Live our lives von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 12: nickname -------------------- “Hikari, kannst du nach der Stunde bitte kurz zu mir kommen?” Die Angesprochene sah erschrocken auf, als ihre Französisch-Lehrerin sie ansprach. “Ja, natürlich.” Takeru drehte sich auf seinem Stuhl um und sah fragend zu dem Mädchen, das zwei Reihen weiter schräg hinter ihm saß. Sie waren für den Französischunterricht in einem anderen Klassenzimmer, sodass sie hier nicht zusammen saßen. Aber vermutlich war das ganz gut so, dann ließ er sich nicht die ganze Zeit über von ihr ablenken. Und sie saß hinter ihm, so musste er nicht die ganze Zeit über auf ihren Rücken starren. Was hatte sie nur an sich, dass sie diese Wirkung auf ihn hatte? “Takeru Takaishi. Hättest du die Güte, dich mal wieder auf den Unterricht zu konzentrieren anstatt Mädchen anzustarren?” “W-was?” Mit hochrotem Kopf drehte der Angesprochene sich zu der Lehrerin herum, die vor ihm an seinem Pult stand und ihn mit hochgezogenen Augenbrauen ansah. “Du bleibst nach der Stunde auch noch kurz. Und jetzt weiter. Als die französischen Verben…” Takeru hörte das Getuschel und Gelächter seiner Mitschüler hinter sich. Verdammt, was war das jetzt? Und warum so ein Spruch? Von wegen Mädchen anstarren… Okay, er musste es ja zugeben. Natürlich hatte er Kari angesehen, was denn sonst? Und was war das für eine dumme Reaktion von ihm gewesen? Er reagierte sonst doch nicht so. Er hatte doch schon Freundinnen gehabt und das auch mehr als eine. Er war kein Kind von Traurigkeit gewesen. Aber seit Kari da war, hatte er kein anders Mädchen mehr angesehen. Schon seit sechs Wochen. Solange war sie schon hier an der Schule. Und solange brachte sie ihn durcheinander. Als es zum Ende der Stunde klingelte, packte Kari langsam ihre Sachen zusammen. Ihr Herz schlug stark in ihrer Brust. Was war passiert? Was hatte sie falsch gemacht, dass sie zu der Lehrerin musste? Sie wusste, dass sie in Französisch nicht sehr gut war. Sie war auf ihrer alten Schule gerade so mittelmäßig gewesen, hier war es aber schon fast unterirdisch, sie kam kaum noch mit. “Frau Hara?” richtete sie an die Lehrerin, als sie an das Lehrerpult getreten war. Noch dazu spürte sie Takerus Blick, der immer noch auf seinem Platz saß. “Hikari.” Die Lehrerin sah auf und lächelte das Mädchen freundlich an. “Hör zu,” Frau Hara griff nach einem Blatt auf ihrem Pult und blickte darauf. “Hikari, wie weit wart ihr an deiner alten Schule mit dem Französischunterricht?” Das Mädchen hob die Schultern. “Ich weiß es leider nicht genau, aber noch nicht so weit wie hier.” “Das hatte ich mir gedacht. Man merkt es nämlich an dem Test, den wir letzte Woche geschrieben haben.” Sie schob den Zettel über den Tisch. Kari wurde bleich, als sie das Ergebnis sah. 23 von 100 Punkten. “Oh Thor.” murmelte sie leise und spürte, wie sie einen Kloß im Hals bekam. Sie durfte nicht in Französisch durchfallen. Dann würde sie die Abschlussklasse der Mittelschule nicht schaffen. Und sie wollte nicht sitzenbleiben. Sie wollte nicht ein Jahr länger als notwendig in der Schule bleiben. “Mach dir keine Sorgen Hikari, das bekommen wir hin.” Frau Hara legte ihr eine Hand auf die Schulter, als sie den Blick des Mädchens sah. “Wir müssen dich einfach auch auf den aktuellen Stand deiner Klasse bekommen. Das sollten wir mit Nachhilfe hinbekommen. Und daher…” Frau Hara sah auf und blickte an Kari vorbei, deren Herz sofort zu rasen begann. Sie würde doch nicht etwa… “Takeru. Könntest du Hikari Nachhilfe geben?” Mit großen Augen sah Kari hinter sich und zu dem Blonden, der aufstand und auf sie zukam. “Natürlich kann ich das Frau Hara.” antwortete er ohne Kari anzusehen. “Gut. Dann würde ich sagen, setzt ihr euch bitte so oft wie möglich und regelmäßig zusammen. Takeru, das wird sich natürlich auf deine Mitarbeitsnote auswirken.” Die Lehrerin und der Schüler grinsten sich an, ehe beide lachen mussten. Kari sah verwirrt zwischen ihnen hin und her. Was war das gewesen. Takeru bemerkte ihren Blick und zuckte mit seinen Schultern. “Ich habe schon eine ziemlich gute Note, da wird das vermutlich nichts mehr ausmachen. Also mache ich es sozusagen umsonst.” Frau Hara nickte. “Er ist mein bester Schüler. Das ist für dich also sehr gut Hikari.” Die Lehrerin lächelte das Mädchen an ehe sie ihren Blick auf Takeru richtet. “Ich kann mich auf dich verlassen?” “Kein Problem.” Takeru nickte und als Frau Hara ihre Unterlagen ergriff und das Zimmer verließ, wand der Blonde sich an Kari. “Also Hikari. Wann sollen wir anfangen?” --- Kari stand vor dem Mehrfamilienhaus in dem Takeru wohnte und blickte panisch auf die Haustüre. Am liebsten würde sie umdrehen und wegrennen. Aber sie musste zu dieser Nachhilfe. Warum konnte es nicht irgendein anderer Schüler sein? Sie wäre zu jedem gegangen. Aber ausgerechnet er war derjenige, der es ihr beibringen sollte. Sie biss sich auf die Lippen und nahm ihren Mut zusammen. Er hatte ihr erklärt, dass die Haustüre grundsätzlich offen war. Sie sollte mit dem Aufzug in den zweiten Stock fahren. Dort waren Eingänge zu drei Wohnungen. Die von ihm war die erste. Dort sollte sie einfach klingeln. Als sie das getan hatte, würde sie am liebsten wieder davonrennen. Sie sah zum Aufzug und machte einen kleinen Schritt in diese Richtung. Dann öffnete sich die Türe auch schon. “Hallo Hikari, da bist du ja. Komm rein.” Karis Herz stockte einen Moment, dann trat sie an Takeru vorbei in den Hausflur. An den beiden Stufen angekommen die in den Wohnungsflur führten, blieb sie stehen und zog ihre Schuhe aus. “Warte, ich habe dir ein Paar Hausschuhe. Meine sollten dir nicht passen, aber meine Mutter ist auch nicht so groß.” Er trat an den Schuhschrank, der gleich im Eingangsbereich stand und suchte darin herum. “Hier.” Zufrieden reichte er ihr die Schuhe und beobachtete sie dann. In legerer Kleidung sah sie nochmal anders aus als in der Schuluniform. Aber sie gefiel ihm auch in Jeans sehr gut. “Dankeschön.” murmelte Kari leise und zog sie sich an. “Komm mit. Ich dachte, dass wir uns erstmal an den Tisch im Wohnzimmer setzen. Meine Mutter ist arbeiten und daher können wir uns hier ausbreiten. In meinem Zimmer müssten wir uns an den Schreibtisch quetschen. Ich denke, da ist es so einfacher.” Er lächelte Kari an, die sich irgendwie erleichtert fühlte. Im Wohnzimmer… das war irgendwie nicht so intim. In seinem Zimmer wäre sie in seinem persönlichen Bereich gewesen und das verursachte ihr Bauchflattern. Daher war es gut so. “Magst du etwas zu trinken? Vielleicht einen Tee?” Kari nickte. “Gerne.” erwiderte sie leise. “Gut, dann mache ich uns schnell welchen. Du kannst dich ja schonmal hinsetzen. Hol einfach schonmal dein Zeug raus und leg es auf den Tisch, ja? Ich bin gleich wieder da.” Takeru deutete noch schnell auf den tiefen Wohnzimmertisch ehe er schon in der Küche verschwand. Kari ging langsam zu dem Tisch und setzte sich an eine Seite. Takeru hatte bereits seine Französischsachen auf einer Seite verteilt und daher setzte sie sich ihm gegenüber, Sicherheitsabstand. Sie zog ihre Sachen aus ihrer Tasche und legte sie ordentlich auf den Tisch. Kari sah auf den Tisch vor sich und schloss ihre Hände fest um ihr Französisch-Buch. “Hier habe ich den Tee.” Sie zuckte zusammen, als Takeru neben ihr auftauchte und die Tassen und die Teekanne abstellte. “Ich hoffe du magst ihn. Das ist so eine Grüntee-Mischung, die meine Mutter neu gekauft hat. Sie soll Passionsfrucht-Geschmack haben.” fügte er noch hinzu und ließ sich dabei nicht anmerken, dass er Karis zusammenzucken gesehen hatte. Er setzte sich neben sie und zog seine eigenen Französisch-Unterlagen zu sich. Dann wand er sich an die neben ihm Sitzenden. “Also Hikari, fangen wir an.” Kari zwang sich, das Französisch-Buch auf den Tisch zu legen und ihre Hände auf ihren Schoss zu legen. Sie drehte ihren Kopf zur Seite und erstarrte, als sie den nachdenklichen Blick aus Takerus Augen der auf sie gerichtet war erkannte. “Hikari ist so lang.” murmelte er und griff nach einer Strähne ihres Haares, die sich aus ihrer Klammer gelöst hatte und nun in ihr Gesicht hing. “Wir brauchen einen kürzeren Namen für dich.” Kari sah ihn mit großen Augen an. Eigentlich sollte sie ihm sagen, dass Kari doch kürzer war als Hikari und völlig ausreichte. Aber sie brachte kein Wort hervor, während er sie so ansah. “Wie wäre es mit Hika?” fragte er und sah sie an, während seine Finger mit der weichen Strähne ihres Haares spielten. “I-ich…” brachte sie stotternd hervor und entlockte Takeru ein Lächeln. “Also, was meinst du? Ist Hika in Ordnung?” Er sah sie so offen an, dass Kari schluckte und ihn dann schüchtern ansah. “Es… es klingt ganz… hübsch.” brachte sie leise hervor. “Dann passt es ja zu dir, denn du bist auch hübsch.” erwiderte Takeru und lächelte noch mehr, während sich auf Karis Gesicht Röte ausbreitete. Sie drehte ihren Kopf zur Seite und entzog dem Blonden damit die Haarsträhne. Dieser ballte seine Finger kurz zusammen. Irgendwie störte ihn das. Ihre Haare waren so weich gewesen, er hätte sie noch länger zwischen seinen Fingern spüren wollen. “So, dann bist jetzt du dran.” erklärte er. “I-ich?” Mit großen Augen und roten Wangen sah Kari ihn an. “Ja, du. Ich habe dir einen Spitznamen gegeben, jetzt musst du mir einen geben. Einen kürzeren als Takeru.” Verwirrt sah die Braunhaarige ihn an. “T.K.?” nannte sie den Namen, mit dem er von all seinen Freunden angesprochen wurde. “Doch nicht T.K. so nennen mich doch die Meisten.” Der Blonde schüttelte entschieden seinen Kopf. “Was meinst du dann?” Immer noch verwirrt sah die Braunhaarige ihn an. “Einen Namen, mit dem nur du mich ansprichst. So wie ich der Einzige bin, der dich Hika nennen darf.” Takeru beugte sich näher zu Kari, die ihr Herz daraufhin noch stärker schlagen spürte. “Aber es muss schon was gutes sein, also gib dir Mühe.” erklärte er schmunzelnd. Kari wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie dachte einen Moment mit gerunzelter Stirn nach, ehe sie sich schüchtern wieder dem Blonden zuwand. “Keru?” brachte sie leise hervor. “Keru?” Takeru legte seine Hand unter sein Kinn und dachte nach, dann warf er Kari ein strahlendes Lächeln zu. “Das gefällt mir. Das klingt doch auch, was hast du vorher gesagt? hübsch.” Nun kicherte das Mädchen leise. Takeru schaffte es, ihr einen großen Teil ihrer Anspannung zu nehmen. “Ich würde eher… eher…” Der Rest ging in Gemurmel unter, als Kari klar wurde, dass sie das tatsächlich laut gesagt hatte. Ihre Wangen liefen noch röter an. “Du würdest es als was bezeichnen?” fragte der Blonde erstaunt nach und beugte sich nach vorne. “Bitte wiederhole das.” Kari schüttelte ihren Kopf, sodass Takeru nach ihrem Kinn griff und dieses festhielt. “Wiederholen.” gab er von sich. Kari versuchte ihren Kopf nach hinten zu ziehen, aber Takeru hatte, obwohl sehr sanft, ihr Kinn fest im Griff. “Süß.” murmelte sie daher, als ihr klar wurde, dass sie nicht wegkommen würde. Takeru riss seine Augen gespielt auf. “Du willst damit sagen, dass sich Hika hübsch und schön anhört und Keru süß?” Langsam nickte die Braunhaarige, woraufhin Takeru auflachte. “Sollten wir es dann nicht tauschen? Du nennst mich Hika und ich dich Keru? Denn du bist ehrlich gesagt viel süßer und dann würde der Name ja gut zu dir passen.” Und nun lief Kari tiefrot an. Takerus Daumen streichelte sanft über ihre Haut an ihrer Wange, bevor er losließ und ihr seine Hand entgegenhielt. Kari sah verwundert darauf. Er streckte ihr nur den kleinen Finger entgegen, alle anderen Finger waren zu einer Faust geballt. “Also versprechen wir es uns. Du nennst mich Keru und ich dich Hika, ja? Und das sind unsere privaten Spitznamen, kein anderer darf sie verwenden.” Kari überlegte einen Moment, ob Takeru sie verarschen wollte, als sie aber den Ernst in seinem Blick erkannte, hob sie vorsichtig ihre Hand und verschränkte ihren kleinen Finger mit seinem. “In Ordnung.” “In Ordnung, Hika.” Der Blonde sprach den Namen so sanft aus, dass Karis Herz noch schneller schlug. “Los, probier es.” forderte er sie auf und sah ihr tief in die Augen. Kari holte tief Luft. “Keru.” sagte sie leise. Und dann lächelte sie ihn an. Das fühlte sich einfach gut an. Sie lernten eine ganze Zeit lang und erstaunlicherweise gelang es sehr gut. Takeru hatte das Gefühl, dass Kari sich immer mehr entspannte. Sie öffnete sich ihm gegenüber nicht völlig, aber sie zuckte nicht jedes Mal zusammen, wenn er sie berührte. Und sie redete auch mit ihm, wenn er etwas fragte. “Woher kannst du eigentlich so gut französisch?” fragte sie ihn irgendwann leise. Der Blonde sah erstaunt auf. Bisher hatte sie ihm noch nie eine Frage gestellt. Er lächelte Kari an. “Die Mutter meiner Mutter, also meine Großmutter kommen aus Frankreich. Und meine Großeltern leben dort. Und da sind wir eigentlich jedes Jahr. Und unserer Mutter war auch wichtig, dass wir die Sprache beherrschen. Sie selbst ist auch zweisprachig aufgewachsen und daher hat sie es auch uns beigebracht. Und glaube mir Hika, es ist wirklich einfacher im Ausland, wenn du die Sprache sprichst.” Karis Wangen wurden warm, als er sie mit Hika ansprach. Daran hatte sie sich eindeutig noch nicht gewöhnt. “Das erklärt zumindest deine Haarfarbe. Und deine schönen Augen.” brachte sie hervor. Takerus Augen weiteten sich erstaunt. Schöne Augen? Vermutlich war sie sich gar nicht im klaren darüber, was sie gerade gesagt hatte. “Vermutlich. Meine Mutter und mein Bruder sind auch blond. Vermutlich waren diese Gene dominant.” Kari sah ihn an und kaute auf ihrer Unterlippe herum. “Komm schon Hika, spuck es aus. Was willst du wissen?” fragte Takeru und räumte seine Schulsachen zusammen. Für heute waren sie fertig. Kari schluckte. Er sah sie mit einem Blick an, der aussagte, dass sie ihn alles fragen konnte und er ihr antworten würde. “War… war das nicht heftig?” fragte sie daher leise. “Was meinst du?” erwiderte Takeru. “Dass dich alle angestarrt haben…” Der Blonde sah sie einen Moment nachdenklich an. Dann nickte er. “Ja, das war es vorallem in der Grundschule. Im Kindergarten da war es noch nicht schlimm. Jüngere Kinder lehnen sich noch nicht ab, schließen niemanden aus. In den ersten Jahren der Grundschule auch noch nicht. Aber je älter du wirst, desto schlimmer wird es. Die letzten Jahre der Grundschule waren die heftigsten. Meinem Bruder war das ziemlich egal, was andere über ihn gesagt haben. Aber er hatte auch immer so eine Sonderstellung. Er sah gut aus, war exotisch und hat Musik gemacht. Kein Wunder ist man ihm eher hinterher gerannt. Für mich war es schlimmer. Dieses angestarrt werden und die blöden Sprüche haben mich eine Zeitlang wirklich fertig gemacht.” antwortete er dann völlig ehrlich. Er war über sich selbst erstaunt. Das hatte er noch nie irgendjemanden gesagt. “Und was hast du dann gemacht?” Takeru sah auf und sah zu Kari. Er lächelte sie an. “Irgendwann habe ich festgestellt, dass es nichts bringt, mich verstecken zu wollen. Ich bin so wie ich bin. Ich sehe nunmal nicht aus wie die Japaner normalerweise aussehen. Und es gibt zwei Möglichkeiten… Entweder du rennst weg und versteckst dich… oder du bist du und stehst dazu. Und ich habe mich für die zweite Möglichkeit entschieden. Was sollte ich denn sonst machen? Meine Haare färben? Dunkle Kontaktlinsen tragen? Nein, das wäre ja lächerlich. Und noch dazu … warum sollte ich andere gewinnen lassen? Warum sollte ich mich wegen anderen zurückziehen und mich verstecken wollen?” Takeru griff nach Karis Hand. “Siehst du das nicht auch so Hika?” Er rutschte näher an sie heran und lehnte sich leicht zu ihr, sodass er ihr ganz nahe war. “Findest du nicht auch, dass andere es nicht verdient haben, die Macht über dein Leben zu haben?” Karis Herz schlug heftig in ihrer Brust. Er war ihr so nahe… und noch dazu das was er sagte. Sie konnte ihm nicht antworten, sie brachte kein Wort hervor. Er war einfach zu nahe bei ihr. Takeru spürte, wie sie sich verkrampfte und lehnte sich wieder zurück. Er wollte sie nicht bedrängen. Trotzdem hob er noch eine Hand und strich die Strähne aus ihrem Gesicht zurück. “Merke es dir einfach. Du musst dich nicht verstecken. Du darfst du sein. Es gibt Menschen, die dich mögen. Ich zum Beispiel.” Karis Augen weiteten sich. “Also komm Hika, ich bringe dich noch nach Hause. Oder willst du noch bleiben? Mit lernen sind wir für heute erstmal durch, waren immerhin fast zwei Stunden.” Kari drehte ihren Kopf erstaunt zur Uhr an der Wand. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie die Zeit vergangen war. Sie griff nach ihren Sachen und verstaute sie in ihrem Rucksack. “Du musst mich nicht nach Hause bringen.” entgegnete sie leise. “Ich will es aber. Und du musst gar nicht versuchen mich daran zu hindern, denn ich werde es trotzdem tun.” entgegnete Takeru schmunzelnd und griff nach ihrem Rucksack. “Du kannst es entweder einfach geschehen lassen oder die ganze Zeit über unglücklich darüber sein. Denn ich werde es machen, ob du willst oder nicht.” Kari sah ihn ungläubig an. “Na gut.” murmelte sie dann. “Siehst du? So ist es doch viel einfacher.” Takeru lachte auf und hielt dem Mädchen eine Hand entgegen, damit er ihr aufhelfen konnte. Einen Moment starrte die Braunhaarige nur darauf, dann ergriff sie sie zögernd. Takeru zog sie hoch und legte seine Hand auf ihre Wange. “Du musst dich nicht verstellen Hika. Sei einfach du selbst. Und verstecke dich nicht.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)