This is Life von Mayachan_ (Früher: Das neue Leben in Tokio) ================================================================================ Kapitel 8: Die drei Worte ------------------------- Ein paar Tage später. Kaito stand nervös am Schultor. Der Unterricht war gerade zu ende und er wartete auf Aoko. Diese musste noch kurz zum Lehrerzimmer und etwas erledigen. Er tigerte hin und her. Die beiden wollten gleich Eisessen gehen. Nach langem zögern hatte er sie gefragt. Und sie hatte ja gesagt. Gut, sie hatte verlegen auf dem Boden gestarrt und gestottert. Aber sie sah dabei so süß aus! Und wie rot sie geworden war, als er ihre Hand ergriffen hatte. So süß und unschuldig. Sein Bruder und die anderen waren schon gegangen. Sie wollten die beiden nicht stören. Shinichi und Heiji hatten Kaito ein paar Ratschläge gegeben. Sei Höflich. Bezahl ihr Eis. Mach ihr Komplimente. Erst als Ran dem ein Ende gemacht hatte, waren die beiden still gewesen. Die Mori hatte ihn beiseite gezogen und sah ihn warnend an. „Wehe du bist gemein zu ihr! Sei lieb. Und sei du selbst. Verstell dich nicht. Aoko mag dich sehr. Und ich kann dich auch gut leiden. Also versau es nicht.“ Dann hatte sie ihm einen klaps auf dem Kopf gegeben und war mit den anderen verschwunden. Kaito atmete tief ein und aus. Er mochte Ran sehr. Aber er würde sich niemals mit ihr anlegen. „Kaito-kun! Wartest du etwa auf mich?'' Eine bekannte Stimme. Genervt drehte sich der junge Kudo um. Akako kam auf ihn zu. Sie strahlte. „Ich warte auf Aoko. Wir wollen was zusammen unternehmen“, erwiderte er. Akako sah ihn verführerisch an. „Wieso willst du was mit der grauen Maus unternehmen? Wir könnten auch zu mir gehen und es uns dort gemütlich machen.“ Er hob abwehrend die Hände. „Nein danke. Ich gehe lieber mit Aoko.“ Akakos Blick wurde wütend. „Diese kleine dumme Ziege hat doch nichts zu bieten! Sie ist klein und hat nicht so einen heißen Körper wie ich. Und sie ist total unerfahren. Du solltest dich lieber mit erfahrenen Mädchen einlassen. Die können dir eine Menge bieten.“ „Darin hast du ja schon eine menge Erfahrung“, meinte er trocken. Sie zischte und ging. Ein Seufzen kroch seine Kehle hoch. Das konnte ja noch was werden. „Kaito-kun, tut mir leid dass du warten musstest“, rief Aoko und kam auf ihn zu. Er lächelte sie sanft an. „Kein Problem. Wollen wir dann?“ Sie nickte. Gemeinsam verließen sie den Schulhof. Ran saß in der Zwischenzeit mit Shinichi deren Küche. Seine Eltern waren noch im Ausland und deshalb nicht zuhause. Aber sie würden demnächst mal wieder nach Hause kommen. Dann würden sie auch Ran kennen lernen. Ran blätterte gerade in einer Zeitschrift. „Ich wusste nicht dass du -die Frau von heute- ließt“, grinste sie. Er schüttelte den Kopf. „Das ist die Zeitschrift meiner Mutter. Sie hat sie Abonniert. Jede Woche kommt eine. Und jede Woche landet sie auf dem Stapel im Wohnzimmer.“ Er deutete auf den Raum nebenan. Die hübsche Schülerin hob eine Augenbraue. „Wieso abonniert sie das, wenn sie eh nicht da ist?“ „Weil all ihre Freundinnen das auch lesen und sie etwas braucht worüber sie reden kann.“ Ah ja. Dass man auch über das Wetter oder Politik oder sonstiges reden konnte, schien seine Mutter ja nicht zu interessieren. Ran schüttelte den Kopf. „Deine Mutter ist komisch.“ „Sie ist nicht komisch. Sie ist gruselig. Du solltest sie erleben, wenn mit ihren Freundinnen zusammen ist. Schlimmer als zwölfjährige. Manchmal glaube ich will sie wieder jung sein“, bemerkte Shinichi grinsend. „Dann werde ich sie mal meiner Mutter Vorstellen. Eri sorgt schon dafür dass deine Mutter sich ihres Alters entsprechend benimmt“, versicherte sie lachend. „Sag mal, du hast bisher nicht viel über deinen Vater geredet. Du hast nur erzählt dass er tot ist.“ Ran sah ihn verwundert an. Stimmt, sie erzählte nicht viel über ihren Vater. Der Schmerz über seinen Verlust saß noch tief. Und es traf sie jedes mal wieder wie ein Schlag, wenn sie an ihm dachte. Sie schloss die Augen. „Er fehlt mir sehr. Deshalb rede ich nicht oft über ihn. Es tut weh. Ich wünschte er wäre hier.“ Er setzte sich neben sie. „Wenn du doch mal über ihn reden möchtest, ich höre dir zu.“ Sie nickte dankbar. Es war nett von ihm. Aber er war ja auch ein netter Typ. Aoko hatte einen super leckeren Erdbeereisbecher vor der Nase. Eigentlich wollte sie nur etwas kleines haben, aber Kaito hatte für sie beide etwas großes bestellt. Er selbst hatte sich einen Schokoladenbecher mit extra Sahne bestellt. Aoko musste lächeln. Er liebte Schokolade. Und er konnte davon eine ganze Menge verdrücken. Sie nahm einen Löffel in den Mund und schloss genießerisch die Augen. Der Geschmack von Vanilleeis und Erdbeersoße war einfach himmlisch. Sie leckte sich über die Lippen und fing Kaitos Blick auf. Er sah auf ihre Lippen und sie wurde rot. „Du hast da noch etwas Soße“, meinte er und deutete auf eine stelle. Sie nahm ein Taschentuch und wischte sich über den Mund. Wie peinlich! Er lächelte sie an. „Ich fand das echt süß.“ Aoko sah verlegen weg. Der junge Schüler beobachtete seine Freundin. Sie war so verlegen und nervös. Und so süß. Er beschloss Nägel mit Köpfen zu machen und ihr endlich zusagen was in seinem Herzen vorging. „Aoko?“ Sie blickte auf. „Ja?“ „Ich möchte dir etwas sagen.“ Mit klopfenden Herzen starrte sie ihn an. Würde er es jetzt sagen? Und was sollte sie darauf antworten? Konnte sie darauf überhaupt antworten? Aber bevor er etwas sagen konnte, gab es einen kleinen Zwischenfall. Eine Kellnerin ging mit einem Tablett vorbei, rutschte aus und ließ die Getränke fallen. Und eines der Getränke landete auf der Hose des Kudos. Glücklicherweise waren es Kaltgetränke, sonst hatte er sich sein bestes Stück verbrannt. Kaito fluchte und presste seine Serviette auf den Schoss. Die Kellnerin entschuldigte sich vielmals bei ihm und gab ihm weitere Servietten. Aoko reichte ihm ein Packet Taschentücher. Ihr gegenüber sah sie gequält an. „Meine schöne Hose ist ruiniert.“ „Naja sei froh dass es nur die Hose ist. Stell dir vor es wäre dein Handy oder so“, erwiderte die hübsche Nakamori. Er nickte. „Stimmt hast recht.'' Währenddessen saßen Ran und Shinichi nun im Wohnzimmer und machten Hausaufgaben. Ran war ziemlich gut in fast allen Fächern und konnte dem attraktiven Schüler bei so mancher Aufgabe helfen. Er war da sehr froh drüber. Er hatte in manchen Fächern doch so seine kleinen Schwierigkeiten. Zum Beispiel in Geschichte. Er konnte das Fach nicht wirklich leiden. Gut, er hasste es. Wer interessierte sich schon für alte Knacker die seid hundert Jahren tot waren? Keiner. „Ich hab keine Lust mehr. Lass uns Fernsehen“,brummte er und warf seinen Stift weg. Ran sah ihn an. „Nichts da. Wir machen dass jetzt fertig und dann bringst du mich nach Hause.“ „Wieso soll ich dich nach Hause bringen?“ „Weil du als Kerl dafür zu Sorgen hast, dass ich heil zuhause ankomme. Und dir tut Bewegung gut. Sonst wirst du noch zu fett.“ Fies grinste sie ihn an. „Fett?“ „Ja,“ Sie piekte in seinem Bauch. „Da sammelt sich etwas Speck an. Du solltest mehr trainieren sonst muss ich dich bald über die Straße rollen.“ „Na warte du!“, rief er und stürzte sich auf sie. Sie kreischte und lachte auf als er sie kitzelte. „Dass nimmst du zurück“, keuchte er und kitzelte ihres Seiten. Sie lachte und versuchte seine Hände weg zu schlagen. Er war aber stärker und hatte keine Probleme sie ohne Gnade weiter zu kitzeln, bis sie schließlich schwer atmend um Auszeit bat. Er ließ sie los und setzte sich neben sie. „Puh, du bist echt ne harte Nuss“, meinte er und lachte. Sie stieß ihn in die Rippe. „Und du bist nervig.“ Kaito und Aoko waren auf dem Nachhause weg. Nachdem sie ihre Becher ausgelöffelt hatten und die Kellnerin den beiden ein Getränk des Hauses gebracht hatte, mussten sie aufbrechen. Morgen war wieder Schule und sie mussten noch Hausaufgaben machen. Irgendwie wusste keiner von beiden was er sagen sollte. Sie schwiegen. Aoko hatte Herzklopfen. Würde er es ihr vor der Haustür sagen? Würde er sie wieder küssen? Es war so aufregend! Auch Kaito wusste nicht genau was er jetzt machen sollte. Er wollte es ihr beim Eisessen sagen, aber dann war diese Sache passiert, und jetzt wusste er nicht, ob er noch den Mut dazu hatte. Sollte er es wagen oder nicht? In der selben Zeit brachte Kaitos Bruder die hübsche Mori nach Hause. Nachdem sie alle Aufgaben erledigt hatten und noch zwei Folgen ihrer Lieblingsserie geschaut hatten. The Big Bang Theory. Nicht jedermanns Sache, aber Ran fand es ganz witzig. Außerdem mochte sie Penny. Shinichi dagegen fand Sheldon am besten. Der Typ war einfach eine Klasse für sich. „Sag mal. Steht deine Einladung für deinen Geburtstag noch?“, fragte Ran und sah desinteressiert auf ihr Handy. Ihr Klassenkamerad nickte. Bestätigend. „Ja klar. Ich hoffe immer noch dass du kommst.“ „Also ich werde kommen. An dem Tag will Eri nämlich auf so ne Veranstaltung und wir sollen mit. Aber dann habe ich einen Grund um nein zu sagen. Sie will ja schließlich, dass ich viele Freunde habe“, schmunzelte sie. Er kicherte. Dann sah er sie gespielt traurig an. Er setzte seinen besten Hundeblick auf. „Du kommst nicht weil du mich magst?“ Sie tat als müsste sie überlegen. Sie tippte mit dem Finger an ihrem Kinn. „Hmm, nö.'“ Kopfschüttelnd schmollte er. „Man du bist ja so Herzlos. Mein armes kleines Herz ist für immer gebrochen!“ „Oh armes Baby. Du wirst darüber hinwegkommen. Glaub mir es gibt schlimmeres als ein gebrochenes Herz.“ Sie tätschelte seinen Arm. „Und das wäre?“ „Ein gebrochenes Genick.“ „Mann bist du Eiskalt. Furchtbar. Und sowas läuft frei herum!“ Beide lachten und Ran fühlte sich gut. In seiner Gegenwart fühlte sie sich sehr gut und irgendwie, naja geborgen. So wie damals mit ihrem Vater. Sie sah schweigsam zu Boden. „Mein Dad war Polizist. Er starb bei einem Einsatz. Er war ein guter Vater. Aber leider hatte er nicht so viel Zeit für mich.“ Er sah sie von der Seite an. „Habt ihr euch nahe gestanden?“ Sie legte den Kopf in den Nacken. „Ja. Ich meine, wir hatten unsere Höhen und Tiefen, aber wir waren immer für einander da und er hat immer versucht mir beizustehen und zu helfen.“ „Das hört sich schön an.“ „Ja. Er hatte es nie leicht in seinem Leben. Und ich habe es ihm Phasenweise auch nicht leicht gemacht. Aber er hat mir nie etwas Vorgeworfen. Ich vermisse ihn, schrecklich.“ Sie spürte wie Tränen kamen. Er legte seine Arme um sie und drehte sie zu sich. „Du bist nicht alleine.“ Er sah ihr in die Augen. „Dass du deinen Vater vermisst zeigt nur, wie sehr du ihn liebst. Und ich bin sicher er hat dich auch über alles geliebt. Du bist eine tolle Frau und dir stehen Tränen nicht.“ Sie lächelte. „Danke.“ „Für dich jederzeit.“ Als sie bei Ran ankamen, umarmte sie ihn. Er drückte sie leicht an sich und lächelte. Sie hatte sich etwas geöffnet. Er war da sehr froh drüber. Irgendwann würde sie sich ganz öffnen. Und er würde zuhören. Eine halbe Stunde später standen Aoko und Kaito vor ihrer Haustür. Sie nagte an ihrer Lippe und wusste nicht was sie sagen oder machen sollte. Kaito räusperte sich. Sie sah auf. „Also ich wollte dir etwas sagen'', begann er. Ihr Herz setzte aus. „Du bist eine tolle Frau. Du bist süß, freundlich, lieb, loyal und immer da, wenn man jemanden zum reden braucht. Ich möchte mit dir zusammen sein. Ich habe mich wahnsinnig in dich verliebt. Und ich möchte dein fester Freund sein.“ Sie wurde rot. Einen Moment herrschte Stille. Dann kam sie langsam auf ihn zu – und küsste ihn! Er spürte ihre weichen Lippen, und atmete ihren süßen Geruch ein. Der Wahnsinn! Den Kuss sanft erwidernd, zog er sie sacht an sich. Sekunden später – für beide eher Stunden – lösten sie sich. „Ich liebe dich“, flüsterte sie. Er strahlte sie an. „Ich dich auch.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)