Live our lives von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 104: Epilog Part 1 incredible ------------------------------------- “Ich kann es immer noch nicht glauben …”, murmelte Matt vor sich hin und beobachtete seinen jüngeren Bruder. Dieser war damit beschäftigt, sich die Krawatte zu richten und sich danach nochmals im Spiegel zu betrachten. “Was genau meinst du, Matt?”, fragte Takeru seinen Bruder und sah diesen an. “Dass du vor mir heiratest! Und das, obwohl Sora und ich schon viel länger zusammen sind”, antwortete dieser. Takeru lachte laut auf. “Hättest du Sora halt schon vorher gefragt. Und nicht erst, nachdem ich Hika gefragt habe.” “Keiner von uns kam auf die Idee, dass wir heiraten wollen, sobald wir mit der Schule fertig sind!”, kam es wie aus der Pistole geschossen. Takeru zuckte mit seinen Schultern und wand sich wieder seinem Spiegelbild zu. Saß die Krawatte jetzt richtig? “Wir sind schon eine Weile mit der Schule fertig. Hika hat ihre Erzieherinnenausbildung auch schon fast zur Hälfte geschafft”, entgegnete er seelenruhig. “Aber den Antrag hast du ihr gemacht, kurz nachdem ihr euren Schulabschluss hattet”, beharrte der ältere Blondschopf auf seinen Standpunkt. “Ja. Ich war mir damals eben schon sicher, dass ich nie mehr ohne sie sein möchte. Sie ist mein”, ein Lächeln trat auf Takerus Züge, “mein Licht und ich liebe sie.” Matt musste bei Takerus Anblick lächeln. “Das weiß ich Kleiner. Und ich bin wirklich froh”, er trat neben seinen Bruder und legte ihm eine Hand auf die Schulter, “dass ihr beide das Alles zusammen geschafft habt. Und ich bin wirklich stolz darauf, heute hier mit dir zu stehen.” “Danke dir dafür.” Der Jüngere sah ihn dankbar an, ehe er sich wieder seinem Spiegelbild zuwand. Langsam wurde er nervös. In dem Moment wurde die Türe aufgerissen und Takeru wurde abgelenkt. “Die wollen mich nicht zu ihr lassen!”, schimpfte Tai, als er die Türe wieder hinter sich schloss. “Die wollen mich nicht zu meiner eigenen Schwester lassen! Kann das wahr sein?” Takeru und Matt wechselten einen kurzen Blick, ehe Matt sich seinem besten Freund zuwand. “Wer wollte dich nicht zu deiner Schwester lassen?” “Diese dumme Zicke!” Takeru und Matt seufzten auf, ehe sie grinsend ihren Kopf schüttelten. “Diese dumme Zicke ist deine eigene Freundin”, erklärte Matt schulterzuckend. “Und das beweist doch, dass ich tatsächlich so ein Idiot bin, wie sie es immer sagt!” Erneut zuckte Matt nur mit seinen Schultern. “Das war uns allen schon von vorneherein klar.” Als Matt einen wütenden Blick abbekam, hob er abwehrend seine Hände. “In Ordnung, mir war das klar.” “Das war jetzt wiederum mir klar”, knurrte Tai und sah zu dem Bräutigam. “Wie kommst du nur darauf, mit 21 Jahren zu heiraten?”, fragte er kopfschüttelnd. Takeru seufzte auf. Musste sein zukünftiger Schwager gleich da weitermachen, wo sein eigener Bruder gerade erst aufgehört hatte? “Ich bin bereits 22. Und Kari auch”, antwortete er, “und zudem liebe ich deine Schwester, mehr als alles andere. Ich will für immer mit ihr zusammen sein. Sie ist alles für mich und ich freue mich darauf, heute mit ihr unser restliches Leben anzutreten.” Tai und Matt konnten ihr Lächeln nicht unterdrücken, als sie sahen, wie Takeru in die Ferne sah, vor seinem inneren Auge wohl nur noch das Bild einer einzigen Person, seiner große Liebe. “Na dann …”, gab Tai nach einigen Minuten schließlich von sich. “Dir ist klar, dass ich dir richtig weh tue, wenn du ihr weh tust? Mehr als jemals zuvor?” Takeru blinzelte ihn an, dann seufzte er auf. “Das ist mir klar. Vielleicht, weil du es jeden zweiten Tag erwähnst, seit Hika und ich zusammen sind?” Er sah den Älteren an, der nur unschuldig mit seinen Schultern zuckte. Takerus Blick wanderte zu Matt. “Und du sagst nie etwas dazu und verteidigst mich?” Nun zuckte Matt mit den Schultern. “Warum denn? Dir sollte klar sein, dass ich Tai unterstützen werde.” Während von Tai ein “Wirklich jetzt?” erklang, hob der Jüngere seine Augenbrauen. “Ähm ... ich bin dein Bruder?” “Und Kari ist Kari. Sie ist ein tolles Mädchen. Du hast es verdient, wenn du ihr wehtust.” Takeru sah Matt noch einen Moment fassungslos an, ehe er grinsen musste. “Okay. Wir reden von meiner großen Liebe, daher verzeihe ich dir. Und falls ich ihr tatsächlich einmal weh tue, dann dürft ihr mir sogar weh tun.” Tai und Matt schlugen ihre Fingerknöchel aneinander. “Gebongt”, erklärte Tai und grinste dann den Bräutigam an. “Na, aufgeregt?” Takeru spürte, wie erneut Nervosität aufkam.”Jetzt wieder, ja”, antwortete er. Sein Blick wanderte zurück in den Spiegel. Auf seiner rechten Seite gesellte sich Matt zu ihm und legte eine Hand auf seine Schulter. Im Spiegel tauschten die blauen Augenpaare einen Blick. Dann stand plötzlich Tai auf Takerus anderer Seite und legte ebenfalls eine Hand auf seine Schulter. “Ich vertraue dir T.K. und das habe ich auch immer.” Begleitet von Druck an seiner Schulter, wurde der Jüngste von Tai ernst angesehen. Takeru musste schlucken, dann nickte er und sah Tai über seine Schulter hinweg an. “Ich danke dir”, gab er ebenso ernst von sich. Sein Blick wanderte zurück in den Spiegel, wo er sich selbst, seinen Bruder und seinen zukünftigen Schwager sah. Ein Lächeln glitt über seine Züge. ~~~ “Verschwinde endlich du Idiot!”, erklang Mimis Stimme schrill. Die anderen Anwesenden in dem Raum zogen ihren Kopf an. “Aber ich will doch nur zu meiner Schwester”, hörte man Tais Stimme jämmerlich vor der Türe. “Du siehst sie früh genug! Und jetzt verschwinde endlich!” Mimi knallte die Zimmertüre zu, ehe sie sich zu ihren Freundinnen umdrehte. “Er ist weg”, erklärte sie mit einem kalten Lächeln im Gesicht und rieb zufrieden ihre Hände aneinander. Ihre Freundinnen sahen sie mit eingezogenen Köpfen an. Sie wollten es sich niemals mit ihr verscherzen. Wie hatte Tai es monatelang ausgehalten, nur mit ihr zu streiten, wenn sie sich gesehen hatten? Wobei man sagen musste, dass sie auch heute noch das streitlustigste Paar unter ihnen waren … und das wohl auch immer bleiben würden. Trotzdem sah man ihnen an, wie sehr sie sich liebten. Es hatte ja auch lange genug gedauert, bis ihnen klar gewesen war, was sie tatsächlich füreinander empfanden. Sora, die gerade vor Kari auf dem Boden kniete, sah diese kurz schmunzelnd an, ehe sie den Rock von Karis Kleid fertig richtete und sich dann wieder aufrichtete. “Du bist so wunderschön”, gab sie von sich und musterte ihre Freundin von oben bis unten. Die erwiderte den Blick mit großen Augen. “Meinst du wirklich?” “Natürlich! Hat eine von uns einen Grund dich anzulügen?”, fragte Yolei, die neben der Rothaarigen auftauchte. Kari erwiderte das Lächeln ihrer Freundinnen und drehte sich zu dem großen Spiegel, in dem sie sich von oben bis unten betrachten konnte. “Es ist schön, oder?”, fragte sie mit leuchtenden Augen. Zustimmung erklang von ihren Freundinnen und Kari seufzte zufrieden auf. Sie hatte sehr viele Kleider anprobiert, war einfach zu unsicher gewesen, was das Thema angegangen war. Worin sah sie gut aus? Stand ihr überhaupt so ein Kleid? Zum Glück waren ihre Mutter, ihre zukünftige Schwiegermutter und ihre drei besten Freundinnen dabei gewesen. Sie hatten sie unterstützt. Auch wenn Mimi sie in ein grauenhaftes Prinzessinnenkleid mit Unmengen an Tüll und Glitzer gesteckt hatte. Es gab sicher Frauen, denen so etwas stand … ihr jedoch nicht. Zufrieden sah sie ihr Spiegelbild an. Sie hat trug ein eng geschnittenes Kleid, das erst nach ihrer Hüfte etwas weiter wurde und in einer Schleppe endete. Sie war nicht die Größte und so ließ das Kleid sie zumindest ein bisschen größer aussehen, und sogar schlanker. Fit and flair hatte die Verkäuferin dazu gesagt. Alles war mit Spitze bedeckt und die Schulter von leichten Spitzen-Trägern. Und es hatte einen tiefen Rückenausschnitt, über den viele kleine Knöpfe liefen und auf dessen durchsichtigen Netz ebenfalls Spitze aufgestickt war. Um ihre Mitte gab es einen zarten Gürtel, auf dessen Vorderseite ein paar Glitzersteine aufgebracht waren. Diese hatte sie zuerst nicht wollen, da sie nicht so war … aber es war einfach das i-Tüpfelchen gewesen. Das Kleid war nicht so unauffällig, wie sie es sich gewünscht hatte, aber laut Mimi war eine Braut an ihrer Hochzeit sowieso alles andere als unauffällig. “Also meine Hübsche, machen wir dich noch hübscher, als du sowieso schon bist.” Mimi klatschte unternehmungslustig in die Hände und deutete auf einen Stuhl, auf den die Braut sich setzen sollte. Geschminkt hatte Mimi die Jüngere schon vorher, aber in ihre Haare wollte sie noch ein paar helle Blumen einflechten und dann den Schleier anbringen. Dieser war sehr zart, sodass man den schönen Rücken des Kleides noch hindurch sehen konnte. ~~~ Etwas später standen die Vier vor dem Eingang zu der Kirche, in der Kari und Takeru noch eine westliche Zeremonie feiern wollten. Susumo hielt Karis Hand und war ganz ergriffen davon, dass sein kleines Mädchen nun heiraten würde, dass er sie weggeben musste. Natürlich wohnte sie schon etwas länger mit Takeru zusammen, aber das heute war doch nochmal etwas anderes. Eine Hochzeit bedeutete einfach, die eigene Tochter in die Hände eines Anderen zu geben und das tat man in der Kirche sogar wortwörtlich. Man übergab seine Tochter. “Oh Küken”, ertönte eine Stimme, der man die Gefühle anhören konnte. Sie alle drehten sich herum und erkannten Tai, der seine Schwester voller Rührung ansah. “Du … du bist so wunderschön”, brachte er hervor und trat zu seiner Schwester. “Du heulst jetzt aber nicht, oder?”, fragte Mimi ihren Freund belustigt. Das wäre jetzt etwas, wenn der sonst so starke Taichi Yagami anfangen würde zu heulen. “Doofsinn”, brummelte dieser und wischte sich schnell über die Augen. Susumo sah zwischen seinen Kindern hin und her, ehe er beiden eine Hand auf die Schulter legte. “Hikari”, er sah zu seiner Tochter, “ich weiß, dass es eigentlich Tradition ist, dass der Vater die Tochter zum Altar führt, aber”, er sah zu seinem Sohn, “ich würde diese Ehre gerne an Taichi abgeben. Wenn ihr denn beide wollt.” Ungläubig sahen seine Kinder ihn an. “Was?” “Wirklich?” Susumo schmunzelte. “Ja. Ihr beide”, er sah sie strahlend an, “ihr seid so wundervolle Kinder und ich liebe euch. Ihr beide zusammen … ich kann froh sein, dass ihr so gut miteinander auskommt. Wenn ihr wie andere Geschwister streiten würdet, dann wäre es schrecklich. Und Taichi”, er sah erneut nur seinen Sohn an, “du hast deine Schwester immer beschützt und warst immer für sie da. Warum also nicht auch im wichtigsten Moment ihres Lebens?” Kari und Tai sahen ihren Vater immer noch ungläubig an. Plötzlich fiel die Jüngere ihm schluchzend um den Hals. “Vielen Dank”, schluchzte sie in sein Ohr. Susumo drückte sie an sich und tätschelte ihren Rücken. “Danke Dad”, gab auch Tai von sich. Susumo umarmte auch ihn und klopfte ihm auf den Rücken. “Hörst du bitte auf?”, richtete Mimi an Kari. Die sah verwundert auf. “Was?” “Mit weinen! Du ruinierst dein ganzes Make up. Und wir haben keine Zeit mehr, es zu erneuern.” Das brachte die Braut zum kichern. ~~~ Takeru blickte nervös zum Eingang der Kirche, ehe er seinen Blick wieder über die Leute gleiten ließ. Das waren so viele Menschen. So viele, die alle nur gekommen waren, um seiner Hika und ihm dabei zuzusehen, wie sie ein gemeinsames Leben begannen. Und alle diese Menschen machten ihn noch nervöser, als er vorher gewesen war. Unsicher trippelte er auf der Stelle herum. Heute Vormittag hatten er und Kari offiziell bei einer traditionellen, japanischen Hochzeitsfeier geheiratet. Sie beide in traditioneller Kleidung, in ganz kleinem Kreis, nur die Eltern, Geschwister und deren Anhang. Er und Kari waren nach japanischem Recht also schon verheiratet. Dabei war er aber nicht so nervös gewesen wie jetzt hier, in dieser Kirche. Die Eingangstüre ging auf und sofort erstarrte der Blonde. Als Susumo herein kam, stockte sein Herz. Nur Karis Vater? Was sagte das aus? Dass Kari doch nicht mehr wollte? Dass sie es sich anders überlegt hatte? Er atmete panisch und abgehackt ein, sodass Matt alarmiert einen Schritt auf ihn zumachte. “Was ist los T.K.?” Der Jüngere sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. “Susumo … er ist … er ist ohne Hika …” In diesem Moment setzte die Musik ein und alle standen auf. Matt sah zur Eingangstüre, wo in dem Moment Yolei eintrat, in einem apricot-farbenen Kleid, in ihren Händen einen kleinen Blumenstrauß mit hellrosa, verschiedenen Blumen, passend zu Karis Brautstrauß. Matt klopfte Takeru schnell auf die Schulter und nahm dann neben diesem wieder seine Stellung ein. Nach wenigen Sekunden kamen bereits Sora herein, im gleichen Kleid wie Yolei zuvor und ebenfalls mit einem kleinen Blumenstrauß in den Händen. Nach dieser folgte noch Mimi und dann, mit ein wenig Abstand, Kari am Arm von Tai. Takerus Herz fing an wie verrückt in seinem Brustkorb zu klopfen. Seine Augen waren geweitet und er konnte seine Braut nur ungläubig ansehen. Diese wundervolle Frau gehörte zu ihm? Es dauerte nicht lange, dann waren die Geschwister beim Bräutigam angekommen. Tai sah Takeru ernst an. “Wehe!”, brachte er hervor. Sofort nickte der Jüngere. “Natürlich.” “Gut. Dann übergebe ich sie dir hiermit. Ich weiß, dass du sie glücklich machen wirst T.K.” Der Blonde musste lächeln und nickte seinem Schwager zu, ehe er seine Braut ansah. “Das werde ich, versprochen.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)