Heaven on Earth von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 10: ✡ ✟ Kapitel 9 ✟ ✡ ----------------------------- Lori hatte nicht zuviel versprochen. Das hier war ein Traum. Das Institut in Texas beinhaltete in den unteren Räumen eine Art Schwimmbad. In den Steinboden war ein Loch geschlagen worden, das mit Wasser gefüllt war. Verschiedene Lampen am Rand des Beckens ließen dieses in verschiedenen Farben leuchten. Diese Lichter waren die einzigen Lichtquellen in diesem Raum. An der Decke konnte man die Wasserbewegungen erkennen, was dem Raum ein gemütliches und entspannendes Gefühl gaben. Das große Becken war allerdings nicht das einzige in diesem Raum. Ein paar Schritte weiter, gab es ein kleineres Becken, dessen Wasser dampfte. Eine Art heißer Quelle. Und auf dieses freute ich mich gerade wirklich. Ich legte den Bademantel zur Seite, den Lori mir in die Hand gedrückt hatte, zusammen mit einem Bikini und dem Spruch, dass dieser hoffentlich passen würde. Ich sah an mir herunter und rückte ihn erneut zurecht. Das Unterteil passte einwandfrei, das Oberteil war eher etwas … knapp … Was aber nicht so schlimm war, da ich ja alleine hier war. Ich ließ mich in das kleinere Becken sinken und seufzte genüsslich auf. Das heiße Wasser ließ mich entspannen und ich bemerkte erst jetzt, wie angespannt ich gewesen war. Einen menschlichen Körper war ich nicht gewohnt. Ich kannte dieses Gefühl nicht, dass mein Körper mir anzeigte, dass es ihm zu viel gewesen war. Der Kampf mit den Dämonen … er war nicht sonderlich schwer gewesen, aber dieser Körper war anscheinend anfälliger, als mein Engelskörper. Ich musste wirklich lernen, richtig mit ihm umzugehen. Auch wenn ich wirklich hoffte, dass ich nicht allzu lange hier auf der Erde war. Dazu musste ich die Drachme so schnell wie möglich finden. Und zumindest war ich nun bei den Schattenjägern. Hier würde ich hoffentlich meine ersten Informationen zu der Drachme finden, vielleicht sogar den Hinweis, wo die Drachme war. Nicht nur vielleicht. Ich wünschte es mir, dass ich die Drachme bald in meinen Händen halten konnte und wieder nach Hause durfte. Denn das wollte ich. Ich entschied, dass ich mir für den Moment genug Gedanken gemacht hatte. Ich sollte den Moment genießen, entspannen. Ich tauchte mich einen Moment komplett unter … Aus dem Moment wurde ein längerer, bis ich wieder auftauchte. Ich lehnte mich nach hinten, rutschte mit meinem Körper soweit vor, wie ich konnte, und legte meinen Kopf gegen die Umrandung. Ich schloss die Augen und versank in ein Gebet, ein Gespräch mit meinem Herrn. Als die Türe aufgerissen wurde und laute Stimmen erklangen, zuckte ich zusammen. “Du kannst da nicht rein!”, erklang Loris Stimme laut. “Und ich habe gesagt, dass sie nicht einen Moment unbeaufsichtigt sein soll!” “Sie hätte hier nicht einfach entkommen können! Ich saß direkt vor der Türe!” “Das reicht nicht aus!” Durch die lauten Stimmen aus meinen Gedanken gerissen, drehte ich mich herum und erkannte zwei Gestalten, die an der nun offenen Türe standen, durch die helleres Licht in den Raum hinein fiel. “Ich kümmere mich darum Lori. Du kannst gehen!” “Ich verschwinde hier nicht einfach, nur weil du es mir befiehlst. Du bist mein Bruder, nicht mein Vater!” Es herrschte einen Moment Stille und ich spitzte neugierig meine Ohren. “Du sollst zu Dan kommen, er wollte irgendetwas von dir. Und Lori?” “Ja?”, antwortete diese kleinlaut. “Sag das nie wieder.” Die Geschwister sahen sich an, ehe Chris hereinkam und die Türe hinter sich schloss. Mit einer Stele schrieb er eine Iratze an die Türe. Ich seufzte auf. Gut, ich würde ihm das Gefühl geben, als ob mich diese Rune ebenfalls aufhalten würde. Er wusste ja nicht, dass ich trotz seiner Mittel die Türe einfach aufziehen könnte … “Was machst du hier?” fragte ich und drehte meinen Kopf zurück, wobei ich meine Augen wieder schloss. Er würde mir meine gerade einigermaßen gute Laune nicht versauen, das würde ich nicht zulassen. Das waren die ersten Minuten in meinem Menschenkörper gewesen, in denen ich mich hatte entspannen können. Ich hatte Chris Schritte gehört, die auf mich zugekommen waren. Bei meiner Frage verstummten sie. “Ich … ich sollte dich nicht alleine lassen.” “Oh, hast du etwa Angst, dass mir etwas passiert?”, fragte ich ironisch, drehte mich komplett herum und legte meine Unterarme auf die Umrandung, um ihn darüber hinweg ansehen zu können. Er verzog sein Gesicht. “Eher im Gegenteil. Ich frage mich, was den Anderen passieren könnte.” Ich hob meine Augenbrauen doch noch bevor ich etwas erwidern konnte, weiteten sich seine Augen. “Deine Arme …” Verwundert sah ich ihn an, ehe ich meinen Blick auf meine Arme richtete. Erst da wurde ich mir bewusst, was er gemeint hatte. Meine Arme, meine Haut war makellos. Es gab keine Runen, keine Narben, keine Brandmale. Woher also sollte ich die Schattenjäger-Fähigkeiten haben, wenn nicht von ihnen? Schnell ließ ich meine Arme unter das Wasser sinken und drehte mich wieder herum, froh darüber, dass meine langen und nassen Haare meinen Nacken und meinen Rücken verdeckte. “Zeig mir nochmal deine Arme!”, verlangte er. “Sicherlich nicht. Wenn du etwas sehen willst”, ich drehte meinen Kopf herum und lächelte ihn verführerisch an. Mir vollkommen bewusst, dass er das nicht machen würde, “dann komm zu mir ins Becken.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)