Live our lives von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 79: surprise -------------------- Matt sah auf die Uhr an der Wand und stöhnte auf. Warum wunderte er sich eigentlich jedes Mal wieder? Ihm war doch schon längst klar, dass sein bester Freund niemals pünktlich war, warum also wartete er immer wieder um die ausgemachte Uhrzeit? Er könnte sich vermutlich noch eine Stunde Zeit lassen und dann wäre er immer noch vor Tai da. Wieder sah er zur Uhr und ließ seinen Kopf über die Studenten wandern, die gerade in Richtung der Mensa gingen. Eigentlich wunderte es ihn, dass Tai sogar wenn es um Essen ging, zu spät sein konnte. Er war sich sicher, noch nie solch einen Fresssack kennengelernt zu haben. Matt stockte einen Moment. Die Frisur kannte er doch! Warum lief Tai in die entgegengesetzte Richtung der Mensa? Das musste er jetzt nicht verstehen, oder doch? Doch, eigentlich schon! Schließlich waren sie verabredet. Und nun war er wirklich genervt. Was hatte der denn für Probleme. Kurzerhand rannte er ihm hinterher. Als er nur noch ein paar Meter hinter Tai war, rief er laut: “Yagami!” Der stockte einen Moment, ging dann aber weiter. “Wirst du wohl stehen bleiben du Idiot!”, brüllte Matt nun. Was sollte das? Er hatte wirklich keinen Kopf, um dem Älteren hinterher zu rennen. Er war jetzt sowieso schon außer Atem. Zum Glück war Tai bei “Idiot” stehen geblieben und drehte sich nun herum. Er sah den Blonden wütend an. “Was?”, fauchte er ihn an. Matt, der gerade die letzten Meter zu ihm gelaufen war, blieb einen Meter von ihm entfernt wie angewurzelt stehen. “Bitte? Das sollte ich genau dich fragen! Wir waren verabredet Alter!”, gab er aufgebracht zur Antwort. Tai sah ihn immer noch wütend an und machte keine Anstalt, irgendetwas zu erklären. Matt verdrehte seine Augen. “Jetzt sag einfach, was los ist. Hat Mimi dich angerufen oder was für ein Problem hast du gerade?” Tais Augen blitzten auf und Matt dachte einen Moment, dass er mit Mimi wohl recht gehabt hätte. “Was ich für ein Problem habe? Meine kleine Schwester hat ein Problem!” Matt zuckte mit seinen Schultern. “Okay, und was für eines?” “Deinen Bruder!” Die Augenbrauen des Blonden hoben sich bei Tais Antwort. “Mein Bruder? Ich bin mir ziemlich sicher, dass Kari und Takeru keine Probleme miteinander haben. Außer vielleicht, dass du …”, Matt konnte nicht einmal mehr ausreden. “Dein Bruder ist ein Lügner und Betrüger!” Nun entglitten Matts sämtliche Gesichtszüge. “Wie bitte? Hast du sie noch alle?”, fragte er ungläubig. “Wenn du irgendwelche Probleme hast, dann schieb sie nicht Takeru in die Schuhe!”, schrie er schon fast. “Er ist das Problem!”, antwortete Tai genauso laut. Der Blonde schüttelte seinen Kopf und sah seinen Gegenüber wütend an. “Problem? Erklär mir das gefälligst! Denn ich habe gerade das Gefühl, dass bei dir nur noch Doofsinn hervorquillt!” Tais Hände ballten sich zu Fäusten. “Hast du von der Wette gewusst?” Matt erwiderte seinen Blick verwirrt. “Wette?” “Ja, Wette. Und zwar die Wette, wer meine kleine Schwester zuerst ins Bett bekommt!” “Warum sollte mein Bruder darum wetten, dass er mit Kari schläft? Das ist totaler Doofsinn! Das würde er niemals machen!” Tai lachte trocken auf. “Hat er aber! Dumm nur, dass Kari mit anhören musste, wie er vor Davis damit geprahlt hat!” Matt schüttelte wieder wild seinen Kopf. “Takeru würde niemals um so etwas wetten. Und schon gar nicht, wenn es um Kari geht!” “Du kennst deinen Bruder anscheinend nicht gut genug!” “Ich kenne meinen Bruder besser als jeder Andere!” Tai wurde langsam rot vor Wut. “Dein Bruder ist ein falsches Stück, Ishida! Kari heult zu Hause nur noch Rotz und Wasser! Dein kleiner, ach so toller Bruder hat mit ihr geschlafen und rennt sofort zu Davis um zu beweisen, dass er die Wette gewonnen hat! Und Kari hat sich in diesen Idioten verliebt! Er hat nicht nur ihr Herz gebrochen sondern auch noch das genommen, was ihm nicht zusteht!” Auch Matt ballte seine Fäuste. Am liebsten würde er sie Tai ins Gesicht schleudern. “Du weißt genau, dass T.K. genauso sehr in Kari verliebt ist wie sie in ihn! Er würde sie niemals verletzen!”, erwiderte er knurrend. Tai lachte verächtlich auf. “Dein kleiner Bruder ist ein Arschloch! Und ich werde nie wieder zu lassen, dass er auch nur in Karis Nähe kommt!” “Du hast sie nicht mehr alle Yagami!” Matt begann rot zu sehen. Sein angeblich bester Freund beleidigte seinen Bruder in einem fort. Sie alle wussten, dass die beiden Jüngeren so viel mehr füreinander empfanden als nur Freundschaft. Das war ihnen allen doch schon von Beginn an klar. “Halt einfach die Klappe Ishida!”, knurrte Tai zurück. “Und dein Bruder am besten auch gleich!” Und dieser Satz brachte das Fass zum überlaufen. Mit einem Aufschrei stürzte Matt sich auf seinen besten Freund. ~~~ “Was ist denn mit dir passiert?” Sora starrte ihren Freund entsetzt an. Dieser hatte gerade die Türe geöffnet, auf sein linkes Auge einen Kühlpad gepresst. Dieses alleine verdeckte jedoch nicht die restlichen Schrammen, Färbungen und die geplatzte Lippe. “Takeru hat wohl mit Kari geschlafen”, brummelte Matt und schloss die Türe hinter seiner Freundin wieder. Die nahm ihn genauer in Augenschein. “Das ist keine wirkliche Antwort auf meine Frage”, erwiderte sie und drückte Matts Kinn leicht in die Höhe. Der zuckte nur mit seinen Schultern und lief dann in sein Zimmer, wo er sich auf sein Bett fallen ließ. Sora kam ihm hinterher und schloss die Zimmertür hinter sich. Dann ließ sie ihre Handtasche auf den Boden fallen und setzte sich neben Matt. “Ich hätte gerne die genauere Erklärung.” Der Blonde sah sie aufseufzend an. “Takeru und Kari haben miteinander geschlafen.” “Also das habe ich schon gehört”, winkte Sora ab. Matt seufzte erneut auf. “Wenn du mich ausreden lassen würdest, dann wüsstest du schon viel mehr Schatz”, erklärte er. Sofort zog Sora schuldbewusst ihren Kopf zwischen ihre Schultern. “Okay, ich frage schon nicht mehr”, murmelte sie. Das entlockte Matt ein Grinsen, wenn auch nur ein kurzes. “Also nochmal, die beiden haben miteinander geschlafen.” “Seit wann sind sie denn überhaupt zusammen? Kari hat nie etwas gesagt und auch T.K. …” “Ach Sora”, seufzte Matt laut. Kurz schielte sie zu ihm, um sofort wieder ihren Kopf zur Seite zu drehen. “Sie sind nicht zusammen”, antwortete er dann. Sofort sah sie ihn entsetzt an. “Sie sind nicht zusammen?” “Nein”, bestätigte Matt. “Aber… warum haben sie dann? Wieso…?”, fragte die Rothaarige ungläubig. Matt hob seine Schultern. “Laut Tai wegen einer Wette zwischen T.K. und vermutlich Davis.” Sofort schüttelte Sora verneinend ihren Kopf. “Niemals im Leben! Takeru hat da keine Wette abgeschlossen! Nicht um so etwas und schon gar nicht, wenn es um Kari geht! Niemals im Leben!”, wiederholte sie. Matt nickte. “Das habe ich ihm auch gesagt und daraufhin… Naja…” Sora griff nach seiner freien Hand. “Daraufhin ist er ausgerastet.” “Ja. Ich habe ihn noch nie so wütend erlebt. Selbst als er wütend war, als wir beide …”, Matt sah seine Freundin an und sprach nicht aus. Sie wusste es ja selbst. “Er war nahe daran, aber ich glaube, da es um Kari geht, ist es noch schlimmer.” Sora biss sich auf die Unterlippe. “Das glaube ich auch. Er beschützt sie, immer. Sie ist für ihn das Wichtigste auf der Welt.” “Ja … aber Takeru deshalb derart zu beleidigen ... Tut mir leid, aber T.K. ist nun mal mir wichtig. Er ist mein Bruder. Und genauso wie Tai nicht zulässt, dass Kari beleidigt wird, so lasse ich das bei Takeru nicht zu!” Sora sah Matt nachdenklich an und griff dann nach seiner Hand. “Hast du schon mit ihm gesprochen?” “Tai hat nicht mit sich sprechen lassen.” “Den meinte ich nicht. Ob du schon mit Takeru sprechen konntest. Ich glaube zwar nicht, dass da etwas dran ist mit der Wette, aber wäre es nicht sinnvoll, seine Seite der Geschichte auch zu hören? Denn ehrlich gesagt glaube ich, dass da einige Missverständnisse herrschen.” Matt sah seine Freundin einen Moment nachdenklich an, dann nickte er. “Du hast vermutlich recht. Ich rufe ihn gleich mal an.” Sora löste ihre Hand von Matts, als dieser aufstand um sein Telefon zu holen. “In Ordnung.” Während der Blonde das Zimmer verließ, stand sie ebenfalls und ging zu ihrer Handtasche. Aus dieser zog sie ihr Handy, ließ sich wieder auf das Bett fallen und fing an eine SMS zu tippen. ~~~ Tai war genervt. Alles war scheiße! Seine kleine Schwester redete nicht mehr mit ihm, und das gerade da, wo sie ihn eigentlich brauchte weil es ihr so schlecht ging. Sein bester Freund hatte sich mit ihm geprügelt und er konnte nichts tun! Bei nichts! Tai durchwühlte weiter den Tiefkühlschrank auf der Suche nach irgendetwas, das er sich aufs Auge legen konnte, dass angeschwollen und blau war. Jeder normale Haushalt hatte doch etwas geeignetes. Kühlpads oder so. Und bei ihnen zu Hause? Nichts, natürlich nicht. Immerhin hatten sie nicht einmal eine Mutter, die kochen konnte. Schließlich zog er eine Packung tiefgefrorener Erbsen hervor. Dann mussten diese jetzt eben ausreichen. Er schloss die Türe und drückte die Packung leicht gegen sein Auge. Sofort zog er zischend die Luft zwischen seinen Zähnen ein. Das tat weh. Gleich darauf klingelte es, direkt an der Wohnungstüre. Verwirrt sah Tai in die Richtung. Wer war denn bereits bis hier oben gekommen? Verwundert trat er zur Türe und öffnete diese. Als er die davor stehende Person erkannte, hoben sich seine Augenbrauen erstaunt. “Kann ich vielleicht reinkommen?”, fragte Mimi genervt, als Tai sich nicht mehr rührte sondern sie nur anstarrte. “Was machst du denn hier?”, stellte er eine Gegenfrage, als Mimi sich einfach an ihm vorbei in die Wohnung schob. “Sora hat mir geschrieben”, antwortete die Cheerleaderin, wie als ob das alles erklären würde. “Was willst du damit sagen?”, erwiderte Tai und sah ihr ungläubig hinterher. “Ist das hier dein Zimmer?”, fragte Mimi anstatt zu antworten und deutete auf eine Türe. Tai sah sie immer noch ungläubig an und schloss dann langsam die Wohnungstür. Mimi würde vermutlich nicht so schnell wieder gehen. “Ist das jetzt dein Zimmer oder nicht? Ich will nicht hier im Hausflur herum stehen, wenn deine Schwester jederzeit auftauchen kann!”, zischte Mimi den Fußballer an, der immer noch an der Wohnungstür stand. Nun kam wieder Leben in Tai und er funkelte die Cheerleaderin wütend an. “Ja, ist es.” “Gut.” Mimi nickte zufrieden und öffnete die Türe. Sie war noch nicht eingetreten, da stand Tai bereits neben ihr. Einen Moment sahen sie sich an, bis Mimi ihren Blick abwand und in das Zimmer ging. Tai folgte ihr und schloss die Türe hinter sich. Mimi sah sich abschätzend um während Tai sich an ihr vorbei drückte und auf seinen Sitzsack fallen ließ. “Was willst du hier? Und woher weißt du überhaupt, wo ich wohne?”, fragte er und ließ die Braunhaarige nicht aus den Augen. Beziehungsweise aus einem Auge, auf das andere hatte er die Erbsenpackung gelegt. “Du bist wirklich dumm, Taichi! Natürlich weiß ich wo du wohnst, immerhin habe ich Kari schon einige Male besucht.” Tais Augenbrauen hoben sich. Mimi winkte ab. “Stell dich nicht so an. Wir haben extra immer geschaut, dass du nicht da bist, damit ich dich nicht sehen muss. Wäre ja noch schöner, dass ich meine Freundin besuchen will und dann ihren idiotischen Bruder sehen muss!” Tai stöhnte genervt auf. “Und was genau willst du dann jetzt hier?”, wiederholte er seine Frage zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch. Mimi erstarrte kurz. Ihr Blick wanderte zu Tai. “Naja… also… ähm…” Sie sah ihn unsicher an, blickte auf dem Boden und schob ein paar Kleidungsstücke mit ihrem Fuß herum. “Setz dich einfach irgendwo hin. Du machst mich nervös, wenn du da so herum stehst.”, seufzte Tai und deutete von seinem Schreibtisch zu seinem Bett und zurück. Mimis Blick folgte seinen Handbewegungen. Kurz wägte sie ab, was sinnvoller war. Schreibtischstuhl oder Bett. Da der Stuhl jedoch von irgendwelchem Zeug belagert war, entschied sie sich für die Alternative. Sie ging zu Tais Bett, schob die zerknüllte Bettdecke des nicht gemachten Bettes zur Seite und ließ sich dann auf die Matratze sinken. “Also was ist jetzt Prinzessin?”, fragte Tai sanft nach, als sie endlich saß. Erneut sah Mimi ihn unsicher an. “Ich wollte halt nach dir sehen…”, murmelte sie während sie ihren Blick wieder zur Seite wand. Täuschte sich Tai oder färbten sich Mimis Wangen tatsächlich zartrosa? “Warum das denn?”, fragte er verwundert nach. Mimi zuckte mit ihren Schultern. “Sora hat mir geschrieben, dass du dich mit Matt geprügelt hast. Wegen einer Wette, die wohl Takeru und Kari betrifft.” Tai stöhnte genervt auf. “Das darf doch wohl nicht wahr sein!” “Was willst du damit sagen?”, zischte Mimi leise. Tais Blick richtete sich aus einem glühenden Auge und einer Erbsenpackung auf die junge Frau. “Was geht es dich bitte schön an?” Mimi plusterte sich beleidigt auf. “Meine Freundin wurde verletzt! Natürlich geht es mich etwas an! Außerdem bin ich jawohl diejenige, die am meisten von deiner schlechten Laune abbekommt!” “Was willst du damit sagen? Dass der Sex dann schlecht ist? Oder dass du vielleicht gar keinen hast in dieser Zeit?”, tönte Tai ironisch. Beleidigt verschränkte Mimi ihre Arme vor ihrem Oberkörper. “Genau das meine ich immer! Du bist einfach ein Idiot und beziehst alles immer nur auf dich!”, zickte sie den Fußballer an. Der verdrehte seine Augen. “Ganz super!” “Ja, wirklich super! Ich verstehe wirklich nicht, warum ich hierher gekommen bin!” “Das verstehe ich auch nicht!” Die beiden sahen sich abschätzend an. Schließlich seufzte Mimi laut auf und legte ihren Kopf in ihren Nacken. “Ach man Taichi! Ich dachte einfach, dass ich mal bei dir vorbeischaue. Kari geht es nicht gut und sie war nicht im Cheerleading. Ich bin mir sicher, dass du weißt, was los ist. Und dann noch die SMS von Sora. Daher war einfach jetzt der richtige Zeitpunkt. Vielleicht schaffen wir es ja mal fünf Minuten nicht zu streiten.” Tai sah sie nachdenklich an, ehe er nickte. “Du hast ja recht”, murmelte er. “Habe ich immer”, erwiderte Mimi triumphierend. Tai konnte ein kurzes Schmunzeln nicht unterdrücken. So war sie nun mal. ~~~ “Ihh, bewerf mich nicht mit deinen dreckigen Socken!”, versuchte Mimi sich lachend zu wehren. “Die sind nicht dreckig”, erwiderte Tai breit grinsend, nahm das nächste zusammengelegte Sockenpaar und warf es nach Mimi, die inzwischen auf seinem Bett lag. Er saß immer noch auf seinem Sitzsack und machte sich einen Spaß daraus, die Jüngere zu ärgern. Er hätte nie gedacht, dass es einmal so sein könnte. Bereits seit einer Stunde war sie hier bei ihm. Er hatte sich seinen ganzen Frust von der Seele reden können. Sie hatte ihm zugehört und fast gar nicht dazwischen geredet. Ja, ab und an hatten sie sich angezickt, aber das gehörte bei ihnen wohl dazu. Er konnte mit ihr wohl auch Spaß haben, ohne dabei miteinander schlafen zu müssen. “Sind sie sicherlich doch! Ich behaupte zu wissen, dass die an deinen Füßen waren”, wehrte Mimi die nächsten Socken ab und warf sie dann zurück. “Weil meine Mutter auch die Wäsche nicht wäscht. Wenn du unbedingt vergleichen willst…”, Tai grinste noch breiter und hob kurzerhand seinen Fuß in die Höhe. Da sein Zimmer nicht sehr groß war, war dieser nicht weit von Mimi weg. Die fuhr sofort auf Tais Bett zurück und presste sich gegen die Wand. Tai begann laut zu lachen und Mimi stimmte nach kurzer Zeit mit ein. Dann hörte man draußen die Wohnungstür schlagen und ein lautes “Wir sind wieder da”. Mimi setzte sich wie von der Tarantel gestochen auf und starrte mit geweiteten Augen auf Tais Zimmertüre. Sie wollte doch weg sein, bevor Tais Familie wieder da war. “Tai, bist du da?”, erklang Yuukos Stimme. Der tauschte einen schnellen Blick mit Mimi, ehe er sich erhob und die Türe öffnete. “Hey Mama”, murmelte er. Yuuko sah ihren Sohn lächelnd an, ehe ihr Gesichtsausdruck zu einem besorgten wich. “Was ist mit dir passiert Taichi?”, fragte sie und ging zu ihrem Sohn, um dessen Gesicht zu begutachten. Dabei fiel ihr Blick in sein Zimmer und sie erkannte Mimi auf dem Bett sitzen. Diese hatte rote Wangen bekommen und stand schnell auf. “Entschuldigen sie bitte”, gab die Cheerleaderin von sich und drückte sich an Tai vorbei. “Ich bin gerade auf dem Weg nach Hause”, murmelte sie. Nichts wie weg hier! Dann blieb Mimi wie angewurzelt stehen. Vor ihr im Flur stand Kari und sah sie erst verwundert an. Dann schob sich aber irgendetwas vor die Augen der Jüngeren und sofort sah sie missmutig aus. “Kari!”, rief Mimi und trat einen Schritt auf diese zu. “Endlich sehe ich dich mal. Die letzten Tage habe ich dich nicht zu Gesicht bekommen, du warst ja auch gar nicht beim Training. Geht es dir gut? Wenn du jemanden zum reden brauchst, dann…” “Lass mich einfach in Ruhe! Lasst mich alle in Ruhe! Ich weiß gar nicht, warum ich euch das ständig sagen muss! Ich will mit euch Lügnern nichts mehr zu tun haben!”, erklang aus Karis Mund und ehe Mimi darauf reagieren konnte, flüchtete die Jüngere in ihr Zimmer und schlug die Türe hinter sich zu. Die Cheerleaderin starrte ihr mit geweiteten Augen schockiert hinterher. Als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte, zuckte sie zusammen und sah dann über ihre Schulter nach hinten. “Das war das, was ich gemeint habe Prinzessin”, murmelte Tai und sah in die Richtung von Karis Zimmertüre. “Aber…” Mimi sah ebenfalls in diese Richtung. “Was können wir tun?”, gab sie bedrückt von sich. Tai zuckte mit seinen Schultern. “Ich weiß es nicht… ich wollte Takeru zur Rede stellen… aber sie hat es mir verboten… ich überlege, es trotzdem zu tun!” Mimi schüttelte ihren Kopf. “Lass es besser Tai. Nachher redet sie wirklich nie wieder mit dir. Sei jetzt einfach für sie da. Und für den Rest finden wir sicher auch noch eine Lösung. Und ich rede mal mit T.K..” Tais Gesichtsausdruck verfinsterte sich bei dem Namen des Blonden. “Ich wünschte, ich könnte ihn mir vorknüpfen!” Mimi seufzte leise auf. “Lass es, wirklich.” Tai richtete seinen Blick auf sie und erstarrte, als er erkannte, wie sie ihn mit ihren whiskey-farbenen Augen eindringlich ansah. “Wir werden sehen…”, murmelte er als Antwort. Mimi sah so aus, als wollte sie noch etwas entgegnen, entschied sich dann wohl aber dagegen. “Ich bringe dich noch zur Türe, ja?”, fragte Tai. Einen Moment überlegte Mimi und der Fußballer bemerkte, dass etwas in ihm hoffte, dass sie verneinen und stattdessen noch etwas bei ihm bleiben würde. Stattdessen nickte sie jedoch. “Ja. Danke.” Tai zuckte mit seinen Schultern. Er trat mit Mimi zur Türe und beobachtete, wie sie ihre Schuhe wieder anzog. Dann standen sie sich einen Moment verlegen gegenüber. “Ähm… danke. Fürs Zuhören und so...”, gab Tai schließlich von sich. “Passt schon…”, murmelte Mimi. Sie umarmten sich flüchtig und gleich darauf schloss Tai die Türe hinter der Cheerleaderin wieder. Seufzend starrte er die geschlossene Türe an. Als er sich umdrehte, zuckte er erneut zusammen. Hinter ihm stand seine Mutter mit verschränkten Armen und beobachtete ihn nachdenklich. “Magst du es mir jetzt vielleicht erklären?”, fragte sie. “Was?”, erwiderte Tai die Frage verwirrt. Wollte sie etwa wissen, was zwischen ihm und Mimi war? Er konnte es nämlich nicht beantworten, da er es selbst nicht wusste. “Was mit Kari seit ein paar Tagen los ist. Und auch, was mit deinem Gesicht passiert ist”, antwortete Yuuko. Tai sah mit gequältem Gesichtsausdruck zu Karis Türe, ehe er seine Mutter wieder ansah und den Kopf schüttelte. “Es tut mir leid”, murmelte er und drückte sich dann an seiner Mutter vorbei um wieder in seinem Zimmer verschwinden zu können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)