Live our lives von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 86: advantages ---------------------- “Park, 19.30 Uhr, M.” Tai sah erneut auf die SMS, die er von Mimi bekommen hatte. Er war etwas genervt. Man hätte das ja wohl auch freundlicher schreiben können. Nicht in so einem bestimmenden Ton. Wobei man sagen musste, dass das eben Mimi war. Anders kannte er sie ja nicht. Er hatte sich auch überlegt, sie einfach zu ignorieren. Allerdings wusste er auch, wie sie dann reagieren könnte. Und ehrlich gesagt hatte er darauf gerade keine Lust. Daher schulterte er seine Sporttasche und machte sich auf den Weg zum Park, dorthin, wo sie das letzte Mal zusammen gewesen waren. Sein Fußballtraining war gerade zu Ende gegangen und sie hatte sich die Uhrzeit wohl gemerkt. Mimi sah genervt auf die kleine goldene Armbanduhr an ihrem Handgelenk. Er war zu spät, das war ja so typisch für ihn! Sie zog ihr Handy aus ihrer Handtasche und sah darauf. Keine Nachricht. Er könnte sich ja wenigstens mal melden! War das etwas zuviel verlangt? “Hey”, wurde sie in diesem Moment begrüßt. Sofort drehte sie sich herum und schoss wütenden Blicke aus ihren Augen ab. “Du bist zu spät!”, zischte sie. Tai rollte genervt mit seinen Augen. “Jetzt mach mal halblang Prinzessin! Hier, für dich.” Erstaunt sah Mimi auf das Eis, das er ihr entgegen hielt. “Ich hoffe, dass du Erdbeere und Schokolade noch magst”, richtete Tai genervt an die junge Frau. “Nimmst du jetzt mal?” Endlich reagierte Mimi. “Ähm … danke …”, gab sie erstaunt von sich, während sie ihm das Eis abnahm. Kaum dass sie es in ihrer Hand hielt, ließ Tai seine Sporttasche auf den Boden fallen, setzte sich selbst auf die Bank und ließ sich sein eigenes Eis schmecken. Mimi sah ihn immer noch erstaunt an, ehe sie ihren Blick wieder auf das Eis in ihrer Hand richtete. Er war zu spät, weil er ihr ein Eis gekauft hatte … “Es ist noch so warm. Und daher dachte ich, dass das jetzt genau das Richtige ist”, erklärte Tai in dem Moment. Mimi sah zu ihm und erkannte, dass er sie aus seinen dunkelbraunen Augen genau musterte. “Ähm … also … danke …”, entgegnete sie und setzte sich neben Tai. Sie schwiegen, während sie sich ihr Eis schmecken ließen. Tai war um einiges früher als die junge Frau fertig, ließ sich auf der Bank nach vorne rutschen, legte einen Fuß auf den anderen, verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf und streckte sein Gesicht in die Sonne. Mimi ließ ihren Blick zu ihm wandern. Der Idiot … Warum musste sie sich auch ausgerechnet mit ihm verabreden, um an nähere Informationen zu kommen? Es reichte ja nicht, dass er auch in ihrem Freundeskreis war! Und dann musste sie auch noch Sex mit ihm haben! Warum konnte es nicht jemand anderes sein, der so gut im Bett war? Jemand, den sie auch mochte. Ihr Blick richtete sich auf sein Gesicht. Eigentlich sah er ja schon gut aus … Er sah gut aus, war sportlich, hatte einen wirklich tollen Körper, Er wusste, was man mit einer Frau anstellen musste um sie Sterne sehen zu lassen … Warum war er nur so ein Idiot? “Ist bei dir alles in Ordnung Prinzessin oder warum starrst du mich so an?” Mimi erstarrte. Völlig in Gedanken versunken hatte sie gar nicht bemerkt, dass Tai seine Augen geöffnet hatte. “Bilde dir ja nichts ein!”, zischte sie und sah schnell wieder nach vorne, während sie die restlichen Bisse ihres Eises verzerrte. “Du hast mich angestarrt. Eine ganze Weile und glaube mir, das habe ich mir nicht eingebildet”, grinste Tai breit und sah nun ungeniert die Cheerleaderin an. Mimi zog ihre Augenbrauen zusammen. “Denk doch was du willst,” erwiderte sie bissig und sah stur geradeaus. “Wenn du wüsstest, an was ich im Zusammenhang mit dir so denke”, flüsterte Tai plötzlich an ihrem Ohr und Mimi spürte, wie sich eine Gänsehaut über ihren Körper zog. Sie drückte den Fußballer bestimmt mit ihren Händen weg. “Reiß dich einfach zusammen Yagami!”, zischte sie. Tai lachte auf und ließ sich nach hinten fallen. “Also Prinzessin”, brachte er hervor, nachdem er sich beruhigt hatte, “was willst du von mir? Warum hast du mich hierher beordert?” Mimi zupfte imaginäre Staubfussel von ihrem Kleid. “Das solltest du dir denken können.” “Und was genau meinst du damit?” Sie richtete ihren Blick mit hochgezogenen Augenbrauen auf Tai. “Denk doch einfach mal nach und benutze deinen Kopf.” Tai grinste. “Liebe Mimi, ich werde für dich nicht das denken übernehmen. Du hast deinen hübschen Kopf nicht nur zum gut aussehen auf dem Hals sitzen. Also warum sagst du mir nicht einfach gerade heraus, was du von mir willst? Sonst hast du ja auch keine Probleme damit, den Mund einfach aufzumachen.” Auf diese Ansage weiteten sich Mimis Augen und ein paar Sekunden klappte sie ihren Mund nur auf und zu ohne ein weiteres Wort hervor zu bekommen. Erst als Tai wieder grinsen musste, konnte sie reagieren. “Du bist ein Idiot!” “Das ist mir bewusst. Zumindest ist mir deine Meinung darüber bewusst. Was das eben gerade einschließt.” Mimi verdrehte ihre Augen. Noch bevor sie etwas sagen konnte, spürte sie Tais Hand an ihrer und blinzelnd sah sie ihn an. “Rede einfach normal mit mir, ja? Wir haben schon festgestellt, dass wir das können. Ich habe ein ziemlich anstrengendes Training hinter mir und gerade ehrlich gesagt keine Lust darauf mit dir zu streiten, auch wenn ich das sonst sehr gerne mache.” Mimi schloss ihren Mund wieder um die scharfe Erwiderung herunter zu schlucken, die sie gerade hatte loswerden wollen. “Okay …”, murmelte sie stattdessen. “Gut.” Tai entfernte seine Hand wieder und unwillkürlich ballte Mimi ihre kurz zu einer Faust, ehe sie wieder locker ließ. “Kari scheint es besser zu gehen”, gab sie nach ein paar Minuten von sich. Tai nickte und lächelte unwillkürlich. “Das tut es ihr tatsächlich. Ich bin froh, dass sich alles wieder klären konnte.” “Sie liebt ihn wirklich. Das ist schön”, sagte Mimi mit einem leichten Lächeln im Gesicht. “Ja, das tut er. T.K. macht alles für Kari. Du hättest ihn erleben sollen … Er liest ihr alle Wünsche von den Augen ab. Ich habe Kari vermutlich noch nie so glücklich erlebt wie mit ihm.” “Sie hat Glück.” “Ja, das hat sie wohl …” Tai setzte sich gerade hin, legte seine Ellenbogen auf seinen Knien ab und sein Kinn auf seinen Händen. Kari war wirklich glücklich. Es waren erst ein paar Tage, dass sie mit Takeru zusammen war … aber in diesen Tagen hatte man wirklich erleben können, wie sie aufgeblüht war. Takeru hatte ihr schon als bester Freund gut getan, aber als fester Freund … das war doch noch einmal ein Unterschied. Er selbst hatte sich auch noch bei seiner Schwester entschuldigt, für sein Verhalten, als er sie und Takeru zusammen im Bett erwischt hatte. Und auch wenn sie meinte, dass es okay wäre, so war ihm dennoch klar, dass sie ihm sein Verhalten nicht wirklich entschuldigen konnte … und auch, dass das einen Keil in ihre Beziehung getrieben hatte. Sie kam nicht mehr zu ihm. Oftmals war sie abends zu ihm ins Zimmer gekommen und sie hatten irgendetwas gemacht. Mit seiner Konsole gespielt oder einfach nur miteinander geredet. Aber so etwas passierte gar nicht mehr. Sie wollte nicht … und er konnte es ihr nicht einmal böse nehmen. Sie hatte recht gehabt. Er hatte überreagiert. Er hatte sie wissentlich verletzt, sie beleidigt, ihr die Chancen für ein früheres Glück genommen. Hatte er nicht selbst von Anfang an gesagt, dass sich Takeru in seine Schwester verliebt hatte? Warum also hatte er ihn verprügelt anstatt mit ihm zu reden? Ihn würde es nicht wundern, wenn auch der Jüngere ihn hassen würde … verdient hätte er es. “Du müsstest sie sehen. Diese kleine Berührungen. Ihr Lächeln. Wie sie sich ansehen. die beiden haben es einfach gut. Ich hätte auch gerne so etwas …”, riss Mimi ihn mit leiser Stimme aus seinen Gedanken. Erstaunt sah Tai sie an. “Prinzessin …” “Vergiss es einfach”, wischte Mimi ihre letzte Aussage mit einer Handbewegung zur Seite und sprang auf. “Vielleicht sollte ich einfach nach Hause gehen.” Es war ihr peinlich, dass sie so etwas laut gesagt hatte. Und dann ausgerechnet vor diesem Idioten! Tai sprang auf und griff nach ihrem Arm ehe sie weit gekommen war. “Jetzt warte doch mal Prinzessin.” Mimi sah mit roten Wangen zur Seite, darauf bedacht, ihm auf keinen Fall in die Augen zu sehen. “Mimi, ich bin mir sicher, dass du das auch irgendwann haben wirst. Du bist … du bist für deine Verhältnisse eine tolle Frau. Du … du siehst gut aus und …” “Das war ja klar Yagami!” Tai blinzelte die vor ihm Stehende verwirrt an. “Was meinst du damit?” “Es ist doch klar, dass du dich nur aufs Aussehen beschränkst!”, zickte Mimi ihn sofort an. Der Fußballer stöhnte auf und löste seinen Griff. “Prinzessin, was willst du von mir hören? Ich kann dich nicht leiden. Ich finde dich eingebildet und arrogant! Aber ich nehme zumindest deine äußerlichen Reize ziemlich genau wahr! Und das was ich sehe gefällt mir. Weil ich ein Mann bin? Sicherlich. Weil ich mit dir schlafe? Das ist noch viel sicherer. Warum sonst sollte ich mit dir ins Bett gehen?” Mimi funkelte ihn wütend an. “Klar weiß ich, dass du noch andere Vorteile hast. Aber die soll dir jemand anderes nennen, nicht der Typ, den du nur fürs Bett verwendest”, fügte Tai noch hinzu um die Cheerleaderin ein wenig zu beruhigen. “Für was anderes bist du auch nicht sinnvoll!” Tais Augenbrauen hoben sich. Mimi sah zur Seite. “Na gut, wenn ich mal jemanden brauche, der mit dem Kopf voran durch die Wand soll, dann würde ich dich vielleicht noch rufen. Bei deinem Dickschädel würde das sicher nichts kaputt machen … Was auch, wenn gar nichts da ist?”, fügte sie noch hinzu. Tai sah sie erstaunt an, ehe er laut zu lachen begann. “Prinzessin, ich habe das Gefühl, dass du bei Matt in die Schule gegangen bist. Solche Sprüche bin ich normalerweise aus seinem Mund gewohnt.” “Matt hat ab und an auch seine klaren Momente”, nuschelte Mimi. Tai grinste immer noch. Das verschwand jedoch gleich wieder. Matt … Sein bester Freund wusste von ihm und Mimi … und vermutlich sollte er es ihr sagen. Klar, sie würde wütend werden … aber sie würde sich sicher ziemlich schnell wieder beruhigen und dann … “Prinzessin?”, brachte er zögerlich hervor. “Ja Tai?” Und dann würde sie nie wieder mit ihm reden! Nie wieder mit ihm schlafen! Nein, sie durfte es nicht erfahren! Und Matt hatte ihm ja versprochen, dass er dicht halten würde. “Was ist denn?”, fragte Mimi genervt, da Tai sie nur ohne etwas zu sagen ansah. Tai zuckte zusammen. “Was?”, fragte er. “Du bist wirklich ein Idiot!”, Mimi verdrehte ihre Augen, ehe sie sich umwand und gehen wollte. “Nein, warte.” Tai machte einen erneuten Satz und griff wieder nach ihrem Arm um sie aufzuhalten. “Hör zu”, richtete er an sie. Mit großen Augen sah Mimi ihn an. “Du wirst auch noch den Richtigen finden. Davon bin ich überzeugt.” Mimis Augen weiteten sich noch mehr. “Und bis dahin nimmst du halt mit mir vorlieb.” Und mit diesem Satz zerstörte Tai all die positiven Dinge, die Mimi gerade noch über ihn gedacht hatte. “Du bist so ein Idiot!” “Ich weiß. Und du hasst mich. Aber den Sex mit mir liebst du”, erklärte er, griff schnell nach seiner Sporttasche und lief dann neben Mimi her, die sich mit verschränkten Armen auf den Heimweg gemacht hatte. “Soweit würde ich niemals gehen!”, erklärte sie zickig. “Ich weiß. Das L-Wort benutzen wir nicht.” Mimi sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. “Niemals!”, gab sie scharf von sich. Tai grinste sie mit funkelnden Augen an. “Natürlich nicht. Ich würde auch nie sagen, dass du liebreizend bist. Ich bin immerhin noch bei klarem Verstand.” Nun musste auch Mimi lachen. “Und ich würde niemals soweit gehen, so etwas zu behaupten.” “Auch das war mir klar.” Tai beugte sich zu ihr. “Aber wenn wir gerade schon dabei sind so nette Komplimente zu machen. Was hältst du denn davon, wenn ich dich noch nach Hause begleite?” “Und dann?” “Dann könnten wir ja weiter sehen …” “Hmm …”, Mimi legte einen Finger an ihr Kinn und erwiderte seinen Blick nachdenklich, “ich dachte, dass du vom Sport erschöpft bist.” “Ach Prinzessin, für den horizontalen Sport habe ich immer noch geheime Restreserven.” “Und die würdest du für mich opfern?” “Nicht für dich. Nur für Sex.” Mimi verdrehte ihre Augen. “Das war klar.” “Hattest du etwa erwartet, dass ich sie für dich opfere?” Tai stieß der Cheerleaderin schmunzelnd seinen Ellenbogen sanft in die Rippen. “Idiot.” “Zicke.” Beide grinsten sich an. “Na gut, dann komm mal mit. Mal schauen, wieviele von deinen Restreserven noch brauchbar sind”, richtete Mimi an den Fußballer und ging einfach weiter. “Das wirst du gleich erfahren!”, erwiderte Tai und schloss zu ihr auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)