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Heaven on Earth

von

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✡ ✟ Kapitel 43 ✟ ✡

“Dann beweise es mir!”
 

“Wie du möchtest.” Ich musterte die blonde Vampirin. Währenddessen hob ich eine Hand mit der Handfläche nach oben und ließ eine Lichtkugel erscheinen. Je heller diese wurde, desto mehr wichen die Vampire zurück. Ich hielt diese in Lilians Richtung, woraufhin diese mich mit zusammengekniffenen Augen und ausgefahrenen Fangzähnen anfauchte. “Komm ruhig näher”, richtete ich an sie.

“Das Licht!”, entgegnete sie und sah mich wütend an.

“Oh, natürlich.” Ich ließ das Licht weniger intensiver werden, sodass es für die Vampire wieder angenehmer wurde. “Jetzt kannst du näher kommen.”
 

Ich sah Lilian an, die zögerlich auf mich zutrat. “Versuche das Licht zu berühren. Aber ich kann dir jetzt schon sagen, dass es trotzdem schmerzen wird”, warnte ich sie vor.

Sie blieb stehen und sah mich nachdenklich an.
 

“Du bist eine der gefürchtesten Personen in Houston. Warum traust du dich also nicht?”, fragte ich sie mit hochgezogenen Augenbrauen.

Das schien sie aufzustacheln, denn sie sah mich wieder wütend an. Die Worte schienen jedoch auch geholfen zu haben, denn sie nahm ihre Schultern zurück, trat die restlichen Schritte auf mich zu und streckte ihre Hand aus. Kaum dass sie die Lichtkugel berührte, ertönte ein zischendes Geräusch von Lilians Haut. Die Vampirin ließ einen gellenden Schrei los und riss ihre Hand zurück.

“Du!”, brachte sie drohend hervor.

Ich ließ das Licht erlöschen und griff nach ihrem Handgelenk. Sie versuchte die Hand zurück zu reißen, was normalerweise mit ihren Vampirkräften auch möglich sein sollte. Als ich jedoch dagegen hielt, erstarrte sie und sah mich mit großen Augen an.

“Lass mich machen”, richtete ich an sie und nach ein paar Sekunden ließ sie locker. Ich legte meinen Daumen auf ihr Handgelenk, sodass ich den Puls spüren konnte. Ich ließ meine Kraft durch meinen Daumen in diese Stelle hineinfließen. Auf ihrem Handgelenk bildete sich, ausgehend von meinem Daumen, eine Sonne, der meinen nicht unähnlich. Als ich meinen Griff wieder löste, zog sie sofort ihre Hand zu sich und sah auf die Sonne. Anschließend richtete sie ihren Blick auf mich.

“Was ist das?”, fragte sie mit scharfer Stimme.

Ich antwortete nicht auf ihre Frage. Stattdessen ließ ich wieder das Licht auf meiner Handfläche erscheinen. Heller als zuvor brachte es die restlichen Vampire im Zimmer dazu, fauchend nach hinten zu weichen. Lilian blieb als einzige stehen und sah mich mit gerunzelter Stirn an.

“Versuche es nochmal.” Ich hob ihr meine Hand mit der Lichtkugel entgegen.

Lilian sah auf die Lichtkugel und streckte dann zögerlich ihre Hand aus. Sie musste die Wirkung meiner Macht bereits spüren, denn die anderen Vampire waren schon von dem Licht auf meiner Handfläche zurückgewichen, Lilian stand jedoch immer noch vor mir und war noch nicht einen Schritt zurückgewichen. Sie zögerte, als ihre Finger nur noch ein paar Zentimeter von dem Licht entfernt war. Dann erkannte ich in ihren Augen etwas aufblitzen und sie streckte ihre Hand endgültig aus. Als sie das Licht das erste Mal berührte, riss sie ihre Hand sofort wieder zurück, das aber eher aus Gewohnheit als deshalb, weil es weh tat.
 

“Das … das funktioniert!”, gab sie von sich und griff erneut mit der Hand ins Licht.

Nach wenigen Sekunden griff sie auch mit ihrer anderen Hand ins Licht. Das auch wieder zögerlich. Vermutlich hatte sie gedacht, dass nur die Hand funktionierte, auf dessen Handgelenk die Sonne zu erkennen war. Das hatte damit jedoch nichts zu tun. Das Licht erlosch auf meiner Handfläche und ich ließ die Hand hinunter fallen. Lilian zog ihre Hand zurück und umschloss das Handgelenk mit der anderen Hand.

Ich sah sie ernst an und und sie erwiderte mein Blick auf die gleiche Art und Weise. “Gib mir deine Hand”, bat ich sie und hob ihr meine entgegen.

Lilians Hand schloss sich um ihr Handgelenk und löste sich dann, ehe sie mir die Hand entgegen streckte, auf dessen Handgelenk die Sonne zu erkennen war.

Ich griff danach und legte meinen Daumen wieder auf die Sonne. Als Lilian erkannte, was ich tat, versuchte sie ihre Hand wieder aus meinen Griff zu reißen. Ich ließ erst los, als die Sonne wieder verschwunden war.

“Was soll das?”, rief sie laut.

Ich hob meine Augenbrauen. “Ganz einfach. Ich schlage dir ein Geschäft vor, Lilian. Du gibst mir die Drachme, nein, die Kette. Und ich gebe dir die Fähigkeit, im Sonnenlicht zu wandeln. Aber das passiert wirklich nur, wenn ich die Kette in der Hand habe.”
 

“Woher weiß ich, dass du mir wirklich die Fähigkeit gibst, im Licht zu wandeln?”, fragte Lilian mich misstrauisch.

Ich sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. “Ich bin ein Engel, Lilian. Ich lüge nicht. Du kannst mir vertrauen.”

Lilian musterte mich immer noch misstrauisch, ehe sie ihre Arme vor ihrem Oberkörper verschränkte. “Dir vertrauen?” Ich nickte. In Lilians Augen blitzte etwas auf und sie legte eine Hand an ihr Kinn. “Jetzt wäre noch die Frage, warum genau du die Drachme unbedingt zurück brauchst. Was ist der Grund dafür? Was ist das Besondere an der Drachme.”

Stirnrunzelnd musterte ich sie. “Sie wurde den Engeln gestohlen. Sie gehört uns. Und wir lassen es nicht zu, dass uns etwas genommen wird.” Die Vampirin musterte mich immer noch nachdenklich. Ich seufzte auf. “Lilian, hör zu. Ich könnte mir die Drachme einfach nehmen. Ich könnte euch alle hier drinnen vernichten. Doch das tue ich nicht. Ich biete dir etwas großes dafür an. Es ist deine Entscheidung, was du machst. Ich muss dir aber dazu sagen”, ich sah sie ernst an, “dass es viele Vampire geben wird, die dir diese Fähigkeiten neiden werden. Der Tagwandler, den es vor einigen Jahren gab, er wurde verfolgt und angegriffen. Du musst dir im Klaren sein, dass das dir auch passieren wird.”

Lilian musterte mich einige Minuten nachdenklich. Dann nickte sie. “In Ordnung. Du bekommst die Kette, ich hingegen bekomme von dir die Fähigkeit, zukünftig ins Sonnenlicht gehen zu können. Mit den Folgen werde ich zurecht kommen. Das ist meine Sache.” Als ich zustimmend nickte, hielt sie mir ihre Hand entgegen. Ich ergriff diese und drückte zu.



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