Der König von Kalaß von Elnaro ================================================================================ Kapitel 9: Die Höhle der Löwin III ---------------------------------- Als Nico am nächsten Morgen aufsteht, ist er ziemlich neben der Spur. Er weiß was er zu tun hat, doch richtig von falsch zu unterscheiden fällt ihm im Moment reichlich schwer. Er kann die Königin nicht weiter hin halten, denn wartet er ab, schickt sie auch ohne seiner Mithilfe einen Attentäter zum König, dann allerdings ohne, dass der Spitzel davon erfahren würde. Hilft er ihr, wird er sie vielleicht etwas bremsen können, so wie er es früher schon immer getan hat. Ihm bleibt nichts anderes übrig. Er muss Kara mit einer Frau betrügen, die er nicht liebt. Die Königin hat ihn in der Hand, denn selbst wenn er sich dazu entscheidet sie abzunehmen, wird sie ihn sich entweder mit Gewalt nehmen oder sie liquidiert ihn sofort. Sein einziger Handlungsspielraum besteht darin nachzugeben. Egal wie er es dreht und wendet kommt er immer wieder zum selben Ergebnis mitspielen zu müssen. Heimlich nimmt er Kontakt zum Spitzel des Königs auf, dessen Namen er jetzt erfährt. Nico erzählt Leparo vom Geheimgang zu den Privatgemächern der Königin. Er erklärt ihm wo dieser zu finden ist und sagt ihm er solle um genau neun Uhr bis zum Ende des Ganges gehen und die Tür einen Spalt öffnen, um zuzuhören und zuzusehen was geschieht. Der kleine Mann in edler Kleidung, und stets einem Schreibblock in de Hand bestätigt, dass er schon lange einen solchen Verdacht hegt. Er bedankt sich und versichert, dass er pünktlich sein wird. Nico hasst die Eigenschaft an sich, seine Fähigkeit die Herzen der Menschen aufschließen zu können, missbräuchlich einzusetzen. Er nutzt seinen Einfluss, um sie zu manipulieren und tut es immer wieder, dabei hatte er sich selbst einmal geschworen damit aufzuhören. Er fühlt sich schon jetzt auf vielerlei Hinsicht schmutzig und auch schuldig. Angestrengt versucht er seiner Arbeit nachzugehen, doch einigen Soldaten fällt es auf, dass ihr Hauptmann heute besonders ruhig und unaufmerksam ist. Am Nachmittag geht Nico allein auf eine vor kurzem erst hinzugefügte Veranda. Ein kühler Novemberwind fährt ihm durch sein violettes Haar, was er als sehr angenehm empfindet. Er lehnt sich nach vorn auf das Geländer und starrt ins Leere. Ein solches Verhalten sieht ihm eigentlich nicht ähnlich. Er ist normalerweise ein Mann der immer gut gelaunt, hoch konzentriert, zuverlässig und unbeugsam ist, deshalb geht ihm Hauptgefreiter Tomsen hinterher und fragt seinen Freund und Vorgesetzten was heute mit ihm los sei. „Ist alles in Ordnung bei dir, Nico?“ Tom ist zwar erst zur Armee gegangen kurz bevor Kalaß besetzt wurde, doch trotzdem sind er und Nico richtig gute Freunde geworden. Bei dem großen Rangunterschied ist das durchaus eine Seltenheit. Die beiden sprechen sich daher privat mit Vornamen an. Nach einer kurzen Pause antwortet Nico geistesabwesend: „Ich muss heute wahrscheinlich den Fehler meines Lebens begehen.“ Der junge Hauptgefreite versteht nicht was sein Freund damit sagen will und sieht ihn fragend an. Dabei bemerkt er, dass Nicos Augen glasig sind, glaubt aber das könnte auch am Wind liegen und will nicht zu viel hinein interpretieren. Nico, der immer noch ins Leere hinaus starrt, reagiert gar nicht auf Toms fragenden Blick. Dieser überlegt unterdessen immer noch was mit seiner Äußerung gemeint sein könnte. So einen Satz sagt man nicht einfach so daher. Er würde gern weiter nachfragen, doch ihm ist klar, dass Nico jetzt nicht darüber sprechen möchte. Er akzeptiert das und lässt seinen melancholischen Hauptmann allein zurück. Am Abend geht Nico, wie mit Estell vereinbart, durch den Geheimgang zu ihr. Seine Gefühle hat er versucht weitestgehend wegzuschließen. Heute trägt sie ihr Haar wieder offen, jedoch noch weniger Kleidung als am Tag zuvor. Ihr Outfit besteht nur noch aus einem Bustier und einem knappen Höschen. Darüber trägt sie ein durchsichtiges Negligé, das sie aber bald ablegt. Aus irgend einem Grund scheint sie zu ahnen, dass Nico ein Faible für lange offene Haare hat, denn normalerweise trägt sie es immer hochgesteckt. Vielleicht ist es aber auch nur Zufall. Er hat keinen Schimmer wie sie sonst aussieht, wenn sie sich in ihren Privatgemächern bewegt und es interessiert ihn auch nicht. Auch wenn er sich eingesteht, dass sie eine attraktive Frau ist, so wäre sie unter normalen Umständen nie für ihn infrage gekommen. Nico liebt die natürliche Schönheit. Schmuck und Make-up stören ihn an Frauen und haben seiner Meinung nach nichts an ihnen zu suchen und ganz besonders nicht an den schönen, denn es lenkt nur von dem ab, was er an ihnen anschauen will. Zudem kann er nicht außer Acht lassen, dass sie einen miesen Charakter hat, doch jetzt ist es völlig egal was Nico über Estell denkt. So oder so wird er aus dieser Sache nicht mehr herauskommen. Er ist mehr oder weniger der Überzeugung die richtige Entscheidung getroffen zu haben und dem Spitzel Bescheid zu geben. Um sein Leben zu retten, hätte er Estell ohnehin irgendwann nachgeben müssen. So hat sein Opfer wenigstens einen Sinn und dient nicht nur seinem Überleben. Die Königin bittet ihn, wie schon am Abend zuvor, wieder auf der Couch Platz zu nehmen. Sie spricht mit ihm über Einsamkeit, Vertrauen, Verrat, Liebe, Ehre, Pflichtbewusstsein, all diese Dinge, als ob sie außer Einsamkeit und Verrat irgendwas davon verdienen oder besitzen würde. Sie versucht sich damit scheinbar für ihren schlechten Charakter zu rechtfertigen. Währenddessen zieht sie nach und nach Nicos Kleidung aus, bis er nur noch seine schwarze Uniformhose trägt, wogegen er sich heute nicht zu Wehr setzt. Hin und wieder nimmt sie einen kräftigen Schluck Cognac und er trinkt ebenfalls mit, denn anders ist diese Situation für ihn nicht zu ertragen. Zärtlich streichelt sie seinen Oberkörper während sie spricht. Da Nico zwar lügen, aber nicht sonderlich gut Schauspielen kann, fällt es ihm sehr schwer den Handzahmen zu spielen. Zu gern würde er ihr sagen, dass sie eine schreckliche Frau ist die niemals einen Mann wie ihn verdient hätte, doch er muss sich zusammenreißen. Es geht um sein Leben und die Zukunft dreier Staaten, nicht mehr und nicht weniger. Er versucht konzentriert zu bleiben und Kara aus seinen Gedanken zu verbannen, denn sie lässt in zweifeln. Die große Standuhr verrät ihm, dass es Punkt neun Uhr ist und das bedeutet, dass es nun erst für ihn wird. Er schließt kurz die Augen, um in sich zu gehen, trinkt sein gerade wieder frisch aufgefülltes Cognacglas aus und entschuldigt sich innerlich bei Kara. Er fährt sich durchs Haar, dann nimmt er die Königin streng ins Visier, die bemerkt, dass er nun etwas verkünden will und ihm aufmerksam zuhört. „Ich habe mich entschieden.“ sagt er schroff. Nico glaubt im Hintergrund ein kleines Knirschen zu hören, was ihn hoffen lässt, dass der Zuhörer nun wie besprochen am Platz ist. Zu seinem Glück ist die Königin wie in Trance völlig gebannt von der bevorstehenden Ankündigung ihres Hauptmanns und hat nichts mitbekommen. Sie blickt ihn erwartungsvoll an, als er fast schon im Befehlston weiterspricht: „Estell, Euer Angebot ist zu verlockend. Ich will Euch nicht nur bei dem Vorhaben unterstützen den König zu stürzen, ich will es anleiten. Ich gehe davon aus die Wahl des Attentäters ist schon gefallen? Die folgenden Entscheidungen werde ich gemeinsam mit Euch treffen. Als Imperator werde ich endlich den Respekt erhalten, der eines Mannes wie mir würdig ist, denn ich bin zu höherem geboren. Ich erwarte, dass Ihr mir Eure Pläne vollständig vorlegt, denn Ihr mögt das Wissen haben, doch ich bin der bessere Stratege von uns beiden. Ihr schafft es nicht ohne meine Unterstützung in die gewünschte Position.“ Der heimliche Zuhörer Leparo stößt sich den Kopf vor Schreck, weshalb ein leises Poltern zu hören ist. Zu Nicos Erleichterung überhört die Königin das Geräusch, denn das ist mehr als sie erwartet hatte und sie bebt vor Erregung. Sie wirft sich an seine Brust und quiekt hocherfreut: „Oh Nico, ich wusste es. Ich wusste, dass du der Richtige bist und dass ich auf dich zählen kann. Du machst mich so glücklich. Ich habe richtig Gänsehaut bekommen. Du bist ein Alphatier. Das habe ich gleich gemerkt, als ich dir das erste Mal begegnet bin. Dich umgibt eine herrschaftliche Aura. Man will sich dir instinktiv unterordnen. Bist du dir dessen bewusst?“ Natürlich weiß er davon, auch wenn es noch niemand so treffend auf den Punkt gebracht hat. Was glaubt sie wohl wie er es bis hier hin geschafft hat? Doch das ist es nicht was er ihr sagt, denn er antwortet berechnend: „Dann passe ich ja hervorragend zu Euch.“ Er weiß, dass er jetzt aktiv werden sollte, weil er sonst Gefahr läuft sich unglaubhaft zu machen. Zurückgelehnt sitzt er auf der Couch und die zu ihm gelehnte Estell sieht ihm in seine eher ausdruckslosen und trotzdem funkelnden Augen. Es kostet eine ziemliche Überwindung für ihn sie am Hinterkopf zu packen und ihre Lippen auf seine zu pressen. Zärtlichkeit hat er für sie keine übrig, doch das stört sie kein bisschen. Ihr gegenüber war er schon immer so schroff und das ist es auch was sie von ihm erwartet und sie an ihm so erregt. Über ein Jahr hat sie um seine Aufmerksamkeit gebuhlt, ihn überall bevorzugt und jetzt zahlt es sich endlich aus. Während des Kusses öffnet sie nun auch seine Hose. Wie von Nico erwartet, reagiert sein Körper unmittelbar auf die Berührung. Er schämt sich fast ein bisschen dafür, denn im Grunde spiegelt es nicht seine Gefühlswelt wider. Als sie seine Erregung bemerkt, beendet sie den Kuss, leckt sich die Lippen und wendet ihre volle Aufmerksamkeit seinem Glied zu. „Überall so gut gebaut, was?“ kommentiert sie, bevor sie beginnt. Er denkt darüber nach, dass ihm die ach so große Imperatorin jetzt gerade zu Füßen liegt. Wenigstens etwas Gutes kann er der Sache also abgewinnen. Es fühlt sich fast wie ein Triumph an, doch noch ist er hier nicht fertig. Angespannt hält er die Augen geschlossen und versucht sich abzulenken. So geschickt wie sie ist, macht sie das nicht zum ersten Mal und zu seinem Ärger entgleitet ihm die Kontrolle recht schnell, weshalb Estell vergnügt quietscht. „Nico, du Teufel. Ich komme mir vor wie deine Mätresse.“ Ausdruckslos schweigend bleibt er sitzen, weshalb sie zu fordern beginnt: „Und jetzt zeigst du mir was du kannst! Du weißt doch ganz genau was Frauen mögen. Ich kenne die Geschichten, die man sich über dich erzählt, also halt dich nicht zurück.“ Er wünscht sich, dass es endlich vorbei wäre, doch so wie es aussieht, muss er doch aktiv werden. Emotionslos steht er auf und trägt sie zum Bett. Er bemerkt, dass Leparo noch immer im Geheimgang steht, wofür Nico ihn am liebsten umbringen würde. Dieser Voyeur hat schon lange was er benötigte, doch er ist noch immer nicht gegangen. Wenn die Sache jetzt wegen ihm aufliegt, war alles umsonst. Das macht den jungen Hauptmann so wütend, dass er Estell unsanft aufs Bett wirft. Endlich zieht Leparo sich zurück, doch die Wut ist noch immer in Nico und er wird sie an der Königin auslassen. Diese bekommt jedoch genau was sie will, denn endlich werden ihr gegenüber die Samthandschuhe weg gepackt. Wie lange hat sie schon auf so einen Mann gewartet? Er steigt über sie und sieht sie ernst an. Emotionen kann er nun einmal nicht heucheln, was in diesem Fall nicht schlimm ist, denn sie schmachtet: „Ja, genau so, mein Imperator!“ Nico ist unsanft und gefühllos, doch genau das gefällt ihr. Als er meint, dass sie genug hat, hört er auf. Keuchend liegt sie neben ihm. Immer noch völlig außer Atem haucht sie: „Alle wollen es mir immer nur recht machen, aber du nimmst mich wie es sich für einen Mann gehört.“ Nico kann sich nicht vorstellen, dass ihr das gefallen haben kann. Er hat sich ja nicht mal Mühe gegeben. Er hat echt keine Ahnung, aber scheinbar fand sie gerade das so erregend. Bis eben war sein Kopf völlig leer, doch nun fällt ihm Kara wieder ein und sein Herz verkrampft sich. Nach einer Weile steht er auf, geht immer noch nackt, wie er ist, zum Fenster und sieht hinaus in die Nacht auf die Stadt Kalaß, in der aller Wahrscheinlichkeit nach seine Liebste um ihn bangt. Kurz darauf kommt ihm Estell hinterher. Sie sieht mit ihm hinaus und sagt sanft: „Das hier wird alles dir gehören, mein Geliebter.“ und gibt ihm im Anschluss einen sanften Kuss in den Nacken, auf den Nico ebenso kalt reagiert, wie auf alles andere was sie sagt und tut. „Ich gehe wieder an mein Quartier. Ich möchte nicht, dass es auffällt, wenn ich nicht da bin.“ Was Estell fröhlich erwidert: „Oh, Das ist löblich von dir, Nico. Du bist immer auf den Schutz deiner Imperatorin bedacht.“ Er sammelt seine Sachen zusammen und zieht sich an. Dann wünscht er eine gute Nacht und verlässt ihr Privatgemach. Auch den Rest dieser Nacht macht er kein Auge mehr zu. Sein Gewissen quält ihn, denn er fühlt sich schuldig, benutzt und schmutzig. Das Gefühl ist so intensiv, dass er nun wieder daran zweifelt das Richtige getan zu haben. Am nächsten Morgen ist der Spitzel Leparo verschwunden, doch niemand scheint sich darum zu kümmern. Nico fühlt sich unwohl und verhält sich erneut distanziert zu Estell, in dessen Folge er ihre Einladungen zu sich ausschlägt, doch das kann er nicht ewig tun. Quälende Tage verstreichen, an denen Estell zunehmend weniger Scheu davor hat Nicos Nähe ganz offen auch vor den anderen Soldaten zu suchen. Allein mit ihr im selben Raum zu sein, belastet ihn schon. Vor seinen Gefolgsleuten sind ihm ihre Annäherungsversuche jedoch noch unangenehmer. Während den taktischen Beratungen sind alle Offiziere zugegen. Es ist die erste, die seit Nicos Rückkehr stattfindet. Durch die andauernden körperlichen Annäherungen von Königin Estell gegenüber ihrem Hauptmann Dugar, sind die anderen Offiziere einigermaßen irritiert. Sie alle hatten bereits ein Verhältnis mit ihr, doch war sie bisher noch nie so offensiv damit umgegangen. Außerdem wundert es sie, dass sich der bisherige vehemente Verweigerer Nico Dugar dafür überhaupt hergibt und das ausgerechnet nachdem er monatelang verschwunden war, was ihn in mancher Augen suspekt erscheinen lässt. Oft steht sie hinter dem am Tisch sitzenden Nico und legt ihre Arme um ihn. Besonders der etwas schmächtigere strategische Berater Oberleutnant Jorik Fermar und der Versorgungsoffizier Leutnant Celestro Haven stehen der neuen Situation sehr kritisch gegenüber. Beide kommen nicht so gut zurecht mit den Launen der Königin und würden mit Nico Dugar gern die Plätze tauschen. Haven versteht nicht was an Dugar besser sein soll als an ihm. Er selbst ist in seinen Augen schließlich mit großem Abstand der Hübscheste von allen. Der Offizier im Truppendienst Leutnant Rick Randall steht der Sache gelassener gegenüber. Er kann sich schon denken in welcher Lage sich Nico Dugar gerade befindet. Ihm ist die Abwesenheit des königlichen Wachhundes aufgefallen und er vermutet einen Zusammenhang zum Wiederauftauchen des Hauptmanns. Er selbst hat schon einmal darüber nachgedacht die Imperatorin auf irgend eine Art und Weise zu stürzen, doch ist ihm kein geeigneter Plan in den Sinn gekommen. Er vermutet nun in Nico Dugar einen Verbündeten. Hätte er das eher gewusst, so hätte er sich schon viel früher mit ihm darüber austauschen können. Der ebenfalls anwesende Marco Loran verhält sich hingegen wie immer distanziert und überheblich. Er war seinem Hauptmann gegenüber aber auch noch nie wohlgesonnen. Hauptthema der Sitzung ist Nicos Gefangenschaft und Oberleutnant Fermar beginnt ihn auszufragen: „Hauptmann Dugar, berichten Sie doch bitte darüber was Sie während der letzten Wochen in Kalaß alles gesehen haben. Ich schätze, dass Sie eine Menge Einblicke in die Organisationsstruktur der Widerständler erlangen konnten. Wo wurden Sie festgehalten? Sie waren wie vom Erdboden verschluckt.“ Alle vier am Tisch sitzenden Offiziere und die hinter Nico stehende Estell fixieren ihren Hauptmann. Bisher hat er sich über nähere Fakten ausgeschwiegen und nur davon berichtet, dass sich ein Widerstand zu bilden beginnt. Randall ist besonders gespannt auf Dugars Aussage. Für ihn wird sich jetzt zeigen, ob er mit seiner Einschätzung Recht behalten wird. Er geht davon aus, dass der Hauptmann keine weiteren Informationen preisgibt. Nico hingegen weiß, dass er sich unglaubhaft macht, wenn er behauptet er hätte nichts weiter gesehen. Seinen Verrat hat er bereits begangen. Sollte er aus irgendeinem Grund nun doch noch Scheitern, so ist Kalaß ohnehin verloren, also entscheidet er sich dafür zu erzählen was er weiß. „Setzt Euch bitte, Estell.“ befiehlt er, was sie gern befolgt und neben ihm Platz nimmt. Danach erläutert er was er gesehen hat: „Sie haben es treffend formuliert, Oberleutnant. Ich war buchstäblich von Erdboden verschluckt. Man hielt mich in einem unterirdischen Tunnelsystem gefangen, das sich womöglich unter ganz Kalaß erstreckt. Ich wundere mich, dass ich selbst nichts darüber musste. Der Widerstand bildet sich im Untergrund. Viele Bürger organisieren sich und sammeln ihre Kräfte. Als ich durch die Tunnel geführt wurde, habe ich gehört wie Waffen geschmiedet wurden. Die geschickten kalaßer Handwerker haben zwar keine Mühe damit scharfe Waffen zu schmieden, sie wissen allerdings nicht wie man sie ordentlich ausbalanciert. Optisch sind sie dafür aber wirklich schön anzusehen. Ihr Hauptproblem besteht darin diese Schwerter und Lanzen zu führen. Sie haben keine Waffenmeister und können sich gegenseitig deshalb kaum etwas beibringen und ihr Umgang damit ist dilettantisch. Die Organisation des sogenannten Widerstands ist ebenfalls lasch und stellt zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Bedrohung dar. Ich würde trotzdem raten ihn zu unterbinden.“ Was Nico nicht wissen konnte, ist dass die Information über die Tunnel inzwischen an den hier anwesenden Führungsstab durchgesickert ist und sie gerade seine Loyalität auf die Probe stellen. Das geschah nicht auf Estells Befehl hin, denn sie vertraut ihrem Geliebten. „Nico, du kennst doch bestimmt auch Zugangspunkte zum Tunnelsystem, nicht wahr?“ fragt die Imperatorin hochmütig, die den anderen vier Offizieren damit beweisen kann, dass sie im Recht war. Nico beantwortet auch das mit der Wahrheit: „Ich kenne nur einen, aber das sollte genügen.“ Estell gibt ihm einen Kuss auf die Wange, denn sein Kopf ist damit aus der Schlinge, was ihm jedoch keiner verrät. Leutnant Loran hebt die Augenbrauen und sagt verstimmt: „Das soll uns jetzt seine Loyalität beweisen? Er könnte uns damit genauso gut versuchen in eine Falle zu locken.“ Die Königin wirft ihm für seinen vorlauten Beitrag einen bösen Blick zu und fragt: „Was halten die anderen davon?“ Sie lässt ihren Blick schweifen, doch keiner traut sich zu sprechen, bis sie Leutnant Randall direkt anspricht. „Was hältst du davon, Rick?“ Ausgerechnet er ist gerade am stärksten verwirrt, denn er dachte bis eben, dass Dugar möglicherweise seine Königin verraten wollen würde, doch diese Information schadet Kalaß. Er kann sich nur vorstellen, dass Marco Loran vielleicht recht hat mit seiner Vermutung und es eine Falle ist, deshalb antwortet er: „Das klingt sehr gut. Wir sollten alle nötigen Vorbereitungen treffen und die Höhlen ausräuchern.“ Estell nickt ihren anderen beiden Offizieren nacheinander zu. „Alles klar, stimmt ihr auch zu Celestro und Jorik?“ Als auch diese beiden etwas zögerlich nicken, richtet sich die Königin auf. „Du bist überstimmt, Marco. Alle anderen vertrauen auf Nicos Wort und ich tue es auch. Bereitet alles vor um, wie Rick so schön gesagt hat, die Höhlen auszuräuchern. Ich möchte euch nach wie vor darum bitten behutsam vorzugehen. Tötet nicht unbedacht. Ich will die Bürger nicht weiter aufwiegeln, sondern unter mir vereinen. Denkt euch jeder bis morgen einen Plan aus wie wir den Untergrund ohne Opfer unter Kontrolle bringen können! Alles weitere besprechen wir dann morgen.“ Estell löst die Runde auf und die vier anderen Offiziere verlassen den Raum. Als auch Nico aufsteht und gehen will, hält sie ihn zurück und streichelt ihm über die Brust. „Nun vertrauen dir die anderen endlich auch wieder. Möchtest du mir nicht noch ein bisschen Gesellschaft leisten, mein Geliebter?“ Er schaut kühl an ihr vorbei, als er antwortet: „Ich habe gerade mehrere Ideen und möchte sie zu Papier bringen. Entschuldigt mich bitte, Estell.“ „Ach Nico, wie pflichtbewusst du wieder bist. Arbeit mit Vergnügen zu vermischen, liegt dir offenbar nicht.“ Sagt etwas enttäuscht und lässt von ihm ab. Erleichtert verlässt Nico den Raum. Sie mag seine ruppige Art und sieht ihm sehnsüchtig nach. Sie will seine volle Aufmerksamkeit und wenn sie die nicht bekommen kann, dann will sie lieber gar keine. Nico profitiert von dieser Einstellung und kann Estell dadurch auf Abstand halten. Er schafft es sie bis zu jenem Tag abzulehnen, an dem endlich ein Teil der Armee des Königs von Roshea bis vor die Tore von Kalaß marschiert und es belagert. Sie fordert den unverzüglichen Rückzug der Imperatorin aus der Festungsstadt. Die Spitze der Armee wird angeführt von Generalmajor Shaan Coral, der gemeinsam mit vier weiteren Männern vor das Haupttor der Festung tritt. Der königstreue Stabsoffizier, Anfang vierzig wird von vielen Bürgern, die ihm beim Einmarsch beobachten, als Hoffnungsschimmer gesehen die Besatzung zu beenden. Rivalisierende Teile der selben Armee treffen aufeinander und das deuten sie, selbstverständlich richtig, als eine Überschreitung von Königin Estells Kompetenzen. Ohne Begleitung und unbewaffnet wird er von den Soldaten der Königin in die Festung begleitet und von Estell in ihrem Thronsaal in Empfang genommen. Ihre Späher haben sie schon vorgewarnt und sie hat Nico holen lassen, der jetzt neben ihr steht. Gastfreundlich sagt sie: „Sei mir willkommen, Shaan. Du bist mir wohl bekannt, denn nur zu gern hätte ich einen so schönen Mann wie dich in meine Armee aufgenommen. Du hättest hervorragend zu uns gepasst, doch der König ließ mich keine Stabsoffiziere mitnehmen. Es ist ein Jammer, denn du scheinst mir sehr fähig zu sein. Wie ich sehe, trägst du ein neues Abzeichen auf deiner Uniform, um dich von meinen Leuten zu unterscheiden. Das ist herzig. Wessen Idee war das?“ Generalmajor Coral antwortet laut und deutlich ohne auf die Frechheit der Königin einzugehen: „Auf Befehl des Königs muss ich Euch bitten, Eure Armee aus Kalaß abzuziehen, meine Königin. Ich habe den Auftrag Euch nach Nalita zu überführen.“ Estell lacht höhnisch, doch der neben ihr stehende Hauptmann ist erleichtert, bleibt aber nach außen hin unberührt. Coral rechnet damit, dass sie Befehl gibt ihn festzunehmen. Er hat schon vor sie vor der Armee vor den Mauern von Kalaß zu warnen, doch dann lenkt sie völlig unerwartet ein: „Dann tu dir keinen Zwang an, mein Hübscher und sei ruhig ein wenig grob zu mir, ja? Dem König sollte selbst ich mich nicht widersetzen.“ Estell vermutet einen Verräter in ihren Reihen, sie kommt jedoch im Traum nicht auf die Idee, dass es sich dabei um ihren geliebten Nico Dugar handeln könnte, denn sie ist blind vor Liebe. Auch ihre vier weiteren Führungsoffiziere hatte sie in ihren Plan zum Sturz des Königs eingeweiht. Oberleutnant Marco Loran schließt sie auch aus. Dann wären da nur noch Leutnant Haven, Leutnant Randall und Oberleutnant Fermar. Sie überlegt angestrengt welcher es gewesen sein könnte...wahrscheinlich aus Eifersucht auf Nico. Sie traut es allen dreien zu. Sie ergibt sich, weil sie weiß, dass sie in ihrem Zustand keine Chance hat. Ihr Regiment würde ohne Sinn und Verstand vernichtet werden. In einem offenen Krieg hätte sie nie eine Chance gehabt, denn nur mit List und Tücke ist für sie ein Sieg zu erringen, doch nun muss sie einen neuen Plan schmieden. Mit Hauptmann Nico Dugar, wie sie glaubt dem zukünftigen Imperator, an ihrer Seite, ist sie überzeugt alles erreichen zu können. Sie richtet in gedämpftem Ton ein paar Worte an ihn. „Lass dich nicht töten und befreie mich, sobald du kannst. Riecard wird mir nichts tun. Sorge dafür, dass mir meine Soldaten treu bleiben und bring sie zu geeignetem Zeitpunkt in Stellung. Ich zähle auf dich, mein Liebster.“ Sie steht auf und richtet laut das Wort an Coral: „Ich werde meine Männer zusammenrufen und informieren. Danach bin ich bereit unverzüglich aufzubrechen.“ Nico blickt erhaben auf die Szene. Er muss aufpassen, dass ihm kein Lächeln übers Gesicht huscht, denn das könnte ihn als den Verräter enttarnen. Ein Gefühl großer Genugtuung breitet sich in ihm aus. Wie angekündigt ruft sie einen Großteil ihrer Gefolgsleute im Burghof zusammen. Die Belagerung hat sich schon herumgesprochen und ihre Soldaten sind unruhig. Estell tritt auf einen Balkon, den sie selbst hat anlegen lassen und erhebt das Wort: „Meine lieben getreuen Anhänger, ich habe gute Nachrichten für euch. Wir haben Yoken in die Knie gezwungen und König Miikal von Deskend ist nun verhandlungsbereit. Unser Auftrag hier ist somit zur vollsten Zufriedenheit König Riecards von Roshea erfüllt worden und deshalb geben wir unsere hübsche kleine Konklave nun auf und kehren als Helden siegreich und stolz zurück in unser wunderschönes Königreich. Ich möchte jedem einzelnen von euch für seine Unterstützung danken. Ein besseres Regiment als euch hätte ich mir nicht wünschen können. Ich, als eure Imperatorin, möchte euch bitten mir auch in Zukunft weiterhin treu zu bleiben und auf meine Anweisungen zu warten.“ Das kam für die meisten ziemlich unerwartet und sie wissen nicht was es bedeuten und ob sie sich darüber freuen sollen. Jubel kommt jedenfalls keiner auf. Sie fügt hinzu: „Innerhalb der nächsten Woche werden wir uns aus Kalaß zurückziehen. Packt bitte eure Sachen und macht euch bereit zum Aufbruch. Das Kommando über euch übertrage ich Generalmajor Coral.“ Er taucht hinter ihr auf und begrüßt die Menge. „Mein Name ist Generalmajor Shaan Coral und ich koordiniere Ihre Heimkehr, die in der nächsten Woche stattfinden wird. Königin Estell wird bereits heute die Stadt verlassen.“ Sie macht eine winkende Geste, verlässt den Balkon und der Generalmajor folgt ihr. Ein letztes Mal geht sie zu Nico, der das Ganze mit einigem Abstand verfolgt hat und gibt ihm einen Kuss. „Wir sehen uns.“ Doch Nico antwortet nicht, weshalb sie glaubt er mache sich Vorwürfe diese Sache nicht verhindert zu haben. Sie geht mit Coral zur Tür hinaus und verlässt die Stadt unvermittelt. Von einem kleinen Soldatenzug, wird sie nach Nalita überführt. Für die Rückzugskoordination bleibt der Generalmajor wie angekündigt vor Ort. Er veranlasst den Einzug ein paar weniger königstreuer Truppen, um Estells fünf Offiziere abführen zu lassen. Hauptmann Dugar, Oberleutnant Loran, Oberleutnant Fermar, Leutnant Haven und Leutnant Randall verlassen unbewaffnet und von einer Traube von Truppen umgeben die Stadt. Für die anderen Soldaten soll es nicht aussehen wie eine Festnahme, auch wenn es in Wahrheit eine ist. Die fünf trauen sich unterdessen gegenseitig nicht über den Weg. Sie reden kaum miteinander und halten sich alle gegenseitig für den möglichen Verräter. Nico spielt dieses Spiel mit, um die Aufmerksamkeit nicht auf sich zu lenken. Er glaubt, dass sie alle jetzt vermutlich zur Rechenschaft gezogen und in Nalita vor ein Kriegsgericht gestellt werden, was ihn unruhig macht. Nach zwei Stunden Fußmarsch hinter den Toren von Kalaß, steigen sie, auf Anweisung des für den Gefangenentransport verantwortlichen Major Ander, in eine ausbruchsichere Pferdekutsche. Den kompletten Weg zu Fuß zurückzulegen hätte zu lange gedauert. Der König erwartet sie bereits ungeduldig. Die fünf sitzen zusammengepfercht in der engen Kutsche. Unweigerlich entsteht eine anfeindende Unterhaltung zwischen ihnen. Bereits kurz nach dem Einsteigen lässt Marco Loran eine Bemerkung fallen: „Und das haben wir alles nur dir zu verdanken, Dugar.“ Nico wirft ihm als Antwort nur einen bösen Blick zu. Rick Randall, der mit seiner Körpergröße die meisten Probleme in der engen Kutsche hat und seinen Kopf etwas einziehen muss, schnalzt den neben sich sitzenden Loran an: „Tss, woher willst du das wissen, du Wichtigtuer? Du hast schon immer gegen unseren Hauptmann gehetzt. Das kannst genauso gut du gewesen sein, wo du doch von der Königin so abserviert wurdest.“ Deshalb lacht Loran nun sarkastisch auf. „Wann soll das denn gewesen sein? Ich stehe ihr mit Abstand am nächsten von uns allen und das wisst ihr genauso gut wie ich. Dugar ist nur gerade ihr neuestes Spielzeug.“ „Nachdem was er uns über den Widerstand der Stadt erzählt hat, glaubst du immer noch er sei der Verräter?“ gibt Randall gereizt zu bedenken, doch Celestro Haven hat einen ganz anderen Verdacht. „Nach allem was ich weiß, kannst es genauso gut du gewesen sein, Rick. Ich zweifle schon lange an deiner Loyalität.“ Randall wird wütend und würde aufstehen, wenn er könnte, um sich vor dem ihm gegenübersitzenden Haven aufzubauen. „Du zweifelst an meiner-“ Jorik Fermar fällt ihm ins Wort. „Jetzt reicht es mir aber mit Ihren wilden Schuldzuweisungen. Was wollen die Herren Führungsoffiziere denn damit erreichen? Was wäre denn, wenn es keiner der Anwesenden war? Merken Sie das nicht? Wir, die Führungsriege unserer Imperatorin, entzweien uns hier vielleicht völlig grundlos.“ Randall und Haven beruhigen sich etwas, doch Loran grinst und reagiert äußerst spöttisch auf den Kommentar Fermers: „Sowas kann auch wirklich nur ein Schuldiger sagen.“ „Wie bitte? Wann gab es Gelegenheit an mit zu zweifeln?“ ruft Fermar entsetzt, weshalb Loran laut auflacht: „Fermar, man merkt, dass du kein Außendienstler bist. Lass dir ein dickeres Fell wachsen. Ich bin immer noch davon überzeugt, dass es Dugar war und kein anderer.“ Er grinst arrogant herausfordernd in Richtung Nico und dieser antwortet diesmal gereizt: „Ich bin immer noch amtierender Hauptmann und somit dein Vorgesetzter, also verhalte dich entsprechend.“ Loran setzt gerade zum Gegenschlag an, als unmittelbar die Kutsche stoppt. Es klopft an der verschlossenen Tür und Major Ander ruft befehligend: „Hören Sie auf sich abzusprechen! Das ist eine Festnahme und kein Kaffeekränzchen. Die nächsten Stunden ist gefälligst Ruhe da drin, sonst laufen Sie alle wieder! Haben Sie das verstanden?“ Nach kurzer Zeit der Stille setzt sich die Kutsche wieder in Bewegung. Marco Loran beugt sich wie in Zeitlupe zum schräg gegenübersitzenden Nico hinüber und flüstert grinsend: „DAS war mein Vorgesetzter. Du bist gar nichts für mich, Dugar. Ich werde deinen verlogenen Charakter ans Tageslicht bringen. Illoyale Leute wie du sind gefährlich, das wird auch der König einsehen. Ich selbst werde gestärkt aus der Situation heraus gehen. Du wirst schon sehen.“ Nico lehnt sich zurück und schließt die Augen, im Versuch den Oberleutnant auszublenden, denn er beansprucht seine Nerven wie kein anderer, deshalb kommentiert er abschließend entnervt: „Sei einfach nur still!“ Doch Loran muss das letzte Wort haben und lacht laut auf. „Als ob! Du bist doch nur sauer, weil ich Hand an dein Mädchen gelegt habe. Hübsche weiche Brüste hat sie und ihre Schenkel und ihr Hintern haben sich ebenso wunderbar weich und warm angefühlt.“ Das war zu viel für Nico, denn er rastet komplett aus und springt auf. Er ist fest entschlossen Loran auf andere Weise zum Schweigen zu bringen und er weiß, das ist ein Leichtes für ihn. Die links und rechts des Hauptmanns sitzenden Offiziere Haven und Fermar halten ihn mit aller Macht zurück, deshalb rumpelt die Kutsche hin und her. Fermer ruft überfordert: „Bitte beruhigen Sie sich, Hauptmann!“ Doch der schreit: „Lasst mich los! Ich bringe ihn jetzt auf meine Art zum Schweigen!“ Der einzige, der sich köstlich über Nico Dugars Ausraster amüsiert ist der hämisch grinsende Marco Loran. Wieder stoppt die Kutsche, doch Nico beruhigt sich nicht und muss noch immer von seinen beiden Leuten festgehalten werden. Major Ander schließt die Tür auf, schaut hinein und sagt resigniert, aber bestimmt: „Alles klar, bitte steigen Sie aus, meine Herren, denn sie haben es so gewollt. Sie laufen.“ Er legt allen Handschellen an und kettet sie aneinander. Danach steigt er auf sein Pferd und gibt dem Rest des Zuges Befehl wieder zu starten. Er richtet seinen Blick an die fünf Streithähne. „Ich hatte Sie gewarnt und Sie wissen, dass ich mich unglaubhaft mache, wenn ich eine Drohung nicht wahr mache.“ Den Rest des Weges laufen sie tatsächlich, auch wenn der König deshalb etwas länger warten muss. Leutnant Haven flüstert vorwurfsvoll zu Oberleutnant Loran: „Das ist deine Schuld, Marco.“ Der grinst nur. „Ich weiß, aber das war es wert.“ Haven huscht ebenfalls ein Lächeln übers Gesicht. „Ein bisschen schon.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)