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This is Life

Früher: Das neue Leben in Tokio
von

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Machtkampf

Kaum waren Ran und Aoko zuhause angekommen, erschien Eri schon und wies die beiden ins Wohnzimmer. „Deine Großmutter will mit dir reden, Aoko.“

Diese sah ihre Schwester verwirrt an. „Wieso ist Mamas Ton so eigenartig? So gepresst?“

„Keine Ahnung.“ Ran vermutete aber nichts gutes. „Lass uns reingehen und dann sehen wir es ja.“

Sie ließ ihrer Schwester den Vortritt und folgte ihr. Mameha sah ihre Enkelin strahlend an. Aber als sie Ran erblickte wurden ihre Gesichtszüge hart. „Sie kann gehen. Das ist ein persönliches Gespräch innerhalb der Familie. Sie hat hier nichts zu suchen!“

Aoko sah ihre Oma entsetzt an. „Ran ist meine Schwester. Sie gehört zur Familie.“

„Nicht zu meiner.“ Die alte Frau wies mit den Finger zur Tür. „Geh raus und lass uns allein.“

Die junge Mori sah kurz zu Eri. Diese schüttelte den Kopf. Scheinbar wollte sie auch das Ran hierblieb. Gut so.
 

„Ich werde nicht gehen. Aoko ist meine Schwester und sie will mich dabei haben. Was wollen Sie tun? Mich bestrafen?“

Grinsend setzte sie sich. Aoko nahm neben ihr Platz. Ihre Schwiegermutter sah Eri wütend an. „Schmeiß sie raus!“

„Nein, sie ist meine Tochter. Ich werde sie nicht raus werfen“, meinte diese gelassen.

Knurrend warf die alte Frau der jungen Schülerin giftige Blicke zu. „Schön.“

Dann sah sie ihre Enkelin an. „Ich muss mit dir über deine Zukunft sprechen.“

„Okay.“ Aoko war ganz Ohr. Wahrscheinlich würde sie jetzt ein paar Uni Vorschläge bekommen.

„Es ist schon seit Generationen Tradition das in unserer Familie Ehen arrangiert werden. Und um diese Tradition fortzusetzen, werden deine Mutter und ich einen Ehemann für dich aussuchen.“

Damit war die Bombe geplatzt.
 

Ran entglitten die Gesichtszüge. War das ihr ernst? Hatte die Alte einen Vollschaden? Aoko sollte einen wildfremden Mann heiraten? Und sie würde den auch noch aussuchen? Sie sah zu ihrer Schwester, die blass und erstarrt zu Boden sah. Auch Eri wirkte angeschlagen.

„Ich weiß, dass kommt für dich überraschend“, meinte Mameha. „Aber du weißt, dass es in unserer Familie so üblich ist und du musst diese Tradition weiterführen. Es ist zu deinem besten.“

Nun sah die junge Nakamori zu ihrer Großmutter. Die Frau, die sie sehr liebt und immer dachte sie würde sie auch lieben. Aber nun verlangte sie von ihr einen fremden Mann zu heiraten. Das konnte sie nicht. Niemals.

„Nein.“

Eri sah ihre jüngste Tochter verwundert an. Sie hatte noch nie erlebt, dass Aoko ihrer Großmutter widersprach.

Ihre Schwiegermutter kniff die Augen zusammen. „Was heißt soll das heißen?“

„Ich werde keinen fremden Mann heiraten“, erklärte Aoko ruhig.

„Oh doch du wirst. Es ist zu deinem besten es wird deine Zukunft sichern!“

„Das ist mir egal. Ich werde nur als Liebe heiraten. So wie Mama und Papa.“
 

Mameha zischte. „Kommt nicht in Frage. Du wirst nicht den gleichen Fehler wie dein Vater machen!“

Eri schnappte nach Luft. Sie war entsetzt.

„Papa hat keinen Fehler gemacht. Sonst wäre ich nicht hier.“ Aoko wurde etwas lauter. Ihr Herz raste. Noch nie hatte sie so mit ihrer Oma gesprochen.

„Du wirst Schande über unsere Familie bringen, wenn du nicht tust was ich dir sage! Was sollen die Leute denken? Unsere Freunde? Bei deinem Vater haben alle schon getuschelt und ich will nie wieder Gerede über unsere Familie hören!“ Mameha war ziemlich sauer.

„Es ist mir egal was die anderen sagen oder denken.“
 

Bevor die alte Frau was sagen konnte, schaltete sich Ran ein. Sie war die ganze Zeit still gewesen und hatte Aoko den Kampf beginnen lassen. Aber nun war sie an der Reihe und sie würde die alte Hexe in Grund und Boden stampfen. „Aoko wird keinen Mann heiraten den sie nicht liebt. Sie wird das tun was sie will und niemand, nicht einmal du kannst sie dazu zwingen“, erklärte sie gefährlich ruhig.

Eri schluckte und sah besorgt von Ran zu ihrer Schwiegermutter. Jetzt würde das passieren, was nicht passieren sollte. Aber sie würde Ran nicht unterbrechen. Wenn irgendjemand gegen Mameha ankam, dann war es ihre Tochter. Sie war ihrem Vater so ähnlich. Auch Kogoro hatte offen und ehrlich seine Meinung gesagt, egal ob gut oder schlecht. Er hatte für das gekämpft was er wollte. Das war einer der Gründe, warum sie sich damals in ihn verliebt hatte.
 

„Du hältst deinen Mund! Du hast Aoko verdorben! Ich wusste, dass du nur ärger machen würdest!“, schrie die alte Nakamori zornig. Sie lief rot an und ihre Augen blitzen. Ran sah sie gelassen an und grinste herausfordernd. „Ich habe gar nichts gemacht,. Aoko ist ein selbst denkender Mensch und niemand hat das recht ihr zu sagen was sie zu tun und zu lassen hat. Wenn du Aoko wirklich liebst, dann solltest du sie nicht zu so etwas zwingen.“

„Ich liebe meine Enkelin über alles und gerade deshalb will ich das Beste für sie! Wenn du nicht hier wärst würde Aoko dem zustimmen und mich nicht so respektlos anreden! Eri hätte dich niemals ins Haus lassen sollen. Sie hätte niemals meinen Sohn heiraten sollen!“

Die attraktive Anwältin wurde blass und sah zu Boden. Sie wusste dass, das jetzt kam. Ihre Schwiegermutter hatte nie einen Hehl daraus gemacht, was sie von ihr hielt. Aber diese Worte zu hören - das tat sehr weh.
 

Auch Aoko war erschüttert. „Wie kannst du nur so von Mama reden? Mama hat alles für mich getan. Als Papa starb war sie immer für mich da!“

Mameha sah Eri kurz an und wandte sich dann zu ihrer Enkelin. „Sie war die flasche Frau für meinen Ginzo. Er hätte die Frau heiraten sollen, die wir für ihn ausgesucht hatten! Stattdessen hat er sich eine verheiratete Frau verliebt die ein Kind mit einem anderen hatte! Sie hat nur Unglück über uns gebracht.“

„Jetzt halt den Mund!“, fauchte Ran aufgebracht. Sie hatte die Schnauze voll! Auch wenn Eri für sie keine Mutter war, so war sie doch für Aoko eine Mutter gewesen und zwar eine verdammt gute Mutter! Und sie hatte es nicht verdient, dass man so über sie sprach!

„Eri ist eine wundervolle Person! Sie liebt Aoko über alles und sie hat sie wundervoll erzogen.“

Ihre Mutter sah auf. Erstaunen und Ungläubigkeit waren in ihrem Gesicht. Das Ran sich für sie einsetzte machte sie glücklich. Damit hatte sie nicht gerechnet.
 

„Sie hat dich im Stich gelassen. Wieso verteidigt du sie?“, fragte die alte Frau.

„Egal was sie bei mir falsch gemacht hat – sie hat es bei Aoko richtig gemacht. Und auch wenn wir beide uns oft streiten, wir haben ein gemeinsames Ziel. Wir lieben Aoko und werden niemals zulassen das sie unglücklich ist. Und wenn das bedeutet dich auf den Mond zu schießen - dann mache ich das!“, erwiderte die junge Mori wütend.

Mameha knurrte. „Gut, das Eri dich damals zurückgelassen hat. Hättest du von Anfang an hier gewohnt, wäre Aoko niemals so wohlerzogen geworden. Du hast doch überhaupt keine Erziehung genossen. Dein Vater hat auf ganzer Linie bei dir versagt!“

Nun sprang Ran auf und schlug mit der Hand auf die Tischplatte. Sie sah die alte Hexe so zornig an das Eri und Aoko schlucken mussten. So hatten sie Ran noch nie gesehen.
 

„Wag es nicht so über meinen Vater zu reden!“, donnerte die hübsche Schülerin. „Mein Vater war und ist der beste Mann der ganzen Welt und keiner, darf so über ihn reden! Du bist doch nur eine alte, arrogante hochnäsige Hexe, die kein bisschen Freude im Leben hat! Also halt deine Klappe sonst werfe ich dich aus dem Haus!“

„Das würdest du nicht wagen! Es ist nicht dein Haus!“, wies Mameha sie zurecht. Beide funkelten sich wütend an.

„Sie darf es, denn sie wohnt hier.“ Eri stand auf und blickte ihre Schwiegermutter kühl an. Es reichte ihr. Das Maas war voll. Sie konnte über sie sagen was sie wollte. Aber Ran und Kogoro durch den Dreck zu ziehen war genug. „Du solltest jetzt gehen. Du hast deinen Besuch hier überstrapaziert.“

Entsetzt sah sie ihre Schwiegertochter an. „Du wirfst mich aus dem Haus?“

„Ja. Es war mir immer egal, was du über mich gesagt oder gedacht hast. Aber es ist mir nicht egal, was du über meine Tochter sagt oder über meinen Exmann. Kogoro hat Ran sehr geliebt und sie ist eine tolle Frau geworden. Und sie hat recht. Du hast nicht über Aokos Leben zu bestimmen. Und auch nicht über das von Ginzo. Und du hast auch nicht über mein Leben zu bestimmen.“
 

Eri sah ihre älteste Tochter traurig an. „Weißt du, warum ich mich nie bei euch gemeldet habe? Warum ich dir nie geschrieben oder angerufen habe? Weil Mameha es mir verboten hat. Sie wollte nicht, dass ich zu dem anderen Kind Kontakt habe, weil ich mich lieber um meine Tochter kümmern sollte. Ginzo hätte dich und Kogoro so gerne kennen gelernt und sich bei euch entschuldigt. Wir wollten mit Aoko zu euch fliegen um alles zu klären, aber sie hat uns nicht gelassen. Sie und ihr Mann haben uns gedroht uns Aoko wegzunehmen.“

Was? Ran starrte Eri sprachlos an. Das konnte ja wohl nicht ihr ernst sein! Aoko war wie erstarrt und schaute ihre Oma geschockt, fassungslos und tieftraurig an. „Oma wie konntest du nur? Du und Opa?“, fragte sie leise.

Diese antwortete nicht. Sie kniff ihre Lippen zusammen und starrte Eri wütend an.

„Das ist so armselig“, meinte die hübsche Mori kopfschüttelnd. „Als ob ich für Aoko eine Konkurrenz gewesen wäre! Ich hätte mich als Kind so gefreut sie und Eri zu sehen. Aber je älter ich wurde, desto wütender wurde ich und habe angefangen beide zu hassen. Und nun erfahre ich, dass du der Grund dafür warst. Wie traurig und armselig ist so was nur?“
 

Mameha sagte noch immer nichts. Sie nahm ihre Tasche, stand auf und sah Eri an. „Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Du wirst schon sehen was du davon hast.“ Hocherhobenes Hauptes verließ sie das Haus. Sie knallte die Tür hinter sich zu. Dann war es still.

Mit zitternden Beinen ließ sich Eri wieder nieder. Oh, Gott. Das konnte jetzt was werden. „Ich sollte mir wohl eine neue Stelle beschaffen“, murmelte sie bedrückt.

„Wieso das denn?“, fragte Ran misstrauisch.

„Weil Mameha großen Einfluss hat und sie wird mich jetzt bestimmt feuern lassen. Egal wie lange ich dort schon arbeite. Sie wird mich für heute bestrafen.“

„Aber das kann sie doch nicht einfach tun“, rief Aoko verzweifelt.

„Ich fürchte schon.“
 

Die hübsche Schülerin schüttelte den Kopf. „Mameha mag ja Einfluss haben, aber ich kenne jemanden der richtige Macht besitzt sogar hier in Japan.“

Eri und Aoko sahen die junge Mori verwirrt an. „Was meinst du?“

Sie lächelte. „Ihr werdet das früh genug erfahren. Ich muss mal eben telefonieren.“

Sie verließ das Wohnzimmer und ging in ihr Zimmer.

Dort wählte sie sofort Sonokos Nummer.

Diese nahm nach dem zweiten klingeln ab. „Hallo?“

„Sonoko? Ich bins. Ich habe eine große Bitte an dich und deine Familie.“ Ran lächelte. Sie würde gewinnen und Mameha würde Staub fressen.
 


 

Am nächsten morgen saß Eri niedergeschlagen am Küchentisch. Sie würde heute bestimmt ihre Kündigung bekommen. Mameha hatte bestimmt ihren Chef angerufen und ihre sofortige Entlassung verlangt. Und bestimmt würde keine Anwaltskanzlei sie einstellen. Sie würde sich einen neuen Job suchen müssen. Aber was sollte sie machen? Sie liebte ihren Job und konnte nichts anderes tun.

„Guten Morgen.“ Ran betrat die Küche und schenkte sich Kaffee ein. Dann setzte sie sich zu ihrer Mutter. „Morgen.“

„Immer noch Angst das du deinen Job verlierst?“, fragte die Schülerin.

„Ja.. Ich weiß, dass ich heute meine Kündigung bekomme.“

Die junge Mori lehnte sich entspannt zurück. „Wie wäre es wenn du die Kündigung hoch erhobenes Hauptes annimmst und woanders anfängst?“

Eri sah ihre Tochter entgeistert an. „Und wo bitte? Wenn Mameha ihre Finger im Spiel hat, wird mich niemand mehr einstellen.“

„Doch ich habe nämlich auch meine Kontakte.“ Sie zog einen Zettel aus ihrer Hosentasche und schob ihn über den Tisch. „Mach ihn auf und lies ihn.“
 

Die attraktive Anwältin faltete ihn auseinander und sah ihn an. Dann hob sie erstaunt den Kopf. „Woher hast du das?“

Ran lächelte breit. „Zufällig ist meine beste Freundin in Amerika die Tochter einer der reichsten und mächtigsten Familie Japans. Und ihr Vater hat gesagt dass sie sich sehr freuen würden wenn du für sie als Anwältin arbeiten würdest. Und keine sorge. Mameha hat keinen Einfluss darauf denn sie hasst die Suzukis. Das beruht auf Gegenseitigkeit. Du sollst dich dort melden. Herr Suzuki hat in seiner Firma bereits angerufen und dich angemeldet.“

„Ich weiß gar nicht was ich sagen soll“, meinte Eri leicht überfordert.

„Sag ja und nimm den Job da an. Dort kriegst du mehr Geld und weil du meine Mutter bist und ich Sonokos Freundin bin, bekommst du bestimmt auch mehr Urlaub.“ Ran zwinkerte ihr zu. „Damit rechnet Mameha nicht.“

„Ich...danke. Ich rufe gleich an.“

„Sehr gut. Ich wecke Aoko.“
 

Eri sah ihrer Tochter nach. Das war ein einmaliges Angebot. Sie kannte sie Suzukis und wollte schon lange für sie arbeiten, aber wegen ihrer Schwiegermutter hatte sie sich nie getraut. Das war ihre Chance. Schnell holte sie ihr Telefon und wählte die Nummer.
 

Ran klopfte bei Aoko und betrat den Raum. Sie lag noch im Bett und schaute verschlafen zu ihrer Schwester. „Morgen. Müssen wir etwa schon aufstehen?“

„Jap. Komm mach dich fertig. Wir wollen doch noch zu Yukiko.“ Sie zog der Jüngeren die Decke weg und stemmte die Hände in die Hüften. Aoko gähnte und streckte sich. „Du bist ja wie ein Feldwebel.“

„Pass auf, ich kann auch zum General werden“, schmunzelte die hübsche Mori und suchte ihrer Schwester schon mal Sachen raus. Diese machte ihr Bett.

„Hier. Und jetzt beeil dich.“

„Jawohl, mein General.“

Lachend verließ die Ältere das Zimmer.
 

Als sie wieder in die Küche kam, strahlte Eri. „Sie wollen, dass ich in einer Stunde komme um mich persönlich vorzustellen. Sie wollen mit mir über den Job reden.“

„Na siehste.“

„Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken kann.“

Ran stutzte, dass war jetzt die Gelegenheit um Eri wegen dem Club zu fragen. „Ich wüsste wie. Du weißt ja, dass ich bald Geburtstag habe. Und ich feiere meinen Geburtstag in einen Club. Kudo hat das organisiert und ich möchte Aoko mitnehmen. Keine sorge, sie bekommt keinen Alkohol und ich bringe sie nicht zu spät nach Hause. Wäre das möglich?“

Sie sah wie ihre Mutter darüber nachdachte. Schließlich nickte sie. „Das ist in Ordnung. Wie heißt der Club?“

„Er heißt Nightlife und ist einer der angesagtesten Clubs in Tokio.“

„Ach von dem hab ich gehört. Der ist sehr gut. Aber er ist auch weit weg.“

„Ja deshalb würden wir bei Kazuha schlafen. Dann sparen wir uns das Taxigeld.“

„Einverstanden.“

Wow, das ging wirklich gut. Ran war beeindruckt.
 

Etwas später betrat Aoko die Küche. „Morgen Mama.“

„Morgen Schatz.“

„Also meinetwegen können wir.“ Sie sah ihre große Schwester wartend an.

„Gut. Wir gehen schon mal.“ Gerade als sie gehen sollte, fiel ihr was ein. „Ach warte. Hier die Nummer von Sonoko. Nur falls was sein sollte.“ Sie schrieb die Handynummer auf einen Zettel und reichte ihn Eri. Diese nickte. „Danke. Viel Spaß in der Schule.“

„Danke. Bis später.“

„Bye Mama.“

„Ciao.“
 


 

Derweil bei den Kudos:

Shinichi kratze sich fragend am Kopf. Seine Mutter hatte ihren Schmuck im Wohnzimmer ausgebreitet und er wusste nicht wieso. Auf seine Frage hatte sie nicht reagiert. „Mum, was hast du damit vor? Sind wir etwa arm und du musst den Schmuck verkaufen?“

„Wirst du dann sehen.“ Sie sah ihren Sohn abschätzend an. „Um Gottes willen, kämm dir die Haare! Du siehst immer wie ein Strolch aus!“

„Mom...

„Schon gut. Wo ist dein Bruder? Die Mädchen müssten gleich kommen.“

Kaum sagte sie diese Worte, klingelte es schon an der Tür. Wie ein kleines Mädchen quietschte Yukiko auf und rannte zur Haustür. Ihr Sohn sah ihr kopfschüttelnd nach. Sie würde sich wohl nie ändern.
 

Mit einem breiten Grinsen öffnete sie die Tür und sah die drei Mädchen strahlend an. „Guten morgen ihr Süßen! Ihr seht so hübsch aus. Kommt rein. Habt ihr schon gefrühstückt?“

„Nein, aber wir holen uns vor der Schule was“, erwiderte Ran und keuchte überrascht als die hübsche Kudo sie in eine Umarmung zog. „Yukiko...ich kriege keine Luft“, japste sie.

„Oh sorry.“ Sie ließ die Schülerin los. „Kommt. Ich habe da etwas für euch.“

Auch Kazuha und Aoko wurden von ihr umarmt. Aoko war das noch etwas unangenehm, aber sie freute sich trotzdem, dass Yukiko sie so mochte. Sie war sogar froh darüber.
 

Die hübsche Schauspielerin führte die Mädchen ins Wohnzimmer. Kazuha - die Ran und Aoko auf den Weg getroffen hatten - staunte nicht schlecht als sie das ganze Gold und Silber auf dem Tisch sah. „Oh mein Gott! Wie schön, die Schmuckstücke aussehen!“ Sie war total begeistert und hätte alles gerne anprobiert.

Yukiko lächelte. „Ja, setzt euch. Ich werde euch nun sagen was ich damit vorhabe.“

Die beiden Schwestern setzten sich neben die hübsche Toyama. Alle drei starten die Ältere erwartungsvoll an.

Bevor sie aber den Grund nannte, kamen Shinichi und Kaito ins Wohnzimmer. „Guten morgen, die Damen.“ Kaito beugte sich zu seiner Freundin runter und küsste sie auf die Wange. Diese lächelte. „Morgen, Kaito-kun.“

„Na Ran, wie ist das werte Befinden?“, fragte der attraktive Fußballer und nahm neben seiner Mutter platz.

Sie zuckte mit den Schultern. „Schlechten Menschen geht es immer gut.“

„Aha. Und dir Kazuha?“

„Dito.“

Lachend lehnte er sich zurück. Kaito setzte sich neben ihn.
 

Ihre Mutter sah die Mädchen an. „Gut, dann hört mal her. Wir haben uns ja letztes mal über Shiho unterhalten.“ Sie warf ihren ältesten einen Blick zu, als dieser lauft aufstöhnte. „Und ich habe euch ja gesagt was sie so angestellt hat. Und ich dachte mir, dass wir sie heute mal richtig schön ärgern. Ich gebe euch ein paar Schmuckstücke die ihr heute in der Schule tragen sollt. Damit Shiho und Akako vor Neid platzen.“

Ran und Kazuha grinsten. „Wie geil. Ich bin dabei“, meinte die junge Mori. Auch Kazuha nickte zustimmend. Nur Aoko sah nicht sehr glücklich aus. Noch immer hatte sie Angst vor Akako und wollte keinen unnötigen Streit mit ihr.

„Sehr schön. Also, diese Ohrringe hier wird Kazuha tragen. Die wollte sich Shiho damals für ein Konzert ausleihen, aber ich habe abgelehnt.“ Sie nahm zwei Edle Ohrringe in Türkis mit Altschliff Diamanten in Silber und hielt sie der hübschen Schleifenträgerin hin. Diese nahm sie mit leuchtenden Augen. „Oh wie schön die sind. Ich komme mir vor wie ein Star!“
 

Kopfschüttelnd stieß Shinichi seine Mutter an. „Mom hältst du das wirklich für eine gute Idee?“

„Natürlich! Deine Exfreundin bekommt endlich mal die Rechnung für das was sie gemacht hat!“

„Eben. Lass uns den Spaß, Kudo.“ Ran sah ihn lächelnd an. „Ich freue mich jetzt schon ihre Gesichter zu sehen.“

Er gab sich geschlagen. Er hatte ja eh keine andere Wahl.

„Gute Einstellung“, lobte seine Mutter und nahm ein weiteres Stück. „Die Kette wirst du tragen Ran.“

Sie gab der jungen Schülerin eine silberne Halskette mit einem blauen Lapislazuli in der Mitte und kleinen weißen Diamanten drum herum. Die junge Mori war völlig begeistert. „Oh man, hoffentlich verliere ich die nicht.“

„Keine sorge. Ich habe noch zwei davon in unseren anderen Wohnsitzen“, sagte Yukiko abwinkend. Dann wandte sie sich zu Aoko. „Du bekommst dieses Armband.“

Sie nahm ein hübsches silbernes Armband mit fünf oval geschliffenen Türkis-Cabouchons. Aoko schluckte und nahm es zitternd hin. „Danke, das ist wunderschön.“
 

„Freut mich das sie euch gefallen. Wenn die beiden Weiber diese Sachen an euch sehen, werden sie vor Neid platzen. Schade das ich nicht dabei bin.“ Sie seufzte.

„Wir werden dir Bericht erstatten“, versprach Kazuha und machte sich die Ohrringe an.

Ran stand auf und stellte sich vor den attraktiven Kudo. „Mach sie mir bitte um.“

Er stand auf und fummelte an dem kleinen Verschluss. Dann legte er ihr die Kette um den schmalen Hals und musste gestehen dass sie ihr perfekt passte. „Du siehst echt schön aus. Ich wette die Jungs werden dich heute noch mehr begaffen als sonst“, flüsterte er ihr leise ins Ohr. Sie drehte den Kopf leicht. Er spürte ihren Atem auf seinen Gesicht und hätte sie am liebsten geküsst. „Danke. Solange es dir gefällt, Kudo.“ Sie flüsterte ebenfalls und trat einen Schritt nach vorne. Das war nun wirklich nicht der richtige Zeitpunkt um den Verlangen nachzugeben.
 

„Ihr drei seid wunderschöne Mädchen“, rief Yukiko und strahlte alle an. Kaito fand seine Aoko immer wunderschön, und das Armband stand ihr Wunderbar. Aber das Beste war, dass sie nur ihm gehörte.

„Dann lasst uns mal zur Schule fahren“, meinte Shinichi und ging. Die Mädchen bedankten sich nochmal und umarmten Yukiko. „Wir bringen die Stücke nach der Schule wieder.“

„Ach immer mit der Ruhe. Euch dreien vertraue ich blind. Ich weiß, dass ich auf euch zählen kann.“

Lachend verabschiedeten sie sich von der hübsche Schauspielerin und gingen zu Shinichis Wagen.
 

Bei der Schule angekommen, sahen sie schon Heiji warten. Der junge Kudo parkte den Wagen und stieg mit den anderen aus. „Na endlich, wo...“ Heiji stutzte als er Kazuha sah. Sein Blick fiel auf die glänzenden Ohrringe. „Wow sind die echt?“, fragte er und fasste einen vorsichtig an. „Ja.“ Seine Freundin nickte. „Ist eine kleine Aufmerksamkeit von Yukiko.“

„Sag bloß du darfst sie behalten?“

„Quatsch. Damit haben wir heute ein ganz bestimmtes Ziel.“

Ran zeigte auf ihre Halskette. „Damit machen wir Shiho und Aoko eifersüchtig.“

Der attraktive Hattori sah auf Aokos Handgelenk wo das Armband funkelte. „Ohje, dass kann ja was werden“, stöhnte er.
 

„Wieso zum Teufel seid ihr in Shinichis Auto mitgefahren?“, rief da auch schon eine wütende Shiho. Mit Akako im Schlepptau kamen sie auf die Gruppe zu.

„Showtime“, dachte die junge Mori grinsend und stellte sich vor Heiji. „Nun, wir hatten gerade eine nette Unterhaltung mit Yukiko“, sagte sie unschuldig.

Kazuha stellte sich neben Ran und zog die unsichere Aoko mit sich.

Als Shiho auf die Kette starrte wurde ihr Gesicht immer wütender. „Ist das etwa eine von Yukikos Ketten?“

„Ja. Sie hat sie uns gegeben. Ist das nicht nett?“, fragte die grinsende Toyama und drehte den Kopf leicht, sodass die beiden Mädchen ihre Ohrringe genau sehen konnten. Akako schnappte nach Luft. „Diese Ohrringe! Das sind doch die, die dir Yukiko nicht geben wollte oder?“

„Na klar. Wieso gibt sie euch diese Schmuckstücke?“, fauchte Shinichis Exfreundin.

„Weil wir im Gegensatz zu dir, ganz nette und wundervolle Mädchen sind“, erwiderte Ran amüsiert.

Akakos Blick fiel auf das Armband. „Oh mein Gott. Sie trägt das Armband was du dir damals für den Frühjahresball ausgesucht hast!“

Shiho starrte auf das Armband und platze. „IHR VERDAMMTEN MISTSTÜCKE! ICH KÖNNTE EUCH UMBRINGEN!“, schrie sie und wollte auf die junge Mori losgehen.
 

Aber Shinichi stellte sich seiner Exfreundin in den Weg. „Du hörst mir jetzt mal genau zu!“, befahl er mit harter Stimme. Sie sah ihn verwirrt an. So hatte er noch nie mit ihr gesprochen. Heiji und Kaito grinsten. Endlich sagte er der Alten mal was Sache ist. Auch Ran und Kazuha sahen amüsiert aus.

„Du lässt Ran und die anderen Mädchen in ruhe! Du hattest deine Chance und du hast sie vermasselt, als du mit diesem Arschloch Koichi fremd gevögelt hast! Tu mir den gefallen und lass mich und meine Freunde endlich in Ruhe! Es wird kein zurück mehr geben. Du hast mich benutzt und verletzte und ich will nie wieder was mit dir zu tun haben!“, sagte er und funkelte sie wütend an.

Shiho wusste nicht was sie dazu sagen sollte. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Aber...“, stammelte sie aber Ran schnitt ihr das Wort ab. „Du hattest den besten Freund den man sich vorstellen konnte, und du blöde Trine hast ihn verarscht. An deiner Stelle würde ich mich zu Grund und Boden schämen.“
 

Das war zu viel für Shiho sie rannte weinend weg. Akako rief ihr hinterher und folgte ihr. Der attraktive Kudo seufzte. „Endlich. Ich hoffe, sie hat es jetzt gescheckt.“

Seine beste Freundin legte eine Hand auf seine Schulter. „Ich denke ja. So schnell wird sie dich nicht mehr ansprechen.“

Das hoffte er, denn er würde jetzt seine ganze Energie in seine Beziehung zu Ran stecken.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Da ich mir nicht sicher bin ob ich den Schmuck gut beschrieben habe, habe ich die Fotos bei den Charakteren reingestellt. Dann könnt ihr sehen wie sie aussehen ;)


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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Kaninchensklave
2017-06-25T00:02:58+00:00 25.06.2017 02:02
ein Klasse Kap

oh der alte Drachen bekommt was sie verdient einen tritt in den Arsch
und mit einem lächeln nimmt Eri die Kündigung entgegen
und unterschreibt einen besseren Vertrag bei den Suzuki
wobei die alte Staubfressen wird immerhin hat sie genau
das herauf beschworen.und dazu Eri noch dazu gezwungen
sich von Ran fern zu halten das har das Fass zum überlaufen gebraucht

oh Shinichi hat der tusse klar und deutlich zu verstehen gegeben
das es endgültig aus ist und das 0 Chance besteht auf ein zurück
und der Schmuck war das I Tüpfelchen xDDDD

GVLG
Von:  lorelai-rory
2017-06-24T22:58:44+00:00 25.06.2017 00:58
Super Kap. Was anderes hat die alte echt nicht verdient. Ich hoffe doch dass sich nach Eris Geständnis das Verhältnis zu Ran ein bisschen verbessern wird.

du willst uns echt so lange auf den heiß ersehnten Geburtstag warten lassen? Ich brauch mehr Stoff. Ich sitz hier auf heißen Kohlen.
Ich hoffe die Tage bis dahin vergehen schnell

LG lorelai
Von:  Hallostern2014
2017-06-24T17:14:55+00:00 24.06.2017 19:14
Supperrere Kap 😍 ich bin begeistert 😆

Also diese Alte Hexe war der Grund warum sie sich nie gemeldet hat, hätte ja klar sein müssen bei solche Anforderung und wie sie auch mit Eri und Ran sprach...
Aber gut das Aoko, sofort was gesagt hat und sich auch nicht unterbuttern gelassen hat. Ich glaube es war ein Schock für ihr wie ihre Oma,, Teufel" wirklich ist...mal sehen ob sie überhaupt kontakt mit denen haben will, ich glaube eher weniger.
Und auch das Eri so zu Ran standt und sie reden gelassen hat und später auch noch auf ihrer Seite standt einfach super. Hoffe auch sie jetzt so bleibt bzw das sie Aoko nun sachen erlaubt die sie will.
Und das Ran für ihrer Mutter einen neuen Job besorgt ist echt klasse.

HAHA😂😂😂 mal sehen wie lange sie dieses Verlangen von den anderen verbergen können...😂😂😂


😂😂 der Plan hat ja prima funktioniert 😂😂😂 und endlich hat Schinichi die Schl...... die Meinung gesagt....hoffe sie kapiert es endlich und lass die 6 in ruhe😂


Freue mich aufs nächste😆

Glg und einen schönes Wochende 😘
Antwort von:  Mayachan_
24.06.2017 19:20
Vielen dank :)
ja habe so in die tasten beim schreiben gehauen weil ich irgendwie die Wut von Ran in mir gespürt habe :D
als wären Ran und ich eine person hahahaha hat auf jedenfall spaß gemacht ;)


jaaaaa ich verate dir was: das nächste kapitel gbeginnt mit Rans Geburtstag! jaaa dann ist es endlich soweit :D
ich hab es sogar schon fertig aber werde es ( weil ich ein kleiner Teufel bin) erst nächste woche reinstellen hahahaha
nächste woche werde ich nämlich nicht groß zum schreiben kommen deshalb schreibe ich heute und morgen was das zeug hält ;)



dir auch ein schönes wochenende :-*
glg
Antwort von:  Hallostern2014
24.06.2017 20:17
Hat man auf jedenfall grmerkt 😂 aber ich hätte auch so reagiert 😂

😍😍😍😍 freueee mich schon auch wenn es erst nächste Woche ist 😂

Danke 😘

Glg :)


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