Decision of a soul von AkitoNienna ================================================================================ Kapitel 14: Kohaku ------------------ "Wie geht es Rin? Ist sie verletzt? Ich hörte von dem Kampf, doch als ich eintraf war bereits alles vorbei. Was ist geschehen? Wo ist Rin?" Kohaku war völlig durch den Wind, als er Kagome und Inuyasha erblickte. Sie alle hatten sich große Sorgen gemacht, da niemand wusste, was geschehen war. Bis auf die Leichen unzähliger Dämonen und der Verwüstung, die sie hinterlassen hatten, war nichts übrig geblieben. Niemand war mehr da. Kohaku hatte mit dem Schlimmsten gerechnet. Er lief auf die beiden zu und sah sie mit flehendem Blick an: "Bitte sagt mir wie es ihr geht. Ist sie am Leben?" Kagome hielt ihn an den Schultern fest und sagte in einem sehr ruhigen Ton: "Rin geht es gut, sie ist in meiner Zeit, ihr wird nichts geschehen." Ein erleichtertes Seufzten entfuhr Kohaku, er schloss die Augen und seine Anspannung fiel von ihm ab. *Es geht ihr gut. Ich bin so froh.* Auch Sango und Miroku kamen nun zu ihnen gelaufen, Sango schloss Kagome sofort in die Arme und fing an zu weinen: "Was für ein Glück, es geht euch gut, wir hatten solche Angst. Niemand wusste etwas von euch, ihr wart plötzlich einfach fort. Was ist bloß geschehen?" Kagome sah zu Inuyasha, sie wusste gar nicht, wo sie anfangen sollte zu erzählen. "Das werdet ihr uns sowieso nicht glauben." Inuyasha schüttelte den Kopf und stimmte ihr zu. "Wir haben in den Jahren mit Naraku ja wirklich viel erlebt, aber das setzt dem Ganzen die Krone auf." Er sah betrübt zu Boden, als er wieder daran dachte. "Wir werden euch alles erzählen, lasst uns aber erst nach Hause gehen." Gemeinsam gingen sie zu Inuyashas und Kagomes Hütte und ließen sich mit Tee und etwas zu Essen nieder. Auch der Fuchsdämon Shippo war endlich mal wieder im Dorf zu Besuch. Er hatte von der ganzen Sache Wind bekommen und war sofort zu ihnen geeilt. Da saßen sie nun und Kagome begann die Ereignisse der letzten Tage und Wochen zu berichten. Vier Wochen waren sie in der Neuzeit geblieben und nicht von Rins Seite gewichen. Ihr Zustand war noch immer nicht wirklich stabil, doch sie war bei Kagomes Mutter und Souta in guter Gesellschaft. Sie wollten ja auch nicht länger als nötig bleiben und würden schon morgen wieder zu Rin zurückkehren. Alle saßen nun gespannt vor Kagome und lauschten ihren Worten. Sie konnten nicht fassen, was sie erzählte. So viel war geschehen, so Vieles, das man nur schwer glauben konnte. Sesshomaru war schließlich gestorben und wieder auferstanden, doch mit nur einem Teil seiner Seele. Und doch war die erste Frage, die alle fast gleichzeitig stellten - alle bis auf Kohaku - "WAS? Rin ist schwanger? Von Sesshomaru???" Kagome war sehr verdutzt über diese Reaktionen, Inuyasha jedoch musste schmunzeln "Ich konnte es auch nicht glauben, doch sie hat es wirklich geschafft, dass er sein Herz öffnet." Er ließ betrübt den Kopf sinken "Doch nun ist von diesem Sesshomaru nichts mehr übrig." Es schien ihn mehr zu berühren, als er zugeben wollte, dass sein Bruder nun wieder keinerlei Gefühle empfand und sie sich fortan wie früher bekämpfen würden, sobald sie einander trafen. "Gibt es denn keine Möglichkeit, seine Seele wieder zu vereinen? Ich meine, er war doch schon früher in der Lage, Seelen zu befreien. Kann er das nicht wieder tun?" fragte Sango. "Ich glaube nicht, dass er daran interessiert wäre, diese ´Schwäche` wieder zu erlangen. Wenn er nichts mehr fühlt, ist das doch genau das, was er immer wollte. Eine Menschenfrau zu lieben war für ihn sicher eine Last, von der ihn seine Mutter nun befreit hat. Er wird wohl eher dankbar dafür sein." Mirokus Einwand war durchaus berechtigt. Es war genau das, was Sesshomaru immer wollte. "Er könnte es nicht, selbst wenn er wollte. Tenseiga befindet sich nicht länger in seinem Besitz. Er gab es Rin, vor der Schlacht." Warf Inuyasha ein. Alle machten große Augen "Er hat Tenseiga abgelegt???" Kohaku war völlig verblüfft. Das konnte er sich einfach nicht erklären. "Aber er ist der Einzige, der es führen kann! Warum hat er es nicht behalten? Es hätte ihn möglicherweise retten können." Alle sahen verwirrt zu Boden. "Wer weiß schon, was da in ihn gefahren ist. Er wird sicher seine Gründe gehabt haben. Vielleicht wusste er, dass er den Kampf nicht gewinnen würde und es war ihm wichtig, dass sein Kind dieses Schwert erben würde." Kagome sprach damit wohl aus, was alle dachten. "Hmm, du sagst, seine Mutter hat ihn wohl wiederbelebt?" fragte Kohaku, es klang, als wäre ihm gerade ein Licht aufgegangen."Ja, Inuyashas Vater schien sich da sehr sicher zu sein. Ich frage mich nur, wie sie das machen sollte..." Kagome stellte sich diese Frage schon lange. "Inu no Kami, Sesshomarus Mutter ist in Besitz eines Meidosteins. Sie hat damit vor vielen Jahren auch Rins Seele aus der Unterwelt zurück geholt. Das hatte ich schon ganz vergessen. Denkt ihr, Sesshomaru wusste, dass sie ihn wiederbeleben würde?" Alle starrten Kohaku an. "Sie ist wirklich in der Lage, Seelen zurückkehren zu lassen?" Miroku war fasziniert von dieser Vorstellung. Kohaku machte plötzlich große Augen. "Mal angenommen, er wusste, sie würde ihn wiederbeleben, denkt ihr, ihm war klar, dass es seine Seele zerreißen würde?" Darauf entgegnete Inuyasha: "Möglicherweise. Ich frage mich aber noch immer, warum er Tenseiga an Rin weitergegeben hat. Es hat ihn doch schon einmal beschützt, es hätte sein Leben sicher noch einmal retten können." Daraufhin lächelte Kagome "Als er es Rin gab, hatte er diesen Ausdruck in den Augen. Ich glaube, in diesem Moment dachte er nicht an sein eigenes Leben, alles, was in dem Moment zählte war, dass Rin und ihr Kind in Sicherheit sind. Schwer zu glauben, immerhin reden wir über Sesshomaru, doch ich bin überzeugt, dass er es ihr deshalb gab und aus keinem anderen Grund. Eine Art Kurzschlussreaktion. Er wollte sie beschützen, egal zu welchem Preis." Auf Kohakus Gesicht machte sich ein Lächeln breit: "Das glaube ich auch. Vor vielen Jahren, als sie noch ein Kind war, ist er ihr bereits ohne zu zögern in die Unterwelt gefolgt, das hätte schon damals sein Ende sein können. Doch es war ihm egal." Alle waren erstaunt über diese Aussage. "Hmm, wir werden es wohl nie erfahren." Sie verbrachten noch den restlichen Abend zusammen und waren alle sehr froh darüber, einander wieder zu sehen. "Wie wird es nun bei euch weiter gehen? Werdet ihr bei Rin bleiben? Sie wird ja sicherlich eine Weile in der Neuzeit bleiben." Damit stellte Sango die Frage, die ihnen allen auf der Zunge lag. Kagome sah zu ihr und war sehr betrübt darüber, dass es so kommen musste: "Wir werden schon morgen zu ihr zurückkehren. Sie darf auf keinen Fall hier her zurück, jedenfalls nicht, bevor ihr Kind erwachsen ist. Dann wird es selbst entscheiden. Der Brunnen hat sich ihr sowieso verschlossen. Sie kann noch nicht zurück, wer weiß, ob er sich wieder öffnen wird." Kohaku sah sie bestürzt an, ihr Worte versetzten ihm einen Stich ins Herz *Werde ich sie jemals wieder sehen?* Er senkte seinen Blick und seufzte frustriert. Kagome sprach weiter: "Ihr wird einen heftige Geburt bevorstehen, von der Schwangerschaft an sich mal ganz abgesehen. Sie braucht jetzt Ruhe. Wir werden euch aber regelmäßig besuchen und auf dem Laufenden halten, versprochen." Alle waren sehr traurig darüber, dass sie sich in Zukunft kaum noch sehen würden, doch Kohaku traf es am meisten. Rin fehlte ihm schon seit Kaedes Trauerfeier, seine Gefühle für sie hatten sich nicht verändert. Wer konnte schon sagen, ob er sie jemals wieder sehen würde. *Sie tut mir so leid, wann wird sie endlich Frieden finden? Wenn ich ihr nur irgendwie helfen könnte...* Doch er konnte nichts für sie tun. Sie redeten noch sehr lange und es wurde sehr spät, bis sie sich schlafen legten. Am nächsten Morgen würden sie bereits zurückkehren, sie wollten die Zeit mit ihren Freunden noch genießen. Doch ein Schleier von Traurigkeit überschattete die allgemeine Stimmung. Die ganze Situation war einfach nur schwierig. Am nächsten Morgen machten sie sich auf den Weg zurück. Kagome packte noch ein paar Sachen zusammen, die sie mit in die Neuzeit nehmen wollte. Einige Spielsachen für die Kids, ihren Bogen und einige Kleinigkeiten, die Inuyasha als ´Mikokram` bezeichnete. Sie verabschiedeten sich schweren Herzens von allen. Sango und Kagome konnten ihre Tränen nicht zurückhalten. Sie waren wie Schwestern und wussten schließlich nicht, wann sie sich wiedersehen würden. Schweren Herzens ließ sie von Sango ab und wand sich schluchzend an Miroku "Pass ja gut auf sie auf und natürlich auch auf eure Kinder und dich." Miroku entgegnete: "Das werde ich, verlass dich drauf. Und du pass auf Rin auf, sie braucht euch jetzt mehr denn je." Auch Shippo nahm sie in die Arme "Es war so schön, dich mal wieder zu sehen, unglaublich wie groß du geworden bist." Aus dem kleinen Fuchsdämon war mittlerweile ein Mann geworden, er war genauso groß wie Kagome."Wenn ihr wieder kommt, nehme ich euch mit zu meinem Stamm, ihr werdet sie sicher sehr mögen" Kagome lächelte ihn zustimmend an "Ich bin richtig stolz auf dich." Inuyasha, der Abschiede schon immer hasste, nahm Kagomes Hand "Na los, wir sollten wieder zurück." Zuletzt wand sich Kagome an Kohaku "Du fehlst Rin sehr, sie hat viel von dir gesprochen, in den letzten Wochen. Mach dir keine Sorgen, es wird ihr gut gehen und ich bin sicher, dass sie eines Tages zurückkehren wird. Du wirst sie wiedersehen." Sie nahm ihn in den Arm und er sagte leise: "Passt gut auf sie auf...und auf ihr Kind." Somit machten sich Kagome und Inuyasha auf den Weg zum Brunnen und zurück in die Neuzeit. Kohaku schaute zu Boden. Sein Blick veränderte sich und er ballte die Fäuste. Sango bemerkte, dass er innerlich tobte "Ich kenne diesen Blick. Was hast du vor?" Kohaku sah zu ihr und antwortete mit entschlossener Stimme: "Ich werde zu Sesshomaru reisen." Sangos Augen weiteten sich vor Schreck "WAS? Bist du verrückt? Das werde ich auf keinen Fall zulassen!" Auch Miroku schaltete sich ein "Ja, was willst du damit bezwecken? Denkst du etwa, du kannst ihn davon überzeugen, seine Seele wieder zu vervollständigen? Er wird dich vermutlich einfach töten. Möglicherweise erinnert er sich nicht einmal mehr an dich." Sango packte ihren Bruder an den Schultern "Kohaku, er ist nicht mehr der Selbe, Miroku hat recht. So wirst du Rin nicht helfen können, es wird dich dein Leben kosten." Verzweiflung war deutlich in ihrer Stimme zu hören. Doch Kohaku schüttelte bloß den Kopf. "Ihr kennt ihn nicht. Ich habe ihn immer bewundert. Er hat seine Prinzipien und daran hält er fest, er wird mir nichts tun wenn ich unbewaffnet zu ihm gehe. Er wird sicher erfahren wollen, dass er ein Kind bekommen wird. Wenn ich es schaffe, dass er sich zumindest wieder an Rin erinnert, wird das einige Fragen aufwerfen. Er wird es nicht einfach hinnehmen, dass seine Mutter an seinem Gedächtnis rumgespielt hat. Damit darf sie nicht durchkommen." Miroku legte seine Hand auf Sangos Schulter "Er hat recht, das wird ihm nicht gefallen." Doch Sango wollte davon nichts hören "Aber warum musst ausgerechnet du es sein, der es ihm sagt?" "Weil auch ich ihm mein Leben verdanke. Er hat mich damals ebenfalls aus der Unterwelt zurückgeholt. Ich schulde es ihm. Mach dir keine Sorgen, ich kann auf mich aufpassen." Doch Sango machte sich immer Sorgen um ihren kleinen Bruder, das wusste er. Sie würde ihn nicht einfach gehen lassen. Also schlich er sich in der Nacht nach draußen und machte sich auf den Weg zu Sesshomarus Schloss, gefolgt von Kiara. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)