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The Splintered Truth

von

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Die Randmission IX --- Warum so anders?

[Tina]
 

Die Nacht ging leider schneller vorbei, als gedacht, denn Tina fühlte sich am nächsten Morgen so, als hätte man ihr ein Teil der Kräfte geraubt.

Statt Erholung fühlte sich das Mädchen müder, als gestern Nacht.

Mit müden Augen stand sie dann doch schließlich auf.

Tina schaute aus dem Fenster und so konnte das Mädchen die Stadt das erste Mal bei Tageslicht sehen.

Es war ein schöner Anblick und irgendwie fühlte sich dieser Moment sehr befreiend an.


 

Gestern hatte man noch schnell in einem günstigen Hotel eingecheckt und dann waren alle schon schlafen gegangen.

Tina konnte aber nicht einschlafen, denn sie hatte die ganze Zeit an die letzten Tage denken müssen und an die riesige brennende Spinne. Ihr tat das immer noch Leid. Das arme Monster hatte dies nicht verdient, auch wenn ihr klar war, dass das Monster wahrscheinlich nicht freundlich gewesen wäre.

Zwar war Tina nicht ausgeschlafen, aber zumindest war das Hotelbett weich gewesen. Kurz konnte sie schön träumen.

Eigentlich würde das Mädchen noch gerne eine Weile liegen blieben, aber ein Blick auf die Uhr reichte schon aus, denn Rick hatte eine Uhrzeit gesagt, an der sich alle unten in der Lobby treffen sollen.

So bereitete sich Tina vor, denn sie wollte nicht zu spät kommen.

Linda hatte der Gruppe ja noch einen kleinen Auftrag erteilt, den sie heute erledigen sollten und Tina wollte ja nicht die Person sein, die für das Trödeln verantwortlich war.

Sie beeilte sich im Bad, aber dabei war das Mädchen mehr tollpatschig, als schnell.

Tina schürfte sich mehrmals unglücklich auf. Am Ende stand sie mit traurigen Blicken vor dem Spiegel.

Während Tina sich anschaute, dachte sie wieder an die Zeit von Ranger Island.

Zwar machte sie dieser Gedankengang noch trauriger, aber zeitgleich auch irgendwie glücklich.

Es klang paradox, aber langsam wollte das Mädchen immer mehr zurück. Zurück nach Ranger Island. Zurück zu ihrem Zuhause und nicht zudem, was sie sich erhofft hatte zu finden. Wahrscheinlich war es gar nicht mehr da.

Ihr jetziger Wunsch war aber klar und dank den anderen, war ihr das auch nun bewusst geworden.

Zurück zu Linda, um sich zu entschuldigen.

Betrübt sah Tina in das Waschbecken.

Wieso war sie damals eigentlich überhaupt davongerannt? Was war nochmal der Grund dafür gewesen? Was hatte sie angetrieben?

Hatte das Mädchen damals nie wirklich darüber nachgedacht? War sie blind und naiv damals?

Ihre Freunde kamen sie holen. Sie reisten mehrere Tage. Sie brachten sich in Gefahr und dann verziehen sie Tina alles. Einfach so.

Das Mädchen schüttelte ihren Kopf. Sie sah wieder in den Spiegel.

Tina wollte sich dafür revanchieren. Ihr tat es in der Seele weh, dass dieses Thema einfach so abgehakt wurde. Niemand beschwerte sich. Niemand!

Sie konnte es doch nicht einmal sich selbst verziehen, also warum konnten die anderen es? Warum war das so?

Tina verstand das alles nicht, auch wenn es sie eigentlich sehr froh machte.

Nur fürchtete sich das Mädchen davor, was Linda wirklich davon denken könnte, wenn die Gildenmeisterin und sie sich wiedersahen. Was würde sie wohl als Erstes zu ihr sagen?

Wäre sie zuerst böse oder wäre sie zuerst glücklich? Oder traurig? Wie wäre Linda wohl?

Tina hatte Angst davor dies zu erfahren. Sie hatte irgendwie Angst, auch wenn es ihre Schuld war.

Wäre sie einfach nur nie blind davongerannt, dann wäre all die Anstrengung für jeden erspart geblieben. Niemand hätte sich Sorgen machen müssen.

Tina sah ein, dass sie völlig dumm gewesen war und dass sie solche gute Freunde hatte.


 

Das Mädchen erschrak plötzlich, als es wild an der Türe des Badezimmers klopfte. Jemand war in ihr Hotelzimmer gekommen.

„Bist du schon fertig, Tina? Wir müssen uns beeilen!“, es war Rick.

„Rick!“, wurde Tina kurz laut, als sie errötete.

„Wieso bist du in mein Zimmer gekommen?“, meinte sie mit hoher Stimme.

Ihr war es peinlich, denn das Mädchen stand noch halb angezogen im Bad.

Es herrschte eine kurze Stille, daraufhin fragte Rick:

„Wieso? Bist du denn noch nicht fertig? Wir warten schon alle in der Lobby?“

Er schien es nicht zu bemerken.

„Ich bin doch zu langsam. Ich muss mich beeilen!“

„Ich........ ich komme gleich!“, gab Tina bekannt.

„In Ordnung, ich komme dann wieder hoch. Bitte beeile dich.“, daraufhin hörte man, wie er das Zimmer verließ.

Vorsichtig schaute das Mädchen heraus und der Raum war tatsächlich leer.

„Ich muss mich wirklich beeilen!“


 

Tina zog sich heute etwas lockeres an, aber nur weil die Sonne am Morgen schon so extrem stark auf die Fenster geschienen hatte. Es war bestimmt warm draußen, jedenfalls sah es danach aus.

Das Mädchen ging zur Tür auf den Gang.

Bevor sie die Tür öffnete, hörte das Mädchen Alina und Rick reden.

„Du warst gerade bei ihr im Zimmer, nicht?“, warf seine Freundin ihm vor.

„Ja........., hast du mich etwas dabei beobachtet?“, fragte Rick.

„Das ist meine Sache, aber ich warne dich! Du solltest nicht in meiner Gegenwart in Zimmer von anderen Frauen treten, ohne anzuklopfen. Sie hätte nackt sein können! Das wolltest du doch, oder?“, betonte Alina deutlich.

Tina errötete und ihre Hand zitterte. Die Vorstellung daran ließ das Mädchen erstarren.

„Ach was.........., ihre Türe war doch offen. Ich dachte halt, wenn sie schon ihre Türe aufgeschlossen hatte, dann muss sie schon fertig sein.“, erklärte Rick.

„Was.........? Ich habe vergessen meine Türe abzuschließen? Es hätte die ganze Zeit jemand hereinkommen können?!“, dachte Tina schockiert.

Plötzlich war das Gefühl der Sicherheit verschwunden und sie ärgerte sich darüber, aber nur kurz, denn Alina meldete sich wieder zu Wort:

„Ich weiß, dass du anderen Mädchen hinterher starrst! Du bist auch nicht mehr so freundlich zu mir!“, warf sie Rick vor.

„Ich bin nicht dein Diener, außerdem mache ich das nicht.“, erklärte Rick. Er klang genervt.

„Ich warne dich! Mit mir kannst du nicht machen, was du willst.“, erklärte Alina lautstark.

„Mir ist das hier zu blöd. Ich gehe zurück in die Lobby.“, erklärte ihr Freund, daraufhin herrschte wieder Stille.

Nervös öffnete Tina die Tür und sie sah auf den Gang, aber niemand war dort.

Das Mädchen war froh nicht in einen Konflikt geraten zu sein.

„Die beiden streiten sich aber häufig.“, dachte Tina besorgt.

„Ob sie das wegen mir tun?“, überlegte das Mädchen anschließend. Sie würde ein sehr schlechtes Gewissen bekommen, wenn dies der Grund dafür wäre.


 

Tina eilte nach unten.

Die Gruppe wartete schon unten an der Rezeption.

Max saß auf einem Sessel und er wirkte gelangweilt. Daniel stand bei den Broschüren und er las sich gerade eine durch.

Julius stand schon am Eingang, als wollte er gleich schon aufbrechen.

Rick stand in der Mitte der Lobby, er schien auf Tina zu warten. Alina stand mit verschränkten Armen in der Nähe ihres Freundes. Sie schaute aber nicht besonders freundlich zu dem ankommenden Mädchen.

„Sie ist da, also können wir gehen.“, erklärte Rick. Max stand auf und Daniel steckte die Broschüre in das Regal.

„Dann machen wir es so, wie du es vorgeschlagen hast?“, fragte der schwarzhaarige Junge Alinas Freund.

Rick nickte, dann wandte er sich wieder Tina zu.

„Bist du fertig? Hast du alles erledigt?“

Tina nickte.

„Gut.....“, begann der braunhaarige Junge zunächst, dann sah er kurz zu den anderen:

„Ich habe den anderen erklärt, dass wir heute den Auftrag schnell erledigen und vielleicht anschließend in Schwimmbad gehen. Es kam die Idee auf, dass Alina und du in das schöne große Einkaufszentrum gehen könnt. Nach der Tour der letzten paar Tage ist so eine Abwechslung eine ziemlich gute Idee.“, erklärte Rick.

„Warte, Rick!“, unterbrach Alina ihren Freund:

„Ich wollte eigentlich mit dir ins Einkaufszentrum!“, betonte die Blondine.

Rick sah sie gleichgültig an.

„Ich habe kein Interesse an einen Einkaufsbummel. Ich finde so etwas uninteressant. Es macht mir kein Spaß und du hast mich doch schon den ganzen Tag damit genervt, dass du unbedingt dahin willst.“, erklärte der braunhaarige Junge.

„Nicht ich!“, fügte er hinzu.

Alinas Mundwinkel zogen sich weiter nach unten. Sie hob ihren rechten Arm:

„Jetzt habe ich auch keine Lust mehr mit dir dahin zugehen. Ich nehme da doch lieber Tina mit, als dich! Nicht, dass du heimlich mit ihr Einkaufen gehst. Ich weiß was in deiner Birne gerade vorgeht! Du denkst bestimmt die ganze Zeit an Tina, nicht?!“, erklärte die Blondine.

Tina errötete wieder stark, vor allem weil die anderen im Raum waren und das mitanhörten.

Man hörte Max seufzen.

Daniel kratzte sich am Kopf und Julius schien gar nicht mithören zu wollen.

„Mach was du willst, aber ich habe Linda heute morgen versprochen, dass ich euch einen schönen Tag schenke. Der Auftrag kann auch nur von uns vier erledigt werden. Wenn wir fertig sind, können wir ja kurz bei euch vorbeischauen. Ins Schwimmbad können wir auch alle gemeinsam gehen. Und Alina! Benimm dich!“, erklärte Rick.

„Ne!“, wurde Alina lauter.

„Jetzt habe ich schon keine Lust mehr mit dir was zu unternehmen. Vielleicht gehe ich mit Tina alleine ins Schwimmbad und ihr könnte solange die Arbeit machen.“, erklärte die Blondine lautstark.

Rick seufzte genervt.

Bevor er aber antworten konnte, brummte Julius:

„Habt ihr es bald? Wir wollen gehen.“, forderte der Junge.

Rick sah kurz zu ihm, daraufhin wanderte sein Blick wieder zu Tina und dann zu Alina.

„Ja......, er hat Recht.“, stimmte der braunhaarige Junge zu.

Bevor Rick einen Fuß in Richtung Ausgang setzen konnte, packte Alina Tina und zog sie zuerst zum Ausgang.

„Komm Tina! Wir machen uns ein schönen Tag. Lassen wir die Jungs ihre Männlichkeit zeigen, indem schön die Drecksarbeit machen!“, meinte Alina abwertend.

Tina meinte nur leise:

„Ja.“, sie könnte Alina sowieso nichts erwidern.


 

Es war ein seltsames Gefühl, denn vor einiger Zeit war die Blondine noch extrem neidisch auf Tina gewesen und nun will sie mit ihr einkaufen gehen.

Oder war das alles nur, weil sie Rick eins rein drücken wollte? Wollte sie Rick irgendetwas beweisen?

Oder wollte seine Freundin nur Tina von Rick fernhalten?

Was sollte das überhaupt heißen?

Tina wurde roter, als darüber nachdachte, während sie Alina folgte, die zügig durch die Straßen lief.

„Wir vertragen uns doch?“, fragte die Blondine das braunhaarige Mädchen plötzlich und Tina schaute erstaunt auf.

„Ja.“, meinte das braunhaarige Mädchen nach einer kurzen Pause. Sie war verwirrt. Was sollte Tina auf so eine Frage antworten? War Ja die richtige Entscheidung?

Alina nickte nach einem kurzen Zögern:

„Dann ist ja gut. Ich muss mir ja dann keine Sorgen wegen Rick machen, nicht?“, ihr letzten Worte betonte die Blondine wieder und sah kurz zu Tina.

Das braunhaarige Mädchen nickte eifrig.

Zufrieden schmunzelte Alina, daraufhin zeigte sie in die Ferne.

„Da hinten steht das Einkaufszentrum. Es wurde vor kurzem erst restauriert und da heute ein Wochentag ist, sollten auch nicht so viele Besucher dort sein. Es gibt viele Angebote.“, Tina sah den Turm entlang nach oben:

„Wow! Der ist ja hoch.“, murmelte sie.

„Ja........., ganze sechzehn Stockwerke groß. Es gibt vier Stockwerke allein nur für Frauen. Stell dir nur mal die Auswahl vor! Wobei das sechzehnte Stockwerk gerade noch renoviert wird.“, erklärte Alina stolz.

„Woher weißt du das alles?“, fragte Tina verwundert.

„Daniel hat das erzählt, als wir das Gespräch vorher kurz hatten.“, erklärte die Blondine, daraufhin eilte sie über die Straße.

Nun waren sie nur noch wenige Meter vom Eingang entfernt.

Der rote Schriftzug, der auf einer der Seiten des Einkaufszentrum zu sehen war, sah von unten gigantisch aus. Jeder Buchstabe war so groß wie ein ganzes Stockwerk.

„Hat bestimmt viel Geld gekostet............“, daraufhin schaute sie zu Alina, die gerade die gläsernen Türen öffnete:

„Haben wir eigentlich Geld?“, fragte Tina, denn sie selber hatte kaum etwas dabei.

„Linda hat uns versichert, dass wir bei günstigen Produkten, die Kosten auf das Gildenkonto überschreiben dürfen. Sie würde es dann von unserem nächsten Gehalt abziehen. So müssen wir nicht die ganze Zeit Geld mitnehmen.“, erklärte Alina, daraufhin meinte sie ungeduldig:

„Aber jetzt hör auf zu fragen, denn wir haben ja nicht den ganzen Tag Zeit.“, sie grinste.

Tina nickte und sie eilte der Blondinen hinterher, die sich zugleich einem großen Plan zuwandte, der nach dem Eingang an die Wand geschraubt worden war.

Der Plan erläuterte den Aufbau des Einkaufszentrum.

Jedes Stockwerk hatte wirklich sein speziellen Bereich.

„Das fünfzehnte Stockwerk!“, erklärte Alina und sie zeigte auf den Plan.

Tina schaute dorthin.

Dort war der Bereich für Schuhe und Jacken. Auch was Tina sehr interessierte.

Sie nickte erneut.


 

Um zu den höheren Stockwerken zu gelangen, war in der Mitte jedes Stockwerkes vier Rolltreppen. Zwei fuhren hoch und zwei fuhren hinab. Man musste nur jedes Mal einmal um die Mittel laufen, dann konnte man hinauf- oder hinabfahren.

Am Rand gab es noch normale Treppen, aber Alina eilte zugleich zu der bequemen Möglichkeit.

Langsam stiegen die beiden somit Stock für Stock aufwärts, dabei betrachtete Tina die einzelnen Bereiche jedes Stockwerkes.

Es war alles bunt und schön hergerichtet worden. Es war wirklich schön mitanzusehen. Es machte eine gewisse Freude hier zu sein.

Manchmal nahm sie den Duft von Süßigkeiten war oder fertigen Essen. Einmal war der Duft von Parfum zu riechen, von Herren, sowie von Damen.

Nach einigen Minuten waren die beiden auch im gewünschten Stockwerk.

Dort oben befanden sich kaum noch Besucher. Man fühlte sich fast allein dort.

Erstaunt, aber völlig planlos schaute Tina um sich. Es waren so viele Läden, die viele tolle Produkt boten.

Zur Schau standen zum Beispiel Handtaschen oder die neusten Schuhe vor dem Schaufenster.

Alina war kaum noch zu halten.

Sie blickte ein weiteres Mal zu Tina, dabei strahlte die Blondine voller Vorfreude.

„Komm schon, Tina! Ein wenig mehr Freude bei der Sache. Immerhin sind wir jetzt hier und wir haben keine nervigen Jungs bei uns. Wir können uns austoben. Wir können alles ausprobieren. Endlich können wir machen, was wir wollen, ohne nervige Zwischenkommentare!“, freute sich Alina lautstark.

Sie hüpfte förmlich vor Freude und zugleich eilte sie zu dem ersten Paar Schuhe.

Eine Mitarbeiterin kam aus dem Laden heraus und erklärte dem Mädchen, dass sie alle Fragen beantworten würde.

Alina nickte zufrieden.

Tina sah weiterhin leicht verwirrt um sich. Was wollte sie sich eigentlich als Erstes ansehen?

„Hey Tina!“, rief Alina sie her.

Die Blondine verwies auf die Mitarbeiterin des Ladens.

„Du siehst perfekt für die Schuhe aus, die wir heute ausnahmsweise im Angebot haben. Es ist eigentlich ein teures Markenprodukt, aber wir feiern heute uns einjähriges Jubiläum.“, erklärte die Mitarbeiterin stolz. Sie zeigte auf ein paar braune Schuhe. Die Absätze waren breit und tief, sodass man damit wohl gut auf Straßen unterwegs sein konnte, zudem war der Stoff angenehm weich, aber dennoch stabil, außerdem war die enthaltenen Sohlen flauschig.

„Die Schuhe passen zu dir.“, meinte Alina zufrieden.

„Das stimmt, damit punktet man mit Garantie bei Jungs. Ich weiß das aus einer sicheren, aber geheimen Quelle.“, lächelte die Mitarbeiterin.

Tina errötete leicht.

„Ah......, ich sehe. Du hast wohl schon ein Verehrer?“, stichelte die Mitarbeiterin ein wenig nach.

„Was!“, meinte das braunhaarige Mädchen überrascht.

„Nein............ nein.........., nein........., da ist nichts. Das ist nicht so. Da ist nichts mit Jungs!“, sie schüttelte ihren Kopf.

„Ach so?“, meinte die Mitarbeiterin verwundert.

Sie sah kurz zu Alina und dann wieder zu Tina.“

„Ich entschuldige mich............, ich wollte nicht so altmodisch denken. Natürlich muss ein Mädchen nicht gleich immer ein Freund haben, manchmal fliegt die Liebe auch auf das selbe Geschlecht.“, der Blick der Mitarbeiterin fixierte sich weiter auf Tina:

„Ich verstehe dich voll und ganz. Manchmal kann auch eine Frau nur die wahre Liebe erwidern.“

„Bitte was?“, meinte Tina mit hoher Stimme. Sie sah kurz zu Alina und daraufhin versank das braunhaarige Mädchen förmlich im Boden.

„Warten sie........., ich habe einen Freund.“, erklärte Alina. Sie war für einen kurzen Moment verlegen.

Alina schloss ihre Augen und daraufhin schüttelte das Mädchen ihren Kopf, bis sie wieder zu Tina sah und noch einmal errötete.

„Oh.........“, meinte die Mitarbeiterin erschrocken. Sie sah kurz zur Seite.

Es klingelte in diesem Moment ein Telefon und die Mitarbeiterin eilte schweigend in den Laden.

Nun standen die beiden Mädchen vor dem Laden und es herrschte eine unangenehme Stille,

bis Alina ermutigend wieder meinte:

„Lass uns weiter einkaufen und nicht darüber nachdenken...........“, Tina nickte nur langsam.

Das Mädchen bekam die Vorstellung nicht aus dem Kopf, statt mit Rick, mit Alina in einer Beziehung zu sein. Wie kam die Frau nur auf so einen Gedanken? Wieso hatte sie das laut ausgesprochen? Tina war der Moment so peinlich, dass sie sich am Liebsten weg wünschte.


 

Auch nach einigen Minuten stand das braunhaarige Mädchen noch völlig paralysiert vor dem Klamottenladen, der heute schwarze Jacken im Angebot hatte.

Daraufhin kam Alina durch die Tür zu Tina.

Sie präsentierte sich in einer schönen blauen Jacke. Sie war innen ein wenig gepolstert und am Kragen war sie mit Wolle verstärkt. Es war deutlich eine Winterjacke.

„Ist das nicht ein wenig warm da drin?“, fragte Tina vorsichtig nach.

„Ja schon, aber eine Winterjacke kann man nie zu früh kaufen!“, erklärte Alina stolz.

„Aber..........“, meinte sie anschließend.

„..........juckt die ein wenig..........., ich denke, ich nehme sie nicht.“, daraufhin ging Alina wieder in den Laden.

„Außerdem steht dir blau nicht, du siehst schöner aus wenn du weiterhin dein grün trägst...............“, murmelte Tina vor sich hin.

Alina blieb stehen und drehte sich lächelnd um:

„Du bist wie immer ehrlich, dass schätze inzwischen an dir. Ich hatte wohl am Anfang nicht ganz darauf geachtet.“, erklärte die Blondine, anschließend ging sie weiter.

Tina stand wieder völlig errötet da und dachte nach:

„Warum ist das plötzlich so anders? Warum ist sie so anders? Früher hat sie mich doch gehasst, immer gehasst, aber heute..............? Was ist............, ich verstehe nicht..................?“, das Mädchen brachte kein klaren Gedanken mehr zusammen.


 

Eine Lautsprecherdurchsage brachte Tina wieder aus ihren Gedanken;

„Liebe Kundinnen und Kunden! Heute dürfen wir ihnen mitteilen, dass es eine zweistündige Autogrammstunde der Band 'Hotelbewohner' im östlichen Flügel des vierten Stockwerkes gibt. Die ersten hundert Besucher bekommen sogar ein Foto mit ihrem Lieblingsbandmitglied.“, verkündete die weibliche Stimme stolz.

Plötzlich eilten aus den Läden vereinzelt Frauen, die zugleich die Rolltreppe hinabfuhren.

Auch ein paar Mitarbeiterinnen konnten sich wohl nicht halten.

„War das nicht die Band von damals? Die Band auf der Insel? Die ist heute hier? Was für ein Zufall.“, Tina musste für einen Moment an das Konzert denken und an die Geschehnisse mit Mr. S, also dieser großen Bestie.

Ihr machte es aber seltsamerweise kein Kummer mehr, darüber nachzudenken. Aber wieso?

Dieses Biest war unheimlich gewesen. Tina wusste noch, dass sie damals so große Todesangst hatte, sodass sie nichts mehr tun konnte.

Plötzlich fiel dem braunhaarigen Mädchen die unheimliche Stille auf, die auf einmal im Stockwerk herrschte.

Es schauderte sie plötzlich und das Mädchen sah sich um.

Etwas stimmte hier ganz und gar nicht, aber was war es?

Sie hörte das Gerenne von mehreren Leuten über ihrem Stockwerk, aber war der Zugang nach oben nicht gesperrt? Ein Schild bei den Rolltreppen verwies doch darauf? Außerdem waren wohl heute keine Bauarbeiten dort oder nicht?

Hatten die Arbeiter da oben nur eine Pause gemacht? Hatten sie so still gearbeitet?

Man konnte aber jetzt deutlich Schritte wahrnehmen und dann erkannte Tina noch etwas.

Sie erkannte ein Trupp von fünfzehn maskierten Männern, die von der oberen Rolltreppe hinabfuhren und das braunhaarige Mädchen anstarrten, als sie sie entdeckten.

„Oh nein.............!“, dachte Tina entsetzt.

Stark zitternd versuchte sie in ihre Tasche zu greifen, um Sasons zu beschwören, aber sie vergaß, dass der Reißverschluss zu war und sie somit erst daneben griff.

„Hände hoch, Mädchen!“, sprach zugleich einer der fünfzehn Maskierten.

Als Tina zu ihm sah, erstarrte sie. Der Mann hatte eine Schusswaffe auf Tina gerichtet und er kam immer näher. Ein Teil der anderen schickte er nach unten. In diesem Moment kamen von oben auch wieder fünf Stück nach unten.

Schritt für Schritt kam der Mann näher.

Langsam wanderten die Hände des Mädchen nach oben.

„Du wirst als Geisel dienen, auch wenn du das Recht hättest zu sterben!“, betonte der Mann mit einer harschen Stimme.

Die Worte gingen durch Mark und Bein.

In dem Moment kam Alina aus dem Laden und attackierte den Mann mit einem gezielten Schlag ins Gesicht, aber bevor sie ihn getroffen hätte, ließ dieser seine Waffe fallen und wich nach hinten. Zeitgleich ließ er sein Fuß zur Seite schwenken, sodass er in einem Drehsprung ihr ein Tritt ins Gesicht verpassen konnte.

Es schmerzhaft aus und Alina flog mit Wucht zurück.

Bewusstlos und blutend aus der Nase lag Alina da.

„ALINA! NEIN!“, rief Tina entsetzt und sie wollte zu ihr eilen, da spürte Tina den festen Griff des Mannes um ihrem Hals:

„Ein Schritt noch und deine Freundin stirbt! Ich erweise euch die Ehre, dass ihr das Tribut für unser Hauptspektakel werdet, also haltet still!“, daraufhin warf der Mann sie zu Boden und zwei weitere Maskierte fesselten die Mädchen anschließend.

Niemand war in der Nähe, der den beiden helfen konnte.

Tina fühlte sich deswegen plötzlich ganz allein und daher wünschte sie sich, dass jemand kommen würde, der Alina oder ihr half, vor allem Alina. Sie war verletzt.

Hoffentlich ging es ihr gut. Sie hatte ein heftigen Tritt abbekommen und dabei hatte sich das Mädchen schützend vor Tina gestellt. Etwas was das braunhaarigen Mädchen unendlich traurig machte.

„Rick.........., bitte.............., bitte komm her und hilf uns............, bitte..........!“, dachte Tina mit Tränen in den Augenwinkeln, als sie von einem kräftigen Mann auf die Schulter geworfen und in das nächst obere Stockwerk gebracht wurde.



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