Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 57: Scherben -------------------- Kapitel 58 - Scherben Leise betrat Seto das Schlafzimmer seines Freundes. Dieser lag - überraschenderweise - ruhig in seinem Bett und schlief. Es war gestern ziemlich schwer gewesen ihn überhaupt davon zu überzeugen, sich hinzulegen und schlussendlich musste Doktor Akari ihm ein Beruhigungsmittel geben. Erst dann hatten sie geschafft den Blonden in das Bett zu legen. Dennoch wollte Joey ihn nicht gehen lassen. Also verabschiedete er die beiden Ärzte und den Personenschützer hier, statt sie wie gewohnt zur Tür zu bringen und legte sich dann zu seinem Geliebten. Er schloss ihn fest in seine Arme und wollte ihm zeigen, dass alles in Ordnung war und dass niemand ihm etwas antun konnte. Die Nacht war alles andere als erholsam. Immer wieder war Joey in Panik aufgeschreckt und hatte geschrien. Seto verwunderte das gar nicht, nachdem der Blonde seinem Vater begegnet war. Diese Begegnung hatte einiges in seinem Freund aufgewühlt und wieder in Unruhe gebracht. Jedes Mal ergoss sich Joey in Tränen und Seto brauchte einiges an Worten und Geduld, damit er den Blonden beruhigt bekam, so dass dann die Erschöpfung ihn wieder in die Bewusstlosigkeit riss. Doch seit Joey gegen fünf Uhr eingeschlafen war, blieb alles ruhig. Gegen acht Uhr hatte Seto das Schlafen für sich aufgegeben und hatte sich vorsichtig von dem Blonden gelöst, um ihn nicht zu wecken. Er war in sein eigenes Zimmer gegangen, hatte sich schnell geduscht und frisch angezogen. Dann schaute er noch einmal nach Joey. Dieser lag nach wie vor friedlich schlafend im Bett. Er brauchte diesen Schlaf, also hatte Seto die Tür wieder geschlossen und war in das Erdgeschoss gegangen. Dort hatte er sich eine Tasse Kaffee gegönnt und sich die Zeit genommen in die Zeitung reinzuschauen. Als Mokuba dazukam erkundigte sich dieser nach Joey. Seto machte keinen Hehl aus Joeys Verfassung. Sein kleiner Bruder hatte ihn nur besorgt angesehen. Der Ältere konnte seinem jüngeren Bruder deutlich ansehen, dass dieser Joey nur allzu gern irgendwie geholfen hätte. Dann hatte sich der Jüngere einen Bagel geschnappt, diesen aufgeschnitten und verwandelte ihn in ein reichlich belegtes Schinken-Käse-Sandwich. Dann setzte er diesen Bagel Seto vor, der ihn nur überrascht ansah. Mokuba hatte ihn nur angegrinst und gemeint, dass er bei Kräften bleiben muss, wenn er Joey durch diese Zeit helfen wollte. Das hatte Seto ein Lächeln abgerungen und er hatte sich dankbar für die Fürsorge seines Bruders den Bagel einverleibt. Sie waren gerade dabei sich nett zu unterhalten, als die Türglocke ertönte. Seto legte seine Zeitung zusammen und stand auf. Als er in die Eingangshalle kam sah er Sergeant Nagasato und Staatsanwältin Lee. "Guten Morgen, die Damen!", begrüßte Seto die beiden Staatsbediensteten mit einem schmalen Lächeln. "Guten Morgen, Herr Kaiba.", begrüßte ihn der Sergeant, die ihm zunickte. Staatsanwältin Lee reichte ihm die Hand, die Seto entgegennahm und schüttelte. "Was kann ich für die Damen tun?", fragte Seto freundlich. "Wir müssten mit Herrn Wheeler sprechen.", kam es von Staatsanwältin Lee. "Wegen seinem Vater." Setos Blick wurde ernst und er bedachte die beiden Frauen abwechselnd. "Gibt es ein Problem, Herr Kaiba?", fragte Sergeant Nagasato schließlich besorgt. "Die Begegnung mit seinem Vater, hat Joey sehr mitgenommen. Er hatte keine sehr gute Nacht und schläft gerade.", erklärte er den beiden Frauen. Wären es x-beliebige Polizeibeamte gewesen, hätte der Jungunternehmer längst nicht so viel Preis gegeben, doch zwischen den beiden Frauen und ihnen - Joey und ihm - hatte sich in den letzten Wochen eine Vertrauensbeziehung aufgebaut. "Verstehe... aber dennoch wäre es wichtig, sobald als möglich mit ihm zu sprechen!", kam es von Lee, die sich dann wieder zum Gehen wandte. Auch Sergeant Nagasato wandte sich um und verließ mit der Staatsanwältin das Haus. "Gibt es ein Problem?", wollte Seto wissen. "Nur Detailfragen!", erwiderte Lee sanft mit einem Lächeln. "Wir befürchten, dass Wheeler Senior möglicherweise auf unzurechnungsfähig hinaus möchte, um sich seiner Verantwortung und der Strafe zu entziehen. Daher wollten wir einige Punkte zum Alltag klären, damit wir diesem Antrag entgegenwirken können." "Hat er wirklich eine Chance damit durchzukommen?", fragte der Jungunternehmer geschockt. "Ich werde alles tun, damit er nicht durchkommt.", versprach ihm Lee zuversichtlich. "Dieses Schwein werde ich so schnell nicht mehr gehen lassen." "Wir verlassen uns darauf.", kam es mit einem fordernden Unterton von Seto. Dann stiegen die beiden Frauen in den Dienstwagen des Sergeanten und fuhren davon. Seto schloss die Tür hinter sich wieder und bestieg die Treppe in das obere Stockwerk. Leise betrat Seto das Schlafzimmer seines Freundes. Dieser lag - überraschenderweise - ruhig in seinem Bett und schlief. Oder doch nicht? Als Seto heran trat sah er, dass Joeys Augen offen waren. Sie blickten ihn missmutig an. Dennoch lächelte Seto den Blonden an, während er sich auf die Bettkante niederließ und ihm eine blonde Strähne aus dem Gesicht strich. "Du bist ja wach.", kam es sanft von dem Jungunternehmer. Doch Joey erwiderte nichts und blickte ihn nur weiter missmutig an. Seto wollte die Decke ein wenig zurück schlagen, doch Joey hatte sich völlig in dieser eingerollt. Besorgt blickte Seto zu seinem Freund. "Wie wär's wenn du aufstehen und duschen würdest und wir dann im Anschluss schön frühstücken gehen?", schlug Seto sanft vor. Doch Joey drehte sich wortlos um und zog die Decke über seinen Kopf. Vorsichtig legte Seto seine Hand auf Joey Arm. Er spürte durch die Decke, wie der andere zitterte. Also legte sich der Brünette langsam hinter den Blonden und zog ihn an sich ran und damit in seinen Arm. "Hey, Joey... komm sprich mit mir.", bat Seto sanft. Doch als Antwort bekam er nur ein gedämpftes Schluchzen. Er schloss seine Arme fester um seinen Freund, dem scheinbar immer noch der Schreck vom Vortag in den Knochen saß. Also gab ihm Seto die Zeit die er brauchte. Nach einer Weile verstummte das Schluchzen wieder. "Schatz?", sprach ihn Seto sanft an. "Komm... dreh dich zu mir und schau mich an, bitte." Erst geschah gar nichts, dann begann sich Joey in seinen Armen zu drehen, so dass er nun mit dem Gesicht an Setos Brust lag. Nur zögerlich hob der Blonde schließlich seinen Blick. In diesem spiegelte sich die Angst seines Geliebten wieder. Aber nicht nur Angst... es war auch wieder dieser Ausdruck vorhanden, denn der Blonde zu Beginn ihrer Beziehung immer wieder gehabt hatte. Damals, als er die Angst gehabt hatte, dass er nicht gut genug für Seto war. "Was... was hat dein Vater zu dir gesagt, was dir immer noch im Kopf rumgeht?", hakte Seto sanft nach. Sofort senkte Joey seinen Blick wieder, war aber nicht bereit, die Frage seines Freundes zu beantworten. "Hey, komm schon, Schatz.", forderte Seto sanft. "Mit mir kannst du über alles sprechen, dass weißt du!" "I... ich habe nicht... gelogen!", brachte der Blonde schließlich kaum hörbar hervor. "Nicht... gelogen!" Wieder drängten sich Tränen in seine Augen und liefen ihm über die Wange. Sanft strich Seto sie ihm weg. "Das weiß ich, Schatz. Das würde ich auch nie glauben!", bestärkte Seto ihn. "I... ich wollte das alles nicht!", kam es aufgelöst von dem Blonden. "W... warum soll ich für etwas dankbar sein, was ich nicht wollte?" Seto zog ihn wieder näher an sich heran und schloss seine Arme enger um ihn. "Das musst du nicht.", stimmte Seto ihm wieder zu. "A... Aber... in einem... einem Punkt hatte er Recht!", kam es ganz leise von Joey, der sich eng an Setos Brust presste und seine Hände im Shirt des Älteren festkrallte. "I... ich bin nichts wert." Seto legte seine Finger unter Joeys Kinn und hob den verweinten Blick seines Geliebten zu sich. Sanft legte er seine Lippen auf die des Blonden und schmunzelte ihn danach sanft an. "Für mich bist du das Wertvollste auf der Welt.", flüstert Seto liebevoll. Weitere Tränen lösten sich aus Joeys Augen. Dieser konnte gar nicht glauben, was Seto ihm sagte. Immer wieder brüllte in seinem Inneren den Satz, den sei Vater ihm zugeschrien hatte, vor all diesen Menschen: Du bist nicht mal den Dreck unter meinen Fingernägeln wert... geschadet hat es dir ja nicht, immerhin hat es dir so gut gefallen, dass du dich jetzt von einem Kaiba in den Arsch ficken lässt! Etwas in seinem Inneren erbebte wieder und er spürte, dass da dieser Bruch in ihm war. Er erinnerte sich wieder daran, wie Seto ihn zum Wagen bringen wollte und seine Beine aber weich wie Wackelpudding gewesen waren. Er war gestolpert, doch Seto hatte ihn aufgefangen und wieder in einen sicheren Stand verholfen. Als er seinen Blick hob, sah er seinen Vater im Polizeiwagen sitzen, wie er sich darüber amüsierte, dass er gestolpert war. Diese Boshaftigkeit, die sein Vater in diesem Moment ausstrahlte hatte ihm klar gemacht, dass in diesem Mann - der ihm hätte ein Vater sein sollen - keinerlei Liebe, Mitgefühl oder Reue steckte. Der Mann empfand nicht die geringste Schuld, im Gegenteil. Scheinbar hatte der Mann diese ganze Scheiße, die er ihm jahrelang eingeimpft hatte, wirklich ernst gemeint und nicht nur gesagt, um ihn damit zu isolieren und leichter kontrollieren zu können. Dieser Mann - den er niemals wieder Vater nennen würde - war ein wahrhaftiges Monster Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)