Zum Inhalt der Seite

Wenn Wünsche wahr werden

von
Koautor:  RamDamm

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Streitigkeiten

Hallo,
 

Ohne große Worte geht es gleich weiter mit der Geschichte.

Ich wünsche euch sehr viel Spaß beim lesen
 

Kapitel 8 Streitigkeiten
 

Es war wohl die schweigsamste Reise die InuYasha und Kagome je angetreten hatten. Seit sie das Schloss des Ostens vor vier Tagen hinter sich ließen, herrschte eine unheimliche Stille zwischen den beiden. Wenn aber dann doch auch nur ein Wort fiel oder InuYasha Kagome auch nur zu nah kam, war gleich die Hölle los.

Die beiden schenkten sich nichts und drei oder vier Sitzattacken waren die Regel.

So war es auch an diesem Tag.

„Lass mich bloß in ruhe, du blöde Ziege.", konnte man eine wütende männliche Stimme vernehmen.

„Ja, das werde ich, darauf kannst du dich verlassen, InuYasha. Ich werde sobald sich die Gelegenheit bietet nach Hause reisen. Und eins sage ich dir. DICH nehme ich garantiert nicht mit.", erwiderte eine weibliche Stimme.

„Keh! Was soll ich auch in deinem Land? Hier stinkt es wenigstens nicht und es ist viel ruhiger, vor allem, wenn du dämliche Ziege nicht da bist.", erhielt sie die prompte und freche Antwort eines weißhaarigen Hanyous.

„Argh, du IDOT!", brüllte die Frau zurück und rannte schnurstracks davon und in einen schwarzhaarigen Mann.

„Was?", kam es perplex, als sie gegen diesen Widerstand prallte.

„Hallo Kagome, sehr lange nicht gesehen.", wurde die junge Frau daraufhin schon angesprochen.

Die Angesprochene schaute hoch und in hellblaue Augen, die zum Träumen einluden. Doch sie fing sich gleich wieder, weil ihr nur eine Person einfiel, die jene Augen haben könnte. Deshalb ließ sie ihren Blick über die Person vor sich wandern. Die schwarzen Haare wurden nach wie vor zu einem Zopf gebunden, der bei jeder Kopfbewegung mitschwang. Unter der Rüstung trug er noch immer das braune Fell, welches allerdings neuer aussah und die Füße waren mittlerweile auch nicht mehr nackt, wie bei InuYasha, sondern wurden von Gamaschen bedeckt. Kagome musste leicht lächeln, er hatte sie nicht wie früher angesprochen und InuYasha war auch nicht gleich explodiert. Hatten die zwei endlich ihren Kampf um sie aufgegeben? Das wäre ja zu schön um wahr zu sein. Denn dann wäre ein langgehegter Traum von ihr in Erfüllung gegangen.

„Hallo Kouga. Es ist schön dich mal wieder zu sehen. Wie geht es dir so?", begrüßte Kagome den Wolfsyoukai und setzte sich. Der Wolf tat es ihr gleich und kaum das sie saßen, kamen auch schon zwei andere Gestalten zu ihnen.

„Hi, Wölfchen.", begrüßte InuYasha den Gast.

„Hey, Hundejunge. Bist du jetzt endlich glücklich, wo Kagome da ist?", fragte der Wolf direkt und lächelte dann die Person an InuYashas Seite an. Ein Grummeln war das einzige, das man vom Hanyou hörte als er sich ebenfalls setzte.

„Hallo Kagome-chan.", begrüßte sie eine weibliche Wolfsyoukai mit roten Haaren.

„Hallo Ayame. Was ist das? Seit ihr etwa ein Paar?", wollte Kagome wissen.

„Ja, das sind wir.", entgegnete Ayame glücklich und setzte sich zu Kouga.

„Und was ist mit euch? Hat InuYasha dir endlich seine Gefühle gestanden?", wollte Kouga von Kagome wissen und erntete dafür von Ayame einen Rippenstoß und von InuYasha vielsagende Blicke.

Kagome konnte nur verlegen lachen. „Als wenn der etwas für mich empfinden würde.", murmelte sie.

Die beiden Wolfsyoukai sahen sich bezeichnend an. War das früher nicht anders gewesen? War Kagome nicht gegangen, weil sie ihm nicht im Wege stehen wollte, da sie ihn liebte? Hatte er sich nicht zurückgezogen, weil er aus Liebe zu ihr und Einsamkeit fast den Verstand verlor? Die beiden sahen ihre Freunde zweideutig an. Das verstanden sie nun nicht.

Kagome saß noch eine Weile da und starrte Löcher in die Luft, doch da hatte sie eine Idee. Das war der perfekte Zeitpunkt für sie.

„Kouga?", sprach Kagome den Wolfsyoukai an.

Dieser allerdings war so mit Ayames Blicken verstrickt, dass er erst einmal gar nicht mitbekam dass er angesprochen wurde.

„Was ist denn Kagome?", kam es leicht erschrocken von Kouga.

„Würdest du mich zum knochenfressenden Brunnen bringen?" Kagome hatte InuYashas Gesellschaft einfach satt und wollte nur noch weg.

Über diese Frage waren Kouga und auch Ayame mehr als nur überrascht. Sie konnten nicht verstehen, was eigentlich in den Köpfen der beiden vor sich ging.

Aber dennoch erklärte sich Kouga bereit Kagome zum Brunnen zu bringen.

Kagome verabschiedete sich zwar von Ayame, ließ InuYasha aber links liegen.
 

„Was ist eigentlich zwischen dir und Kagome passiert, InuYasha!", fragte Ayame, nachdem Kagome und Kouga außer Hör- und Sichtweite waren.

„Woher soll ich das wissen!", kam es nur patzig von InuYasha. Dass er sich aber bereits wieder einsam fühlte, dass verschwieg der Hanyou.

„Da muss doch was passiert sein!" Ayame bohrte richtig bei InuYasha.

„Ich weiß wirklich nicht, was da los ist.", entgegnete der Angesprochene. „Ich hab mich echt gefreut, als Kagome vor mir stand. Aber das kam so plötzlich und unerwartet."

„In wiefern!", wollte es Ayame nun genau vom Hanyou wissen.

InuYasha seufzte erst einmal und begann dann zu erzählen, was für ein Spiel mit ihm gespielt wurde.

Ayame hörte es sich ganz genau an und erkannte auch schon genau das Problem. „Du hast dich hintergangen gefühlt. Ich kann dich sehr gut verstehen, InuYasha. Aber das liegt auch schon eine Zeit zurück. Versuche über deinen Schatten zu springen und verzeih es Kagome.", versuchte Ayame auf InuYasha einzureden und zu trösten.

„Keh! In hundert Jahren nicht.", wehrte dieser gleich wieder ab.

„Glaubst du denn, dass es für Kagome einfach war, dir zu verheimlichen wer unter dem Schleier steckte? Hat sie dir denn nicht versucht zu symbolisieren, dass sie die Person unter dem Schleier war?", versuchte Ayame InuYasha zu animieren sein Gedächtnis anzuregen.

InuYasha dachte genau nach. Und nun fiel es ihm wieder ein. Sie hatte ihren Schleier hochgenommen um ihn zu zeigen wer sie war, aber er konnte es nicht glauben. Er sagte Ayame aber nicht, dass Kagome ihm Zeichen gegeben hatte, sondern spielte weiterhin die beleidigte Leberwurst.

Ayame konnte sehr gut von InuYashas Minenspiel ablesen, das es da wohl etwas gegeben haben musste, sagte aber auch weiter nichts dazu. Sie kannte den jungen Hanyou auch schon so gut, dass sie wusste, wann er auf stur stellte.
 

Kouga und Kagome hatten genau dasselbe Gesprächsthema, als sie Richtung Brunnen gingen. Aber Kagome konnte sich nicht denken, dass dies wirklich der Auslöser sein konnte, denn schließlich hatten sie abends immer zusammen den Sonnenuntergang beobachtet und hatten sich normal unterhalten.

Doch plötzlich fiel es Kagome wie Schuppen von den Augen. Das könnte es gewesen sein. Sie hatte einen Abend InuYasha ja versetzt gehabt. Aber die Hinreise zum Schloss des Ostens war doch auch sehr harmonisch gewesen. Eigentlich fingen die Rangeleien erst im Schloss an. Aber wann genau, das wusste Kagome nicht so genau.

So unterhielten sich Kagome und Kouga weiter, bis sie am Brunnen ankamen.

„Danke, Kouga!", sagte Kagome.

„Wofür?", wollte es jetzt Kouga wissen. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wofür Kagome sich bei ihm bedankte.

„Fürs herbringen!", erwiderte Kagome. Sie gab Kouga noch ein kleines Küsschen auf die Wange und sprang in den Brunnen.

Kouga stand noch ein bisschen am Brunnen und dann machte er sich wieder auf den Weg zu InuYasha und Ayame.
 

Während die anderen beiden in Windeseile beim Knochenfresser Brunnen ankamen, da Kouga Kagome Huckepack genommen hatte um seine Fähigkeit zum schnellen Laufen zu nutzen. Es war sein Wunsch an das Shikon gewesen, das er diese Schnelligkeit behalten könnte. Das Shikon hatte ihm diesen Wunsch bewilligt. So kam es das er nach nur drei Tagen wieder zu den Freunden stieß.

Und man konnte dem Hanyou anmerken das ihm das erscheinen von Kouga nur lieb war. Nach nur einem gemeinsamen Tag verabschiedeten sich dann die beiden Wölfe, da sie zu einem befreundeten Rudel wollten.

Also setzte InuYasha den letzten Weg alleine zurück. Es waren ja nur noch 24 Stunden bis er sich wieder den Fragen seines Vaters ausgesetzt sah. Der Hanyou seufzte. Warum musste Kagome ihn ausgerechnet jetzt alleine lassen? Das war doch wohl nicht wahr.
 

„Ich bin zu Hause.", hallte eine junge Frauenstimme durch das Haus.

„Kagome?", kam es nur fragend aus der Küche. Frau Higurashi war verwundert ihre Tochter so bald wieder zusehen. „Ist InuYasha auch da?"

„Nein, der hatte keine Lust. Ihm ist es hier zu laut und es stinkt.", erwiderte Kagome während sie die Treppe zu ihrem Zimmer hinauf ging. Sie trat ein und holte sich erst einmal frische Sachen, danach ging sie ins Bad zum baden.

Es tat ja so gut mal wieder in einem schönen heißen Bad zu sitzen ohne damit rechnen zu müssen, das InuYasha zur Tür herein kam. Doch als sie jetzt so darüber nachdachte, fiel ihr sehr schnell auf wie sehr sie genau das eigentlich vermisste. Es war schon zum Alltag geworden und nun fehlte ihr etwas.

Immer wieder schweiften ihre Gedanken in die Sengoku Jidai ab. ‚Hoffentlich gibt es keinen zu großen Ärger, das ich einfach so nach Hause bin:', dachte sie bei sich. Doch nun war es nicht mehr zu ändern. Sie würde sich hier erst einmal ausruhen. Vielleicht sollte sie nachher mal mit Ayumie telefonieren und sich mit ihr und Hojo verabreden, denn sie schuldete den beiden noch ein Essen für ihre Hilfe.

Gesagt getan. Kaum das sie sich angezogen hatte ging sie zum Telefon und rief ihre Freundin an. Die drei verabredeten sich für den nächsten Abend zum Essen.
 

Endlich rückte das Schloss in Sichtweite. InuYasha war müde. Dies war selten und kam eigentlich fast nie vor, wenn er einfach nur so unterwegs war. Aber da er alleine war, hatte er sich keine Pause gegönnt und wollte nun einfach nur noch in sein Bett und schlafen.

Er trat durch das Schlosstor und hatte für einen Moment wieder diesen komischen Geruch des fremden Youkai in der Nase, als er auch schon einen heftigen Schlag auf seinem Hinterkopf verspürte und ohnmächtig zu Boden fiel.

Als er wieder zu sich kam konnte er nur Moder, Feuchtigkeit, Dreck, Tränen und Blut riechen.

InuYasha sah sich genau um. Wo zum Teufel war er hier?

„Aufgewacht, Hanyou?", konnte der Angesprochene eine weibliche Stimme vernehmen.

InuYasha war für einen Augenblick verwirrt. Hanyou hatte ihn schon lange keiner mehr genannt.

„Wer will das wissen?", giftete er auch gleich mit der Person herum, welche sich noch immer im Schatten versteckt hielt.

„Zeig mehr Respekt vor mir, du mickriger Hanyou!", giftete die Person mit InuYasha herum.

„Vor einer Stimme habe ich noch nie Respekt gezeigt.", entgegnete InuYasha der Stimme aus dem Schatten.

„Ich werde dich schon Respekt lehren.", kam es eiskalt aus dem Schatten.

InuYasha konnte gar nicht so schnell gucken, wie sich die Eisentür öffnete und eine Youkai vor ihm stand. Er musste schon zugeben, dass diese Youkai recht hübsch anzuschauen war, aber die kalten Augen ließen einen erschaudern. Sie hatte lange weiße Haare und genauso wie sein Vater und Sesshoumaru eine Fellboa, allerdings hing sie bei ihr um die Schultern.

InuYasha sprang schnell einen Schritt zurück und zog sein Schwert Tessaiga. Es war nur leider so, dass sich Tessaiga nicht in den Reißzahn verwandelte. „Was ist denn jetzt kaputt?" InuYasha konnte nicht verstehen, warum sich das Schwert nicht verwandelte.

Die Youkai fing nun lauthals an zu lachen. Der Versuch war so was von lächerlich.

„Du bist so unterbemittelt, Hanyou. Im Kerker meines Schlosses kann man kein Schwert gebrauchen." Und ohne weiteres sprang die Youkai wieder auf InuYasha und packte ihn an seinem Kragen.

„Ich hab eine kleine Überraschung für dich!", höhnte die Youkai. Und mit einem Wink löste sie die Barriere, welche sich im Kerker befand und zum Vorschein kamen Izayoi und der Inu no Taishou persönlich.

InuYasha bekam große Augen, als er die beiden Personen sah. Wieso waren sie hier unten? Damit hätte er nicht gerechnet.

„YASHA!", dröhnte Izayoi hervor, als sie ihren Sohn so an der Wand in der Gewalt der Youkai sah.

„Nekko, du Miststück! Lass meinen Sohn sofort herunter!" Inu Taishou war richtig zornig. Es reichte doch wohl aus, dass sie ihm das Reich genommen hatte. Da musste sie ihm doch nicht auch noch seinen jüngsten Sohn nehmen.

Nekko, welche keine andere als, Inu Taishous erste Frau war, lachte erneut auf. Sie hob ihre rechte Hand, welche grün aufleuchtete und schoss damit auf InuYashas Kopf zu.

Dieser schaltete sofort und nahm seinen Kopf zur Seite. Doch er schaffte es nicht ganz diesen in Sicherheit zu bringen und so wurde er an einem Auge getroffen. Jedoch reichte das der Youkai mit dem Halbmond auf der Stirn nicht. Sie setzte noch einmal nach und erwischte auch das zweite Auge, allerdings nicht so dass er gleich erblinden würde, denn schließlich wollte sie noch, dass er den Verrat bemerkte. Das Gift würde ihm das Augenlicht eh nehmen und dann würde ihr niemand mehr gefährlich werden können.

Zufrieden mit sich selbst, ließ sie nun von InuYasha ab. „Genießt die Zeit, die ihr noch habt." Somit ging die Youkai wieder aus der Zelle und aus den Kerker, gefolgt von…
 

InuYasha dachte er würde sich vergucken, als er seinen älteren Bruder hinter dieser Youkai gehen sah. Dann hatte er wohl alles gesehen und nichts unternommen. Hatte sich InuYasha so in Sesshoumaru getäuscht?

Das sah ja verdammt danach aus. Aber er konnte nicht weiterdenken, denn er versank wieder in eine tiefe Bewusstlosigkeit.
 

Das letzte Treffen mit ihren alten Freunden hatte Kagome so gut gefallen, das sie sich zu einem Kinobesuch überreden ließ. Kagome freute sich darüber, was allerdings nicht an dem Film sondern eher an der Tatsache lag, das sie auch hier noch immer Freunde hatte.

Mittlerweile war der Bollywoodfilm ‚Wohin uns das Schicksal führt' zuende und Kagome hatte das Gefühl nicht die Schauspieler zu sehen sondern eher InuYasha und sich. Doch sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen, da sie eh schon wieder den ganzen Tag an den Hanyou denken musste und das nicht in der Weise wie es normal war. Sie machte sich eher große Sorgen. Immer wieder hatte sie das Gefühl das etwas in der Jidai nicht stimmte und das Gefühl war mit der voranschreitenden Tageszeit immer heftiger geworden.

Doch sie wollte dem einfach nicht nachgeben. Zu sehr hatte er sie verletzt in den letzten Wochen. Sie brauchte dringend Abstand und hoffte dass er sie irgendwie abholen würde. Allerdings wuchs mit jedem Tag den sie wartete die Angst in ihrem Herzen.

„Wollen wir noch etwas tanzen gehen?", fragte Hojo. Er wollte gerne mal wieder in die Disco, doch Ayumie hatte nie Lust mit ihm alleine zu gehen.

„Ja, warum denn nicht?", erwiderte Kagome und hoffte so auf andere Gedanken zukommen.

Doch der Schein trog. Denn nur zwei Stunden später begann sich ihr Herz schmerzhaft zu verkrampfen. Sie hatte dasselbe ungute Gefühl wie damals, als InuYasha sie zurückgeschickt und ihr den Splitter gestohlen hatte. Doch sie hatte Glück und der Baum, welchen er in den Brunnen gerammt hatte, konnte ihn nicht verschlossen halten, so dass sie gerade noch rechtzeitig kam um ihren Freunden das Leben zu retten. Doch dieses Mal handelte sie sofort.

„Es tut mir leid, aber ich bin müde. Bis demnächst und danke für den tollen Abend.", verabschiedete sich Kagome bei ihren Freunden und rannte dann so schnell sie konnte nach Hause. Und je näher sie dem Schrein kam, desto schmerzhafter wurden die Stiche. Sie musste sich beeilen.

Schnell zog sie sich was anderes an, denn in Highheels war sie fehl am Platze im Mittelalter. Also zog sie sich schnell einen Pulli, eine Jeans, Stiefel und Jacke an, dann packte sie sich noch ihren Rucksack und hinterließ ihrer Familie einen Zettel das sie bei InuYasha war.
 

„Musste das sein, Mutter?", fragte ein Youkai mit silberweißen Haaren, die Frau vor ihm.

„Was hast du? Er ist schließlich der Schandfleck in der Familie?", erwiderte die Youkai ohne sich umzudrehen. „Und außerdem dulde ich in meinem Reich keinen Bastard."

„Dann hättest du ihm wenigstens die Chance geben können, sein Leben wo anders zu Leben.", erwiderte der männliche Youkai.

„Argh, Sesshoumaru. Du bist einfach zu lange bei deinem Vater gewesen. Meinst du etwa, das er dir das Reich überlassen hätte?", erwiderte die Youkai und ließ sich in ihren Sessel fallen.

„Ja, denn InuYasha hat keinerlei Interesse am herrschen. Er ist lieber mit seinen Freunden in der Freiheit unterwegs. Nur wenn es sich nicht anders machen lässt hat er seine Pflichten wahrgenommen.", Sesshoumaru wurde sauer. Er war hier echt in der Zwickmühle. Denn er konnte in diesem Moment nicht eingreifen ohne seine Familie zu gefährden. Es hatte ihm in der Seele wehgetan seinen Bruder nicht helfen zu können. Denn hätte er es getan, wer weiß was dann passiert wäre. Wahrscheinlich würde jetzt keiner von ihnen mehr leben, da Tessaiga da unten ja völlig machtlos war.

„Du solltest endlich etwas Härte zeigen. Ich will das du deinen Vater morgen früh da rausholst.", begann sie. „Ich möchte einwenig Vergnügen mit ihm."

„Wie Ihr wünscht, Mutter." Sesshoumaru hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen. Das war ja so widerwärtig. Nein, so hatte er seine Mutter nicht in Erinnerung. Sie war zwar schon immer sehr intrigant gewesen, aber das übertraf alles bei weitem.
 

Am nächsten Tag tat Sesshoumaru was sie ihm am Vortag aufgetragen hatte. Doch schon als er in die Nähe der Zelle kam, konnte er Izayoi weinen hören und das zeigte ihn, dass nichts Gutes ihn dort erwarten würde. Er näherte sich der Zelle und erstarrte in der Bewegung.

Denn er hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit….

Izayoi hatte den Kopf seines Bruders im Schoß und versuchte mit allen Mitteln ihn ruhig zu halten. Immer wieder warf sich der Hanyou heftigst hin und her und Sesshoumaru war klar, das sein Körper diese Menge Gift nicht so ohne weiteres loswerden würde. Doch dann fiel ihm etwas auf. Hier in der Runde fehlte doch jemand.

„Wo ist denn Kagome?", fragte er deshalb, als er zu Izayoi trat um seinen Halbbruder genauer in Augenschein zu nehmen.

„Sie ist nicht hier. Yasha murmelt immer was von, das sie nicht gehen sollte und er sie vermisst.", erwiderte der Vater, da Izayoi nicht fähig war.

„Ich soll dich mitnehmen Vater und um das andere kümmere ich mich, keine Angst. Ihr kommt hier wieder raus."

„Ich komme mit und Danke, Sess." Mit diesen Worten erhob sich der ehemalige Herrscher und folgte seinem Sohn.

Kurze Zeit später brachte Rin Izayoi frisches Wasser, einige Heilkräuter und saubere Tücher.

„Sesshoumaru-sama sagte dass Ihr sie gut verstecken sollt, Izayoi-sama. Wasser bringe ich Euch dann nachher neues mit." Mit diesen Worten stellte Rin alles am Boden ab und ging wieder.
 

Sesshoumaru brachte seinen Vater wie befohlen zu seiner Mutter. Damit das Personal nicht erkannte, auf wessen Seite Sesshoumaru wirklich war, ging dieser recht ruppig mit seinem Vater um.

An der Bürotür angekommen, klopfte er an und trat ein, als Sesshoumaru das Herein vernahm.

„Ich bringe Euch Euer Spielzeug.", sagte Sesshoumaru in so einem kalten Ton, dass einem das Blut in den Adern gefrieren konnte.

„Ah, sehr gut, mein Sohn!" Auch die Youkai legte eine Eiseskälte an den Tag. „Dann darfst du gehen."

„Sehr wohl, Mutter! Ich übernehme dann mal den Auftrag außerhalb.", sagte Sesshoumaru. Was er wirklich vorhatte, verschwieg er.

„Mach das!" Nekko war ja so stolz auf ihren Sohn.

Sesshoumaru verbeugte sich vor seiner Mutter und ging aus dem Zimmer. Ganz zufällig berührte er die Hand seines Vaters um diesen noch einmal zu unterstreichen, dass er voll und ganz zu seinem Vater hielt.

Eine halbe Stunde später war Sesshoumaru dann schon auf dem Weg zum knochenfressenden Brunnen. Damit die Wachen aber nicht merkten, welche Richtung Sesshoumaru wirklich einschlug, musste Sesshoumaru einen Umweg nehmen.

So kam es, dass Sesshoumaru erst am nächsten Tag am Brunnen ankam. Ihm war wohl bewusst, dass er nicht durch den Brunnen kam, also musste er warten.

Der Tag ging dahin, aber noch immer war nichts von Kagome zu sehen.

Würde sie überhaupt kommen?

Doch plötzlich stieg Sesshoumaru ein Geruch in der Nase.

Das war sie doch, oder?

Er sah in den Brunnen und konnte Kagome im Brunnen ausfindig machen. Ohne zu überlegen, sprang er in den Brunnen und packte Kagome. Dann sprang er mit ihr aus dem Brunnen und schlug wieder den Weg Richtung Schloss ein.

Kagome hatte sich furchtbar erschrocken, als sie gepackt wurde. Zu erst dachte sie, dass es InuYasha war, aber schon bald bemerkte Kagome, dass es jemand anderes war.

„Lass mich runter, Sesshoumaru. Ich kann sehr gut alleine laufen." Kagome war schon sehr überrascht InuYashas großen Bruder hier anzutreffen. „Was machst du eigentlich hier?"

„Dich abholen, da InuYasha momentan verhindert ist.", entgegnete Sesshoumaru. „InuYasha braucht dich, Kagome.", erklärte Sesshoumaru weiter.

„Dann soll er kommen und es mir sagen." Dass Kagome ja nur wieder gekommen war, weil sie so ein merkwürdiges Gefühl hatte, verschwieg sie aber.

„Das würde er auch tun, wenn er nicht in der Gewalt meiner Mutter wäre." Sesshoumaru reichte es langsam. Für einen Menschen hatte Kagome einen ganz schönen Dickschädel.

Kagome bekam große Augen. Was meinte Sesshoumaru denn damit? Sie hörte Sesshoumaru genau zu, als er ihr erzählte, was sich während ihrer Abwesenheit ereignet hatte.
 

Wieder schlug Sesshoumaru einen Haken, als sie am Schloss ankamen. Ganz heimlich hatte er einen der Geheimgänge genommen, welcher direkt zum Kerker führte. Als sie dort ankamen, schienen sie großes Glück zu haben, denn von den Wachmännern war keiner zu sehen, aber der Schlüssel zu den Kerkern hingen an der Wand.

Sesshoumaru nahm sich den Schlüssel und führte Kagome zu der Zelle, in welcher Izayoi saß und versuchte ihren Sohn zu beruhigen.

„Kagome, komm bitte zurück!", kam es von InuYasha, welcher im Fieberwahn mit dem Kopf hin und her schlug.

Kagome gefror das Blut in den Adern. Sie hatte InuYasha schon öfters verletzt gesehen, aber das übertraf alles. Sie glaubte ihr Herz nicht mehr zu spüren. Als die Zelle dann geöffnet war, ging sie ohne groß nachzudenken zu InuYasha um ihn sich anzuschauen.

Auch Sesshoumaru betrat die Zelle und nahm nun seinen Bruder auf den Arm um ihn aus diesem modrigen Kerker herauszubringen. Dann sah er Izayoi und Kagome an.

„InuYasha kann hier nicht bleiben.", flüsterte Sesshoumaru. „Ich werde euch in eine andere Zelle verlegen, die nicht so feucht ist." Somit nahm Sesshoumaru seinen Bruder und ging mit ihm in eine andere Zelle.

In der Zelle legte Sesshoumaru seinen Bruder auf dem bereits vorhandenen Lager ab und auch Izayoi trat in die Zelle ein.

Eigentlich könnte Kagome mit Sesshoumaru gehen, entschied sich aber dafür bei InuYasha und Izayoi zu bleiben, um sich um InuYashas Wunden kümmern zu können.
 

Nachdem Sesshoumaru den Zellenbereich verlassen hatte, ging er zu seiner Mutter um dieser mitzuteilen, dass er seinen Job beendet hatte. Seinen Bruder wusste er nun in guten Händen.

Doch er klopfte dieses Mal nicht, sondern er trat sofort ein, da er ein schmerzhaftes Keuchen von innen vernommen hatte.

„Hat man dir nicht beigebracht anzuklopfen, Sesshoumaru.", empfing ihn dann auch so gleich die wütende Stimme seiner Mutter. Das war jawohl die Höhe, da platzte ihr Sohn einfach so in ihre Quälereien für ihren Exmann rein.

„Tut mir leid Mutter. Aber ich dachte hier würde etwas nicht stimmen, als ich Schmerzenslaute vernahm. Ich wollte nur helfen.", kam es kühl von Sesshoumaru. Sein Blick glitt kurz hinüber zu seinem Vater. Das war jetzt nicht wahr? Was hatte sie nur mit ihm angestellt? Überall konnte er Spuren von ihrer Dokkassou sehen. Nur gut, das sein Vater auch über Giftklauen verfügte und somit einigermaßen immun war.

„Und gefällt dir sein Anblick?", fragte Nekko stolz über ihre Arbeit.

„Ja, Mutter.", kam es mit einem unterschwelligen Knurren. Das Nekko aber auf ihre Zurechtweisung schob.

„Dann bringe ihn wieder zu den anderen und sag mir was der Bastard macht." Nekko zog ihren Ex auf die Beine und schubste ihn zu ihrem Sohn. Dieser konnte einen Sturz seines Vaters gerade noch verhindern.

„Was InuYasha angeht, Mutter. So liegt dieser im Delirium. Ich habe gerade vor wenigen Minuten nach ihm gesehen. Er bekommt also schon nichts mehr von seiner Umwelt mit."

„Schön, schön.", erwiderte Nekko erfreut.

„Was bist du nur für ein Monster?", kam es erzürnt über diese Worte vom Inu Taishou.

„Du hättest halt keinen Bastard zeugen müssen. Und nun schaff ihn mir aus den Augen und zwar sofort.", brüllte sie durch den Raum.

„Wie Ihr wünscht Mutter." Sesshoumaru fasste seinem Vater unter die Schulter um ihn zu stützen. „Geht es, Vater?", wollte Sesshoumaru nach einigen Minuten wissen.

„Es geht schon, mein Sohn. Viel wichtiger ist, wie es deinem Bruder geht.", erwiderte der Taishou.

„Nicht gut um nicht zu sagen schlechter als vor drei Tagen. Aber er ist in guten Händen.", erwiderte Sesshoumaru und führte seinen Vater zu der Familienzelle, in der er vor einiger Zeit mit InuYasha saß.

Sie erreichten die Zelle und wurden schon von Izayoi erwartet. „Inu, bei Kami wie siehst du denn aus?", kam es entsetzt von seiner Frau.

Sesshoumaru öffnete die Zelle und brachte seinen Vater rein. Dieser wurde sofort von Izayoi umarmt, da sie InuYasha nicht mehr auf ihrem Schoss hatte. Denn dieser lag auf der Pritsche in der einen Ecke.

Sesshoumaru schloss die Zellentür wieder und ordnete dann der Wache an, das sie nicht hier zubleiben bräuchte, da dieser Raum magisch versiegelt sei. Die Wache war erleichtert, denn ihr taten vom vielen weinen der Frau die Ohren weh.

Kaum das die beiden verschwunden waren, erschien eine weitere Person im Kerker. Der Inu Taishou staunte nicht schlecht, als er erkannte wer da vor ihm stand. „Kagome? Aber wie kommst du denn hierher?", fragte er verwirrt.

„Sesshoumaru hat mich abgeholt und her gebracht. Dann lass mich mal deine Wunden sehen.", bat Kagome den Taishou.

„Das ist bei mir nichts weiter, da ich selbst Gift im Körper habe. Bei mir ist das in ein zwei Tagen weg. Viel wichtiger ist das du InuYasha hilfst.", kam die prompte und sture Antwort des Vaters.

„Das ist mir schon klar, dass InuYasha versorgt werden muss.", kam es schnippisch von Kagome. „Aber ich lass nicht zu, dass einer meiner Patienten benachteiligt wird. Also ausziehen!"

Inu Taishou war überrascht so einen Ton von Kagome zu hören. Das kannte er gar nicht von dem jungen Mädchen. Aber das würde er sich nicht bieten lassen. „Ich hab doch gesagt, dass das nicht so schlimm ist, also kümmere dich lieber um meinen Sohn.", entgegnete er der jungen Frau.

„Du hast doch gesehen, dass ich aus der Richtung von InuYasha gekommen bin. Was glaubst du was ich gerade gemacht habe. Aber er schläft momentan tief und fest." Kagome würde nicht aufgeben, bis sie sich die Wunden von Inu Taishou angesehen hatte.

Der Inu Taishou blieb aber stur und dachte gar nicht daran sich helfen zu lassen. Stur, wie der DaiYoukai war begab er sich in einer dunklen Ecke und blieb an der Wand gelehnt stehen.

Kagome reichte es langsam. Sie musste einen Weg finden um sich die Wunden wenigstens richtig anschauen zu können. „Entweder du lässt mich wenigstens einen Blick darauf werfen, oder du bekommst InuYashas Bannkette.", kam es aus Kagomes Mund.

„Das hast du nicht drauf!", kam es ziemlich selbstsicher von Inu Taishou.

„Willst du darauf wetten?" Kagome legte einen ziemlich schnippischen Tonfall an den Tag.

Der Inu Taishou sah Kagome in die Augen. Er konnte sehen, dass sie es durchaus Ernst meinte. Seufzend ließ er sich die Wand hinab gleiten, damit Kagome einen Blick auf seine Kratzer werfen konnte.

„Wie soll ich im Dunkeln erkennen können, wie schlimm die Wunden sind?", fragte Kagome in einem ziemlich genervten Ton. „Komm bitte ins Licht!"

Wieder seufzte der Inu Taishou, aber er ging dann trotzdem ins Licht. „Besser so?", kam es ziemlich entnervt von Inu Taishou.

Kagome strahlte ihn an und nickte. Dann nahm sie einen Lappen um die Wunden zu säubern und nahm dann die Paste, die sie aus den Kräutern gemacht hatte, die in der Zelle waren. „Das wird die Wundheilung unterstützen. Du bist aber wirklich glimpflich davon gekommen." Mit diesen Satz machte sie sich daran eine dünne Schicht der Paste aufzutragen.

Als Kagome fertig war, ging sie wieder zu ihrem größten Sorgenkind.

InuYasha fing wieder im Fieberwahn an zu reden. „Bleib hier, Kagome!"

„Scht, InuYasha! Ich bin ja da!", redete Kagome auf InuYasha ein. Sie nahm wieder ein sauberes Tuch aus dem Erste Hilfe Koffer und tauchte es in das Gefäß mit Wasser. Dann reinigte sie die Wunden im Gesicht. Und auch bei InuYasha verteilte sie wieder die Paste auf den Wunden.

„Ich benötige bald wieder Kräuter, sonst sehe ich schwarz.", kam es bedrückt von Kagome. Während sie das sagte, strich sie InuYasha über die Wange, in der Hoffnung, dass er spüren würde, dass sie da war.

Das schien auch zu funktionieren, denn InuYasha wurde etwas ruhiger und er redete weniger im Schlaf.

Izayoi ging derweil zu ihrem Mann und schmiegte sich an ihn. Sie war müde von den vielen Sorgen und war auch schon bald in den Armen ihres Mannes eingeschlafen. Zufrieden darüber lächelte Kagome leicht auf den Hanyou hinunter, doch bei seinem Anblick kamen ihr die Tränen. Es war fraglich ob sie ihm je wieder in die goldenen Augen blicken würde. Die gesamte Haut um die Augen war verätzt. Es musste schon mit einem Wunder zugehen, wenn InuYasha je wieder richtig sehen würde. Denn sie kannte die Macht der Dokkassou nur zu gut und war heilfroh, dass sie damals von Tessaiga beschützt worden war. Zum Glück hatte man ihm das wenigstens gelassen, ob dafür Sesshoumaru zuständig gewesen war?

Wie es hierzu gekommen war, dass die Familie im Kerker saß, hatte sie bisher noch nicht erfahren, doch erst mal musste sie irgendwie an neue Kräuter kommen. Plötzlich war das scheppern der oberen Kerkertür zu vernehmen. Kagome errichtete einen kleinen Bannkreis um sich und das war keinen Augenblick zu früh, denn kurz darauf standen auch schon die Wache und Rin vor der Zellentür. Rin hatte einen Korb und ein Tablett in der Hand, beides stellte sie in der Zelle ab und ging dann wieder gemeinsam mit der Wache. Die Kerkerwache war die einzige, die wusste was gespielt wurde, denn sonst hätte Rin keine Heilkräuter in den Kerker bringen können. Doch damit es nach außen hin alles seine Richtigkeit hatte, kontrollierte er das Mündel von Sesshoumaru natürlich immer. Kagome wartete eine Weile nachdem die beiden gegangen waren, ehe sie den Bannkreis fallen ließ. Sie ging zum Tablett und brachte erst Izayoi und InuYashas Vater das Essen und das Wasser. Es war zwar nicht viel und auch nicht gerade schmackhaft, aber sie würde im Notfall auf die Snacks in ihrem Rucksack zurückgreifen können. Dann nahm sie das Essen für den Hanyou und den Korb mit rüber.

Im Korb war unter anderem ein kleiner Brief.
 

Kagome,
 

Rin wird dich mit allem, was für die Heilung der Wunden relevant ist, versorgen. Wenn du etwas brachst, dann musst du es entweder aufschreiben oder sagst es ihr. Ich werde dann dafür sorgen, dass alles bei euch ankommt.
 

Sesshoumaru.
 

Kagome war erfreut darüber und schaute sich den Inhalt des Korbes genau an, darin enthalten waren Kerzen, Heilkräuter, eine kleine Schale und ein Krug mit Wasser. So warm wie dieser sich anfühlte schien man es extra abgekocht zu haben. Dankbar stellte sie den Korb beiseite und aß etwas von der Misosuppe und flößte dann ihrem Hanyou den Rest vorsichtig ein. Zu ihrer Freude schluckte er es runter.

Dann legte auch sie sich geschützt von einem Bannkreis etwas schlafen.

Doch es sollte keine ruhige Nacht werden.

Immer wieder stöhnte InuYasha vor Schmerzen und redete wirres Zeug von Verrat und Allein sein. Ein paar Mal hörte sie auch, wie er der festen Meinung zu sein schien, dass keiner ihn mochte.

Egal was sie in dieser Nacht auch versuchte, er war nicht ruhig zu bekommen. Am frühen Morgen ließen dann die Schmerzen wieder etwas nach, doch Kagome konnte nur ansatzweise erahnen, was er erlebt haben musste, das sogar alte Erlebnisse sich Bahn brachen.

Hatte er all diese Sachen nie richtig verarbeitet? Dachte er etwa immer noch er sei alleine, ohne Freunde und Familie? Aber warum? Was war hier nur vorgefallen?

Kagome wusste nicht, wie sie ihm da helfen konnte. Da musste InuYasha alleine durch. Aber diese Situation war für Kagome nicht einfach zu verkraften.
 

Die Zeit verging, ohne dass sich etwas an InuYashas Zustand änderte. Aber dann konnte man ein Seufzen von Seitens InuYasha hören.

„InuYasha?", fragte Kagome zögerlich nach. Sie wusste nicht, ob InuYasha wach war oder nicht.

InuYasha dagegen war sehr überrascht Kagomes Stimme zu hören. Wann war sie denn zurückgekommen? War das überhaupt Kagomes Stimme, oder war es wieder nur Wunschdenken gewesen?

„Kagome?", kam es sehr schwach von InuYasha.

„Ich bin hier, InuYasha.", sagte Kagome zu InuYasha. Sie hatte herausgehört, dass Skepsis in InuYashas Stimme war.

„Wieso kann ich meine Augen nicht öffnen?" wollte InuYasha wissen. Man konnte heraushören, dass er Panik hatte.

Kagome überkam Panik. Was sollte sie denn nun sagen? Sie hatte keine Ahnung gehabt, aber plötzlich konnte sie die Stimme Inu Taishous hören.

„Das wird an der Paste liegen, Yasha! Kagome hat sich in der letzten Zeit aufopferungsvoll um dich gekümmert", erklärte der Inu Taishou. Dass er seinem Sohn gerade eine fette Lüge erzählt hatte, ging dem Inu Taishou schon nahe, aber momentan hatte er keine andere Wahl

„Und wie lange war ich weg?", wollte es InuYasha nun wissen. Er hatte sämtliches Zeitgefühl verloren.

„Ein paar Tage.", antwortete Kagome. Aber sie machte sich nun sehr große Sorgen um InuYasha.

„Ich bin froh, dass du da bist!", kam es ganz leise von InuYasha.

Kagome war verwirrt. Hatte InuYasha das jetzt wirklich gesagt, oder hatte sie sich das nur eingebildet? Aber sie konnte nicht weiter fragen, denn InuYasha war wieder eingeschlafen.

Izayoi bekam einen Schock als sie hörte, dass InuYasha seine Augen nicht aufbekam. Sie hoffte so, dass das Gewebe verheilt wäre, bis ihr Sohn das erste Mal erwachte. Aber dem war nicht so. Heiße Tränen fanden ihren Weg nach draußen. Sie wollte zwar nicht weinen, aber sie konnte nicht anders.

Der Inu Taishou, welcher seine Frau im Arm hielt, versuchte Izayoi nun mit lieben Worten zu trösten. Aber leider schlug dieser Versuch fehl, denn Izayoi ließ sich nicht beruhigen.
 

InuYasha war immer wieder aufgewacht, aber er wunderte sich, dass er es jedes Mal nicht schaffte seine Augen zu öffnen.

„Da stimmt doch was nicht!", hatte InuYasha an einem Morgen gesagt. „Was ist mit meinen Augen los? Wieso bekomme ich sie nicht auf?"

Kagome fing augenblicklich an zu weinen. Sie konnte InuYasha nicht erzählen, dass sein Gewebe um seine Augen so verätzt war, dass er das Auge nicht öffnen konnte. Dass eventuell auch InuYashas Augenlicht in Gefahr war, konnte Kagome auch nicht sagen. Das brachte sie einfach nicht übers Herz.

Inu Taishou war dann notgedrungen derjenige, der InuYasha von dem Angriff seiner ersten Frau erzählte und ihm auch sagte, dass seine Augen so geschädigt wurden, dass er erblindet war.

InuYasha bekam einen Schock, als er das hörte. Aber von außen konnte man keine Regung vernehmen. Es sah so aus, dass er die Nachricht einfach schluckte. Aber innerlich sah es anders aus in InuYasha.

‚Nie wieder werde ich das Lächeln von Kagome sehen. Nie wieder ihr bezauberndes Gesicht in Augenschein nehmen.' Diese Erkenntnis brach InuYasha förmlich das Herz.

Als Kagome sich eines Tages seine Wunden an den Augen ansah, wehrte InuYasha sie ab.

„Lass mich in Ruhe, Kagome!", kam es gereizt von InuYasha.

„Das werde ich nicht.", entgegnete Kagome darauf nur.

„Ich bin doch nur noch ein Krüppel und eine Last." Kaum hatte InuYasha das ausgesprochen, konnte er einen Schmerz auf seine Wange spüren.

Als Kagome InuYashas Worte hörte, war sie so außer sich, dass sie InuYasha eine scheuerte. „Ich will nicht noch einmal hören, dass du so etwas sagst.", erwiderte Kagome auf InuYashas Aussage.

„Wieso denn nicht?", kam es schnippisch von InuYasha. „Es ist doch die Wahrheit."

„Hör auf so zu reden, Inu!", weinte Kagome und die Tränen rannen nur so die Wangen herunter und landeten auf InuYashas Gesicht. „Ich hab dir schon so oft gesagt, dass ich dich mag und daran wird sich auch nichts ändern."

InuYasha spürte die Tränen auf seinem Gesicht. Er nahm seine Hände nach oben um Kagomes Gesicht mit diesen zu greifen. Vorsichtig strich er die Tränen von Kagomes Wangen. ‚Zum Glück kenne ich ihr Gesicht in und auswendig und dieses Bild werde ich immer sehen können.', ging InuYasha in diesem Moment durch den Kopf.

Kagome nahm ihrerseits eine Hand und strich InuYasha über seine Wange. Sie liebte ihn und daran konnte auch der Umstand, dass InuYasha blind war nichts ändern.

„Es wird alles wieder gut, InuYasha! Du wirst sehen." Kagome versuchte InuYasha zu ermutigen, aber sie selber glaubte nicht an ihre Worte.

„Dein Wort in Kamis Ohren, Kagome!" InuYasha hasste diese Situation. Er wollte immer für Kagome da sein, sie immer beschützen und nun war er zu einem Nichts geworden. Aber es beruhigte ihn ein wenig, dass Kagome da war, für ihn da war. ‚Ich liebe sie, aber nun werde ich es ihr niemals sagen können.', ging es InuYasha durch den Kopf. ‚Ich werde für sie nicht das sein können, was ich gerne möchte' Mit einem Mal ließ er Kagomes Gesicht los und drehte sich von ihr weg. Er würde sie nicht mehr so dicht an sich heranlassen, das stand für InuYasha fest.

Kagome sah traurig auf den Mann, den sie liebte hinab. Warum musste das ausgerechnet ihm passieren? Hatte er denn noch nicht genug gelitten in den ganzen Jahren? Konnte es das Schicksal nicht einmal gut mit InuYasha meinen?

Alles Fragen die im Moment nur eine Antwort zu haben schien… NEIN, er sollte einfach nicht glücklich sein.

Doch sie hatte vorher immer alles versucht, damit er lachte und das würde sie dieses Mal auch machen. Da sie merkte das InuYasha noch immer wach war stellte sie nun endlich die Frage, die ihr am meisten auf der Seele brannte. Nämlich warum es zu diesem Debakel kommen konnte.

„Bitte entschuldigt die Frage, aber wie genau konnte es zu dieser Situation kommen? Wie seit ihr in den Kerker gekommen?", fragte Kagome zaghaft an.

InuYashas Ohren zuckten kurz, denn das interessierte ihn auch, doch er gab keinen Laut von sich.

„Tja, das Ganze geschah zwei Tage nachdem ihr beide gegangen wart. Nekko ist Sesshoumarus Mutter und somit meine erste Frau. Deswegen hat sie auch ganz offiziell um eine Audienz bei mir gebeten. Tja und ich war so blauäugig und habe sie ihr gewährt. Hätte ich mal nur auf Izayoi und Sess gehört."

„Auf Verräter sollte man nicht hören. Aber vielleicht wäre es besser gewesen, Vater.", grummelte InuYasha dazwischen.

„Also wirklich, Yasha. So etwas will ich nicht wieder hören.", entfuhr es dem Vater und dann setzte er die Geschichte fort. „Es war ein ganz normaler Tag und deshalb war Izayoi auch wie immer bei der Audienz anwesend. Sesshoumaru hatte auch mit dran teilgenommen. Erst war alles ganz friedlich. Sie hat uns zur Wiedergeburt gratuliert und wollte dann wissen wessen Idee das war. Nun ja wir haben es ihr gesagt und dann ging alles ganz plötzlich. Sie hat Sess umgestoßen und sich dann Izayoi geschnappt. Dabei war sie so unglaublich schnell, das wir nichts unternehmen konnten." Der Inu Taishou hörte auf und begann seine Frau zu trösten, die bei der Erinnerung daran wieder anfing zu zittern.

„Ja, aber habt ihr euch nicht verteidigt?", wollte Kagome nun wissen. Das klang ihr doch einwenig suspekt.

„Natürlich haben wir das sofort. Sess hat Toukijin gezogen und ich wollte gerade auf sie los springen, als sie Izayoi schützend vor sich hielt und dann ihre Forderung aussprach."

„Und die wäre?", mischte sich nun InuYasha ein. Er wollte schon wissen warum er hier unten im Kerker gelandet war.

„Das Leben meiner Familie gegen mein Reich. Da brauchte ich natürlich nicht zu überlegen, denn was sollte ich mit meinem Reich wenn meine Familie nicht mehr da war. Deswegen habe ich das Reich gegen eure Leben eingetauscht.", antwortete der Vater.

„Pah, dein ältester hat es dir mit Verrat gedankt, Vater.", entfuhr es InuYasha ernst.

„Wenn dem so wäre, Inu. Warum hat dann ausgerechnet Sesshoumaru mich vom Brunnen geholt. Er meinte dass du mich dringend brauchen würdest. Und dem war ja wohl auch so. Also warum sollte er das getan haben?", warf Kagome dazwischen.

„Was weiß ich. Aber warum hat er mir dann nicht geholfen, sondern nur zugesehen wie sie mir mein Augenlicht nahm?", fragte InuYasha wütend.

„Weil er nicht dein Leben riskieren wollte. Denn wenn seine Tarnung auffliegt, sind wir sofort alle tot und das willst du ja wohl nicht. Außerdem glaube ich dass sie Sesshoumaru mit irgendetwas in der Hand hat. Vielleicht mit dem Leben von Rin?", erwiderte der Taishou.

„Wer weiß das schon. Aber ich finde es nicht schön dass du deinen Bruder für einen Verräter hältst, Yasha.", kam es nun von Izayoi.

„Ach lasst mich doch alle in Ruhe.", platzte dem Hanyou der Kragen.
 

Die nächsten Tage waren die Hölle. InuYasha ließ sich von Kagome nicht mehr anfassen. Die Paste konnte sie ihm nur abwaschen und neu auftragen, wenn er schlief oder sie in ihrer Hilflosigkeit den Bannspruch aktivieren musste. Es tat ihr jedes Mal in der Seele weh, dass sie ihn so zwingen musste, damit sie ihn behandeln konnte. Doch am schlimmsten war dieses Schweigsamkeit. InuYasha sprach mit niemand mehr ein Wort. Auch wollte er sich in kleinster Weise helfen lassen. Das Essen rührte er nicht an und wenn einer der beiden Frauen versuchte ihn zu füttern schlug er sie weg.

Kagome war am Ende ihrer Kräfte. Wenn sie nicht bald hieraus kamen, dann konnte sie für nichts mehr garantieren. Es war ja nicht auszuhalten wie InuYasha sich selbst zu Grunde richtete in dem er alles dafür tat, das seine Wunden nicht besser würden. Hatte er sich etwa aufgegeben?

An so einem Tag traf die Verstärkung in einem der Geheimgänge ein.

„Was ist denn hier für eine Stimmung?", konnte man im Kerker eine männliche Stimme vernehmen.

Alle drehten sich zu der Stimme um und konnten Sesshoumaru ausmachen.

InuYasha achtete nicht auf seinen Bruder, sondern drehte sich von diesem weg „Keh!", konnte man nur vom Hanyou hören. Für ihn war Sesshoumaru noch immer ein Verräter.

Kagome sah InuYasha nur traurig an. Hatte er denn nicht verstanden, dass es für Sesshoumaru gefährlich war, offen zu zeigen, dass er auf der Seite seines Vaters stand?

Da musste sie ihm wohl die Augen öffnen. „InuYasha, sei nicht so. Wenn Sesshoumaru und Rin nicht wären, dann hätte ich deine Wunden nicht versorgen können."

Aber auch auf Kagomes Worte reagierte InuYasha nicht. Wenn Sesshoumaru so ein treuer Sohn war, warum hatte er denn nicht geholfen, als InuYasha Hilfe brauchte? Das wollte einfach nicht in InuYashas Kopf.

„Warum ich hier bin, hat einen bestimmten Grund.", fing Sesshoumaru an zu erzählen.

„Und welchen?", kam es wie aus einem Munde von Inu Taishou, Izayoi und auch von Kagome.

„Ich hab mich bemüht alle verfügbaren Untertanen zu sammeln und auch InuYashas Freunde halten sich hier versteckt.", sagte Sesshoumaru. „Wir wollen im Morgengrauen Nekko vom Thron stoßen.", erzählte Sesshoumaru. „Ich wollte fragen, ob Ihr Euch an diesem Kampf beteiligt, Vater!"

„Was ist das denn für eine Frage?" Der Inu Taishou war ein wenig erzürnt diese Frage zu hören. „Selbstverständlich werde ich dabei sein um das Reich zurück zu erobern."

„Das ist die Antwort die ich hören wollte, Vater!", lächelte Sesshoumaru. „Aber was machen wir mit Rin, Kagome und Izayoi?" Sesshoumaru wollte die drei Damen nicht ohne Schutz zurück lassen.

„Werden von InuYasha beschützt.", kam es trocken von Inu Taishou.

Sesshoumaru nickte nur unmerklich und verließ die Zelle. „Ich werde Euch morgen abholen, Vater!", sagte Sesshoumaru noch und verschwand durch einen der Geheimgänge wieder aus dem Kerker.

InuYasha dagegen dachte nicht im Traum daran hier den Beschützer zu spielen. Wie sollte das denn funktionieren?

„Das kannst du vergessen, alter Herr!", donnerte es aus InuYasha.

„WAS?" Inu Taishou dachte er würde sich verhören. Hatte sein Sohn gerade ‚alter Herr' gesagt? „Wie redest du mit mir, InuYasha?"

„Wie mir der Schnabel gewachsen ist.", entgegnete InuYasha. „Ich kann die Mädchen nicht beschützen. Schon vergessen, dass ich ein Krüppel bin?"

Die letzen Worte hätte InuYasha lieber nicht aussprechen sollen, denn diesmal setzte es wieder eine. Aber diesmal nicht von Kagome, sondern zu InuYashas entsetzen von Izayoi.

„Wieso hast du das gemacht?" InuYasha war schon sehr verwirrt. Das war das erste Mal, dass er von seiner Mutter eine Ohrfeige bekommen hatte.

„Merkst du nicht, dass du mit deinem Verhalten mich, deinen Vater und auch Kagome sehr kränkst?" Augenblicklich liefen bei Izayoi wieder die Tränen. Sie konnte einfach nicht anders. Sie musste versuchen ihren Sohn somit wieder zur Vernunft zu bringen.

InuYasha sah geschockt zu seiner Mutter. Noch immer konnte er es nicht glauben, dass seine Mutter ihn geschlagen hatte.

„Keh!", war es wieder von dem Hanyou zu hören. Er wusste zwar noch immer nicht wie er sich und die Mädchen schützen sollte, doch vielleicht fiel ihm ja bis morgen eine Lösung ein. Doch eine Frage hatte er noch und die richtete er an Kagome. „Hast du deinen Bogen dabei, Kagome?"

Kagome war im ersten Moment erschrocken, als sie diese frage hörte. Hatte er gerade wieder freiwillig mit ihr gesprochen? Doch sie entschied sich dazu schnell zu antworten, bevor er wieder wütend wurde. „Leider nein, InuYasha. Ich hatte ihn damals hier im Schloss gelassen und keine Zeit mir bei Kaede einen neuen zu besorgen, da Sesshoumaru es sehr eilig hatte."

„Schade, aber da kann man nichts machen. Dann bleibt wohl nur der …" InuYasha hätte beinahe schon wieder Krüppel gesagt, bekam aber gerade noch die Kurve und fügte dann ein: „…Hanyou übrig." hinzu.

Kagome sah ihn nur wortlos an. Sie wusste genau was er eigentlich hatte sagen wollen, genau wie die anderen in der Zelle. Doch sie ließ es sich nicht anmerken. Deshalb nahm sie die Paste zur Hand und ging zum Hanyou. „Lass mich bitte deine Augen verarzten, ja.", kam es fast flehend von ihr und da InuYasha keine Lust auf weitern Ärger hatte, ließ er das erste Mal seit längerem wieder freiwillig ihre Berührungen zu.

Doch diese Berührungen zeigten ihm mal wieder, was er beschützen sollte. Nämlich seine einzige Liebe. Doch würde er es ihr nicht sagen. Oder sollte er es ihr vielleicht doch sagen? Vielleicht wenn sie siegreich waren und alles wieder einen normalen Gang ging. Aber nicht vorher. Doch eine Sache musste er schon vorher loswerden.

„Danke, das du dich immer um mich kümmerst, wenn ich verletzt bin.", kam es fast zu leise über die Lippen des Hanyous.

„Das mache ich doch gerne, Inu. Und nun solltest du schlafen, damit du morgen früh fit genug bist.", erwiderte Kagome. Als sie sich sicher war, das er ihren Rat befolgte, legte auch sie sich schlafen.
 

Der Morgen begann, als sich die Zellentür quietschend öffnete und alle aus dem Schlaf riss. InuYasha und sein Vater waren sofort hellwach. „Wer ist da?", wollte der Hanyou wissen.

„Ruhig, Yasha. Das ist nur Sesshoumaru.", kam es beruhigend vom Vater.

„Keh. Dann geht es wohl los?", meinte der Hanyou nur.

„Ja, können wir Vater?", wollte Sesshoumaru wissen. Der Vater nickte und umarmte kurz Izayoi, während Sesshoumaru noch jemanden zu den anderen schickte. „Bitte passt gut auf Rin auf. Ich lasse die Zelle unverschlossen. Kagome?"

„Ja, Sesshoumaru?", mit diesen Worten trat die Miko zu den beiden InuYoukai.

„Hier hinter diesem Stein führt ein Geheimgang hinaus ins Freie ungefähr zu der Stelle wo wir reingekommen sind. Unweit davon ist eine kleine Höhle in der ihr euch im Notfall verstecken könnt."

„Ist in Ordnung. Passt bitte auf euch auf, ja.", kam es sorgenvoll von der Miko.

Die beiden Youkai nickten nur und dann waren Vater und Sohn durch einen anderen Geheimgang verschwunden.
 

An dessen Ende wurden sie schon von InuYashas Freunden erwartet. Sesshoumaru führte sie zu den Gemächern seiner Mutter.
 

Nekko lag zufrieden mit sich selbst im Bett. Sie hatte endlich ihr geliebtes Schloss wieder. Hier konnte sie machen was immer sie wollte. Sie wunderte sich nur, warum kaum eine der Wachen hinter ihr stehen wollte. Aber auch das würde sie noch hinbekommen und notfalls schickte sie eben ihren Exmann ins Jenseits zurück. Und dieses Mal würde er nicht wieder kommen können. Denn es gab kein Juwel der vier Seelen mehr. Nichts ahnend drehte sich Nekko noch einmal um, denn irgendwie hatte sie noch keine wirkliche Lust aufzustehen, denn schließlich graute es draußen gerade einmal.
 

Aber plötzlich ging die Tür auf. Komischerweise dachte sie sich nichts dabei. Sie ging einfach mal davon aus, dass das ihr Sohn war. Der kam ja öfters einfach so ins Zimmer.

„Was willst du hier, Sesshoumaru.", fragte Nekko daher einfach so ins Blaue hinaus.

„Liegst du bequem in meinem und Izayois Bett?", konnte Nekko die Stimme ihres Exmannes hören.

Dem Inu Taishou wurde schon ein wenig schlecht als er sah, wie sich seine Exfrau in seinem und Izayois Bett räkelte. Das konnte er nicht auf sich sitzen lassen.

Mit einem Mal saß die DaiYoukai kerzengerade im Bett. Sie bekam große Augen, als sie den Inu no Taishou vor sich sah.

„Wie bist du aus der Zelle herausgekommen?" Nekko konnte sich das nicht erklären. Wer um Himmelswillen hatte an ihr einen Hochverrat begangen? Denjenigen würde sie sofort töten.

Das war das Stichwort auf welches der Verräter gewartet hatte. Nun ging er zu seinem Vater und sah seine Mutter mit eiskalten Augen an.

„Das war ich.", sagte Sesshoumaru mit eiskalter Stimme. „Glaubst du, dass ich mich weiter von dir erpressen lasse?"

Nun war Nekko für einen Augenblick wie gelähmt. Sie konnte es einfach nicht fassen. Ihr eigener Sohn hatte sie verraten. Aber dieser Umstand hielt sie nicht davon ab laut loszulachen.

„Was ist so lustig, Nekko?", meckerte Inu Taishou mit seiner Exfrau.

„Das ihr so blauäugig einfach zu mir gekommen seid, ist so lustig.", giftete Nekko herum.

„Du kannst gar nichts machen, Mutter!", erwiderte Sesshoumaru. „Du bist alleine hier, also verlass das Schloss und komme nie wieder!"

Als Nekko die Worte von Sesshoumaru hörte, fing sie wieder an zu lachen. „Ach glaubst du, ja?" Noch immer lachte Nekko sich ein Ast ab. Aber plötzlich wurde die Youkai wieder Ernst. „WACHEN!", brüllte sie schließlich.

Plötzlich ging eine Seitentür zu dem Gemach auf und zum Vorschein kamen 20 Youkais.

Als der Inu Taishou das sah, ging er augenblicklich in Kampfstellung. Aber er hatte schon ein bisschen Angst um seine Schätze die hier im Raum waren. Er hoffte, dass nichts zu Bruch ging.

„Passt mir bloß auf, dass hier nichts zu Bruch geht!", sagte der Inu Taishou zu seinen Leuten.

Alle Anwesenden sahen den Inu Taishou nur an. Hatte er denn keine anderen Sorgen, als ein paar Scherben, die es geben könnte.

Auch Nekko hatte die Worte ihres Exmannes gehört. Wenn das seine einzige Sorgen waren, dann würde der Kampf ja leicht ausgehen.

„Dieses Gesindel hat es gewagt in meinem Gemach einzutreten und das ohne Erlaubnis. Ergreift sie und bringt mir ihre Köpfe." Ein höhnisches Grinsen war von Nekko noch zu vernehmen und schon ging der Kampf los.

Sango bemerkte als erste, das es hier drinnen viel zu eng zum kämpfen war, denn sie konnte ihren Hiraikotsu nicht einsetzten. Innerhalb des Gemaches konnten nur drei höchstens vier auf einmal kämpfen, deshalb verlegte sich der Kampf dann auch über kurz oder lang in den Flur und die angrenzenden Räumlichkeiten. Zwischendurch war immer wieder ein Krachen und Scheppern zu vernehmen, als irgendetwas zu Bruch ging.

Nekko hatte sehr schnell bemerkt, das nicht alle Familienmitglieder mitkämpften. Der Bastard und seine Mutter sowie das kleine Mündel von ihrem Sohn fehlten. Waren sie vielleicht noch im Kerker? Im allgemeinen Getümmel wandte sich Nekko an drei ihrer Wachen.

„Seht nach wo der Bastard und die beiden Frauen sind. Findet sie und bringt mir ihre Köpfe.", fauchte sie.

„Sehr wohl, Mylady.", die Drei machten sich auf die Suche nach den Genannten.

Kaum waren sie verschwunden wurde die Aufmerksamkeit der DaiYoukai schon auf einen Gegner gerichtet, denn sie wurde gerade von ihrem Exmann angegriffen. Mit einem eleganten Sprung wich sie zurück.

„Du willst kämpfen? Das kannst du gerne haben.", erwiderte sie und ließ ihr Youki ansteigen. Keine zwei Sekunden später stand sie in ihrer Hundeform vor dem In no Taishou. Doch der wäre nicht der Herr aller Hunde, wenn er sich das bieten lassen würde. Aber Nekko sah sich nicht nur mit einem Hund konfrontiert, sondern auch ihr Sohn stand in seiner Hundegestalt vor ihr und bei diesem triefte nur so vor Zorn das Gift aus dem Maul. Er geiferte richtig danach seine Zähne in ihren Nacken zu setzten. Nicht anders erging es dem Taishou, doch im Gegensatz zu seinem Ältesten hatte er dann doch etwas mehr Beherrschung und griff sie mit einem Sprung in den hinteren Flankenbereich an.

Nekko wich diesem Angriff gekonnt aus und war so in die Falle der beiden gelaufen. Denn nun hatte Sesshoumaru freies Feld und konnte ihr in den Nacken beißen.
 

Während im Schlafzimmer die drei Riesenhunde alles in Schutt und Asche legten, ging der Kampf vor der Türe nicht ohne weniger Schaden zu. Miroku schaffte es einige mit Bannzetteln zu bannen, so das Kougas Rudel die Chance hatte einige der Youkai ohne große Blessuren schachmatt zu setzten. Einige weitere fielen Sangos Hiraikotsu zum Opfer, sowie auch einige Balken und Wände. Doch als der Kampf gerade etwas abzuebben begann, bemerkten Kouga und Miroku, das einige der Wachen fehlten. Vor allem aber fiel ihnen erst jetzt auf, dass ihr Freund gar nicht mit gekämpft hatte. Das da etwas nicht in Ordnung sein konnte, war jawohl keine Frage. Deswegen machten sich Kouga und Miroku im Eiltempo auf die Suche nach InuYasha um im Notfall eingreifen zu können.
 

Das Bersten und brechen der Balken und Wände im oberen Stockwerk war sogar im Kerker zuhören. Izayoi seufzte. „Müssen die ausgerechnet im Schloss kämpfen?"

„Das ist typisch, Sesshoumaru.", kam es nur von InuYasha der urplötzlich aufstand. Das war allerdings eine Bewegung die ihm sein geschwächter Körper nicht so einfach verzeihen wollte und er musste sich an der Wand abstützen um nicht sofort wieder zu Boden zu fallen.

„Inu?", kam es nur fragend von Kagome, die das natürlich gesehen hatte.

„Kannst du einen Bannkreis um dich, Mutter und Rin schaffen?", fragte er, denn er hatte den Geruch von fremden Youkai vernommen und da es keine Wolfsyoukai waren, war er sich sicher dass es Feinde waren.

„Ja, aber nicht sehr lange.", erwiderte Kagome.

„Das wird reichen. Bitte bringe mich zur Tür und hilf mir die richtige Richtung zufinden.", bat er noch.

Kagome nahm seine Hand und führte ihn aus der Zelle. Dann drehte sie sein Gesicht Richtung Treppenaufgang.

„Von dort müssten sie kommen. Und du meinst das du alleine zurecht kommst?", wollte Kagome noch wissen.

„Ja, verdammt und nun bringt euch in Sicherheit. Am besten geht ihr durch den Geheimgang."

„Aber Yasha! Was wird aus dir?", wollte seine Mutter wissen.

„Ich komme zurecht. Mir wird schon nichts passieren. Nur seid ihr besser aufgehoben, wenn ihr nicht im Schloss bleibt. Vater und Sesshoumaru werden mich schon finden.", erwiderte InuYasha.

„Okay, dann werden wir gehen. Bitte pass auf dich auf.", sagte Kagome. Dann öffnete sie den Geheimgang und ließ Rin und Izayoi eintreten.

„Bitte pass auf dich auf mein Sohn.", sagte Izayoi noch, bevor sie im Tunnel verschwand.

„Ja, Mutter. Mir passiert schon nichts.", erwiderte er und fasste dann nach Kagomes Arm. „Bitte pass auf dich auf, Kagome." Und dann geschah etwas, das er nicht vermeiden konnte, nein nicht vermeiden wollte. Er drückte ihr einen Kuss auf die Wange und schob sie dann von sich weg. „Und nun verschwindet endlich."

Da Kagome total perplex von dieser Aktion war, reagierte sie mechanisch und befolgte seinen Befehl.
 

InuYasha stand an dem Ort, an dem Kagome ihn gestellt hatte und wartete ab. Da er sich auf seine Augen nicht verlassen konnte, musste er wohl versuchen sich nach seinen Ohren und seiner Nase zu richten. So begann er sich zu konzentrieren. Dabei legte er seine Hand an Tessaiga. Wenn er hier schon sterben würde, dann auf keinen Fall kampflos.

Und tatsächlich kamen die Youkais und erblickten den blinden Hanyou vor sich.

„Ha, das wird leicht!", sagte der eine Youkai zu seinen Kameraden.

„Wie gut, dass die Herrin ihn so angegriffen hat.", lachte der andere. Dass InuYasha wohl blind sein würde, hatten sie durch eine Unterredung zwischen Mutter und Sohn mitbekommen.

Die Beschützer der DaiYoukai zogen ihr Katana und rannten auf InuYasha zu.

InuYasha hatte nichts gesagt, als die Youkai über ihn spotteten. Er wusste ja selber, dass es sein Ende sein würde, auch wenn er seiner Mutter versprochen hatte auf sich aufzupassen.

Er konnte genau hören, wie die Youkais auf ihn zugeschossen kamen, aber er konnte nur erahnen, wohin die Katatanas sausen würden. Reflexartig hob er sein Tessaiga an und konnte sogar ein Schwert abwehren. Aber leider wurde InuYasha von einem anderen Schwert direkt am Arm getroffen und eines der Schwerter durchstach sogar seine Schulter.

Die Youkai lachten richtig auf. Das war ein absolutes Kinderspiel, denn der Hanyou war schon nach dem ersten Angriff auf dem Boden.

„Das ist dein Ende!", brüllte einer der Youkais. Aber bevor er InuYasha den finalen Schlag verpassen konnte, sackte dieser schon zusammen.
 

Kouga hatte die Fährte von InuYasha sehr schnell aufgenommen und rannte auch in diese Richtung. Als er dann sah, wie ein Youkai das Schwert gegen InuYasha erheben wollte, handelte er geistesgegenwärtig und rammte dem Youkai sein Schwert zwischen die Rippen.

„Drei gegen einen ist ja so was von feige!", kam es zornig von Kouga. Er hatte sich schon gewundert, dass InuYasha sich so leicht von drei schwachmatischen Youkais besiegen ließ. Von InuYashas Verletzungen wussten Kouga und auch Miroku nichts.

„Wer will da was?", giftete einer der Youkai.

„Ich, wenn es Recht ist.", polterte Kouga dazwischen. Dann sprang er zwischen die Youkais und InuYasha und blitzte die beiden böse an.

Auch Miroku lief zu seinem Freund und wollte sich nach dessen Wohlergehen erkundigen. Aber als er dann InuYashas Augen sah, da wurde Miroku richtig schlecht. Was war nur vorgefallen? Aber Miroku durfte keine Zeit verlieren. Sein bester Freund musste hier raus.

„Kouga, ich muss InuYasha in Sicherheit bringen! Kommst du alleine mit ihnen klar?", fragte Miroku nach.

„Aber locker!", kam es von Kouga und stellte sich so hin, dass er den Blick der Youkai vor InuYasha halbwegs verdeckte.
 

Miroku stützte InuYasha und wollte mit ihm Richtung Kerkerausgang gehen, aber er wurde durch InuYasha aufgehalten.

„Hier gibt es einen Geheimgang, Miroku. Den müssen wir nehmen!" InuYasha wusste, durch sein Leben im Schloss, von sämtlichen Geheimgängen.

Miroku war vollkommen überrascht. Er dachte nicht, dass es auch hier unten Geheimgänge gab.

„Und wo ist der?", wollte Miroku wissen.

„Wo sind wir gerade? An welcher Stelle?", fragte InuYasha. Er hasste es zwar, so offen zugeben zu müssen, dass er hilflos war, aber er hatte momentan keine andere Möglichkeit.

Miroku sagte InuYasha an welcher Stelle sie gerade standen und InuYasha dirigierte Miroku zum Geheimgang um zu seiner Mutter, zu Rin und auch zu Kagome zu kommen.

Kouga widmete sich den Youkais und hatte diese im Handumdrehen besiegt. Dann ging er in die oberen Gewölbe zurück um sich da an den Kämpfen zu beteiligen.
 

Doch die meisten Kämpfe waren mittlerweile schon beendet. Es wütete lediglich der Kampf der Hundeyoukai. Allerdings existierte das Schlafgemach nicht mehr und der Kampf war mittlerweile nach draußen verlegt worden. Gerade als Kouga wieder zu den anderen stieß, gaben die beiden männlichen Hundeyoukais dem weiblichen den Gnadenstoß.

„Das ist unfair. Ich bin die wahre Herrscherin.", waren die letzten Worte der DaiYoukai, als sie sich unter dem Speichel ihrer Familie auflöste.

Die beiden Hausheeren waren über und über mit Blessuren versehen, da sich Nekko mit allen Mitteln gewehrt hatte. Doch letzten Endes konnte sie der geballten Kraft der Männer nicht entkommen.

Müde setzten sie sich einen Moment und ließen dabei ihrem Blick schweifen, als plötzlich von überall Jubelrufe ertönten. Die beiden sahen auf und erhoben sich dann. Doch von ihrer Familie keine Spur.

„Aber?", fragte der Inu Taishou.

„Sie sind entweder noch im Kerker oder aber im Notfallquartier.", meinte Sesshoumaru.

„Dann lass sie uns suchen.", erwiderte der Vater, doch weit kamen sie nicht da sie von den anderen zum Sieg beglückwünscht wurden. Erst spät am Abend kamen die beiden in den Kerker.

„Ich habe euch doch gesagt, das hier niemand mehr ist.", meinte Kouga. „InuYasha meinte was von Geheimgang und ich nehme mal an das er und Miroku mit den anderen da sind."
 

„Ist es noch weit zu der Höhle?", wollte InuYasha wissen. Sein ganzer Körper schmerzte gewaltig und er fühlte sich elendig. Es war als würde er jegliche Kraft verlieren. So schlimm war es noch nicht mal nach dem Sieg über Naraku gewesen. Er spürte förmlich wie seine Lebensgeister flohen, doch er wollte nicht aufgeben. Nein, er wollte wenigstens noch einmal ihre Stimme hören.

Miroku war nicht entgangen, das InuYasha am Ende seiner Kräfte war. Es musste ihn unheimlich viel Kraft kosten so mit ihm durch die Gegend zu gehen. Aber sie brauchten Schutz und da war die Höhle weit ab vom Geschehen das Beste. Deswegen überlegte er sich seine Worte genau, bevor er antwortete: „Nein, nicht mehr. In wenigen Minuten müssten wir sie gefunden haben."

Und genau in diesem Moment kam die Höhle in sichtweite. Das musste sie sein, denn Miroku konnte einen Bannkreis spüren. Sie hatten gerade die Höhle erreicht, als das gewaltige Krachen von einer riesigen Wand zu hören war. Miroku drehte kurz seinen Kopf und meinte dann, als er die Kämpfenden sah: „Kannst du etwas schneller? Die haben nämlich den Kampf nach draußen verlegt und eine ganze Seite des Schlosses eingerissen."

„Was?", keuchte InuYasha entsetzt auf. Doch Miroku wusste nicht ob wegen seiner Frage oder dem Verlust der Wand. „Wenn es nicht mehr weit ist, dann schaffe ich es vielleicht."

„Nur noch gut 20 Meter.", erwiderte Miroku und zog das Tempo scharf an.

InuYasha biss die Zähne zusammen und schaffte es tatsächlich noch bis zur Höhle. Doch dort sackte er ohnmächtig in den Armen seines Freundes zusammen.

„Wer ist da?", konnte Miroku eine weibliche Stimme hören.

„Wir sind es, Kagome-sama. Miroku und InuYasha.", erwiderte der Houshi, als er die Stimme erkannte. Sofort löste sich der Bannkreis auf und er sah in die entsetzten Augen von drei Frauen.

Kagome stürzte auf InuYasha zu. Sie konnte nicht glauben, wie sie ihren InuYasha vorfand. Er hatte doch versprochen auf sich aufzupassen.

In Kagome wollten sich wieder die Tränen sammeln, aber sie musste stark sein. Wenn sie jetzt aufgeben würde, dann wäre InuYasha verloren. Somit riss sie sich etwas von ihrem Shirt ab um die Wunden abzubinden, dass sich das Blut staute. InuYasha durfte nicht noch mehr Blut verlieren.

„Wir brauchen Kräuter. Aber wo soll ich die jetzt her nehmen?" In Kagome kam nun doch das Gefühl der Panik auf. Sie wollte ihm helfen, konnte es aber nicht, da sie die Kräuter im Kerker vergessen hatte. Das einzige was sie tun konnte, war bei InuYasha zu bleiben und zu beten.
 

Izayoi fing an zu weinen als sie ihren Sohn sah. War das jetzt das Ende? Das konnte doch nicht sein. Wie gelähmt ging Izayoi auf ihren Sohn zu, kniete sich neben ihn und bettete das Gesicht auf die Brust ihres Sohnes. Heiße Tränen fanden noch immer dem Weg nach draußen. Sie wollte ihren Sohn nicht verlieren, wo sie ihn doch endlich wieder hatte.

Rin dagegen saß wie gelähmt einfach in der Höhle Sie wusste überhaupt nicht, was sie denken, oder auch fühlen sollte.

Zum einen machte sie sich große Sorgen um ihren Meister Sesshoumaru und zum anderen war sie voll kommen außer sich wegen InuYasha. Kein Mucks war von Rin zu hören. Sie verzog noch nicht mal eine Mine.
 

Es war eine Weile vergangen, als Miroku und InuYasha in der Höhle ankamen. Der Atem InuYashas wurde immer schwächer. Lange würde er nicht mehr durchhalten können. Wenn der Kampf doch endlich vorbei wäre und wenn endlich Hilfe kommen würde.

Doch da…!

Da war doch etwas!

Schritte?

Wer konnte das denn sein?

Kagome errichtete wieder ihren Bannkreis, falls es Feinde waren. Aber kurze Zeit später konnte Kagome eine ihr inzwischen sehr vertraute Stimme hören.

„Izayoi, Kagome, seid ihr da drin?"

Kagome fiel ein Stein vom Herzen, als sie die Stimme des Inu no Taishous hören konnte. Augenblicklich ließ Kagome den Bannreis sinken.

Izayoi rannte so schnell sie konnte aus der Höhle zu ihrem Gemahl.
 

Draußen fiel sie ihren Mann in die Arme und weinte sich die Augen aus.

„Yasha…Yasha ist…" Izayoi brachte es nicht fertig ihre Gedanken auszusprechen. Sie wollte nicht daran glauben, dass ihr Sohn vielleicht sterben konnte.

„Es wird alles wieder gut, Schatz!", beruhigte Inu Taishou seine Frau. Er schob sie sanft zur Seite und betrat die Höhle.

Das Blut in seinen Adern gefror ihm, als er seinen Jüngsten bei Kagome auf den Schoss liegen sah. Auch sah er, dass Kagome erste Hilfe geleistet hatte, so gut es ihr eben gelang.

Inu Taishou schritt nun auf Kagome zu und nahm seinen jüngsten Sohn auf die Arme. „Ich danke dir für die Hilfe, die du Yasha zu teil hast werden lassen. Aber nun muss er so schnell wie möglich zu einem Arzt."

Kagome nickte und stand ebenfalls auf um Inu Taishou zu begleiten. Sie würde InuYasha nicht aus den Augen lassen und ihm helfen so gut sie es eben konnte.

Auch Rin stand auf und folgte den anderen aus der Höhle.

„Sesshoumaru-sama!", rief sie, als sie den DaiYoukai sah und rannte zu ihm. Da hier keine Fremden weiter waren, nahm er die Kleine in den Arm und beruhigte sie, da Rin vor angestauten Gefühlen anfing zu weinen.

Obwohl den andern nicht zum Lachen war, huschte ihnen bei diesem Anblick doch ein Lächeln übers Gesicht. Doch Sesshoumaru nahm nun den Geruch von Blut wahr und zwar nicht von irgendwelchem Blut.

„InuYasha?", kam es fragend und doch war es eher eine Feststellung. Er trat zu seinem Vater und sah auf seinen Bruder hinab. „Steht es so schlimm?"

Der DaiYoukai nickte und rannte dann so schnell er konnte ins Schloss. Es war ihm in diesem Moment egal, das Kagome nicht mithalten konnte. Einzig das Leben des Hanyous in seinen Armen zählte. Er wollte ihn nicht verlieren. Nein, er sollte nicht vor ihm gehen müssen.
 

Die Ärzte waren alle in Einsatz, doch der Taishou legte einem der Ärzte seinen Sohn einfach vor die Füße. „Macht schnell, bevor es zu spät ist.", befahl er mehr, als das er bat.

Der Arzt tat wie ihm geheißen. Doch merkte er kurz an: „Wir sollten ihn in ein sauberes Zimmer bringen. So schlimm wie er verletzt ist, sollte er sich nicht noch unnötige Infektionen einfangen."

„Okay, dann bringe ich ihn in ein sauberes Zimmer.", der Taishou sondierte kurz die Lage und musste feststellen, das von den Familientrakt nichts mehr stand. Alle Zimmer waren platt, sogar die seiner Söhne. Und wenn er sich weiter umsah, bemerkte er auch dass nur mehr der Gästetrakt, die Angestelltenräume, die Küche, das Arbeitszimmer sowie der große Saal und die Bibliothek noch in einem heilen Zustand waren. Der DaiYoukai entschied sich für den Gästetrakt.

Behutsam nahm er seinen Sohn wieder auf und brachte ihn in einem der großen Zimmer unter. Normalerweise residierten hier immer die nördlichen Lordschaften, doch nun mussten sie erst mal hier leben. Das hieß erst Mal nur InuYasha und Kagome, damit der Hanyou genug Ruhe haben würde um sich zu regenerieren.

Nachdem der Taishou seinen Sohn ins Bett gelegt und der Kleidung entledigt hatte, begab er sich auf die Suche nach Kagome und seiner Frau. Er vertraute dem Arzt und da die beiden sicher wissen wollten wie es InuYasha ging und wo er war, hielt er diese Lösung für besser. Außerdem hatte er vor dem Arzt eh schon mehr als genug Gefühle gezeigt.

Er fand die Frauen, als sie mit geschocktem Blick das Ausmaß der Zerstörung sahen. Kagome bemerkte den Taishou als erste. „Und wie geht es InuYasha?", fragte sie gleich als erstes.

„Ich wollte dich gerade zu ihm bringen. Er ist im Gästetrakt und wird gerade von einem Arzt versorgt.", erwiderte der Taishou auf Kagomes Frage.

„Dann lasst uns zu ihm gehen.", kann es nun von Izayoi. Sie wollte einfach nur hier oben weg.
 

Als sie bei InuYasha ankamen, war der Arzt gerade dabei, die letzten Verbände anzulegen. Kagome ging sofort zu InuYasha und setzte sich zu ihm aufs Bett. So konnte sie außerdem dem Arzt beim verbinden der Schulter helfen.

„Ihr Sohn hat großes Glück gehabt. Wenn seine Wunden nicht abgebunden worden wären, dann hätte er es nicht geschafft. Allerdings ist er noch lange nicht übern Berg. Die nächsten Tage werden zeigen inwieweit er gewillt ist zu kämpfen. Wenn er nicht von sich aus kämpft, dann kann ihm auch die Medizin nicht helfen. Im Moment liegt er in einem sehr tiefen Schlaf und ob er daraus je wieder erwachen wird, liegt allein bei ihm. Doch wenn er es schafft, dann ist er überm Berg.", erteilte der Arzt seinen Bericht.

‚Also liegt Inu im Koma.', dachte sich Kagome traurig. „Und wie sieht es genau mit den Verletzungen aus?", wollte sie dann wissen.

„Er ist blind. Dann hat er einen glatten Durchstoß in der Schulter, einige weitere Schnitt- und Schürfverletzungen, sowie einige Verletzungen in der Bauchgegend, von denen einige allerdings schon etwas älter sind.", vervollständigte der Arzt seinen Bericht. „Doch nun sollten wir ihm seinen heilenden Schlaf lassen.", mit diesen Worten verließ der Arzt das Zimmer.

Izayoi begab sich zu ihren Sohn. Sie hatte noch immer Tränen in den Augen. Sie würde hier bleiben, bei ihrem Sohn und erst gehen, wenn er aufwachen würde.

Aber ihr Plan wurde je unterbunden, denn auch der Inu Taishou ging zu seinem Sohn. Ein letzter besorgter Blick ging noch zu InuYasha bevor er seine Frau auf seine starken Arme nahm.

Izayoi erschrak tierisch. Sie hatte mit der Aktion ihres Mannes nicht gerechnet.

„Lass mich runter, Inu!", kam es bittend von Izayoi. Sie wollte nicht weg von ihrem Sohn. Sie wollte unbedingt in seiner Nähe bleiben.

Der Inu Taishou schüttelte mit seinem Kopf. Er hatte wohl gemerkt wie erschöpft seine Gemahlin war. Die Gefangenschaft und auch die letzten Stunden hatten bei ihr Spuren hinterlassen. „Ich möchte, dass du dich ausruhst, Liebes!", kam es in einem schon fast in einem befehlenden Ton von Inu Taishou. Widerworte würde er auf jeden Fall nicht gelten lassen.

Izayoi hatte wohl herausgehört, dass ihr Mann nicht umzustimmen war, so ließ sie sich dann doch widerstandslos aus dem Zimmer tragen.
 

Kagome saß die ganze Zeit bei InuYasha. Von dem Gespräch von InuYashas Eltern hatte sie nichts mitbekommen. Zu groß waren ihre Sorgen. Sie merkte auch nicht, wie der DaiYoukai und seine Frau das Zimmer verließen.

Kagome war die ganze Zeit stark gewesen, aber nun war sie auch mit ihren Nerven am Ende. Tränen fanden nun doch ihren Weg nach draußen und liefen Kagome über die Wangen und benetzen InuYashas Gesicht.

„Bitte bleib bei mir, InuYasha! Was soll ich denn ohne dich machen?" Kagome legte vorsichtig ihren Kopf auf InuYashas Brust. Vielleicht würde es ja helfen, wenn sie mit seinem Herzen sprach. „Komm zu mir zurück! Ich liebe dich doch!", flüsterte Kagome InuYashas Herz zu. Dann hob sie ihren Kopf und sie sah, wie InuYasha schwitze. Sie brauchte unbedingt kaltes Wasser.

Ganz vorsichtig stand sie auf um sich kaltes Wasser zu besorgen.

Als sie wieder ins Zimmer trat, konnte sie sehen, dass InuYasha sich unruhig im Bett hin und her warf.

Sie stellte das Wasser schnell auf den Tisch und schob diesen zu dem Bett, auf welchem InuYasha schlief.

„Scht, InuYasha! Ich bin ja da!", flüsterte Kagome InuYasha ins Ohr. Sie wusste, dass InuYasha es aktiv nicht hören würde, aber vielleicht ja in seinem Unterbewusstsein. Kagome wollte einfach damit erreichen, dass InuYasha ruhiger wurde, denn er würde seine ganze Kraft brauchen um den Kampf zu gewinnen.

Kagome nahm nun den Lappen, tauchte ihn in das kalte Wasser und wusch InuYasha anschließend den Schweiß von der Stirn, die nun mittlerweile klitschnass war.

Und tatsächlich wurde InuYasha etwas ruhiger, als er Kagomes Worte in seinem Unterbewusstsein vernahm und ihre Berührungen spürte.

Was Kagome nicht wusste, war dass InuYasha alles mitbekam, was sie zu ihm sagte. Er bekam alles genau mit. Jedes Wort und jede Berührung von ihr ließen den Hanyou innerlich erzittern

‚Ich muss für sie kämpfen. Kagome!' Dieser Name spuckte die ganze Zeit in seinem Kopf herum. Auch wenn er diesem im Moment kein genaues Bild zu ordnen konnte, da sein Geist zu sehr vernebelt war, wegen den Schmerzen in seinem Körper.

Auch das Kagome den Raum verließ, bekam der Hanyou im Unterbewusstsein mit. ‚Bleib bei mir, Kagome!', hätte er am liebsten gerufen. Immer und immer wieder wiederholte er diese Worte in seinen Gedanken, bis er wieder ihre Stimme vernahm. ‚Sie ist wieder bei mir!' Der Hanyou war traurig und glücklich zu gleich. Glücklich weil sein Lebenselixier wieder bei ihm war und traurig, weil er ihr nicht zeigen konnte, wie sehr er sie liebte und sie brauchte.
 

Sesshoumaru hatte Rin in einem der Gästezimmer untergebracht und war dann wieder nach oben gegangen um die Schäden in Augenschein zu nehmen. Da es noch immer Winter war und zum Teil eisige Temperaturen herrschten, musste der Aufbau schon sehr bald beginnen. Er hätte viel lieber nach seinem Bruder geschaut, doch er wusste ihn in guten Händen, die besten die es für seinen Bruder geben konnte. Deshalb begann er mit den ersten Kontrollen.

‚Wir haben ganze Arbeit geleistet.', Sesshoumaru seufzte innerlich auf. Das war doch nicht zu fassen. Kein Stein stand mehr auf dem anderen. ‚Das wird eine Menge Arbeit und Zeit kosten, bis das alles wieder steht. Wie gut das wir so viele Freunde und Verbündete haben. Da geht das alles etwas schneller.'

Der junge DaiYoukai notierte sich was alles zu Bruch gegangen war und das Endergebnis war erschreckend. Noch nicht einmal die Garderobe der Familie hatte den Angriffen standgehalten. Nun ja, was konnte schon der Säure standhalten?

‚InuYasha und Tessaiga. Aber das sind auch die Einzigen, die dies können.', dachte er bei sich, als er an die ganzen Treffen mit seinen Bruder zurück dachte.
 

Mittlerweile waren zwei Wochen vergangen in denen man schon mit dem Wiederaufbau des Schlosses begonnen hatte. Trotz der eisigen Temperaturen halfen alle mit wo sie nur konnten. Kagome und Izayoi wechselten sich mit der Wache am Bett von InuYasha ab, damit jeder der beiden genügend Schlaf bekam und sich auch an der allgemeinen Arbeit beteiligen konnten. Das Kleidungsproblem war zumindest für InuYasha und Kagome gelöst. Erstens weil die Sachen vom Besuch im Osten zurück waren und zweitens weil Kagome aus ihrer Epoche für sich Sachen mitgebracht hatte.

Izayoi hatte mittlerweile auch schon einige Kimonos neu. Doch die beiden Hausherren hatten sich nur jeder einen neuen besorgt. Für sie galt es erst einmal andere Sachen zu klären.

Der Inu Taishou hatte mittlerweile an den Lord des Südens eine Anfrage für einen Besuch von ihm und InuYasha gestellt und hielt nun verwundert einen Brief mit der Gratulation zu InuYashas Verlobung in der Hand und das man sich auf das Fest freue.

Im Moment verstand er die Lage nicht, doch dann fiel ihm wieder ein, das sein Sohn ja auch ohne Kagome zurück gekommen war und er zählte eins und eins zusammen.

‚Nun gut mein Sohn, wenn du euch schon als Verlobungspaar ausgibst dann trage auch die Konsequenzen, denn nun ist es schon offiziell und ein zurück würde nur schaden.' Der Taishou grinste in sich hinein, genauso wie Izayoi und Sesshoumaru. Tja, da würden die beiden dann eben durch müssen und das konnte eine Menge Ärger bedeuten.

Doch auch das war erst einmal unwichtig. Viel wichtiger waren erst einmal zwei Sachen. Nämlich das InuYasha wieder auf die Beine kam und das der Aufbau des Schlosses voranging.
 

Der Tag neigte sich dem Ende zu und Kagome war neben InuYasha eingeschlafen. Izayoi ließ sie schlafen und wechselte kurz das Tuch auf InuYashas Stirn. Die Wunden waren soweit verheilt. Nur die Augen waren noch immer geschädigt und sowie es im Moment aussah, würden sie das wohl auch bleiben. Zu allem Übel hatte ihr Sohn auch immer wieder Fieberschübe und schien nicht erwachen zu wollen. Sie setzte sich auf den Stuhl am Bett und betrachtete traurig den im Koma gefangenen Hanyou. Wieder stellte sie sich die Frage ob er es verdient hätte. Er war doch gerade dabei glücklich zu werden. Oder war das geschehen um die beiden sich näher zu bringen? Sie hoffte es und sie hoffte dass die Reise, welche ihr Mann mit ihm vorhatte, sobald er erwachen würde, wirklich den Erfolg brachte, den er sich erhoffte.
 

Am frühen Morgen wurde InuYasha wach. Doch er bemerkte sofort, dass er noch immer nicht sehen konnte. Aber die ganzen anderen Schmerzen waren verschwunden. Auch bemerkte er, dass alle Sinne soweit wieder funktionierten und er versuchte sich zu erheben, was ihm mit einer kräftigen Anstrengung gelang. Doch er konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken und das war genau der Laut auf den die beiden Frauen im Raum gewartet hatten.

„Yasha?", kam es fragend von Izayoi, die noch immer neben dem Bett saß und nur gedöst hatte.

„Mutter?", fragte InuYasha zurück. „Könnte ich bitte etwas zutrinken haben?"

„Sicher, mein Sohn." Izayoi stand auf um ein Glas Wasser für InuYasha zu besorgen.

Während sie dies machte, erwachte Kagome und dachte sie würde träumen.

„InuYasha?", fragte Kagome etwas perplex, denn sie hatte mit allem beim Aufwachen gerechnet, nur damit nicht.

„Kagome!", kam es erfreut von InuYasha, der seinen Kopf in ihre Richtung drehte und erleichtert lächelte, weil sie da war. Doch plötzlich fing er an zu husten. Sein Hals war einfach noch zu trocken.

„Soll ich dir was zutrinken holen?" Noch bevor er antworten konnte, war Kagome aus dem Bett gesprungen.

„Kagome, warte.", kam es rau über seine Lippen. „Meine Mutter holt schon etwas."

„Okay, dann lass mich mal deine Temperatur fühlen.", Kagome setzte sich zu ihm auf die Bettkante und fühlte die Temperatur.

„Mir geht's gut!", kam es heiser.

„Ja, das Fieber ist weg. Das ist Klasse.", freudig hauchte Kagome ihm einen Kuss auf den Mund. Eigentlich hatte sie die Wange treffen wollen, aber InuYasha hatte seinen Kopf bewegt.

InuYasha lächelte als er die Lippen von Kagome auf seinen spürte. Es war zwar nur ein kleiner Hauch, aber es war genau das was er sich immer gewünscht hatte. Am liebsten hätte er Kagome in seine Arme genommen und den Kuss vertieft. Aber seine Blindheit verhinderte diese Aktion. ‚Das hat mir gefallen.', waren InuYashas Gedanken.

Kagome dagegen weitete ihre Augen. Mit dieser Aktion hätte sie nicht gerechnet. Zum ersten Mal war sie froh darüber, dass InuYasha ihr Gesicht nicht sehen konnte. Denn wenn er es könnte, würde er eine Kagome mit geröteten Wangen sehen.

„Was war das denn jetzt?", fragte Kagome und man konnte sehr gut hören, wie verwirrt sie war.

„Keine Ahnung!", sagte InuYasha. „Ich wusste ja nicht, dass du mich küssen wolltest.", InuYasha hatte Kagome gerade volle Kanne angelogen, denn er konnte ihren Atem auf seiner Haut genau spüren.

Kagome hob ihre Hand und strich InuYasha über das Gesicht. Sie konnte die letzten Worte nicht so wirklich glauben, aber beschloss es dabei zu belassen. Schließlich wollte sie keinen Streit mit InuYasha haben.

„Es wird alles wieder gut, InuYasha!", ermutigte Kagome ihn. Sie hoffte es so stark, denn sie vermisste seine goldenen Augen. Sicher, auch Sesshoumaru und Inu Taishou hatten goldene Augen, aber InuYashas Augen waren für Kagome etwas Besonderes.
 

Was weder InuYasha noch Kagome bemerkten, sie hatten Zuschauer.

Izayoi war nun aus der Küche gegangen und in ihrer Hand hielt sie einen Krug mit Wasser genauso wie einen Kelch

Sie war nun wieder auf den Weg zu ihren Sohn, als sie eine ihr sehr vertraute Stimme vernahm.

„Iza!"

Die Angesprochene drehte sich um und traf auf bernsteinfarbene Augen. Ein Lächeln zauberte sich auf ihre Lippen, als sie den stattlichen Youkai auf sich zugehen sah.

„Inu!", kam es sehr glücklich über Izayois Lippen. Sie fühlte sich einfach glücklich, denn ihr Mann war da und ihr Sohn war endlich aufgewacht.

Inu Taishou sah seiner Gemahlin an, dass diese sehr glücklich zu sein schien. Aber er wusste nicht, was es für einen Grund dazu geben könnte.

„Weshalb bist du denn so glücklich?", wollte der Inu Taishou von daher wissen.

„Weil du da bist.", setzte Izayoi an. Dann zauberte sich wieder eines von ihren schönen Lächeln auf Izayois Gesicht. „Außerdem ist Yasha wieder aufgewacht. Ich wollte…"

„Yasha ist wach?", unterbrach Inu Taishou seine Frau. Ein tonnenschwerer Stein fiel von Inu Taishous Herzen.

Izayoi nickte nur. Ihr Herz schlug gerade sämtliche Purzelbäume. „Ja! Kagome ist bei ihm!"

Inu Taishou verlor keine Zeit mehr. Er nahm seine Gattin an der Hüfte und gemeinsam gingen sie dann zu InuYasha.
 

Dort angekommen, öffnete der Inu Taishou die Tür.

Was er und auch Izayoi sahen, verschlug beiden geradezu die Sprache. Kagome maß bei InuYasha Fieber und nun küsste sie ihn.

Izayoi und Inu Taishou konnten nur Lächeln. Die beiden schienen in ihrer eigenen Welt zu leben, denn sie bekamen überhaupt nicht mit, dass jemand im Zimmer stand.

„Dir scheint es ja wieder besser zu gehen." Inu Taishou grinste sich eins ins Zeug.

Augenblicklich fuhren InuYasha und Kagome auseinander. Sie hatten gar nicht mitbekommen, wie jemand ins Zimmer trat und nun wurden sie auch noch vom Inu Taishou erwischt.

„Vater!", kam es nur von InuYasha. Seine Kehle fühlte sich noch immer ziemlich rau an. „Hast du Mutter gesehen?"

„Ich bin hier, Yasha!" Noch immer war ein Schmunzeln bei Izayoi zu sehen. „Ich hab dir was zum trinken besorgt." Somit ging Izayoi auf den Tisch zu um den, mit Wasser gefüllten Krug, sowie den Kelch auf dem Tisch abzustellen.

Kagome stand auf. Nachdem sie den Kelch mit Wasser gefüllt hatte, setzte sie sich wieder zu InuYasha und gab ihm den Kelch.

„Danke!", kam es von InuYasha. Dann leerte er den Krug mit einem Schluck. „Das war gut!", schwelgte InuYasha. Er tat einfach so, als wäre nie etwas vorgefallen.

„Wie geht es dir denn, Yasha?", kam dann die Frage von Inu Taishou.

„Wie gerädert.", gab InuYasha offen zu.

„Was?" Izayoi verstand nicht, was ihr Sohn damit meinte.

„InuYasha wollte sagen, dass es sich noch ziemlich schwach fühlt.", übersetzte Kagome. „Den Begriff hat Yasha wohl von mir aufgeschnappt."

Nun verstanden auch Inu Taishou und Izayoi.

„Dann ruh dich aus!", kam es in einem strengen Ton vom Inu Taishou. Dann nahm er seine Frau wieder an ihrer Taille und verließ mit ihr das Zimmer.

InuYasha gehorchte seinem Vater, legte sich wieder hin und schlief auch sehr schnell wieder ein.

Kagome derweil bewegte sich keinen Millimeter von InuYashas Seite. Sie würde bleiben und über ihn wachen. Solange bis er wieder fit war.
 

Doch am nächsten Tag musste sie diesen Vorsatz brechen, da InuYashas Vater ihre Hilfe benötigte. Er hatte ein kleines Problem mit einigen Arbeitern, die nicht verstehen wollten was er meinte und da es Menschen waren, sollte Kagome vermitteln. Das tat sie nur zu gerne, denn somit kam sie mal aus dem Zimmer. Nicht das sie nicht hätte gehen können, doch so ganz ohne Grund wollte sie dann doch nicht weggehen.

InuYasha hatte ihr versichert, das sie ihn für diese Zeit ruhig alleine lassen könne und wenn er ehrlich war, dann war er froh mal einen Moment alleine mit seinen Gedanken zu sein.

Das Kagome gerade mal nicht bei InuYasha war, nutzte ein anderer Mitbewohner des Schlosses aus. Er war der einzige, der noch nicht bei InuYasha gewesen war. Zwar hatte er immer genauestens über seinen Zustand Bescheid gewusst, doch wollte er ihn erst besuchen, wenn er wieder wach war. Und deshalb nutzte er den Moment dass sein Vater ihre Hilfe brauchte. Nun konnte er sich ungestört mit InuYasha unterhalten. Er klopfte an und wartete darauf, dass er eintreten durfte. Doch kaum das er eingetreten war, wurde er schon missmutig empfangen.

„Egal was du willst, verschwinde Sesshoumaru.", kam es wütend vom Bett.

„Das ist ja echt ein netter Empfang, Yasha.", erwiderte Sesshoumaru ruhig. Er merkte schon dass er nicht willkommen war, doch so einfach wollte er nicht gehen. Er hatte schon im Kerker mitbekommen, dass sein Bruder ihn am liebsten nicht sehen würde.

„Wage es nicht diesen Namen in den Mund zu nehmen, Verräter. Für dich immer noch InuYasha.", brüllte der Hanyou seinen Bruder an, dabei richtete er sich ruckartig auf, was einen Hustenanfall zur Folge hatte.

„Scheiße!", keuchte InuYasha zwischen zwei Hustenanfällen. In diesem Zustand war er ihm einfach wehrlos ausgeliefert.

Sesshoumaru überhörte im ersten Moment die Worte seines Bruders und ging zum Tisch um den Kelch mit Wasser zufüllen.

Er wusste ja dass sein Bruder ihn zu Recht so nannte. Und er bereute es zutiefst dass seine Mutter soweit gegangen war und er nicht eingegriffen hatte. Dass er selbst vor Schmerzen sein Gesicht verzogen und seine Hände zu Fäusten geballt hatte, so das Blut floss, hatte keiner bemerkt.

Nachdem er das Wasser eingegossen hatte, reichte er InuYasha den Kelch doch dann passierte etwas mit dem er nicht gerechnet hatte. „Hier, trink einen Schluck Wasser, InuYasha."

Der Hanyou holte mit der Hand aus, in der Hoffnung den Kelch zu treffen und schlug diesen seinem Bruder aus der Hand. Der Kelch flog in weitem Bogen zu Boden und fiel polternd nieder. Zwischen den Brüdern entstand eine Wasserpfütze.

„Was willst du hier? Ich sagte schon das du verschwinden sollst.", fauchte InuYasha seinen Bruder lautstark an.

„Es tut mir leid, was meine Mutter mit dir gemacht hat, InuYasha. Ich weiß dass du mich hassen musst, doch ich konnte nicht eingreifen, denn dann hätte ich uns alle gefährdet. Vor allem aber Rin, die ja nichts mit der Sache zu tun hatte. Nekko hatte Vater und mich in der Hand. Sie hat uns jeden auf andere Weise erpresst. Ich bereue ja, dass ich dir nicht geholfen habe, aber eigentlich wollte sie dir nicht so zu Leibe rücken, sie wollte dich lediglich außer Gefecht setzten mehr nicht. Damit habe ich nicht gerechnet.", rechtfertigte sich Sesshoumaru vor seinem Bruder.

„Das sind alles infame Lügen.", brüllte InuYasha erregt und sprang dann aus dem Bett. Wütend knackte er mit seinen Klauen. „WENN DU NICHT SOFORT VERSCHWINDEST, DANN VERGESSE ICH MICH."

„Beruhige dich, InuYasha. Bitte es ist nicht so wie du denkst. Es ging nicht anders.", setzte Sesshoumaru zu einem weiteren Versuch an.

InuYasha wollte sich hingegen nicht beruhige und sprang in die Richtung in der er seinen Bruder vermutete. „VERSCHWINDE ENDLCH UND LASS DICH NICHT MEHR BEI MIR BLICKEN, VERRÄTER.", brüllte er dabei.

Sesshoumaru sah ein, das es so nichts brachte mit seinem Bruder zu reden, deswegen wandte er sich zum gehen. „Wie du meinst InuYasha. Doch falls du mit mir reden möchtest, dann weißt du ja wo man mich finden kann." Sesshoumaru ging Richtung Tür.

InuYasha landete mit seinem Sprung im Nichts und verlor den Halt bei der Landung. Mit dem Gesicht voran knallte er auf den Fußboden.

„Ja, hau bloß ab und lass dich nicht wieder sehen.", schrie er ihm noch hinterher.

Im gleichen Moment wurde die Tür geöffnet und eine Frauenstimme rief: „Was ist denn hier los?"

Kagome stockte der Atem, als sie InuYasha auf dem Boden liegen sah. Sie dachte sie würde nicht richtig schauen. Warum war er aufgestanden?

„Du sollst doch noch liegen bleiben."

„Keh!", kam es nur von InuYasha. Er mochte es zwar, wenn Kagome bei ihm war, aber das hieß ja wohl nicht, dass er ihr gegenüber Rechenschaft ablegen musste.

Kagome schielte InuYasha nur schief an. Dennoch entschied sie InuYasha beim Aufstehen zu helfen. „Nun sag schon! Was war hier gerade los?" Dass sie sah, wie Sesshoumaru das Zimmer verließ und anscheinend geknickt war, verschwieg sie InuYasha.

„Das frag mal den Verräter und nicht mich!" InuYasha war innerlich noch so aufgewühlt, dass er nicht mit bekam wie er Kagome angiftete.

„Rede gefälligst in einem vernünftigen Ton mit mir. Das tue ich ja auch!" Ein leises Seufzen war von Kagome zu vernehmen. Kaum ging es InuYasha wieder einigermaßen gut, keiften sich die beiden wieder an. Das ging Kagome gewaltig gegen den Strich.

InuYasha reagierte nicht weiter darauf. Noch immer war er sauer, dass es Sesshoumaru wagte einfach so ins Zimmer einzudringen. Dass er Sesshoumaru eigentlich die Erlaubnis zum betreten des Zimmers gegeben hatte, rückte für InuYasha in den Hintergrund.

„Wenn du nicht vernünftig mit mir reden kannst, dann gehe ich jetzt wieder." Kagome hatte es satt angeschwiegen zu werden. Dass musste sie sich ja nicht gefallen lassen.

InuYasha aber wollte nicht, dass Kagome ging. Er würde sie so gerne am Atm packen und sie aufhalten. Aber würde sie sich aufhalten lassen? Er wusste es nicht, aber er wollte es zumindest versuchen.

„Tut mir Leid, Kagome!", kam es offen und ehrlich von InuYasha. Er wollte sie ja eigentlich nicht anbrüllen und er könnte sich selber dafür eine klatschen. „Was für ein Problem war es denn, welches mein Vater hatte?" Er wollte versuchen ein vernünftiges Gespräch mit Kagome aufzubauen.

Kagome setzte sich wieder auf den Stuhl und erzählte InuYasha von dem Problem. So ging ihre Unterhaltung noch bis in den frühen Abendstunden weiter ohne dass auch nur ein böses Wort fiel und ohne Streitereien.
 

Das war es auch schon wieder!

Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen^^
 

Bis zum nächsten Mal

eure Kagome0302/Sandra



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (8)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Himawari-san
2014-04-14T15:10:33+00:00 14.04.2014 17:10
Tolles Kapitel ^-^ ich lese deine Ff schon etwas länger bin aber nie dazu gekommen mich anzumelden und dir ein Kommi zu hinterlassen. Naja egal..ab jetzt werd ich dir Kommis hinterlassen (: schreib schnell weiter.

Lg Himawari-san
Antwort von:  Ruka-chan
28.05.2017 02:18
Mir ging es genau so!!!
Von:  KiraNear
2014-04-07T11:51:41+00:00 07.04.2014 13:51
Hui, das war ein ziemlich langes Kapitel - aber auch ein schönes. Es ist eine Menge passiert - hoffentlich kann Inuyasha bald wieder sehen >_<
Von:  elfenschwert
2014-04-06T23:22:29+00:00 07.04.2014 01:22
wow,...ich hatte echt tränen in den augen...freue mich schon aufs nächste kapitel^^
Von:  -Louise
2014-04-05T11:12:46+00:00 05.04.2014 13:12
Hay~
Einfach toll!
Mach weiterso!
Lg-Louise
Von:  IceBlood
2014-04-04T21:34:59+00:00 04.04.2014 23:34
guuutes Kapi *-*
mach schnell weiter *O*
Von:  Milena
2014-04-04T21:12:13+00:00 04.04.2014 23:12
Du schaffst es immer wieder Stimmungsschwankungen bei mir auszulösen ich war so am heulen, erst aus Trauer dann aus Glück.
Deine Kapitel haben es echt in sich, da lohnt es sich länger darauf warten zu müssen.
Hoffentlich wird wirklich alles wieder gut bei ihnen.
Ich freu mich schon zu sehen mit was du uns das nächste Mal überrascht.
LG, Daniela
Von:  nicoleherbster
2014-04-04T20:39:36+00:00 04.04.2014 22:39
Das ist sooooooooooooo geil . Freunde mich schon sehnlichst aufs nächste Kapitel


Zurück