The Splintered Truth von Meilenstein ================================================================================ Kapitel 34: Mr. S V --- Die Wahrheit ------------------------------------ [Linda] Linda, Engl, Noju und Dr. Drogan erreichten ohne Probleme die Pforten der schicken Villa auf dem Hügel im Osten der Insel. Kein Tor, kein Hindernis bzw. irgendein Feind hatte sie aufgehalten. Wahrscheinlich wollte das der Gastherr so. ○ Die schwarzhaarige Gildenmeisterin hatte die drei noch einholen können. Engl, Noju und Dr. Drogan hatten sich aber auch absichtlich Zeit gelassen. Linda erreichte die drei, bevor sie die Anhöhe zur Villa betreten hatten. Die Villa war prachtvoll und geheimnisvoll zugleich. Ein schillerndes rotes Dach, eine reine weiße Außenwandfarbe, ovale Fenster mit glänzendes klares Glas, goldenen Rahmen und weißen Säulen, die das Vordach stützten, schmückten das Anwesen. Das Vordach war langgezogen worden, quer über den ganzen Weg, welcher durch den Garten führte. Man konnte also von der Außenmauer durch das goldene Tor geschützt durch den Regen bis zur Haustür gelangen. Die hohe weiße massive Mauer umringte die Villa und schützte den Garten und das Haus von der Außenwelt. Die Torwachen hielten sie nicht auf, stattdessen öffneten sie sogar ohne Worte das Tor. Zwei große Männer in Freizeitklamotten standen vor dem goldenen Tor. Sie starrten grimmig die Besucher an. Es bestanden keine Zweifel, dass den beiden nicht zu trauen war, jedoch trugen sie keine Waffen bei sich. Die Ranger Guild Gruppe lief den steinernen Weg entlang. Man vermutete erst eine Falle im Gebäude. ○ Der Garten war geschmückt mit vielen sonderbaren Pflanzen und Skulpturen. Einige Figuren waren detailreich gestaltet worden. Der Mann hatte wohl viel Geld, denn ein großen Teich offenbarte sich im Garten. Große Fischarten von roter Erscheinung schwammen darin. Die Skulptur, die das Wasser in den Teich fließen ließ, war aus reinem Gold, zumindest die Oberfläche. Mr. S war sichtlich sehr vermögen und man wusste nicht genau, woher er das Geld überhaupt hernahm. Seine Familie war schon seit langer Zeit reich gewesen, aber mit großer Wahrscheinlichkeit waren es zum Teil durch Geschäfte illegal erworbene Einkommen. Bisher hatte es nur niemand bemerkt. ○ Die Truppe lief die Marmortreppen hinauf und betraten die Villa durch die massive Holztüren aus edlem Mammutholz. Sie ließ sich nur langsam öffnen und knarrten in einem schönen gleichmäßigen Klang, als wäre dies beabsichtigt. Die weißen Fliesen auf den Boden und die Kunstwerken von den Wänden strahlten ihren hohen Wert aus. Ein schöner sauberer roter Teppich führte direkt in ein großen Saal. Von Außen sah die Villa gar nicht so groß aus, aber sie bestand tatsächlich aus vier Stockwerke. Die Gruppe folgte dem offensichtlichen Weg und sie gelangten somit in einen größeren Saal. Ein großer weißer Holztisch war in diesem platziert worden und am Ende des Tisches gegenüberliegend zum Eingang, war ein großer prächtiger Stuhl aus edlem Holz. Auf dem Stuhl saß niemand, aber neben ihm stand eine größere Person. Die Person trug eine Rüstung, die Rüstung war an die alten Samurai angelehnt worden. Sie war rot. Linda hatte das ganz vergessen. Der Mann war ganz vernarrt in der Geschichte der Samurai und trug sogar deswegen ein sehr gefährliches und edles Katana bei sich, wenn Mr. S unterwegs war. Seine Waffensammlung musste riesig sein, denn er kaufte gelegentlich die wertvollsten Katanas ein, man hörte von Auktionen davon. Die Prachtstücke hängte er in diesem Raum auf. Diese lange dünnen Schwerter mit ihren wunderschönen silbernen Glanz waren eine große Vorliebe von Mr. S. Sie waren nicht so breit und schwer wie normale Schwerter, aber sie schnitten dennoch tief und sauber, wenn man sie richtig schwang. ○ Vier weitere Wachen standen ebenfalls in diesem Raum. Jeder stand neben einem der großen Fenster, die den Saal erhellen ließen. Der Mann in der Rüstung drehte sich um und begrüßte die Gruppe: „Willkommen in meinen Reich. Setzte euch doch? Macht es euch gemütlich, wollt ihr etwas Trinken?“, fragte er höflich, aber alle wussten, dass das sowieso nur eine Farce war. "Große Sprüche wie immer? Der Dreckskerl hat sich noch nie geändert.", dachte Linda angewidert. „Ach, ich bin so unhöflich! Ich sollte mich vorstellen als Gastherr. Nennt mich Mr. S, sowie jeder andere auf dieser Insel. Ich habe mir diesen Namen zu eigen gemacht. Er widerspiegelt das Nötigste, was ihr von mir wissen müsst. Mir gehört sowieso diese Insel, zumindest bald.“, Linda unterbrach ihn mit einem zornigen Zischen: „Dir gehört diese Insel nicht! Sie gehört niemanden! Nur weil du sie beanspruchst, ist sie nicht in deinem Besitz, hier leben noch andere Menschen. Egal ob sie früher in der Hand deiner Vorfahren war!“, der Mann lachte jedoch als Antwort selbstgefällig. Die Wachen wollten sich daraufhin bewegen, aber der Mann hielt sie mit einer Handbewegung zurück. Er trat langsam auf die Gruppe zu. "Wie schnell er wohl sein Katana ziehen kann?", überlegte Linda und hielt sich bereit. „Mein Schätzchen......“, Linda unterbrach ihn erneut, doch dieses Mal noch etwas zorniger: „......nenne mich nicht Schätzchen!“, brummte sie. „......die Insel gehört mir, so steht es auf dem Papier. Ich habe es schwarz auf weiß und du kannst nichts dagegen tun? Ich bin der rechtmäßige Besitzer dieser Insel. Seid ihr deswegen hier oder wollt ihr noch etwas anderes von mir?“, fragte er und der Mann lächelte immer noch. Linda machte der Anblick von Mr. S wütend. Er machte sich wohl über sie lustig, das konnte sie deutlich spüren. "Sein verdammtes selbstgefälliges Grinsen! Es wird Zeit, dass wir ihm das langsam aus dem Gesicht streichen." "Ich kann seine Visage jetzt schon nicht mehr leiden.", meinte Engl. Mr. S zeigte sich auf die Provokation unbeeindruckt. „Wir können dir die Regierung auf den Hals hetzen. Du hast berühmte Leute entführt. Die Band ist ziemlich bekannt in der Welt. Es dauert nicht lange und die Fans werden es herausbekommen, dann rupft dich fast jeder auf dieser Welt auseinander, da hilft dein Status und deine Rüstung auch nicht mehr weiter.“, sie ballte beide Fäuste gegeneinander und entspannte ihren Nacken. „Davor werde ich dich aber grün und blau schlagen. Glaub mir, du hast das verdient!“, provozierte sie weiter. „Du hast sehr großes Verhandlungsgeschick.“, lobte Engl sarkastisch. „Wir hätten dieses Gespräch gleich überspringen können und........“, wollte Noju etwas sagen, aber Linda unterbrach ihn mit einer Handbewegung. Noju stoppte unzufrieden. Mr. S übernahm wieder das Wort: „Vielleicht wird die Band ein kleinen Unfall haben und niemand wird erfahren was ich getan habe. Glaubt ihr wirklich, ich lasse euch nun wieder gehen?“, plötzlich öffnete er seinen Mund und spitze Zähne präsentierten sich. Seine Augen wurden finsterer und seine Aura fühlte sich schrecklich an. Die Augen glänzten leicht rötlich. Seine Wachen taten dies ebenfalls. „Oh scheiße! Linda hatte also doch Recht! Das war also doch kein schlechter Witz von dir gewesen?“, meinte Noju nervös. Er wirkte aber nicht allzu erschrocken. „Ach stimmt, du hast es auch nicht so mit Vampiren? Aber Linda hatte uns ja schließlich deutlich davor gewarnt. Aber es ändert nichts.“, meinte Engl und zuckte mit den Schultern. „Ich mag nichts was nicht menschlich ist.“, meinte Noju abwertend. „Bitte konzentriert euch! Das hier ist kein Training! Ihr kennt diese Biester und dessen Methoden.“, erklärte Dr. Drogan und er zog ein paar kleine Nadeln aus seiner Jackentasche. Er schwang seine Arme und verpasste Linda jeweils eine Nadel in einem ihrer Oberarme. Linda sah ihn schockiert an. Dr. Drogan beschwichtigte sie: „Ich weiß, wir hatten das gerade eben schon. Die Dosis habe ich nur sicherheitshalber erhöht. Keine Sorge, du kannst keine Überdosis davon bekommen. Ich habe das Mittel selbst hergestellt und es funktioniert garantiert. Ich wurde auch schon sieben Mal gebissen.......... so ungefähr.“, erklärte Dr. Drogan stolz, danach verabreichte er sich selbst ein paar Nadeln, jedoch waren diese wohl mit einem anderen Mittel getränkt worden. Seine Adern an seinen Armen wurden kräftiger, sowie seine Pupillen, diese wurden größer. "Du lebst nicht lang, wenn du das Zeug zu oft nimmst.", meinte Noju. Aber er erntete nur ein bösen Blick des Arztes: "Du hast doch auch reichlich Zeug intus, sowie Engl?", bekam Noju als Antwort. "Was ist in diesem Mittel, was die Verwandlung verhindert?", fragte Linda skeptisch. „Es ist eine Mischung aus verschiedenem Knoblauch vermutlich.“, meinte Engl sarkastisch und als Dank trat ihm Dr. Drogan kräftig in die Seite: „Aufpassen.“, sagte er. Ein Dolch flog knapp an Engl vorbei und blieb in der Wand stecken. Einer der vier Handlanger musste es geworfen haben, aber man konnte nicht sagen woher, denn sie hatten alle ihre Hände auf dem Rücken. "Pass wirklich besser auf.", ermahnte der Arzt den Gestoßenen. Engl stand genervt auf. „Das Messer hätte ich schon bemerkt.“, meinte der Raucher. ○ Mr. S grinste immer noch selbstgefällig: „Egal wie oft ihr ausweicht. Irgendwann seid ihr tot. Ich zerreiße euch einfach, auch mit eurem bescheuerten Schutzmittel! Als würde ich euch beißen wollen. Ich habe schon nützliche Diener. Ihr werdet nur als Blutfleck meinen schönen Rasen düngen.“, drohte er und statt Krallen auszufahren, wie seine Wachen es taten, zog er sein Katana und richtete es elegant gegen Linda. Die schwarzhaarige Gildenmeisterin sah ihn nur finster an. Sie meinte unbeeindruckt: „Danke, dass du mir ein Grund lieferst, dich zu verdreschen! Denkst du jetzt, ich hätte Angst? Ich habe jetzt so richtig Lust euch auseinander zu nehmen. Zumindest dafür das ihr der Insel schadet oder was noch schlimmer ist............“, sie trat ein Schritt näher zum Gastgeber heran und ihr Blick wurde bedrohlicher: "Ihr stellt eine große Bedrohung für meine Schützlinge dar.", Linda meinte es dieses Mal todernst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)