Tsuki no Hikari von Ookami-no-Tenshi (Mondlicht) ================================================================================ Kapitel 42: Die letzte Prüfung ------------------------------ „Text“ Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Nur stockweise kann Miyuki einatmen, während der leblose Körper vor ihr auf den Boden knallt. Akumas Augen sind weit aufgerissen, als er krächzend die Worte spricht: „Du Idiot,... warum... hast... du das... getan?“ Damit fällt auch der Komoriyokai auf seine Knie und tut seinen letzten Atemzug. Noch immer wirkt die Situation unwirklich, Miyuki scheint sie nicht ganz zu realisieren. Direkt vor ihr liegt der leblose Körper ihres Bruders, der sich im letzten Moment zwischen sie und Akuma geworfen hat. Gleichzeitig hat er dem Komorigeneral sein Schwert ins Herz gerammt und ihn so mit sich in den Tod gerissen. Vorsichtig berührt die Hanyou die immer noch blutende Wunde an der Brust von Katô und blickt dabei in seine starren, kalten Augen. Erst nur flüsternd fängt sie an zu sprechen: „Katô? Katô steh auf. Lass das endlich, steh wieder auf. Katô? Katô?!“ Mittlerweile rinnen Tränen wie Sturzbäche über Miyukis Wangen und sie drückt ihre Arme auf die blutende Brust des Toten, um eine Wiederbelebung zu starten. Schluchzend schreit das Mädchen immer wieder den Namen ihres Bruders. „Das kann nicht sein! Nein, ich habe dich doch gerade erst wieder gefunden! Katô, du darfst mich nicht alleine lassen! KATÔ!“ Doch ihre Rufen werden nicht erhört. Immer wieder versucht Miyuki sein Herz wieder zum Schlagen zu bringen, doch es nützt nichts. Einsehen, dass es sinnlos ist, kann sie im Moment aber noch nicht. Obwohl Akumas Schwert genau an die Stelle, an der sich Katôs Herz befindet getroffen hat. Erst als eine Hand sich auf Miyukis Schulter legt, schaut sie verweint auf. Sesshoumaru steht neben ihr und erst jetzt bemerkt die Hanyou seine Anwesenheit. Als der Yokai sein Schwert zieht, wird dem Mädchen klar, was er vorhat und auf einmal entsteht ein leuchtend heller Funken Hoffnung in ihrem Herzen. Doch urplötzlich bleibt der Inuyokai mitten in seiner Bewegung stehen. Sofort fragt Miyuki ängstlich: „Was ist los? Stimmt etwas mit Tensaiga nicht? Los, belebe ihn wieder Sesshoumaru, komm schon! Es darf nicht hier zu Ende sein, nicht heute! Bitte!“ Doch auch als der Daiyokai das Schwert des Himmels über Katôs Körper sausen lässt, passiert nichts. Es ist Zwecklos, er kann keine übernatürlichen Wesen um seinen toten Körper herum sehen. Warum das so ist, ist ihm selbst ein Rätsel. Sogar von dieser Entfernung aus kann er die todbringenden Wesen um Akumas Körper herum sehen. Seine Fähigkeiten hat er demnach nicht verloren. Was ist also los? Plötzlich jedoch erscheint etwas anderes über dem Körper des Mischlings. Eine Gestalt in schwarze Tücher gehüllt, an der man an manchen Stellen strahlend weiße Haut durchscheinen sehen kann. Ohne nachzudenken schreit Miyuki den Fremden an, der ihnen schon einmal Probleme bereitet hat. „Warst du das?! Funktioniert Tensaiga deinetwegen nicht?! Ich bringe dich um du Scheusal!“ Mit Tränen vor Wut in den Augen springt die Hanyou aus ihrer Position auf und will nach dem Stoff des Fliegenden greifen, der sie durch das Tuch über seinem Gesicht nur anlächelt. Bevor das Mädchen auch nur in seine Nähe kommen kann, bricht ihr Körper in sich zusammen. Miyuki kann sich nicht erklären, was gerade passiert ist. Sie kann sich nicht bewegen, keines ihrer Körperteile spüren. Nur ihre Augen sind noch unter ihrer eigenen Kontrolle. Als sie auf den Boden zu fallen droht, fängt Sesshoumaru die Hanyou schnell auf und so liegt sie nun starr in seinen Armen und blickt ängstlich zwischen dem Inuyokai und dem Verschleierten hin und her. „Keine Angst kleine Hanyou, du wirst dich schon bald wieder bester Gesundheit erfreuen können. Jedenfalls ist das so, sollte Sesshoumaru die richtige Wahl treffen.“ Bevor noch ein weiteres Wort fällt, weicht der Fremde jedoch plötzlich einen halben Meter zur Seite. InuYasha hat sich versucht an ihn heran zu schleichen und wollte ihn gerade niederstrecken. Leider aber hat der Fremde zu schnell reagiert und wirft den Hanyou mit einem einfachen Luftstoß nach hinten an die Steinwand. Zur selben Zeit fängt er den heiligen Pfeil zwischen seinen Fingerspitzen, den Kagome zu Inus Unterstützung abgeschossen hat. „Unmöglich“, flüstert sie, während der Mann in schwarz nur dunkel lacht. „Wer bist du und was willst du von uns?!“, brüllt Koga vom anderen Ende der teilweise zerstörten Höhle herüber und er läuft ebenfalls wütend auf den Fremden zu, der augenblicklich wie ein Schatten verschwindet und hinter Koga wieder auftaucht. „Das hat nichts mit dir zu tun Wölflein, also misch dich nicht ein“, flüstert er gefährlich leise in das Ohr des Ookamiyokai und schleudert ihn wie InuYasha zuvor weg von sich. „Also, nun zurück zum Wesentlichen. Die letzte Prüfung, habt ihr sie vergessen?“, fragt der Verschleierte leicht amüsiert. Sesshoumaru blickt daraufhin noch ein wenig kälter drein, als er es sowieso schon tut und Miyuki kann nur ihre Augen aufreißen. „Nun ist es endlich soweit. Die finale Prüfung, die euch beiden erlaubt für immer im Mittelalter zu bleiben und der Lord des Wesens wird sie ablegen.“ Bei diesen Worten blicken alle zu dem Daiyokai, der nur unverändert auf den Schwebenden schaut. „Wie du siehst mein Guter, habe ich deine kleine Hanyou völlig unter meiner Kontrolle. Aber ich besitze auch die Macht, Tensaiga zu lenken. Das heißt, du wirst nun eine Entscheidung treffen müssen. Entweder du entscheidest dich für Miyuki, dann wird sie sich wieder normal bewegen können und keinen Schaden davontragen, oder du entscheidest dich für Tensaiga und damit könntest du den kleinen Halbwolf zu deinen Füßen retten. Dann wird die Hanyou jedoch nie mehr so, wie sie einmal war. Bald schon kann sie zwar ihren Oberkörper wieder bewegen, aber ihre Beine werden für immer unbrauchbar sein. Lass dich nicht hetzen. Bedenke jedoch, dass die Zeit um das tote Wölfchen zu retten fast abgelaufen ist, also lass dir auch nicht allzu viel Zeit mit deiner Entscheidung, mein Lord.“ Auf einen Schlag ist es mucksmäuschenstill in der Höhle und erneut liegen alle Augen auf dem Inuyokai. Dieser lässt sich von der ganzen Tirade nicht beeindrucken. Was soll an dieser Entscheidung schon schwer sein? Natürlich weiß er die Antwort schon lange, doch bevor er den Mund aufmachen kann, um auch nur ein Wort zu sagen, spürt der Dämon etwas Nasses auf seinen Unterarm tropfen. Augenblicklich blickt er zu der Hanyou, deren leuchtend blaue Augen mit Tränen gefüllt sind. Es ist ihm sofort klar, was Miyuki ihm sagen will. Dem Mädchen wäre egal, sich nicht bewegen zu können, solange sie nur ihren Bruder bei sich hat. Doch das ist Miyukis Sicht der Dinge. Kurz bleibt es noch still, bis man Sesshoumarus schneidend kalte Stimme durch die Höhle schallen hört, die nur ein einziges Wort ausspricht. Ein Wort, welches das Herz der Hanyou in tausend Stücke zerbrechen lässt. „Miyuki.“ „Damit ist es entschieden“, bestimmt die in Tücher gehüllte Gestalt und augenblicklich kann das Mädchen sich wieder vollkommen frei bewegen. Sofort springt sie auf und knallt Sesshoumaru mit der flachen Hand auf die Wange. Dieser bewegt sich nicht und schaut nur ungerührt zu der Hanyou, die ihn laut anschreit: „Warum hast du das getan?! Du hättest Katô retten können! Du arrogantes Scheusal, verschwinde endlich! Wärst du doch nur an seiner Stelle tot!“ Während das Mädchen sich erneut über den toten Körper ihres Bruders beugt und hemmungslos beginnt zu weinen, spürt der Daiyokai einen kleinen Stich in seinem Herzen. Aber warum tun Miyukis Worte ihm weh? Er hat das für sich selbst Praktischste gewählt und eigentlich sollte sie doch froh sein, dass ihr Name es war, den er ausgesprochen hat. ~Diese Uneinsichtigkeit liegt sicher in Miyukis menschlichen Genen ~, denkt der Inuyokai für sich selbst und steht auf. Er geht nun in die Richtung, in der Rin mit den anderen Kindern verharrt und keiner denkt auch nur daran ihn aufzuhalten. Wie erwartet haben die Mädchen an denen er vorbei geht ebenfalls Tränchen in ihren Augenwinkeln, doch das stört ihn nicht. Doch dann sieht er fast zufällig in das Gesicht von InuYasha, der ihn mit einem solch kalten und herablassenden Blick ansieht, sodass sogar sein Eigener dagegen nach Nichts aussieht. Länger als nötig blickt Sesshoumaru seinen Bruder an. So einen abwertenden und enttäuschten Blick hat er bei dem Hanyou noch nie gesehen. Hat dieser etwa wirklich gedacht, er würde für das Wohl eines Anderen handeln, wenn es für ihn selbst nur Nachteile hinterher zieht? Mittlerweile müsste sogar InuYasha ihn so gut kennen und doch zweifelt der Dämon irgendwo tief in seinem Herzen mittlerweile an seiner Entscheidung. Wäre eine Frau, die nicht laufen kann, denn wirklich so schlimm gewesen? Mittlerweile gibt es unter den Menschen sogar diese neuartigen Rollstühle. Doch nun verdrängt Sesshoumaru seine Gedanken erst einmal und folgt dem Weg in die Kellerräume des Steinpalastes. Miyuki liegt noch immer halb auf dem Körper des Toten. Das mittlerweile kalte Blut stört sie dabei nicht. Im Moment möchte sie einfach nur bei ihm sein. Niemand von ihren Freunden im Mittelalter traut sich zu der schluchzenden Hanyou hinüber, um sie zu trösten. Was kann man in so einer Situation schon groß sagen? Ändern wird sich durch keine gesprochenen Worte etwas. Während sie ihr Gesicht immer noch gegen den immer kälter werdenden Körper drückt, spürt Miyuki auf einmal etwas warmes und feuchtes auf ihrem Haarschopf. Vorsichtig blickt sie nach oben, nur um kurz darauf in das lächelnde Gesicht von Katô zu blicken. Seine Haut ist durchsichtig und die Wunde ist verschwunden. Erneut beugt sich der Mischling ein letztes Mal zu seiner Schwester hinunter und küsst nochmals ihre Stirn. Mit einem Finger wischt er Miyuki, die sich nicht zu bewegen traut, die Tränen von den Wangen. „Tränen stehen dir nicht, Imouto-chan“, flüstert er dabei leise und legt seine lange Kette ab, die er unter seiner Rüstung immer versteckt trug. „Vergiss mich nicht und pass auf dich auf meine tapfere kleine Schwester. Die Kette ist für Mina-chan, bitte gib sie ihr.“ Nach diesen letzten Worten steht das durchsichtige Abbild Katôs auf und schenkt seiner Schwester noch ein letztes, warmes Lächeln, ehe er die ihm angebotene Hand des verschleierten Fremden nimmt und sich mit ihm in Nichts auflöst. Das Einzige, was nun davon zeugt, dass Katô nochmals hier gewesen ist, sind die Kette, die vor vor Miyuki liegt und das warme Gefühl an ihrer Stirn. Erst nach wenigen Sekunden kann die Hanyou ihre Gedanken wieder gänzlich ordnen und sie blickt kurz zwischen dem mittlerweile seelenlosen Körper ihres Bruders und der Goldkette hin und her. Vorsichtig nimmt sie das feingliedrige Schmuckstück in ihre Hände und betrachtet den leicht verschnörkelten Anhänger. Man sieht, dass er noch zu öffnen ginge, aber das soll Mina übernehmen, immerhin ist die Kette für sie bestimmt. Leicht lächelt Miyuki traurig und schaut erneut auf den Fleck, an dem Katô in leuchtendem Licht verschwunden ist. Dann steht sie langsam auf und lässt einen letzten wehmütigen Blick über seinen Körper schweifen. Ihre Augen schimmern gläsern, als sie ihm schlussendlich den Rücken zudreht und in Richtung Palast geht. Die Hanyou muss Mina die Kette überreichen und ihr leider auch die Wahrheit über Katô erzählen. Es bleibt ihr immerhin auch nichts anderes übrig. Bei diesem Gedanken rinnen erneut ein paar Tränen über Miyukis Wangen. Immer noch stellt sich ihr keiner in den Weg. Kagome hat sich in der Zwischenzeit zu InuYasha gestellt und kuschelt sich an seine Brust an, während auch die Miko leicht schluchzen muss. Ayame hat sich auf den Weg zu ihren Kindern gemacht und wird dabei natürlich von Koga begleitet. Jaken kümmert sich derweil um Ah-Uhns Verletzungen und Kohaku kann nicht anders, als leise in Kiraras Fell zu weinen. In der letzten Zeit, in der keiner von ihnen Beiden sich wirklich bewegen durfte, ist Katô ihm ein wirklich guter Freund geworden. Nun ist auch das vorbei. Auf einen Schlag hat Kohaku schon wieder jemanden verloren, den er gern hatte. Warum muss immer ihm so etwas passieren? Schritt für Schritt geht Miyuki weiter in das Untergeschoss. Mit jedem Meter bildet sich ein größerer Kloß in ihrem Hals. Doch schon nach der Hälfte des Weges rennt ihr plötzlich jemand entgegen und bleibt nur wenige Meter vor ihr mit Tränen in den Augen stehen. „Wo ist er ?! Wo ist Katô und warum ist er noch nicht zu mir gekommen?“, fragt Mina aufgelöst. Miyuki kann nichts mehr sagen, sondern übergibt ihrer Freundin nur noch die Kette. Diese fragt mit unsicherer Stimme: „Was ist das? Warum gibst du es mir?“ Nur stockend kommt der Hanyou über die Lippen: „Er,... er wollte... es so.“ Mina kann starrt fast ängstlich auf die goldene Kette. Sie hat Angst vor dem Inhalt des Anhängers und mit zitternden Fingern beginnt sie ihn schließlich doch zu öffnen. Leise liest sie sich den eingravierten Text durch und bricht sofort darauf schreiend und weinend zusammen. Miyuki wirft ebenfalls einen Blick in den Anhänger und flüstert die dort stehenden Worte: „Aishiteru watashi no tenshi. Ich liebe dich mein Engel.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Es ist schon wieder spät geworden, gomen nasai! Außerdem macht mich der Tod von Katô selbst traurig, aber eigentlich war es von Anfang an so vorhergesehen. T.T Ich bin wirklich unmöglich! Falls ihr euch fragt, woher er die Goldkette hatte, seine Mutter hat sie ihm kurz vor ihrem Tod geschenkt. Seitdem hatte er sie immer bei sich. Naja, ich würde gerne wissen, was ihr denkt und wie ihr das Kapi findet! ;) Nächstes Mal heißt es: Verzeihen kann ich ihm nie Lg. eure Ookami-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)