Tales of Symphonia - Elfenakademie von OdessaLP ================================================================================ Kapitel 17: Das Ende der Reise? ------------------------------- Am Morgen des nächsten Tages machten sie sich gemeinsam auf den Weg in die Elfenakademie um die anderen beiden Schätze einzulassen. Durch einen Geheimgang kamen sie in die unterirdische Kammer, welche sich unter der Schule befand. Lloyd zeigte den anderen den Weg und sie kamen wenig später in der besagten Kammer an. Lloyd nahm sich zuerst die Donnerkugel von Hachibi und setzte sie ein. Wie bei Rebirth zuvor öffnete sich die Kanope und der Gott in der Gestalt eines großen Wolfes wurde freigelassen. Nun wurde auch Rukibi aus seinen tongebrannten Gefängnis befreit und zeigte sich ihnen als Pferd. „Abgesandter, wir danken Euch, dass Ihr uns aus unseren Schlaf geweckt habt. Was ist euer Wunsch?“, fragte Hachibi nach und sah Lloyd an. Lloyd trat vor und setzte zum Sprechen an. „Dass das Mana aufhört sich zu verdichten und so ist, wie es früher einmal war!“. „Dein Wunsch ist dir gewährt“, gab Rukubi von sich und alle drei alten Götter leuchteten strahlend auf und schossen als Lichtkugeln aus der Kammer. Lloyd schrie plötzlich auf und hielt sich den Kopf fest. „Lloyd, was ist?!“, fragte Marta nach und sah nach ihm. „Ich weiß nicht… fremde Erinnerungen erschienen mir eben.“ Der Anfall dauerte nur wenige Sekunden an und er konnte wieder aufrecht stehen. „Was hast du gesehen?“, fragte Richter nach. „Ich glaube, den Dämonenlord und Forst, wie sie sich gegenüber standen. Forst wurde von dem Dämonenlord verschlungen und er wehrte sich nicht einmal dagegen. Es sah nicht nach einem Kampf zwischen ihnen aus.“ „Der Sache müssen wir auf den Grund gehen!“ Mehr sagte Yuan nicht. Die drei alten Götter erschienen wieder. „Euer Wunsch, Abgesandter, wurde erfüllt“, verkündete Hachibi. --------------------------------------------- Zelos und Sheena befanden sich im Haus von Zelos in Meltokyo. Sie waren gerade erst aufgestanden, als auch schon ein Beben die Stadt erzittern ließ. Alles im Haus, was nicht fest angebracht war, fiel entweder um oder ging zu Bruch. Es war dazu ein sehr starkes Beben und es hatte den Anschein, dass es gar nicht mehr aufhören würde. Aber nicht nur in Meltkokyo, sondern auch in Altamira bebte die Erde. Regal und Presea bekamen das zu spüren und suchten Schutz unter dem Türrahmen des Zimmers. Regal hatte uneingeschränkten Blick auf das Meer und konnte sehen wie dunkle Wolken aufzogen und sich verdichteten. Wenige Minuten später ließ dann das Beben nach und Regal ging auf das Fenster zu und sah auf das Meer hinaus. Die dunklen Wolken umkreisten etwas, was sich dort in der Ferne befand. Auch Kratos und die anderen in Iselia bekamen das Erdbeben mit und waren froh, als es endlich nachließ. Kratos stand im Türrahmen der Küche, hatte die kleine Erlina auf dem Arm und hielt sich mit dem anderen fest. Raine sah nach ihrem Mann und ihrer Tochter. Ihnen war glücklicherweise nichts passiert! „Wieso gab es ein Erdbeben?“, fragte sich Kratos und durchschritt die Wohnstube mehrmals mit Erlina auf dem Arm. Sie fing an zu quengeln und wollte etwas zu essen haben, doch Kratos bemerkte es nicht. Erst als Raine ihn darauf aufmerksam machte, ging er in die Küche und wärmte ein Fläschchen auf. Es klopfte und Genis kam zusammen mit Colette in das Haus. „Habt ihr eben auch das Beben mitbekommen?“, fragte Genis. „Ja“, gab Raine wieder und sah zu wie ihrem Mann, der Erlina voller Fürsorge fütterte. Dann wandte sich Raine wieder ihrem kleinen Bruder zu. „Wir würden gerne wissen, wie das Beben zustande gekommen ist.“ „Das würden wir auch gerne wissen“, meinte Colette und setzte sich auf einen Stuhl. Ihre Gedanken streiften zu Lloyd. Was er wohl gerade machte? -------------------------------------------------- Auch Lloyd und die anderen hatten das Beben miterlebt und sahen die Götter an. „Das Tor nach Gladsheim ist erschienen“, berichtete Rebirth. „Wir waren der Schutz damit das Tor nach Gladsheim verborgen bleibt. Durch unsere Erweckung wurde das Tor nun für die Bewohner sichtbar“, erzählte Hachibi ihnen. Rukubi sah sich Lloyd an und seine Augen fingen an zu leuchten. Lloyd schwebte ein Stück über den Boden und leuchtete ebenfalls auf. Das Licht teilte sich in zwei und Lloyd lag als Mensch mit seiner alten Kleidung am Boden. Neben ihm stand immer noch der Abgesandte und starrte die alten Götter an. Lloyd kam zu sich und brauchte einen Moment um zu realisieren, was eben passiert war. Er bemerkte schnell, dass er wieder ein Mensch war und sah sich ganz verdutzt an. Dann sah er neben sich und entdeckte den Abgesandten, während Brook ihm auf die Beine half. Lloyd brauchte auch hier einen Moment bis er sicher auf den Beinen stehen konnte. „Willkommen zurück, Forst Malvin“, begrüßte Hachibi ihn, doch es wurde nicht zurück gegrüßt. Warum auch immer. Forst wandte sich zum Gehen um. „Wohin willst du?“, fragte Lloyd. „Ich suche den Dämonenlord auf“. „Warum?“, wollte Richter wissen. Forst blieb stehen und wandte sich der Gruppe zu. „Ich muss das zu Ende bringen, was ich vor viertausend Jahren begonnen habe. Die Verborgenen befreien. Da nun der Zugang zu Gladsheim offen ist, werden sich die Verborgenen dort aufhalten“. Die Gruppe beschloss, ihm zu folgen und sie verließen die Kammer der Götter wieder. Endlich hatte Lloyd seinen eigenen Körper wieder zurück. „Warum hast du dich geweigert die Götterstatue anzufassen?“ Das musste Lloyd einfach fragen und lief neben Forst her. Dieser würdigte ihn keines Blickes und sah nur stur geradeaus. „Deine Freunde und du, ihr werdet die Wahrheit noch früh genug erfahren.“ Eine andere Antwort schien er nicht geben zu wollen. „Wo befindet sich denn der Zugang nach Gladsheim?“, fragte Marta und sah den Abgesandten an. „In eurer Heimat.“ Mehr sagte er auch hier nicht. Er stand da und wartete auf etwas. Nur worauf? Aster suchte den Himmel ab und konnte einen Schatten erkennen, der immer größer wurde und schließlich landete ein schlangenförmiger Drache vor ihren Augen. Forst nahm Platz auf dem Drachen und sah sie anderen an. „Wartet ihr auf eine extra Einladung?“ Schon kletterten auch die anderen auf den Drachenrücken und es ging Richtung Heimat. ------------------------------------------------ Während des Fluges zum Dämonenlord sah Lloyd auf seinen Exsphere und zu seiner großen Überraschung leuchtet er wieder. In der Basis von Botta befand sich der Kern von Ratatosk. Er fing an zu leuchten und jemand erschien an seiner Stelle. Ratatosk stand da und sah sich um. -------------------------------------------------- Als die Gruppe am Tor ankam und vom Drachen stieg, wurden sie sogleich von Kalzifer, dem Feuerdämon begrüßt. „Du bist wohl das Begrüßungskomitee“, meinte Forst und ließ das Seelenfeuer erscheinen. „Lange ist es her, Forst! Lass uns zu Ende bringen, was wir vor langer Zeit begonnen haben!“ Bevor jedoch Lloyd und die anderen eingreifen konnten, zog der Feuerdämon einen Feuerkreis um sich und Forst, damit auch ja keiner den Kampf unterbrach oder sich einmischte. „Lloyd!“, wurde es gerufen. Lloyd wandte sich um und konnte Genis und die anderen auf Rheairds erkennen, wie sie sich der Insel näherten und vorsichtig landeten. Auch Kratos war unter ihnen. Colette rannte auf Lloyd zu, stolperte unterwegs und fiel auf die Weide. Lloyd rannte ihr entgegen und half ihr auf die Beine und wurde von ihr kräftig umarmt. „Hey, Lloyd! Du hast ja deinen normalen Körper zurück“, meinte Zelos. „Ja, unsere Magie funktioniert wieder“, berichtete Lloyd. „Wissen wir, sonst könnten wir die Rheairds nicht nutzen, wenn es nicht so wäre“, sagte Regal. Forst stand Kalzifer gegenüber und wurde finster angegrinst. Aber mit dem Abgesandten war nicht zu spaßen. Forst verschwand vor den Augen des Feindes und ließ sich nicht blicken. Da der Dämon ihn nicht finden konnte, beschloss dieser, das Feld mit Feuerbällen zu bombardieren. Doch selbst das würde Forst nicht töten. Nach dem der Feuerdämon aufgehört hatte Feuerbälle abzufeuern, blieb er einen Moment lang ruhig stehen und versuchte dem Wind zu lauschen. Was sich als Fehler herausstellte. Forst erschien hinter ihm, rammte ihm die Kralle mit dem Seelenfeuer durch den Körper. Doch es war kein Blut zu sehen, stattdessen konnten sie beobachten, wie die Seele des Geistes des Feuers durch das Seelenfeuer gereinigt wurde und aus dem Feuerdämon Kalzifer wurde: Der Geist des Feuers Kalzifer. Der Kreis aus dem Höllenfeuer verschwand vollkommen und der Kampf war vorbei. „Ich danke dir, dass du mich von dem Dämon befreit hast“. Forst jedoch blieb stumm und wandte sich zum Gehen um. Er musste etwas wissen, was er den anderen nicht mitteilen wollte. Lloyd und die anderen schritten auf den Eingang zu, der aus einem Portal, ähnlich wie der der Schlucht, aufgebaut war. „Ich werde mitkommen“, sprach eine Stimme. Jemand trat aus dem Schatten einer der großen Steinsäulen. „Ratatosk!“ Mehr musste Forst nicht sagen, sagte aber auch nichts dagegen, dass er sie begleiten konnte. „Emil!“, rief Marta und rannte auf ihn zu, doch die Augenfarbe änderte sich nicht wie sonst. „Emil ist nicht hier“. „Wo ist er dann?“ Marta hämmerte auf die Brust von ihm ein. „An dem Ort, wo er sich zuletzt befand, als er sich in einen Kern zurückverwandelte“. Marta hörte schlagartig auf gegen ihn zu schlagen und sah ihn mit großen Augen an. „In unserer Wohnung in Palmacosta!“. Auch hier bedurfte es keiner weiteren Worte. Aster trat auf den Wächter der Schlucht zu. „Wie es die anderen mir erzählt haben! Du und ich könnten Zwillinge sein“. Ratatosk wandte sich an Aster. „Wie kommst du hierher? Du solltest längst tot sein!“. „Ich weiß, dass ich das schon längst sein sollte. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wie ich wieder am Leben sein kann. Ich kann mich an meine Vergangenheit vor dem allem hier nicht erinnern. Ich erhoffe mir von dem Dämonenlord einige Antworten“. „Verstehe“, nickte Ratatosk. Er lief auf das Portal zu und verschwand. Die anderen folgten ihm und fanden sich an einen dunklen Ort wieder. Dunkle Gestalten umkreisten sie und schienen etwas zu flüsterten, was niemand von ihnen verstehen konnte. „Was sind das für Gestalten?“, fragte Genis ein wenig ängstlich. „Das sind die Geister der Verdammten. Keine Sorge, sie sehen vielleicht schrecklich aus und jagen einem Angst ein. Doch tun sie niemandem etwas“, konnte Forst dem kleinen Halbelf versichern. „Ich kann die Anwesenheit des Dämonenlords spüren“, sagte Ratatosk und sah in die Dunkelheit vor ihnen. „Ich auch, aber das ist auch kein Wunder. Seine Kraft ist unerschöpflich und beträgt eine sehr große Reichweite“, erklärte Forst. Ohne weitere Worte zu verschwenden lief Forst voraus und zeigte ihnen den Weg zum tiefsten Punkt Gladsheims. Jene Stelle, wo sich der Dämonenlord befand und festgehalten wurde. „Du bist stark“, bemerkte Lloyd und sah den Hinterkopf von Forst an. „Schwachsinn! Kalzifer war nur der schwächste der vier Geister. Der Winddämon Sox und der Erddämon Amander sind weitaus stärker“. Lloyd blieb stehen und sah ihn an. Das hätte er nicht erwartet. Schnell schloss er wieder zur Gruppe auf und sie liefen durch die schier endlose Dunkelheit, die sich vor ihnen erstreckte. Presea, die neben Regal herlief sah verstört aus und hatte ihre Finger unbewusst in die Kleidung von Regal verkrallt. Er machte Halt und sah sich Presea an. „Geht es dir auch wirklich gut, Presea?“. „Nein, ich spüre wie die Dunkelheit nach mir greift.“ Sie war etwas blass um die Nase und ihre Stimme wirkte unterdrückt und zittrig. Regal verlangte, dass die Gruppe eine Rast machen sollte um sich etwas auszuruhen, da sie schon eine ganze Weile umher liefen. „Warum bist du mitgekommen, wenn du vorher gewusst hast, dass du mit Dämonen und Ähnlichen in Berührung kommst?“, fragte Ratatosk an Presea gewandt. Sie sah zu ihm auf. „Ich lasse meine Freunde nicht im Stich!“. Er rümpfte die Nase und wandte sich wieder ab, um die Umgebung zu inspizieren. Nichts als unendliche Dunkelheit und Verzweiflung. „Mit Dämonen komme ich sehr gut klar“, bemerkte Richter.. „Tz… wer hat denn einen Pakt mit ihnen geschlossen, um das Tor zu öffnen, um am Ende damit Aster wiederzubeleben?“ Das war klar, dass dies von Ratatosk kommen musste. Das ließ Richter nicht auf sich sitzen und ließ die Hand schon zum Schwertgriff wandern. „Und wer hat Aster auf dem Gewissen!?“. „Das reicht!“, sprach Marta endlich ein Machtwort und konnte die beiden auseinander drängen, um so den Streit zwischen ihnen zu beenden. Aber andererseits musste Marta Richter danken. Hätte Ratatosk Aster damals nicht getötet, so würde Emil heute nicht existieren, den sie so sehr liebte. „Wir sollten weitergehen.“ Forst hatte es satt, hier herum zu sitzen und nichts zu tun. Er hatte noch etwas zu erledigen und musste das zu Ende bringen, was er vor viertausend Jahren begonnen hatte. Wenn sie beim Dämonenlord angekommen waren, würden die anderen schon die Wahrheit über dies alles erfahren. Er selbst kannte sie bereits und wollte sich damit einfach nicht zufrieden geben. ------------------------------------------ Sie waren schon tief in das Dämonenreich vorgedrungen. Wie würde wohl der Kampf zwischen Forst und dem Dämonenlord ausgehen? Das versuchte sich Lloyd krampfhaft auszumalen und kam dabei zu keinem Ergebnis. Eine Ebene nach der anderen stiegen sie tiefer hinab in die Finsternis. „Also wirklich! Der Ort könnte mal einen neuen Anstrich vertragen!“, sagte Zelos einfach mal so damit es hier nicht ganz so still war. Er konnte es nicht leiden wenn ein Schweigen die Gruppe beherrschte. Da fühlte er sich immer so unbehaglich. Sheena lief neben ihm her und hatte seine Hand ergriffen. In dem einen Jahr hatte er sich wieder daran gewöhnt mit Frauen umzugehen. Das hatte er einzig und alleine Sheena zu verdanken. Die Gefühle für Lloyd waren vollkommen verschwunden. Es war eben nur eine Notlösung gewesen, damit er nicht ganz alleine war, die er ergriffen hatte. Doch die gemeinsame Zeit mit ihm bereute er nicht. Sie war im Gegenteil sehr schön gewesen. Colette hatte sich etwas an den Arm von Lloyd geklammert, da ihr die Dunkelheit um sie herum nicht ganz geheuer war, packte jedoch nicht fest zu und blieb ruhig. Forst stoppte abrupt und sah sich gut um. Sie standen mitten auf einer riesigen Steinplatte, in der unendlichen Leere der Finsternis. Weit und breit war niemand zu sehen und doch konnte er eine Präsenz deutlich wahrnehmen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)