Zum Inhalt der Seite

Sein Wort, Mein Gesetz

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der erste Fluchtversuch

Ich blieb nur kurz stehen um diese Pumps loszuwerden. Darauf konnte ich schon nicht sonderlich gut gehen, laufen war damit unmöglich. Ich warf die Dinger weg während ich den Flur durchquerte durch die Empfangshalle hastete und schließlich das Gebäude durch die schwere Doppeltüre verließ.
 

Ohne Mantel und ohne Schuhe lief ich über den Schnee, an dem Stall, dem Park und den anderen Bauwerken vorbei Richtung Freiheit. Ich riss mir beim Laufen den Saum des Kleides auf und beschleunigte noch ein wenig mehr. Das ersehnte Tor schien nicht näher zu kommen. Ich hatte die Distanz unterschätz würde aber nicht aufgeben. Wann würde ich so eine Möglichkeit das nächste Mal erhalten.
 

Meinen Körper nach einer ganzen Weile wieder in solch einer Aktion zu erleben war schmerzhaft. Meine Beine taten weh, meine Lunge kollabierte beinahe und mein Kopf platze vor Schmerzen. Ich taumelte versuchte mich zu fangen, stolperte jedoch und fiel in den Schnee.
 

Kurz vor dem Tor fiel ich auf den Boden. Mir wurde schwindelig. Nur mit Mühe schaffte ich mich auf den Rücken zu drehen und sah in den von schweren Wolken behangenen Himmel.
 

Mein Atem verwandelte die kalte Luft zu Dunst und ließ ihn gen Himmel steigen. Ich spürte mein Herz und brauchte wenige Augenblicke um mein Sehvermögen wiederzuerlangen. Unter Anstrengung rappelte ich mich auf. Ich würde nicht aufgeben.
 

Ich würde nicht wieder verpassen die Sicherheit zu erlangen.
 

Mein drahtiger Körper und die sportliche Voraussetzung ließen es zu, dass ich mit einer Menge Anlauf einen Sprung zur ersten Strebe schaffte. Von hier aus konnte ich zur nächsten Klettern und erreichte schließlich das Ende des Tors. Das Adrenalin unterdrückte die Schwäche und die Schmerzen meines Körpers. Ich dankte der Natur für diesen Mechanismus.
 

Am oberen Ende des Tores erstreckte sich eine Zackenleiste aus Metall. Auch dieses Hindernis würde ich überwinden. ich zog mich an der Mauer hoch und stieg über das Tor, dabei bohrte sich eine eiserne Zacke in meinen Oberschenkel zerriss das Kleid und durchbrach meine Haut. Blut trat aus der Wunde hervor. Ich biss mir auf die Zunge um nicht zu schreien. Nichts würde mich von meiner Flucht abhalten. Ich kletterte auf der anderen Seite herab und lief weiter.
 

Dieses Gefühl als ich den Wald erreichte war umwerfend. Ich spürte so etwas wie Sicherheit.
 

Ich lief weiter um noch mehr Distanz zu gewinnen, hastete durch die Bäume und Sträucher, sprang über umgekippt Bäume durchquerte einen kleinen Bach und lief weiter. Meine Wunde blutete meine Füße waren steif durch die Kälte. Das Wasser vom Bach durchfraß meine Kleidung und umhüllte meine Haut mit einem kalten,feuchten Schleier. Das alles war egal, ich musste vor diesem kranken Mistkerl fliehen. Doch so sehr ich den Drang hatte zu fliehen meldete sich nach einer nicht allzulangend Weile mein Körper. Abrupt durchzog ein stechender Schmerz meinen Leib. Ich spürt jeden Muskel, jede Sehen und jeden Nerv. Meine Füße und meine Hände pulsierten. Ich wurde langsamer, konnte mich kaum auf den Beinen halten und taumelte auf eine Lichtung inmitten des Waldes.
 

Ich schleppte mich noch wenige Schritte und fiel schließlich auf die Knie. Ich ließ die Arme regungslos an meinem Körper herabhängen. Meine Atmung viel zu schnell. Die Lunge brannte wie ein Lagerfeuer, jedes Ein und Ausatmen machte es nur noch schlimmer.
 

Doch das wirklich schlimme an dieser ganzen bizarren Situation war, das auftauchen des Mannes, der mich erst in diese Lage gebracht hatte.
 

Wie aus dem Nichts erschien er vor mir auf der Lichtung und fixierte mich wie beim ersten Mal. Seine Augen nahmen mich gefangen und wieder konnte ich nicht erkennen mit was für Emotionen er mich ansah. Im Gegensatz zu mir schien ihm nicht kalt zu sein. Woher wusste er, dass er mich hier fand?
 

War er das Spielchen bereits gewohnt?
 

Der herab rieselnde Schnee legte sich wie ein Schleier auf die Schulter und den Haaren des Mannes. Ein unwirkliches Bild offenbarte sich mir. Dieser Mann wirkte hier noch anmutiger und gefährlicher als zuvor. Ich rang nach Luft und fand meine Stimme wieder.
 

„Was willst du von mir?" fragte ich viel zu leise und rappelte mich dabei auf. Mit leicht eingeknickten Beinen stand ich vor ihm und versuchte mein Bewusstsein zu behalten. Ich hatte keine Kraft lauter zu rede, keine Kraft wieder wegzulaufen. Er setzte sich in Bewegung und kam auf mich zu. Wie ein Wesen aus einer anderen Welt glitt er über den Schnee. Dann spürte ich einen heftigen Tritt in die Kniekehlen. Unter einem lauten Aufschrei sackte ich wieder auf den kalten blutverschmierte Grund. Ich hielt mir den Oberstenkel und sah zu dem Mann der die Distanz zu mir immer mehr verminderte. Wer mich zu Boden gerissen hatte war mir egal ich wusste nur, dass ich diesen Kerl nicht aus den Augen lassen durfte.
 

„Wenn ich eines nicht ausstehen kann, dann sind das kleine Mädchen die versuchen zu verschwinden." sagte er unterkühlt an mich gewandt.
 

„Ich würde die Formulierung "Fliehen" bevorzugen... ich wollte fliehen..." konterte ich außer Atem und zwang mir ein verächtliches Grinsen auf die Lippen. Ich versuchte dem Schmerz zum Trotz wieder auf die Beine zu kommen und schaffte es. Mein Ehrgeiz war genauso groß wie mein Dummheit.
 

„Du wirst dich mit dem Gedanken noch anfreunden bei mir zu leben..." mit diesen Worten ging er an mir vorbei. Zwei mir bekannte Männer, einer davon hatte mich getreten tauchten auf. Mir war klar wer mir mit vergnügen die Schmerzen bereitet hatte. Sie packten meine Arme und ich wehrte mich so gut ich konnte. Ich würde mich niemals Kampflos aufgeben.
 

"Du bist krank!" schrie ich meinem Entführer hinterher. Dieser reagierte gar nicht auf meinen Ausbruch.
 

„Einen gut gemeinten Rat gebe ich dir noch, versuche nie wieder zu fliehen!" Er sah mich nicht an hatte den Rücken nach wie vor zu mir gewandt. Ich würde immer wieder fliehen, das versprach ich ihm in Gedanken und versuchte mich wieder gegen die Griffe der beiden Affen zu wehren, doch ein gekonnter Schlag und auch hier wusste ich von wem der kam, war das letzte was ich noch mitbekam. Alles wurde Schwarz und ich sackte zusammen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: haki-pata
2016-06-18T12:00:34+00:00 18.06.2016 14:00
Er lässt zu, sie wird geschlagen?
Enttäuschend und zugleich ein Armutszeugnis.
Hätte es keine Spritze sein können? Ein kleiner Stich und um sie herum wird alles schwarz?
Nein. Es muss ein offensichtlicher Akt der Gewalt sein und lässt tief blicken, was ihm das Mädchen wert ist.
Antwort von:  JuPie88
18.06.2016 16:31
Ja, im Moment ist sie nur ein Werkzeug keine emotionale Bindung ein schwacher Akt eines Mannes, der ignorant und emotionslos mit ihr umgeht.

Es ist halt alles nicht wie es scheint.
Antwort von: haki-pata
18.06.2016 18:26
Mangelde emotionale Bindung hin oder her. Das kann erklären. Die Logik bleibt dennoch auf der Strecke. Einerseits: Sie wird auf sein Geheiß hin und mit seinen finanziellen Mitteln medizinisch versorgt, ihre körperliche Unversehrtheit wieder hergestellt. Andererseits: Er nimmt [unabsehbare] Schäden - durch Dritte verursacht - in Kauf.
Denn: Nicht er hat den Schlag ausgeführt - somit hat nicht er den Schlag dosiert. Sehr schnell tut sich mir wenigstens eine 'Was wäre, wenn...'-Frage auf: Was wäre, wenn der Schlag sie - im Anbetracht ihres gesundheitliches Zustandes - umgebracht hätte, weil zu hart.
Verzeih, aber... Da hackt's für mich und ich kann es nicht nachvollziehen.
Antwort von:  JuPie88
18.06.2016 19:35
Es gibt einen Schlag in den Nacken oder gezielt in die Schläfe. Das habe ich nicht ausgeführt bei diesen Arten hat man keine groben gewalteinfluss. Er hat sie ja nicht zusammengeschlagen so dass man von gebrochenen Knochen oder Verletzungen redet die im inneren geschehen sind. Korrigiere mich falls ich das falsch im Kopf habe und ich es so irgendwo geschrieben habe!
Antwort von: haki-pata
18.06.2016 19:36
Das eine nicht.
Das andere jedoch auch nicht.
Antwort von:  JuPie88
18.06.2016 20:21
Ich denke das nächste Kapitel zeigt, dass nichts schlimmes passiert ist das kannst du natürlich nicht wissen ;) wirst du aber wenn ich wieder ein Kapitel hochladen und du es dann noch lesen solltest! Mit dem Wort gekonnt war das halt so gemeint, dass nichts arges geschehen ist.
Antwort von:  CharlieBlade1901
05.08.2016 00:41
Es ist tatsächlich so haki-pata
Selbst Polizisten verwenden diese Art der Bewusstlosigkeit um besonders hartnäckige Gegner außer Gefecht zu setzen.
So einen Schlag hab ich auch im Selbstverteidigungskursen gelernt. Der Schlag dient nur dazu deinen Gegner außer Gefecht zu setzen. Du musst an der richtigen Stelle ansetzen genau Zielen und mit der richtigen Kraft zuschlagen. Wenn du es zu hart machst, ist es klar, dass du ihn umbringst, wenn du es zu sanft machst wird dein Gegner nicht mal was spüren


Zurück