Between the lines von Erenya (Missing parts) ================================================================================ Kapitel 4: Between the secrets ------------------------------ Ernst sahen Syo und ich einander an. Sollte er doch der Meinung sein, dass Haruka besser war. Immerhin hatte sie Starish gegründet. „Ich will dir nur noch eines sagen, es ist absolut unprofessionell, wie du dich benimmst, Kurusu-kun. Es gibt genug Idolgruppen da draußen die keinen persönlichen Songwriter haben. Diese müssen sich immer auf eine andere Person einstellen. Genauso wie ich ein Songwriter bin, der sich immer auf neue Dinge einstellen muss. In der Regel schreibt ein Songwriter nicht ein Lied dass auf die Personen zurecht geschnitten ist, sondern auf das Thema, welches vorgegeben wird. Es heißt es wird ein Liebeslied gebraucht, also wird eines geschrieben. Der Auftraggeber wünscht einen historischen Touch, also muss das umgesetzt werden. Und ich habe schon einige solcher Jobs gehabt. Doch ihr seid was besonderes. Für euch gibt es keine Themen, weil ihr bei jedem strahlt und so ein warmes Gefühl vermittelt und das liegt daran, dass die Lieder Ausdruck eines jeden von euch sind. Es ist also nicht leicht für mich, so etwas umzusetzen und doch versuche ich es mit allem Wissen was ich über euch habe. Auch wenn du es mir nicht glaubst, aber ich bin ein Fan von euch. Ich habe jeden eurer Auftritte gesehen, jede CD gekauft, jedes Merchandise besorgt, so gut es ging, selbst wenn es limitiert war. Deswegen werde ich sicher nichts tun, was Starish schadet und dass die Presse es bemerkt hat, regt mich auch auf, denn für mich als Songwriter heißt es, dass ich versagt habe. Aber das liegt auch nur daran, dass ich nicht Nanami-san bin. Dass ich euch nicht den ganzen Tag begleiten kann. Und ja ich kann es nicht. Ich habe mir ein Privatleben hier aufgebaut, habe Freunde mit denen ich gerne Zeit verbringe, schreibe einen Blog mit selbstgemachten Geschichten, schreibe privat das ein oder andere Lied, zocke Videogames und noch viel mehr. Noch dazu hab ich nie den Luxus bekommen in dieses Gebäude hier ziehen zu dürfen. Ich muss jeden Tag über eine Stunde von A nach B fahren nur um meinen verdammten Job machen zu können. Ich habe auch keine Limousine, die mich fährt. Deswegen, ihr könnt von mir erwarten was ihr wollt, aber nicht das ich Nanami-san werde.“ Der Frust der letzten Wochen und Tage war einfach aus mir herausgeplatzt und das nur, weil ich mich von Syo angegriffen fühlte. Ich hatte nicht einmal das Gefühl diesen Song heute noch schreiben zu können. „So, und nachdem ich das klar gestellt habe, entschuldigt mich. Ich glaube ich bringe heute nichts mehr zustande, wenn ich länger hier bleibe. Shining hat mir euren Terminplan gegeben, ich werde morgen Nachmittag wieder hier sein. Und dann schreiben wir diesen Song.“ Ich nahm meine Sachen und packte sie in die Tasche, deutlich zum Ausdruck bringend, dass ich es wirklich ernst meinte. Sie hielten mich auch nicht auf, was mir noch einmal deutlich machte, dass sie im Augenblick wohl genauso wenig mit mir arbeiten konnten. Immerhin in diesem Punkt waren wir uns einig. Aber schön.   Ich saß im Zug, als ich Mira anrief und wartete, dass sie ran ging. Meines Wissens nach waren heute keine Aufnahmen angesetzt, so dass ich mir sicher war, dass sie mit mir reden konnte. Sonst hätte ich wohl eine einfache SMS geschrieben. „Ich hab dich nicht so früh erwartet“, begrüßte sie mich und ich musste Lächeln. Zwischen uns beiden gab es kein einfaches „Hallo“ wenn wir miteinander sprachen. Meist kamen wir gleich zum Thema, was einfach nur gelingen konnte, weil wir den Namen der Anderen auf dem Display sehen konnten. „Es lief nicht so optimal.“ „Wieso?“ Ich seufzte und wusste, dass Mira es hören könnte. Sie hörte alles, zumindest vermutete ich das. Es hätte mich zumindest nicht gewundert, wenn sie selbst meinen aufgeregten Herzschlag hören konnte. „Es lief schon nicht so gut wegen dem Song, doch dann kam diese Pressekonferenz im Fernsehen und naja...“ „Oh richtig. Ich hab mir schon gedacht, dass es dich treffen würde, wenn du davon hörst. Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass es so früh passiert.“ „Und die Jungs sind nicht erfreut. Was wenn ich wieder versage, Mira?“ „Du hast nicht versagt. Natürlich ist der Song anders und ja die Presse wartet nur auf den ersten großen Skandal bei Starish, aber lass dich davon nicht runterziehen. Du hast einen tollen Job gemacht und Starishs Fans werden das auch so sehen. Selbst wenn jetzt Gerüchte aufkommen sollten, dass Starish einen Imagewechsel macht, es sind immer noch Starish und du hast ihren Charme in deiner Weise eingefangen.“ Ich schwieg und ließ mir ihre Worte durch den Kopf gehen. Sie hatte ja Recht. Selbst Haruka hatte gemeint das der Song gut war. Vielleicht würde das ganze auch nicht so schlimm sein wie ich jetzt erwartete. „Hast du schon eine Idee für den Song?“, fragte Mira nach einiger Zeit und ich musste unwillkürlich lächeln. „Erinnerst du dich an den Tag in Shinings Schule als die Songwriter Idols sein sollten und die Idols Songwriter?“ „Oh bitte erinnere mich nicht daran. Es war grausam. Wir haben an dem Tag kaum einen ordentlichen Song zustande bekommen.“ Mira lachte am anderen Ende der Leitung und ich stimmte mit ein. So grausam wie sie es sah, war es nicht einmal gewesen. Es hatte schon den ein oder anderen guten Song gegeben, irgendwie. „Wir haben an dem Tag aber viel gelernt. Wie es sich anfühlt ein Idol zu sein und wie viel Arbeit es ist.“ „Und wie viel auf einem lastet, wenn man einen Song schreiben muss. Es war wirklich lehrreich. Noch dazu hatten wir verdammt viel Spaß an diesem Tag. Ich kann mich noch an dein Gezettere erinnern, als du zum Tanztraining musstest.“ „Ich erinnere mich nur daran, dass du mir einen harten Rocksong schreiben wolltest.“ „Du bist immer die Personifizierung von Rock!“ Synchron lachten Mira und ich los und obwohl ich ein paar Augen auf mir spürte, war es mir egal, was die Menschen in der Bahn von mir dachten. Solange ich bei Mira war oder mit ihr sprach, machte ich mir nie wirklich was aus anderen. „Und du meinst ich kann diesen Song rocken?“ „Du kannst alles was du dir in den Kopf setzt und ich bin mir sicher, du hast dir bereits in den Kopf gesetzt diesen Song zu schreiben. Wenn du Hilfe brauchst, sag Bescheid.“ „Werde ich machen. Danke für alles, Mira.“ „Dafür sind Freunde doch da. Wir hören uns.“ Genauso wie unsere unvermittelten Begrüßungen waren auch unsere Abschiede etwas abrupt. Wahrscheinlich lag es daran, dass Mira meist auch etwas zu tun hatte und nicht Stundenlang reden konnte. Aber schon die paar Minuten die ich ihre Stimme hörte, taten mir einfach nur gut. Doch an diesem Tag hatte Mutter Schicksal nicht gerade vor mich mit Samthandschuhen anzufassen. Kaum dass wir aufgelegt hatten, erhielt ich eine SMS. Von Shining Saotome. Sie hatte eine gewisse Dinglichkeit.   Als ich den Konferenzsaal in Shinings Agentur betrat erschlug es mich förmlich mit meinen Otome-Hormonen. Dort saßen sie, 18 gutaussehende, heiße Jungs, die ich mochte, von denen ich in gewisserweise Fan war und die alle nicht sonderlich erfreut schienen. Nachdem ich Shinings SMS gelesen hatte, war mir ja schon klar gewesen, dass diese Konferenz mit Heavens und Starish stattfinden würde, dass nun aber auch Quartet Night hier war, überraschte mich doch schon. Ausnahmsweise war ich aber nicht die letzte, denn sowohl Shining als auch Raging waren noch nicht da. Ich suchte mir also einen Platz, wie gewohnt weit abgelegen von den meisten und setzte mich hin. Den Song für die restlichen Starish-Mitglieder konnte ich nun also vergessen. Denn heute würde ich garantiert nichts mehr zustande bekommen, soviel stand fest. Wenn ich endlich nach Hause kam, würde ich mich ins Bett legen und einschlafen oder eben etwas zocken und dabei einschlafen. Wäre ja nicht das erste Mal gewesen. Die Stimmung im Konferenzsaal war angespannt und ich war ehrlich froh, dass keiner der Jungs wirklich das Gespräch mit mir suchte. Gerade nach meinem Auftritt vom Nachmittag war es mir unangenehm gerade die S-Class und Cecil wieder zu sehen. Die Erlösung kam, als Raging und Shining den Saal betraten, ausnahmsweise durch die Tür, und ernst in die Runde sahen. Ich hoffte, dass es ernst war, hinter ihren Sonnenbrillen ließ sich nicht ganz so viel vermuten. Sie liefen ohne ein Wort zu sagen zu ihren Plätzen und setzten sich hin. Von meinem Sitzplatz aus hatte ich sogar das Gefühl unbeteiligt zu sein, eher ein Zuschauer der mal Mäuschen spielen durfte, die Wahrheit war aber eine ganz andere. „Worum geht es?“, fragte Eiichi nach einiger Zeit, als weder Shining noch Raging gewillt waren den Anfang zu machen. „Die Pressekonferenz heute lief nicht so gut. Morgen sollen die drei Songs als Digitalrelease auf den Markt kommen. Die Credits für den Song, wer ihn schrieb, sollten aber erst in fünf Tagen bei den Booklets vermerkt sein. Wie es scheint gab es einen Leak, der zu den Gerüchten führte, die thematisiert wurden.“ „But, an diesen diesen Gerüchten ist nichts dran. Miss Tailor ist nicht der Ersatz für Miss Nanami“, erklärte Shining womit er wohl auch gleich Starish klar machen wollte, dass mein Dasein nur temporär war. „Allerdings, wissen wir nicht wann Miss Nanami wieder einsatzfähig ist, weswegen es nicht ausgeschlossen ist, dass Miss Tailor auch für Quartet Night Songs schreiben wird“, setzte er nach und mir rutschte automatisch das Herz in die Hose als ich das hörte. Im Prinzip sagte Saotome gerade, dass ich wohl keine mir gewohnten Jobs mehr bekommen würde, solange Haruka aus dem Rennen war. Und wer wusste schon, wie lange diese Blockade bei ihr noch anhalten würde. „Wo ist Haruka?“, fragte Otoya plötzlich und stand dabei auf. Ihm war deutlich anzuhören, dass er sich um Haruka sorgte. Kaum dass seine Frage gestellt war, konnte ich aber ein zufriedenes Aufblitzen hinter Saotomes Brille wahrnehmen. Eine Zufriedenheit die mir galt. „Miss Nanami ist vorerst für unbestimmte Zeit im Urlaub, damit sie sich um ihre privaten Dinge kümmern kann.“ „Geht es Nanami-sans Großmutter immer noch nicht gut?“ Auf Masatos Frage hin schwieg Saotome und ich wünschte er hätte einfach Ja gesagt. Vielleicht wären die Ereignisse dann nicht so schlimm eskaliert. „Hat Haruka Schwierigkeiten? Ihre Sachen sind nicht mehr in ihrem Zimmer und wenn sie Probleme hat, wäre es vielleicht besser, wenn wir davon wissen. Wir könnten ihr helfen, immerhin ist sie unsere Freundin.“ Cecil war so unglaublich süß, nur schade, dass seine einzig wahre Prinzessin immer nur Haruka sein würde. Ein Grund mehr sie zu hassen. Doch ich konnte es nicht. „Und wie wollt ihr ihr helfen, wenn sie Probleme hat?“, warf Camus ein der deutlich nicht amüsiert war. Sicherlich gefiel Quartet Night diese Nachricht genauso wenig wie Starish, aber sie hatten immer noch eine gewisse Distanz zu Haruka, so dass es ihnen wahrscheinlich leichter fiel ihre privaten Sorgen in diesem Moment zu unterdrücken und sich auf die Arbeit zu konzentrieren. „Wir finden sicher einen Weg“, konterte Syo und innerlich musste ich genervt aufseufzen. Natürlich würden sie einen Weg finden... Ironie Button off. „Miss Nanami wird zurückkehren, sobald sie es für richtig hält. Solange werdet ihr mit Miss Tailor arbeiten. Diskret. Niemand wird mehr irgendetwas über den Verbleibt von Miss Nanami sagen oder sich auf jegliche Fragen zum Songwriter äußern. Understood?“ „Aber, was ist mit Haruka dass sie es für richtig halten muss, zurück zu kehren?“ Saotome schwieg und sah in die Runde. Er wusste schon wie er mit Starish umgehen musste und wahrscheinlich wusste er ebenso, dass er bereits jetzt zu viel zu Haruka gesagt hatte. „Wir können sie sich zurückholen, wenn wir sie bei ihrer Großmutter besuchen.“ „Das werden Sie nicht tun“, schritt nun Raging ein, der Tokiya fixierte wie ein Raubtier das darauf wartete seine Beute erlegen zu können. „Aber wenn wir mit Haruka reden kann ihr das helfen. Außerdem könnte sie Erenya ein paar Tipps zum schreiben geben, damit so etwas wie bei der Pressekonferenz nicht noch einmal passiert“, äußerte sich Otoya und versuchte dabei noch so unparteiisch wie möglich zu klingen. „Otoyan, willst du damit sagen, dass Ere-chan keine gute Arbeit geleistet hat?“ Reiji brachte sich nun ein und beugte sich etwas vor, so dass sein Kouhai deutlich das Lächeln auf seinen Lippen sehen konnte. Otoya zuckte etwas zurück und warf mir einen entschuldigenden Blick zu. „N-Nein das nicht.“ „Warum sollte sie dann Tipps von Kouhai-chan brauchen?“ Otoya schwieg, denn darauf schien er keine Antwort zu haben. „Nanami könnte ihr helfen unsere Arbeitsweise besser zu verstehen“, konterte dafür Tokiya. „Tch!“ Mein Blick glitt zu Camus, der die Arme verschränkte und Starish mit giftigen Blicken fixierte. „Meine Daten sagen, dass Tailor-sans Song nur um gut zwanzig Prozent anders ist als jene die Nanami-san schreibt. Dasselbe trifft auf den Song von Heavens zu. Dennoch hat sie überwiegende Gemeinsamkeiten mit den bisherigen Songs getroffen und sowohl Starishs als auch Heavens' starken Attribute zur Geltung gebracht. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Fan mit ungeschulten Ohr diese zwanzig Prozent heraushören wird ist gering. Allerdings weißt meine Datenbank diverse gleiche Samples auf, die diesen zwanzig Prozent ähneln, welches ein laut den gegeben Informationen ebenfalls Songs von Tailor-san sind. Das heißt die zwanzig Prozent Differenz in den Liedern kommen zustanden, da sie die Handschrift des Songwriters. Was ihr jetzt also verlangt ist diese Differenz zu beheben, indem sie Nanami-san imitiert oder kopiert.“ Mit großen Augen sahen die Jungs zu Ai, der so monoton seine Analyse heruntergeleihert hatte, dass selbst ich erstaunt war. Und dennoch, er setzte sich gerade für mich ein, auf eine sehr spezielle Weise. „Nein das nicht-“ „Dann hört auf und respektiert ihre Arbeit!“, brummte Yamato, der am Fenster stand und hinaussah. „Das tun wir ja aber-“ „Es reicht. Fakt ist Miss Nanami ist momentan nicht in der Lage Songs zu schreiben und wir haben eine fähige Songwriterin gefunden. Wir werden die Sache um Miss Nanami diskret behandeln.“ Damit war das letzte Wort gesprochen und Saotome erhob sich von seinem Platz. So wie er den Raum betreten hatte, verließ er ihn gemeinsam mit Raging und ließ die drei Gruppen, samt mir, zurück. „Wir müssen unbedingt zu Harukas Großmutter fahren“, fing Otoya plötzlich an, nachdem er sich scheinbar sicher war, dass Shining ihn nicht hören konnte. „Habt ihr Saotome nicht zugehört?“, fragte Camus brummend, alles andere als erfreut, dass diese Diskussion nun in die zweite Runde ging. „Wir sollen die Sache um Nanami diskret behandeln. Wir fahren sie doch nur besuchen.“ „Mitten in der Nacht?“, fragte ich und hatte nun die Aufmerksamkeit der Jungs auf mir liegen. „Mal ehrlich, es ist sehr spät. Und die Wahrscheinlichkeit das Nanami-san nun im Bett liegt und schläft ist sehr hoch. Wollt ihr sie wirklich wecken?“ „Ere-chan hat Recht. Um diese Uhrzeit besucht man sein Mädchen nicht, wenn man keine zweideutigeren Wünsche hat.“ Reiji lächelte und ich konnte sehen, dass bei dem ein oder anderen Starish-Mitglied ein roter Schimmer auf den Wangen aufleuchtete. Ausnahmsweise waren seine perversen Andeutungen doch mal zu etwas mehr gut als Haruka in Verlegenheit zu bringen. „Wir sollten alle nach Hause gehen und selbst eine Mütze Schlaf nehmen. Das kann nicht schaden. Überstürzt etwas zu tun ist niemals gut.“ Die Jungs dachten scheinbar wirklich darüber nach. Ein gutes Zeichen. Es fehlte nur noch ein kleiner Stoß in die richtige Richtung. Ein winzig kleiner. „Was würde Kouhai-chan sagen, wenn sie wüsste, dass ihr nicht genug Schlaf bekommt?“ Ein Lächeln zeichnete sich auf Reijis Gesicht ab, als dieser zu Starish sah. Er war es, der den Plan der Jungs über Bord warf. „Wahrscheinlich habt ihr Recht. Wir sollten alle nach Hause und schlafen.“ Erleichtert hörte ich, wie Tokiya nachgab. Und er schien für alle zu sprechen, denn sie erhoben sich und machten damit deutlich, dass es Zeit zu gehen war.   Ich war noch etwas länger im Konferenzsaal geblieben um mein geistiges Chaos etwas zu ordnen. Ich wusste ja was mit Haruka los war und es war mein Geheimnis. Eines, dass ich nicht erzählen durfte. Doch irgendwie machte es mir das ganze noch viel schwerer. Es wäre so einfach gewesen Starish alles zu sagen und sie damit von dummen Ideen abzuhalten. Oder mich in die ganze Sachen reinzuziehen und als Ausrede zu benutzen. Als mehr hatte ich ihren Versuch Saotome zu überzeugen nicht gesehen und das ärgerte mich. Gleichzeitig ehrte es mich aber, dass Quartet Night und Heavens mich irgendwie verteidigt hatten. Oder Starish von ihren Plan Haruka zu besuchen, abbrachten. Vielleicht lag es einfach daran, dass sie bereits Erfahrung damit hatten mit anderen Songwritern zu arbeiten. Dennoch es störte mich und ich würde die Nacht wohl nicht gut schreiben können. Zumal ich mir Sorgen darum machte, was ich tun sollte, wenn mal nicht Heavens und Quartet Night in der Nähe waren und ich die Jungs von dummen Gedanken abbringen musste? Haruka hatte sie mir immerhin anvertraut. Ich sollte an ihrer Seite bleiben, damit sie auch weiterhin ihren Kopf aufrecht halten konnten. Doch das war ein Mammutsprojekt. Ich seufzte und nahm meine Tasche. Zum zweiten Mal an diesem Tag würde ich zur Bahn laufen und mich auf den Weg nach Hause machen. Hoffentlich müsste ich dieses Mal aber nicht mitten auf dem Weg aussteigen und kehrt machen. Mit meiner Kapuze tief ins Gesicht gezogen, verließ ich das Gebäude und stellte erstaunt fest, dass dort, auf dem Parkplatz immer noch ein kleiner grüner VW Käfer stand, an dem eine Person gelehnt stand und auf jemanden zu warten schien. Ich wusste wer diese Person war und fragte mich, ob einer seiner Freunde wohl einen Abstecher in aufs Klo gemacht hatte, was ich aber eher für unwahrscheinlich hielt. Immerhin hatte ich geschlagene zehn Minuten alleine im Konferenzsaal verbracht um meine Gedanken zu ordnen. Da mein Weg mich sowieso an dem Auto vorbei geführt hätte, näherte ich mich der Person, bereit ein „Gute Nacht“ zu sagen, sobald ich sie passierte. Doch plötzlich löste er sich von dem Auto, zog eine Hand aus der Hosentasche und winkte. Verwundert und neugierig wandte ich meinen Kopf um, da ich wissen wollte, auf wen er gewartet hatte, doch da war niemand, außer mir. Das konnte also nur bedeuten, dass dieses Winken mir galt, oder? Vorsichtig und unsicher hob ich meine Hand und winkte zurück, woraufhin das Lächeln auf Reiji Kotobukis Gesicht breiter wurde. Nun konnte ich nicht mehr vorbei gehen und einfach nur eine gute Nacht wünschen. „Kotobuki-senpai, was machst du noch hier?“ Meine Verwunderung war aufrichtig, immerhin waren Quartet Night meines Wissens nach zusammen gezogen und versuchten das ein oder andere gemeinsam zu unternehmen, einfach um ihre Gruppe zu stärken. Daher hatte ich auch geglaubt, dass sie den Heimweg gemeinsam antreten würden. „Ich hab auf dich gewartet, Ere-chan.“ Ungläubig sah ich Reiji an und blinzelte ein paar mal um mir zu versichern, dass er wirklich noch vor mir stand und nicht nur Einbildung war. Das zweite Mal in meinem Leben, dass ich eine Person so ansah. Die erste war Shicchi. „Auf mich? Wieso?“ „Ich dachte eine kleine Fahrt am Abend könnte nicht schaden. Das bringt einen auf andere Gedanken. Außerdem teile ich mein Hobby gerne mit anderen. Und schau sie dir an, sie wartet darauf von dir bewundert zu werden. Sowohl von innen als auch von außen.“ Mit seinen Händen wies Reiji auf den Käfer, der als sein Heiligtum galt. Hübsch war er ja. Nirgendwo konnte man auch nur ein Staubkorn ausmachen. Selbst am Abend blitzte und blinkte sie und auch die Radkappen sahen aus wie neu. Ein deutlicher Beweis dafür, dass Reiji dieses Auto wirklich liebte. „Und du willst sie mit einem anderen Mädchen eifersüchtig machen?“ „Wir führen eine recht offene Beziehung.“ Ich hob eine Augenbraue und sah in Reijis lächelndes Gesicht. Er war wirklich eine Dauergrinse, doch dahinter verbarg sich etwas trauriges, dunkles. Etwas das ihm wohl keiner seiner Fans zumuten würde. Und auch etwas total perverses, was mich verunsicherte. Denn mit ihm wollte ich heute Nacht sicher nicht das Erwachsenwerden feiern. „Tut mir leid, dass ich ablehnen muss. Ich würde gerne endlich nach Hause fahren und einfach nur ins Bett fallen.“ „Ich kann dich fahren.“ „Nein nein, ich will dir nicht zur Last fallen.“ „Steig ein.“ Er öffnete die Tür ohne etwas zu meinen Einwand zu sagen und ließ mir damit nicht einmal eine Wahl. Das war eben typisch für Reiji. Er hatte sich etwas in den Kopf gesetzt und egal was man dagegen sagen würde, er würde es dennoch tun. „Du weißt nicht wo ich wohne.“ Und ich war stur genug es dennoch zu versuchen. Das Grinsen in Reijis Gesicht sagte mir aber, dass ich keine Chance hatte. „Dann sagst du es mir eben. Alles kein Problem.“ Ich seufzte, denn nun gingen selbst mir die Ausreden aus. Ohne weitere Diskussion stieg ich in den Käfer und just in dem Moment kam mir ein Gedanke, über den ich mich ärgerte, dass ich ihn nicht schon früher geäußert hatte. Die Tür fiel aber hinter mir zu und ich wusste, dass es zu spät war. Meine Mom wäre sicher nicht stolz darauf gewesen. Sie hatte mir immer gesagt, dass ich nicht mit Fremden mitgehen sollte. Dennoch schnallte ich mich an und ergab mich dem Schicksal, dass nun ein weiteres Mitglied des Uta Pri Fandoms meine Adresse erfahren würde. War ja nicht so als wüsste es nicht schon die Hälfte von Heavens oder Starish. Ich wartete, dass Reiji seinen Platz eingenommen hatte und sich selbst angeschnallt hatte, bevor ich zu dem Rückspiegel sah, an dem eine kleine Reiji Kotobuki Figur hing. Ich stippte sie kurz mit dem Finger an, so dass sie hin und her wackelte. „Niedlich der Kleine was?“ „Mh... wenn du nun noch Reiji Kotobuki Bettwäsche, seine Singles und anderes Merch hast, würde ich behaupten du bist ein Fan... von dir selbst.“ Reiji lachte, sagte aber nichts zu meinem Kommentar, sondern startete den Wagen und fuhr los. „Und dein coole Katzenjacke sagt mir, dass du ein Fan von Katzen bist.“ „Ein wenig.“ Ein wenig sehr. Reiji bemühte sich wirklich ein Gespräch zu suchen, ich hingegen versuchte Gespräche zu vermeiden, um bloss nicht wieder das empfindliche Thema Haruka anzuschneiden. Ich brauchte niemanden mehr, der mir sagte wie unglaublich toll sie doch ist und dass sie die Persönlichkeit einer Person in ihren Liedern festhalten konnte. „Ist das nicht die Jacke, die auch diese Pfötchen-Handschuhe hatte?“ „Jap. Die sind im Winter echt flauschig, auch wenn man damit nichts anfassen kann. Aber man kann die Pfötchen heben und Rawrrrrr machen.“ Zu meiner Schande musste ich gestehen, dass ich das immer tat, wenn ich mit Mira unterwegs war und wir freundschaftlich diskutierten. Mein Rawrrr gewann immer. „Das würde ich gerne mal sehen.“ „Es ist momentan nicht kalt genug für die Handschuhe. Das wird also bis zur nächsten Kältewelle warten müssen.“ Ich schwieg wieder und fragte mich ob ich gerade Mist gebaut hatte. In der Regel hätte ich wohl mit einem „Natürlich ich kann sie dir gerne gleich zeigen“ antworten müssen. Aber gerade an meinen schlechten Tagen war ich nicht so schnell beim schalten. Reiji bemerkte das sicher und wenn mich nicht alles täuschte, wusste er auch wieso das so war. „Dein Song vom Charity-Event hat wirklich Eindruck hinterlassen. Als ich ihn gehört habe, erinnerte ich mich an etwas.“ Fragend sah ich zu Reiji und er lächelte, während er auf die Straße sah. Sein Gesicht war von den Laternen beleuchtet und von den bunten Leuchtreklamen der Läden, an denen wir vorbei fuhren. „Ich musste mal für ein Spiel einen Charakter synchronisieren. Einen Samurai, blutrünstig, verspielt, stark... Jedenfalls ich musste einen Charaktersong für ihn einspielen und der Song war echt gut geschrieben. Er passte zu der Figur.“ Ich erinnerte mich dunkle an diesen Song. Denn ich hatte ihn als Auftrag geschrieben. Damals hatte aber noch nicht festgestanden, wer seine Rolle sprechen sollte. Demnach hatte ich den Charaktersong versucht so zu schreiben, dass es die Figur verkörperte. Wild, ungebändigt, aber doch leicht. „Genauso hat der Song gepasst. Sowohl zu Starish als auch zu Heavens. Du kannst stolz auf diese Leistung sein und musst dir keine Sorgen machen. Ihre Fans werden den Song lieben.“ Mir wurde auf einmal klar, warum Reiji gewartet hatte. Er wollte mich scheinbar aufmuntern und glaubte, dass eine Fahrt in seinem kleinen Käfer das richtige war. „Danke, Kotobuki-senpai. Aber, dass ist gar nicht mal so mein Problem. Sicher, der Song ist gut. Aber... was wenn er eben nicht gut genug ist und ich etwas kaputt mache damit. Ich möchte nichts zerstören was Nanami-san zusammen mit Starish aufgebaut hat.“ „Ich glaube nicht, dass du etwas zerstörst.“ „Ich denke schon. Die Presse hat es gemerkt und sicher werden es viele andere merken. Ich bin eben nicht Nanami-san“ „Ich denke eher, dass sie merken werden was für Potential noch in Starish steckt. Und für dich ist es auch eine gute Chance der Welt zu präsentieren, was du kannst.“ Ich seufzte leise und sah aus dem Fenster. Es war eindeutig, dass Reiji mich ermutigen und aufmuntern wollte. Ganz der Senpai eben. „Vielleicht habe ich gerade davor Angst. Es ist zu früh. Ich habe noch nicht gefunden was mir fehlt.“ „Was dir fehlt?“ „Nach meinem Abschluss an Shinings Schule und meinem Debüt als Songwriter, dachte ich ich könnte weiterhin nur für Mira und Hiroki schreiben. Doch Shining meinte es sei besser wenn ich Erfahrungen sammle. Und im Master Course würde ich sie nicht finden, weswegen ich auch nicht dort wohne. Offiziell hieß es, es seien keine Zimmer frei. Am Anfang war es nicht leicht aber irgendwie habe ich mich durch jeden Job gebissen. Dabei habe ich auch meine eigene Art zu arbeiten gefunden, was jetzt nicht immer optimal mit Shining lief. Und doch-“ „Hat er dir immer die Jobs gegeben für die du am besten geeignet warst. Das ist Shinys Talent. Er hätte dir sicher auch nicht diesen Job gegeben, wenn er nicht wüsste, dass du ihn am besten erledigen kannst. Deswegen, mach dir keine Sorgen. Es ist so wie Ai-Ai sagte. Der Song ist ein Starish Song, auch wenn er etwas anders klingt, aber er hat immer noch diesen Impakt, den Starish immer hat.“ Ich wusste, dass Reiji Recht hatte. Doch ich konnte nicht vergessen wie die Presse darauf reagiert hatte, dass jemand anderes diesen Song geschrieben hatte. „Was wenn sie nach Nanami-san suchen? Wenn die Presse sie bedrängt, Nanami-san daran zerbricht und nie wieder schreiben kann?“ „Wer sagt, dass sie nicht gerade jetzt einen Song für Starish schreibt?“ Ich schluckte schwer und ohrfeigte mich dafür, dass ich beinahe Harukas Geheimnis ausgeplaudert hätte. „Stimmt. Vielleicht sitzt sie gerade bei ihrer Großmutter, pflegt sie und schreibt einen unglaublich tollen Song für jeden von ihnen. Und für Quartet Night und Heavens gleich mit.“ „Irgendwie hoffe ich das. Was nicht heißen soll, dass Quartet Night nicht auch deine Songs singen würde. Auch wenn ich gestehe, dass ich unsere Kouhai manchmal beneide dafür dass sie Kouhai-chan haben.“ Ich hob eine Augenbraue und sah Reiji an. Wahrscheinlich war das was er zu Haruka gesagt hatte, wirklich ehrlich gemeint. Er liebte sie, weil sie gesehen hatte, wer er wirklich war. Kein Wunder also, dass er Starish beneidete. In diesem Punkt waren wir uns sehr ähnlich. Ein Gedanke der mich schmunzeln ließ. „Ich hoffe sie werden niemals erfahren was du mir hier gerade gesagt hast, Mr. I-stole-your-girlfriend-with-my-band Kotobuki.“ „Hey! Das ist nicht sehr nett so etwas zu sagen. Ich stehle niemanden seine Freundin.“ In Anbetracht der Tatsache, dass ich diesen Insider wegen seiner Folge aus Season drei mit Shicchi erschaffen hatte, konnte ich nicht anders als zu lachen. Er versuchte zwar sich zu verteidigen, aber er war dabei nicht sehr überzeugend und versuchte scheinbar nicht einmal überzeugt zu sein. „Ich hoffe, dass ich, sollten wir einmal zusammenarbeiten, auch dieses Lächeln sehen kann.“ Mein Lachen verstummte und wich dafür einem verlegenen Lächeln. Reiji hatte es echt drauf die richtigen Knöpfe zu drücken. Hätte ich einen Freund gehabt, ich hätte mir just in diesem Augenblick gewünscht, dass Reiji mich ihm stehlen würde, auch wenn mich das zu einem bösen Mädchen machte. „Und genau deswegen nennen meine beste Freundin und ich dich Mr. I-stole-your-girlfriend-with-my-band. Aber, danke für die Aufmunterung.“ „Das muss eine gute Freundin sein.“ „Sie ist die beste. Aber leider nicht hier. Ich musste sie da zurücklassen wo ich herkam und leider klappt die Kommunikation nicht ganz.“ „Habt ihr euch gestritten?“ „Nein. Es ist schwer zu erklären. Oder eher nicht. Von Deutschland nach Japan zu telefonieren ist verdammt teuer. Und da wir beide arbeiten ist das mit dem E-Mail schreiben so eine Sache. Noch dazu hat sie einen Freund der hin und wieder auch mal ihre Aufmerksamkeit möchte. Aber wenn sie mir schreibt, macht sie mir Mut. Außerdem lese ich hin und wieder alte E-Mails von ihr. Von der aktuellen Situation weiß sie zwar nichts, ebenso wenig das ich an Shinings Akademie war. Wie gesagt es ist schwierig und dennoch sind wir weiterhin Freunde. Und wenn ich irgendwann mal wieder nach Hause komme, werde ich ihr alles erzählen und mit ihr gemeinsam über alles Lachen. Doch dafür muss ich finden was mir fehlt.“ Reiji hörte mir schweigend zu, während er abbog in Richtung Stadt außerhalb. Manchmal konnte er doch der ernste Zuhörer sein. „Ich hab da auch einen Freund mit dem die Kommunikation schwierig ist. Wir reden nicht oft und wenn wir einander sehen, bin ich es wohl, der mehr redet. Aber ich habe dennoch das Gefühl er versteht mich und würde mir sagen, dass ich nicht aufgeben und weiter unseren Traum leben soll. Was ironisch ist, denn ich habe ihm schlimme Dinge angetan.“ „Das ist also die Dunkelheit in deinem Herzen.“ „Huh?“ „Man merkt es nicht auf den ersten Blick. Aber du verbirgst etwas. Eine dunkle Vergangenheit für die du dich grämst, die du nicht wiederholen willst. Quartet Night ist ein echt bunter Haufen, Menschen die eigentlich nicht zusammen passend und doch gibt es ein Bindeglied zwischen ihren Harmonien. Das Bindeglied bist du als ihr Leader. Ich fragte mich oft, warum du das alles tust, warum du so an Quartet Night hängst, mal abgesehen davon, dass du sie magst. Ich habe zwar noch keine Antwort darauf aber... ich werde euch weiter beobachten um sie zu finden.“ „Vielleicht sollte ich dich dann Stalker-chan nennen?“ Ich sah zu Reiji und schmunzelte. Er versuchte gerade das Thema zu wechseln. Wahrscheinlich ging es ihm doch zu nahe. Wir kratzten hier gerade immerhin an seiner Vergangenheit mit Aine Kisaragi. kuruma no SHĪTO de nemuru tenshi ga yume o mitsudzukerareru youni to KĀBU wa yasashiku te o kaesou semete sukoshi o yasuragi o Mir kam dieses Lied ganz spontan in den Sinn. Ein kleines Liebesgeständnis, welches Reiji an Haruka gemacht hatte, nachdem sie über dieses Lied offenbart hatte, dass sie ihn verstand. Oder auch nicht, wie sich gezeigt hatte. Vielleicht verstand sie die Menschen um sich herum nicht, sondern hörte und fühlte sie in Liedern. Anders als ich, die Menschen durch Handlungen, Emotionen, Worte und ihrem ganzen Sein versuchte zu interpretieren und so zu verstehen. kisetsu o nando mo kasanetsudzukeru to jibun no kokoro ni uso ga tsukenaku naru umareta jikan nante nani mo kankei nai takusan no "hajimete" o miseyou Ich war verwundert, als Reiji nach der zweiten Strophe einsetzte. Seine Stimme hatte etwas wehmütiges, etwas dass sein Lächeln, welches er gerade auf den Lippen hatte, Lügen strafte. Doch es war nur ein Hauch Wehmut, den man heraushören konnte, wenn man es wirklich versuchte. mada kienai kimi to sugoshita MEMORĪ isso nani mo kamo o nagesutete kono te de gutto dakishimeta no nara…? kodou ga setsunaku takanatta RABU SUTŌRĪ ga ima hajimaru Ich hatte es nicht mehr gewagt auch nur ein Wort zu singen und lauschte stattdessen Reiji, der von Wort zu Wort inbrünstiger in seinem Gesang wurde und schließlich erkannte ich ihn wieder. Den Mann, den ich immer hörte, wenn ich „Never...“ in meiner Playlist hatte. Doch Reiji stoppte abrupt, als er nach vorne sah. Ich folgte seinem Blick und erkannte, was ihn aus seinem Song gerissen hatte. „Sie wollen doch nicht etwa tun was ich denke...“, murmelte Reiji leise und mir rutschte das Herz in die Hose. Dort standen Starish an der Straße, an einer Bushaltestelle. Ich kannte diese nur zu gut, denn der Bus der hier fuhr würde sie außerhalb der Stadt, in ländlichere Gefilde bringen. Wahrscheinlich dahin, wo Harukas Großmutter lebte. „Kotobuki-senpai halt dort an! Ich darf nicht zulassen, dass sie es tun!“ Panik machte sich breit. Was wenn sie fuhren? Was wenn sie Haruka dort vor fanden? Was wenn dieses Aufeinandertreffen dafür sorgen würde, dass Harukas Blockade nur schlimmer wurde? Das sie sich schlechter fühlte? Auch wenn Starish ihre Freunde waren, ich musste sie vor diesen Jungs beschützen. Ohne meinen Wunsch zu hinterfragen, fuhr Reiji der Haltestelle entgegen und setzte sich sogar vor den Bus, der dort schon drohte zu halten. Ich schnallte mich ab, während Reiji parkte und öffnete die Tür um schnell genug aus dem Wagen steigen zu können. Das Hupen des Busfahrers ignorierte ich gefliesentlich und stürzte stattdessen zu den Jungs. „Was macht ihr hier? Ich dachte wir waren uns einig, dass wir alle nach Hause fahren.“ Deutlich konnte ich sehen, dass die Jungs überrascht waren. Scheinbar hatten sie nicht mit mir gerechnet und im stummen dankte ich Fortuna für diesen Zufall. „Wir wollen zu Haruka. Sie antwortet nicht auf unsere Anrufe und wir wollen mit ihr reden“, erklärte Otoya. „NEIN!“ So schnell meine Beine mich tragen konnte, stellte ich mich den Jungs so in den Weg, dass sie nicht sofort zum Bus gehen konnten, sondern um mich herum laufen mussten. „Nya-chan...“, setzte Natsuki an und versuchte dabei beschwichtigend zu klingen. „Nein, nichts Nya-chan oder dergleichen! Ihr bleibt hier, so wie Shining es gesagt hat.“ „Aber Haruka ist unsere Freundin.“ „Und gerade deswegen sollt ihr auch hier bleiben!“ Ernst sah ich die Jungs an und kämpfte mit dem Gedanken ihnen von dem Brief zu erzählen, allerdings hätte dies ihren Entschluss nur bekräftigt. „Glaubt ihr wirklich Nanami-san wird nicht zurück kommen? Wie wenig vertraut ihr eurer Freundin denn? Denkt ihr nicht auch, dass sie längst Kontakt mit euch aufgenommen hätte oder hergekommen wäre, wenn sie das Gefühl hätte etwas läuft für Starish nicht gut?“ „Aber sie ist nicht hier, dass heißt es läuft mit Starish nicht gut“, konterte Tokiya. „Falsch! Ich bin hier. Und ich würde sagen es schadet Starish mehr, wenn ihr jetzt in diesen Bus steigt.“ „Du bist aber-“ „Ruhe! Wag es nicht diesen Satz auch nur zu denken. Es geht mir gegen den Strich. Ich weiß, dass ihr auf Nanami-san und ihre Art zu schreiben gepolt seid. Aber meint ihr wirklich Starish kann sich entwickeln, wenn ihr nicht auch mal etwas neues probiert. Glaubt ihr Nanami-san würde jemanden wie mir erlauben für euch, ihre Freunde, zu schreiben, wenn sie glauben würde ich wäre schlecht für euch? Oder Shining?“ Die Jungs sahen sich schweigend an. „Wir wollen sie wirklich nur besuchen“, versuchte Cecil mich zu beschwichtigen und eigentlich wäre dies der Punkt gewesen, an dem ich am liebsten nachgegeben hätte. „Und dann?“ „Wie bitte?“ Cecil blinzelte. „Was wenn ihr sie besucht, die Zeit vergesst und so weiter. Ihr habt morgen alle mehr als genug zu tun. Wir müssen morgen noch diesen Drama-Song gemeinsam schreiben und drei von euch müssen in einem Fernsehstudio zur Präsentation des neuen Songs sein. Was wenn irgendetwas unterwegs schief läuft und ihr nicht rechtzeitig zurück kommt?“ „Das wird nicht pa-“ „Bist du Hellseher, Jinguji-kun? Ihr solltet keine Risiken eingehen, denn neben dem Ruf von Starish steht auch meiner auf dem Spiel. Wenn wir diesen Drama-Song nicht rechtzeitig fertig bekommen, was würde das für mich bedeuten?“ Erneutes Schweigen von den Jungs. Scheinbar hatten sie sich noch keine Gedanken darum gemacht und eigentlich gefiel es mir so gar nicht, diese Karte ausspielen zu müssen. „Otoyan, Toki... würde Kouhai-chan sich freuen wenn ihr wegen ihr eure Arbeit nicht professionell macht? Ihr habt gemeinsam so hart dafür gearbeitet dorthin zu kommen, wo ihr heute steht. Ein Fehler in der Welt des Showbiz und euer Ruf ist ruiniert. Ist es das wert?“ Dankbar sah ich zu Reiji, der sich nun auch in das Gespräch einklinkte, indem er die Scheibe der Fahrerseite herunter gekurbelt hatte und raussah. „Wenn euch Starishs und Nanami-sans Arbeit, und auch meine, wirklich so egal sind, dann bitte. Fahrt.“ Ich ging aus dem Weg und zeigte den Jungs, dass ich sie nicht aufhalten würde, hoffend, dass es genau diese Geste und Worte waren, welche die Jungs genug manipulierten um sich gegen die Fahrt zu Harukas Großmutter zu entscheiden.   Ich war schon erleichtert, als ich wieder in Reijis Auto saß und mich meiner Heimat näherte. Starish davon abzuhalten, dass sie Haruka aufsuchten, hatte doch mehr Kraft gekostet als geplant oder gewollt. „Du musst hier rechts abbiegen, dann bin ich auch schon da“, erklärte ich nach einiger Zeit, die ich schweigend neben ihm gesessen hatte. Er hatte darauf bestanden, mich auch nach diesen Ereignissen noch nach Hause zu bringen. Und irgendwie war ich dankbar dafür, denn so konnte ich mich noch einige Zeit länger damit beschäftigten nicht loszuheulen. „Danke übrigens, für deine Unterstützung. Alleine hätte ich das mit den Jungs sicher nicht geschafft.“ „Ich denke nicht, dass du es alleine nicht geschafft hättest. Aber es freut mich, dass ich dir assistieren durfte.“ Reiji lächelte und es war beruhigend zu wissen, dass obwohl er Haruka wahrscheinlich liebte, er mich nicht wie einen Ersatz oder jemand unerwünschten behandelte. Dieses Gefühl hatte ich schon zu oft bekommen Aber bei Reiji und auch in Gegenwart Yamatos, war mir dieses Gefühl fern geblieben. Und es war irgendwie schön. „Da sind wir. Danke fürs fahren, Kotobuki-senpai.“ Sein Käfer kam zum stehen, vor dem Mietshaus, in dem sich meine Wohnung befand. Er lächelte mich an, während ich mich abschnallte. „Kein Problem, Ere-chan. Wenn du mal wieder eine Tour in meinem Wagen brauchst, sag Bescheid. Wir beide fahren dich überall hin.“ Verwundert sah ich Reiji an und fragte mich, ob er mir irgendetwas damit sagen sollte. Ich war in der Regel nämlich nicht der Typ der aufs Autofahren stand. Doch ich wollte auch nicht sonderlich länger über dieses Angebot nachdenken. Ich war müde und wahrscheinlich würde der Groschen erst am nächsten morgen fallen, wenn ich den ganzen Abend noch einmal Revue passieren lassen würde.   **~~**   Als ich den Gemeinschaftsraum betrat, war die Stimmung schon sehr angespannt, aber es half ja nichts. Ich hatte diesen Termin festgelegt und konnte nicht davon laufen. Es war meine Verantwortung diesen Song zu schreiben. „Okay, fangen wir an. Ich denke gestern hat sich keiner von uns wirklich Gedanken um den Song gemacht, also fangen wir am besten an“, legte ich los und wollte damit nur vermeiden, dass all die Themen vom Vortag wieder aufkochten. „Tailor, bevor wir anfangen müssen wir dir etwas sagen.“ Verwundert sah ich zu Tokiya, der mich ernst ansah. Unsicher stellte ich meine Tasche neben dem Sessel ab und setzte mich, ließ ihn aber keine Sekunde aus den Augen. „Wir haben nach unserer Rückkehr gestern über das alles gesprochen. Nachdem sich unsere Gemüter abgekühlt haben und haben festgestellt, dass wir uns alles andere als Professionell verhalten haben. Wir waren nicht fair dir gegenüber, obwohl du dich so sehr bemüht hast und du wirklich nichts böses für uns als Einzelpersonen, für Starish oder Nanami wolltest. Erst als du uns klar gemacht hast, dass auch dein Job auf den Spiel steht, ist uns wirklich bewusst geworden, dass es hier nicht nur um Haruka oder Starish geht. Deswegen, im Namen aller entschuldige ich mich für unser Verhalten.“ Ich blinzelte ein paar Mal und sah zu den anderen Mitgliedern die nickte und wieder zu Tokiya, der scheinbar als Leader diese Botschaft überbringen sollte. „Lady, es tut uns leid, dass wir dir keine guten Senpais waren, aber das wird sich ändern.“ Das wurde irgendwie immer besser oder schlimmer. Gerade wusste ich nicht, wo ich das einordnen sollte, zumal sich selten jemand bei mir für sein Verhalten entschuldigte. Meist war ich es, die das tat. „Uhm... Schon okay. Es war gestern alles etwas viel. Für alle von uns. Da kochen die Emotionen schon mal über. Und ihr macht euch Sorgen um eure Freundin, was verständlich ist. Wenn ihr mal eine Pause während unserer Arbeit braucht, sagt einfach Bescheid, dann machen wir sie und wenn ihr wollt, können wir auch gerne darüber reden. Manchmal hilft das reden ungemein, vor allem mit einer unparteiischen Person, weil sie einen anderen Blickwinkel liefern kann. Wichtig ist aber, dass wir uns für Haruka und für Starish auch weiterhin auf die Arbeit konzentrieren.“ „Und für dich“, ergänzte Cecil und lächelte, was mich erröten ließ. Verdammt wieso musste er so niedlich sein. Das war absolut nicht fair. „Ähm ja... Also, da wir ja nun irgendwie auf einer Arbeitsebene stehen, würde ich gerne über den Song reden. Ich konnte gestern Abend nicht wirklich schlafen, also habe ich das Script überflogen. Oder viel mehr Wort für Wort gelesen und dabei kam mir eine Idee für den Song. Er ist männlich, Starish und hat einen Femininen Touch.“ Mein Blick glitt zu Syo, der zwar zweifelnd eine Augenbraue hob aber dennoch zuhörte. „Ich habe mich während des Lesens sehr an eine Situation aus meiner Schulzeit erinnert gefühlt. Wir haben in unserem Kurs bei Ringo-Sensei mal die Rollen getauscht. Komponisten waren Idole und Idole mussten mal komponieren. Irgendwie war es schwer sich auf diese ungewohnte Rolle zu konzentrieren. Wir sind immer wieder in unsere ursprünglichen Rollen geschlüpft. Selbst der Protagonist, also Rens Rolle hat es nicht leicht immer einen auf Frau zu machen. Da gibt’s diese Szene in der er einer Besucherin gegen ihren brutalen Ehemann hilft und diesen in die Schranken weißt. Auch wenn er ein Taugenichts zu Beginn scheint, der sich nicht richtig integrieren kann, ist er doch recht empathisch und findet schnell einen Draht zu den Frauen und fängt an ihre Probleme zu verstehen. Er bekommt einen anderen Fokus auf die Personen um ihn herum ohne aber selbst ein anderer zu sein. Übrigens Jinguji-kun, ich finde wirklich, dass dir diese Rolle steht. Nicht wegen dem Kleid.“ Ich schmunzelte leicht und sah zu Syo. „Gleichzeitig lernt er aber, dass Frauen nicht immer das schwache Geschlecht sind, denn sie schaffen es auch ihn vor den Schlägern zu beschützen. Ihre Kraft mag nicht körperlich sein, aber dennoch ist sie da. Er begründet das damit das Frauen, die einen ganzen Tag in Stöckelschuhen herum laufen härter im Nehmen sind als es scheint. Davor sah er Stöckelschuhe nur als Hilfsmittel damit sie schön sind. Ich habe heute früh eine Rohversion geschrieben. Sie ist nicht komplett fertig und hier und da müssten die Übergänge überarbeitet werden, aber ich wollte wissen, was ihr davon haltet.“ Ich zog aus meiner Tasche die erste Hälfte des Songs, weiter war ich leider nicht gekommen, mir fehlte noch ein Zwischentheme und es war noch lange nicht fließend genug in seinen Übergängen. Viel mehr waren es Songschnipsel, die irgendwann mal ein ganzes werden konnte. Ohne zu zögern legte ich es auf den Tisch und sah zu den Jungs, die sich darüber beugten und drauf sahen. Ich war gespannt wie das jetzt laufen würde, denn ich zeigte selten jemanden einen Song oder meine Schnipsel. Es war also auch für mich ein absolutes Neuland. „Für Saxophone?“ Ren sah auf und ich grinste. „Deine Stimme. Also ja für Saxophon. Und der weibliche Part hier ist die Flöte. Meines Wissens nach kann Cecil Flöte spielen?“ Cecil nickte und sah auf den Schnipsel, den ich ihm zugedacht hatte. „Dieser Teil hier ist anders, kraftvoll. Kämpferisch.“ „Jap, genau wie du Syo. Ich dachte mir, dass jeder ob Mann oder Frau doch etwas hat, wofür er kämpfen muss oder? Deswegen dieser kämpferische Part. In meiner Endversion sollten zwar beide Stimmen immer Paralell zueinander laufen und Rens überwiegen, aber hier passen sich beide an. Konnte ich damit deinen Einwand von gestern mit einbringen?“ Ich sah zu Syo, der von meinem Schnipsel aufsah. Ernst aber nicht mehr ablehnend, so wie ich es am Tag zuvor gesehen hatte. „Und wo ist der Starish-Part?“ Ich grinste und sah die Jungs an. „Sitzt hier bei mir und kann mir helfen ihn zu schreiben. Also Jungs, her mit euren Ideen und wir rocken diesen Song. Gemeinsam.“   Es war seltsam so eng mit den Künstlern zu arbeiten ohne auch nur eine Note zu komponieren. Es war viel eher so, dass wir redeten. Irgendwie waren die Jungs ganz spontan auf den Trichter gekommen, zu fragen was denn mein Song war, den ich als Idol gesungen hatte. Ich musste ihnen also beichten, dass ich Miras Version einer rockenden Eri auf die Bühne geschmissen hatte. Sie lachten alleine bei der Vorstellung, denn wenn man bedachte, dass sie mich immer nur mit flauschiger Katzenjacke sahen passte Rock einfach nicht ins Bild. Es war aber nicht so, dass ich Starish nicht kennenlernte. Im Gegenteil. Syo half mir mit seinen Natsuki Erfahrungen zu verstehen, wie ein Mann sich wohl fühlte, wenn er ein Kleid tragen musste. Gleichzeitig half mir Tokiya, dass es auch nicht immer ganz so schlimm war, wenn man jemanden, der ein Freund war, oder den man mochte, damit helfen konnte. Ich bekam ein besseres Gefühl für den Song und wusste, dass ich ihn abends wohl noch fertig schreiben würde. „Hey, es ist 18 Uhr. Ist jetzt nicht das Preview-Event?“, fragte Cecil nach einiger Zeit, als er sich das letzte Stück Apfel, welche Ren aus der Küche geholt hatte. In den Mund steckte. „Wir sind noch nicht fertig, Cecil“, konterte Ren und schien damit Rücksicht auf mich nehmen zu wollen. Um aber zu demonstrieren, dass es okay war, nahm ich die Fernbedienung und schaltete den Fernseher an. „Was? Ich wollte das auch sehen. Ich verpasse kein Event von Starish, Heavens oder Quartet Night. Dafür mache ich sogar eine Pause.“ Erleichtert, dass die Arbeit heute so gut von der Hand ging, schaltete ich den entsprechenden Sender ein und setzte mich wieder auf meinen Platz. „Bist du sicher?“ Unsicherheit war in Tokiyas Stimme zu hören, doch ich nickte. „Absolut. Ich will endlich die Songs einzeln hören. Beim Charity Event gabs ja unsere Spontane Änderung und bei den Aufnahmen war ich nicht dabei. Das heißt heute ist meine letzte Gelegenheit sie performt zu sehen, bevor ich mir die Singles kaufe.“ Gebannt sah ich auf den Fernseher und erkannte die A-Class Mitglieder von Starish und die Auserwählten Heavens. Sie sahen wie immer gut aus und wäre ich alleine gewesen, ich hätte allein wegen Van einen gigantischen Fiepanfall bekommen. Der musste aber warten bis ich Zuhause war und mir die Aufnahme noch einmal ansah. Der Videorekorder war eingestellt dafür. Dieses Mal, schien alles gut zu gehen. Keine nervigen Fragen über den Komponisten und Songwriter. Keine Dramen um Haruka. Das Publikum war gut drauf und selbst der Rest von Starish schien mehr Spaß an diesem Song zu haben, als ich geglaubt hatten. Stolz und mit allem was sie hatten, performten sie Free dreams. Ich hatte schon viele meiner Songs gehört. Wie sie greifbar wurden und lebendig aber die Starish Jungs zu hören und dabei zu sehen, ließ mein Herz höher schlagen und ich konnte nicht glauben, dass es einer meiner Songs war, der mir den Mut gab nicht aufgeben zu wollen. Gerade jetzt nicht. Ich vergaß mich förmlich während ihrer Performance, fühlte, wie die Melodie, die Worte, die Stimmen mich alle mitten ins Herz trafen. Und als der Applaus des Publikums aufbrandete, wusste ich, dass es nicht nur mir so gegangen war. Ich applaudierte und ignorierte dabei die schmunzelnden Blicke der vier Jungs, die hier mit mir saßen, während ich mir doch noch eine verstohlene Träne von den Augenwinkeln wischte. „Moahhhhh ich wünschte Shicchi könnte das hören. Wir hätten jetzt beide sicher ganz viele Feels in unserem Herzen. Wie jedes Mal. Das war sooooooo toll~“, schwärmte ich, fokusierte mich aber schließlich wieder auf den Bildschirm und auf Heavens Song, der nach einem kurzen Interview anlief. Dieses Mal waren es nicht unbedingt Worte die mein Herz trafen, sondern die mir Kraft gaben. Die Gefühle von Starishs Song wurden lebendiger und ich hatte das Gefühl nun unbedingt aktiv werden zu müssen. Gott nach diesem Song würde ich nicht mehr ruhig sitzen können. Die Energie fuhr förmlich durch meinen Körper und ich wollte gar nicht mehr glauben, dass es meine Lieder waren, die dieses Potential mit Hilfe von Starish und Heavens erfüllen konnte. „Ich wusste doch das Yamato und Van diesen Song richtig Kraft geben. Und Eijis Stimme der dafür sorgt, dass er nicht zu übermütig wird, das passt einfach super. Es fühlt sich an, als hätte ich einen Energydrink genommen. Und beides zusammen in diesem Medley awwwwwwwww.“ Durch ein Räuspern von Tokiya fand ich wieder zurück in den Raum mit den Jungs und errötete. Fangirl-Attacke vor meinen liebsten Idolen gehörte definitiv zu den Dingen die ich auf meine Liste schlimmster Peinlichkeiten stellen konnte. „Sorry, manchmal geht es mit mir durch. Aber es ist wirklich unglaublich was ihr alle aus diesen einfachen Melodien macht. Ich bin jedes Mal aufs neue erstaunt. Und gerade jetzt noch mehr. Denn... ich weiß, dass ich diese Songs geschrieben habe, aber ihr seid es, die sie so großartig machen und die dafür sorgen, dass ich mich noch mehr anstrengen will.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)