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Neue Welt

Spuren der Zeit
von

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-2|11-

Shamehen fing an zu lachen, „wisst ihr, die Krieger damals haben genau so ausgesehen, wie ihr jetzt, als sie das hörten.“

„Nun, Es ist beim ersten Hören etwas verzwickt...“ grübelte Dilenna vor sich her.

Shamehen stand auf, „darf ich euch noch einschenken?,“ Thrian schüttelte stumm den Kopf und war noch mit seiner ersten Tasse beschäftigt, während Dilenna ihm ihre entgegenstreckte.

„Nein, danke,“ murmelte Jounia, welche ihren Krug mit beiden Händen umschlang, um sie zu wärmen. Shamehen füllte die beiden Behälter wieder auf, „Es ist eben eine sehr alte Fabel. Eine der Bekanntesten, die ich kenne und ebenso die Älteste.“

Er übergab Dilenna ihren Tee, setzte sich wieder zu ihnen seitlich vor das knisternde Feuer und fuhr fort: „Ich habe sie schon so viele Male in meinem Leben gehört, sodass ich sie inzwischen frei erzählen kann...

Man sagt, in der Fabel ginge es um einen ungeheuren Magiekünstler, der einen mächtigen Fluch aussprach.

Vor langer Zeit waren hier in meiner bescheidenen Hütte zwei Reisende für einen Blutschwur, die viel herum gekommen sind. Wir unterhielten uns die halbe Nacht und sie berichteten mir von weiteren Erzählungen...,“ Shamehen blickte auf und sah die zusammengekniffenen Augen Jounias, „mit einem Blutschwur, musst du wissen, kann ich beschädigtes Blut eines Wesens reinigen. Sie erzählten mir jedenfalls von der Idee, es handle sich bei dem Schein um einen weiteren Magier, der vom herankommenden Lehrling vernichtet wurde, bevor er den Fluch aussprach. Daran glaube ich allerdings nicht,“ Shamehen erhob sich erneut, als er bemerkte, dass Thrian und Jounia inzwischen ebenfalls ihren Krug geleert hatten.

„Wieso nicht?,“ brummte Thrian und übergab seinem Gegenüber den Behälter. „In der Fabel ist die Rede von den Wesen der ganzen Welt. Ich glaube nicht, dass ein einzelner Magier die Macht über eine ganze Welt haben kann. Und, dass ein einfacher Lehrling es schafft, diesen zu vernichten. Aber lasst euch gesagt sein, dass ich keine Beweise für jegliche Erzählungen habe...

Andere halten die übergreifende Erwähnung vom hellen Schein für ein dünnes Gerücht. Für eine Beschreibung der Zeit vor dem großen Krieg...,“ er stoppte seine Erzählung und überreichte seinen Gästen die neuen Getränke, "der Sturm der Zeit. Vor längerer Zeit hörte ich eine weitere Geschichte, oder Auffassung, darüber. Einer, welche nichts mehr mit der Magie zu tun haben soll, sondern mit dem Beginn des großen Krieges... So soll der Sturm viel mehr als Heer angesehen werden, als eine Art großer Armee, welche sich heimlich ansammelte und letzten Endes den Krieg begonnen haben soll. Und dieses Heer soll so eine Wucht mit sich gerissen haben, wie ein alles verwüstender Sturm..."

„Shamehen,“ wagte Jounia endlich ihre Worte und er hob seinen Blick in ihre Augen, während er sich wieder setzte, „verzeih', wenn ich dich unterbreche, aber was hat das Ganze mit mir zu tun?“

„Du, Jounia, bist, würde ich sagen, der Beweis für eine weitere Art von Verständnis für die Fabel. Es gibt viele, vielleicht ein dutzend Theorien, schließlich gibt es sie schon eine halbe Ewigkeit. Ich habe davon hören dürfen, es gäbe, wegen der Formulierung „alte Welt“, seit diesem Fluch eine zweite, neue Welt neben der unseren. Manche sagen, sie sei erschaffen worden, andere behaupten, sie wurde nur an unserer wie herangezogen...

Die meisten jedoch hielten das bislang für zu weit hergeholt.

Wenn du, wie du sagst, aus einer anderen Welt kommst, dann entspricht eines davon allerdings vermutlich der Wahrheit... Erstaunlich,“ Shamehen senkte seinen Krug und sah aufgelöst in die Leere.

Auch seine drei Gäste staunten über seine Worte und wussten für den ersten Moment nicht, was sie sagen sollen. Jounia war stumm und wie gelähmt aufgrund der Idee, aus einer einer anderen Welt zu kommen. Sie schaute kurz herüber zu Thrian und Dilenna, die ebenfalls im Innern grübelte und von einer eigenen, inneren Idee gepackt wurde, jedes Wort aller Fabeln, die sie kannte, noch drei weitere Male auseinander zu nehmen.
 

„Einer.. anderen Welt? Kann ich denn irgendwie wieder zurück kommen?,“ fragte Jounia schließlich.

„Das kann ich dir leider nicht sagen, Jounia,“ Shamehen der einsame Seelenhirt senkte seinen Blick wieder herab auf sie und stand auf, „dazu müssten wir wissen, wie du zu uns hier hin gelangen konntest,“ er fing an, ungeduldig und grübelnd in seiner Hütte auf und ab zu gehen, wedelte mit seinen Händen beim Artikulieren herum. Es war, als würde Shamehen all die alten Geschichten aus seinem Repertoire holen. Alles, was er bislang in seinem Leben hörte, alle Geschichten und Legenden, all jene, die er erlauschte und jene, die ihm Wanderer erzählten fügte er zusammen auf einfachem Pergament, „wenn du wirklich von dort kommst, Kleine... bringst du uns ein Stück vergessener Geschichte unserer eigenen Welt zurück.

Es ist einfach... bemerkenswert.“



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