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The Splintered Truth

von

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Verschwunden XVI --- Eine geisterhafte Zugfahrt

[Max]
 

„Ich halluziniere schon, als ob.......“, dachte der schwarzhaarige Junge nach, während er durch den leeren mittleren Waggon schlich.

„Ich denke die ganze Zeit, dass hier irgendetwas nicht stimmt, aber dabei habe ich auch..........“, die plötzliche Kälte im Raum brach immer wieder seine Gedankengänge ab.

Es war Nacht und dadurch stockdunkel. Er wusste nicht warum hier kein Licht mehr brannte.

Es waren aber auch keine anderen Gäste in den Waggons zu sehen.

Fuhren etwa nur die sieben mit dem Zug.

Die Gruppe und die langhaarige Blondine, welche sich als Schaffner ausgab und so ungesehen an der Gruppe vorbei schlich.

Max hatte ein Schaudern bekommen, als sie ihn versehentlich gestreift hatte.

Das darauffolgende Prickeln in der linken Hand ließ ihn aufhorchen, sowie die Tatsache, dass sie nicht nach den Tickets gefragt hatte.

Ein paar Überlegungen später und Max erkannte die Tarnung.

Ein Schaffner würde zudem niemals grinsend durch den Waggon laufen. Nicht um diese Uhrzeit.


 

Nun stand der schwarzhaarige Junge vor der Tür zum hintersten Waggon. Sie war seltsamerweise verschlossen.

Die Schaffnerin war ebenfalls nicht aufzufinden, wohin sie wohl verschwunden war?

Zumindest verstärkte dies Maxs Vermutung.

„Buh.“, flüsterte eine weibliche Stimme von hinten dem Jungen ins Ohr, aber Max, der innerlich sonst sehr schreckhaft war, zuckte nicht einmal.

Gerade als er von der Dame sprach, war sie hinter ihm aufgetaucht.

Die Blondine musste wirklich leichte Füße besitzen, denn sie hatte dabei kein anderes Geräusch verursacht. Es war kein Schritt zu hören gewesen.

„Die Meisterdiebin vom Schiff.“, murmelte der Junge, während er sich umdrehte.

Die langhaarige Blondine ließ ihr Haar unter der Schaffner Mütze erscheinen. Ein überzeugtes Lächeln sah den Jungen an.

"Hast du unsere Gruppe bestohlen?", fragte Max direkt.

„Immerhin war dieses Anrempeln schon auffällig.“, fügte der schwarzhaarige Junge hinzu.

Eine leichte Nervosität legte sich auf ihn.

Er stand mit verschränkten Armen vor ihr.

Sie machte sich nicht die Mühe ihm Angst zu machen oder ihn zu drohen.

"Was willst du, Kleiner? Willst du mich aufhalten, wenn es so wäre?", fragte sie. Die Blondine klang nicht höhnisch, sondern sehr ernst.

„Nein. Mich interessiert es nicht was du hier machst, aber ich möchte nicht, dass du uns bestiehlst und so wie es aussieht sind wir die einzigen im Zug, was.......“, Max überlegte kurz:

"Was mich doch eigentlich zu der Frage bringt, warum du hier herumschleichst? Die Gerüchte der Meisterdiebin haften sehr an dir. Immer wenn du auftauchst, fehlen Sachen. Wenn du also hier nach Beute aus bist, dann sind nur wir hier.............",

„Mach mal den Mund zu, Kleiner.“, murrte die Meisterdiebin.

„Du sagtest doch gerade selbst, dass es dich nicht kümmert, warum ich hier bin. Die Gerüchte über mich sind allerdings alle war und ich bin stets auf der Suche nach Beute, aber ich bestehle keine Kinder. Ich habe noch so etwas wie Würde. Immerhin habe ich euch ja auch auf dem Schiff in Ruhe gelassen.“, erklärte die Dame.

„Das ist wahr.“, murmelte der schwarzhaarige Junge. Er sah kurz zur Seite.


 

Wie durch ein Ruck schwankte Max nach hinten, aber statt gegen eine Tür zu prallen, schwang er mit der sich plötzlich öffnenden Waggontür mit.

Die Blondine packte sich seinen Arm, bevor er fiel und zog ihn grob wieder aufrecht.

Bevor Max überhaupt realisieren konnte, fegte ein eisiger Wind von hinten und ließ den schwarzhaarigen Junge schaudern.

Er blickte nervös nach hinten und er sah durch die geöffnete Waggontür in den letzten Waggon.

Dieser Teil war dunkler und nebeliger, als der Rest des Zuges. Das Abteil sah so aus, als wäre es schon seit 30 Jahren nicht mehr betreten worden.

Der Boden war staubig, die Polster der Sitzreihen ebenfalls. Zum Teil waren sie zerrissenen.

Ein schriller dumpfer Ton, der in unregelmäßigen Abständen willkürlich lauter und leiser wurde, war zu hören. Man konnte nicht definieren was diesen Ton verursachte.

Eine hauchende Stimme legte sich auf diesen dumpfen Ton.

Etwas blitzte in der Dunkelheit des letzten Waggons auf und daraufhin schoss etwas auf Max zu.

Reflexartig drehte er sich zur Seite und die Blondine drückte ihn mit einem kräftigen Zug gegen die Sitzreihen. Sie selber wurde aber von dem Wurfgeschoss an der Hüfte verletzt.

Einen Moment später war das Wurfgeschoss nicht mehr zu sehen. Es hatte sich nach dem Treffer einfach aufgelöst, aber Max war sich sicher, er hätte ein Messer anfliegen gesehen.

Die Wunde von Rosanna war jedoch echt. Das Blut lief an ihrer Hüfte hinunter.

„Verdammter Junge......., ich hätte nicht.........“, murrte die Dame.

Max sah kurz auf ihre Wunde und dann wieder in die Ferne der Dunkelheit.

„Verdammt! Jetzt bin ich der Idiot, weil ich von ihr geschützt wurde, weil ich zu doof zum aufpassen war............., ich muss beweisen, dass ich kein Idiot bin.........“, während der schwarzhaarige Junge versuchte darüber nachzudenken, fixierte sich sein Blick in die dunkle Erscheinung die am Ende des letzten Waggons sich immer weiter materialisierte und dann wieder in Nebel auflöste.

Was zum Teufel war das bloß?


 

Plötzlich schauderte es Max, als er in der Ferne eine fliegende abgetrennte Hand auf sich zufliegen sah.

„Was ist hier los? Was für ein abgefahrener Albtraum ist denn das..........?!“, dann wurde es ihm klar:

„Das ist kein Traum.........., immerhin denke ich darüber nach.“

Die fliegende Hand zerkratzte willkürlich alles in der Nähe, als würde sich das Ding von den Sitzreihen provoziert fühlen, dadurch wurde sie aber auch ein wenig aufgehalten.

„Hau endlich ab!“, rief Rosanna zu Max. Die Wunde schmerzte sie, man erkannte das an ihrem Gesichtsausdruck.

Ihr Verhalten deutete aber daraufhin, dass sie ganz und gar nicht überrascht war. Als würde Rosanna wissen was sich hier abspielte.

„Wäre wahrscheinlich klüger........“, meinte Max, aber er griff in seine Jackentasche.

Fest im Griff ließ er den blauen Kristall aufleuchten.

„Auch wenn es wahrscheinlich gegenüber ihr ein Fehler sein wird.“

Max ließ Ark erscheinen, der ohne zu zögern ein Eisstrahl auf die fliegende Hand schleuderte.

Der schwarzhaarige Junge vermutete sowieso schon die ganze Zeit, dass diese magischen Kreaturen alles mitbekamen, was der Anwender erlebte.

Leider war diese dämonische rechte Hand nicht dumm, denn schnell wich sie durch die Lüfte aus, daraufhin attackierte sie Ark.

Der schwarzhaarige Junge ließ Ark zurück in den Kristall verschwinden, um ihn erneut zu beschwören, dadurch war er wieder frei.

Verwundert stockte die fliegende Hand und der blaue Vogel konnte einen eisigen Ball in der Größe eines Tennisballs formen, den er dann auf die Hand abfeuerte.

Die dämonische Hand wurde weit durch den letzten Waggon geschleudert.

Der Eisball verursachte ein lautes Krachen, als er auf das metallische Ende des Waggons einschlug.

Verwundert sah Max nach hinten und er fragte sich anschließend:

„Warum bemerkt das keiner? Der ganze Lärm sollten sie doch mitbekommen?“

Rosanna schien wieder auf den Beinen zu sein. Ihre Wunde blutete immer noch.

„Es ist der Fluch. Er lässt alle Schlafende schlafen bis zum Morgengrauen. Nur der Schlafende überlebt diese Fahrt, deswegen sind sie sicher, aber du wirst deine Freunde nicht aufwecken können. Du wirst wohl.......“, sie stockte. Auf ihrem Gesicht bildete sich für einen kurzen Moment ein geschockter Gesichtsausdruck ab.

Illan lief an ihr vorbei, als würde es ihn alles nicht interessieren.

„Die ermordete Schwester. Das ist eine sehr bekannte Gruselgeschichte, die man sich schon vor 30 Jahren erzählte, zumindest erzählte man mir das in meiner Kindheit.“, der Vampir zeigte sich völlig unbeeindruckt, als er die fliegende rechte Hand willkürlich durch den letzten Waggon sausen sah.

„Wer bist du?“, brummte Rosanna und sah ihn skeptisch an. Ihre Blicke begutachteten ihn.

Illan würdigte sie keines Blicks, sodass Max für ihn antwortete:

„Er ist sozusagen unser Beschützer. Ihm entgeht nichts.“

„Ich kann für mich selbst antworten, Max.“, meinte Illan kühl und der schwarzhaarige Junge schaute beleidigt zur Seite.

Die Nervosität hatte der schwarzhaarige Junge aber noch nicht abgelegt.


 

Die Geschichte über die ermordete Schwester machte den Jungen aber neugierig:

„Dieser Fluch? Ich vermute stark, dass es irgendetwas mit einem Mord in diesem Waggon zu tun hat, weswegen diese Geisterhand herumgeistert?“

„Gut erfasst, Kleiner. Deswegen schließt der Schaffner immer diese Türe abends ab. Es ist sozusagen eine Tradition, die kaum noch einer heute kennt.“, erklärte Rosanna. Anscheinend kannte sie sich damit gut aus.

Max geisterte dadurch eine andere wichtige Frage durch den Kopf.

Warum war Rosanna dann hier? Sie wusste doch, dass es hier gefährlich war. Was wollte sie hier stehlen?

„Wenn man doch davon weiß, wieso tauscht man nicht den letzten Waggon einfach aus? Warum hier so eine Gefahr offenstehen lassen? Wieso interessiert das keinen?“, fragte der schwarzhaarige Junge stattdessen.

„Weil der Fluch mit der Lok zusammenhängt und nicht zwingend mit dem letzten Waggon und die meisten Personen einfach viel zu ignorant sind. Aber Kleiner......., am Besten gehst du erst einmal auf Abstand und du Fremder! Du am besten auch.“, erklärte die Meisterdiebin.

Illan interessierte sich für ihren Vorschlag nicht, stattdessen trat er unbekümmert in den letzten Waggon.

Der leichte Nebel wirbelte sich auf, als wäre dieser erzürnt.

Die dämonische Hand attackierte den Vampir.

Illan schlug die Hand zur Seite, sodass dieser gegen die verdreckten Fenster prallte.

Die Blondine stürmte ebenfalls in den letzten Waggon, trotz ihrer immer noch blutenden Verletzung.

„Sie sollte aufpassen. Der Blutverlust sieht ernstzunehmend aus.“, überlegte der schwarzhaarige Junge.

Max und Ark blieben vor der Tür stehen, während der eisige Vogel auf seiner linken Schulter saß.

Der schwarzhaarige Junge hatte keine Lust in den letzten Waggon zu steigen, aber als er nach hinten sah und bemerkte, dass er alleine war, trat der Junge trotzdem in den letzten Waggon.


 

Rosanna machte den Eindruck, als würde sie nach etwas Ausschau halten, währenddessen hatte sich Illan die dämonische Hand gepackt, die sich versuchte zu befreien.

„Was weißt du über den Fluch, Meisterdiebin.“, fragte der Vampir.

Die Blondine wirkte zwar im ersten Moment erstaunt, dennoch widmete sie sich weiter ihrer Suche.

Erst nach wenigen Sekunden antwortete sie ihm:

„Vor dreißig Jahren sollen im letzten Waggon zwei Schwestern allein gereist sein. Die jüngere schlief und die altere konnte nicht schlafen. Ein Schaffner soll durch den Zug gelaufen sein, um die Tickets zu prüfen. Die ältere bemerkte, dass sie kein Ticket mehr bei sich hatte, also forderte der Schaffner etwas anderes. Er wollte von ihr etwas bestimmtes haben, aber das Mädchen weigerte sich. Sie wollte um Hilfe schreien, also bekam der Schaffner Panik. Er stieß sie unglücklich, sodass sie sich den Kopf stieß und sofort starb. Entsetzt über den Tod des Mädchen kam der Mann auf eine grausige Idee. Er wollte den Tod des Mädchens als Raubüberfall des damaligen berüchtigten jungen und brutalen Räubers Smallskin darstellen. Ein Mann der seinen Opfer immer die rechte Hand abhakte. Während der Schaffner diese grausige Tat ausführte, vergaß er völlig die jüngere, die das Ganze mitansah. Das Mädchen schrie nicht und sie reagierte nicht, was ihr wohl oder übel das Leben rettete. Der Schaffner konnte jedoch nie angeklagt werden, da er nur wenige Tage später selber zum Opfer dieses Räubers wurde. Durch diese entsetzliche Tat soll angeblich der Groll der älteren diesen Schaffner und sein Zug verflucht haben.“

„Korrekt, stimmt mit meinem Wissen überein.“, meinte Illan kühl.

„Wieso hast du mich dann eigentlich gefragt?“, brummte Rosanna zornig.

„Und was suchst du dann hier?“, warf Max ein.

Es herrschte für einen Moment eine seltsame Stille.

„Du sagtest es doch schon selbst.“, fing Rosanna an.

„Ich bin immer auf der Suche nach Beute.“, dies ließ aber die Frage von Max unbeantwortet. Was ihm nicht so gefiel.

„Du bist auf der Suche nach einem Crux.“, beantwortete Illan somit die Frage.

Max wagte nicht zu fragen was das genau war, auch wenn es ihn interessierte. Die Frage würde sich entweder in den nächsten Sekunden von selbst erklären oder er müsste es später anders herausfinden.

Die Blondine lächelte bloß.

Die Dame ging auf die Knie, um in die Spalte zwischen den Sitzreihen vor ihr zu sehen.

Sie griff in diese dunkle Spalte.

Rosanna schien aber keinen Erfolg zu haben, deswegen stand die Dame wieder auf, dabei ließ sie immer wieder anmerken, dass ihr die Wunde schmerzte.

Sie zog ein halbrundes Objekt hervor und hielt es in die dunkle Spalte.

Der Spalt war so groß, dass ihr Arm hineinpasste, aber mehr auch nicht.

Die Dame hielt sich anschließend fest und sie schien angestrengt das Objekt in den Spalt zu halten, als würde sie etwas hineinziehen.

Nach ihrem darauffolgenden Grinsen zu urteilen, schien sie dieses Mal Erfolg zu haben.

Rosanna zog anschließend ihr Arm wieder aus dem Spalt zwischen den Sitzreihen hervor und am halbrunden Objekt hing ein verstaubter metallische Ring.

Sie ließ den Finger über das metallische Objekt fahren und der Ring fiel in ihrer andere Hand.

Das halbrunde Objekt war wohl ein Magnet, welchen sie anschließend wieder verschwinden ließ.


 

Die dämonische Hand, welche Illan immer noch festhielt, zappelte wie wild.

„Requiescat in pace.“, sprach die Meisterdiebin langsam und deutlich. Dabei hatten die Worte eine mächtige Aura, die Max förmlich auf seiner Haut spürte.

Ein paar Sekunden später hörte die dämonische Hand auf sich zu wehren. Sie löste sie daraufhin einfach in Staub auf.

Der Nebel im Raum verschwand und als hätte man Hebel umgelegt, gingen die Lichter plötzlich an.

Die Sitze waren nicht mehr verstaubt und sie wirkten nicht mehr alt, zudem waren die Kratzer verschwunden.

Die Wunde an Rosannas Hüfte war verschwunden und das verlaufende Blut ebenfalls.

Eine geisterhafte Stimme hauchte ein letztes Mal durch den Waggon.

Max verstand zwar nicht, was diese Stimme eigentlich gesagt hatte, aber es fühlte sich nicht negativ an.

„Beendet man ein Fluch durch seinen Ursprung, widerruft er manchmal alle Schäden, aber nur wenn die verirrte Seele das Licht empfängt und den Frieden akzeptiert.“, erklärte Illan zum Erstaunen der Blondine.

„Du kennst eine der Weisheiten des Kreuzorden?“, aber der kühle Blick des Vampirs ließ schnell den erstaunten Gesichtsausdruck der Diebin verschwinden.

Rosanna steckte zugleich den Ring ein.

„Meine Arbeit ist getan.“, erklärte die Diebin, daraufhin lief sie schweigend an Max vorbei.

„Ein gefährliches Hobby.“, meinte der schwarzhaarige Junge. Er sah daraufhin zu Illan.

Da fiel Max auf was er eigentlich gesagt hatte.

„Aber nicht, dass ich das gut finde, also das mit dem stehlen.“, versuchte Max zu beschwichtigen, aber Illan zeigte sowieso keine besondere Reaktion darauf. Er meinte nur als Antwort:

„Der Kreuzorden zahlt viel für ein Crux, jedoch endet so etwas in der Regel mit dem Tod.“

„Auch wenn dieser Ring nun eigentlich nichts mehr besonderes ist? Sie hat doch den Fluch gelöst....... oder?“, fragte Max, aber Illan lief ebenfalls an ihm vorbei, ohne weiter mit dem Jungen zu reden.

Der Junge gab auf weiter nachzufragen.

Seufzend nahm Max die Situation so hin, er war sowieso müde.

Als der Schwarzhaarige aus dem letzten Waggon gehen wollte, sah er ein weiteres Mal nach hinten und aus irgendwelchen Gründen schauderte der Junge, dabei war nichts zu sehen.

„Ich bleibe definitiv nicht hier!“, so folgte er Illan zügig.


 

Alina schlief in Ricks Armen, Rick döste und er selber sah aus dem Fenster. Die Augenringe zeugten davon, dass er wohl wieder nicht schlafen konnte.

Er bekam nicht wirklich mit, dass Max wieder da war. Der schwarzhaarige Junge setzte sich ihm gegenüber.

Max hörte Daniels Schnarchen von der anderen Seite.

Der schwarzhaarige Junge beschloss ebenfalls zu dösen, dabei hielt er seinen Elementkristall fest in der Hand, welche er unter seiner Jacke versteckte.

„Ich muss aufpassen, dass Rosanna ihn mir nicht abnimmt, immerhin sind diese Kristalle ebenfalls viel wert.“

Das Katana hatte er unter seiner Sitzreihe versteckt gehabt. Der Schaffner sollte es ja nicht gleich sehen.

Es nervte den schwarzhaarigen Jungen jedoch, dass er selber bemerkte, dass Max fast sein Katana vergessen hatte. Er hätte es so später vermutlich versehentlich im Zug liegengelassen.

Trotz allem versuchte Max einzuschlafen, um sich noch ein klein wenig zu erholen, jedoch nervte ihn das Pfeifen vom undichten Fenster nebenan.

So kam Max bis zum Ende der Zugfahrt nicht mehr zum schlafen, was zum Teil auch der Erinnerungen der dämonischen Hand zu verschulden war.
 

Eine gewisse Zeit später:
 

Es wurde langsam morgen.

Der Zug war im Bahnhof in Markezei angekommen.

Die sechs verließen daraufhin den Zug und anschließend den Bahnhof.

„Weiter geht es mit der Suche. Wir dürfen keine Zeit verlieren.“, meinte Rick. Er klang jedoch sehr müde.

Doch weit kamen sie nicht, denn schon stellten sich drei Beamte der Gruppe in den Weg.

Der vorderste Polizist meinte mürrisch:

„Wir hätten ein paar Fragen an euch.“


 

Zum Ärger von Rick, musste die Gruppe fast eine Stunde auf dem Polizeirevier verbringen.

Der Grund war der Umstand, warum fünf Jugendliche mitten in der Nacht von Zellerstein nach Markezei fuhren. Man hörte von der kriminellen Jugendtruppe in Zellerstein und man dachte, dass diese sechs dazugehörten.

Nach einem Anruf mit der Gildenmeisterin wurde das Missverständnis schnell geklärt.

Ganz befreit waren sie aber nicht, denn der Kommissar von Markezei namens Shoro Nukai kannte die Gilde nicht wirklich und er wollte ganz sicher gehen, dass die Gildenmeisterin kein Mitwisser war.

So hörte man irgendwann Linda am Telefon lautstark fluchen, als sie mit dem Kommissar redete, weil dieser immer wieder wirklich seltsame Fragen stellte.

Sein kleines Polizeirevier war gefüllt mit 20 Männer und nach der Erzählung eines freundlichen Streifenpolizisten nach, hatte Shoro Nukai, auch der Schwertpolizist genannt, die Stadt gut im Griff, die Kriminalitätsrate soll auf dem niedrigsten Wert aller Zeiten sein.

Diese Stadt soll angeblich frei von Dieben und Verbrechern sein.

Dazu hatte der Kommissar die Angewohnheit, dass er der Gruppe kein Wort glaubte. So belächelte er Rick nur, als er von Tina erzählte.

Es sei doch nur Geschwätz.


 

"Ich hasse es! Wieso stellt sich uns nur alles in den Weg? Warum hält uns alles auf?", wurde Rick lauter.

Die Gruppe saß im Warteraum nahe dem Ausgang.

Er war sichtlich frustriert und das auch zu Recht, denn so ging nur wertvolle Zeit drauf.

In der Zwischenzeit konnten viele schlimme Dinge passieren, darunter konnte auch Tina zu leiden haben, aber Max ließ seine Gedanken unausgesprochen. Der schwarzhaarige Junge bemerkte selbst, wie er gern öfters in eine Übertreibung verfiel, zum Glück meistens nur gedanklich.

"Beruhige dich Rick, wir wissen gar nichts. Vielleicht geht es ihr gut? Vielleicht hat uns der Magier angelogen? Vielleicht ist sie gar nicht hier?", versuchte Alina ihren Freund zu beruhigen.

"Denkst du das wirklich?", fragte er. Rick sah daraufhin Daniel an.

„Warte mal......., der alte Magier hat mir das wirklich so erzählt.“, verteidigte sich der Junge.

„Wo ist eigentlich Illan?“, fragte Daniel daraufhin, als er sich umschaute.

„Weg wie immer.“, murrte der braunhaarige Junge.

„Hoffentlich findet er Tina.“, fügte Rick hinzu.

Ein paar wenige Minuten der Stille vergingen.

"Ich mache mich jetzt auf die Suche! Hier zu warten bringt absolut nichts! Ich habe mich genug ausgeruht. Ich gehe, egal ob ich erfolglos sein werde oder ob die Polizei von Markezei mich festnimmt. Selbst wenn mich der Kommissar persönlich dafür einsperren will, ich gehe!", Rick stand auf und er verließ das Polizeirevier.

„Er hat Recht.“, meinte Julius. Er stand ebenfalls auf und ohne weitere Worte zu verlieren folgte er Rick.

Alina blickte kurz durch den Raum.

„Ja!“, begann sie lautstark.

„Ich lasse mir nicht vorschreiben, was ich zu tun habe.“, sie lief ebenfalls nach draußen.

Der Polizist, der auf die Gruppe aufpassen sollte, meinte erschrocken:

"Hey wartet! Wo geht der hin?", fragte er, aber der junge Polizist machte keine Anzeichen, dass er irgendwen aufhalten wollte.

„Wir retten unsere Freundin.“, erklärte Max, der fast direkt vor dem Polizist saß.

„Spiel dich hier nicht so auf.“, meinte Daniel und er ging nach draußen.

„Das ist kein aufspielen!“, verteidigte sich der schwarzhaarige Junge.

Der Kommissar trat aus seinem Zimmer und er kratzte sich am Kopf, daraufhin zog er seine braune Kopfbedeckung zurecht.

„Wenn ihr das so ernsthaft meint, dann will ich euch nicht aufhalten, aber merkt euch, dass wir ein Auge auf euch haben werden!“, daraufhin verließ auch Max das Polizeirevier.

Irgendwie glaubte Max dem Kommissar nicht.

"Teilen wir uns auf.", erklärte Julius, als der schwarzhaarige Junge das Gebäude verlassen hatte und auf die Straße trat.

Die Gruppe hatte sich daraufhin auch schon getrennt und wenig später stand Max allein vor dem Polizeirevier.

Seufzend meinte der Schwarzhaarige:

„Schon sind sie alle wieder weg. Wir haben noch nicht einmal Karte........, oder haben die anderen ein Karte und ich weiß nichts davon? Was ist eigentlich der Plan?“, überlegte Max. Er war ein klein wenig frustriert.

Da trat der junge Polizist nach draußen. Leise flüsterte er:

„Stimmt das mit dem Mädchen wirklich? Ich meine.........“, durch Maxs Nicken brach er seine Frage ab, daraufhin stellte sich der junge Polizist stolz auf:

„Dann lass mich euch helfen.“, der schwarzhaarige Junge sah verwundert auf.

„Einem Mädchen in Gefahr muss man stets helfen und unser Chef ist da manchmal ein wenig stur, aber ich glaube euch. Ihr seht mir nicht wie Kriminelle aus.“, erklärte der junge Polizist stolz, als wollte er ein Lob dafür hören.

„Ich werde den Chef davon abhalten euch eine Falle zu stellen.“, fügte der junge Mann hinzu.

„Eine Falle?“, fragte Max erstaunt, daraufhin zuckte der Polizist zusammen:

„Oh eh.............“, meinte er verlegen.

„Warte mal.........“, unterbrach ihn der schwarzhaarige Junge:

„Der Kommissar hat uns nur laufen gelassen, weil er uns in eine Falle locken wollte? Weil er immer noch denkt, dass wir Mitglieder dieser kriminellen Gruppe sind? Denkt der Kommissar, dass er etwas auffliegen lassen kann, weil........“

„Psssss........“, unterbrach ihn der junge Polizist in einer hektischen Stimmlage.

„Ja, das stimmt...........“, bestätigte der Beamte darauf im Flüsterton.

„Bitte rede nicht weiter darüber, denn ich will kein Ärger vom Chef.“, erklärte der junge Mann.

„Das ist schlecht....., ich muss den anderen davon sagen oder soll ich Linda anrufen? Ich habe nur die Nummer nicht......., ich muss deswegen unbedingt Rick finden!“, überlegte Max.

„Keine Sorge, Kleiner.“, begann der Polizist und der schwarzhaarige Junge sah ihn wieder verwundert mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Der Chef meint es auch nicht böse. Er ist nur sehr vorsichtig. Ihm ist das Wohl aller wirklich wichtig. Der Chef wird merken, dass ihr keine bösen Kinder seid.“, versuchte der junge Mann auf Max einzureden.

„Eure Gildenmeisterin am Telefon klang ja auch sehr sympathisch. Sie hat mich an meine Mutter erinnert. Wirklich eine schöne und sympathische Stimme und das selbst als sie wütend wurde. Wie hieß denn eure Gildenmeisterin nochmal und ähm......, was macht sie nochmal genau?“, der junge Mann lächelte den Jungen an und Max blickte daraufhin den Beamten gereizt und skeptisch an.

„Nicht nur das dieser Depp mich nicht Kleiner nennen soll. Er hält mich auch für ein Idioten!“, dennoch gab sich der schwarzhaarige Junge die Mühe normal zu antworten:

„Sie heißt Linda..........., Linda Westallya. Sie ist die Gildenmeisterin der Ranger Guild auf Ranger Island.“

Als hätte Max dadurch einen Schalter umgelegt, griff eine fremde Hand plötzlich nach seinem Arm mit dem Gildenarmband und zerrte ihn grob nach oben, sodass das Zeichen für alle Anwesenden zu sehen war.

Der blonde junge Mann, der dafür verantwortlich war, stellte sich neben den beiden auf.

Sein kräftiger Begleiter stand schweigend und mit finsteren Blicken hinter ihm.

„Woher kennst du diesen Namen?!“, brummte der blonde junge Mann den schwarzhaarigen Jungen an, während er ihm tief in die Augen sah. Dabei strahlte der Fremde eher eine gewalttätige und bedrohliche Aura aus, als würde ihm dies nicht passen.



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