Loki - Goddess of Mischief von Remy ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Loki’s PoV Ich erwachte am nächsten Morgen in einem Bett, weicher als das in meiner Zelle. Langsam rollte ich zur Seite, bevor ich mich strecke. Abrupt schlug ich die Augen auf und fuhr hoch. Was war passiert? Das letzte, an das ich mich erinnern konnte, war, dass Thor mir gegenüber stand und ziemlich wütend war. Aber da war ich noch im Kerker und dort war ich jetzt auf alle Fälle nicht mehr. Verwirrt sah ich mich um. Nein, das war eines der Zimmer der Königsfamilie. Wieso sollte man mich hier einquartieren? Odin hätte das nicht zugelassen. Es hatte schon seine Gründe, wieso ich in dieser hübschen kleinen Zelle war. “Du bist ja wach.” Mutter rieb sich die Augen, als ich mich ihr zuwandte und bevor sie mich freundlich anlächelte. Hatte sie dort auf diesem unbequemen Stuhl geschlafen um nachts über mich gewacht. “Mutter …”, flüsterte ich. Aber das war nicht meine Stimme. Viel zu hoch. Ich sah an mir herunter und, mal ganz davon abgesehen, dass ich nackt war, waren da Brüste. “Mutter, was hast du …?” “Ruhig, Loki, es ist alles gut.” Sie war zu mir geeilt und strich mir besänftigend über die Wange. Verstört sah ich zu ihr auf. “Alles gut? Alles gut?!” Ich wurde zum Ende hin immer lauter, obwohl ich das gar nicht wollte, aber Panik breitete sich in mir aus. Ich steckte im Körper einer Frau! Einer verfluchten Frau. Und ich war nackt. “Mutter, was hast du mit mir angestellt? Ich weiß, dass du es warst!” Sie strich mir eine Strähne meines schwarzen Haars aus dem Gesicht. Ihr sanftes Lächeln half nicht sehr um mich zu beruhigen. “Ich habe dich aus dieser verfluchten Zelle gebracht, wieder zu uns zurück.” Ich konnte sie nur verstört ansehen. Gab es keine andere Möglichkeit? “Und da kommst du auf keine andere Idee, als mich zu Frau zu machen? Was soll das auch überhaupt bringen? Und wieso zur Hölle bin ich nackt?” Mein aufbrausendes Gestikulieren hätte jetzt im Normalfall wohl eine ziemliche Unordnung verursacht, doch nichts dergleichen war der Fall. Nicht einmal die Kissen auf dem Bett taten einen Zucker. “Meine Magie …”, murmelte ich. Nein, die hätte sie mir nie genommen. “Ein kleiner Nebeneffekt, der Allvater wollte dich nur rauslassen, wenn du die verlierst.” Sie strich mir übers Haar. Spürte, wie ich gerade eigentlich den Tränen nah war. Es war das einzige, was uns verband. Sie hatte mir alles in mühsamen Stunden beigebracht und jetzt war alles verloren. Welchen Sinn hatte es noch, dass ich überhaupt noch hier war. Da wäre ich doch lieber in dieser verfluchten Zelle, meinetwegen auch bei den anderen Häftlingen. Es wäre mir auch relativ egal, was diese dann mit mir anstellen würden. Ich konnte es mir gut vorstellen, dass es den ein oder anderen dort unten gab, der gerne einmal einen königlichen Sohn quälte. “Sie kommt wieder, aber … das muss erst einmal niemand wissen.” Sie drückte mir einen zärtlichen Kuss auf die Stirn, als die Tür geöffnet wurde. Thor’s PoV “Mutter! Vater möchte dich sehen … es geht um …” Ich stockte, als ich die dunkelhaarige Frau im Bett sah, mein Blick blieb im ersten Moment an ihrer nackten Oberweite hängen, bevor meine Augen zu ihrem Gesicht nach oben wanderte. Ihre Augen hatten sich zu Schlitzen verengt, bevor Mutter die Nacktheit dieser jungen Schönheit bedeckte. “Wo ist Loki?”, wollte ich wissen. Ich war mir ziemlich sicher, dass Mutter ihn hierher hatte bringen lassen, nachdem ich gegangen war und Mutter würde wohl auch nicht wegen jemand anderen, die ganze Nacht hier bleiben. Mein Blick wanderte von meiner Mutter zu der jungen Frau im Bett. Schwarzes, langes Haar, grüne, stechende Augen und diese Wangenknochen. Ich zog die Augenbrauen zusammen. Könnte das sein? Aber aus welchem Grund? Mein Blick wanderte zurück zu Mutter. Ihrer lag auf der Dunkelhaarigen und dann wieder auf mir. Sie schluckte hörbar. “Loki”, flüsterte ich. Die unter der Bettdecke Verhüllte wandte den Blick ab. O. Gott, er musste es sein. Ich ging einen Schritt näher auf das Bett zu und packte ihn am Kinn um seine Kopf zu mir zu drehen. “Lass mich los, du Holzkopf!” Die Stimme war höher und der Körper ein anderer, aber das war Loki. Ohne Frage. Ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen. Nein, ich brach sogar in schallendes Gelächter aus. Verflucht, was hatte man mit ihm nur angestellt. Er drehte seinen Kopf weg um sich aus meinem Griff zu lösen. Schnaubte wütend. Ich bekam das Lachen wieder unter Kontrolle. “Danke, Mutter, jetzt hassen mich nicht nur alle Asen, jetzt können sie auch noch herzhaft über mich lachen. Dein wunderbarer Sohn Thor fängt schon einmal damit an.” Er seufzte schwer, hatte ich ihn gekränkt. Aber Moment, Mutter war dafür verantwortlich. “Du hast mich also angelogen?” Doch sie antwortete nicht auf meine Frage, strich meinem kleinen Bruder zärtlich über die Wange und meinte zu ihm: “Ich lache nicht über dich, hm…” Sie lächelte sanft, sie hat ihn immer angelächelt. Oft sogar, wenn sie mit ihm geschimpft hatte, als wir noch Kinder waren. “Könnte ich eine Antwort bekommen?”, knurrte ich. Loki warf mir einen Blick zu, der ausdrückte, ich sollte die Klappe halten und ganz schnell verschwinden, aber was er wollte, interessierte mich gerade nicht. “Ja, ich habe dich angelogen. Aber hättest du ihn hier gelassen, wenn ich dir gesagt hätte, was mit ihm passiert?” Loki drückte die Decke enger an sich, als ich ihn kurz prüfend ansah. Ich zuckte mit den Schultern. “Kommt ganz darauf an, wie sein Hintern jetzt aussieht.” Mein Blick war wieder auf Mutter gefallen, als es für einen Moment so war, als ob die Luft im Raum gefror. Wie wenn ein Jotun anwesend wäre. Ich sah zurück zu Loki. Seine Augen glühten rot. “Hör auf mich wie ein Stück Fleisch zu behandeln! Du … Du …” Etwas zeichnete sich auf seiner Haut ab, was wie die Zeichnungen auf der blauen Haut der Frostriesen aussah. Ich hatte sie noch nie auf Loki gesehen. “Loki, Loki! Beruhig dich!” Mutter hatte die Arme um seinen Hals geschlungen und zog ihn zu sich. Es dauerte einen Moment, bis sein Aussehen wieder normal wurde. So normal, wie es gerade möglich war. Mutter warf mir einen Blick zu, der Bände sprach. Ich sah es ein, dass das Kommentar wirklich nicht angebracht war, aber er gefiel mir so wirklich. Und sein Arsch interessierte mich gerade auch. Es lag wohl daran, dass er im Moment eine Frau war. Loki hatte sich in Mutters Armen wieder entspannt, die ihn wieder in die Kissen bettete. Ich blickte sie verwirrt an. “Es kostet ihn viel Kraft in diesem Zustand sein Aussehen so aufrecht zu erhalten”, kommentierte sie meinen Blick. Jetzt war ich noch mehr verwirrt, doch sie interessierte sich gar nicht mehr für mich. Sie streichelte behutsam über Lokis Kopf. Immer wieder. So viel Besorgnis lag in ihrem Blick. “Ach ja, Vater möchte dich wahrscheinlich immer noch sehen … Wegen ihm … ihr … Wegen Loki.” “Er ist immer noch dein Bruder, auch in dieser Form.” - Sie tätschelte mir den Oberarm, als sie an mir vorbei gehen wollte. - “Bleibst du bei ihm, bis ich wieder kommen?” Sie wartete gar nicht auf meine Antwort und ging einfach. Ich setzte mich dem Bett gegenüber auf einen Stuhl, verschränkte die Hände vor dem Gesicht. Eigentlich könnte ich jetzt auch gehen. Er würde schon nicht aufwachen, bis Mutter wieder käme. Aber … Etwas interessierte mich brennend. War er nur oben Frau oder auch. …? Ich war aufgestanden und wollte gerade die Bettdecke zu seinen Füßen heben, als er wieder zu sich kam. “Wage es!”, zischte er und blitzte mich aus seinen grünen Augen an. Ich ließ den Bettzipfel, den ich schon zwischen den Fingern hatte wieder los. Er setzte sich etwas umständlich auf, wobei die Decke ein Stück nach unten rutschte. Eine richtige Frau hätte es sofort bemerkt, hätte es gar nicht erst soweit kommen lassen. Bei ihm dauerte es einen Moment. bis er sie sich wieder über die Brüste zog. Beschämt sah er nach unten. Irgendwie richtig süß. “Soll ich dir was zum Anziehen besorgen?” Irgendwo war er wirklich noch mein Bruder, wir hatten so viel Zeit miteinander verbracht. Ich zog die Augenbrauen zusammen, als mir etwas in den Sinn kam. Wieso ließ er dieses Kleiderproblem nicht seine Magie klären? Früher hatte es doch auch immer weniger als ein Fingerschnipsen gebraucht und er war frisch eingekleidet. War das der Zustand in dem er war? Hatte er keine Magie mehr? “Wäre ganz nett …”, flüsterte er. Das passte überhaupt nicht zu ihm. Ich nahm sein Kinn in die Hand und drehte so sein Gesicht zu mir. Es passte nicht zu ihm, so freundlich zu sein. Oder blieb ihm gerade nichts anderes übrig. Er löste sich aus meinem Griff. “Hm … Ich schau mal, was ich für Madam besorgen kann”, meinte ich und verließ den Raum. Es passte mir irgendwie so gar nicht, dass er so schüchtern und zurückhaltend war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)