Yu-Gi-Oh! Das Leben nach dem Tod von Mianda ================================================================================ Kapitel 36: Frauen und Priester (Teil 3) ---------------------------------------- Die Sitzkonstellation brachte bei einigen der Gruppe Fragen auf. Ganz hinten hatte sich eine Dreiergruppe gebildet, Yugi, Rebecca und Mokuba. Davor saßen Mai, Tea und Serenity und hatten eigentlich vor gehabt, den Pharao heute mal in Beschlag zu nehmen, das hieß, Tea hatte ein Auge auf den Pharao geworfen und war lediglich von Serenity ein wenig in Beschlag genommen worden. Doch Serenity erhoffte sich von Tea Tipps und Infos über Tristan und Duke und somit hockten die Mädels zusammen. Ein wenig weiter im vorderen Bereich des Busses hockten die beiden Großväter mit Pegasus gemeinsam, die sich damit beschäftigten auf den Fahrer Marik zu konzentrieren, um das Reiseziel als erstes ausfindig zu machen. Zudem unterhielten sie sich sehr aufgeregt über ihre archäologischen unterschiedlichen Erlebnisse und Erfahrungen. Noah hatte sich neben Seto nieder gelassen, der sich im mittleren Teil des Busses nieder gelassen hatte. Insgesamt war der Bus gut besetzt. Joey quetschte sich noch nach hinten, weil er fand, dass er in letzter Zeit von seinem Freund Yugi wenig gehabt hatte. Schnell hatte er aber auch schon gemerkt, dass Yugi, Mokuba und Rebecca sehr zusammen hingen, kurz Joey bemühte sich, mit in die Dreiergruppe aufgenommen zu werden, was ihm nicht leicht fiel. Denn schließlich, ...hatte es ja einen Grund, dass die drei neuerdings so unzertrennlich waren. Der Pharao hielt sich ebenfalls weiter vorne auf, zusammen mit Bakura, der ein wenig unruhig war. Denn ihn interessierte das Reiseziel, wofür hatte sich der Pharao denn nun entschieden hin zu reisen? Auch Marik war misstrauisch. Seine Schwester lief im Bus umher und prüfte noch die wichtigsten letzten Details, nämlich die Verpflegung. So verteilte sie an alle erste kleine Knabbereien und Getränke ehe sie sich hinter ihrem Bruder am Steuer nieder lies, wo sie sich wohl fühlte. Yami wartete mit der Bekanntgabe des Reisezieles bis zur heran nahenden Stadtgrenze, wo er kurz aufstand und an alle ein paar kleine Ansagen machte. Der Bus holperte über die eher schlechter werdende Straße, es war schon jetzt deutlich warm geworden und die Klimaanlage heulte im Bus laut auf. "In Kürze erreichen wir dir Grenze und verlassen den gesicherten Stadtbereich. Wir fahren dann in ein Gebiet wo die Straßen schlechter werden und gänzlich verschwinden werden. Aber das ist nicht der Punkt. Ich fahre euch auf Privatgrundstück nach draußen, weiter draußen in die Wüste. Wir sind sehr spät dran. Forscher sind für gewöhnlich schon gegen 3-5 Uhr morgens unterwegs und um diese Uhrzeit aufgrund des Wetters auf dem Rückweg. Touristen würden dort überhaupt gar nicht hin kommen, daher eine Bitte an euch, wirkt nachher möglichst gelangweilt und unbeeindruckt, ihr könnte euch am Fenster anlehnen und schlafen, wenn es euch schwer fällt weg zu schauen. Ishizu und Marik haben mir bereits einiges erklärt. Kurz, ja wir werden bestimmt in eine Überprüfung geraten können, sofern wir keinen glaubhaften Eindruck erwecken. Die Klimaanlage werden wir vorübergehend abschalten, hat interne Gründe. Beim Wechsel aus der Stadt, möchten wir auf Feinstaub verzichten, der uns hier gleich um die Ohren fliegt. So, zum Reiseziel,...ich habe mir das jetzt mal ausgerechnet, wir werden offiziell Standartgeschwindigkeit draußen fahren und ca. gegen 18 Uhr heute Abend unser Reiseziel erreichen." Der Pharao zog dabei eine Grimasse, was einige auflachen lies, denn es sah lustig aus. Marik freute sich, Atem gab den ganzen Schnodder raus, an die sie sich bei einer Überprüfung halten mussten, aber er konnte riechen, dass der Pharao keinesfalls vor hatte, sich an eine Geschwindigkeitsbegrenzung in einer Wüste zu halten. Marik konnte es kaum erwarten, Vollgas zu geben. "Unser Reiseziel ist meine letzte Ruhestätte." Bakura gab einen überraschten Laut von sich und war enttäuscht darüber, andererseits hätte er nicht erwartet, dass der Pharao sich so um entscheiden würde. Die Reise dort hin war heftiger und vermutlich wäre das organisieren eines kleinen Flugzeuges besser gewesen, das hätte sicher zur Not sogar Seto fliegen können. Aber offenbar überwog die Furcht dann letzten Endes doch so sehr, dass er lieber in Erwägung zog sein eigenes Grab zu öffnen und nach zu sehen. Auch Seto war ein wenig enttäuscht, denn auch ihn hätte viel mehr das Reiseziel Kul Elna gefallen. Bakura zog sich neben Seto und Noah nach hinten dazu und suchte das Gespräch mit jenen alten Priester. Noah rückte um und lies die beiden Männer, setzte sich dafür dann lieber nach vorne und lauschte den alten Männern, die spannende Geschichten erzählten. Marik wurde langsamer und der Bus hielt an. Joey tönte raus, dem warm war. "Wieso wohnen wir eigentlich in einem saugeilen teuren Hotel, wenn wir in so einer Schrottkarre fahren und rum ölen müssen? Es wird heiss man!" Das merkte man sofort, als der Bus zum Stehen gekommen war, doch Joey bekam eine Kopfnuss von Rebecca, damit er ruhig wurde. Draußen rückte ein Trupp an, der sie glauben lies in einem Kriegsgebiet zu sein. Schwer bewaffnete Soldaten rückten an und alle schienen erst jetzt zu registrieren, was der Pharao vorhin mit seinem Gerede gemeint haben könnte. Marik öffnete die Türen und der Pharao nahm mehrere Unterlagen in die Hand und begab sich damit nach draußen. "Bleibt im Bus!", sagte er knapp, was Seto mehr als schwer fiel, er beobachtete sehr genau aus den Augenwinkeln heraus jeden Schritt seines alten Freundes, der gerade draußen auf Herz und Nieren geprüft wurde. Dass er so angefasst wurde und erst durchsucht wurde, gefiel Seto überhaupt nicht, aber schließlich lief einer der wirklich gefährlich aussehenden Männer mit einem Funkgerät in der Hand und Atems Papieren zu seinem Vorgesetzten in einer nahestehenden kleinen Hütte. Der Pharao stand draußen und musste warten. Den Moment des Wartens nutzte Bakura aus. "Na Seto? Hättest nicht gedacht, dass wir zu ihm reisen?" "Ich wüsste nicht, was ich mich mit dir darüber unterhalten sollte.." "Schau mal, sogar Ryou ist mit gekommen." "Ja, sitzt in der Mitte alleine und schläft." Bakura zuckte nur die Schultern. "Ich hatte ja gehofft, er würde uns nach Kul Elna bringen." Seto riss die Augen auf. "Du hast sie nicht mehr alle!" "Wieso nicht Seto? Du hättest auch allen Grund dich dort noch ein Mal umzuschauen." Seto wusste das sehr wohl, aber er wollte nicht mit Bakura diskutieren. "Ich verstehe nicht, dass Atem sich mit dir abgeben will." "Das sind gemeinsame Interessen. Du könntest hier einiges über deine Vergangenheit lernen." Seto sagte dazu nicht sehr viel. "Ich denke, in dieser Reise hier habe ich bereits mehr gelernt als mir lieb ist. Kul Elna ist ein böser Ort. Ich würde es nicht von meinem Freund verlangen, dass er mich dort hin führt." Bakura belies es bei diesem kurzen Wortwechsel mit Seto, da er merkte, dass Seto irgend was wissen musste, er sich aber nicht sicher war, wie viel. Bakura hatte gehofft, dass Seto mit ihm gemeinsam Interesse hätte, den Pharao was das Reiseziel betraf, umzustimmen. Draußen tat sich etwas, der Pharao bekam von dem Mann mit dem Funkgerät seine Papiere zurück und der Weg wurde an sie frei gegeben. Sie unterhielten sich draußen noch kurz, ehe Atem wieder in den Bus stieg und Marik Anweisungen gab, wo er hin fahren sollte. "Da vorne ist eine alte Landebahn, fahr da drauf, die sind noch so nett und helfen uns beim Einstellen des Reifendrucks zum fahren. Wir sollen im Bus bleiben, davor kommt noch eine Plattform, da sollst du kurz halten,..." "Ich weiss, wir werden dort gewogen." "Ja. Ich lerne noch, alles so neu modernes Zeugs." Marik lachte darüber und fuhr auf die Waage, anschließend auf die ausrangierte alte Landebahn, wo er mit seinem Bus ein wenig herum spielte. Als Reifendruck und alle Anzeigen in Ordnung waren, dass sie auf die Wüstenpisten fahren konnten, rollten sie wieder los. Es blieb still im Bus, als sie einen gewissen Abstand hatten, richtete sich Yami noch ein Mal an alle. "Ihr dürft gerne wieder aufatmen, wir schalten jetzt die Klimaanlage ein, indem wir abstimmen. Entweder wir öffnen die Fenster und ziehen uns dafür ein wenig um, weil wir mit viel Sandflug rechnen müssen und wir kommen schneller voran, oder wir fahren mit der Klimaanlage, Fenster bleiben geschlossen und das ganze geht auf die Leistung des Busses." Nach kurzem Halten und Umziehen aller- Atem half den meisten dabei, sich richtig vor Sand zu schützen und beim Anlegen von Tüchern und Hüten, fuhren sie mit offenen Fenstern wieder los und dieses Mal mit Vollgas. Als sie die ersten Dünen rauf und runter fegten, wurden alle wieder wach. Denn eines stand fest, es machte einen Heidenspaß. Yami vertraute Marik, denn er wusste wie er fahren musste und Yami lies sich neben Bakura nieder. "Du willst lieber dein Grab öffnen, als nach Kul Elna zu reisen? Wieso?" "Wer sagt, dass ich das will Bakura? Ich werde es nicht riskieren, da hin zu fahren. Seto war auch Mal Pharao, in diesem Dorf wären dann gleich zwei Unbeliebte, die einfahren würden, plus Freunde von uns. Das ist mir ein zu hohes Risiko. Aber, ich möchte auch so zu mir fahren, weil ich Seto ein paar Dinge geben möchte und weil ich Salomon und Arthur eine kleine Freude gönne. Und du versprichst mir nichts zu klauen." Bakura lachte laut. "Vergiss es, ich stehe nicht auf Fallen und Flüche." Während der Fahrt legten einige ein Schläfchen ein, der Fahrtwind war nach einer gewissen Zeit angenehm und Marik genoss es schnell zu fahren. Die kleine Gruppe hinten war derweil auf den neusten Stand von Yugi gebracht worden. Joey wusste nicht alles, aber das was Yugi zu erzählen hatte, war auch für ihn heftig. "Aber nun fahren wir doch wo anders hin. Glaubt irh wirklich, dass er nachgucken will, ob er noch da drin ist?", wollte Joey wissen und Rebecca musste zugeben, dass sie diesen Gedanken ziemlich ekelig fand. "Ich mache mir eher Gedanken da drum, was ist, wenn es nicht so ist. Was dies bedeuten würde." Yugi überlegte noch ein Mal genau. "Also, gut ein Jahr nachdem er fort war, ist er zurück gekehrt und stand vor meiner Haustür. Wie er zu mir gekommen ist, hatten wir nicht so genau besprochen, ehrlich gesagt war ich da auch einfach umgekippt und mit der Situation überfordert gewesen, ich hatte mich ziemlich erschreckt. Aber Kul Elna, ...da war doch noch mehr gewesen. Also, wenn ich das richtig verstehe, Seth stammt von da, das Mädchen, dass er damals liebte, Bakura...und nun ja es wurden die Millenniumsgegenstände auch dort geschaffen und freiwillig, würde da wohl keiner gerne mehr hin wollen. Ich dachte, das dort alles eingestürzt war, als wir zuletzt da waren. War das nicht so, dass wir die Gegenstände..." Yugi wurde von Joey unterbrochen. "Es war insgesamt echt heftig gewesen. Aber noch schlimmer danach fand ich dein Duell gegen den Pharao." Rebecca guckte Yugi an. "Er hat gegen mich verloren, das erste Mal, dass er ein Duel verloren hatte, Oricalcos zähle ich nicht dazu, ich finde es nicht ganz richtig, das gleich zu messen, Besessenheit ist finde ich nicht das gleiche." Joey konnte das nur bestätigen, er konnte sich noch gut daran erinnern wie es war, als Mariks Dunkle Seite ihn gegen Yugi hatte kämpfen lassen. Rebecca überlegte laut. "Wenn nach Atem, der Pharao Seth war, es ist Pharao Sethos bekannt geworden,...gut historisch gesehen ist es nahezu unmöglich was dazu zu sagen, denn Atem existiert nicht in der Liste der Entdeckten, da fehlt noch einiges an Wissen von Wissenschaftlern und Forschern heute, aber ich könnte vermuten, dass wir eine üppig befüllte Grabkammer erwarten dürften." Mokuba überlegte mit. "Seth soll seinem Vorgänger ja sehr dankbar gewesen sein und ihm einiges hinterlassen haben." Yugi nickte. "Möglicherweise wurden Reichtümer nach seinem Tod noch in seine Schatzkammern hinzu gefügt. Wenn ich daran denke, wie wir Weihnachten feierten letztes Jahr und er in einem Schlößchen wohnt, das er selbst als Klein bezeichnet." Joey lachte. "Ja hat ja nur um die 60 Zimmer, also Yugi ist das eher klein.", witzelte Joey. "Stimmt es eigentlich Yugi, dass der Pharao mittlerweile ein ganzes kleines Herr an Personal angestellt hat?" "Japp, aber so wie es scheint sind alle mehr als zufrieden mit ihm als Chef. Es war auch übel, die Geschichte mit der Brandstiftung, Yami hat sich danach ziemlich lange zurück gezogen und allgemein wenig Vertrauen in andere Menschen gesteckt. Hu? Wir werden langsamer?" Joey brüllte. "WOW! Seht mal da vorne!" Mokuba und Rebecca sahen rüber. "Eine Oase?" Kurz darauf hörte man Yami wieder an alle gerichtet einige Worte sagen. "Diese Oase da vorne ist alt, sehr alt und wird von einem unterirdischen Fluss gespeist, ein kleiner Arm des Nils, das wussten wir schon zu unsrer Zeit. Es freut mich, dass Marik mir diesen ort als Raststätte vorgeschlagen hat, von hier aus ist es nicht mehr weit, da wir Luftlinie reisen können. Das Wasser des kleinen Sees ist trinkbar. Aber Marik bat mich euch zu warnen, je größer Skorpione, desto ungefährlicher, je kleiner, desto giftiger. Nur für den Fall, dass ihr dort auch einige solche Exemplare sehen solltet. An dieser Oase beginnt, wie ich gerade hier neben mir von Ishizu zugeflüstert bekomme, bereits mein Privatbesitz. Ehemalig im Besitz der Ishtars. Der Bus wird hier eine gute Stunde stehen bleiben, damit Motor, Kühlung und Co ein wenig Erholung haben. Im Frachtraum unseres kleinen Reisebusses, haben wir für euch noch Verpflegung vorbereitet. Es ist jetzt 13:30 Uhr, ich denke, spätestens um 15 Uhr sollten wir los fahren, in gut 1,5 Stunden sollten wir unser Reiseziel erreichen, nach der Pause." In der Mitte wurde eine große Klappe im Durchgang aufgeschraubt mit einem Schlüssel, Marik klappte das große Brett auf Seite und holte große Kisten heraus, gut isoliert und als Yami den ersten Deckel auf machte, stieg allen ein köstlicher Duft in die Nase. "Ich hoffe, es gibt hier welche, die Hamburger mögen? Wir haben Nudelgerichte, Reisgerichte, und für die, die es nicht lassen können, Linsen." Ein paar mussten bei den Linsen lachen. Der Pharao hatte sich schon sehr oft anhören dürfen, dass die alten Ägypter doch wohl nur von Linsen gelebt hätten, aber dem war nicht so. Das Essen war noch gut warm und so wurde im Bus eine Essensausgabe eingerichtet. Wer wollte konnte aussteigen und sich die Oase anschauen. Die Palmen waren dort angenehm Schatten spendend, der See hatte etwas beruhigendes, einige große Libellen lebten hier sogar, es gab Schilf, Gras, Blumen, egal wo sie hin gingen, in dieser Oase schien selten jemand zu sein, nur ein paar Tonkrüge verrieten, dass hier mal eine Handelsrute lang geführt haben musste, die uralt war. Yami gesellte sich zu der gruppe nach hinten, wo Yugi Hamburger futterte und Joey sich die Linsen rein pfiff. "Echt lecker Alter." Yami zog Yugi aus der Gruppe raus. "Ich brauch mal meinen Freund ihr drei. Yugi kommst du mit mir mal bitte mit?" Yugi hatte nichts dagegen einzuwenden und Hand in Hand verließen die beiden den Bus und spazierten in der Oase am See entlang. "Ja Yami? Was gibt es denn?" "Du, Rebecca und Mokuba, ..." "Ja? Was ist mit uns?" "Lasst es. Ihr macht euch viele Gedanken und ich rate dir im Guten, lass es einfach. Ich habe dich gestern und heute vermisst." "Wieso denn das Yami? Ich bin doch da?" "Schon, aber ich vermisse dich hier!" Darauf hin küsste Yami seinen Liebsten und Yugi drückte sich fest an seinen Yami. Gut, das hatte Yugi auch vermisst. Beide schmiegten sich aneinander und genossen ihre Nähe. "Gomen nasai Yami. Ich war zu viel mit deiner Vergangenheit beschäftigt." "Nein, mit deiner eigenen. Shadi hat dich gewarnt Yugi. Bitte sei vorsichtig." "Gut, aber vielleicht kannst du mir weiter helfen?" Yami überlegte, "Womit denn Yugi?" "Na mit deinem Bruder. Seto hat es angesprochen, du sagst viel, aber im Grunde weiss ich kaum etwas über dich. Magst du mir nicht doch ein wenig was von dir erzählen?" Yami legte einen Arm um Yugi und gemeinsam liefen sie weiter um den See, bis sie an eine dicht bewachsene schöne Stelle kamen, wo er sich mit Yugi unter einer schönen hohen Palme nieder lies. "Yugi, ich hatte einen Bruder, aber im Grunde kannte ich ihn kaum. Wir haben als Kinder viel zusammen gespielt, wir haben es geliebt uns neue Spiele auszudenken. Und wir haben auch gerne Unfug gemacht. "Er sollte in ein fernes Land und Kontakte mit einer Prinzessin knüpfen, asiatischer Raum. Es ging dabei meiner Familie wohl darum, die Kontakte wegen des Imports und Exports zu stärken. Mein Land war damals schon ein Touristenmagnet Yugi. Aber als bei uns der Krieg brodelte, fanden er und ich keine Zeit mehr für einander, ich habe ihn nie wieder gesehen. Unsere gemeinsame Zeit war kurz und es war sehr schmerzhaft für mich, weil ich ihn weder beschützen, noch für ihn da sein konnte. Ich habe ihn immer sehr vermisst und mir große Sorgen um ihn gemacht. Meine Freunde um mich, haben mich in gewisser Weise getröstet und aufgefangen Yugi. Viel mehr gibt es da nicht zu sagen. Es gibt Dinge, die ich nicht erzähle, weil es mir schwer fällt oder aber, weil ich mit ihnen für mich längst abgeschlossen habe. Du darfst eines nicht vergessen Yugi, ich bin ein alter Mann." "Davon merke ich im Bett aber gar nichts.", witzelte Yugi frech. Yugi wurde in einen tiefen und gierigen Kuss gezogen und nur wenig später, fand er sich auf dem Boden unter der Palme wieder, über ihn starke Hände, die ihn liebkosten und nicht mehr von ihm lassen konnten. Die beiden zogen sich in ihrer kleinen Pause tatsächlich für ein Schäferstündchen gemeinsam im geschützten Schatten der Palme zurück. Die älteren Herrschaften, diskutierten mit Pegasus über die schöne Landschaft und Pegasus bereute es, keine Staffelei mit zu haben. Denn er war von den ihrer lebenden Tieren so fasziniert, dass er sie gerne groß gezeichnet hätte. So fertigte er auf seinem Notizblock Skizzen an und fühlte sich in seinem Element. Die Mädchen trauten sich nicht so weit, weil sie vor den Skorpionen Angst hatten. Ryou, war aufgewacht und hatte sich neben Bakura gesetzt, der ganz allein im Bus zurück geblieben war, nachdem Seto und Noah ebenfalls sich die Beine vertreten wollten. "Was willst du denn? Ich dachte du traust mir nicht Ryou?" "Nun, wenn der Pharao dich mit zu seiner Ruhestätte nimmt, dann will das schon was bedeuten. Aber warum kommst du mit? Was gibt es da für dich? Willst du was klauen?" "Nö, ich bin nicht an Flüchen interessiert Ryou. Ich erhoffe mir dadurch etwas heraus zu finden. Zumal ich mir nicht sicher bin, ob ich das Grab überhaupt betreten werde. Ebenso wenig wie der Pharao gerne Kul Elna betreten würde. Für uns beide hängen da fatale schlimme Ereignisse dran. Ich werde in seinem Grab mit Flüchen und Fallen bestimmt anfälliger sein, so wie der Pharao gleiches in meinem Dorf erwarten kann. Aber, wir wollen etwas heraus finden Ryou, das ist alles. Und für euch ist es eine schöne Expedition, so etwas bekommt man nicht alle Tage geschenkt, so einen Ausflug." Ryou und Bakura nutzten tatsächlich die gesamte Pause, um sich miteinander zu unterhalten. Ryou musste zugeben, dass sein alter ihm nicht unbekannter Zeitgenosse nicht ganz so schrecklich erschien, wie er ihn zuvor noch in Erinnerung gehabt hatte. Dennoch blieb er misstrauisch. Die beiden setzten sich ganz nach hinten, um dort ungestört weiter zu reden, weshalb die Anderen alle einen neuen Sitzplatz suchten. Yugi und Yami setzten sich gemeinsam nach vorne und Rebecca gesellte sich ein wenig widerwillig zu Serenity, Mai und Tea hinzu. Aber so richtig dazu gehörend fühlte sie sich nicht. In Gedanken war Rebecca mehr bei Yugi und den voran gegangenen Ereignissen. Sie wollte wissen wer sie war und so glaubte sie, sei es nicht verkehrt etwas mehr über die anderen Freundinnen zu erfahren. Mokuba, Noah und Seto hatten sich nun als Brüder zusammen gesetzt, die übrigen, Joey, Tristan und Duke tauschten sich über Serenity aus. Joey gefiel der Gedanke immer noch nicht, dass die beiden Streithähne scharf auf seine Schwester waren. Wobei Tristan sich auch Tea nicht verkneifen konnte, als attraktiv und sexy zu betiteln. Joey zügelte die beiden. Als sie los fuhren saßen aber schließlich alle wieder auf einem Platz. Die beiden Großväter legten sich entspannt zurück, während Pegasus nun ein wenig kribbelig wurde, denn er war dort nicht nur noch nie gewesen, es war ihm umso mehr eine Ehre, wenn er daran dachte auf welche Weise er und der Pharao sich begegnet waren. Der Bus wurde langsamer und schließlich hielt er an. Alle durften aufstehen und es war wirklich schnell gegangen. Es war zwar später Nachmittag, aber der Pharao sagte, dass sie über Nacht zurück reisen würden. Sie waren einige Wege gefahren, die Umwege gewesen waren zu Beginn, aber auch einige Abkürzungen hinterher. Wobei dies durch die Wüste immer eine Wetterfrage war. Ishizu und Marik bereiteten den Bus für die Rückreise vor, während der Pharao, dicht gefolgt von Ryou mit Bakura und Seto und seinen Brüdern, gemeinsam mit Yugi an der Hand voraus ging. "Es fühlt sich irgendwie seltsam an, davor zu stehen, zu wissen was einen erwartet ist schon irgendwie seltsam." Yugi hielt seine Hand fester, als er sie hinauf zum Eingang führte und für sie eben jenen Eingang öffnete. Sie befanden sich in einem hell erleuchteten Gang, woran man merkte, dass dieses Grab gehegt und gepflegt wurde bis heute. Der Weg ging steil berg ab und das Licht an den Wänden kam von Fakeln. Als sie unten an den Ende des langen Korridors gelangten, wartete dort bereits Jemand auf sie. Odion. "Guten Tag, wie schön, ich habe alles vorbereitet, seht Euch in aller Ruhe um." "Ich wünsche meine Kammer zu sehen." "Die Kammer?", fragte Odion und Yami nickte. An dieser Stelle entschuldigte sich Bakura. "Ich muss besser hier raus.", erklärte er knapp und Yami bat Odion ihn nach draußen zu begleiten. Danach führte er sie alle gemeinsam in eine riesige Halle, die Wände waren traumhaft schön bemalt, die Farben waren gut zu erkennen. "Einige von euch, können diese Inschriften deuten und verstehen, ihr helft den Anderen dabei, um euch hier etwas umzusehen. Bitte verzichtet auf Fotografien, das möchte ich nicht. Ich bitte Yugi, Rebecca, Mokuba, Joey, Seto und Noah, mich zu begleiten. Ich muss in meine eigene Grabkammer, aber mir wäre dabei wohler, wenn ihr dabei seid." Und genau so wurde es auch gemacht. Die Sechs folgten dem Pharao und als sie jene Kammer erreichten und der Pharao sie geöffnet hatte, standen sie alle vor dem wirklich beeindruckenden Sarkophag. Der Pharao sorgte für Licht, da dieser Teil nicht vorbereitet worden war und starrte auf den großen Sarkophag mit Unwohlsein. Seto stützte ihn von der Seite, Yugi blieb neben seinem Freund auf der anderen Seite. "Nun? Was jetzt Atem?", fragte Seto und dieser antwortete knapp. "Ich würde ihn gerne öffnen, aber...ich denke, dass ich das besser nicht sollte." Seto nickte. "Er ist fest verschlossen. Und versiegelt.", Seto löste sich auf Yamis Bitte hin, untersuchte den Sarkophag von allen Seiten und bestätigte es ihm erneut. "Versiegelt und verschlossen, bestens geschützt." Yami senkte den Blick. "Also, wenn ich hier stehe, mit euch allen zusammen, dann kann dieser Sarkophag doch leer sein oder?" Seto dämmerte es was der Pharao wissen wollte. "Ihr seid durch Formeln ins Leben zurückgekehrt, warum sollte es da nicht möglich sein, aus diesem Sarkophag zu entschwinden. Ihr solltet es nicht wünschen, eure eigene letzte Ruhestätte zu entweihen und euer eigenes Grab zu öffnen, nicht den Sarg." Yami verzog das Gesicht und kam mit Yugi langsam näher. "Tja, wenn wir keinen Blick hinein werfen, weiss ich nicht, ob Bakuras Seele zu retten ist." Seto hob fragend eine Augenbraue. "Wenn er und ich zurückgeführt wurden und neue Körper bekamen, werden wir ebenso wieder verschwinden wie wir die Welt hier betreten konnten. Aber Bakura wünscht sich, seine Überreste zu finden und sie dann zuvor bestatten lassen zu können und zu benennen mit seinem Namen.", offenbarte er es schließlich allen selbst ganz offiziell. Seto seufzte bitter. "Ich finde, dass dem Gauner so etwas nicht zusteht." "Ich wünsche es Seto. Denn alternativ, wird er Kul Elna ausgraben müssen, um nach sich selbst zu suchen. Ich habe es abgewogen. Glaub mir, Kul Elna müsste richtig durchgegraben werden dafür und das könnte Aufmerksamkeit auf sich lenken. Nicht gut. Aus Kul Elna kam vieles, das nicht gut war und vieles das nicht gut war, fand seinen Weg hinein. Es ist wie ein Magnet für Unheil gewesen." Seto widersprach dem Pharao. "Doch, was wenn Euer Grab hier nicht leer ist? Wir der dann nicht erst recht in Kul Elna suchen?" Yami seufzte und legte behutsam eine Hand an die Sarkophag Wand. "Deshalb hoffe ich darauf ihm sagen zu können, dass dieser Sarg leer ist. Das würde ihm nicht gefallen, aber es wäre wohl besser für alle." Seto weigerte sich jedoch, die Siegel aufzubrechen und auch der Pharao sah darin gewisse Risiken für sich. Yugi krallte sich fest an seine Hand. "Wir lassen alles wie es ist Yami. Dann muss Bakura eben buddeln gehen. Mir egal, wenn das Öffnen hier bedeutet, dass du deine Existenz riskieren könntest, vergiss es wieder." Gemeinsam verließen sie diese Kammer wieder und Seto versiegelte hinter allen anschließend noch die Türe, durch die sie diese Kammer betreten konnten. Die Übrigen waren nicht weit verstreut, sie alle hatte die Schatzkammer interessiert. Der Pharao dachte darüber nach, ob er öfter diese Ausflüge in seine Kammern machen sollte, doch er dachte schon daran, das dies das letzte Mal mit allen zusammen sein würde. Die Schatzkammer war nicht schlecht, sie standen gerade vor einigen gut erhaltenen Papyrusrollen, die in Regalen einsortiert waren. Die Großväter berichteten von den Rollen, was da alles drauf enthalten sein könnte, als der Pharao zügig an ihnen vorbei schritt und eine der Rollen einfach hervor holte und sie Pegasus in die Hand gab. Dieser traute sich sie gar nicht anzunehmen. "Danke, aber ich kann das nicht einfach so anfassen." Gab er etwas zitternd vor Nervosität von sich, Yami öffnete die Rolle, als sei es nichts besonderes und grinste nur. "Ja, dieses Papier ist alt, aber ich verstehe nichts von diesen vorsichtigen Pinseleien und haltbarer machen von Papierrollen für Museen. Die Rolle beschreibt das, was du die ganze Zeit so spannend getrieben hast. Duel Monsters. Es ist meine Rolle, wenn du magst, nimm sie mit." Pegasus holte eine kleine Tüte hervor und wickelte die Papyrusrolle dankbar behutsam darin ein und verstaute sie in seiner kleinen Reisetasche vorsichtig. Jedem vermachte der Pharao aus seiner Schatzkammer ein paar Kleinigkeiten, die ihnen jeweils gefielen, das waren wirklich einmalige Weihnachtsgeschenke in diesem Jahr, so viel stand fest. für Tea hatte er auch etwas spezielles, es war etwas, das Architekten seiner Zeit benutzten, ein paar Werkzeuge, aber gemeinsam ergab sich aus ihnen das nicht ganz so unbekannte Symbol, dass man mit Freimaurern in Verbindung setzt. Tea fand das richtig cool und bedankte sich nochmals dafür. Nach der kleinen Bescherung, durften alle noch ein wenig Staunen, ehe es wieder zurück nach oben ging, wo die Heimreise auf sie zum Hotel wartete. Der Bus war vorbereitet worden, vorgewärmt und mit Decken und Kissen ausgeschmückt, so dass Jeder auf seinem Platz eine Schlafgelegenheit hatte. (Weiter geht es erst im nächsten Teil, wieder ein wenig kürzer, aber ich hoffe, dass ich es bis Heiligabend abgetippt bekommen werde :D ) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)