anderen. Sie hatte nicht den leisesten Schimmer über was die beiden sprachen. Wie ein gewöhnlicher Streit wirkte es jedoch nicht. Eine regelrechte Anspannung lag in der Luft, fast sichtbar schossen Blitze zwischen deren Augen hin und her. Sie fühlte sich unwohl dabei, zwischen ihnen zu stehen. Als wäre sie Ursache allen Streits … Doch in diesem Moment wurde die Situation zum Glück aufgelöst, denn Sakura landete neben den dreien. „Was ist denn hier los, Leute?“ Die anderen starren sie einen Moment an, ehe sie jäh auseinander stoben. Äußerst unauffällig. Beinah ungeduldig wartete die rosahaarige Kunoichi ab, bis sie sich alle von Hinata verabschiedet hatten und ihre Freundin wieder Richtung Konoha aufgebrochen war, bis sie die Jungen zur Rede stellte. „Sagt mal, was sollte DAS denn jetzt bitte???“, hakte sie nach, eine Augenbraue nach oben gezogen und die beiden kritisch musternd. Naruto schien sich unter ihrem forschen Blick sichtlich unwohl zu fühlen und auch Sasuke blieb still, ob aus Eitelkeit oder weil er das Gefühl hatte bei etwas erwischt worden zu sein, konnte sie nicht deuten. Doch es war ihr gleich, dann würde sie sich eben Naruto vorknöpfen. Bedrohlich ging sie einen Schritt auf ihn zu. „Naruto?“, fragte sie bemüht ruhig. „Äh ja, Sakura-chan?“, ein dünner Schweißfilm breitete sich auf seiner Stirn aus, wusste er doch genau, dass seine Teamkollegin kurz vor einem Wutanfall zu sein schien. Er hatte diese schon oft genug erleben dürfen, meistens gingen sie nämlich gegen ihn. „Wieso haben du und Sasuke sich wie keifende Weiber vor Hinata aufgeführt, die sich gegenseitig bei etwas überbieten wollen? Und was sollten diese Kommentare von wegen ‚den Retter spielen‘ und ‚sie beschützen‘? Ich bin SEHR SICHER, Hinata-chan kann als Kunoichi auf sich selbst aufpassen und das weißt du!“, sie taksierte ihn mit einem höhnischen Blick, „Erzähl mir nicht, es geht hier um deine und Sasuke’s ewige Fehde. Hier steckt doch mehr dahinter. Ihr heckt etwas aus!“ Sie war so nah an ihn herangerückt, dass sie ihn ohne Weiteres einen Tritt in die Magengrube versetzen könnte, und so etwas zu wollen, läge Naruto fern. Zumal sie ihn auch tiefer treffen könnte. Sein Blickkontakt zu Sasuke war unterbrochen worden aber er bezweifelte stark, dass dieser ihm da raus helfen würde. Die Frage ob er allerdings, sollte er Sakura die Wahrheit sagen, nicht dann einem Schlag von ihm ernten würde blieb eine ganz andere. Doch momentan war für den Chaosninja die Wut seiner Gegenüber wesentlich realer. „Beantworte die Frage, Naruto.“, zischte Sakura, ihre Hände in die Hüfte gestemmt. Würde er es schaffen, ihr eine Lüge aufzutischen, eine Glaubwürdige noch dazu … oder würde sie dahinter kommen? Und konnte er das riskieren? Sollte sie ihn beim Schwindeln erwischen, könnte er genauso gut in sein eigenes Kunai rennen … Was sollte er ihr antworten?! Bedauerlicherweise musste Hinata feststellen, dass ihr Ausflug in Konoha’s Wälder nur für noch mehr Wirrnis gesorgt hatte. Nun hatten auch noch andere ein undefinierbares Verhalten an den Tag gelegt. Von Sasuke würde sie die nächsten Tage wohl lieber Abstand halten, ein weiteres Attentat traute sie ihm durchaus zu, nur wollte sie hierbei nicht das Opfer sein. Gerade als sie um die Ecke bog, um zurück zum Haus zu laufen, kam ihr ein großer fast gänzlich weißer Hund entgegen, fröhlich kläffend, als hätte er nur auf sie gewartet. „Akamaru!“, freudig kam sie auf ihn zu, strich ihm sanft über sein Fell und kraulte seine Ohren, „Wo kommst du denn her?“ „Dasselbe könnte ich dich fragen!“, grinsend kam ihr Teamkamerad auf sie zu. „Kiba?“, ein wenig überrascht begrüßte sie lächelnd ihren Gegenüber. „I-ich war nur unterwegs.“, murmelte sie hastig, als ihr auffiel, dass sie seine Frage noch nicht beantwortet hatte. Kiba schien für einen Moment so, als wolle er nachfragen, wo sie denn genau gewesen war, doch dann besann er sich eines Besseren. Er kannte Hinata schon lange genug, um zu wissen, dass zu viele Fragen sie nur einschüchterten. Und er wusste, sie konnte ihren guten Freunden fast keinen Wunsch abschlagen. Er würde wohl demnach diese Karte ausspielen, dachte er sich insgeheim. „Du, Hinata. Ich wollte dich gern um etwas bitten, wenn’s nicht zu viel verlangt ist.“, meinte er und kratzte sich gespielt verlegen am Hinterkopf. Überrascht hob die Angesprochene den Kopf. „Ha-hai!“, sie nickte holprig, „Was ist es denn?“ Sie wusste nicht recht, welches Anliegen sie von ihm erwartet hatte, doch das, welches nach kurzem Zögern folgte, ganz sicher nicht. „Könntest du dich morgen mit mir treffen? Zu zweit? Also, als mehr als nur Freunde?“ Mit großen Augen starrte sie ihn an. „D-du meinst ein Date, Kiba-kun?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)