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Beat of a Damned Lover

Übersetzung der gleichnamigen FF auf ff.net
von

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Letzter Auftritt

“Warum müssen wir gehen?”, beklagte Bryan nicht zum ersten Mal, als er sich mürrisch gegen den Bettpfosten lehnte und dabei zusah, wie der Phönix vor dem Spiegel stand und seine Krawatte richtete. „Ich will nicht gehen.“

 

Sie waren spät dran; die Nächte waren kürzlich länger und heißer geworden und Kai hatte entdeckt, dass die eine Sache, in der Bryan absolut fähig war, aufschieben war. Hinter ihnen war das Bett noch immer ein Durcheinander aus verschwitzten Laken und vergessenen Kissen, die unzeremoniell beiseite geschoben worden waren; sogar ihre Körper wiesen versteckte Male ihrer nächtlichen Dramen auf, der sich verdunkelnde Fleck auf Kais Hals war etwas, in dessen Schöpfung Bryan viel Zeit und Konzentration gesteckt hatte, was Kai in einem Moment der Schwäche zugelassen hatte.

 

„Ich habe nicht gesagt, dass du kommen musst“, antwortete Kai, „eigentlich habe ich Vereinbarungen getroffen, dass du nicht kommen sollst, nicht, nach deinem Verhalten bei der Beerdigung meines Großvaters."

 

„Nun, das ist jetzt nicht mehr interessant“, schnaubte Bryan, „der alte Ghul lebt noch, um Himmels Willen.“

 

„Nichtsdestotrotz will ich dich nicht auf der Beerdigung meines Vaters haben.“

 

„Aber warum musst du gehen?“

 

„Er ist mein Vater.“

 

„Und?“

 

„Da er mein Vater ist, macht es vollkommen Sinn, dass ich seiner Beerdigung beiwohne.“

 

„Ich verstehe nicht, warum“, schniefte der Falke, „der Typ war ein totaler Arsch.“

 

Der Phönix seufzte und wandte sich vom Spiegel ab, um zu Bryan zu schauen, der in einem schmuddeligen Anzug mit schiefsitzender Krawatte dastand. „Trotz all dem war er mein Vater und die Menschen erwarten, dass ich beiwohne, einer eben dieser Menschen ist meine Mutter.“

 

„Noch so eine Verrückte“, seufzte Bryan. Er warf Kai einen Blick zu. „Von allen Eltern auf der Welt sind deine die bescheuertsten.“

 

„Während deine eigene Mutter vollkommen vernünftig ist und all ihre Sinne komplett unter Kontrolle hat?“ Kai hob eine Augenbraue. „Das bezweifle ich ernsthaft.“

 

Bryan machte ein mürrisches Gesicht und schaute beleidigt drein.

 

„Beweisführung abgeschlossen.“ Kai wandte sich zurück zu dem Tisch neben dem Spiegel und hob Dranzer auf; er zögerte ein wenig, als der Bitchip von Black Dranzer im Licht aufblitzte, doch dann war Bryan hinter ihn getreten und die Verbindung zwischen Mensch und Geist war gebrochen. Er kehrte dem Bitbeast den Rücken und ging zur Tür; sie öffnend, schaute er erwartend für einen Augenblick zu Bryan und gring dann von seinem Schlafzimmer den langen, mit Teppich ausgelegten Korridor entlang, der die Treppen herunter führte.

 

Bryan hielt inne, dann ging er zu dem Bitbeast, das noch immer auf dem Tisch lag; auf es herunterschauend, runzelte er die Stirn und hob es auf, Black Dranzer wäre weniger von einer Last, wenn er mit den Toten unter der Erde begraben sein würde, sogar Kai hatte dem zugestimmt. Aber der Phönix würde es niemals tun; der Geschmack der Macht war zu einlullend; Bryan andererseits wollte den schwarzen Phlnix für immer verschwunden sehen.

 

Ihn in seine Tasche stopfend, ging er aus dem Raum und schloss die Tür hinter sich; er fragte sich, ob jemand schon Tonys verlassenen Körper gefunden hatte, ob sie die Waffe, die neben ihm lag, gefunden hatten. Dann zuckte er mit den Schultern und vergaß es wieder. Nichts davon war noch relevant für ihn. Tony hatte unterschätzt, was Boris Bryan beigebracht hatte, das war sein einer Fehler gewesen und es hatte ihn das Leben gekostet.

 

Er fand Kai, wie der am oberen Ende der Treppe auf ihn wartete; der Phönix lehnte sich gegen das Gländer und schaute hinab in die Eingangshalle, sein Blick wanderte jedoch hoch, als Bryan näherkam. Der Falke sah ihn erwartend an und stützte seine Ellenbogen auf das Geländer, wohl wissen, was nun kommen würde.

 

„Ich will sicher stellen, dass ich mich klar ausgedrückt habe, du wirst nicht bei der Beerdigung meins Vaters dabei sein.“

 

„Doch, werde ich.“
 

„Nein, wirst du nicht.“ Kais Augenbrauen zogen sich nach unten. „Bei der Beerdigung meines Großvaters hast du dich zum Affen gemacht.“

 

Der Falke grinste. „Dann kannst du das hier vermutlich meinen letzten Auftritt nenen“, erwiderte er selbstsicher, Kai runzelte die Stirn und Bryan sagte: „Ich werde gehen, du kannst mich nicht aufhalten, Geldjunge.“

 

„Wo liegt der Sinn darin, zu kommen, wenn ich nicht will, dass du gehst?“

 

Bryan klopfte ihm auf die Schulter und grinste dann anzüglich in sein Gesicht. „Sagen wir einfach, ich komme für moralische Unterstützung mit.“

 

Kai schaute ihn finster an. „Du wirst den Sarg entweihen, nicht wahr?“

 

„Bei jeder Möglichkeit, die mir gegeben wird.“

 

„Du wirst nichts dergleichen tun.“

 

„Du kannst micht nicht aufhalten.“

 

„Ich kann dich davon abhalten, der Beisetzung beizuwohnen.“

 

„Dann werde ich einfach nachts wieder hingehen, den Sarg ausgraben und ihn dann entweihen.“

 

„Und ich werde dich dafür ins Gefängnis stecken lassen.“

 

„Ich werde fliehen.“

 

„Ich werde dich persönlich in Gewahrsam nehmen.“

 

Bryan grinste erneut und ein verruchtes Leuchten trat in seine Augen. „Das klingt nach Spaß“, murmelte er.

 

Kai warf ihm einen dunklen Blick und wandte sich ab, um die Treppen ohne ein weiteres Wort hinab zu gehen; Bryan lachte ihn aus und beobachtete den Phönix, wie er die Treppen herabstieg und sich zu den anderen gesellte, die unten wartete. Erst, als Kai das Ende der Stufen erreicht hatte und in die Eingangshalle getreten war, um sich seinen Bladebreakers anzuschließen, bemerkte der Falke, dass er den Streit gewonnen hatte, zum aller ersten Mal. Er feixte zu sich selbst und dachte über Möglichkeiten nach, wie er Kai damit ärgern konnte, als ihm der Gedanke kam, dass Kai ihn trotzdem einfach hier lassen würde, sobald sich auch nur der Hauch eine Chance bot. Bryan stolperte eilig die Treppen herunter.

 

„Hey, Kai.“ Max lächelte ihn unbehaglich an. „Wie geht’s dir?“

 

„Max, nur weil Matthew Hiwatari mein Vater war, heißt das nicht, dass ich irgendwelche Liebe für ihn empfunden habe.“

 

„Richtig, natürlich nicht.“ Max nickte mit einem verständnisvollen Blick, als ob er wüsste, dass Kai seinen Schmerz nur verbarg.

 

„Also kannst du aufhören, mir mitlweidsvolle Blick zuzuwerfen.“

 

Max lachte und knuffte die Schulter des Phönix. „Laut und deutlich verstanden, Captain.“ Er rückte seine Krawatte zurecht und strich dann seinen Anzug glatt. „Was denkst du?“ Er streckte die Arme aus und drehte sich einmal um sich selbst, und seine sauber geschnittene Jacke und Hosen zu zeigen. „Nicht schlecht, hm? Ich frag' mich, ob irgendwer das bemerken wird.“

 

„Max, es ist wahrscheinlicher, dass du dir ein Mädchen in einem Schwulenklub angelst, als auf der Beerdigung meines sadistischen Vaters.“

 

Die Schildkröte lachte leise. „Ja, da hast du Recht“, gab er nach, als das Geräusch von trampelnden Füßen die Ankunft Tysons und Daichis ankündigte, die sich ein Rennen von den Küchen aus geliefert hatten.

 

In ihnren Händen hielten sie beide frisch gebackene Küchlein, welche sie mit sehr viel Elan herunterschlangen. „Yo, Kai, ich schwöre, ich werde deine Küche heiraten“, rief Tyson zu Kai, als er sich zu ihnen gesellte und Zuckerguss von seinem Kragen wegwischte.

 

„Und ich werde eine Affäre mit deinem Koch haben“, fügte Daichi beglückt hinzu.

 

„Wie widerwärtig“, murmelte der Phönix, als Bryan an der Wand herumschlich, es nicht darauf anlegend, den Bladebreakers auch nur auf ein paar Meter zu nahe zu kommen.

 

„Oh ja“, erinnerte Tyson sich um einen Mund voller Kuchen, „deine Mum hat angerufen, sie sagt, du sollst dich beeilen, weil sie will, dass die Beerdigung um elf durch ist, damit sie sich mit jemandem zum Mittagessen treffen kann.“

 

„Das nenn' ich ne kalte Frau“, pfiff Daichi, „direkt nach der Beerdigung ihres Mannes ausgehen?“

 

„Naja, du erinnerst dich an Kais Vater“, merkte Tyon an, „er war ein echter Bastard.“

 

„Tyson, was ist das?“, fragte Kai plötzlich, als seine Aufmerksamkeit zu dem Türrahmen wanderte, aus dem Tyson getreten war.
 

„Ein Bastard? Das ist ein echter Idiot, oder ein Typ-“

 

„Nein, was ist das?“

 

„Hä?“ Tysons Blick wanderte zu der Stelle, auf die der Phönix schaute, und dann brach sein Gesicht in ein Grinsen aus. „Oh, das ist dein Date für die Beerdigung.“

 

„Mein was?“

 

„Kai, ich möchte dir gerne Annette vorstellen.“ Tyson schlenderte zu dem Mädchen, griff ihren Arm und zerrte sie herüber zu dem Phönix, dessen Gesicht sich dramatisch verdunkelt hatte.

 

„Oh, Junge.“ Max hatte plötzlich das Gefühl, dass jetzt ein guter Zeitpunkt war, um im Auto auf die anderen zu fahren. Er warf Bryan einen Blick zu, dessen Aufmerksamkeit geweckt worden war und der nun knurrte. Max tappte seinem Kumpel auf die Schulter. „Tyson, ich denke wirklich nicht-“

 

„Oh, Max, dir hab' ich auch ein Date besorgt.“

 

„Was? Wo kriegst du all diese Mädchen her?“, fragte Max mehr aus Erstaunen als irgendetwas anderes, als ein Kopf in dem Durchgang zu den Küchen auftauchte.

 

„Eigentlich war das hier ein „Zwei zum Preis von Einer“-Geschäft.“, erwiderte der Drache, als er zu dem zweiten Mädchen gestikuliert, das sich ihnen näherte. „Maxie, das ist Annettes Zwillingsschwester, Nanette.“

 

„Ohhh.“

 

„Und wo ist dein Date?“, fragte Daichi, als Kai sein Date ohne eine Spur von Schuld zurückließ und ging, um sich dem flammenden Falken anzuschließen, der nun mit seiner Faust bedrohlich in seine Handfläche schlug, man fragte sich, ob Matthew Hiwatari vielleicht doch nicht der Einzige sein würde, der an diesem Tag begraben werden sollte. Kais Abgang ließ Max natürlich mit den Zwillingen alleine, nicht, dass es ihn allzu sehr zu stören schien.

 

„Ich gehe mit Hilary“, erwiderte Tyson unbekümmert.
 

„Huh, mit wem geh' ich dann?“

 

„Kenny.“

 

„WAS!“

 

„Oh, entspann' dich, ihr geht nur als Freunde.“

 

„Aber warum krieg' ich kein Date?“

 

„Weil du zu jung bist.“

 

„D-Das ist nicht fair!“

 

„So ist das Leben, Daichi, mein Alter.“

 

„Wer nimmt Kenny mit zur Beerdigung?“, fragte Hilary, die in der Tür zum Aufenthaltsraum erschien und schwarze Samthandschuhe anzog.

 

„Daichi.“

 

Daichi nimmt Kenny mit zur Beerdigung?“

 

„Als Freunde.“

 

„Oh.“ Hilary warf Tyson einen misstrauischen Blick zu und blinzelte dann die russischen Zwillinge an, die nun um Max umherschwirrten. „Wer sind die?“

 

„Sie heißen Annette und Nanette.“

 

„Du kannst doch keine Dates für eine Beerdigung organisieren!“, schimpfte Hilary mit ihm und zog ihme eine über den Schädel, „das ist unethisch!“ Er wich aus, als sie für einen erneuten Schlag ausholte, und warf den Zwillingen einen finsteren Blick zu. „Warum hat er überhaupt zwei?“

 

„Eine war für Kai, aber er scheint nicht sonderlich interessiert zu sein.“

 

„Naja, wäre er auch nicht, oder? Ein schwuler Mann in einer Beziehung mit einem anderen Mann schaut sich normalerweise nicht nach Frauen um.“

 

„Richtig“, stimmte Tyson zu, dann hielt er inne und starrte sie an. „WAS!“

 

Sie seufzte und strich ihm zärtlich über die Wange. „Oh, Tyson, die ganze Welt könnte in Flammen aufgehen und du würdest es nicht bemerken.“ Sie wandte sich von den geschockten Drachen ab und ging los, um sich den russischen Damen vorzustellen, als Kenny von den Treppen her kam.

 

„Warte! Mit wem ist Kai zusammen!“, verlangte Tyson von niemandem bestimmtes und dann starrte er erstaunt den Phönix an, der mit geschlosenen Augen gegen die Wand lehnte, und dann ruckte Tysons Blick zurück zu dem Falken, der ihn anknurrte. „Kai ist mit BRYAN zusammen!“, kreischte er.

 

Bryan bleckte die Zähne.

 

Tyson stieß einen kurzen Schrei aus und hechtete in Sicherheit hinter Hilary.

 

Bryan schlug erneut mit seiner Faust in seine Handfläche. „Wart's nur ab, Granger, ich krieg' dich noch in die Finger.“

 

„Das wirst du sicherlich nicht“, sagte Kai fest, „du wirst ihn nicht verletzen, verstanden?“

 

„Wer hat denn irgendwas von verletzen gesagt?“ Der Falke lachte wahnsinnig. „Ich werde den Irren einfach umbringen!“

 

Kai öffnete den Mund um zu antworten, doch eine Bewegung am Kopf der Treppe ließ die Worte in seinem Hals feststecken, Tala stand da und blickte auf sie alle herunter; der ganze Raum erstarrte. Die Halle war mucksmäuschenstill, abgesehen von Talas Schritten, als er die Treppen herabschritt; er war der einzige von ihnen, der nicht in einem schicken, schwarzen Anzug gekleidet war. Stattdessen trug er einen Pullover und Jeans; eine Hand war in seine Tasche gestopft, während die andere nutzlos an seiner Seite hing.

 

Er erreichte das untere Ende der Treppen und schaute jeden, der ihn anstarrte, finster an. Er sah zu Kai. „Ich dachte, ihr wärt schon weg.“
 

„Wir gehen gerade.“ Kais Stimme war frostig und gepresst; er hatte Tala nicht vergeben, noch längst nicht. Talas Verrat konnte Kai fast schon vergessen, aber der Fakt, dass Tala Ray als Werkzeug für sein eigenes Spiel gebraucht hatte, machte ihn rasend; er erdolchte den Wolf mit seinen Blicken, der der kritischen Atmosphäre desinteressiert gegenüber stand.

 

Stattdessen fragte er mit emotionsloser Stime: „Irgendwelche Neuigkeiten über die Abtei?“

 

„Keiner kann erklären, warum sie niedergebrannt ist“, antwortete der Phönix, seine Stimme wie Eis in der messerscharfen Umgebung. „Sie haben Boris' verkohlten Körper gefunden, aber die Polizei scheint zu denken, er wurde mehrfach in verschiedenen Teilen seines Körpers angeschossen, bevor er zurückgelassen wurde, um bei lebendigem Leib zu verbrennen.“

 

„Ich verstehe.“ Kai und Tala tauschten einen Blick aus. „Vielleicht finden sie eines Tages den Schuldigen.“

 

Kais Lippen kräuselten sich, doch er sagte nichts weiter, als Tala aus der Eingangshalle zu der Tür ging, die in einen der Aufenthaltsräume führte; der Phönix beobachtete ihn, während sich die Eingangstüren öffneten und ein Bediensteter ankündigte, dass ihr Auto bereit war, um sie zur Kirche zu bringen.

 

Während sich die anderen bewegten und sich untereinander unterhielten, Max mit den beiden Damen an seinen Armen, folgte Kai Bryan und stoppte beim Türrahmen, der in den Aufenthalsraum führte. Tala war neben einem Sofa stehen geblieben, auf welchem die einzige andere Person lag, die nicht an der Beerdigung teilnehmen würde.

 

Ray schlief mit seinem langen, schwarzen Haar um ihn verteilt; sein Gesicht war blass, doch er heilte schnell und war bereits am Vortag aus dem Krankenhaus entlassen worden. Seine Augen öffneten sich, als Talas Anwesenheit seinen Schlummer störte; er streckte sich und lächelte sanft, als der Wolf sich herunter lehnte, um seinen Mund zu fangen. Rays Hand griff etwas von dem roten Haar und zog den Wolf nach unten, als ihr Kuss hungriger wurde und der Rotschopf auf den Neko-Jin kletterte.

 

Der Tiger beschwerte sich mit einem schmerzerfüllten Stöhnen, als sein Rücken nach unten gedrückt wurde, doch das wurde konsquent ignoriert, als Tala erneut nach unten reichte, um den Mund des Tigers zu beanspruchen; Kai blickte mit versteinertem Gesicht zur Seite. Er konnte Tala nicht vergeben. Niemals. Und trotzdem war Ray der, der beinahe gestorben war, der angschossen worden war, nur, um den Wolf zu retten. Er konnte dem Wolf so einfach vergeben und Kai konnte das nicht.

 

Der Phönix seufzte leise und ging davon, das Paar im Aufenthaltsraum alleine lassen; als er nach draußen auf den schneebedeckten Boden trat, wurden die Eingangstüren hinter ihm geschlossen und Kais Atem stieg in der frischen, kalten Luft nach oben auf. Die Sonne stand über ihnen und der Schnee funkelte im Licht; unten bei den Treppen warfen Tyson und Daichi mit Schneebällen, Hilary quietschte und hetzte eilig zu dem Auto, und dann quietschte sie erneut, als sie kopfüber mit Max und seinen Zwillingen zusammenstieß.

 

Ein Schatten fiel über ihn und Bryan erschien an Kais Seite; er blickte seitwärts zu Kai und dann herunter auf die Bladebreakers mit einer Mischung aus Ekel und Arroganz. Er kämpfte wütend mit seiner Krawatte und zog sie dann ab, warf sie auf den Boden und drehte sich dann wieder zu dem Phönix um, der schweigend dastand und sein Team beobachtete.

 

Ein Ausdruck des Verlangens huschte über Bryans Gesicht, der Rand von Kais Mund in Seitenansicht und der scharf geschnittene Kiefer; doch Kais Regel war, dass kein physischer Kontakt außerhalb des Schlafzimmers geschah. Es war eine Regel. Doch Bryans Meinung nach wurden Regeln gemacht, um gebrochen zu werden; es war nur eine Frage des Wartens. In der Zwischnzeit hatte der Falke ein Hühnchen zu rupfen.

 

Er grunzte und sagte grimmig: „Warum ist Tala immer noch hier?“

 

„Stört dich seine Anwesenheit?“

 

„Natürlich tut sie das! Er ist ein Verräter!“

 

„Das habe ich nicht vergessen.“

 

„Dann verstehe ich wirklich nicht, warum seine Anwesenheit dich nicht stört!

 

Kai schürzte die Lippen und biss für eine Sekunde die Zähne zusammen, bevor er mit ruhiger Stimme Antwortete: „Was Tala getan und nicht getan hat, habe ich weder vergessen noch vergeben. Aber“, er hielt inne und wählte seine nächsten Worte sorgfältig aus, „ich weiß, dass es Ray belasten würde, wenn ich Tala rausschmeiße und ich bin mir ziemlich sicher, dass Ray Tala folgen würde, was ich nicht will.“

 

„Lass mich das nochmal klarstellen“, sagte der Falke mit einem relativ anggressiven Tonfall, „du sagst mir, dass der Verräter nur hier ist, um die Bedürfnisse dieses fotzenknechtigen, arschgepeitschen idealistischen Idioten zu befriedigen!“

 

„Deine Fähigkeit des Verstehens, Bryan, erstaunt mich immer wieder auf's Neue“, erwiderte Kai kühl, „und hör' auf, Ray zu beleidigen, er ist ein Freund.“

 

„Er ist nicht mein Freund!“, keifte Bryan.

 

„Nein“, gab der Phlnix nach, „allerdings gehört dieses Anwesen auch nicht dir.“

 

„Also bleibt Tala hier?“

 

„Ja, Bryan, Tala bleibt, ob wir mögen oder nicht.“

 

„Aber das ist nicht fair, was ist mit meinen Gefühlen?“

 

„Ich dachte, du hättest keinerlei Gefühle oder Emotionen“, antwortete Kai und wandte den Kopf, um den Falken anzuschauen.

 

Bryan schniefte beleidigt. „Alles außer Wut“, erwiederte er und verschränkte die Arme.

 

„Natürlich, wie konnte ich das nur vergessen?“, murmelte der Phönix vor sich hin, als er anfing, die Treppen zum Auto hinabzusteigen.

 

„Ich könnte Tala auch einfach töten“, schlug der Falke vor, als er folgte.

 

„Du wirst Tala nicht umbringen.“

 

„Nein“, stimmte Bryan zu, „ich werde ihn foltern, in eine Kiste stopfen und lebendig vergraben.“

 

„Das wirst du auch nicht tun.“

 

„Verdammt, Hiwatari! Nie lässt du mich irgendwas machen!“

 

„Du willst etwas machen? In dem Fall kannst du dich für die nächsten fünfzig Jahre in einen Stuhl setzen, schweigend und unbeweglich.“

 

„Wo liegt der Sinn darin?“

 

„Ich hätte endlich meine Ruhe vor dir.“

 

„Oh, also bin ich lästig, ja? Ich vermute, du bist nicht an irgendwelchen nächtlichen Aktivitäten interessiert.“

 

„Sag so etwas unpassendes bei der Beerdigung meines Vaters und ich höchstpersönlich werde dich an seinem Stuhl festkleben.“

 

„Was meinst du mit unpassend? Du meinst so etwas wie, „Lass es uns lautstark in der hintersten Reihe tun, während der Priester weiter über die Wunder des Lebens schwafelt?““



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Fate_stay_night
2017-06-04T16:49:36+00:00 04.06.2017 18:49
So!

Sorry, dass ich jetzt erst schreibe, aber ich war voll im Schulstress...😔

Die letzten Chaps haben mir auch sehr gut gefallen.
Sie waren detailliert beschrieben und die Charaktere, sowie ihre Persönlichkeiten wurden wieder perfekt dargestellt und getroffen! 😁👍
Die Handlung an für sich hat mir auch sehr gut gefallen, auch wie sich die einzelnen Situationen und Charaktere aufeinander ausgewirkt haben.
Zudem war die gesamte Zeit über eine spannende, mitreißende, aber auch manchmal gefühlvolle Atmosphäre über der Story, welche mir wirklich sehr gut gefallen hat!

Kannst dem Auto also sagen, dass die Story richtig gut angekommen ist! 👍😁

Deine Übersetzung hat mir auch sehr gut gefallen!
Ich kenne zwar die Originalversion nicht, aber ich denk' ma', dass du es sehr gut und detailgetreu übersetzt hast!
Manchmal sind solche Übersetzungsstorys ein wenig holprig zu lesen, aber deine war wirklich super! 👍👍

Hat mir sehr viel Spaß beim lesen gemacht und ich danke dir, dass du dir die Mühe gemacht hast die Story zu übersetzten! 😁😉👍

GLG

Fate 💢💣💥


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