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Manus manum lavat

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ihr Lieben, sorry. Lange ist es her, ick weiß. Zudem muss ich erwähnen, dass ich morgen in Urlaub fliege. Nicht lange. Bin am Dienstag wieder zurück x)
Ach ja, ich habe vergessen zu erwähnen, dass Bulmas Eltern in dieser Story zwingend schwarzhaarig sein müssen. Ich weiß, entspricht nicht dem Original, aber es muss leider sein. Hoffe, dass euch das nicht stören wird, aber es gibt einen Grund :>
Oh, noch kurz: "Enfant terrible" heißt übersetzt "schreckliches Kind." Komplett anzeigen

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Enfant terrible

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.

- Kurt Tucholsky


 

 
 

~*~
 

 

- Kapitel vier -


 

Konzentration war der Schlüssel – schon immer. Dennoch saß die blauhaarige Bulma unruhig auf ihrem Stuhl, während ihre Augen nervös in den dazugehörigen Höhlen umhersprangen und angestrengt die Formeln, Rechnungen und Notizen ihrer angesammelten Papiere überflogen, die verstreut auf ihrem Schreibtisch lagen. Sie war gewillt, sich endlich wieder mit den Dingen zu befassen, mit denen sie sich auskannte, statt Trübsal zu blasen. Wild entschlossen wollte sie bezüglich ihrer Erfindung Fortschritte erzielen, aber wie sollte man sich sammeln, wenn die kleinsten Geräusche ihre Fokussierung störten? Das Kratzen der Äste, die ununterbrochen gegen ihre Fensterscheibe klopften, die zugige Luft, die ungebremst gegen die Jalousien ihrer Fenster schlugen... all das waren minimale Faktoren, die dazu beitrugen, nicht konzentriert arbeiten zu können und ihre ausgeklügelten Gedankenstränge behinderte. Ständig musste sie von vorne beginnen. Immer wieder hatte sie einige Formeln ausradiert, das Ende des Stiftes in ihren Mund gesteckt und fieberhaft überlegt, wo genau der Fehler saß. Allerdings waren nicht die natürlichen Einflüsse alleine Schuld an ihrer mangelhaften Achtsamkeit. Nein, die Ereignisse vor drei Tagen spukten noch in ihrem Kopf. Wie sie eingeschüchtert auf die Knie gezwungen wurde. Wie sie mit ansehen musste, als Son Goku geschlagen und gedemütigt wurde. Es waren so schreckliche Bilder, die fern jeglicher Realität sein mussten und doch... doch waren sie vor ihren blauen Augen passiert, weshalb sie sich schwor, keinen Unfug mehr anzustellen, geschweige denn noch einmal ihren Vater in Misskredit zu bringen. Zu deutlich hatte man ihr und ihren Freunden aufgezeigt, was passierte, wenn man sich gegen die Krone auflehnte.
 

Oh nein, das wollte sie nicht noch einmal sehen oder erleben. Dazu waren die hinterlassenen Spuren doch zu groß gewesen, um eine ähnliche Aktion noch einmal durchzuführen. Unterdessen zogen ihre Finger, nachdem sie den Stift zurückgelegt hatte, fahrige Kreise über die abgenutzte, holzige Schreibtischplatte.
 

„Oder denke ich einfach zu sehr über den bevorstehenden Besuch nach? Lenkt mich das ab?“, versuchte sie sich selbst zu erklären. Schließlich hatte ihr Vater gestern erwähnt, dass jemand vorbeikäme. Wieso und weshalb, darüber hüllte ihr Vater einen undurchlässigen Mantel der Geheimniskrämerei. Stattdessen hatte man Bulma Ausreden erzählt. Ihre Mutter fabulierte gestern während des Abendessens, dass jemand kam, um die Umstände am Rande der Stadt kennenzulernen.
 

Völliger Quatsch, wenn man Bulma fragte. Was konnte man hier – abgesehen von Armut, Tyrannei, sowie Unterdrückung – kennenlernen? Wollte man solche Umstände überhaupt kennenlernen? Demzufolge käme jemand, der Privilegien genoss, die man nur inmitten der Stadt ausleben konnte – zwischen den großen, mächtigen Saiyajins. Die, die der königlichen Garde dienten. Zusätzlich grübelte sie darüber, wieso derjenige ausgerechnet jetzt hierher kam, nachdem man Son Goku, Kuririn und sie dabei ertappte, wie sie die Vorratskammer des Königs plündern wollten – um etwas Gutes zu tun, wie es Son Goku und Kuririn ausdrückten.
 

Hatte der Fremde demnach etwas damit zu tun? Stand dieser Besuch in Verbindung mit ihrem saiyajinischen Verbrechen?
 

Himmel nochmal. Diese Ablenkungen waren nicht auszuhalten, stellte sie missmutig fest, ehe sie die Papiere zur Seite schob und zum Fenster marschierte. Wütend über sich und ihre Neugier, platzierte sie ihre Hände auf der Fensterbank, um dem Naturschauspiel vor ihrem Fenster zuzusehen. Es war grotesk, inwieweit sich der Planet von seinen Bewohnern unterschied. Alles wirkte so ruhig, so friedlich, so... so schön und doch wusste Bulma es besser. Nichts, was die Natur vor ihr widerspiegelte, entsprach der Wirklichkeit. Nein, Saiyajins waren das Gegenteil dessen, was der Planet ihr präsentierte. Und es regte sie tatsächlich auf. Wirklich.
 

Der erzwungene Umzug vor drei Monaten auf diesen schönen Planeten mit seinen hässlichen, charakterlosen Bewohnern war wie eine erdrückende, schwarze, düstere Gewitterwolke, die über ihrem Kopf verweilte und entschied, einfach nicht verziehen zu wollen. Das einzig positive, was sie all dem abgewinnen konnte, war die Tatsache, dass sie außerhalb der Stadt lebten – in ihrem Haus, das sie mithilfe der Hoipoi-Kapseln mitnehmen konnten. Das war es aber auch schon.
 

Wieso konnten sie nicht einfach auf der Erde bleiben? Einundzwanzig Jahre wurden sie hier nicht gebraucht. Was hatte sich geändert, dass plötzlich die Anwesenheit ihrer Eltern erwünscht war? Bulma wuchs in all den Jahren mit anderen Interessen, mit anderen Idealen und Maßstäben auf, die sich von denen der saiyajinischen Kultur fundamental unterschieden.
 

Exakt. Nicht Vegeta-Sei war ihre Heimat, sondern die Erde und im Kontrast zu Vegeta-Sei, war die Erde doch tatsächlich friedlich, nicht? Zwar bekriegten sich die Menschen, aufgrund seltener Ressourcen, die etliche Länder untereinander stahlen, doch im Vergleich mit Saiyajins waren Menschen wahre Engel.
 

„Worüber denkst du nach, Bulma? Etwa immer noch über die Kapsel?“, ertönte im Hintergrund Son Gokus Stimme, der mit verschränkten Armen hinter seinem Kopf auf ihrem Bett lag und dem Rascheln der Blätter und Äste lauschte. Konträr zu Bulma beruhigten ihn nämlich die klopfenden Äste.
 

„Etwas, ja“, bestätigte sie nickend und blickte über ihre Schulter zu ihrem Bett zurück. Ihr gequältes Lächeln verwandelte sich in eine traurige Miene, als ihr Blick den von Son Goku streifte. Ferner dachte sie an die Kapsel zurück, die noch in derselben Nacht abgeholt und zerstört wurde – vor ihren Augen. Gott, wie fassungslos und festgewachsen sie gewesen war. „Ich wäre gerne wieder zuhause – in meinem gewohnten Umfeld.“
 

„Glaub ich dir“, erwiderte er mit starrem Blick zur Decke hinauf.
 

„Vermisst du die Erde gar nicht?“ Sie wusste nicht, wie sie auf seine Antwort reagieren sollte, da sie so... so neutral klang. Als... Als hätte er sich mit seinem Schicksal arrangiert. „Hast du noch nie darüber nachgedacht, einfach zu gehen?“ Die Frage meinte sie ernst. Bulma selbst hatte so oft darüber nachgedacht – lange, bevor sie mit Son Goku und Kuririn in die Vorratskammer einbrechen wollte. „Alles hinter dir zu lassen? Allen voran diese... Kreaturen?“ Oh, sie gehörte doch selbst zu diesen Wesen, aber es war so verdammt schwierig, sich mit Geschöpfen zu identifizieren, die gar nicht ihrem Naturell entsprachen.
 

„Doch, sicher fehlt mir die Erde genauso wie dir. Ich habe oft überlegt, einfach zu gehen. Einfach, wie du es sagst, alles hinter mir zu lassen.“ Er erhob sich von ihrem Bett und steuerte das Fenster an, an dem Bulma stand. Lächelnd hatte er sich mit dem Rücken zur Fensterbank gelehnt, ehe er einen Arm um Bulmas Schulter legte und sie zu sich heranzog. „Aber so einfach, wie wir uns das vorstellen, ist es nicht.“
 

„Wieso nicht?“
 

„Weil das hier“, begann er zu erklären und deutete gleichzeitig aus dem Fenster, „unsere Heimat ist, Bulma. So unwirklich es uns erscheint, aber Vegeta-Sei ist unser Zuhause.“
 

„Richtig“, antwortete sie schnaubend. Auch sie blickte erneut aus dem Fenster – zurück in das Lügengesicht, das ihr dreckig ins Gesicht lachte und Bulma weismachen wollte, wie schön es hier war. Aber sie kannte die Wahrheit. Sie war, zusammen mit Son Goku – der hier Kakarott genannt wurde – auf der Erde aufgewachsen. Allerdings unterschied sich der Grund ihres Aufenthalts auf dem blauen Planeten. Während Bulmas Eltern aufgrund angeblicher Forschungen auf der Erde waren, war Son Gokus Auftrag, den Planeten zu erobern und die dortigen Lebensformen auszulöschen. „Wieso hast du deinen damaligen Befehl eigentlich nicht ausgeführt?“

 

„Ich bin als kleiner Junge in eine Schlucht gefallen. Dort habe ich mir den Kopf angeschlagen und alles, was meine Vergangenheit betraf, vergessen.“ Anschließend kämmte er seine struppigen schwarzen Haare zurück, um Bulma die Narbe zu zeigen, die er vom Sturz davongetragen hatte. „Siehst du die Narbe?“
 

„Ja.“ Ach, so war das? Wie wenig sie doch über ihren besten Freund wusste. Es war erschreckend. „Aber... die Erde... sie wird doch immer ein Teil von uns sein, oder nicht?“, äußerte sie schluckend und sah in das freundliche Gesicht ihres Gegenübers. „Ich meine, wir sind dort aufgewachsen. Wir hatten dort unsere Freunde... und... und wir beide sind uns dort zum ersten Mal begegnet. Ist demzufolge nicht die Erde unsere Heimat?“
 

„Das kann ich dir gar nicht so genau beantworten“, teilte er ihr überfordert mit. „Aber ich glaube, beides stimmt. Wir werden uns der Erde immer nahe fühlen“, wagte er einen erneuten Versuch, Bulma etwas zu erheitern und wenigstens nach außen eloquent zu wirken.

 

„Ich wünschte, wir wären niemals gefunden worden. Das Leben auf der Erde war – mit all seinen negativen Facetten – erträglicher und lange nicht so beschwerlich wie hier.“ Eindeutig. Auf der Erde musste sie sich nur mit ihrem Studium und alltäglichen Problemen, die man bewältigen konnte, befassen. Hier musste sie darauf achten, was sie von sich gab. Die falschen Worte genügten, um frühzeitig dem Tod ins Auge zu blicken – wie in den schwarzen Lauf einer geladenen Pistole.

 

„Bulma, bitte. Sei nicht so.“ Er spürte die Kälte in ihrer Stimme, die so einschneidend war, dass es selbst einem Naivling wie ihm aufgefallen war, dass es seiner Freundin schlecht ging. Und wäre er nicht so unerfahren und tollpatschig, hätte er sie in den Arm genommen, aber... das war eine Grenze, die er nicht überschreiten konnte. Zudem traute er sich nicht, einfach nach ihrer Hand zu greifen, wenngleich es ihr soviel Halt geschenkt hätte.

 

Doch ehe Bulma seinen Versuch würdigen konnte, hörte man die fröhliche Stimme ihrer Mutter, die die Zweisamkeit der beiden Freunde unterbrach, als sie am Treppengeländer stand und nach oben rief: „Bulma Schätzchen, kommt ihr runter?“

 

„Sofort!“, rief die junge Frau genervt zurück. Sicherlich wartete ihre Mutter mit einem Tablett, auf dem mehrere Tassen stünden, die mit frischgebackenen Plätzchen lieblich garniert waren.
 

„Beeilt euch, Kinder. Unser Gast wird bald ankommen“, trällerte abermals die Stimme ihrer Mutter nach oben.

 

Sprach sie von dem Gast, der nicht als Gast zu bezeichnen war? Gäste benahmen sich nämlich nicht wie Saiyajins. Aber sie müsste sich wohl damit abfinden und dem stolzen Saiyajin eine Chance geben. Zumal sie stets die Devise vertrat, dass man unbekannte Wesen nicht vorverurteilen durfte. Allerdings gab es noch die Kontra-Seite. Die Seite, auf der stand, dass Bulma wusste, wie Saiyajins waren – was ihr ein Urteil erlaubte. Die junge Frau sah sich bereits vor einem Scherbenhaufen, in Form ihres abgebrannten Hauses, das der Saiyajin willkürlich in Brand gesetzt hatte. Nun, das verband sie zumindest mit einem stolzen, elitären Saiyajin-Krieger. Ja, darauf würde es letztendlich hinauslaufen. Ganz sicher.

 

Und das war ein weiterer Grund, der ihre Laune nach unten beförderte. Begeistert war sie von seinem Aufenthalt hier nicht.
 

Entsprechend ihrer Laune, verließ sie gemeinsam mit Son Goku ihr Zimmer. Zwar müssten ihre Eltern in der Anwesenheit des Fremden nichts vorspielen, da sie immer glücklich wirkten und gut gelaunt waren, aber Bulma nicht. Sie müsste sich zusammenreißen, sich fügen und gute Miene zum bösen Spiel machen.

 

Etwas, das sie gar nicht gut beherrschte. Im Gegenteil. Ihre impulsive Art, wenn sie sich in die Enge gedrängt fühlte, war ihr ständiger Begleiter und ihr erklärter Feind, da genau dieses Betragen immer wieder zu Disputen führte.
 

„Kennst du den Typen überhaupt?“, flüsterte Son Goku, nachdem er seinen Stuhl am Esstisch zurückzog und sich darin niederließ. Währenddessen beobachtete er aus dem Augenwinkel, wie Bulmas Mutter den Tisch deckte. Darüber hinaus wartete er sehnsüchtig auf die Leckereien, die Mr.Briefs' Frau immerzu kredenzte, wenn sich Besuch ankündigte.

 

Fürwahr, diese Wichtigkeit hatte er nie vergessen.
 

„Nein“, zischte Bulma zurück, als sie ihre Serviette einmal gefaltet auf ihrem Schoß platzierte. „Du bist derjenige, der hier schon etwas länger lebt – nicht ich.“ Im Anschluss musterte sie die Dekoration des Tisches und sie fand es maßlos übertrieben. Wer kam bitte hierher? Der König? Wohl kaum. Wozu also diese Aufmachung?

 

„Keine Ahnung. Ich kenne seinen Namen gar nicht“, entgegnete er verwundert. „Bist du nicht gespannt?“

 

„Nein, überhaupt nicht.“ Mittlerweile hatte sie die Gabel von der einen zur anderen Seite gelegt, denn im Grunde war sie genauso neugierig wie Son Goku, der schamlos dazu stehen konnte.

 

Inzwischen war es sogar vorgekommen, dass Bulmas Mutter alle fünf Minuten zum Fenster ging, die knallgelben Gardinen zur Seite schob und immer wieder verstohlene Blicke über den Kiesweg warf. Ja, auch sie konnte ihre Ungeduld nicht bändigen. Aber ihr Gespanntheit wurde entlohnt, nachdem sie zum fünfzehnten Mal – Bulma hatte mitgezählt – zum Fenster gegangen war und aufgeregt mit ihrer Hand nach hinten winkte, den Blick jedoch zum Fenster hinaus gerichtet.

 

„Bulma! Bulma, er ist da – und wie adrett er aussieht“, quietschte sie erfreut, als ihre Hände zu ihren Wangen flogen. „Los Schätzchen. Geh ihn bitte draußen abholen und sei ihm behilflich.“ Abschließend lehnte sie sich nochmals nach vorne, um besser aus dem Fenster sehen zu können. Ihr Vater dagegen, der ruhig und besonnen war, lehnte sich entspannt in seinen Stuhl zurück, drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus und widmete sich den Streicheleinheiten seiner Katze Chatounette, welche die Aufmerksamkeit sichtlich genoss und auf seiner Schulter zu schnurren anfing.

 

„Ist das wirklich notwendig?“, schoss Bulma konsterniert zurück.

 

„Aber ja“, nötigte Panchy Briefs ihre Tochter, ohne sie eines Blickes zu würdigen, da sie viel zu gespannt die Gestalt des jungen Mannes außerhalb ihres Hauses begutachtete.
 

Grundgütiger... Ihre Mutter war schrecklich. Leise murmelte sie böse Worte, während sie die Serviette links neben ihren Teller legte und aufstand. Kopfschüttelnd ging sie zur Eingangstür, zog sie auf und sah sich einem Bild gegenüber, das ihr die Sprache verschlug. Vor dem Gatter stand er... Ein Saiyajin, der von weitem schon gefährlich aussah. Was ihn jedoch noch furchteinflössender wirken ließ, war die Eskorte, die scheinbar erforderlich war, um ihn hierher zu bringen. Und es ließ sich nur ein logischer Schluss daraus ziehen. Dieser Saiyajin, der in der Mitte stand, war von der richtig gefährlichen Sorte, vor der man auf der Hut sein musste.
 

Das könnte ja heiter werden. Demoralisiert zog sie die Tür weiter auf, ehe sie über den knirschenden Kies stiefelte und somit die Aufmerksamkeit der drei Saiyajins auf sich zog, denen sie zu gerne einen verächtlichen Blick zugeworfen hätte.

 
 

~*~
 

Angeekelt waren er und die beiden Schergen seines Vaters auf dem matschigen Boden gelandet. Ja, der Boden unter seinen Füßen war schlammig. Auch entdeckte er die ersten Spritzer des Drecks, der auf seinen weißen Stiefeln gelandet war und es regte ihn furchtbar auf.
 

Und wer war schuld? Das Haus vor ihm, das er mit Blicken in Schutt und Asche legen wollte. Dass er selbst für diesen Zustand – hier zu sein – verantwortlich sein könnte, ha... diesen Gedanken hatte er gar nicht erst Konturen annehmen lassen. Stattdessen besah er sich die weiße Fassade, sowie den Kiesweg, der Geräusche von sich gab, als würde jemand darauf gehen, woraufhin sich sein Blick von der Ruine abwandte und er dem Mädchen entgegensah, das auf ihn zukam.
 

Nun, vielleicht würde es doch ganz lustig werden. Nach ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen, war sie genauso begeistert von seiner Anwesenheit, wie er vom hiesigen Aufenthalt – nämlich gar nicht. Dennoch hoben sich seine Mundwinkel, da er glaubte, in ihr die perfekte Ablenkung gefunden zu haben. Nicht im sexuellen Sinne, nein. Viel mehr auf psychischer Basis. Schließlich waren Frauen das schwächere Geschlecht. Sie hatten sich dem männlichen Pendant unterzuordnen. Außerdem hatte diese Familie lange Zeit auf der Erde gelebt. Somit waren diese Saiyajins Abschaum. Dreck. Elende Kanaillen.
 

„Wir sind da, Prinz Vegeta.“
 

„Ach? Echt?“, verhöhnte er den Soldaten und festigte seinen Griff um die Schlaufe der Tasche, in der sich jedes Kleidungsstück befand – abgesehen von seiner Kampfuniform. Die musste er zuhause lassen. Jedoch war Vegeta kein verlauster, dämlicher Saiyajin. Selbstredend hatte er heimlich welche eingepackt, wenngleich ihm der Gedanke, wie ein kleines Kind behandelt zu werden, sauer aufgestoßen war. Gott verflucht. Wie ein kleines Kind hatte er sich vorschreiben lassen müssen, was mit durfte und was nicht. Zum krönenden Abschluss sah er dementsprechend auch aus. Jämmerlich und erbärmlich sah er in seiner blauen, verwaschenen Jeans und seinem abgetragenen, olivfarbenen T-Shirt aus. Verdammte Scheiße, er sah wie ein Nichts aus. „Wäre mir ohne euch beiden Leuchten gar nicht aufgefallen. Danke, dass ihr mich aufgeklärt habt“, knurrte er über seine Schulter. „Ach, bevor ich es vergesse: Sagt meinem Vater, dass er sich auf alles gefasst machen soll. Das hier“, ergänzte er vielsagend, „wird ein Kinderspiel, weil wir dieses Spiel nach meinen Regeln spielen werden und jetzt verpisst euch, oder müsst ihr mich noch an die Hand nehmen und zur Tür bringen?“
 

In drei Teufels Namen, diese Gestalten – ihren dümmlich aussehenden Gesichtern nach zu urteilen – würden es vermutlich in Erwägung ziehen, seinen Vorschlag zu beherzigen. Vegeta sollte dringlichst damit aufhören, solche Scherze zu machen, die minderbemittelte Individuen für bare Münze nahmen. Folglich drehte er sich zu dem Mädchen zurück, das unaufhaltsam näher kam und vor dem Gatter innehielt. Mit hochgezogener Augenbraue betrachtete er sie, ehe er phlegmatisch den Kopf seines Scouters drückte, der an seinem linken Ohr angebracht war.
 

Oh man. Sein Vater wollte ihn ärgern, oder? Ihn vorsätzlich verarschen – mit dem Unterschied, dass der König nicht einmal so freundlich war und zumindest versuchte, ihm die Pisse als Regen zu verkaufen. Nach zwei Sekunden flackerte eine Zahl auf der pinken Scheibe, die ihn schmunzeln ließ. Ja, er konnte nicht anders, als hämisch zu grinsen. „Fünf Prozent. Das ist doch nicht zu fassen“, flüsterte er so leise, dass sie ihn unmöglich hören konnte. Ebenso war ihm ihr fehlender Schweif und die stechend blauen Haare aufgefallen.
 

„Hey“, grüßte Bulma. Freundlich sah sie ihn an, während ihre linke Hand nach der Klinke des Gatters greifen wollte, um es nach hinten zu ziehen und gleichzeitig ihre rechte Hand zu ihm nach vorne ausstreckte. „Ich bin Bulma und -“
 

„Aus dem Weg!“, erwiderte Vegeta die Begrüßung formloser, ehedem er ihre Hand zur Seite schlug und mühelos über das Gatter sprang. Zusätzlich hatte er ihr seine Tasche vor die Füße geworfen. Er war es gewohnt, dass man ihm solch unwichtige Sachen abnahm, doch zu seiner Verwunderung tat sie nicht das, was für ihn selbstverständlich war, weshalb er augenrollend zu ihr sah und seine linke Hand in die linke Hüfte stemmte. „Woran hängt es, Mädchen? Nimm meine Tasche und beweg dich.“
 

„Bitte?“, entfuhr es ihr verwirrt. Sie war viel zu perplex, nachdem er problemlos über das Tor gesprungen war. Ja, noch immer war sie überrascht, obwohl ihr doch klar war, dass sich die saiyajinischen Kräfte von den menschlichen unterschied.
 

„Bist du taub? Nimm endlich meine Tasche und beweg dich, sonst helfe ich dir nach.“
 

Ok, sie hatte sich nicht verhört. „Sag mal, spinnst du?“ Nein, sie weigerte sich, diesem anmaßenden Befehl Folge zu leisten.
 

„Wie war das?“, knurrte er feindselig und griff zornig nach ihrem Handgelenk. „Sei vorsichtig, Mädchen.“ Es wurde ja immer besser. Diese plötzliche Angst, die in ihren Augen aufblitzte, war Balsam für Vegetas Seele.
 

„Wie... Wie redest du mit mir?“, wisperte Bulma warnend. Zur selben Zeit zog sie anhaltend ihre Hand zurück – vergeblich. Er entließ sie nicht aus seinem Griff. Allerdings wuchs – neben der Angst – ihre Wut, was ihr zusätzlichen Mut verlieh. Diesem Bengel musste man die Leviten lesen, bevor er ihr auf der Nase herumtanzte. Dieser ignorante Idiot brauchte schleunigst Grenzen.
 

„Wie es sich für Pöbel gehört“, klärte er sie reserviert auf.
 

Diese Arroganz... Unerhört, wie er sich benahm. „Lass... Lass meine Hand los“, verlangte sie kleinlaut, als es ihm gelungen war, anhand seiner Präsenz ihre Selbstsicherheit zu zerstören. Zuzutrauen war es ihm, dass dieser Bastard sich dem Hilfsmittel der körperlichen Gewalt bediente.
 

„Zeter nicht herum. Trag einfach meine Tasche, und wir bekommen keine Probleme. Ganz einfach, oder?“ Vegeta schenkte ihr vorerst ein letztes verschlagenes Lächeln, bevor er seine Hand ruckartig nach hinten zog und sich umdrehte. Derweil waren auch die Krieger seines Vaters verschwunden, aufgrund des Geräuschpegel. Scheinbar hatten sie daraus entnommen, dass sie gehen durften. Auch, weil man ihnen keine Aufmerksamkeit mehr schenkte und hätte er die Wahl gehabt, wäre er vermutlich draußen geblieben, er wusste es jedoch nicht besser. Den ersten Schritt hatte er noch gar nicht durch die Tür getan, schon wollte er wieder zurück, weil ihn der Anblick des Flures anwiderte. Die aufgeregte Aura die sich ihm näherte, war ein weiterer negativer Aspekt, der ihn dazu bewog, rückwärts, statt vorwärts zu gehen. Doch war die Person im Innern des Hauses schneller. Unvoreingenommen war eine ältere Frau auf den jungen Saiyajin zugestürmt. Übertrieben grinsend kam sie auf ihn zu und auch sie hatte keinen Schweif.
 

„Hallo!“, begrüßte Panchy Briefs den jungen Mann. „Du musst Vegeta sein, nicht? Du bist ja ein hübscher Mann.“ Zum Abschluss kniff sie ihm vergnügt in die Wange, ehe sie zärtlich über seine schwarzen Haare strich.
 

Scheiße! Wo war er gelandet? Diese Frage musste er sich wieder stellen, als er erschrocken einen Schritt nach hinten trat. Würde diese Irre ihn noch einmal berühren, würde er sie quer durch das Haus schleudern. Des Weiteren vernahm er hinter sich ihre Stimme, die anders als die ihrer Mutter klang.
 

„Hey, du kannst mich nicht... einfach stehen lassen“, keuchte sie, aufgrund der schweren Tasche. „Du hättest deine Tasche... selbst tragen können.“ Mühselig war sie den Kiesweg hinaufgelaufen, mit dem Wissen, dass Absicht hinter seinem Verhalten steckte. „Außerdem wollte ich dich willkommen heißen. Das... Das nennt man“, ächzte sie übergehend weiter, „Freundlichkeit.“ Danach stellte sie schwer atmend seine Tasche ab, in der sich womöglich ein dutzend Backsteine verbarg.
 

Immer noch mit seinem gut antrainierten, aufgesetzten Grinsen im Gesicht, drehte er sich zu ihr um, verschränkte belustigt seine Arme und sah von oben auf sie herab. So viel Dreistigkeit war ihm ja noch nie untergekommen. „Ich habe hinsichtlich deiner - wie nennst du es noch gleich? - gespielten Freundlichkeit keinen Bedarf!“, instruierte er die stark anders aussehende Saiyajin auf seine Art.
 

„Was?“ Das durfte doch nicht wahr sein. Er war noch keine fünf Minuten hier und Bulma hasste ihn schon jetzt, angesichts seiner aufdringlichen und frechen Art. „Mir ist noch niemand untergekommen, der so... so vernagelt war, wie du.“ Dass das gelogen war, war Bulma im Moment herzlich egal. Die Lüge war angenehmer als die Wahrheit, denn hier war alles so anders, so negativ und schlecht, dass sie wieder diesen Drang verspürte, zur Erde zurückzukehren.
 

„So? Wie viele sind dir denn schon untergekommen?“, raunte er ihr zu, nachdem er zu ihr herangetreten war, so dass ihre Mutter ihn nicht verstehen konnte. Die Frau schien jedoch die anbahnenden Katastrophe zu bemerken, weshalb sie sich in die Unterhaltung einklinkte. Allem Anschein nach, um die Situation zu entschärfen.
 

„Schätzchen“, begann sie beschwichtigend, schob sich zwischen die beiden Heranwachsenden und tätschelte behutsam die Wange ihrer Tochter. „Trag Vegetas Tasche doch nach oben. Dann kannst du ihm auch gleich sein Zimmer zeigen, ja?“
 

„Das kann er selbst machen“, offenbarte sie ihrer Mutter, während sie missgestimmt ihre Arme verschränkte und mit gehobenem Kinn ihren Kopf zur Seite drehte. „Alt genug und zänkisch ist er ja anscheinend“, brachte sie ihre Ansichten zu Tage.
 

„Liebling, bitte“, begann Panchy sanfter zu kontern. „Vegeta kennt sich hier doch gar nicht aus. Sicher vermisst er sein Zuhause“, fuhr sie fort und ihre Stimme wurde kälter, „und deshalb solltest du ihm das Leben hier etwas erleichtern. Vor allem was deinen Ton betrifft, junge Dame.“
 

Unfassbar. Ihre eigene Mutter ergriff Partei für diesen Arsch, der inzwischen hinter ihr stand und die an Bulma gerichtete Schelte sichtlich zu genießen schien. Ha ha, und der vermisste sein Zuhause? Selbst wenn, war das nicht Bulmas Problem. Es würde auch nicht zu ihren Interessen gehören, wenn er etwas wie Heimweh verspürte. Ihretwegen könnte dieser Affe auch draußen in ihrem Vorgarten schlafen, denn so, wie er sich benahm, bestärkte das nur noch mehr das Bild, was sie von ihm hatte. Vegeta war ein egozentrisches und arrogantes Arschloch, das es verdiente, bei -26 Grad Kälte und einer Windstärke von zwölf, draußen zu schlafen.
 

„Schön, dann tue ich das doch sogleich!“, entgegnete Bulma entkräftet und schnappte sich erneut die schwere Tasche.
 

Auch Vegeta war froh, der nervigen Frau zu entkommen. Er nahm sogar die Anwesenheit der Tochter in Kauf, statt sich weiter mit der Mutter herumzuärgern, die – würde er weiter in ihrer Anwesenheit verweilen – ihn noch in den Wahnsinn treiben würde. Ja, dahingehend hatte sein Vater gewonnen, da Vegetas Geduld nicht unerschöpflich war. Und das wusste sein Vater. Indes erklommen sie – die eine mehr, der andere weniger – mühsam die Stufen der Treppen. In der Zeit fand Vegeta die Gelegenheit, ihre Rückansicht zu begutachten, die, trotz des fehlenden Schweifs, recht ansehnlich war. Außerdem fragte er sich, ob ihre Mutter keine Saiyajin war. In diesem blauhaarigen Weib mussten menschliche Gene stecken. Andernfalls hätte sie doch einen Schweif und... und schwarze Haare. Ja, in ihren Adern konnte unmöglich reines Saiyajin-Blut fließen.
 

Wie es wohl Radditz und Nappa erging? Vegeta wusste diesbezüglich gar nichts. Sein Vater hatte ihn am langen Arm hungern lassen.
 

„Ich frage mich“, eröffnete er eine banal klingende Konversation, „wie ich den Satz deiner Mutter deuten soll? Schließlich sollst du mir doch mein Leben hier erleichtern. Zu meinem Bedauern merke ich allerdings noch nicht viel davon.“
 

Hörbar hatte sie die angestaute Luft ausgeatmet, nachdem sie abrupt stoppte. Ihre zittrigen Hände umschlangen die Träger seiner Tasche immer fester, in der Hoffnung, ihre chancenlose Wut besser kompensieren zu können.
 

„Und das bezweckt jetzt was?“, knurrte er hinter ihr. Seinen saiyajinischen Sinnen war es zu verdanken, dass er rechtzeitig anhielt. Ansonsten wäre er geradewegs in sie hineingelaufen. „Worauf wartest du? Geh weiter und zeig mir mein verdammtes Zimmer, oder werden wir hier Wurzeln schlagen?“, gab es gleichgültig von sich.
 

„Da, wo ich herkomme, ist man dankbar, wenn man Obdach erhält, verstehst du? Du kannst auch hier auf dem Boden schlafen.“ Sie drehte sich zu ihm um, doch alles was sie erkannte, war ein Mann, der nicht gelangweilter aussehen konnte. Das, was sie sagte, interessierte ihn keinster Weise, was Bulma rasend machte. Anstand und Manieren waren während der Erziehung wohl erfolgreich abgeperlt und sie musste sich unwillkürlich fragen, ob sie selbst – wäre sie hier aufgewachsen – genauso eklig und gemein geworden wäre? Wie hatten ihre Eltern es bloß geschafft, dieser Engstirnigkeit zu widerstehen? „Und es zwingt dich auch niemand hier zu sein, aber solltest du hier bleiben, hast auch du“, fuhr sie informierend fort, während ihr Zeigefinger gegen seine harte Brust tippte, „dich an gewisse Regeln zu halten!“
 

„Das sagt wer?“ Herrlich, das Weib war wirklich amüsant und sonderbar zugleich. Sie stammte ebenfalls von Saiyajins ab und doch sah sie sich als einen Erdling – wie prächtig. Aber gut. Dann würde er sie auch wie einen Erdling behandeln. Punkt.
 

„Ich sage das!“ Sie zog ihre Hand zurück, ehe ihr Finger nun gegen ihre Brust tippte.
 

Daraufhin lachte Vegeta laut auf. Voller Inbrunst hatte sie ihn an ihrer fälschlichen Weltanschauung, sowie der dazugehörigen, jedoch falsch angenommenen Nahrungskette teilhaben lassen. Dieses Mädchen, unwissend und naiv, hatte anscheinend keine Ahnung, wer vor ihr stand. Doch statt sie aufzuklären, verschränkte er bloß seine Arme und fragte das, was ihn interessierte: „Bist du keine Saiyajin?“
 

„Was?“, entkam es ihr verdattert. Seine Worte waren völlig aus dem Kontext gerissen.
 

„Ob du keine Saiyajin bist? Deine Haare sind nicht schwarz“, wiederholte er ungehaltener und kam ihr näher, woraufhin sie – sobald er einen Schritt nach vorne trat – einen zurücksetzte, um die aufgebaute Distanz zu wahren, was Vegeta jedoch mit einem abschätzigen Lächeln quittierte. Ja, sie sollte ehrliche Angst vor ihm haben. Ehrliche Angst war greifbar, er konnte sie riechen, sich daran ergötzen. Immerhin war er – auch wenn sie es nicht wusste – der mächtigste Krieger seines Stammes, der es missbilligte, wenn nicht sogar hasste, sich ständig zu wiederholen.
 

War es so schwer, klare und präzise Antworten auf seine Fragen zu erhalten? Wohl kaum.
 

„Tja, ich tue mein Bestes, damit man es nicht merkt und färbe daher meine Haare. Anforderung also erfüllt. Du hast es in Frage gestellt“, log sie ungeniert, da die blaue Farbe ihre Naturhaarfarbe war. „Ich mag vielleicht im Geiste zu euch mordlustigen Barbaren gehören, aber ich fühle mich diesem Volk nicht nahe oder verbunden. Ich bin auf der Erde -“
 

„Die Erde.“ Sein abfälliges Lachen wurde immer lauter, je intensiver es wurde. Um sein Desinteresse noch besser ausdrücken zu können, verschränkte er die Arme. „Ein jämmerlicher, rückständiger Planet, mit noch erbärmlicheren Kreaturen.“
 

„Oh, dasselbe wollte ich über diesen Planeten gerade sagen“, funkelte Bulma ihm kühn entgegen. „Nur hätte ich die Attribute ungehobelt, ignorant und gemeingefährlich gewählt!“
 

Alles klar. Seine Schmerzgrenze war erreicht. Vegeta hatte die Schnauze voll. Hier war niemand, der ihn hinderte, dem nachzukommen, was er am besten konnte – seinen Stolz zu verteidigen. Er schloss den Abstand endgültig, entriss ihr die Tasche aus der Hand und stieß ihren Körper hart von sich, worauf sie mit dem Rücken unsanft gegen die Wand knallte. „Vorsicht! Ich rate dir, deine Zunge zu zügeln. Ansonsten werde ich dir erhebliche Schmerzen zufügen, die du dein Leben lang nicht mehr vergessen wirst. Haben wir uns verstanden?“
 

Was geschah gerade? Mit geweiteten Augen sah sie ihn an; in seine tiefschwarzen Augen. 
 

„Ich dulde keine impertinenten Weiber, die eine Polemik gegen mich erzwingen und mich parallel zurechtweisen wollen.“ Beide Hände waren inmitten seiner Worte seitlich neben ihren Kopf geschlagen worden, um ihr jedweden Fluchtweg abzuschneiden. „Legst du mir Steine in den Weg, Mädchen, dann Gnade dir Gott. Dann sieh besser zu, dass dich die ausgelöste Lawine nicht überrollt“, hauchte er leise, als er seinen Mund zu ihrem Ohr herangeführt hatte. Abschließend stellte er sich wieder aufrecht hin und genoss ihre eingekesselte, zaghafte Haltung. Lange würde es nicht dauern, und sie würde zerbrechen. Wie ein Streichholz, das er zerbrach.
 

Als Bulma realisierte, dass sie frei war, schnappte sie sich die am Boden liegende Tasche, marschierte schnell an ihm vorbei und öffnete die erste Tür in dieser Etage. Ihr Herz pumpte wahnsinnig schnell und sie wollte nur noch weg hier – zurück in die schützende Anwesenheit ihrer Eltern. Hastig warf sie seine Habseligkeiten, die in eine Tasche passten, in das Zimmer, ehe sie die Tür verschloss und... und sich ihm nochmals gegenüber sah. „Ve- Vegeta, lass... mich vorbei.“ Hilfe. Sie war gefangen in seiner Anwesenheit, die sie zukünftig meiden müsste.
 

„Ja“, schnurrte er, nachdem er sie zum wiederholten Male einfing. „Bettle mich an. Ich genieße deine Wehrlosigkeit, du uneinsichtiges Weib.“
 

Innerhalb weniger Minuten hatte Bulma einsehen müssen, wie unfähig sie war. Ein Saiyajin hatte die Macht, sie zu zerquetschen und das war ein Gedanke, der sehr unschön war. „Bitte. Bitte lass mich vorbei“, flehte sie ihn an, während ihre Hände versuchten, sich an seiner Brust von ihm wegzustoßen.
 

„Noch einmal, Mädchen.“
 

„Nein!“ Derweil hatte sie es geschafft, ihn von sich zu stoßen oder er viel eher nachgab und sie losgelassen hatte. Aber darüber würde sie nicht länger nachdenken. Stattdessen rannte sie schluchzend – anlässlich der aufkeimenden Tränen – an ihm vorbei und nahm zwei Stufen auf einmal. Hauptsache, sie käme weg von ihm. Allerdings... war nicht einmal der erste Tag vergangen und gleich solch eine Begegnung? Da konnten die restlichen Tage, die er hier verbringen würde, nur schlimmer werden.
 

~*~
 

„Hast du ihn verärgert, Bulma?“, wollte Dr. Briefs wissen, während er sein Kalbsfleisch in mundgerechte Stücke schnitt und das Gemüse unauffällig zur Seite schob. „Sein Vater und ich, wir kennen uns schon lange. Noch bevor ich mit dir und deiner Mutter zur Erde ging. Der Junge macht eine schwere Zeit durch, deswegen bitte ich dich, sei nett zu ihm.“
 

Das war keine Entschuldigung, befand Bulma, die an ihrem Wasserglas nippte, um Zeit zu schinden. Sie wollte nicht höflich zu ihm sein, denn er war es ebenso wenig. Ergänzend fügte sie in Gedanken hinzu, dass er die Geste der Freundlichkeit nicht schätzen würde. Saiyajins legten keinen Wert auf Nettigkeiten. Wieso sollte sie etwas versuchen, was auf keinen fruchtbaren Boden fallen würde? Dieses Ärgernis wollte sie sich ersparen.
 

„Bitte Bulma“, fuhr ihr Vater beharrlich fort und es fühlte sich an, als würde er mit diesen zwei einfach gestrickten Worten Druck auf sie ausüben. „Geh ihn rufen, damit der Bursche was essen kann. Männliche Saiyajins haben einen guten Appetit“, fügte er amüsierter hinzu und kaute genüsslich das Fleisch, als wäre vor einer Minute nichts gewesen.
 

Um einer nicht enden wollenden Diskussion aus dem Weg zu gehen, stand sie auf und entfernte sich aus dem Esszimmer. Gut. Sie gab klein bei, aber sie würde nur zur Treppe gehen, nach ihm rufen und zurückgehen, sobald sie seinen Schatten erspähte, doch weit kam sie nicht. Sie bog um die Ecke und stieß augenblicklich mit seinem Oberkörper zusammen.

 

Fluchend rieb sie sich ihre schmerzende Schulter. Gott, war er aus Stahl? „Du sollst -“
 

„Ich bin nicht taub“, unterbrach er sie barsch, schielte kurz um die Ecke und entdeckte den anderen jungen Saiyajin, der sein Interesse weckte. „Na? Wer ist das? Dein Freund?“ Wie zuvor bei ihr, drückte er auch hier den Knopf seines Scouters, als er den jungen Mann ansah und kicherte innerlich. Bedauernswerte dreihundertfünfzig Prozent zeigte ihm der Scouter an, worauf er, ohne eine Antwort von ihr zu erhalten, an ihr vorbeiging und das Esszimmer verstimmt betrat.
 

„Ah, Vegeta!“, grüßte der ältere Saiyajin den Ankömmling. „Komm, setz dich“, begann er und zog einen der Stühle neben sich zurück. Er wartete, bis der Sohn seines alten Freundes Platz nahm und musterte ihn ausgiebig, während seine Frau den leeren Teller mit Essen füllte. „Du hast sicher Hunger, nicht?“

 

„Ja, schon“, antwortete er höflich, besah sich den reichlich gefüllten Teller und sah nach oben – zum Rundbogen, in dem sie stand und ihre Arme schützend um ihren Oberkörper schlang. „Danke Ma'am“, honorierte er die Gastfreundschaft ihrer Mutter. Oh, die Wut war in ihrem blassen Gesicht zu sehen. Ihre weichen Züge wurden verzerrt, je mehr sie ihn ansah. Lange währte die Glückseligkeit aber nicht, da ihr Vater das Wort an ihn richtete.

 

„Übrigens“, nuschelte Bulmas Vater und rieb sich mit seinem Handrücken unästhetische Essensrückstände aus seinem Schnurrbart. „Den Scouter da, den brauchst du vielleicht bald gar nicht mehr“, erzählte er frohlockend weiter und deutete mit dem Messer in seiner Hand auf das weiße Gehäuse. „Ich arbeite – mithilfe von Bulmas Geschick, Son Gokus Technik und seiner irdischen Erfahrungen – an einem Raum, der dir hoffentlich einiges erleichtern wird.“

 

Aha. Der Name dieses Saiyajins, der mit ihnen am Tisch saß, lautete Son Goku... Klang gar nicht saiyajinisch. „Tatsächlich?“ Echte Verblüffung zierte sein Gesicht, nachdem er seinen Scouter vom Ohr nahm und die Gerätschaft, das ihm so wichtig war, ungläubig betrachtete. Vegeta konnte sich nicht vorstellen, ohne seinen Scouter zu intervenieren. „Sie meinen, dass ich dann gar keinen Scouter mehr benötige?“, erfragte er höflich und blickte schon wieder zu dem Weib, das mittlerweile am Tisch Platz genommen hatte. Zudem belustige es ihn ungemein, im Augenwinkel herauskristallisieren zu können, wie sie ihre Gabel fest umklammerte, nachdem ihr Vater diesen mysteriösen Raum erwähnte.

 

„Genau das meine ich. Du könntest unter höheren Bedingungen trainieren und -“

 

„- und lernen, die Kampfkraft körperlich filtern zu können, sowie die Ortung anderer Lebensformen erahnen zu können?“ So war es doch, oder? Zu was anderem war ein Scouter nicht gedacht. Und als Funkgerät war ein Scouter sowieso hinderlich, da die Gespräche nicht vertraulich waren.

 

„Exakt“, bestätigte Mr.Briefs. „Schließlich sollte es doch in unseren Genen liegen, andere Auren zu spüren und Kampfkräfte mithilfe unserer Sinne erfassen zu können, nicht?“ Nur widerwillig hatte er damit begonnen, sein Gemüse zu essen. „Son Goku hat diese Methode auf der Erde gelernt und ist sogar bereit, dir eben jene Technik beizubringen“, erzählte er bereitwillig weiter, deutete mit seinem Essbesteck auf den Saiyajin neben Bulma und der alte Mann schien nicht zu wissen, was er mit seinen Aussagen in Vegeta bewirkte.
 

„Was Sie nicht sagen“, nickte er, als er den Scouter neben sich legte. Danach widmete er sich seinem Essen, in dem er angeekelt herumstocherte. Verärgert betrachtete er das Essen vor sich. Was sollte das sein? Er würde verhungern. Das war auch scheinbar das Ziel seines Vaters, weswegen er ihn hierher schickte – um qualvoll zu sterben. Darüber hinaus war die Information, dass dieser Son Goku etwas beherrschte, was Vegeta nicht konnte, unerträglich, was zudem erhebliche Ausmaße auf sein Fleisch hatte, das er aggressiver schnitt als zuvor.
 

Der weitere Verlauf des Essens verlief relativ harmonisch, wobei relativ ein sehr dehnbarer Begriff war. Panchy bot fortlaufend jedem eine Tasse Tee an, während Son Goku sich zurückhielt und den Neuankömmling skeptisch musterte. Ihm war er überhaupt nicht geheuer. Er sah in dessen Haltung, wie überheblich der Saiyajin war und hätte er dies früher gewusst, hätte er nie zugestimmt, ihm seine Technik beizubringen. Auch durchschaute er die übertriebene Freundlichkeit Bulmas Eltern gegenüber. Definitiv würde er ihn im Auge behalten. Was ihn aber noch mehr verunsicherte, war der unheilvolle Name des Kriegers... Vegeta... Er hieß wie der Planet, auf dem sie lebten – bis es ihm plötzlich wie Schuppen von den Augen fiel.
 

An ihrem Tisch saß Prinz Vegeta! Diese Erkenntnis war schockierend. Mühevoll hatte er das Stück Fleisch, das sich in seinem Hals verankerte, herunterschlucken müssen, bevor er sich hustend auf die Brust klopfte.
 

„Alles in Ordnung?“, wollte Bulma besorgt wissen, während ihre Eltern entgeistert und Vegeta genervt zu Son Goku sahen. 
 

„Ja“, krächzte er und schnappte sich sein Wasserglas, dessen Inhalt er in einem Zug leerte. „Alles bestens.“ Anschließend sah er fassungslos dem Prinzen entgegen. Er konnte die Augen gar nicht von ihm nehmen, da er zu schockiert war, aufgrund seiner Entdeckung.
 

„Was starrst du so?“, schnauzte Vegeta, als er sich dem Blick des jungen Saiyajins bewusst wurde. Nichts war schlimmer, als permanent angestarrt zu werden. „Starr mich nicht an, das stört!“
 

„Entschuldige“, gab Son Goku beschämt von sich. Schnell zählte er eins und eins zusammen und kam zu dem Entschluss, dass das Erscheinen des Prinzen etwas mit der Sache zu tun hatte, in die Radditz verwickelt war. Oder? Das konnte doch möglich sein? Schließlich war sein Bruder mit Vegeta – den Son Goku nie gesehen hatte – befreundet. „Ich wollte nicht aufdringlich sein.“ Dass ihm auch nicht früher aufgefallen war, wer mit ihnen am Tisch saß? Jetzt, nachdem er wusste, wer vor ihm saß, lag es so klar auf der Hand – ebenso die Ähnlichkeit zu König Vegeta... 
 

„Bulma“, fuhr ihr Vater dazwischen, der bereits einen Streit kommen sah, „erzähl. Bist du schon, bezüglich des Radars weitergekommen?“
 

„Oh, frag nicht.“ Bulma war in ihrem Element. Umgeben von Zahlen fühlte sie sich – egal wie schwer die Formel auch war – wohler als in Gegenwart eines Mannes, dessen Manieren zu Wünschen übrig ließen und er ihr zuvor deutlich machte, was passieren konnte, wenn man sich ihm in den Weg stellte. Zu gerne würde sie diesen Idioten auflaufen lassen, ihren Eltern von dem Vorfall in der ersten Etage berichten, aber würde man ihr Gehör schenken, nachdem dieser Wichtigtuer so hervorragend geschauspielert hatte und sie selbst bereits in Misskredit geraten war? Vermutlich nicht. „Ich habe die Formeln etwas verdreht. Ich muss sowohl die Schwerkraft, als auch die Schaltkreise neu berechnen, aber ich dürfte den Radar in den nächsten Tagen fertig haben.“
 

„Das klingt ja wunderbar. Vielleicht möchtest du auch Vegeta später den Raum zeigen?“, schlug er vor. „Vielleicht möchte er ihn testen?“
 

„Ich denke, dass ich ihm den Raum nicht zeigen möchte, Paps. Es sei denn“, wandte sie sich verschmitzt an den Saiyajin, der ihr wie ein König gegenüber saß, „du kennst die Formeln, die man zur Berechnung der Gravitation braucht? Weißt du.“ Ihr Grinsen wurde zusehends breiter, da er sich nicht wagen würde, hier vor ihren Eltern auszurasten. „Ich kann niemanden gebrauchen, der nur große Töne spuckt, mit Muskelmasse brilliert und mir im Weg steht, statt etwas sinnvolles beizutragen. Hier ist nämlich Köpfchen gefragt.“
 

Forderte dieses Weib ihn gerade heraus? Nun, das konnte sie haben. Vegeta lehnte sich etwas nach vorne, faltete seine Hände ineinander und grinste genauso schelmisch zurück. „Ich hoffe, du sprichst nicht von den irdischen Gesetzen. Wenn doch, kannst du deine Formeln verbrennen, da sie falsch sind und nie zu den saiyajinischen Werten passen würden. Hier gelten nämlich andere physikalische Gesetze, die ich – im Gegensatz zu dir – kenne. Demnach könntest du wohl eher was von mir lernen, statt umgekehrt.“ Ha, er hatte sie gerade in Grund und Boden gestampft. Während er ihr dabei zusah, wie sich ihre Wangen verfärbten, schaufelte er das Fleisch anmutig in seinen Mund. „Es sei denn“, wiederholte er Bulmas Worte, „du bist über alle Maße erhaben?“ Der Raum, von dem ihr Vater sprach, klang vielversprechend, aber seine Aversion ihr gegenüber war genauso erhöht, wie ihre ihm gegenüber. 
 

„Ich habe mich bereits mit den Grundkenntnissen befasst“, erwiderte sie erbost und fluchte innerlich, denn sie hatte ihren Fehler gefunden – dank ihm. In ihren Formeln hatte sie die irdischen Werte berücksichtigt und nicht die von Vegeta-Sei. „Ich fange nichts an, ohne zu wissen, mit was ich es zu tun bekomme!“
 

„Tatsächlich?“, höhnte Vegeta auffällig. Seine Gabel kratzte kurz über den Teller, woraufhin sie zusammenzuckte und Vegeta breiter grinste. Würde sie ihre eigenen Aussagen beherzigen, befände sie sich nicht in der jetzigen Situation. Aber Dummheit musste bestraft werden.
 

„Ja, tatsächlich!“ Ihre Hand, in der sich ihre Gabel befand, krachte neben ihren Teller. Doch schnell besann sie sich, ehe sie die Gabel ruhiger auf den Teller zurücklegte und eine lose Strähne hinter ihr Ohr schob. Dieser Saiyajin schaffte es, sie aus der Fassung zu bringen. Die schockierten Gesichter, dir ihr entgegenblickten, blendete sie aus, denn sie wusste, was Son Goku oder ihr Vater ihr sagen würden, sollte sie es zulassen, diese zu Wort kommen zu lassen. Sätze wie, dass man diesem armen Jungen nicht so aggressiv gegenüber treten sollte oder ähnliches geisterte in ihrem Kopf.
 

„Bulma“, nuschelte Son Goku. „Ich -“
 

„Was, Son Goku?“
 

Der Angesprochene rutschte mit seinem Stuhl sofort zurück, da seine Freundin Anstalten machte, ihn auf der Stelle meucheln zu wollen. „Ach nichts. Gar nichts, ich dachte nur, es wäre günstiger, wenn äh... wenn wir uns beruhigen?“ Seine Augen huschten von ihr zu Vegeta herüber, der ungläubig zu Son Goku sah, seinen Ausdruck allerdings unverzüglich änderte. „Soll ich mit dir in den Raum gehen? Dann könnte ich üben und du könntest weiter darin arbeiten?“
 

„Nehmt Vegeta mit!“ Die Worte ihres Vaters klangen bindend. „Ihr könnt ihn nicht ausgrenzen. Schließlich lebt er mit uns unter einem Dach. Vielleicht versteht ihr euch ja doch?“
 

„Das wage ich zu bezweifeln.“ Zermürbt warf Bulma ihre Serviette auf den Tisch. Der Appetit war ihr vergangen, somit konnte sie auch aufstehen und zum Raum zurückgehen. „Komm, Son Goku, und du“, richtete sie die nächsten Worte an Vegeta, „darfst gerne hier bleiben. Deine Anwesenheit ist nicht gewünscht.“ 
 

„Bulma, weißt du denn nicht, wer -“ Doch weiter konnte Son Goku seinen Satz nicht fortführen, da Vegeta ihn unterbrach.
 

„Umso erpichter bin ich darauf, dir Gesellschaft zu leisten, denn es scheint offenbar ein Raum zu sein, der meine Kräfte vorantreiben kann.“ Oh ja, gerade rechtzeitig hatte Vegeta diesen Trottel unterbrechen können. „Von deinen Animositäten ganz zu schweigen. Dabei bin ich nur neugierig.“ Oho, diese Ausrede klang gut – viel zu gut, denn jeder der ihn kannte, wusste, dass Physik ihn nicht im Geringsten interessierte, aber solange es seiner Kraft zugute käme, würde er mitspielen und den braven Saiyajin mimen, der hierher gekommen war, um zu lernen.
 

Tja, sein Vater musste ihn ja zu fremden Leuten schicken. Demnach hatten sie alle nach Vegetas Regeln zu spielen. Ebenso Bulma. Auch sie würde nach seinen Regeln spielen – nicht andersrum. Nachdem er seine Serviette ebenfalls neben den Teller warf, erhob er sich, ließ Bulma den Vortritt und marschierte ihr hinterher – dicht gefolgt von Son Goku, der ihm jetzt schon ein Dorn im Auge war.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Öh... Vegeta, du Schüft? Wat macht der Kerl da bitte? Komplett anzeigen

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