Live our lives von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 21: shopping -------------------- “Kleine? Sora ist da.” Tai hatte an der Zimmertür geklopft und streckte nun seinen Kopf in das Zimmer seiner Schwester. Die geriet in Panik und suchte ihre Sachen zusammen, die sie in ihre Handtasche warf. “Hier.” Tai hielt ihr ihren Geldbeutel entgegen. “Oh, danke.” Kari nahm ihn ihm ab und steckte ihn auch noch in ihre Handtasche. Draußen im Flur stand Sora und lächelte sie an. “Hallo Kari. Bist du fertig?” begrüßte sie die Jüngere und umarmte sie. “Ja.” Kari nickte und griff nach ihrer Jacke und ihrer Tasche. “Gebt nicht so viel Geld aus.” gab Tai noch mit auf den Weg und umarmte zuerst Kari und verwuschelte ihre Haare, ehe er die Rothaarige in seine Arme zog. “Pass auf sie auf.” flüsterte er ihr ins Ohr. “Mach dir mal keine Sorgen.” erwiderte sie leise. Sie lächelte ihn an und griff dann nach Karis Arm. “Wir werden schon nicht zu viel ausgeben, keine Sorge.” “Wir treffen uns mit Mimi und Yolei beim Einkaufszentrum. Warst du schonmal dort?” Sora sah das Mädchen neben sich an. Kari schüttelte ihren Kopf. “Nein, bisher noch nicht.” “Na dann. Dein erstes Mal.” Sora kicherte. “Ich hoffe du hast Ausdauer.” fügte sie noch hinzu. “Warum das denn?” fragte die Jüngere mit gerunzelter Stirn nach. “Weil Mimi shoppingwütig ist. Wenn die erstmal anfängt gibt es kein Ende mehr. Und Yolei scheint ihr nachzueifern. Ich muss gestehen, ich bewundere sie immer wieder für diese Geduld, ich könnte es nicht.” “So schlimm?” “Schlimmer.” Sora sah sie ernst an und gleich darauf lachten beide Mädchen leise. Während sie gemeinsam zur U-Bahn liefen und mit dieser ein paar Stationen fuhren, beobachtete Sora zufrieden die Schwester einer ihrer besten Freunde. Anfangs hatte sie sich schon Sorgen gemacht, ob das alles so klappen würde wie sie hoffte, denn Kari wirkte sehr sehr unsicher. Und sie wusste ja, wie viele Gedanken sich Tai immer darüber machte, dass es seiner Schwester gut ging. Oft genug ging er in der Pause zu ihr und wenn mal nicht, dann hielt er zumindest Ausschau nach ihr. Sie mochte das Mädchen recht gerne. Sora schmunzelte bei dem Gedanken an die Yagami-Geschwister. Sie waren unterschiedlicher als man es sich vorstellen konnte. Da wo Tai immer herausstechen musste, eine große Klappe hatte und immer im Mittelpunkt stand, da zog Kari sich zurück, versuchte sich unsichtbar zu machen und nicht aufzufallen. Und da wo Tai seinen Mund nicht mehr zu bekam, öffnete Kari ihren gar nicht erst. Die Jüngere folgte Sora. Sie war aufgeregt. Sie konnte es sich nicht einmal erklären warum überhaupt. Kari konnte sich nicht erinnern, bei Ayumi so nervös zu sein. Okay, auch in dieser Clique hielt sie sich zurück. Aber hier… Alle drei Mädchen waren sehr nett zu ihr… Und alle gehörten irgendwie zu dem Freundeskreis von Takeru… “Da sind sie ja.” riss Sora sie aus ihren Gedanken. Dankbar sah Kari auf. Sie wollte jetzt nicht an den Blonden denken. Sie wollte generell nicht, dass sich alle ihre Gedanken nur um ihn drehten. “Sora, Kari!” rief Yolei und winkte aufgeregt mit ihren Händen. “Sie bekommt keinen Kaffee, klar?” flüsterte Sora der Braunhaarigen noch schnell ins Ohr. “Yolei, Mimi.” Sie ging auf die Beiden zu und umarmte sie. Kari legte eine Hand auf ihren Mund um ein Kichern zu unterdrücken. Ja, Yolei wirkte wirklich so als hätte sie zu viel Koffein zu sich genommen. Dann wurde auch sie von Mimi und Yolei zur Begrüßung umarmt. “Also Mädels, ich habe vor ein paar Tagen wirklich süße Schuhe in einem Heft gesehen, nach denen will ich unbedingt schauen. Die würden so perfekt zu meiner neuen Jeans passen.” gab Mimi mit leuchtenden Augen von sich. “Und schon geht es los.” richtete Sora augenzwinkernd an die Jüngste. Die sah erst zu der Rothaarigen und dann zurück zu Mimi. “Dann fangen wir doch einfach mit dem nächsten Schuhgeschäft an.” ~~~ Auch wenn Kari sonst nicht wirklich shoppen ging, heute machte es ihr wirklich Spaß. Die anderen Drei nahmen sie einfach in ihre Reihen auf. Gerade Mimi kümmerte sich aufrichtig um sie, etwas, das Kari nicht unbedingt erwartet hatte, immerhin hasste die Cheerleaderin ihren Bruder. Und auch wenn sie letzten Samstag gesagt hatte, dass sie Kari deshalb nicht auch verurteilte, war da immer so ein komischer Untergeschmack für die Jüngere gewesen. Wahrscheinlich, weil sie sich immer zu viel Sorgen machte. Stattdessen machte es ihr mehr als nur Freude. Sie verstand auch, was Sora zu Beginn mit der Ausdauer gemeint hatte. Mimi hetzte von einem Geschäft in das nächste, ohne Rücksicht auf Verluste. Sie trug schon zig Tüten mit sich herum. Yolei hatte auch bereits ein paar und auch Sora hatte etwas gefunden. Kari hatte sich bisher nur für ein Oberteil entschieden. Jetzt standen sie gerade wieder in einem Bekleidungsgeschäft. “Hier Kari, das musst du dringend anprobieren.” Mimi hielt ihr mit leuchtenden Augen ein hellgelbes Kleid mit Rüschen an den Ärmeln entgegen. “Ich glaube, dass dir das wirklich stehen wird. “ “Ich… ich weiß nicht.” murmelte Kari und hob das Kleid hoch. Es wirkte nicht besonders lang und der Ausschnitt war auch etwas tiefer als sie es normalerweise trug. “Keine Angst. Es wird dir stehen. Ich habe ein Auge für so was.” Die Cheerleaderin zwinkerte ihr zu und auch Sora nickte. “Das hat sie tatsächlich. Also los, probiere es an.” “Wirklich.” Auch Yolei nickte aufmunternd. “Na gut.” Kari nickte und ging mit dem Kleid zu den Umkleidekabinen. “Ich habe doch gesagt, es steht dir.” Mimi nickte zufrieden und trank einen Schluck ihres Latte Macchiatos. “Du hast einfach ein Auge für sowas Mimi. Darum bewundere ich dich manchmal echt.” seufzte Yolei auf und rührte in ihrem Heidelbeermilchshake. Sora zwinkerte der Jüngsten zu und rührte Zucker in ihren Cappucino. “Es gefällt mir auch sehr gut.” erwiderte Kari schüchtern lächelnd und hielt ihr Glas mit Erdbeermilchshake zwischen den Händen. Sie hatte wirklich einen schönen Tag. “Gut, dann kannst du es ja zu deinem nächsten Date anziehen.” platzte aus der Cheerleaderin heraus. Kari hielt in ihrer Bewegung inne und starrte Mimi mit großen Augen und roten Wangen an. “Was?” brachte sie krächzend hervor. Wie kam die Ältere auf die Idee? Fragend sah diese sie an. “Ja du und T.K. Ihr seid doch…” Noch bevor sie ausreden konnte, stieß Yolei ihr ihren Ellenbogen in die Rippen. “Mimi.” zischte sie. Die sah sie mit verzerrtem Gesichtsausdruck an. “Was denn?” Auf Yoleis Blick hin sah Mimi zu Kari, die sie immer noch mit großen Augen und roten Wangen ansah. “Oh…” stellte sie dann fest. “Du und T.K., ihr seid gar nicht…?” Schnell schüttelte die Jüngere ihren Kopf. “Wir sind nur Freunde.” brachte sie schüchtern hervor und blickte auf die Tischfläche von sich. Mimi wechselte einen Blick mit ihren Freundinnen. Sora seufzte auf. “Mimi, du hast ein Talent dafür in Fettnäpfchen zu springen.” “Mit Anlauf.” fügte Yolei hinzu. Die Cheerleaderin seufzte auf. “Entschuldige bitte Kari. Ich dachte nur… ich meine bei den Blicken, die er dir immer zu wirft und so wie du ihn anschaust… und er ist bei dir irgendwie anders als man ihn eigentlich kennt.” Nun blinzelte die Andere verwirrt. “Er … sieht mich an?” fragte sie leise. “Ja. Ist dir das noch gar nicht aufgefallen?” gab Mimi von sich. Kari schüttelte den Kopf, während ihre Gedanken in ihrem Kopf Achterbahn fuhren. Dann nahm sie sich zusammen. “Wir sind nur Freunde…” erklärte sie, ehe sie ihren Blick leicht zur Seite wand. “Und darüber bin ich sehr froh.” fügte sie dazu. Als sich eine Hand auf ihren Unterarm legte sah sie erstaunt zu derer Besitzerin. “Darüber sind wir auch sehr froh. Denn sonst wärst du jetzt nicht hier.” gab Yolei von sich und lächelte sie an. Auch Kari lächelte. Ja, wäre Takeru nicht, dann würde es wohl ganz anders aussehen… und ihr Herz würde nicht immer so stark schlagen bei dem Gedanken an ihn. “Na gut. Hast du jetzt dein Kleid schon Sora?” begann Mimi ein anderes Thema, um von dem zuvorigen abzulenken. “Was für ein Kleid?” fragte die Rothaarige verwundert nach. Sofort seufzte Mimi übertrieben auf. “Ja das für deinen Abschlussball natürlich. Das wichtigste Kleid von allen.” Sora schüttelte ihren Kopf. “Soweit denke ich noch gar nicht.” “Es sind nur noch knapp sechs Monate.” Mimi sah ihre beste Freundin mit großen Augen an. “Das ist das Wichtigste. Du brauchst das perfekte Kleid dafür.” “Die Prüfungen zu bestehen wären wichtiger, denn sonst brauche ich das Kleid auch nicht.” erwiderte Sora trocken. “Also die bestehst du doch mit links.” Die Cheerleaderin winkte ab. “Wie weit bist du eigentlich mit deiner Mappe?” fragte Yolei interessiert nach. Kari hörte neugierig zu. Es war sowieso spannend der Unterhaltung der anderen Drei zu lauschen. Die schienen sich wirklich zu kennen und zu verstehen. “Ich bin recht weit. In zwei Monaten muss ich sie einreichen. Und dann werde ich weitersehen.” antwortete Sora. “Was für eine Mappe?” fragte Kari interessiert nach. Sofort sah die Rothaarige zu ihr. “Ich will mich für ein Designstudium bewerben. Und dazu muss man Entwürfe einreichen. Es wird nicht besonders einfach da es nur wenige Plätze und viel zu viele Interessenten gibt. Vermutlich sind meine Entwürfe gar nicht gut genug.” seufzte sie dann auf. “Sag doch nicht so einen Quatsch. Deine Entwürfe sind der Hammer.” “Mimi hat recht. Sie sind super.” stimmte Yolei der Cheerleaderin zu. Sora lächelte bei dem Zuspruch ihrer Freundinnen. “Wir werden es ja sehen.” gab sie dann von sich. “Was machen wir jetzt noch?” richtete sie dann in die Runde. “Weitershoppen.” antwortete Mimi grinsend. ~~~ Kari konnte nach zweieinhalb weiteren Stunden nun endlich nachvollziehen, was Sora mit Ausdauer gemeint hatte. Und sie merkte, dass sie diese eindeutig nicht hatte.Sie hatten sich um 10.30 Uhr heute morgen getroffen, jetzt war es 16.30 Uhr. Das hieß, sie waren insgesamt sechs Stunden unterwegs gewesen. Solange war sie noch nie einkaufen gewesen. Und ihre Füße taten schon weh. Daher schüttelte sie beim nächsten Laden ihren Kopf. “Ich bleibe erstmal hier, ich bin fertig.” Mimi und Yolei sahen sie verwirrt an. „Wirklich?“ fragte Mimi ungläubig. „Das ist in Ordnung Kari.“ richtete Sora an sie. „Bist du dir sicher? Da drinnen gibt es vielleicht noch was tolles zum Anziehen für dich.“ richtete Yolei an die Jüngere und versuchte sie zu überzeugen. Die lächelte. „Ich denke schon, dass ich eine kurze Pause brauchen kann. Ihr könnt ja eure Taschen bei mir lassen. Dann müsst ihr sie nicht mit herumtragen.“ „Das ist zumindest ein guter Teil daran, dass du hier bleibst.“ erwiderte Mimi und stellte die Taschen zu einer Bank, die in der Mitte des Gangs des Einkaufszentrums stand. „Soll ich bei dir bleiben?“ fragte Sora und sah die Jüngere an. Die schüttelte ihren Kopf. „Nein, das musst du nicht. Geh ruhig mit rein.“ Einen Moment sah die Rothaarige sie noch nachdenklich an, dann lächelte sie. „Na gut, gönnen wir dir die Pause.“ Sie zwinkerte und folgte Mimi und Yolei dann in das Geschäft, das Mimi sich als nächstes ausgesucht hatte. Karis Blick fiel auf die Tüten und sie musste leise kichern. Das sah aus, als würden alle die Tüten ihr gehören, verrückt. Sie setzte sich auf die Bank und zog ihr Handy heraus. Sie hatte eine Nachricht von ihrem Bruder bekommen, in der dieser fragte, ob bei ihr alles in Ordnung war und ob sie Spaß hatte. Sie antwortete ihm schnell, dass es ihr wirklich Spaß machte, denn das tat es. Sie konnte es sich auch gut vorstellen, öfters etwas mit den Mädchen zu machen, sie hatten ihr alle Vorbehalte genommen. Sie bis sich auf die Unterlippe. Wenn die Mädchen überhaupt Lust hatten, noch etwas mit ihr zu machen. Sie schüttelte ihren Kopf. Nicht so negativ denken! Ihre Hand zog einen weiteren Gegenstand aus ihrer Handtasche. Diesen hatte sie eigentlich immer dabei, allerdings hatte sie ihn noch nie vor den Anderen benutzt. Sie schaltete ihre kleine Digitalkamera ein und stand auf. Sie musste einfach ein Foto von dem Tütenberg machen, sonst würde ihr das ja keiner glauben. Sie ging ein paar Schritte weg und fotografierte alles. Plötzlich riss ein Ausruf sie aus ihren Gedanken. „Hika?“ Erstaunt sah sie in die Richtung, aus der der Ruf gekommen war. Und bereits dabei war ihr klar, wer da stehen musste, denn es gab nur einen Einzigen, der sie so nannte. „Tatsächlich, du bist es. Hallo.“ Takeru kam strahlend auf sie zugelaufen. Sie sah ihn mit großen Augen an, da trat er auch schon auf sie zu, legte eine Hand auf ihren unteren Rücken, die andere auf ihre Hüfte und zog sie an sich. „Schön dich zu sehen.“ murmelte er mit gesenktem Kopf an ihrem Ohr während sie ihre Arme langsam um ihn schlang und die Umarmung erwiderte. Dieses Mal hielt er sie etwas länger fest als normal. Dann löste er sich langsam von ihr, nahm die Hand aber nicht von ihrer Hüfte sondern sah sie immer noch strahlend an. „Was machst du denn hier?“ Kari blinzelte ihn mit roten Wangen an, ehe sie auf die Taschen deutete. „Shoppen.“ antwortete sie. Takeru sah den Berg an und danach wieder das Mädchen. „Das ist aber nicht alles deines.“ brachte er verwundert hervor. Kari kicherte auf und schüttelte dann ihren Kopf. „Nein, die anderen Drei sind da drinnen.“ Sie deutete auf das Geschäft, „Ich habe aber gesagt, dass ich eine Pause brauche. Ich bewundere Mimis Durchhaltevermögen.“ Takeru sah sie erfreut an. Seit sie darüber gesprochen hatten, dass sie Freunde waren, seitdem öffnete sie sich ihm gegenüber immer mehr. Und dass sie so mit ihm redete bedeutete ihm viel. „Also sind die anderen Drei Mimi...“ „Sora und Yolei.“ „Das freut mich, dass ihr was zusammen macht. Habt ihr eine gute Zeit?“ Kari nickte. „Sehr schön. Ich bin mit ein paar Kumpeln aus dem Basketballteam hier.“ Takeru deutete auf vier Jungs, die ein Stück weiter hinten standen. „Takaishi. Mach mal hinne.“ rief einer von ihnen laut. Takeru hob seine Hand um zu zeigen, dass er ihn verstanden hatte, ehe er sich wieder Kari zuwand. „Na gut. Was machst du morgen?“ richtete er schnell noch an die Jüngere. Die blinzelte ihn fragend an. „Ähm... also... nichts...“ antwortete sie verlegen. „Hast du Lust was zu unternehmen?“ Kari sah ihren Gegenüber mit stark schlagendem Herzen an. „Hika?“ Fragend musterte Takeru sie. Sie nickte. „Ja, gerne.“ antwortete sie dann. „Gut, ich schreibe dir.“ Takeru zog sie nochmal in seine Arme. Dann löste er die Umarmung und lief zu seinen Freunden. Dort angekommen, drehte er sich nochmal zu ihr und winkte ihr zu. Als die drei Mädchen aus dem Laden wieder kamen, fanden sie eine Kari vor, die mit stark schlagendem Herzen immer noch in die Richtung starrte, in die Takeru davon gegangen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)