Heaven on Earth von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 21: ✡ ✟ Kapitel 20 ✟ ✡ ------------------------------ Als es an meiner Zimmertüre klopfte, richtete ich mich auf dem Bett auf und wischte die Tränen aus meinem Gesicht, die seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr aufgehört hatten zu laufen. “Ja?”, brachte ich mit krächzender Stimme hervor und sah zur Seite. Vermutlich sah ich schrecklich aus, zumindest fühlte ich mich so. “Elana?”, Lori steckte ihren Kopf zum Zimmer herein. Als sie mich sah, kam sie herein, warf die Zimmertüre hinter sich zu und trat zu mir. Gleich darauf saß sie neben mir auf dem Bett und schloss ihre Arme um mich. Diese eigentlich simple Geste ließ die Tränen wieder überschwappen. Lori hielt mich fest und streichelte sanft über meinen Rücken. Wir saßen eine Weile so da, bis ich mich wieder etwas beruhigt hatte. “Ich… ich hatte solche Angst…”, brachte ich hervor. “Die hatten wir alle”, erwiderte Lori sanft. “Aber… ich… ich kenne das nicht.” Lori stockte kurz in ihren Bewegungen, ehe sie sie wieder aufnahm. “Es geht ihm besser. Deine Heil-Iratzen haben geholfen. Was wirklich erstaunlich war… er muss doch Dämonengift abbekommen haben”, überlegte Lori, “er hatte eben Glück”, entschloss sie dann und lächelte mich an, “er hatte dich dabei.” Als ich ihren begeisterten Gesichtsausdruck sah, zog sich alles in mir zusammen. Ohne mich wäre Chris das gar nicht passiert. Ohne mich, wären die Dämonen nicht auf uns losgegangen. Ohne mich, hätte er es nicht abbekommen. Erneut fingen die Tränen an zu laufen. “Okay, komm mit”, richtete Lori an mich und sprang auf. “W-was?”, ich blinzelte sie verwirrt an. “Jetzt komm schon”, Lori klatschte in ihre Hände, “ich weiß, was dir jetzt gut tun wird.” “Wirklich?”, fragte ich verzweifelt. “Natürlich!” Die Schattenjägerin griff nach meiner Hand und zog daran. Ich stolperte vom Bett und wurde von Lori durch das halbe Institut gezogen. In einem Bereich, wo ich noch nie gewesen war, blieb sie vor einer Türe stehen. Lori lächelte mich an und ließ mich vor sich in das Zimmer eintreten. Verwundert sah ich sie an, tat aber wie sie wollte. Erst danach sah ich mich im Zimmer um und erstarrte. Mein Blick fiel auf Chris, der mich ebenfalls anstarrte. Er lag in einem Bett und neben ihm saß Dan auf einem Stuhl. Mein Herz machte einen Satz und ich trat zurück. “Elana…”, hauchte Chris. “Komm mit”, gab Lori von sich und legte mir eine Hand ins Kreuz, um mich unnachgiebig auf das Bett zuzuschieben. Mein Blick huschte von einer Ecke des Raumes zu anderen, überall hin, um nur nicht zu Chris sehen zu müssen. Das hier war wohl die Krankenstation des Instituts. Total interessant, wirklich interessant. Allerdings hatte ich nicht wirklich viel Zeit dafür, denn von der Türe zu Chris Bett war es nicht weit gewesen. Und lange würde ich darum auch nicht herum kommen… Ich sah auf und direkt in Chris Augen, der mich mit einem seltsamen Blick musterte. Stirnrunzelnd machte ich erneut einen kleinen Schritt nach hinten. “Geht es dir gut?”, fragte er und sah mich besorgt an. Ich musste wohl wirklich bescheiden aussehen. “Ja, ja…”, murmelte ich und sah wieder zur Seite, bis ich ihm wieder in die Augen sehen konnte. “Und wie geht es dir?”, fragte ich ihn leise. “Gut. Erstaunlich gut. Dank dir.” Zu meiner Überraschung hielt er mir eine Hand entgegen. Erneut durch Lori nach vorne gestoßen, ergriff ich diese. Chris zog mich sanft an die Seite des Bettes und drückte mich sanft darauf, sodass ich vor ihm saß. Er selbst hatte das Kopfteil nach oben geschoben, so dass er aufrecht saß. Er hob eine Hand und legte sie an meine Wange, wie vorher, als der Dämon ihn erwischt hatte. Ich hielt meinen Atem an, voller Angst, dass ich wieder weinen musste. Sein Daumen begann leise Kreise auf meiner Wange zu zeichnen. “Du warst das…”, murmelte er. Ich blinzelte ohne etwas zu sagen. “Du bist ein Engel…”, redete er leise weiter und sah mir tief in die Augen. Panisch rutschte ich nach hinten, von seiner Berührung weg. “Was? Nein. Nein! Wie… wie kommst du denn darauf?” “Ein Engel?” Mein Kopf ruckte zur Zeit. Ich hatte ganz vergessen, dass Lori und Dan auch noch da waren. Erneut sah ich zu Chris zurück, der mich immer noch so eigenartig ansah. “Er…”, stammelte ich, ehe ich die anderen beiden Schattenjäger ansah, den Versuche eines Lächelns auf meinem Gesicht. “Der Schlag auf seinen Kopf muss härter gewesen sein als gedacht…”, versuchte ich lachend zu erklären. “Ich weiß doch was ich gesehen habe!”, Chris griff nach mir und zog mich wieder zu sich. “Du hattest Flügel Elena! Weiße Flügel auf deinem Rücken. Und du hast alle diese Dämonen vernichtet.” Sofort schüttelte ich meinen Kopf. Mit beiden Händen griff ich nach seinen Wangen und beugte mich zu ihm, um ihn eindringlich anzusehen. Egal wie, er musste diese Gedanken, diese Erinnerungen aus seinem Kopf bekommen, es einfach anders sehen. “Chris, das stimmt nicht. Ich weiß nicht was du gesehen hast, aber sicherlich nicht das! Flügel? Du… du hattest etwas anderes im Kopf. Und so viele Dämonen waren es nicht. Du… du lagst auf dem Boden, du warst teilweise ohnmächtig. Ich bin mir sicher, dass du das nur geträumt hast.” Man konnte in seinen Augen erkennen, dass langsam Zweifel auftauchten. Und diese musste ich weiter schüren. “Du weißt selbst, woher du die Erinnerung an Flügel her hast. Du hast sie gesehen… auf meinem Rücken. Und durch den Schlag auf den Kopf, deinen Blutverlust, da hast du dir das sicher eingebildet”, flüsterte ich ihm ins Ohr. Ich blieb so bei ihm sitzen, meinen Kopf direkt an seinem. Meine Wange berührte seine und mein Herz raste regelrecht. “Vielleicht sollten wir sie alleine lassen”, kicherte Lori an Chris anderer Seite. Sofort riss ich meinen Kopf wieder zurück. Panisch sah ich neben mich, von wo aus Lori mir zuzwinkerte. “Erzähl doch keinen Mist!, murrte Chris und löste seinen Griff an mir. Ich rutschte zurück und sah zu den anderen beiden Schattenjägern. Dan sah mich ernst an, ehe er zu Chris sah. “Du solltest dir nichts einreden, Parabatei. Elana hat recht. Der Schlag gegen deinen Kopf war heftig und dein Blutverlust auch nicht ohne! Deshalb hast du vermutlich etwas gesehen, was wirklich nicht da war.” Chris und sein Parabatei sahen sich an, ohne etwas zu sagen. “Wir reden später”, richtete Chris an Dan, ehe er mich wieder ansah. “Geht es dir gut?”, fragte er erneut. Ich war verwirrt. Vor dem Kampf war er noch so wütend mit mir gewesen… und nun so besorgt? Er verwirrte mich so sehr. “Ich… ich weiß nicht…”, murmelte ich. Das alles hier überforderte mich total. “Sie war am Ende”, gab Lori von sich. Mein Blick richtete sich erschrocken auf sie. “Wirklich?”, fragte Chris erstaunt, ehe er wieder mich ansah, “Stimmt das Elana?”, richtete er direkt an mich. Seinen Blick erwidernd, wurde mir klar, dass das hier so nicht sein durfte. Da war zu viel… zu viel von etwas, das ich mir gerade selbst nicht erklären konnte. Daher zuckte ich nur mit meinen Schultern und stand auf. “Ich bin einfach erschrocken.War wohl etwas viel. Wenn ihr mich dann nicht mehr braucht…” Ohne auf die Worte hinter mir zu achten, verließ ich das Zimmer wieder und schloss die Türe, an die ich mich einen Moment lehnte. Ich musste meine Aufgabe ausführen… dann konnte ich wieder nach Hause und musste diese verwirrenden menschlichen Gefühle nicht weiter haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)