Loki - Goddess of Mischief von Remy ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Loki’s PoV Meine fehlende Magie beunruhigte mich … und die Tatsache, dass ich mein Aussehen dadurch nicht mehr hundertprozentig unter Kontrolle hatte. Ich hatte die Runen auf meiner Haut gesehen und sie widerten mich an. Ich hatte mein Äußeres immer unter Kontrolle gehabt, früher unbewusst, seit ich wusste, was ich war, immer mehr bewusst. Wie lange würde das noch gehen, wenn ich meine Fähigkeiten nicht hatte? Und wann bekam ich sie wieder? Mutter hatte behauptet, dass es nicht dauerhaft sein würde. Uns was würde passieren, wenn ich sie wieder hätte? Ich zog die Knie an und schlang die Arme darum. Käme ich dann wieder in meine Zelle. Odin traute mir nicht und dann erst recht nicht mehr. Ich sollte die Freiheit etwas genießen. Ich sank zur Seite. Aber so konnte ich nirgends hin. Ich hoffte, dass Thor bald wieder kommen würde … Und irgendwie auch nicht. Ich war doch nicht mehr als ein Stück Fleisch für ihn. Es schauderte mich etwas dabei, dass ich mit ihm alleine war. Wie lange war ich überhaupt weggetreten? Und was hatte er sonst noch in dieser Zeit getan? Zwar traute ich ihm nichts wirklich schlimmes zu, aber … Ich schüttelte energisch den Kopf, als ich mich aufsetzte. Thor war ein einfältiger Idiot, an einer Frau würde nicht einmal er sich vergreifen. Eine Frau. Ich würde in diesem Körper durchdrehen. Wie alle anderen darauf reagieren, wenn sie mich so sehen, wollte ich überhaupt nicht wissen. Sif hätte sicherlich gefallen daran, mich zu verprügeln. Man konnte sie immer gut mit Illusionen transalieren, damit war ich ihrer Kampfkraft auch im Vorteil. Einen solchen würde ich erst einmal nicht mehr haben. Fandral dagegen würde sich verhalten wie Thor, er würde versuchen, sich an mich ranzuschmeißen. Nur nicht ganz so direkt, meine Jotunheim-Herkunft könnte ihn genauso gut abschrecken. Wieso wirkte das eigentlich so gar nicht auf Thor. Es war fast so, als ob ich dadurch noch viel anziehender auf ihn war. Wie er mich angestarrt hatte, als mein Jotun-Aussehen durchgeschlagen war. Ich zog mir die Decke über den Kopf. Das Aussehen, das ich so sehr hasste. Überhaupt hasste ich alles an mir, was darauf hindeutete, dass ich ein Frostriese war. Alles, was mich zu einem Monster machte. Ich schlug die Decke zurück. Betrachtete meine Arme, Beine, meinen Bauch, meine Brüste. Unsicher berührte ich sie. Es war nicht so, als ob ich noch nie eine Frau angefasst, aber an mir selbst war es anders. Ich zog die Decke wieder um mich. Zu gerne wüsste ich was Mutter mit … Odin zu besprechen hatte. Es ging um mich, wahrscheinlich was sie mit mir anstellen wollten, wenn meine Magie wieder zurück kehrte und zu randalieren anfing. Ich lachte innerlich auf. Mutter hatte das sicherlich alles ohne sein Wissen arrangiert. Solche Spielchen machte sie gerne allein. So hatte sie mir meine Magie beigebracht, mit dem Hinweis, dass ich mir kleine Späßchen erlauben könnte. Wenn ich nur bei kleinen Späßchen geblieben wäre. Ich sank zurück in die Kissen und versuchte mich zu entspannen. Ich fühlte mich wieder so heiß, nicht so schlimm, wie gestern, aber es fühlte sich unangenehm an. Ich sah mich nach etwas zum Trinken um, mein Mund war so trocken. Auf einem kleinen Beistelltisch, neben dem Sessel auf dem Mutter gesessen hatte, stand eine Karaffe mit Wasser und ein Glas. Ich stand auf, ließ die Decke von meinem Körper herunterrutschen und ging hinüber. Mit Nacktheit hatte ich noch nie große Probleme, obwohl ich dann nicht unbedingt jeden in meiner Nähe haben wollte. Ich schenkte mir etwas von dem Wasser ein und trank einen Schluck, bevor ich auf den Sessel sank. Nicht gerade bequem. Und sie war hier die ganze Nacht und hatte über mich gewacht. Wie früher. Als ich noch klein war, war ich öfters krank, ich war ein kleines anfälliges Prinzchen. Thor dagegen war nie krank. Er hatte Mutter oft krank vor Sorge gemacht, weil er immer so viel Blödsinn angestellt hatte. Und mit jedem musste er sich immer anlegen. Ich lachte auf, als ich eines meiner Beine anzog, das andere baumeln ließ. Thor, dieser Vollidiot. Ich stellte das Glas auf den Tisch neben mir. Zog das andere Bein an mich und schlang die Arme um die Knie, den Kopf legte ich darauf. Leise seufzte ich. Die Hitze war weg, aber jetzt dröhnte mein Kopf wieder. Mein Körper spielte noch etwas verrückt. Nicht sehr ungewöhnlich. Mir fielen die Augen zu. Es drehte sich alles etwas. Langsam sank ich zurück und strich mir durchs Haar. Sie waren fettig, ich musste die ganze Nacht geschwitzt haben, deswegen hatte mich wohl Mutter auch ausgezogen. Frische Sachen wären vielleicht auch gut gewesen. Aber wie ich sie kannte, hatte sie sich zu viel Sorgen gemacht um daran auch noch zu denken. Langsam döste ich ein. Ein bisschen mehr Schlaf konnte nicht schaden. Thor’s PoV Ich stand in Lokis alten Zimmer. Mutter hatte veranlasst, dass sich hier nichts ändern sollte. Jedes Buch war noch an seinem Platz im Regal, jedes Kissen im Bett, alles noch genauso, wie an dem Tag, als er am Bifrost in die Tiefe stürzte. Damals waren wir alle in einer Starre aus Trauer. Ich in zweierlei Hinsicht. Jane und Loki hatte ich verloren. Momentan war ich mir nicht mehr sicher, um wenn ich mehr getrauert hatte. Ich könnte jetzt jeder Zeit zu ihr, aber ich empfand nicht den Drang danach. Schon seit ich aus Midgard zurück war und Loki mitgebracht hatte. Der kleine Blödmann dachte, er könnte dort herrschen. Ich lachte, nachdem er es in Asgard nicht durfte, hatte er sich einen anderen Ort gesucht. Ich sah mich um, oft war ich früher nicht hier. Loki konnte man eher in der Bibliothek finden, wenn man ihn suchte. Wenn ich ihn einmal suchte, war er dort, mit der Nase in einem alten, verstaubten Buch. Ich hatte das als Kind nie verstanden, wieso er nicht sich lieber in die dunkle Bibliothek setzte, als mit mir draußen zu spielen und wenn man ihr wirklich einmal im Garten fand, dann auch nur unter einem der Bäume in ein Buch vertieft. Ich hatte ihn damit oft getritzt. Irgendwie schämte ich mich im nachhinein dafür. Ich öffnete einen der Schränke und fand nicht das, was ich erwartete. Mehr Bücher. Wieso war er überhaupt noch in die Bibliothek? Er hatte hier genug. Aber es sah so aus, als ob einige fehlten. Mutter hatte ihn welche bringen lassen. Sie kannte ihn und wusste, dass er sich damit am besten beschäftigen konnte. Ich wäre dort unten vor Langeweile gestorben, wenn ich nur Bücher gehabt hätte. Nächster Schrank. Endlich Kleider. Es war weniger, als ich erwartet hatte. Weniger als man von einem Prinzen erwartet hätte. Loki war niemand, der sich darüber gedanken machte, er war von natur aus gut angezogen. Ich griff nach ein paar Sachen. Shirt, Hose, Unterwäsche. Mein Blick wanderte noch einmal durch den Raum. Ich griff nach einem der Bücher im Regal. Vom Einband her sah es interessant aus, vielleicht war ihm langweilig. Ich ging zurück zu Loki, fragte mich kurz wieso sie ihn eigentlich nicht in sein Zimmer gebracht hatten. Es wäre leichter. In der Nähe der Heiler wäre er wahrscheinlich noch etwas besser aufgehoben gewesen. Ich öffnete die Tür und fand das Bett leer vor. Verflucht. wo konnte er nackt hin. sein. Einen Moment später sah ich ihn aber auch schon auf dem Stuhl, auf dem ich auch schon saß. Er schlief scheinbar. Ich trat einen Schritt auf ihn zu und er regte sich nicht. Sein Atem ging ruhig und gleichmäßig, ja, er schlief. Ich legte die Klamotten auf den Tisch neben ihn. Vorsichtig hob ich ihn hoch. Immer noch kein Anzeichen darauf, dass er aufwachte. Behutsam legte ich ihn zurück ins Bett, er würde sich noch erkälten. … Obwohl, konnten sich Frostriesen erkälten? Bevor ich ihn zudeckte, konnte ich ihn mir einmal genauer ansehen. Wie ich vermutet hatte, war er von Kopf bis Fuß Frau. Eine hübsche Frau. Es war aber ja auch nicht so, als ob er vorher hässlich gewesen wäre. loki hatte schon immer eine eigene natürlich Schönheit an sich. Wenn er die nur nicht immer unter einen Berg von Lügen und Illusionen versteckt hätte. Loki rollte sich auf die Seite. Ich zuckte kurz zusammen. Hatte ich ihn geweckt? Scheinbar nicht. Wo blieb nur Mutter? Ich wollte hier nicht mehr sinnlos rumsitzen. Seltsam, früher konnte ich stundenlang an seinem Krankenbett sitzen. Als Kind war er aber auch oft krank gewesen. Und das als Jotun. Ich ging vor dem Bett in die Hocke und legte meinen Kopf auf die verschränkten Arme. Er war früher so süß. Entweder hing er an meinem - sprichwörtliche - Rockzipfel oder hatte sich in der Bibliothek verkrochen. Hm, nein, wenn er nicht dort war, habe ich ihn immer mitgeschliffen. Irgendwie hing er dann aber trotzdem immer an mir. Er war schüchtern und schmächtig. Selbst Sif hat ihn oft niedergerungen, er war ihr kleiner Prügelknabe, weil die anderen Jungen sich nicht mit ihr anlegen wollten. Zu oft war es passiert, dass einer ihr ein blaues Auge geschlagen hatte und dann ein riesen Problem hatte. Es hat aber auch nicht lange gedauert, dass ihr Loki zu wenig war und sie ihm zu viel. Er hatte sich zu mir gedreht. Vorsichtig strich ich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich hoffte irgendwie, dass er wieder normal wurde. An das weibliche Gesicht konnte ich mich einfach nicht gewöhnen. Ich rutschte zurück, als seine Lider zuckten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)