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The Splintered Truth

von

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Verschwunden IV --- Der Magier

[Rick]
 

Auf Ranger Island war die Welt klein, zumindest lebte man eigentlich nur auf der Insel.

Man sah jeden Tag die gleichen Leute und man kannte eigentlich immer die gleichen Geschichten.

Selten war man mal in Astera gewesen oder allgemein auf Festa.

Rick hat bisher sozusagen nur auf der Insel gewohnt und seine Kindheit dort ausgelebt.

Linda Westallya ist nicht seine Mutter, aber seine Ziehmutter, wobei ihre Cousine ebenfalls den Jungen großzog.

Seine wahren Eltern hatte er nie kennengelernt.

Er hatte auch eine kleine Schwester gehabt, dies ist jedoch eine andere Geschichte. Eine düstere und traurige Geschichte.


 

Alina, seine jetzige Freundin, war während seiner Kindheit ebenfalls auf Ranger Island aufgetaucht. Angeblich soll sie eine der Überlenden des großen Schiffsunglück gewesen sein.

Bei einem schweren Sturm fuhr das Schiff auf ein Riff auf. Es explodierte und versank.

Man fand ein bewusstloses Mädchen am nächsten Tag am Strand.

Da es kein Heim auf Ranger Island gab, übergab man das Kind Linda, die sich dann um sie kümmerte. Schließlich blieb Alina dort.

Das blonde Mädchen war die einzige Person auf der Insel, die ungefähr im gleichen Alter war wie Rick.

Die Quote der Kinder war allgemein sehr gering und kaum jemand ließ sein Kind auf der Insel aufwachsen, da vor allem der Schrecken des Mr. S viele Leute verunsicherte. Es war definitiv keine kinderfreundliche Gegend.


 

An die alte Gilde erinnerte er sich nur noch schwach, aber damals war er auch oft für sich im Wald.

Man verbat ihm dies zwar, jedoch wollte er lieber die Insel erkunden, als irgendetwas zu lernen.

Zwar gab es eine Schule und Linda war, wie immer, eine strenge Lehrerin, jedoch wollte Rick in seinen jungen Jahren lieber Abenteuer erleben.

So alt war er heute auch nicht, dass seine Kindheit schon lange vorbei war, aber in den wenigen vergangenen Jahren hatte der Junge eine erstaunliche Entwicklung durchgemacht. Maßgebend war der brutale Tod eines geliebten Menschen.

Er verdankte Alina, dass der Junge damals nicht zerbrochen war, deswegen war ihm das Mädchen, auch trotz ihrer Arroganz, so sehr am Herzen.


 

Von anderen Gilden auf der Welt kannte Rick keine einzige Person persönlich.

Die ehemaligen Mitglieder der alten Gilde hatte er zum Teil auch schon wieder vergessen, wobei Rick sich garantiert erinnern würde, wenn er die Gesichter erneut sah.

Die mächtigsten Gilden von Festa waren ihm natürlich ein Begriff, aber sie waren nicht präsent.

Das große Stadtleben war auf Ranger Island nie aufgekommen.

Zum Glück hing Orange dem technologischen Standard nicht hinterher. Immerhin sorgte Karstoll, der Bürgermeister für den Aufschwung der Stadt.

Innerhalb von fünf Jahren war das Durchschnittseinkommen stark angestiegen.

Die meisten ahnungslosen Leute liebten ihn deswegen.

Was der Bürgermeister in Wirklichkeit für ein Mensch war, das hatte Rick schon längst von Linda und den anderen erfahren, aber der Junge war nicht zu blöd zu wissen, dass man gegen solche Leute eigentlich nicht ankam.

Gerechtigkeit war sowieso nur ein Mythos.

Das hatte er schon am eigenen Leib erfahren.


 

"Wer ist das?", fragte Rick, als er die fremde Person begutachtete.

Es war ein Junge, vielleicht in seinem Alter oder sogar noch älter.

Er wirkte im ersten Moment harmlos und gutmütig.

Es war keine Person, die den Ärger von Rick anheizte. Die Stimmung in der Luft war immer noch geladen, jedoch nahm dies ab, als der Fremde einen Schritt auf die Truppe zutrat.

Das Ziel war Max und anscheinend kannte diese fremde Person den schwarzhaarigen Junge.

Rick erkannte das Armband des fremden Jungen.

Es war ein Gildenabzeichen. Ein dunkler blauer Wassertropfen befand sich darauf.

Dieses Abzeichen war weltbekannt, denn es repräsentierte die größte Magiergilde in Festa, beinahe der ganzen Welt.

Die Gilde hatte den einfach Namen Magic Guild.

Vermutlich um einfach schneller und besser wiedererkannt zu werden. Pragmatismus zahlt sich halt aus.

Der Aufbau dieser Gilde war anders, wie bei der Ranger Guild.

Statt dem klassischen Aufbau einer durchschnittlichen Gilde, beherrschte diese Gilde eine sehr durchdachte Struktur.

Bis auf die Ränge, welche weltweit gleich waren, konnte man die Gilden nicht vergleichen.

Es war eine gigantische Schule mit über vielen tausenden Schülern und der passenden Anzahl von Lehrern.

Während die Mitglieder Schüler, Absolventen und Lehrer waren, wohnten sie jedoch alle in den selben Städten bzw. Wohnvierteln, die unter der Mantel der Gilde standen, abgesehen vom Grundgesetz der Regierung von Festa.

So lebten alle Mitglieder in der gleichen Umgebung und sie besuchten das einzige gigantische Lehrzentrum der Gilde, um ihr Wissen zu steigern.

Dort lernten sie nicht nur Allgemeinwissen oder Magie, wie der Name schon vermuten ließ. Man konnte dort ebenfalls seinen Abschluss in einem hohen technischen Bereich machen.

Diese Vielfalt machte die Magic Guild weltberühmt.

Sie gehörte zu den zehn größten Gilden der Welt.

Das Markenzeichen blieb aber die Magie, denn dort konnte allerlei studiert werden.

Als Mitglied oder sogar als Außenstehender, jedoch kostete dies dann Geld, man war jedoch dann keinen Verpflichtungen unterworfen.

Soweit Rick noch wusste, hieß der jetzige Gildenleiter Zebrom Birkenwald.

Ein Zauberer wie aus dem Bilderbuch, wahrscheinlich war dies aber eher Marke als wahre Tatsache.

Er war aber nach Gerüchten schon sehr alt und er litt an einer unheilbaren Krankheit.

Die Gilde wurde regelmäßig in der Allgemeinzeitung von Festa erwähnt, die man auch auf Ranger Island kaufen konnte.

Nur war Rick kein Zeitungsleser. Alina dagegen las schon mehr, auch wenn es in der Regel nur im Mode ging, welche sich das Mädchen nicht unbedingt leisten konnte.


 

"Wer bist du?", fragte Max. Er schaffte damit, das freundliche Gesicht entgleisen zu lassen.

Der Junge blieb entsetzt stehen.

Erst nach ein paar Sekunden fing sich der Junge wieder. Ein großes Lächeln bildete sich ab und er meinte erheitert:

"Ah ha ha ha, der Witz war gut. Wir kennen uns doch oder hast du das wirklich schon vergessen?"

Dabei fiel Max wohl etwas wichtiges ein.

Er ging ein Schritt vor und packte das Gildenmitglied der Magic Guild am linken Arm, der darauf verlegen zurück weichen wollte.

Überrascht meinte er:

"Was............ was ist los? Ich habe eine Freundin."

Verärgert und verlegen brummte der schwarzhaarige Junge:

„Warte doch einfach ab!“

Es passierte anscheinend wohl nichts und Max ließ den Arm sofort los. Genervt und beleidigt entfernte sich anschließend der schwarzhaarige Junge. Er stellte sich neben Illan, um wohl Abstand zu gewinnen.

Rick konnte sich sein Schmunzeln nicht verkneifen.

„Mich würde das vermutlich auch verärgern.“

"Mh, also bist du nicht in einem Krater aufgewacht?", meinte Max zu dem Fremden.

"Krater?“, fragte der Junge erstaunt.

Seine goldgelben Pupillen suchten fragend eine Antwort.

Der braunhaarige Junge mit den, zu den Nacken reichenden, Haaren, schien jedoch mit dem Begriff etwas anfangen zu können.

Nach dem ersten Moment der Verblüffung setzte der Fremde fort:

„Nein, bin ich nicht, aber ich habe von diesen Ereignissen gehört. Also das in Festa und in der Umgebung. Da sollen ja ein paar Dinge niedergegangen sein, die Krater verursacht haben. Es war sehr Publik bei uns in der Schule.“, er überlegte kurz, daraufhin fragte der Junge:

„Aber mal noch eine andere Frage. Ist das Zeichen.........., ist das von der Ranger Guild? Es ähnelt sehr der alten bekannten Gilde von Ranger Island..........., die hieß doch.......?", der Junge blickte in die müden Augen von Max, der ihn nur unzufrieden anschaute.

Der Fremde hatte die Armbänder der Gruppe gemeint.

„Gold Guild. Sie war früher die Gilde der Insel.“, erklärte Rick kurz.

„Aber mehr braucht ihn nicht zu interessieren, auch wenn es mich erstaunt wie der von uns weiß. Wir sind doch eigentlich so unbekannt?“

„Woher kennst du uns?“, fragte Alina zugleich, als hätte sie die Gedanken von ihrem Freund gehört. Wobei Rick dies manchmal sogar vermutete, so wie sie stets immer wusste was ihr Freund dachte.

Der Fremde lächelte zufrieden:

„Ich habe mir fast alle Gildenzeichen des Landes gemerkt und auch von außerhalb. Euer Symbol ähnelt der alten Gilde, der Gold Guild. Die Gilde existiert nicht mehr, also muss es der neuen Gilde gehören. Also die Gilde, die in den Fußstapfen tritt. Die Ranger Guild ist gar nicht so unbekannt, wie ihr vielleicht denkt. Immerhin kennt man euch als Hauptbeteiligter der Vertreibung des Tyrannen von der Ranger Island. Offiziell redet man vom Bürgermeister, aber jeder normaler Mensch weiß, dass die einzige Gruppierung auf der Insel, die Ranger Guild ist.“, der Junge hatte einen langen Atem.


 

Der Blick des Fremden feil sofort wieder auf Max:

„Aber wieso kennst du mich eigentlich nicht? Aber das Gildenzeichen kennst du doch?“,

der schwarzhaarige Junge seufzte. Dieser erklärte im nächsten Atemzug:

"Ich erinnere mich an nichts. Ich leide, wie ein paar andere, an einer seltsamen Amnesie. Ich habe mein komplettes Gedächtnis verloren, seitdem ich in einem Krater aufgewacht bin. Durch Berührung kann ich manchmal einzelne Fetzen wiedergewinnen, aber du bist mir immer noch völlig unbekannt. Ich weiß nicht, ob ich dich kenne."

Der fremde Junge hob seine linke Hand. Er ließ verstehen, dass er vermutlich das Problem verstanden hatte oder zumindest ein Teil davon.

Der Fremde schob sein linken Ärmel zurück und eine Bandage kam zum Vorschein.

Um die Bandage waren noch zusätzlich schwarze Bänder gewickelt worden.

„Es war ein Unfall, deswegen muss ich das tragen.“, erklärte der Junge in einem Satz zusammengefasst.

„Du hast mich vorher genau an diesem Band berührt, vielleicht..............“, er streckte seinen rechten Arm aus.

„.............probierst du es noch einmal hier.“, fügte der Fremde hinzu und sein Blick wurde ernster.

Max trat wieder näher heran:

„Ein Händeschütteln reicht.“, gab er grummelnd bekannt.

Und tatsächlich, dieses Mal wirkte der schwarzhaarige Junge so, als wäre er kurz abwesend gewesen.

„Und?“, fragte Daniel neugierig.

„Nicht viel. Nicht so viel wie bei euch, aber es scheint tatsächlich so, als habe ich ihn schon einmal getroffen. Es ist aber alles zu ungenau.“, erklärte Max.

„Nicht schon schlimm, aber ich habe dich nicht vergessen, auch wenn es damals wirklich nur eine relativ kurze Begegnung war.“, begann der Fremde zu erklären.

"Du bist Max Maxxus. Du warst damals der Junge, der damals meine Geldbörse fand, als ich schnell in den Zug einsteigen musste. Wäre ich da nicht eingestiegen, hätte ich es niemals zur Aufnahmeprüfung geschafft. Dank deiner Hilfe bin ich ein Mitglied der Magic Guild geworden. Ich verdanke dir somit vieles, deswegen habe ich dich nicht vergessen. Es war so einer dieser glücklichen Zufällen und das Schicksal ließ uns wieder in Astera aufeinandertreffen. Zufälle sind schon etwas erstaunliches.“, erklärte der Fremde. Wieder hatte er ein langen Atem gehabt.

Max schaute ihn erstaunt an:

"Du weißt also etwas über mich? Wie viel weißt du denn über mich? Habe ich damals irgendetwas interessantes erzählt?“

"Interessant, vielleicht erfahren wir endlich mehr von uns.", erklärte Daniel.

"Wäre schon nützlich.", meinte Julius. Er klang aber weniger interessiert, als die anderen beiden Jungs.

"Ja schon, aber wir haben echt keine Zeit zu verlieren. Wir müssen dringend Tina suchen. Dieses Gespräch kann da warten.", erklärte Rick schlecht gelaunt, zudem wurde er langsam echt müde.

"Wir verschwenden hier nur unsere Zeit und ich kann mich auch nicht mehr so gut konzentrieren.", brummte der Freund von Alina.

„Es dauert nicht lange.“, unterbrach der Fremde und er lächelte dabei.

Er wollte wohl unbedingt seine Geschichte erzählen.

Der fremde Junge wandte sich somit wieder Max zu:

"Du warst damals sehr verschlossen, aber du warst damals in Astera unterwegs. Wie alt warst du da? Neun? Ist jedenfalls schon über ein Jahr her."

"Ich bin jetzt Vierzehn! Also war ich da keine neun!", brummte der Schwarzhaarige beleidigt.

Er sah für sein Alter einfach viel zu jung aus. Es ärgerte Rick ja schon, dass der Junge älter als beinahe alle Anwesenden war, jedoch wegen dem Aussehen fast als kleiner Bruder für Rick durchging.

"Oh.", meinte der Fremde überrascht.

"Entschuldige, dann warst du dann wohl Zwölf oder Dreizehn?“, er stoppte kurz.

„Meine Familie wohnt hier, deswegen bin ich auch hier zuhause. Da du meine Geldbörse gefunden hattest, fing die Unterhaltung an. Du hast immer gemurmelt, dass du gesagt bekommen hast, dass du einfach im Bahnhof von Astera still warten sollst. Du hast echt nichts verraten, aber du hast dich gut zureden lassen."

„Ich habe gesagt, dass mir jemand gesagt, dass ich nicht reden soll? Ich habe wirklich nichts preisgegeben?“, wiederholte Max überrascht.

Der Fremde schüttelte seinen Kopf.


 

Für Rick, der sowieso die ganze Zeit ungeduldig den Fremden anblickte, machte der fremde Junge ein seltsamen Eindruck.

Er war dürr und gerade mal so groß wie Max.

Der Fremde trug ein blaues Hemd, welches ihm definitiv eine Nummer zu groß war.

Er trug dazu eine blaue Jeans und schwarze Turnschuhe. An seinem schwarzen Gürtel hing ein dunkelbrauner, halber Meter langer, Zauberstab, der an einem Ende ein Rubin befestigt hatte.

Er war so dick wie der Stiel einer Schaufel.

Der Stab war wie ein Schwert an den Gürtel geschnallt, sodass man ihn vermutlich schnell ziehen konnte.

Vermutlich eine nicht zu unterschätzende Kampfwaffe.

Max erklärte dem Fremden auch den Stand der anderen in seiner Gruppe, also dass Daniel und Julius ebenfalls an Amnesie litten.

Jedoch bewirkte eine Berührung nichts. Sie kannten den Fremden tatsächlich nicht.

Der schwarzhaarige Junge erklärte im Anschluss, dass sie auf der Suche nach einem verlorenen Gildenmitglied waren.

"So ist das also mit den Kratern. Ich dachte mir schon, dass da mehr dahinter steckt, als die Regierung behauptet hatte. Dass es nur kleine Meteoriten gewesen seien. Die haben angeblich nur leere Krater gefunden. Drei Krater soll es auf Ranger Island gegeben haben. Drei Krater gab es anschließend auf Festa und irgendwo in den östlichen Länder soll es sogar noch mehr geben.

"Drei gibt es hier?", meinte Daniel erstaunt, daraufhin drehte er sich zu Julius und fragte:

"Dann gibt es hier noch zwei, die wie du hier gelandet sind."

Bevor Julius darauf antworten konnte, meinte der Fremde:

"Mh, ein Krater soll neben einem Wanderzirkus eingeschlagen sein. Es hat die Tiere mächtig aufgeschreckt und die sollen teilweise Amok gelaufen sein.", er pausierte erneut.

"Ein weiterer soll nah an der Grenze des Dornenreichs eingeschlagen sein, aber auch dort fand man nur ein leeren Krater. Die Leute waren am Anfang so verängstigt, dass sie die Krater für Außerirdische hielten, aber man fand schließlich nichts. Was da wohl wirklich dahinter steckt? Aber ich verstehe, ich werde schweigen, ich denke, die Regierung hat bestimmt ihre Finger im Spiel. Wenn ich also zu viel ausplaudere, dann verschwinde ich bestimmt. Bestimmt steckt dahinter eine mächtige Verschwörung."

"Klingt übertrieben, aber ausgeschlossen ist das nicht. Nur wir sollten jetzt wirklich dringend........", dachte Rick immer noch völlig ungeduldig, aber es ließ sich niemand auf den mürrischen Jungen ein..

Er wollte am Liebsten von hier weg. Er verstand nicht, wieso sich hier alle damit aufhielten, sie hatten momentan etwas Wichtigeres zu tun.

„Können wir jetzt endlich gehen? Wir müssen Tina finden, verdammt!“, fluchte der Junge lautstark.

„Dabei fällt mir ein. Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt.“, erklärte der Fremde völlig ignorant. Er schien gar nicht auf Rick einzugehen.

Er hielt seine rechte Hand auf seine linke Brust und meinte:

„Ich bin Juss Salomin. Ein Mitglied der Magic Guild und Rang C. Es hat mit sehr erfreut eure Bekanntschaft zu machen.“

„Warte mal.“, unterbrach ihn Illan.

Er war die ganze Zeit extrem still gewesen. Mit seinen kritischen Augen hatte er den Jungen begutachtet:

„Du wirkst mir vertrauenswürdig, also will ich dich etwas fragen.“

Juss lauschte erstaunt auf.

„Du bist ein Magier, der hier wohnt und sich auskennt. Kennst du dann zufällig auch einen Magier, der Ortungsmagie beherrscht? Also die Fähigkeit jemand über eine gewisse Entfernung zu orten?“,

das Mager Guild Mitglied nickte.

"Ihr sucht ein Ortungsmagier. Ich kenne tatsächlich jemand, der sogar in dieser Stadt wohnt.", erklärte Juss.

„Was wirklich?!“, meinte Rick erstaunt.

Zuerst hielt er dies für eine totale Zeitverschwendung, aber plötzlich sah er das Ganze anders.

Wenn der Junge nicht log, dann konnte dies schnell zum Erfolg führen.

Rick war schließlich froh noch ein wenig ausgehalten zu haben.

"Hey, ich bin ein Mitglied der Magic Guild. Ich kenne mindestens ein Magier in fast jeder Stadt. Sogar fast alle Magier in dieser Stadt.", erklärte er stolz.

„Dann bringe uns hin.“, befahl Illan in einer gleichgültigen, aber ernsten Tonlage.

Juss nickte erneut. Er ließ sich davon nicht beeinflussen, denn sein Schmunzeln verschwand nicht.

Daraufhin führte er die Gruppe zu dem besagten Ort.

Da schon viel Zeit verstrichen war, kam langsam der Abend und es wurde spät.

Die Abendsonne kämpfte schon mit der Nacht und die baldige Nacht würde die Suche nur unnötig erschweren. Es war also angesagt, dass sie die Gruppe sputete.


 

Die Truppe kam bald bei einem kleineren drei Sterne Hotel an.

Das Hotel lag mehr am Stadtrand von Astera.

Juss erklärte währenddessen, auch wenn es nicht alle interessierte, dass er eigentlich in der Stadt war, um seine Familie zu besuchen.

Er wollte morgen eigentlich mit dem Zug wieder abreisen, jedoch gab Juss bekannt, dass der Junge womöglich seine Tickets verlegt hatte.

Denn als er seine Tickets gesucht hatte, bemerkte er, dass er sie nicht mehr fand.

So verblieb nach seiner Aussage nur noch der ewige Fußweg in den Norden.

Juss behauptete, dass er zumindest nicht unter einem Zeitdruck stand.

Er war aber nicht allein in der Stadt, denn eigentlich war der Magier mit einer kleinen Gruppe aus seiner Schule unterwegs, die natürlich davon genervt waren, dass der Junge die Tickets verlegt hatte.

Eigentlich sollte Juss auch erst zum Hotel zurückkehren, wenn er die Tickets wiedergefunden hatte oder zumindest eine vernünftige Alternative. Leider blieb er erfolglos.

Der Magier blieb realistisch und Juss hatte sich schon darauf eingestellt, dass er wohl zu Fuß gehen musste, aber wie sollte er das seiner Gruppe erklären?

In dem alten Hotel lebte, nach seiner Aussage, zurzeit ein junger Magier, der bei einem alten Magier die Ortungsmagie gelernt hatte.

Mit dieser Art der Magie konnte man die Leute in einem gewissen Radius aufspüren.

Sollte sich die Person außerhalb des Radius befinden, so konnte man wenigstens die Richtung bestimmen.

Juss klopfte an der entsprechenden Hotelzimmertür, aber zunächst passierte nichts, daraufhin klopfte er energischer.

Als wieder nichts passierte, wandte sich der Magier kurz zu seinen müden Begleitern:

"Er wird schon jemand aufmachen.", versicherte der Junge.

Ein paar Minuten später riss ein junger Mann sichtlich wütend die Tür auf:

"WISST IHR EIGENTLICH WIE SPÄT ES IST?!", daraufhin lies das Mitglied der Magic Guild seine rechte Hand mit dem Gildenarmband nach oben wandern.

Der Mann in der Tür blickte zuerst kritisch, ließ aber dann doch die Truppe hinein.
 

Ein wenig später im Zimmer:
 

Inzwischen hatte jeder Platz genommen und beobachtete den jungen Magier, der vor einem weißen Bannkreis saß und in der Mitte lag das Gildenarmband von Tina.

Der junge Magier hieß Alex Wiesstein, er schien ein Bekannter von Juss zu sein.

Nach seiner Aussage soll der Ortungsmagier gut in seiner Berufung sein und sogar extra für Juss kein Geld verlangen.

Alex sprach ein paar unverständliche vermutlich magische Formeln und ließ den weißen Bannkreis schwach aufleuchten.

Er drückte beide Handflächen aneinander und nahm das Licht vom Bannkreis auf dem Boden in sich auf.

Das Licht verschwand und der Bannkreis auf dem Boden auch.

Nach ein paar Sekunden hatte der junge Mann auch wieder seine Augen geöffnet.

"Und?", fragte Rick ungeduldig, der dabei fast eingeschlafen wäre.

Alina war dabei schon eingeschlafen und das blonde Mädchen hatte sich an seine Schulter gelehnt.

"Nun...................... was wollt ihr zuerst hören, die gute oder die schlechte Nachricht?", fragte der Magier mit einem völlig gleichgültigen Gesichtsausdruck, dabei klangen seine Worte mehr als beunruhigend.



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