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Schwarzgrün

von

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Es war ein gutes Gefühl, wieder hier zu sein. Die Ankunft in Madaras und Izunas Wohnung an einem sonnigen, aber kalten Samstagvormittag kam ihr vor wie die Heimkehr nach einer langen Reise um die Welt. Madara öffnete die Tür in ihr Zimmer und folgte der jungen Frau mit den Augen. Sie sah nicht die hellen Funken in der erleuchteten Schwärze, sondern konzentrierte sich. Sakura kam sich hochschwanger vor, als sie, sich mit der einen Hand auf der Bettkante abstützend und mit der anderen ihren Bauch haltend, auf der Liegegelegenheit Platz nahm und mit gerundeten Lippen lautlos ausatmete. Das Fortbewegen fiel ihr noch ein wenig schwer.
 

Madara stand im Türrahmen, die Finger um die Klinke gelegt, und sah sie an. Sakura machte immer noch einen kranken und leidenden Eindruck, aber jetzt, da sie hier war, würde es mit ihr die nächsten Tage schnell bergauf gehen und sie würde sich wieder voll und ganz ihren pflegerischen Tätigkeiten widmen können – sie hatte ihm im Auto versichert, dass sie in der Lage sein würde, ihrer Arbeit wie gewohnt nachzugehen. Er hatte sich öfter über die vorherrschende Lage geärgert, versucht, sich bei einer Zigarette in der Küche zu beruhigen und war schlussendlich zu dem Ergebnis gekommen, dass Sakura nichts dafür konnte und nicht gerne im Krankenhausbett lag. Madara empfand tiefste Genugtuung, weil Sakura wieder da war.
 

Die Gewissheit, dass Izuna nun wieder unter Aufsicht stand, wenn er selbst weg war, glättete die restlichen unruhigen Wellen, die in den letzten Tagen gegen Madaras Gemüt geschlagen hatten. In der Zeit nämlich, in der Sakura im Krankenhaus gelegen hatte, hatte er nur selten und kurzzeitig die Wohnung verlassen – mit einem blutenden Herzen und hatte Izuna, wann immer es ihm möglich gewesen war, angerufen, ihn gefragt, ob er das Essen gefunden hätte, ob alles in Ordnung sei. Sein jüngerer Bruder war irgendwann enorm genervt gewesen und hatte Madara damit gedroht, das Mobiltelefon irgendwo zu verstecken und nicht heranzugehen, sollte Madara seine Anrufe nicht reduzieren.
 

Madara wandte sich von Sakura ab, als Izuna aus dem Bad kam. Er musste sich dorthin begeben haben, gleich nachdem Madara ihm mitgeteilt hatte, dass sie sich auf den Weg machen wollten. Vor nicht allzu langer Zeit hätte er sich um Hygiene vor anstehendem Besuch oder derlei kaum geschert. Izuna hatte Sakura nicht ungewaschen begegnen wollen.
 

Izuna tastete sich sicher an der Wand entlang zu Madara und hielt neben ihm an. „Ist Sakura im Zimmer?“, wollte er wissen. Seine Haare waren trocken.
 

Madara bejahte und machte Platz für seinen Bruder. Izuna streckte die Hände aus und setzte seine Füße langsam in Bewegung. Kaum am Bett angekommen, begann er, Sakura über die Visite heute Morgen auszufragen. Izuna war für seine Verhältnisse guter Laune und schien froh darüber zu sein, dass Sakura heute entlassen worden war. Schließlich hatte er seine Vorleserin wieder, seine einzige Freundin. Ja, sie war ihm nun eine Freundin. Madara schüttelte den Gedanken ab, dass Sakura sich in fünf Monaten nicht mehr um Izuna kümmern würde. Es gefiel ihm, Sakura nach einer langen Zeit lächeln zu sehen und es gefiel ihm zu sehen, wie vertraut die beiden miteinander umgingen.
 

„Er ist weg, oder?“, fragte Izuna Sakura, als Madara die Tür schloss und sich in sein Zimmer entfernte.
 

„Ja, ist er.“ Sakuras Verwunderung über den flüsternden Ton des anderes wich Begreifen, sobald sie von Madaras nahendem Geburtstag erfuhr. Izuna erzählte ihr, wie die Brüder es bis dahin mit Geburtstagen gehandhabt hatten und fügte hinzu, dass er keine Ahnung hätte, womit er Madara dieses Mal eine Freude machen könnte. Beide wurden nachdenklich. Früher hatte sich Izuna darauf verlassen, etwas Schönes in Ramschläden zu finden, jetzt musste er sich ausschließlich auf Sakura verlassen, die Madara nicht so gut kannte wie er. Es war schade und er war darüber durchaus betrübt.
 

„Machen wir es so“, schlug Sakura vor, „wir sammeln bis heute Abend Ideen und schauen dann im Internet nach, in Ordnung?“ Sie hatte bereits eine Idee für ihren Teil des Geschenks. Da Madara einiges auf ihre Kochkünste gab, würde sie später in Erfahrung bringen, was Madaras Lieblingsessen war und es am vierundzwanzigsten zubereiten.
 

Izuna war einverstanden. Da Sakura sich duschen wollte und nach einer gefühlten Ewigkeit ihre Haut wieder mit ordentlicher Pflege verwöhnen wollte, machte Izuna sich zum Gehen bereit. Bevor er sie verließ, hielt er an der Tür inne und drehte den Kopf zu ihr. Er öffnete den Mund, schloss ihn dann aber wieder, rieb sich etwas verlegen den Nacken und sagte schließlich zögernd: „Es… ist ganz schön. Dass du wieder da bist, meine ich.“
 

Seine Worte verschlugen ihr die Sprache, doch bevor er verschwinden konnte, sagte sie schnell: „Ich finde es auch schön, wieder hier zu sein.“
 

Er sah sie nicht lächeln, aber er wusste, dass sie es tat.
 

Sobald er fort war, nahm sie eine Dusche, cremte sich ein und ging in die Küche, um sich Mittagessen zu machen. Sie traf auf Madara, der in alltäglicher Bekleidung den Abwasch, der eigentlich längst fällig war, erledigte. Es war für Sakura ein sehr seltsames und seltenes Bild: Madara Uchiha in einem einfachen, schwarzen, langärmeligem Oberteil und einer ebenfalls schwarzen, Falten werfenden Hose. Obwohl Madara nach jedem Mal gelüftet hatte, lag noch wahrnehmbar der Geruch von Zigaretten in der Luft. „Kann ich Ihnen helfen?“, fragte sie mit hinter dem Rücken verschränkten Armen und schief gelegten Kopf.
 

Er warf ihr einen flüchtigen Blick zu und sagte ihr, sie könne ihm beim Abtrocknen helfen. Die ersten Sekunden schwiegen sie. Es war Madara, der als Erster die Stimme erhob. „Das Großkolloquium findet am einundzwanzigsten Januar statt, an einem Donnerstag.“ Sie würde nicht kommen können und das wusste er, schließlich musste sie auf Izuna Acht geben. Er wünschte, es wäre möglich, schließlich waren nur die wenigsten Kolloquien gut besucht und Dozenten freuten sich über jedes junge Gesicht. Wieder schwiegen sie.
 

„Ich würde gerne kommen.“ Sakura legte das eben abgetrocknete kleine Brettchen beiseite. „Aber es würde Ihnen schwer fallen, Izuna alleine in der Wohnung zu lassen, das weiß ich. Sie wären sehr unruhig. Ich merkte Ihnen im Krankenhaus an, dass Sie schnell wieder zu ihm wollten.“ Sie nahm ihm das nicht übel, verstand ihn sogar, aber sie fand, dass es langsam Zeit war, den nächsten Schritt nach vorne zu machen. Ihr Aufenthalt hier war temporär und sie musste Izuna nicht nur hüten, sondern wollte ihm helfen, mit seiner Situation auch alleine fertig werden zu können. „Ich weiß nicht, ob Sie es eventuell schon in Betracht gezogen haben“, begann sie vorsichtig, „aber Izuna könnte doch mitkommen. Zum Kolloquium, meine ich.“
 

Madara hielt in seinem Tun inne und taxierte sie mit einer merkwürdigen Miene: Einerseits war er skeptisch, andererseits sah er aus wie jemand, der soeben eine Eingebung bekommen hatte. „Hm.“ Es war an sich kein schlechter Vorschlag: Izuna machte laut Sakura Fortschritte, und auch er selbst sah, dass sein Bruder sich zum Positiven änderte. Er wusste nur nicht, wie es Izuna im Auto und beim Kolloquium ergehen würde. Sein Bruder war lange aufgewühlt gewesen, als die Männer gekommen waren, die Sakura ins Krankenhaus gebracht hatten. Aber es war eine ganz andere Situation gewesen. „Ich schlage vor, wir fragen Izuna, was er davon hält.“ Letztendlich lag die Entscheidung einzig bei Izuna.
 

„Wovon?“ Izuna betrat wie auf Kommando die Küche und blieb am Esstisch stehen.
 

Madara und Sakura sahen sich an, und sie nickte ihm zu. „Würdest du zu einem Großkolloquium mitbekommen wollen?“, wurde er von Madara gefragt.
 

Der Gefragte runzelte die Stirn und tastete nach dem Esstisch. „Ich weiß nicht“, gab Izuna ahnungslos zurück. Mehr sagte er nicht, und so beschlossen Madara und Sakura im stillen Einvernehmen, ihn ein anderes Mal zu fragen.
 

___
 

Nach dem gemeinsamen Abendessen fanden sich die junge Frau und Izuna auf dem Sofa in Sakuras Zimmer zusammen. Erst einmal musste geklärt werden, was für eine Art von Geschenk verschenkt werden sollte: Ein Dekorationsartikel oder etwas, das Madara verwenden konnte. Das Erste aus der zweiten Kategorie, was den beiden in den Sinn kam, war Parfüm. Aber Madara war mit Düften mittlerweile gut eingedeckt. Was Dekorationsartikel betraf, so mochte Madara kleine, unikale Sachen, die man sich auf Tische oder Regale stellen konnte und nicht etwa ein pompöses Bild oder ein gigantischer Wandteppich.
 

Sakura rieb sich mit dem Handrücken das Kinn und dachte angestrengt nach. „Vielleicht etwas, wo sein Name drauf steht?“, murmelte sie.
 

Izuna zuckte nur mit den Schultern.
 

Eigentlich hatte sie etwas anderes in die Suchleiste tippen wollen, doch war sie so sehr in Gedanken, dass sie Madaras Namen eingab, ohne es zu registrieren. Erst nachdem sie die Eingabetaste betätigt hatte und ihr sämtliche Ergebnisse zu Madara angezeigt wurden, realisierte sie ihren Fehler.
 

Izuna zuckte zusammen, als Sakura plötzlich glockenhell auflachte. „Was ist los?“, wollte er sogleich wissen. Sakura erzählte ihm amüsiert, dass es offenbar eine kosmetische Firma Madara gäbe, und Izuna konnte sich ein schiefes Grinsen nicht verkneifen. Während sie interessiert auf der offiziellen Website stöberte, lenkte Izuna seine Gedanken auf das Großkolloquium. Er hatte lange nicht mehr in einem Auto gesessen und war lange nicht mehr mit vielen Menschen im selben Raum gewesen.
 

Sakuras Stimme holte ihn wieder in das Hier und Jetzt zurück. „Wie wäre es, wenn wir ihm etwas aus dem Bereich der Hautpflege schenken? Hier gibt es für jeden Hauttyp etwas.“ Soweit sie es hatte beurteilen können, hatte Madara normale Haut. Im Winter war Feuchtigkeit besonders wichtig, und Sakura hatte gesehen, dass er im Bad eine einzige Feuchtigkeitscreme hatte, die allmählich zur Neige ging. „Er kann es verwenden und es steht sein Name drauf“, ergänzte Sakura schelmisch.
 

Bei Izuna fand diese Geschenkidee Anklang. Er konnte sich nicht vorstellen, dass die beiden etwas Besseres fänden, und so bestellte Sakura eine milde Feuchtigkeitscreme und einen minimalistisch aufgebauten Reinigungsschaum auf ihren Namen. Er ließ sie aus seinem Geldglas, das er in seinem Zimmer aufbewahrte, zwei Scheine nehmen und vertraute auf ihre Ehrlichkeit. Später beschrieb Sakura zwei kleine Zettel mit ihrem Vor- und Nachnamen; den einen brachte sie unter Einsatz von Tesafilm über die Türklingel, den anderen klebte Madara auf ihre Bitte hin am Montag unten über seinem und Izunas Namensschild.
 

Die Bestellung kam am Dienstag an. Sakura nahm das Paket am frühen Nachmittag entgegen und versteckte es bis Donnerstag in ihrem Zimmer. Am Donnerstag schon war sie in der Lage, sich vernünftig fortzubewegen und musste nicht mehr so viele Anrufe ihrer Eltern entgegennehmen, die sich nach ihrem Zustand erkundigten. Sie schrieb Madara eine Nachricht, in der sie ihn fragte, wann er heimkehren werde. Madara fand diese Frage ungewöhnlich. Er assoziierte sie überhaupt nicht mit seinem Geburtstag. Tatsächlich hatte er heute kein einziges Mal daran gedacht, denn für ihn war es ein normaler Arbeitstag. Ich werde heute gegen 22:00 Uhr da sein, tippte er. Madara ging davon aus, dass es keinen besonderen Grund für die Frage gab.
 

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Nur in der Küche brannte Licht, als er die Wohnung betrat. Es war kurz nach zweiundzwanzig Uhr. Er entledigte sich seiner Schuhe und begab sich dahin. Ihm bot sich ein Anblick, mit dem er wahrlich nicht gerechnet hatte: Der Esstisch war gedeckt. Teller, Schüssel, Gläser und zwei Flaschen waren um eine in grünes Geschenkpapier verpackte, rechteckige Box anscheinend symmetrisch angeordnet – Sakura hatte die prktische Option genutzt, die Produkte als Geschenk verpacken zu lassen. Sakura und Izuna saßen am Tisch, und ihre Gesichtsausdrücke waren auffordernd und bedeutungsvoll.
 

„Was ist das hier?“, wollte Madara wissen, obwohl er bereits ahnte, was vor sich ging.
 

Sakura stand auf. Ihre Lippen waren zu einem Lächeln geformt und ihre grünen Augen funkelten ihn an wie Sterne, als sie ihm die Hand reichte und ihm zum Geburtstag gratulierte. Sie hatte sich zurechtgemacht: Die Augen wirkten durch die nun dunklen, voluminösen und gebogenen Wimpern größer; sie hatte ihre Brauen nachgezeichnet und Lidschatten aufgetragen; ihre Wangen zierte eine hauchdünne Schicht pinkfarbenen Rouges; ihren Lippen hatten durch einen einfachen, farblosen Pflegestift an Fülle und Feuchtigkeit gewonnen. Ihr Gesicht sah frisch aus und strahlte ihm geradezu entgegen.
 

Izuna tat es Sakura nicht nach, sondern sagte nur, dass Sakura das alles vorbereitet hatte. Er hatte auf die beglückwünschenden Worte verzichtet, da Madara sie nicht sonderlich gut leiden konnte. Madara allerdings schien es nichts ausgemacht zu haben, Sakuras Glückwünsche zu empfangen.
 

Die junge Frau bat ihn darum, Platz zwischen ihm und Izuna zu nehmen. Madara eilte in sein Zimmer, um sich umzuziehen, und als er sich auf den ihm zugeteilten Stuhl pflanzte, ließ er seinen Blick genauer über die Tischplatte schweifen und entdeckte das Gericht, dass er seit Kindesbeinen an sein liebstes nannte: frittierte Tofutaschen. Sakura hatte sich mit Sicherheit mit Izuna abgesprochen.
 

„Wollen wir anfangen?“, fragte Sakura fröhlich in die Runde und wünschte beiden Männern einen guten Appetit. Gespannt wartete sie auf Madaras Meinung zu dem zubereiteten Essen und besonders zu den Tofutaschen. Sie hatte sich Mühe gegeben, ärgerte sich aber im Nachhinein über die Unförmigkeit der Taschen. Madaras Appetit war groß, denn allein von den satt machenden, mit Reis gefüllten Taschen verzehrte er drei mit großem Behagen. Optisch waren sie in Ordnung; geschmacklich befriedigten sie ihn auf ganzer Linie.
 

„Sie sind Ihnen gut gelungen“, sagte Madara zu Sakura, sobald er ihrer erwartungsvollen Miene begegnete. Seine Worte schmeichelten ihr und füllten ihre Brust mit Zufriedenheit und Stolz, und er merkte, dass sie sich über seine Bewertung freute. Kaum waren alle satt, überreichte Sakura Madara sein Geschenk mit den Worten, Izuna und sie seien darauf im Internet gestoßen und hätten sich darauf geeinigt, ihm das zu schenken.
 

Er befreite die Box vom Geschenkpapier, und Sakura hatte das Gefühl, dass er es sehr vorsichtig, beinahe schon ehrfürchtig tat. Sie beobachtete ihn: Seine Mundwinkel wanderten kaum merklich nach oben. Sowohl Geschenkpapier als auch Box waren unscheinbar, und so wusste Madara nicht, was ihn gleich erwarten würde, als er in die Box griff. Er holte zuerst die Creme heraus. „Madara“, las er laut, stutzte für einen Augenblick und zog eine Augenbraue hoch.
 

„Und?“, kam es von Izuna, der sich in Madaras Richtung lehnte.
 

„Interessant.“ Er klang belustigt. „Ich hätte, um ehrlich zu sein, nicht mit einem Geschenk gerechnet. Eine angenehme Überraschung ist das, die ihr auf die Beine gestellt habt.“ Sakura wäre mit dieser Reaktion nicht glücklich gewesen, wenn sie ihn nicht gekannt hätte. Die Creme stellte Madara auf den Tisch ab und entnahm der Box nun auch den Reinigungsschaum. Es waren beides Dinge, die er sehr gut gebrauchen konnte. „Wie seid ihr darauf gekommen?“, wollte er wissen. Sakuras Erklärung zauberte ihm ein blasses Lächeln ins Gesicht; er folgte ihren Lippen, die sich vor Amüsement kräuselten. Manchmal, da hob sich ihre Nasenspitze.
 

„Betrachten Sie diese Sachen als Izunas Geschenk und das späte Essen als mein eigenes.“
 

„Ich hoffe, du freust dich, Bruder.“
 

„Natürlich“, versicherte Madara. Er wuschelte seinem Bruder durch das Haar und tätschelte ihm die Hand. Bald zog sich Izuna auf sein Zimmer zurück, und eine halbe Stunde später verließen auch Madara und Sakura die Küche. Er begleitete sie bis zur Tür in sein Zimmer, so als wären sie in finsterer Nacht auf der Straße unterwegs und als geleitete er sie zur Eingangstür ihres Hauses.
 

„Ich schätze Ihre Mühe sehr, Frau Haruno.“ Er machte eine Pause und sah sie an. „Danke.“
 

„Das habe ich sehr gerne gemacht.“ Sie meinte es so, wie sie es sagte. Auch wenn Madara sparsam war mit Emotionen, hatte sie ihm angesehen, dass er angenehm berührt gewesen war von dem Essen und dem Geschenk. „Gute Nacht, Herr Uchiha.“
 

Sein Blick ruhte immer noch auf ihr, als sie nach der Türklinke griff. Fragend schaute sie ihn an und spürte, wie allmählich Müdigkeit in ihr aufstieg, und so war sie sich am nächsten Tag nicht wirklich sicher, ob das Folgende tatsächlich geschehen war: Er umarmte sie. Er tat es zaghaft, er drückte sie nicht an seinen Leib, legte nur einen Arm um sie. Zwischen ihnen war viel Raum und gleichzeitig keiner. In den letzten Tagen hatte er sich vermehrt nach einer weiteren Umarmung gesehnt, nach dem Duft ihres Haars, nach ihrer Nähe. Sie tat ihm gut. Er hatte von etwas gekostet, das er nicht mehr missen wollte.
 

„Gute Nacht.“ Er hatte diese Worte leise ausgesprochen, fast schon geflüstert. Ihr war warm.
 

Es war still.
 

Sie glaubte, ein Herzschlag zu vernehmen, war sich aber nicht sicher, ob es ihr Herz war oder seins. Sakura erinnerte sich daran, wie sie sich an seine Brust geworfen hatte, und ihr wurde noch wärmer. Die Wärme blieb, als er sich von ihr löste. Sie starrte ihn im Halbdunkel an. Madara wiederholte seinen Gute-Nacht-Wunsch, so als hätte er vergessen, dass er ihn bereits geäußert hatte, drehte sich um und ging. Erst als er in seinem Zimmer war, betrat Sakura ihr eigenes Zimmer. Ihre Hände waren wie mit Schweiß durchtränkt und ihr Herz klopfte wie verrückt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Jinja2
2016-07-15T22:06:12+00:00 16.07.2016 00:06
Man du kannst so gut schreiben😲😁. Ich hab die ganze FF bis hier durchgelesen und sie ist ja wohl Hammer gut💚👍
Du hast einen so tollen Schreibstil💻👌
Schreib so schnell es geht weiter, ich warte gespannt....
Antwort von: abgemeldet
19.11.2016 12:16
Vielen, vielen Dank für deine Rückmeldung. Ich werd' noch rot bei deinen lieben Worten!
Ich gebe mir Mühe, wenigstens jeden Monat ein Kapitel hochzuladen, verspreche aber lieber nichts. Aktuell spannt mich die Arbeit ein und es gibt viele andere Dinge, um die ich mich kümmern muss.

Liebe Grüße

C.
Von:  Thrawn
2016-06-16T11:50:22+00:00 16.06.2016 13:50
Super Kapi

Da hat die Überraschung für Madara mehr als nur erfolgreich. Bin gespannt wie es weitergeht.

MfG Thrawn
Antwort von: abgemeldet
19.11.2016 12:15
Danke für deine Review!
Das kommt wirklich spät, aber ich war verhindert und wollte mich auf andere Sache konzentrieren.

Liebe Grüße

C.
Von:  Anime-Reader-2014
2016-06-16T04:04:53+00:00 16.06.2016 06:04
Ein sehr schönes Kapitel😊
Mach weiter so ! :)
Lg
Antwort von: abgemeldet
19.11.2016 12:14
Hallo!
Besser spät als nie: Danke für deine Review!

Liebe Grüße

C.


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