The Splintered Truth von Meilenstein ================================================================================ Kapitel 64: Verschwunden XIV --- Glück und Unglück -------------------------------------------------- [Daniel] Wohnhaus um Wohnhaus. Wohnblock um Wohnblock. Die Stadt ähnelte sich an jeder Straßenecke, zumindest der Nordteil. Als hätte ein gelangweilter Architekt sein einziges Wert kopieren lassen und es jedem Ingenieur in die Hand gedrückt. Seltsame Spiegel waren auf dem Dach befestigt, dunkelrote Dachziegel, ein mattes Weiß als Farbe für die Hauswand und keinerlei Verzierungen, die ein Haus hätten ansehnlich machen können. Eine große breite Hauptstraße führte in den Norden, nach Nordzellerstein. Es war überhaupt ein Rätsel wie die Bewohner sich hier überhaupt zurechtfanden. ○ Im Vergleich zur Stadtmitte waren hier auch besonders wenig Leute unterwegs. So streifte Daniel zum Teil alleine durch die Straßen und er fühlte sich eher wie ein Störenfried. Wie ein Außenseiter, der durch die Fensterscheiben der alten Häuser von teilweise noch älter aussehenden Menschen beobachtet wurde. Mit den Händen in den Hosentaschen schlürfte er genervt durch die Straße. Schon seit Stunden blieb er ergebnislos und auch kein errettender Anruf kam, also fanden seine Gildenkollegen ebenfalls nichts. Wo Illan steckte, das wusste Daniel auch nicht. Der Vampir war wie immer plötzlich verschwunden und er meldete sich nicht. Nicht das Daniel dies erwartete, aber so geisterte der Junge ziellos durch die Wohnblocks. Er wusste ja nicht einmal den Nachnamen des Magiers und die wenigen Bewohner, die er traf, taten so, als hätte Daniel den Namen einer Person erwähnt, die es zu verabscheuen galt. Mit angewiderte Miene wandten sie sich ab und ließen den Jungen stehen. So langsam kam die Frage auf, ob der Magier überhaupt hier in dieser Stadt war. Die Leute starrten Daniel aber auch verunsichert an. Wahrscheinlich wenn sie erblickten, was an seiner Gürtelschnalle hing. Das feuerrote Messer, welches er damals von Noju zugeworfen bekam. Vielleicht sollte er es nicht so offen tragen. Langsam kamen die Zweifel auf, ob das nicht vielleicht sogar gesetzeswidrig war? Könnten deshalb die Bewohner so energisch reagieren, wenn er sie ansprach? Daniel fühlte sich ein wenig unwohl bei diesem Gedanken und zugleich ärgerte sich der Junge darüber, dass er nicht früher darauf gekommen war. Schnell verschwand die Klinge unter seiner Jacke. Mit ein wenig Mühe schaffte er es sie zu transportieren ohne sich zu schneiden oder die Klinge zu verlieren. ○ Wenige Minuten später lief der Junge an eine weitere gleich aussehenden Gasse vorbei, die durch die Spiegel auf den Dächern zwar erleuchtet wurde, dennoch guten Sichtschutz bot. Es war so ruhig auf den Straßen, dass man sich dennoch gut in den Gassen verstecken konnte. Zwei laut flüsternde Stimmen unterhielten sich aus dieser Richtung, sodass die Neugier des Jungen für einen Moment geweckt wurde. „Boss........., es hat nicht so ganz geklappt. Dieser Depp hat mir eins übergebraten. Ich habe seitdem extreme Kopfschmerzen.“, erklärte ein schwarzhaariger junger Mann, der in seiner rechten Hand ein zusammengeklapptes Messer trug. Er sah angeschlagen aus und immer wieder bewegte dieser junger Mann seinen Nacken, bis er knackte. Seine schwarze Kapuzenjacke war voller Dreck. „Nein, das stimmt nicht so ganz.“, widersprach der andere dem jungen Mann. Der andere war mindestens ein Kopf größer und bestimmt ein Jahrzehnt älter. Er hatte glänzendes weißes Haar, aber der Mann war bestimmt nicht alt. Es waren keine Falten im Gesicht und allgemein wirkte er eher durchtrainiert und stark. Vielleicht war dieser Mann im mittleren Alter. Er trug ein weißes Hemd mit einer schwarzen Krawatten und die Hose einer Polizeiuniform. Über seine rechten Schulter hing die dazu passende Jacke, dazu rauchte er etwas. Es sah aus der Ferne wie eine kleinere Zigarre aus. Dieser Mann überragte den jüngeren Mann, der sich erschöpft an die Ziegelwand lehnte. „Ach wirklich?“, meinte der Schwarzhaarige erstaunt. Die Erklärung folgte nach dem nächsten Zug der Zigarre: „Unser Ziel war es dem Besitzer Angst zu machen. Ihm glauben zu lassen, dass Verbrecher seine Tochter entführen wollen, um Geld zu verlangen. Aber du hättest nicht 5 Millionen sagen sollen. 10...... nein, sogar 15 Millionen Sya wäre der richtige Betrag gewesen, um ihm die Situation wirklich ernst zu machen. Er wird bestimmt beim Kommissar deswegen anfragen, dass man ein Auge auf sein Laden bzw. Tochter werfen sollte usw. und schlussendlich wird mir die Kontrolle übertragen, weil ich dazu zuständig bin.“, der junge Mann stellte sich kerzengerade auf und mit einem selbstsicheren Grinsen meinte er anschließend: „Natürlich, Boss! Ich werde als Wache eingeteilt und dann entführe ich das Mädchen heimlich. Wir verlangen ein Lösegeld und anschließend haue ich ab nach Markezei. Dort werde ich untertauchen.“ „Korrekt.“, unterbrach der rauchende Mann und er nahm ein weiteren Zug seiner Zigarre: „Ich lasse mich anschließend, wegen meiner versehentlichen Nachlässigkeit nach der Entführung versetzen, um so kein Verdacht zu erregen. Zeitgleich wird mein Cousin im Norden in irgendeiner Stadt seine Aktion durchführen. Dort wird dann für Ablenkung gesorgt und alle glauben dieser hätte das Mädchen entführt und mein Cousin hätte das Geld, während wir uns nach Dorna aus dem Staub machen bzw. überlege ich mir das noch.“ Der schwarzhaarige junge Mann wirkte überrascht. „Boss, sie wollen ihrem Cousin die Schuld in die Schuhe schieben?“ „Jeder hat sein Päckchen zu tragen.“, erklärte der Mann mit der Zigarre. „Aber haben sie nicht vor kurzem mit ihm noch darüber gesprochen, dass das Attentat auf das große Einkaufszentrum in.........................“, der Blick des jungen Mann fiel auf Daniel, genauso der Blick des Polizisten. Der junge Mann verstummte. ○ Plötzlich packte Daniel die Panik und er eilte durch die Straßen. Der Junge rannte so schnell wie noch nie. Er wurde verfolgt von den beiden Männern. Der junge Mann war wesentlich agiler, als sein Boss. Oder der Polizist machte sich nicht allzu die große Mühe Daniel zu verfolgen. Nicht einmal seine Schusswaffe hatte der Polizist gezogen, was natürlich gut für Daniel war. „Bleib stehen!“, brummte der junge Mann. „Also ob ich das tu!“ Daniel fluchte innerlich, dass er so dumm war und sich erwischen ließ. Wie konnte er auch so blöd sein und einfach vor der Gasse stehen bleiben. Aber was hatten sie nochmal gesagt? Im nächsten Moment stolperte Daniel über ein paar Mülltonnen. Ein lautes Geschepper war durch die halbe Ortschaft zu hören. Daniel war jedoch wieder rechtzeitig auf den Beinen, bevor der Griff des jungen Mannes ihn erreichen konnte, jedoch war Daniel jetzt übersät von Müllflecken und es roch nicht gut. Der Junge eilte in die nächste Gasse und sah dabei nach hinten. Der junge Mann bog ebenfalls in die Gasse ein. Daniel schlug plötzlich gegen etwas hartes auf und er taumelte anschließend gegen die nächste Hauswand. Vor ihm hatte ein großer kräftiger junger Mann gestanden, der Daniel anstarrte, als fühlte sich dieser davon extrem provoziert. Der schwarzhaarige junge Mann blieb vor dem neu erschienen größeren stehen. Sein Klappmesser war gezückt und sichtlich eingeschüchtert meinte der schwarzhaarige junge Mann: „Entschuldige........., ich will mir nur diesen Jungen vornehmen.“, er wollte zur Seite gehen, aber da hatte der Fremde den Schwarzhaarigen schon am Kragen gepackt. Wütend blickte der rothaarige, fast schon quadratische, junge Mann in die Augen des hochgehobenen schwarzhaarigen jungen Mannes. Der rothaarige war sowieso ein Kopf größer als sein nächstes potenzielle Opfer, selbst als er den Mann mühelos in die Luft hob. „Du willst mit diesem Messer ein Teenager vornehmen? Für so ein Gesindel ist in dieser Stadt kein Platz.“, mit einem brachialen Wurf gegen die Hauswand, schaltete der Hüne den jungen schwarhaarigen Mann sofort aus. Dieser ließ dabei das Messer fallen. Ohnmächtig war der geworfene zusammengesackt. Daniel stand erleichtert auf. Er wollte sich bedanken, da baute sich der rothaarige vor dem zwei Kopf kleineren Jungen auf. Seine wütenden Augen blitzten Daniel wütend an. „Wegen dir riecht mein Shirt wie Scheiße!“, brummte er. Seine kräftige rechte Hand wollte Daniel packen, da bog der Polizist in die Gasse ein. Schnell rief er: „Gut gemacht, Bewohner. Halten sie diesen Gauner fest. Er wird wegen Diebstahl gesucht und wegen einem Angriff gegen einen Polizisten. Ah....... der andere junge Mann, der hier liegt, ist sein Kollegen, aber den scheinen sie ja schon besiegt zu haben.“, der weißhaarige Mann verbeugte sich leicht. Er setzte ein höfliches Lächeln auf, aber Daniel erkannte die Falschheit sofort. Der rothaarige ließ jedoch von Daniel ab und er lief langsam auf den verwunderten Polizist zu: „Sie wirken aber nicht so, als hätten sie eine Verfolgungsjagd hinter sich? Immerhin haben sie doch zwei Gauner verfolgt? Ganz allein und ganz ohne gezogene Waffe?“, fragte der muskulöse Hüne. „Der ist gar nicht so blöd.“, Daniel machte sich wieder Hoffnung heil aus der Situation zu kommen. Er musste nur aufstehen und davonlaufen, dann könnte er sowohl dem Polizisten sowie dem rothaarigen Hünen entkommen, der ihm zwar half, aber auch wohl unbedingt an den Kragen wollte. „Bewohner?“, hakte der Polizist nach. „Tun sie keine unüberlegten Handlungen. Ich bin dann gewillt auch sie als Mittäter zu verhaften.“ „Sie wollen meinen Sohn als Mittäter verhaften, verehrter Polizist?“, hörte man eine ältere Stimme fragen. Hinter dem Polizisten war ein weiterer Mann aufgetaucht. Er war nicht besonders groß, sodass der ältere Mann gerade einmal zur Brust seines Sohnes reichte. Sein Sohn war wiederum auch mindestens zwei Meter groß. Seine Haarfarbe war eine Mischung aus grau und weiß und seine etwas längeren Haaren waren zu einem Pferdeschwanz nach hinten gezogen. Ein dicker grauer Schnauzer war in seinem Gesicht, wie platziert, jedoch sah er gepflegt aus. Dieser ließ den Mann irgendwie erfahren und wissend wirken. Braunschwarze Pupillen sahen stechend den Polizisten an. „Herr Zero!“, wurde der angesprochene lauter. „Es ist natürlich keinesfalls so, dass ich der Sohn des berühmten Magiers in irgendeiner Weise verdächtigen würde. Ich will nur meine Kriminellen mitnehmen, dann würde ich sie nicht weiter stören.“, der Polizist verbeugte sich tiefer, als zuvor bei den Hünen. Der Blick des alten Mannes fiel zuerst auf den ohnmächtigen schwarzhaarigen Mann an der Hauswand. Danach begutachtete der Vater des Hünen Daniel, der es bis jetzt noch nicht geschafft aufzustehen und davonzulaufen. Irgendwie glaubte der Junge, dass eine Flucht nicht funktionieren würde. Sollte er aber wirklich auf sein Bauchgefühl vertrauen? „Warum renne ich jetzt eigentlich nicht weg?“ „Nehmen sie diesen Verbrecher an der Hauswand mit, aber lassen sie mir den anderen Jungen da. Ich möchte ihn noch etwas fragen, wenn es ihnen nichts ausmacht.“ „Ich verstehe.“, meinte der Polizist, jedoch wirkte er nicht ganz zufrieden: „Bei diesem jungen Mann herrscht große Fluchtgefahr. Mit allen Mitteln hatte er schon versucht mich hereinzulegen. Dieser Knirps ist sehr pfiffig, das muss ich leider zugeben. Bitte übergeben sie ihn mir, wenn sie fertig sind. Ich möchte sie nicht weiter damit behelligen. Herr Zero, lassen sie bitte diesen Verbrecher nicht aus den Augen.“, erklärte der Raucher. Er zog eine weitere kleine Zigarre aus seiner Jackentasche hervor. „Das wird kein Problem sein.“, erklärte der ältere Mann und der Polizist ergriff sich sein Kollegen. Beide verschwanden um das nächste Eck, während sich der rothaarige Daniel widmete. Mit einem sehr eindringlichen und bedrohlichen Blick fixierte der rothaarige den Jungen weiter, sodass dieser immer noch nicht fähig war aufzustehen und zu fliehen. „Verdammt........, jetzt stecke ich doch wieder in der Klemme!“ ○ „Du bist Mitglied einer Gilde?“, fragte der ältere Mann. Daniel nickte nervös. „Ranger Guild.“, erwähnte der Junge mit einer kurzen Verzögerung. „Noch nie gehört.“, murmelte der ältere Mann. Es klang leicht abfällig. „Warum bist du hier?“, fragte er anschließend. Daniel erinnerte sich an die Worte des Polizisten: „Ich bin auf der Suche nach ihnen, Herr Zero. Ich bin auf der Suche nach dem Magier, der die Fähigkeit besitzt............“, der ältere Mann wandte sich sofort ab und er hob seine rechte Hand: „Hast du noch etwas mit ihm zu besprechen, Sohn?“ Der rothaarige starrte Daniel an und der Junge verstummte. „Ja!“, brummte der Hüne. „Er hat mein Shirt beschmutzt, deswegen möchte ich den Knirps aufmischen!“ Der ältere Mann lachte kurz, daraufhin nahm er wieder sein unzufriedenen Gesichtsausdruck ein. „Er ist doch keine Bedrohung? Das wird doch eher nur ein trauriges Schlachtfest für dich und außerdem........., was soll dir das denn schon bringen? Dieser Trottel wandert doch sowieso in den Knast.“, erklärte der Magier. „Ist mir egal!“, brummte der rothaarige wütend. „Er hat mich wütend gemacht!“ Der rothaarige rieb seine rechte Faust gegen seine linke Handfläche: „Und deswegen soll der Knirps dafür leiden!“, brummte der große junge Mann. Der rothaarige wollte anschließend nach Daniel greifen, da unterbrach ihn etwas. Der Hüne richtete sich auf und er starrte nach links. Dort stand jemand. Für Daniel war es ein altbekanntes Gesicht. Es war Illan. ○ „Das erste Mal, dass ich froh bin ihn zu sehen.“, dachte Daniel erleichtert. „Wer bist du?“, brummte der Hüne. „Dein Gegner, wenn du den Jungen nicht in Ruhe lässt.“, konterte Illan mit ernster Miene, dabei betonte er nicht einmal seine Drohung, jedoch klang sie auch schon allein sehr überzeugend, jedenfalls für Daniel. Der Vampir war wieder einmal aus dem Nichts aufgetaucht. „Du hast meine Frage nicht beantwortet, wer bist du?!“, betonte der Hüne und er ballte seine rechte Hand wieder zu einer Faust. „Ein Gildenmitglied, Sohn. Hast du deinen Scharfsinn verloren? Sehe dir das Gildenarmband an.“, erklärte der Magier. „Aber eigentlich ist mir das Ganze auch egal..........., ich werde nun wieder gehen. Ich habe kein Interesse an Schlägereien. Ich bin solcher sinnlosen Gewalt überdrüssig.“, erklärte der Vater des Hünen und er wollte anschließend aus der Gasse verschwinden. Ein Schritt nachdem der ältere Mann aus der Gasse kam, wurde dieser auch zugleich von jemand gepackt und mit einer entsicherten Knarre gegen seinen Kopf bedroht. Es war der Polizist im mittleren Alter, der wohl hinter der Ecke wohl gewartet hatte. Der rothaarige Hüne drehte sich um und mit finsteren Blicken bestrafte er den Polizist. „Den Jungen, rückt ihr sofort heraus! Ich will nur den Jungen!“ „Was für eine dumme Aktion?“, brummte der ältere Mann unbeeindruckt, auch wenn er sich wehrlos im Griff des Polizisten befand. „Der alte Zero und sein brachialer Sohn. Glaubt ihr eigentlich, dass euch jemand überhaupt leiden kann? Glaubt ihr wirklich, dass jemand es schade finden würde, wenn ihr versehentlich verstorben seid? Eure herablassende Art hat mich sowieso die ganze Zeit schon gestört.“, erklärte der Erpresser. Der junge Mann mit den schwarzen Haaren war wohl wieder bei Bewusstsein. Halb benommen stand er neben dem Polizisten. Er versuchte ernsthaft auszusehen, aber allein schon der Anblick reichte aus, um zu sagen, dass dieser kein Angriff mehr standhalten konnte. „Ihr wollt den Jungen? Hättet ihr einfach nicht warten können, bis wir ihn euch überreichen? Ganz egal wie schuldig er ist, aber das hier war das dümmste, was ihr tun konntet.“, erklärte der Magier, jedoch wirkte der alte Mann nicht so, als hätte er etwas vor. Der Mann schien nur zu provozieren. „Sei ruhig!“, drohte der Polizist. Seine Stimme klang sehr betont und sehr eindringlich. „Ich kann das hier alles wie eine Schießerei aussehen lassen und den Jungen als Mörder einbuchten oder erschießen lassen.“, drohte der Schütze. Der alte Mann schüttelte seinen Kopf: „Unsinnig. Selbst wenn man mich erschießt, mein Sohn kann nicht einmal ein ganzes Magazin kleinbekommen.“, erklärte der Magier unbeeindruckt. „Ihr würdet für den Rest eures Leben von den magischen Scharfrichtern verfolgt werden. Ihr vergesst, dass ich ein Mitglied der alten Rose bin. Ich unterstehe dem Schutz des Rates der Weisen. Wird mir ein Haar gekrümmt, dann kommen...................“, der alte Mann wurde unterbrochen, indem der Polizist ihm die Pistole gegen den Kopf drückte und dabei brummte: „Noch ein Wort!“ Der ältere Magier schwieg zwar, dennoch konnte dieser wohl sein selbstsicheren Grinsen nicht vermeiden. Er fing an unverständlichen Zeugs zu murmeln. Der rothaarige setzte zu einen zügigen Frontangriff an, dabei ließ er seine rechte Faust nach vorne schnellen. Der angeschlagene schwarzhaarige junge Mann neben dem Polizisten schien wieder in einem Zustand zu sein, der ihm ermöglichte schnell zu reagieren. Er zog eine Granate unter seiner Jacke hervor. „Was eine Granate?! Der will doch nicht hier im Wohnviertel eine Granate werfen?“, dachte Daniel verständnislos. Es würde doch auch für die beiden schlecht enden. Abgesehen vom Explosionsradius, würde anschließend die Polizei informiert werden. Zumindest von den erschrockenen Bewohnern. Daniel fiel plötzlich etwas auf. „Das ist vermutlich der Plan der beiden!“ „Los! Verschwinden wir von hier.“, befahl der Vampir. Anscheinend schien dieser ebenfalls etwas gemerkt zu haben. „Jedoch.........“, stoppte der Junge plötzlich. Daniel zeigte auf den alten Mann: „Das ist unser gesuchter Magier.“, erklärte der Junge. „Ich weiß!“, brummte Illan. Bevor Daniel jedoch ein weiteres Wort zu ihm sagen konnte, war Illan spurlos verschwunden. Der Vampir tauchte wenig später direkt vor dem Hünen auf, der sich die Hände vor das Gesicht hielt und zurückweichen wollte. Illan fing die Granate ab und warf sie blitzschnell senkrecht nach oben. Wenige Sekunden später explodierte diese und setzte die ganze Gegend in Aufruhr. Der Knall war so laut, dass es ganze Reihen von Tauben von den Dächern jagte. „Was? Wie? Das war schnell!“, gab der junge Mann erstaunt von sich. Er hatte wohl nicht damit gerechnet. Zeitgleich war ein großes Ungeheuer hinter dem Polizist aufgetaucht. Daniel hatte nicht gesehen woher es kam. Er schnappte sich die Pistole und riss dem Erpresser das Ding so schnell aus der Hand, dass das Brechen von Knochen zu hören war. Schreiend warf sich der Polizist zu Boden. Daniel musste erst zweimal hinsehen, bis er erkannte was dort stand. Es war ein Golem, geformt aus braunen Lehmboden. Das Ding war drei Meter groß und es besaß eine so beängstigende grimmige Grimasse, sodass man nicht wirklich meinen konnte, ob das Ungeheuer wirklich friedfertig war. Der alte Mann richtete sich auf und er stellte sich über den verletzten Schützen. Er ließ sich vom Golem die Waffe überreichen. „Eigentlich sollte ich dich dafür erschießen und zwar sofort, aber es existieren nun einmal Gesetze in diesem Land.“, der alte Mann entleerte die Pistole und hob die Waffe wieder dem Golem entgegen, dieser schmetterte die Pistole zu Boden und zerstörte diese dadurch. „Was..................“, brummte der Polizist. Mit einem Schmerz verzehrten Gesichtsausdruck setzte sich der Mann mühevoll auf. „Glaubst du meine Worte waren nur ein blödes Gerede? Höre das nächste Mal genauer zu. Ich bin ein Magier des Wortes.“, erklärte der alte Mann in sehr arroganten Zügen. „Woaaahhhh!“, rief der schwarzhaarige junge Mann. Er wollte weglaufen, aber der junge Mann kam nicht weit, denn der rothaarige ließ seine rechte Faust blau aufleuchten und mit dem nächsten Schwingen eine Art Druckwelle auf das Ziel los. Auch wenn der Fliehende schon einige Meter weit weg war, wurde er von der Druckwelle umgehauen, als hätte man ihn direkt getroffen. Der Getroffene blieb anschließend regungslos auf dem Boden liegen. ○ Die Situation war damit aber nicht geglättet, denn schon drehte sich der rothaarige um und eilte in großen Schritten auf Daniel zu: „Dich mache ich aber noch fertig!“ „Was wieso? Ich...........“, wollte sich der Junge raus reden, da stellte sich Illan dem Hünen in Weg. „Meine Drohung steht noch.“, gab er bekannt. "Klar, ich bin nicht schwerhörig.", erklärte der muskulöse junge Mann. Der Hüne holte sofort aus und er wollte Illan einen Hieb direkt in sein Gesicht verpassen, aber der Vampir wich noch rechtzeitig zur Seite, dabei rutschte er ein Schritt nach vorn, um mit einem anschließenden Sprung auf Kopfhöhe zu gelangen. Bevor der Hüne ihn versuchte in der Luft zu ergreifen griff der Vampir nach einem höhergelegenen Fenstersims und zog sich mit der neuen Stütze noch weiter nach oben. Der neue Schwung hob den Vampir noch weiter in die Luft und katapultierte ihn einen weiteren Meter nach oben, jedoch nutzte Illan diesen Schwung auch für einen Salto, dabei ließ er seinen linken Fuß ausgestreckt. „Illan beherrscht so etwas? Er sieht aus wie bei Noju. Ich wusste gar nicht, dass..........“, meinte Daniel erstaunt. Überrascht folgte er den Bewegungen des Vampirs. Sein rothaariger Kontrahent versuchte ihn erneut zu greifen, aber Illan war schon am höchsten Punkt der Flugkurve, mit einem ausgestreckten Fuß senkrecht in der Luft und mit dem Rücken in Richtung Boden gerichtet, angelangt, sodass er mit dem restlichen Schwung seinen Fuß auf den Hünen hinabsausen lassen konnte. Eine rote Schicht überzog den ganzen Körper des muskulösen jungen Mannes und der Fußtritt prallte an der Schulter des Hünen ab, als wäre er aus Metall. Illan sprang dadurch nach hinten, um aus seiner Reichweite zu gelangen. Der Hüne grinste plötzlich: „Tja............“, in diesem Moment als er das sagte, sprintete er schon unmenschlich schnell nach vorne. Zwei weiße Siegel waren unter seinen Füßen erschienen. Diese beschleunigten den Großen wohl. Der Ganzkörperangriff schmetterte Illan aus der Gasse und gegen ein Fahrzeug, welches genau in diesem Moment unglücklicherweise die Straße entlangfuhr. Zu allem Übel war dies ein Polizeifahrzeug gewesen. Der Vampir wurde durch den Aufprall in die Fensterscheibe meterweit über die Straße geschleudert. „Ach du scheiß!“, gab Daniel entsetzt von sich. ○ Die Polizisten stiegen sofort aus. Das Polizeiauto hatte nun eine stark beschädigte Frontscheibe. Einer der beiden Männer eilte zu Illan, der blutüberströmt aufstand und davoneilte. „Halt stehengeblieben!“, rief der Polizist. Er wollte seine Waffe ziehen, aber Illan war nicht mehr zu sehen. Der andere Polizist war zur Gasse gerannt. Nervös griff dieser nach seiner Waffe und er wollte diese wohl anschließend auf die Anwesenden richten. Er sah wohl sein Kollege auf dem Boden lag. „Los! Diese Verbrecher sind gesuchte Leute! Sie vergreifen sich auch an Frauen, Kinder und Polizisten.“, gab der verletzte Polizist von sich, während er sich seine rechte Hand hielt. Mit einem Griff zu seinem Funkgerät wollte sein Kollege von der Polizei wohl Verstärkung rufen, da rief der alte Mann schon irgendwelche unverständlichen Sprüchen und alle anwesenden Polizisten flogen ohnmächtig zu Boden. Selbst der Polizist, der Illan suchte, rührte sich nicht mehr. „Mächtig! Einfach nur durch Worte. Was für eine unheimliche Macht.“ „Was hast du jetzt wieder getan, Sohn? Du hast nun wieder für Ärger gesorgt. Was kannst du eigentlich? Darf ich jetzt schon wieder alles ausbügeln? Die Polizei wird uns schon wieder Ärger machen. Ich muss jetzt schon wieder umziehen.“, beschwerte sich der Vater. Sein Sohn antwortete nicht darauf. Er behielt weiter seinen grimmigen Blick bei. In diesem Moment sprang Illan von den Dächern her in die Gasse. Blutüberströmt starrte er den Hünen mit blutroten Pupillen an. "Oh.............. du bist wohl nicht nur ein einfacher Mensch?", meinte der alte Magier interessiert. Sein rothaariger Sohn wollte wieder auf den Vampir losgehen, da stoppte sein Vater ihn nur mit einer einfach Handbewegung. „Ich hatte es mir schon gedacht, aber ein Vampir bekommt man nur selten zu Gesicht. Bisher konnte ich mich nur mit einem einzigen unterhalten. Ein weiser Mann. Er sagte, dass er von Ranger Island kam bzw. fliehen musste und wenn ich mich recht entsinne liegt heute doch die Ranger Guild dort? Früher auch Gold Guild genannt?“ „Dann kennt er die Gilde also doch? Der alte Mann hat mich vorher belogen!“ „Du redest von Klar Wake?“, fragte Illan, es klang aber eher wie eine Feststellung. Seine bedrohliche Aura nahm ab und der Vampir nahm wieder eine normale Haltung ein. In der Ferne waren schon die ersten Schaulustigen aufgetaucht. Sie hatten sich wohl erst jetzt aus den Häusern getraut. Auch waren weitere Sirenen zu hören. Durch die besiegten Polizisten zeigten die Bewohner jedoch eine große Angst, sodass sie in einer größeren Entfernung blieben. Der ältere Magier schaute sich um. Als dieser damit fertig war, flüsterte er lautstark dem Vampir etwas zu, aber so laut, dass Daniel es noch hören konnte. „Weckertaustraße 44, dort klingele unter einen unbekannten Namen.“, der ältere Mann wandte sich von den beiden ab. Er sah kurz zu seinem Sohn, dann wieder zu Illan: „Es scheint doch heute noch interessant zu werden.“, im nächsten Moment hüllten sich Vater und Sohn in eine schwarze Schicht ein und daraufhin waren sie nicht mehr zu sehen, aber man hörte noch Schritte. Eine kurze Zeit später löste sich auch der Golem zu Staub auf. Sie liefen wohl gerade weg, aber die beiden waren für das menschliche Auge unsichtbar. „Kannst du Rick und die anderen anrufen? Anscheinend können wir wohl Tina schneller finden als gedacht.“, erklärte Illan. Er klang aber nicht so erfreut, wie Daniel in diesem Moment, als der Junge das von Illan gerade gehört hatte. Der Vampir schaute sich ebenfalls kurz um. Die Polizeiwägen in der Ferne kamen näher. „Du bleibst hier. Sag einfach, dass du hier mit reingezogen wurdest. Wenn du deinen anrufen machen darfst, ruf Linda an und lass die Polizisten mit Rossya reden. Ich werde solange.................“, wollte Illan erklären. „Als ob ich hier bleibe!“, unterbrach Daniel. Er klang panisch. „Die buchten mich sofort ein! Ich habe doch das rote Messer bei mir. Ich will nicht, dass sie mir das abnehmen.“, erklärte der Junge. „Stimmt......., das ist ein Einwand.“, gab Illan zu. Er schien anschließend zu überlegen. Ein Fenster über Daniel öffnete sich und eine ältere Dame schaute hinaus. Sie wirkte aber nicht verängstigt, sondern eher gereizt. „Was ist das für ein Lärm hier draußen? Ich will schlafen verflucht! Schon seit mehreren Minuten macht ihr so ein Lärm hier draußen.“ Verwundert schaute Daniel die ältere Dame an, die nun den Jungen überrascht anschaute. „Gehen sie zurück! Hier werden sie nichts interessantes sehen!“, drohte Illan. Die ältere Dame schaute den Vampir erstaunt an, aber bevor die Dame wohl etwas erwidern konnte, blickte Illan sie mit einem sehr bedrohlichen Gesichtsausdruck an. Die alte Dame wich panisch zurück. Sie schrie jedoch nicht. Man hörte nur, wie sie nach hinten stolperte. „Flieh durch das Haus! Ich lenke die Polizisten solange ab!“, erklärte der Vampir. Er hangelte sich die Fenstersims nach oben, um auf das Dach zu gelangen. „Ich soll durch ein fremdes Haus....................“, wollte Daniel erwidern, da hörte er die Polizeifahrzeuge, wie diese sich immer weiter näherten. Sofort hielt sich der Junge am Fensterrahmen fest und er hangelte sich hinein. Die ältere Dame war noch vollkommen panisch, sodass sie kein klares Wort zustande brachte. Daniel rannte einfach weiter. Nur nach Gefühl eilte er durch die alt wirkende Wohnung. Er erreichte schnell die Wohnungstür, die in einen langen Gang führte. „Perfekt. Der Gang ist lang genug, um so außer Reichweite der Gasse zu kommen.“, dachte Daniel erleichtert. Der Junge eilte durch den langen Gang, bis er die Haustüre erkennen konnte. Neben der Türe hing ein gelber Regenmantel. Und wie das Schicksal so wollte, befand sich auch eine Karte der Stadt neben der Tür an der Wand befestigt. „Der Mantel zur Tarnung und die Karte für den Weg..................“, überlegte der Junge. „Auch wenn ich kein Dieb sein will........................, ich bringe die Sachen zurück.“, Daniel schnappte sich den Mantel und er eilte nach draußen. Der Junge war schon ein ganzes Stück weg von der Gasse. Er sah von der Ferne, wie die Polizisten zum Teil in die Gasse stürmten. Man konnte auch aus der Ferne Illan sehen, wie er über die Dächer entkam. Daniel nutzte diese Ablenkung um unerkannt zu entkommen. So vergingen einige Minuten und der Junge konnte unentdeckt zur genannten Adresse eilen, die er in der Hektik nicht vergessen hatte und dank der gefundenen Karte ohne Umwege erreichte. ○ „Verdammt, war das krass! Ich dachte heute wirklich, dass ich nicht heil davonkomme.“, dachte Daniel immer noch aufgeregt, aber auch erleichtert, dass er aus der Sache heil gekommen war. Der Junge starrte die hölzerne Haustüre vor sich an. Der alte Mann sagte, dass man unter einen unbekannten Namen klingen soll, aber was war damit gemeint? Daniel starrte die vielen Klingeln an, dann entdeckte er ein leeres Feld. „Ein leeres Feld? Leer? Nicht bewohnt. Unbekannt!“ Es war sich mit seinem Entschluss sicher, also drückte er auf den Knopf. Man hörte zunächst nichts und nervös stand der Junge immer noch vor der Türe. Inzwischen versank die Stadt langsam in der Dunkelheit. Es war wohl schon später Abend. Gerade als Daniel die Hoffnung aufgeben wollte, öffnete sich die Türe einen kleinen Spalt. Dennoch wirkte der Ort dadurch nicht viel ungefährlicher und sicherer, denn hinter der Türe befand sich zunächst niemand. Vorsichtig schaute der Junge in den dunklen Gang hinein. „Ah! Noch ein Besucher!“, rief plötzlich eine weibliche Stimme von einer Seite des dunklen Ganges. Sie schaute anschließend von einem Nebenraum aus durch eine Wohnungstür zu Daniel, der immer noch draußen stand und beinahe ein Herzinfarkt erlitten hätten, jedenfalls fühlte er sich in diesem Moment so. Das Mädchen hatte ihn extrem erschreckt, aber nun folgte die Erleichterung, denn er war wohl doch bei der richtigen Adresse. Das Mädchen, vielleicht ein paar Jahre älter wie Daniel, stellte sich vor ihm auf und verbeugte sich. „Willkommen im Haus Zero. Der Herr hat sie schon erwartet. Bitte stellen sie ihr Schuhwerk hier vorne ab. Jacken werden an der Garderobe aufgehängt. Ich versichere ihnen, dass ihren Sachen nichts geschehen wird. Man erwartet sie übrigens schon im Versammlungsraum.“ Sie trug zwar keine typische Hausmädchenuniform, dennoch war nicht schwer zu erkennen, dass sie wohl eine Haushälterin war. ○ Daniel folgte dem kurzen Gang in ein größeres Zimmer. Währenddessen musste der Junge nachdenken. Es beschäftigte ihn noch etwas. An der Tür waren nämlich noch einige Klingelschilder mit vielen Namen zu sehen, aber es war tatsächlich nur eine Wohnung zu sehen. Vermutlich waren die anderen Namen zum Schutz. Vielleicht würde einfach niemand öffnen, wenn jemand die anderen Klingeln drückte? Hatte das etwas mit dem ständigen Umziehen zu tun? Der Junge entdeckte Illan, als er das Zimmer betrat. Illan stand nicht unweit von der Wohnungstüre entfernt. Schweigend starrte dieser den alten Mann an, der auf einem älteren roten Sessel saß und gerade wohl einen Tee genoss. Sein Sohn, der grimmige rothaarige Hüne, stand etwas entfernt. Er hatte seine muskulösen Arme ineinander verschränkt. Immer noch behielt dieser seinen bösen Blick bei. Entweder war dieser noch sauer oder der rothaarige traute einfach niemanden. „Das ist wirklich interessant. Ich hätte nie gedacht, dass sich das wirklich auf Ranger Island abgespielt hatte.“, der alte Mann trank aus seiner Tasse, bevor er seinen Satz vollendete. Er nahm sich dabei besonders viel Zeit. „Nun........., zumindest könnte Klar Wake wieder zurückkommen, aber ich weiß nicht wo er im Moment ist. Ich hatte nur ein paar nette Konversationen mit jemand, der wirklich viel Ahnung hatte. Ich konnte viel über Vampire lernen.“, der alte Mann stellte daraufhin seine Tasse ab. Er setzte sich auf und der Magier legte beide Hände aneinander: „Also..........., ich bin zum Entschluss entkommen, dass ich euch bei einer Sachen helfen werde.“ Daniel horchte neugierig auf. „Ich werde genau eine Person für euch aufspüren. Ich brauche dafür nur etwas, was dieser Person gehört hat.“ Der Junge griff sofort in seine Tasche und er hob das Gildenarmband von Tina hervor. „Schicksal, ich danke dir. Du hast mich heute schon mehrmals gerettet. Hoffentlich hält mein Glück noch ein wenig an?“ „Das hier gehört der Person, die verschwunden ist. Wir müssen wirklich dringend wissen wo sie ist. Es ist schon ein paar Tage her.“, Daniel überreichte dem älteren Magier das Gildenarmband. „Das sollte gehen.“, meinte der ältere Magier. „Ich muss nur ein paar Vorbereitungen treffen. Das dauert ein paar Minuten.“, erklärte der ältere Mann anschließend. ○ Während der Magier einen weißen Kreis aus unbekannten Materialien zog und sich in der Mitte setzte, fragte Illan Daniel: „Hast du eigentlich schon die anderen informiert?“ Der Junge sah den Vampir erstaunt an. „Ah je..........., das hätte ich ganz vergessen. Ich sollte............“, jedoch wurde er von dem alten Mann unterbrochen: „Ruhe! Und keine Telefonate, ansonsten könnt ihr gleich wieder gehen. Ich brauche Konzentration und Stille.“, die Stimme des älteren Magiers wurde ernster. Er fing anschließend an etwas unverständliches zu murmeln und aus dem braunen Gildenarmband wurde ein blaues Licht abgesondert. Der Mann nahm das Licht zuerst mit seiner linken Hand entgegen. Er schloss daraufhin die Augen und anschließend streckte er seine linke Hand senkrecht in die Luft. Das blaue Licht schoss durch die Decke, ohne Schaden zu hinterlassen. Nach wenigen Minuten der beklemmenden Stille, kehrte es zurück und das blaue Licht flog zuerst wieder in seine Hand. Der ältere Mann öffnete wieder seine Augen, während er das blaue Licht wieder in das braune Gildenarmband zurückfliegen ließ. Der Magier gab daraufhin Daniel das Armband zurück, dabei erwähnte er: "Ich habe euer Mädchen gefunden, aber............“, begann der alte Mann mit ernster Miene: „Ich habe somit eine gute und eine schlechte Nachricht für euch. Welche möchtet ihr zuerst hören?", Daniel war zwar erstaunt, das es so schnell gegangen war, jedoch gefielen ihm diese Worte ganz und gar nicht. Sie klangen sehr unheilvoll. Jedoch versuchte der Junge das Ganze positiv zu sehen. Daniel war froh, dass sie nun wenigstens überhaupt eine Spur hatten. Aber was war nun die schlechte Nachricht? War irgendetwas mit Tina passiert? Daniel ahnte nichts Gutes. "Die Schlechte zuerst.", warf Illan ein. Der ältere Mann stand langsam auf. Im Anschluss schwieg er einen kurzen Moment. Die Anspannung machte Daniel fast wahnsinnig. „Also gut.“, fing der Mann eine kurze Zeit später an. „Es geht nämlich um die Verfassung euer gesuchten Person. Es wirkt so, als würde diese Person mit jeder Minute schwächer werden. Als würde sie bald am Ende ihrer Kräfte sein. Ich spüre, dass dieser Person nicht mehr viel Zeit bleibt.“, fügte der ältere Magier hinzu. „Was? Heißt das etwa.............“, meinte Daniel schockiert. „Das sie bald sterben wird.“, beendete Illan den Satz. Für einen Moment fühlte sich Daniel wie erstarrt. „Und die Gute?“, fügte der Vampir sofort hinzu. Er schien sich gar nicht so groß um die schlechte Nachricht zu kümmern. „Sie befindet sich nicht unweit im Osten. Euer gesuchtes Mädchen hält sich schon seit einem gewissen Zeitraum in Markezei auf. Ich kann zwar keine Straße nennen, aber Markezei ist nicht besonders groß.“ „Was ist der schnellste Weg nach Markezei?“, fragte Illan darauf ohne zu zögern. Er klang dabei ein wenig unhöflich, aber der ältere Mann ließ dies wohl durchgehen. „Mit dem Zug, welcher durch die Großstadt Lorram führt und direkt nach Markezei fährt. Die Fahrt dauert somit fast nur 6 Stunden.“, erklärte der ältere Magier. „Und wie lange haben wir noch Zeit.“, hakte der Vampir nach. „Nach meiner Schätzung, wenn ihr Zustand weiterhin in dieser Geschwindigkeit schwächer wird......................, ungefähr ein wenig mehr als 6 Stunden.“ Daraufhin folgte ein Moment der Stille. Daniel hoffte das dies nur ein bitterer Scherz war, jedoch blieb dieser Wunsch aus, denn der ältere Mann versicherte, dass dies ernsthaft gemeint war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)