Heaven on Earth von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 37: ✡ ✟ Kapitel 36 ✟ ✡ ------------------------------ “Ich soll was?” “Mitkommen!” Lori stand vor meinem Kleiderschrank und zog verschiedene Kleidungsstücke heraus, die sie musterte und wieder zur Seite warf, da sie ihr wohl nicht gefielen, während ich auf meinem Bett saß und sie beobachtete. “Warum soll ich mitkommen?” Ich war wirklich verwirrt. Sofort drehte die Schattenjägerin sich zu mir herum. “Elana, du kannst nicht nur hier sitzen und arbeiten. Du musst auch mal wieder raus und etwas erleben!”, erklärte sie mir. Mein Blick schien sie zu belustigen, denn sie lachte laut. “Ach Elana. Auch wenn du ein Engel bist, tief in deinem Inneren … hier bist du ein Mensch. Und das bedeutet, dass du deine Freunde und Ablenkung brauchst. Ich bin mir sicher, dass Trevor mir sofort zustimmen wird!” Mein Gesichtsausdruck verdüsterte sich. “Ja, wird er”, grummelte ich und verschränkte meine Arme vor meiner Brust. Ich mochte Trevor, sehr gerne … aber er war sehr überfürsorglich. Immer wieder mussten wir Pausen machen, schlafen, essen … In Ordnung, mein menschlicher Körper brauchte das, trotzdem würde ich wirklich gerne alle Zeit in die Suche nach der Drachme stecken. Trevor wartete gerade noch auf die Rückmeldung von ein paar Geschäftspartnern und danach hofften wir, dass wir weiter suchen konnten. “Hier, das solltest du anziehen”, riss mich Loris Stimme aus meinen Gedanken und verwirrt sah ich auf. “Was?” Die Schattenjägerin hob ihre Augenbrauen. “Das hier. Anziehen. Heute Abend zur Party.” Ich nahm ihr langsam die Kleidung aus den Händen, die sie mir entgegen hielt. Eine schwarze, enge Röhrenjeans und das dunkelblaue Top mit den Spitzenärmeln. “Muss ich wirklich?”, fragte ich flehend. Jedoch ließ Lori keine Widersprüche zu. `Elana - komm bitte zu mir´, erklang in meinem Kopf. “Ist alles in Ordnung?”, fragte Lori mich, als ich erstarrte. “Was? Oh ja, natürlich. Ich muss nochmal kurz zu Trevor.” Lori musterte mich nachdenklich. “Okay, aber dann zurückkommen, ja?” Ich nickte. “Versprich es mir Elana”, bestand sie auf mein Wort. Ein Lächeln trat auf mein Gesicht. Ich würde bei ihr niemals widersprechen können. “Ich verspreche es.” Danach war ich entlassen und mit dem Lächeln auf meinen Lippen machte ich mich auf den Weg zu meinem Gastgeber. “Da bist du ja Engelchen”, begrüßte er mich, als ich sein Zimmer betritt und deutete auf den Sessel, seinem gegenüber. “Gute Laune?”, fügte er lächelnd hinzu. Meine Mundwinkel zogen sich noch ein wenig höher. “Anscheinend”, antwortete ich ihm und ließ mich auf den Sessel fallen. “Lori?” “Lori!”, bestätigte ich seine Frage. “Dann wird es dich freuen, wenn ich dir noch bessere Laune verursache.” Sofort saß ich aufrecht und sah ihn an. “Du hast Informationen?” Er nickte grinsend. Mein Herz machte einen Satz. “Ja. Ich habe eine Vermutung, wo die Drachme ist. Oder die Kette, wie du es nennen möchtest.” Meine Aufregung nahm zu und Trevor griff nach meiner Hand, um meine Fingernägel aus dem Stoff der Sessellehne zu lösen. Stattdessen umklammerte ich sofort seine Hand, was zu einem schmerzhaften Gesichtsausdruck bei dem Hexenmeister führte, er hatte sich jedoch schnell wieder unter Kontrolle. Mit seiner anderen Hand griff er nach einem Blatt und hob es mir entgegen. Ich löste meinen Griff und nahm das Blatt mit beiden Händen. “Das ist ein Kaufvertrag, der 67 Jahre alt ist. Es handelt sich um die Lukas-Kette, zumindest laut diesen Unterlagen. Und die Käuferin ist Lilian Carbanié.” Ich sah mit stark schlagendem Herzen auf das Blatt in meinen Händen. Eine weitere Spur. Eine sehr gute Spur. “Okay, und was mache ich jetzt? Und”, die Aufregung legte sich langsam und ich sah Trevor fragend an. Warum hatte er den Namen der Käuferin so betont? “Wer ist diese Lilian Carbanié?” Trevors Grinsen wurde breiter. “Eine Vampirin. Und sie lebt hier in Houston. Sie ist Anführerin einer der größten Vampierclane hier.” Meine Augen weiteten sich. Das war eine großartige Nachricht. “Hier in Houston?” Trevor nickte. “Ja. Und wenn wir Glück haben, dann hat sie die Kette noch. Sie hat damals ziemlich viel Geld gezahlt. Ich bin mir auch nicht sicher, ob sie sich dessen bewusst ist, was sie da in den Händen hat.” “Du meinst, dass sie die Kette noch haben könnte?”, nachdenklich musterte ich Trevor, der nickte und eine Hand unter sein Kinn legte. “Sie ist eine Sammlerin. Sie will alles haben, was selten ist. Und die Lukas-Kette, die Lukas-Drachme, ist die einzige ihrer Art. Daher denke ich, hat sie sich damals dafür interessiert.” “Hmm … das hört sich zumindest gut an. Und auch die Tatsache, dass in den letzten 67 Jahren hier in Houston oder anderweitig auf der Erde noch nichts passiert ist, was sich nach der Wirkung der Drachme anhört, lässt mich hoffen”, erwiderte ich. Trevor nickte. “Und wie kommen wir jetzt an diese Vampirin und die Drachme?”, fragte ich aufgeregt nach. Sie könnte dort sein. Ich war ihr näher, als die ganze Zeit über, seit ich hier war. Trevors Blick ließ mein Herz einen Moment aussetzen. “Und da beginnen die eigentlich Schwierigkeiten”, antwortete er schon. “Was für Schwierigkeiten?”, fragte ich und versuchte, mich zusammen zu reißen. Auf einen Höhenflug … gleich der Absturz. “Lilian kann die Schattenjäger nicht ausstehen. Das hat wohl mit ein paar Dingen zu tun, die noch vor dem Schattenjägerkrieg und den aktuellen Abkommen geschehen sind. Sie vertraut keinem Schattenjäger und würde keinem Einzigen helfen”, erklärte Trevor. Ich runzelte meine Stirn. “Ich bin keine Schattenjägerin.” “Aber ein Engel… und damit den Schattenjägern am nächsten.” Ich wischte diesen Einwurf mit einer Handbewegung unwirsch zur Seite. “Was hat das damit zu tun?” Trevor hob seine Augenbrauen. “Du kennst sie nicht Engelchen. Du wirst mit ihr sprechen müssen. Und ich weiß momentan nicht, wie du das bewerkstelligen kannst.” Ich seufzte auf. Ich war so nahe daran. So nahe … und doch wieder so weit entfernt. “Okay… ich lasse mir etwas einfallen.” Trevor nickte. “Das ist zumindest mal ein Beginn. Aber heute Abend …” Ich zog meine Schultern hoch, da ich mir recht sicher war, was kommen würde. “Heute Abend gehst du mit deinen Freunden weg. Und dann schauen wir morgen weiter.” Flehend sah ich ihn an. “Aber ich könnte doch sicher …” Er ließ mich nicht aussprechen. “Nein. Elana, sie sind deine Freunde.” Ich erstarrte, ehe ich nickte. Er hatte ja recht. Lori war meine Freundin und sie wollte etwas mit mir machen. Also würde ich es auch, ihr zuliebe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)