Live our lives von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 74: wrong ----------------- Alle erstarrten. Kari wurde kreidebleich und presste ihre Bettdecke enger an sich. Ihre Augen waren weit aufgerissen und geschockt sah sie ihren Bruder an. Tai stand stocksteif in der Türe. Sein Blick huschte ungläubig von seiner vermutlich nackten Schwester im Bett zu Takeru, in den wieder Leben gekommen war und der hastig seine Boxershort hochzog und einen Schritt nach hinten machte, während er den Älteren panisch ansah. Tai schluckte und musste sich räuspern, ehe er etwas sagen konnte. "Seit wann ... seit wann seid ihr zusammen?", fragte er mit kratziger Stimme. "Wir ... wir sind nicht ...", brachte Takeru gerade so hervor. Tai starrte ihn ungläubig an. "Ihr seid nicht?" Sein Blick wanderte zu Kari. "Okay, sag mir, dass ich das hier gerade falsch verstehe. Sag mir, dass ihr nicht miteinander schlafen wollt!" Sein Blick streifte das geöffnete Kondompäckchen, das neben dem Bett lag. "Nein, sagt mir, dass ihr nicht miteinander geschlafen habt!" "Tai, lass es mich dir erklären", entgegnete Takeru und trat langsam zwischen den aufgebrachten Älteren und das Mädchen, das im Bett saß. "Du musst mir überhaupt nichts erklären!", brüllte Tai plötzlich, machte ein paar Schritte nach vorne und griff nach dem Blonden. "Ich habe sie dir anvertraut! Und so du nutzt es aus! Du verdammter ..." Noch ehe er aussprach, stieß er Takeru so hart von sich, dass der Jüngere auf dem Boden landete. "Tai!", kreischte Kari vom Bett aus und wollte zu Takeru. "Bleib ja, wo du bist!", fuhr Tai sie an, woraufhin sie erstarrte. Dann richtete er seinen Blick auf Takeru. "Nimm dein Zeug, sofort!", sagte er und deutete auf die verstreute Kleidung. Takeru rappelte sich vom Boden auf. Einen Moment sah er Tai nur an, hoffte, dass dieser vielleicht zur Besinnung kommen würde. Es war doch eine Sache zwischen Kari und ihm gewesen! "Ich sagte nimm dein Zeug!", schrie Tai und machte einen weiteren Schritt auf ihn zu, als Takeru sich nicht weiter rührte. "Ja ... ja ...", stotterte Takeru und sammelte die Sachen schnell zusammen. In ihm herrschte reinstes Chaos. Warum war Tai hier? Warum hatte er sie erwischt? Und was hatte Kari vorher sagen wollen? Er warf einen Blick zu dem Mädchen und sofort wurde er von Tai zur Seite gerissen. "Sieh sie gefälligst nicht an! Du hast mit dieser Aktion jedes Recht darauf verwirkt!" "Tai, das kannst du nicht entscheiden", rief Kari vom Bett aus, "lass ihn in Ruhe!" Tai richtete seinen wütenden Blick auf seine Schwester. ""Ich rede gerade nicht mit dir!" "Tai, ich..." "Nein!", brüllte der Ältere und erschrocken zuckte Kari auf ihrem Bett zurück. So kannte sie ihren Bruder nicht, so kannte er sich vermutlich selbst nicht. Er wusste nur, dass das, was er gerade erfahren hatte, alles in ihm zum durchdrehen brachte. "Tai, lass Kari..." Doch auch Takeru durfte nicht aussprechen. "Du sollst auch still sein!" Tai war einfach nur wütend mit Takeru. "Komm gefälligst mit!", befahl er dem Jüngeren, griff nach seinem Arm und zerrte ihn aus dem Zimmer. "Tai, lass mich mich noch wenigstens anziehen", versuchte Takeru sich zu wehren. Jedoch ließ der Ältere nicht locker. "Das kannst du draußen, da, wo ich dich nicht mehr sehen muss." Takeru versuchte stehen zu bleiben, wurde aber unerbittlich mitgezogen. "Du kannst mich so doch nicht rauswerfen!”, gab er mit leichter Panik von sich und versuchte noch stärker, sich aus dem Griff des Älteren zu befreien. Dabei musste er aber feststellen, dass dieser stärker als er war. Zudem schien auch die Wut ihm noch zusätzliche Kräfte zu verleihen. "Und ob ich das kann, siehst du ja”, knurrte Tai, öffnete die Wohnungstüre und stieß Takeru hinaus. "Tai”, versuchte dieser nochmal, sich Gehör zu verschaffen, “du ... du verstehst es falsch! Kari und ich ..." Ehe er es sich versah, wurde er erneut von Tai gepackt. "Du nimmst ihren Namen nicht mehr in den Mund, klar? Ich will dich nie wieder in ihrer Nähe sehen. Sollte ich dich einmal erwischen, dann mache ich dich fertig! Du wirst sie nicht mehr anrufen, ihr nicht mehr schreiben, nichts! Ich verspreche dir, dass du es bereuen wirst!", drohte er dem Blonden. "Tai, das kannst du nicht machen! Es war Karis und meine Entscheidung, dass ..." Und noch ehe Takeru diesen Satz beenden konnte, wurde er von einem rechten Haken niedergestreckt. "Ich habe gesagt, dass du ihren Namen nie wieder in deinen Mund nehmen sollst!", brüllte Tai, der nun völlig ausgerastet war. Er ließ Takeru einfach auf dem Boden liegen, drehte sich herum und schlug die Wohnungstür hinter sich zu. Takeru wischte sich über seinen Mund. Er hatte sich bei dem Schlag auf die Lippe gebissen und nun floss das Blut. Schnell rappelte er sich auf und ging zur Türe. Er trommelte wild gegen diese. "Taichi! Das ist alleine meine und Karis Sache!", brüllte er. "Lass mich gefälligst zu ihr!" Als sich die Türe öffnete, atmete er erleichtert auf. "Tai, bitte ..." "Verschwinde gefälligst! Und lass dich hier nie wieder sehen!" Seine Schuhe wurden vor ihm auf den Boden geworfen, dann fiel die Türe zu und trotz Takerus Geklopfe und Getrommel öffnete sie sich nicht wieder. Takeru warf einen Blick auf seine Sachen und stockte in seinen Bewegungen. Schnell zog er sich an, ehe er sich wieder an die Türe stellte. Er erstarrte, als er von drinnen laute Stimmen hörte. "Verdammt, Hika!", schrie er und trommelte erneut gegen die Türe. Jedoch wurde er von drinnen ignoriert. Er hörte noch zuschlagende Türen, dann war es ruhig. Takeru ließ seine Hände sinken und lehnte seine Stirn gegen die Türe. "Verdammt!", flüsterte er mit brüchiger Stimme. Das war das Letzte gewesen, das er erwartet hatte. Hoffentlich ging es Kari gut. Er griff mit zitternden Fingern nach seinem Handy und schrieb ihr eine kurze Nachricht. Er wartete noch fast eine halbe Stunde, ehe er sich geschlagen auf den Heimweg machte. Vielleicht würde sie ihn anrufen. Wenn nicht, dann musste er morgen mit ihr reden. ~~~ Karis Herz zersprang fast. Warum war Tai hier? Er sollte doch unterwegs sein. Also was machte er hier? Und warum war er genau in dem Moment gekommen, als sie Takeru ihre Gefühle gestehen wollte? "Tai, lass ihn los!", schrie sie, als dieser Takeru plötzlich packte und zu ihrer Zimmertüre hinaus zerrte. "Lass ihn!", schrie sie nochmal, wurde allerdings von ihrem Bruder ignoriert. Karis Zimmertüre wurde hinter den Beiden zugeschlagen und dann herrschte Stille in ihrem Zimmer. Ungläubig und unfähig sich zu rühren, saß Kari immer noch still auf ihrem Bett. Sie konnte es nicht glauben, was gerade passiert war. Es war so wunderschön gewesen. Mit Takeru zu schlafen… Es war wohl das Schönste gewesen, das ihr bisher passiert war. Ihm so nahe zu sein, ihn so zu fühlen. Auch wenn es zu Beginn einen Moment geschmerzt hatte, so war es doch unglaublich gewesen. Und in dieser Zeit war sie sich ihrer Gefühle zu ihrem besten Freund so sicher gewesen, wie noch nie zuvor. Daher hatte sie sich entschieden, es ihm sofort zu sagen. Ihm zu sagen, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Und dann ... dann war Tai dazwischen geplatzt ... und war auf Takeru losgegangen! Bei dieser Erinnerung kam wieder Leben in das Mädchen. Sie schlug die Bettdecke zur Seite und sprang auf. Schnell griff sie nach ihrer Kleidung und zog sich an, ehe sie aus ihrem Zimmer hastete. Sie bekam gerade noch mit, wie Tai Takeru vor der Türe drohte. Dann kam er wieder herein und schlug die Wohnungstüre zu. "Taichi ..." Als sein Blick sich auf sie richtete, zuckte sie zusammen. Er wirkte so wütend. "Geh in dein Zimmer!", knurrte er sie an. "Du kannst doch nicht ..." "Verschwinde sofort in dein Zimmer!", erklang seine Stimme noch tiefer und Kari trat ein paar Schritte zurück. So kannte sie ihren Bruder nicht. Aber Takeru ... ihr Blick wanderte zu den Schuhen, die auf dem Boden standen. Tai folgte ihrem Blick und griff nach den Schuhen. "Bitte lass ihn wieder rein", bat Kari leise. Tai schüttelte energisch seinen Kopf. "Ich will ihn nicht sehen!" Inzwischen liefen Tränen über Karis Wangen. "Das kannst du nicht tun! Du kannst ihn doch nicht einfach rauswerfen", schluchzte sie leise, drehte sich dann aber herum und lief zurück zu ihrem Zimmer. Sie wollte nicht, dass Tai Takeru etwas an tat, also hielt sie sich eben zurück. Gleich darauf hörte sie die Wohnungstüre erneut zu schlagen und traute sich wieder aus ihrem Zimmer. Weit kam sie nicht. Tai kam ihr entgegen, griff um ihren Oberarm und zog sie zurück in ihr Zimmer. "Bleib einfach in deinem Zimmer", murrte er. "Tai, lass mich los", gab Kari von sich und versuchte ihren Arm zu lösen. Tai ließ sie schließlich los und schob sie in ihr Zimmer hinein, ehe er ihr folgte. "Was soll das Taichi?", fragte Kari und sah ihn wütend an. "Was das soll? Du fragst ernsthaft, was das soll?", brüllte Tai sie an. Kari zuckte zurück, ehe sie ihren Rücken durchdrückte. "Ja, das frage ich! Du kannst nicht einfach in mein Zimmer platzen. Und das gerade, als ... als ..." Sie unterbrach ihren Satz. Das konnte sie Tai nicht sagen. Sie konnte ihrem Bruder nichts von ihren Gefühlen sagen, solange sie sie Takeru nicht selbst gestanden hatte. Entkräftet ließ sie sich auf ihr Bett fallen. "Nachdem ihr miteinander geschlafen habt?", fragte Tai bissig. "Das... das geht dich garnichts an!" "Natürlich geht es mich etwas an!", schrie Tai. "Es geht mich etwas an, wenn der Junge, der auf dich aufpassen soll, dich ins Bett zerrt und dich entjungfert! Das war nicht der Preis fürs aufpassen!" "Das... das war doch kein Preis!", schrie Kari zurück. "Es ist mir scheißegal, warum ihr das gemacht habt! Tatsache ist, dass du nicht so erzogen wurdest und einfach die Beine breit machst! Für einen, der wohl mit allen schläft!" Kari wurde bei den Worten ihres Bruders kreidebleich. "Ich habe das nicht gemacht!", antwortete sie mit zitternder Stimme. "Und Takeru schläft nicht mit allen! Er hat mit mir geschlafen... weil... weil..." Tai lachte verächtlich auf. "Ihr seid nicht zusammen, richtig? Das habe ich doch richtig verstanden, oder Hikari?" An sich selbst und an das was er mit Mimi tat, dachte er in diesem Moment keine einzige Sekunde, obwohl sie ja auch nichts anderes taten. Das einzige was ihm durch den Kopf ging war, dass Kari, seine kleine unschuldige Schwester, beschmutzt worden war. Von jemanden, dem er ihr Leben anvertraut hatte! Kari nickte und biss sich auf die Unterlippe. "Das... das stimmt", gab sie mit zitternder Stimme von sich. Tai lachte erneut verächtlich auf. "Dann ist das alles falsch! Denn sonst hätte er nicht mit dir geschlafen! Dann hätte er dir nicht einfach das genommen, was nur einem Mann zu steht, der alles für dich ist. Und er hat es einfach. Was verdammt nochmal ist das für eine Freundschaft, in der man befreundet ist und nur Sex hat? Das war ein riesengroßer Fehler, von euch beiden!" "Das war doch meine Entscheidung!", schrie Kari mit geballten Fäusten dazwischen. "Es ist sicher nicht auf deinem Mist gewachsen. Und jetzt will ich nichts mehr von dir hören, nicht ein Wort!" "Aber..." "Lass es einfach!" Kari zuckte zurück. So kannte sie ihren Bruder nicht, eindeutig nicht! Kari nutzte den Moment, um mit zitternden Fingern nach ihrem Handy auf ihrem Nachttisch zu greifen. Sie wollte Takeru schnell schreiben. Hoffentlich ging es ihm gut. Sie hob ihren Kopf leicht um nach ihrem Bruder zu sehen. Der stand plötzlich vor ihr und zog ihr ihr Handy aus den Händen. "Nein! Er ist falsch! Ich will nicht, dass du noch mit ihm redest! Er hat dich benutzt!" "Hast du sie noch alle?", rief Kari ungläubig. "Das ist doch unsere Sache! Das geht dich gar nichts an!" Tai sah sie aus zusammengekniffenen Augen an. "Das war nicht sein Preis!", murmelte er und sah zur Seite. Er konnte es immer noch nicht glauben. Seine Schwester. Warum hatte Takeru das getan! Er durfte sie nicht nur benutzen. Kari war mehr wert. Und dass Kari das freiwillig gemacht hatte, nein, das konnte er sich nicht vorstellen. Kari blinzelte, ehe auch sie wütend wurde. Was bildete ihr Bruder sich eigentlich ein? "Du hast sie wirklich nicht mehr alle! Und du hast mir nicht zu sagen, was ich zu tun habe! Und auch nicht, mit wem ich schlafe!", brüllte Kari noch lauter. Sein Blick richtete sich erneut auf sie. “Du hast mich so sehr enttäuscht, wie noch nie in deinem ganzen Leben.” Er hatte Karis Worte nicht wirklich wahr genommen. Mit diesem Satz, der Kari das Herz brach, drehte er sich herum und ging zu ihrer Zimmertüre. Kari sprang von ihrem Bett auf und lief ihm hinterher. “Du solltest dein Bett noch frisch beziehen bevor Mama es sieht", erklärte Tai in dem Moment und wie angewurzelt blieb Kari stehen und sah zum Bett. Sie wurde rot, als sie den roten Fleck auf dem Laken erkannte. Den Moment nutzte Tai um ihr Zimmer zu verlassen. Er schlug die Türe hinter sich Kari blieb zitternd stehen und starrte auf die geschlossene Türe. Von draußen hörte man, wie die Türe von Tais Zimmer zugeschlagen wurde. Kari blieb ungläubig stehen. Ihr ganzer Körper zitterte. Langsam sank sie an der Türe herab und begann haltlos zu schluchzen, während ihr die Tränen in Sturzbächen die Wange hinunter liefen. Es war alles schief gelaufen, so unglaublich schief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)