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Beat of a Damned Lover

Übersetzung der gleichnamigen FF auf ff.net
von

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Stilles Begehren

Kai fiel stark keuchend im Foyer auf die Knie; er hatte all die alten Zimmer seines Großvaters zerstört, die Küchen und das Gewächshaus, hatte sein Schlafzimmer verwüstet und alle Räume auf dem Dachboden, und er hatte alles an wertvollen Töpfen, Vasen und Gläsern zerstört, die er finden konnte. Er war wieder müde und eine neue Welle gedämpften Zorns schwappte durch ihn durch; er war früher nicht so schwach gewesen, er war nicht mehr der starke, unbesiegbare Kai und er schämte sich.

 

Er hatte versagt. Alles, von dem er sich erhofft hatte, es zu sein, war ihm entglitten, und nach dem Tod seines Großvaters hatte er sich selbst geschworen, dass er nichts und niemandem jemals wieder erlauben würde, ihn so schwach zu machen, doch hier war er nun. Ein einfach Brief hatte ihn wieder in diesen Zustand versetzt, wütend und schwach.

 

Seine inneren Gedankengänge wurden durch ein lautes Klopfen an der Eingangstür unterbrochen und er knurrte innerlich. Er wollte niemanden sehen, nicht Tala, nicht Ray oder einen der anderen Bladebreakers, und Kai schwor sich, wenn es Bryans Lieblingsdiener war, würde er ihn kopfüber im Schnee vergraben. Es klopfte erneut an der Tür.

 

„Geh weg!“, keifte er in Richtung Tür, laut genug, dass die Person auf der anderen Seite ihn hören konnte.

 

Das Klopfen erklang erneut und jemand versuchte, die Klinke herunterzudrücken, aber Kai hatte verschlossen. „Öffne die verfickte Tür, Geldjunge!“

 

Kai erstarrte. Bryan. Er wusste nicht, was er machen sollte. Er blickte hoch zur Tür, als Bryan erneut dagegen hämmerte, eindeutig gereizt. Kai verlor sich in Gedanken, er hatte überhaupt keinen Schimmer, was er tun sollte. Warum war Bryan hier? Kai wurde sich euf einmal seines Atmens bewusst, als er zur Tür kroch. Davor kniend, legte er vorsichtig eine Hand auf das Holz, als es unter Bryans zornigem Klopfen zitterte.

 

„Geldjunge! Mach sofort die verdammte Tür auf! Es ist hier draußen scheiße kalt!“

 

Kai antwortete nicht und schloss die Augen, er wollte Bryan sehen, aber etwas hielt ihn davon ab. Bryan kannte diesen Tony, erzhählte Kai aber nicht davon und erneut wusste Kai nicht über alles Bescheid, was um ihn herum geschah, und er hasste dieses Gefühl.

 

„Geldjunge, wenn du die Tür aufmachst, erzähle ich dir alles über Tony!“, erklang Bryans Stimme durch die Tür.

 

Kai sprang auf, schloss die Tür auf und öffnete. „Wer ist Tony?“, verlangte er zu wissen.

 

„Verrat' ich dir nicht“, antwortete Bryan, als er sich an Kai vorbei schob, der die Tür wieder schloss.

 

„Du hast gerade gesagt, dass du das tust!“, knurrte Kai, dem gerade bewusst wurde, dass er komplett auf Bryan reingefallen war.

 

„Ich hab' gelogen“, sagte Bryan simpel, konnte aber sein Grinsen nicht verbergen. Seine Augenbrauen zuckten in die Höhe, als er das zerrissene Gemälde sah, das lose an der Wand hing, und seine Augen nahmen die zertrümmerten Überreste von Voltaires Büro war, die er durch den Türrahmen sehen konnte. „Gibt's da auch noch was, was du heile gelassen hast?“, fragte er.

 

Kai ignorierte dies. „Warum bist du hier?“, hakte er nach.

 

„Oh, sind wir wieder bei deinen ganzen, nervigen Fragen?“, kommentierte Bryan, als er sich den schmelzenden Schnee aus dem Haar schüttelte.

 

„Irgendeinen Grund muss es ja geben“, bestand Kai.

 

„Ja, es nennt sich verdammter Schneesturm da draußen“, sagte Bryan.

 

„Oh“, sagte Kai. Er vermied Bryans Blick, als der sich umsah.

 

„Hast du vor, das alles selbst aufzuräumen?“, fragte Bryan, als er einen Tisch mit nur noch einem Bein zu Boden fallen sah.

 

„Ich werd dem Personal nachher sagen, das sauber zu machen“, murmelte Kai. Er war schon wieder gereizt; er wollte mehr Antworten von Bryan, und alles, was der tat, war Kai zu fragen, wie der diese Unordnung beseitigen wollte!

 

„Bisschen schroff“, sagte Bryan, „du kreirst hier ein Chaos und sie müssen es aufräumen.“

 

„Dafür werden sie bezahlt!“, sagte Kai mit einem kleinen, genervten Brummen. „Und du hast gerade Reden, du zerstörst doch ständig Sachen und räumst sie auch nie auf!“

 

Bryan feixte. „Ich nerv' dich doch nicht, oder?“

 

„Du micht nerven? Aber sicher nicht!“, schnappte Kai, „wenn du nichts wichtiges zu sagen hast, dann geh' raus und erfrier in dem scheiß Schneesturm, mir ist es egal!“

 

„Scheiß drauf.“ Bryan packte Kai und presste seine Lippen auf Kais. Der Phönix erwiderte den Kuss hungrig, als Bryan ihn zu Boden drückte.

 

Bryan wusste nicht, warum er wieder hier war. Auf halbem Wege, während er sich immer noch darüber aufgeregt hatte, dass Kai ihn als dumm bezeichnet hatte, hatte Bryan sich wiedergefunden, wie er sich wieder zum Haus umdrehte und gegen die Tür hämmerte, um eingelassen zu werden.

 

                                                                                                 

 

„Hey Leute.“ Ray ging auf Tyson, Max, Kenny, Hilary und Daichi zu, die alle zitternd in einer Reihe standen. „Problem?“ Er bemerkte, dass keiner von ihnen einen Mantel trug und so langsam vereisten sie in dem Schneesturm, der sich zwar etwas gelegt hatte, aber bis vor ein paar Minuten noch sehr gewütet hatte.

 

„K-Kai hat u-uns rausgeschmissen“, sagte Tyson mit klappernden Zähnen, „o-ohne Mäntel.“

 

„Oh“, sagte Ray.

 

„Ich hab dir gesagt, w-wir hätten g-gehen sollen, bevor K-Kai sauer auf uns ist“, murmelte Hilary.

 

„Oh, Hils, Kai ist nur angekotzt, weil ich ihm noch nicht seine wahre Liebe gefunden habe.“

 

„Tyson, du solltest das lieber aufgeben“, riet Ray ihm.

 

„Nein! Es ist der Sinn meines Lebens, Kai seine einzig wahre Liebe zu finden!“, meinte Tyson stur.

 

„Ich glaube, das ist nur 'ne Entschuldigung, um so viele russische Mädchen wie möglich zu treffen“, flüsterte Max in Rays Ohr, während Tyson versuchte, Daichi im Schnee zu begraben. Beide mussten lachen.

 

„Aber natürlich würde Tyson niemals so etwas tun, da wir ja alle wissen, dass er nur Augen für Hilary hat“, fügte Ray eilig hinzu, als Hilary sie beide giftig anblickte. „Nicht wahr, Max?“

 

„Was? Oh! Ja! Tyson würde niemals wen anders anschauen!“ Sowohl Max als auch Ray grinsten Hilary unschuldig an, die nur schnaubte. Kenny schaute sich das Spektakel mit einem amüsierten Lächeln an, bis Daichi ihn mit einem Schneeball traf.

 

„SCHNEEBALLSCHLACHT!“, riefen Daichi und Tyson aufgeregt.

 

„Oh, Bruder“, grummelte Hilary, als Tyson einen großen Schneeball nach Ray warf, der sich duckte und einen zurückschleuderte. „Jungs! Erbämlich! Allesamt!“ Ein Schneeball traf sie am Hinterkopf und sie wirbelte herum. Sie erblickte Daichi, der sich vor Lachen auf dem Schnee kugelte.

 

„DU DUMMER KLEINER AFFENGESICHTIGER IDIOT!“, kreischte sie.

 

„Oh, oh.“ Daichi lief um sein Leben, als Hilary auf ihn zu hechtete. Daichi wich ihr aus und düste durch den Garten. Unglücklicherweise, für Daichi, entdeckte er nicht eine Wurzel, die aus dem Boden schaute, und in welcher sich sein Fuß verhedderte, sodass er in einen großen Schneehaufen stürzte.

 

Als er die Augen öffnete, sah er ein paar Stiefel, und als er hochblickte, starrte er in die großen, roten Augen von Kai Hiwatari, der milde verblüfft auf Daichi hinabblickte.

 

„Kai!“ Daichi sprang mit einem riesigen Grinsen auf.

 

Kai sagte nichts und ging nur an Daichi vorbei zu den anderen, die damit aufhörten, Schnee in Max' Oberteil zu stopfen, als sie ihn bemerkten. Für einen Moment herrschte Stille, als sie warteten, dass ihr Teamcaptain anfing, zu reden.

 

„Tut mir Leid“, sagte Kai, „ich hab' meine Wut an euch ausgelassen und das war falsch.“

 

Stille war seine einzige Antworte, zumindest bis Daichi so laut rief, dass es von den Baumkronen wiederhallte: „KAI IST ZURÜCK!“

 

Kai bereute seine Entschuldigung plötzlich, als Tyson, Max, Daichi und Kenny sich auf ihn stürzten, um ihn in eine Gruppenumarnung zu ziehen. Unfähig, das zusätzliche Gewicht vier wachsender Jugendlicher zu tragen, brach Kai unter ihnen mit einem dumpen Geräusch zusammen. Sie fingen an, „Kai ist zurück! Kai ist zurück!“ wie eine Beschwörung vor sich hinzusingen, ohne zu bedenken, dass ihr Gewicht Kai vielleicht zerquetschen würde, wenn sie weiter auf ihm saßen. Sich von unter ihnen befreiend, wischte Kai den Schnee von seiner Kleidung und ging zu Ray, der mit einem kleinen Lächeln an der Seite stand.

 

„Was ich zu dir gesagt habe“, fing Kai an, „war dumm und gelogen.“

 

Ray schüttelte sanft den Kopf. „Du brauchst dich nicht entschuldigen. Ist schon vergessen.“

 

                                                                                                 

 

Ray kletterte aus der Dusche und wickelte sich ein Handtuch um die Hüften, während er sein klitschnasses Haar über eine Schulter warf. Es war spät in der Nacht, aber Ray hatte nicht schlafen können und eine Dusche zu nehmen schien ihm die beste Möglichkeit zu sein, um zu entspannen. Daher hatte er sich in ein unbenutztes Zimmer geschlichen und die Dusche benutzt, nachdem er sichergegangen war, dass der Raum unbesetzt war und keiner der bösen Blitzkrieg Boys darauf wartete, ihn anzuspringen. Er stand dort und trocknete sein Haar, schweigend und in Gedanken, mit einem Handtuch. Er konnte nicht aufhören, darüber nachzudenken, die Erinnerung blitzte immer wieder durch seinen Verstand. Er wollte sie nicht stoppen. Er erinnerte sich an Talas Augen, seine Lippen. Ihre Lippen hatten sich nur für ein paar, flüchtige Sekunden berührt, aber Ray hatte solche Aufregung bei Talas Berührung verspürt. Er schüttelte den Kopf, um die Erinnerung zu verjagen; er mochte Tala nicht einmal... mochte er Tala?-

 

Plötzlich bemerkte er, dass seine Kleidung nicht da lag, wo er sie gelassen hatte; er blickte sich verwirrt im Badezimmer um, aber sie waren nirgends zu sehen. Er wusste, er hatte sie neben der Heizung auf den Boden gelegt; Ray drehte sich erneut um, und mit einem Seufzen öffnete er die Badezimmertür und betrat den ungenutzten Raum, in den er eingedrungen war.

 

Dort fand er seine Kleidung sauber zusammengefaltet auf einem Futon neben Tala, der ruhig und mit verschränkten Armen dasaß und ihn angrinste.

 

„WAS ZUR HÖLLE GLAUBST DU EIGENTLICH, WAS DU DA MACHST? MIR MEINE KLAMOTTEN STEHLEN?“ Die Worte hatten eigentlich würdevoll und mit rechtmäßigem Ärger herauskommen sollen, aber stattdessen war sein Tonfall alles andere als erhaben und hatte mehr von einem Kreischen. Ray seufzte.

 

„Du solltest wirklich lernen, die Badezimmertür abzuschließen“, kommentierte Tala.

 

„Das ist ein Ersatzzimmer!“, sagte Ray frustriert, „hier kommt niemand rein!“

 

„Stimmt“, gab Tala nach und er warf einen verschrobenen Blick auf Ray. „Etwas spät für eine Dusche, nicht?“

 

„Ich konnte nicht schafen“, antwortete Ray, nicht ganz sicher, warum er jeden von Talas Kommentaren beantwortete.

 

„Und du hast dich schmutzig gefühlt?“, fragte Tala.

 

„Nachdem du mich geküsst hast, ja, hab' ich.“

 

Talas Augenbrauen schossen in die Höhe und er lachte kurz auf. „Das war ein wenig fies, ich wäre verletzt, wenn du mich auch nur einen feuchten Dreck interessieren würdest.“

 

Ray antwortete darauf nicht und sagte stattdessen: „Was willst du überhaupt? Und warum musstest du jetzt meine Klamotten klauen? Ich hätte sie gern zurück, wenn dir doch eh alles egal ist.“

 

„Ich dachte mir, ich würde mich revanchieren“, sagte Tala mit einem Schulterzucken.

 

„Revanchieren?“, wiederholte Ray, „warum? Was hab' ich dir getan? Ich war nicht der mit der Schere.“

 

„Oh, bist du deswegen immer noch angepisst?“ Tala stand auf und stellte sich dicht neben Ray, der sich plötzlich fest an die Wand neben der nun geschlossenen Badezimmertür gepresst wiederfand; er schaute böse zu Tala, der nur grinste. „Dir macht es Spaß, mich aus meiner Wohlfühlzone zu holen, also dachte ich mir, tu' ich dir auch mal den Gefallen.“

 

„Und wann hab' ich dich aus deiner Wohlfühlzone geholt?“, fragte Ray, darauf bedacht, seine Stimme gleichmäßig klingen zu lassen, als Tala ihm stetig näher kam. Die eisblauen Augen musterten Ray und Ray spürte, wie er rot wurde.

 

„Du glaubst, du kannst meine Gedanken lesen“, sagte Tala, „und ich nehme an, in gewisser Weise hast du Recht. Du scheinst tatsächlich zu wissen, was in meinem Kopf vor sich geht... aber glaub' nicht, dass das heißt, dass ich dir ausgeliefert bin.“

 

„Ich würde nicht 'mal im Traum daran denken.“ Ray wurde immer wärmer, während Tala sich ihm weiter näherte. „Also, wie genau hattest du jetzt vor, dich zu revanchieren?“, fragte er und musste sich schwer auf die Worte konzentrieren, und nicht auf die starken Arme, die seinen Fluchtweg blockierten.

 

„Indem ich dich aus deiner Wohlfühlzone raushole, natürlich“, grinste Tala erneut.

 

„Oh, natürlich“, murmelte Ray, „wie willst du das machen?“

 

Tala zwinkerte ihm zu. „Das wäre doch petzen.“

 

„Oh... richtig“, nuschelte Ray, der das Gefühl hatte, dass Tala seine Revanche eindeutig schon erhielt, wo Ray doch eingesperrt war und sich eindeutig nicht wohl fühlte.

 

„Wie wäre es, wenn wir ein Spiel spielen?“, schlug Tala vor.

 

„Sind wir dafür nicht ein bisschen zu alt?“

 

„Oh, wo ist dein Sinn für Spaß?“, spöttelte Tala.

 

„Noch in der Dusche“, hauchte Ray.

 

„Siehst du, ich hab' ganz viele tolle Sachen geplant, um dich aus deiner Wohlfühlzone zu holen“, fuhr Tala fort, „und deine Rolle in dem Spiel ist, zu raten, was ich vorhabe, bevor ich es tue.“

 

„Na, das klingt aber nach 'ner Menge Spaß“, meinte Ray sarkastisch.

 

„Ich wusste, du würdest mir zustimmen“, grinste Tala und drehte sich weg von Ray. Und bevor Ray ihn aufhalten konnte, packte er Rays Kleidung und schloss ihn in dem Ersatzzimmer ein, ohne auch nur einmal zurückzuschauen.

 

Ray seufzte, unterdrückte aber nicht das Lächeln, das sich auf seine Lippen stahl. Er konnte nicht anders, er mochte Tala.



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