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Beat of a Damned Lover

Übersetzung der gleichnamigen FF auf ff.net
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Kleine Desaster

“Guten Morgen, Ray!” Tyson marschierte zu dem Neko-Jin, der sich gerade in der großen Halle ein Glas Wasser eingoss. “Was ist mit deinem Gesicht passiert?”

 

“Morgen, Tyson.” Ray dachte schnell über einen Grund für den Kratzer nach. „Der Hund, den du gestern reingelassen hast. Weißt du, der hat Krallen“, log er. Er war sich nicht sicher, warum er log, aber Tyson die Wahrheit zu sagen schien ihm irgendwie nicht richtig.

 

„Oh man“, sagte Tyson mit nicht zu viel Reue, „wie wär's, wenn du mir hilfst, Kai ein Mädchen zu finden?“

 

Ray verschluckte sich an seinem Wasser. „Was?“

 

„Wie wär's, wenn du mir hilfst, Kai ein Mädchen zu finden?“, wiederholte Tyson.

 

„Ja“, sagte Ray alarmiert, „ich dachte, das hättest du gesagt.“

 

„Entschuldigen Sie mich, Sir.“

 

Ray lächelte den Diener an, der an ihrer Seite stand.

 

„Wissen Sie vielleicht, ob Master Kai bereits aufgestanden ist?“, fragte der Diener.

 

„Nein, der faule Sack liegt immer noch 'rum“, sagte Tyson, „wobei, das erinnert mich an was. Wenn ich Kai ein Mädchen finden soll, dann muss ich dafür sorgen, dass er nicht mehr so aussieht, als ob man ihn gerade rückwärts durch 'ne Hecke gezogen hat.“

 

„Tyson, das ist keine gute Idee“, sagte Ray nur halbherzig, während seine Aufmerksamkeit noch immer beim Diener lag. „Gibt es ein Problem?“, fragte er.

 

„Nun, normalerweise würde ich nicht einmal im Traum daran denken, den Herren zu wecken, aber sein Vater ist hier, um ihn zu sehen“, sagte der Diener, unsicher, ob er das richtige tat.

 

„Sein Vater!“, wiederholte Tyson, „das muss ich sehen!“

 

„Nein, wirst du nicht“, sagte Ray schnell, bevor er sich wieder zum Diener umdrehte. „Machen Sie sich keine Sorgen, ich werde Kai wecken.“

 

„Danke, Sir.“ Der Bedienstete verbeugte sich und verließ sie.

 

„Gute Idee, Ray. Du gehst und holst Kai, Daichi lenkt seinen Vater ab und ich finde Kais erstes Mädchen.“

 

„Tyson, nein!“, warnte Ray, als er die große Halle verließ, obwohl er genau wusste, dass nichts, was er sagen könnte, auch nur irgendeinen Effekt haben würde.

 

                                                                                                          

 

Kai öffnete die Augen und zog Bryan etwas von der Decke weg, von der jener das meiste beschlagnahmt hatte. Er wusste, dass er wahrscheinlich aufstehen sollte; so, wie er die Bladebreakers kannte, hatten sie schon wieder irgendwelche Dummheiten angestellt, und er musste sich immer noch mit Tala 'unterhalten', weil der Ray verletzt hatte. Kai schaute böse drein bei dem Gedanken; Tala würde dafür zahlen, Ray war Kais Freund und Tala hatte kein Recht, so mit Ray umzuspringen. Kai wusste all dies, aber gerade konnte er sich wirklich nicht aufraffen, also rutschte er weiter zurück bis er die Hitze von Bryans Körper spürte.

 

Er knurrte, als ein Klopfen an der Tür ihn endgültig aus dem Schlaf riss. „Verpiss dich!“, rief er.

 

„Kai, wenn du nicht aufstehst, wird Tyson dir ein Mädchen klarmachen und vertrau mir, das wird nicht gut enden!“, erklang Rays Stimme unberührt durch die Tür.

 

Sowohl Bryan als auch Kai schossen in die Höhe.

 

Sich ein Oberteil und eine Hose anziehend, schob Kai die Kommode weg von der Tür und zog jene auf.

 

Ray grinste. „Das hat dich geweckt“, sagte er.

 

„Was meinst du damit, Tyson will mir ein Mädchen suchen?“ Kai verengte die Augen.

 

„Ich hätte geglaubt, die Antwort steckt schon in der Frage“, sagte Ray, „naja egal, das ist nicht der Grund, weswegen ich dich geweckt habe.“

 

„Du hast Tyson doch nicht dazu angestiftet, oder?“, fragte Kai scharfsinnig, in Gedanken noch immer bei der Geschichte mit dem Mädchen.

 

„Natürlich nicht.“ Rays Augenbrauen schossen allein bei dem Vorschlag in die Höhe. „Seit wann braucht Tyson irgendwen, um ihn auf dumme Ideen zu bringen?“

 

„Auch wieder wahr“, gab Kai nach, „warum hast du mich geweckt?“

 

„Ein Bediensteter hat gesagt, dein Vater wäre hier“, sagte Ray.

 

Kai erstarrte.

 

„Kai?“

 

Kai legte eine Hand auf die Schlafzimmer und warnte Bryan, der sich mit seiner Waffe in der Hand hinter der Tür versteckte, subtil, dass er Ray nicht verletzen sollte. „Was? Oh, Vater. Ich werd' in 'ner Minute da sein.“

 

„Bist du in Ordnung?“, fragte Ray.

 

„Warum sollte ich das nicht sein?“, fragte Kai, während er versuchte, Bryan mit seinen Blicken zu erdolchen, ohne, dass Ray davon etwas mitbekam.

 

„Ich würde mich an deiner Stelle dann beeilen“, sagte Ray, „Tyson ist schon weg, um das erste Mädchen zu finden.“

 

„Oh“, sagte Kai während er die Tür gegen die Wand knallte um Bryans Versuch, Ray zu ergreifen, zu unterbinden. Er zog die Tür zurück und offenbarte den Falken, dessen Nase nun blutete. „War das alles?“, fragte er und versuchte, die Sicht auf Bryan zu verdecken, der nicht gerade leise vor sich hinfluchte, zumindest nach Kais Meinung.

 

„Ja“, sagte Ray.

 

„Ich werde dann in ein paar Minuten unten sein“, sagte Kai und schlug die Tür vor Rays Nase zu. Er drehte sich zu Bryan. „Könntest du noch lauter sein?“, zischte er.

 

„Ich werd Tyson verdammt noch eins umbringen!“, knurrte Bryan, während er seinen Nasenrücken rieb. „Ich hab' dir doch gesagt, dass die Bladebreakers nur schlechte Neuigkeiten bringen!“

 

Ray starrte auf die geschlossene Tür, die Kai gerade zugeschlagen hatte; vielleicht war es der Umstand, dass Tyson das Problemthema Mädchen auf den Tisch gebracht hatte, dass Rays Sinne schärfer waren als sonst, er wusste es nicht, aber er könnte schwören, dass da noch jemand in Kais Zimmer war.

 

„Das wird interessant werden“, murmelte er, als er wieder nach unten ging.

 

                                                                                                          

 

Kai betrat das Studierzimmer, von dem ihm gesagt wurde, dass sein Vater ihn darin erwarten würde und tatsächlich stand der große, stolze Mann nahe des Kamins und starrte ins Feuer. Wenn es um's Aussehen ging, hatten Kai und sein Vater die selben Gesichtszüge, Figur und Haltung, der einzige bemerkbare Unterschied waren die roten Augen, die Kai von seiner Mutter hatte. Sein Vater andererseits hatte dunkle Augen, gefärbt in einem leblosen Grau. Sein Vater drehte sich um und betrachtete seinen Sohn von oben bis unten.

 

„Du hast abgenommen“, sagte Matthew Hiwatari, Kai Hiwataris Vater, in einer kühlen und forschen Stimme.

 

„Du nicht“, sagte Kai mit derselben kalten Tonlage. Sein Vater war schlank und muskulös und seinem Sohn damit abermals sehr ähnlich, aber Präsentation war alles, worauf es für Matthew Hiwatari ankam, und die bloße Erwähnung von etwas, das suggerierte, dass er nicht perfekt war, machte ihn sauer.

 

Dieses Mal jedoch schien Matthew die Seitenhiebe seines Sohnes zu ignorieren, als er den jungen Mann betrachtete. Im Großen und Ganzen war Matthew stolz auf seinen Sohn; Kai war ein gutaussehender, gerrissener junger Mann der alles war, was ein Hiwatari sein sollte, abgesehen von seiner unkontrollierbaren Natur, die Kai von seiner Mutter geerbt hatte. Aber Matthew hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass ein Kampf gegen eine willenstarke Person wie seine Frau oder sein Sohn ihn mehr beeinflussen würde als sie.

 

„Was willst du?“, fragte Kai.

 

Sie wurden unterbrochen, als sich die Tür öffnete und Bryan gelassen eintrat. Er lehnte sich hinter Kai gegen die Wand und blickte voller Abneigung auf dessen Vater. Matthew sah zu Bryan und dann erwartend zu Kai.

 

„Dies ist mein Haus und ich erlaube ihm, in diesem Raum zu bleiben“, sagte Kai ruhig.

 

„Ich werde nicht mit einem Vagabunden im Raum über die Geschäfte der Hiwatari reden!“, zischte er wütend.

 

„Das sagen alle anderen auch“, sagte Kai.

 

„Es geht um die alte, verlassene Abtei“, sagte Matthew, „die, die deinem Großvater gehört hat.“

 

„Was ist damit?“, fragte Kai, während seine Augen sich verengten.

 

„Ich habe mich gefragt, was du damit vorhast“, sagte Matthew.

 

„Sie niederbrennen“, sagte Kai und seine Augen blitzten, „warum?“

 

„Und ein Gebäude verschwenden, das vollkommen in Ordnung ist?“ Matthew grinste hämisch. „Ich kann sie dir abkaufen.“

 

„Und was würdest du mit ihr wollen?“, fragte Kai und versuchte nicht einmal, seinen Todesblick zu verbergen.

 

„Sie würde ein gutes Bürogebäude abgeben“, sagte Matthew, „und da ich sehe, dass du dafür offensichtlich keinen Nutzen hast...“ Seine Stimme verhallte und er blickte zu seinem Sohn.

 

Kai starrte zurück; es war wahr, dass er für seine Mutter keine Liebe empfand, aber sie hatte etwas an sich, das Kai stolz darauf machte, dass sie seine Mutter war. Seinen Vater andererseites, und Kai machte daraus kein Geheimnis, hasste er. Er erinnerte sich an die Tage, als er noch klein war und nur selten seine Eltern gesehen hatte. Er war immer aufgeregt gewesen, sie zu treffen, und auch, wenn seine Mutter ihm keine Liebe gezeigt hatte, so hatte sie ihn dennoch nicht verlassen, während sein Vater ihn jedoch eingeschüchtert hatte, fortgestoßen, und obwohl sein Vater Kai nie auch nur ein Haar gekrümmt hatte, so fühlte sich der Phönix misshandelt.

 

„Ich werde darüber nachdenken“, sagte Kai und er spürte, wie Bryan sich hinter ihm bewegte. „Und jetzt verschwinde.“

 

Matthew starrte seinen Sohn einen Moment an. „Weißt du, als du deiner Mutter erzählt hast, was Voltaire in BioVolt macht, hast du ihn eine Menge Geld gekostet."

 

„Und ich habe eine Menge Leute vor der Kindheit, die ich erleiden musste, gerettet!“, knurrte Kai, Blutdruck schnell steigend. „Ich bereue nicht, was ich getan habe, und nichts was du jemals tun wirst könnte mich dazu bringen, meine Meinung zu ändern und jetzt runter von meinem Grundstück!“

 

Matthew zuckte mit den Schultern, ging aber und ließ Kai kochend vor Wut stehen; Kai hätte sich treten können, sein Vater hatte noch immer die Fähigkeit, ihn denken zu lassen, dass er etwas falsch gemacht hatte. In blindem Zorn nahm Kai den ersten, zerbrechlichen Gegenstand in Reichweite und hob den Arm, um ihn zu werfen.

 

„Ich verbiete dir, Vasen zu zerbrechen, wenn du es mir auch nicht erlaubst“, sagte Bryan ruhig, während er Kais Handgelenk wie ein Schraubstock umklammerte.

 

Matthew verließ den Raum und war auf dem Weg nach draußen, als er Tala erblickte, der sich gegen das Treppengeländer lehnte. „Ich hätte wissen müssen, dass du hier sein würdest“, spottete er.

 

„Mr. Hiwatari“, sagte Tala kalt; er hasste den Mann mehr als Kai es tat.

 

„Immer schon hast du Kai irgendwelche Sachen eingeredet“, knurrte Matthew, „ich wette, du hast ihm vorgeschlagen, die Abtei anzuzünden.“

 

„Ich habe nichts dergleichen getan“, sagte Tala, „die Entscheidung hat Kai ganz allein getroffen.“

 

Sie beide drehten sich um und sahen, wir Ray aus einem Aufenthaltsraum auf der anderen Seite des Foyer trat.

 

„Und wer ist das?“, fragte Matthew.

 

„Ray Kon“, antwortete Tala. „Er hat Kai auch nicht gesagt, dass er die Abtei niederbrennen soll.“

 

Ray blickte von Tala zu dem Mann, der an der Eingangstür stand; er konnte den Hass zwischen ihnen spüren.

 

„Du bist der, der dieses Monster da drinnen geschlagen hat“, sagte Matthew und zeigte auf den Raum, aus dem er gerade gekommen war, in welchem man sehen konnte, wie Bryan und Kai über die Vase stritten.

 

Ray sagte nichts; er war sich nich sicher, was er hätte sagen sollen.

 

„Bist du stumm?“, fragte Matthew.

 

„Er redet einfach nicht gerne mit Bastarden wie dir“, sagte Tala schnippisch.

 

„Aber mit dir redet er, oder was?“, sagte Matthew. „Ich nehme an, du bist der Grund für den Kratzer in seinem Gesicht. Boris hat dich wirklich zu einem blutrünstigen Soldaten gemacht, nicht wahr?“

 

Tala knurrte.

 

Mit einem siegreichen Grinsen verließ Matthew Hiwatari das Hiwatari Anwesen und ließ Ray und Tala zusammen zurück. Für einen Moment schwiegen sie beide, keiner bewegte sich, doch dann richtete Tala sich auf und verschwand durch eine andere Tür, wobei er Ray in angespannter Stille zurückließ, die nur von dem einer unbezahlbaren Vase, die gegen eine Wand krachte, unterbrochen wurde.



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