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Decision of a soul

von

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Einsam

Sechs Jahre sind inzwischen vergangen, seit Naraku besiegt wurde. In dieser Zeit passierte viel. Sango und Miroku bekamen bereits ihr drittes Kind. Kohaku trainierte hart, um ein noch besserer Dämonenjäger zu werden und auch Kagome kehrte wieder in diese Zeit zurück, um ihr Leben an Inuyashas Seite zu führen.

Als Naraku besiegt wurde, gab Sesshomaru Rin in Kaedes Obhut. Sie sollte in Sicherheit sein und lernen, wieder unter Menschen zu leben. Sesshomaru war dabei, sich sein Reich aufzubauen und hatte mit vielen mächtigen Dämonen zu kämpfen. Dieser Gefahr wollte er sie nicht länger aussetzen. Er ließ sie im Dorf zurück, damit sie, wenn sie alt genug war, selbst entscheiden konnte, ob sie wieder bei ihm leben wollte oder bei Ihresgleichen. Doch für Rin stand schon damals fest, dass ihr Leben Sesshomaru gehört und sich daran nichts ändern würde. Niemals.
 


 

Rin konnte unbeschwert ihre Kindheit genießen. Das Dorf blieb bis auf vereinzelte, kleinere Angriffe von Dämonen verschont. Inuyasha war überall in der Gegend bekannt und wurde von vielen Dämonen gefürchtet. Außerdem wusste ein jeder, dass Sesshomaru über das Dorf wachte. (obwohl ihn ja nur Rin interessierte) Rin lernte viel über Heilkünste und heilige Gebräuche. Kaede wurde für sie zu einer Art Ersatzmutter - obwohl vielleicht doch eher Ersatzgroßmutter - Mit Sango übte sie sich im Kampf mit dem Schwert und lernte viel über Gifte und andere Methoden, um Dämonen zu bekämpfen. Sie hatte sich fest vorgenommen, nicht mehr hilflos zu sein, wenn Sesshomaru sie eines Tages holen kommt. Sie wollte kein schwaches Kind mehr sein, sondern eine starke Frau. Sie wusste, wie sehr ihr Meister Schwäche verabscheut und da sie kein kleines Kind mehr war, hatte sie immer die Befürchtung, dass seine väterliche Fürsorge immer mehr nachließ, je älter sie wurde. In den letzten drei Jahren bemerkte sie, dass seine Besuche immer seltener wurden. Normalerweise vergingen etwa zwei Wochen bis sie ihren Meister wieder sah, ab und an auch mal ein bis zwei Monate, doch zwischen den letzten Besuchen lag eine sehr viel längere Zeit.

Obwohl Rins Leben im Dorf sehr schön war und sie eigentlich hätte glücklich sein müssen, wurde sie in dieser Zeit von Tag zu Tag trauriger. Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen, doch nach etwa fünf Monaten bemerkten es die Anderen. Doch egal wie viel Mühe sie sich gaben um sie abzulenken, nichts konnte ihren Meister ersetzen.

Sie verstand, dass er wenig Zeit für sie hatte und wie wichtig seine Arbeit war. Sein Diener Jaken empfand die Besuche bei Rin immer als reine Zeitverschwendung und wie so viele Andere verstand er nicht, warum sein Meister ihr so viel Zeit opferte, ihr, die sie nur ein Menschenkind war. Nichts desto trotz wünschte sich Rins noch immer kindliches Herz nichts sehnlicher, als ihn wieder zu sehen und ihm alles zu erzählen, was sie gelernt und erlebt hatte. Sie war immer sehr euphorisch, wenn sie davon berichtete und bereits daran gewöhnt, von Sesshomaru kaum emotionale Regungen zu sehen. Er hatte so gut wie immer diesen kalten, beherrschten, nichtssagenden Blick. Doch ab und an musste er bei all dieser Euphorie schmunzeln, sodass sie ein winziges Lächeln erkennen konnte. Das ließ ihr kleines Herz jedes Mal höher schlagen und sie war glücklich. Doch dieses Gefühl hatte sie nun seit Monaten nicht mehr.
 

Als etwa ein Jahr vergangen war, saßen Kagome, Inuyasha, Sango und ihre Kinder (Inuyasha und Kagome waren mittlerweile auch stolze Eltern eines kleinen Sohns) am Feuer hinter Inuyashas Hütte und ließen den Abend ausklingen. Es war ein schöner Sommerabend und ihre Stimmung war entspannt und ausgeglichen. Rin kam aus dem Wald zurück, der an das Grundstück grenzte. Sie ging seit geraumer Zeit jeden Tag zu dem Platz, an dem sie sich vor etwa einem Jahr von Sesshomaru verabschiedet hatte. Sie setzte sich zu ihnen und starrte mit leerem Blick in die Flammen. Die anderen bemerkten schnell, dass sie wieder in ein tiefes Loch gefallen war. Sie versuchten, sie aufzumuntern und erzählten lustige Geschichten von ihrem Freund Shippo, wie er Inuyasha mit seinen neuen Techniken regelmäßig zum Narren hielt. Doch schon nach kürzester Zeit bemerkten sie, dass es nichts half. ER war der Einzige, der sie jetzt noch zum Lachen bringen konnte. Inuyasha, der sie nicht mehr länger in diesem Zustand sehen wollte, schaltete sich jetzt auch ein: " Willst du auf Ewig Trübsal blasen und auf diesen arroganten, emotionslosen Dämon warten? Was wenn er nicht zu dir zurück kommt? Was wenn er dich vergessen hat? Hör auf dein Leben nach ihm zu richten und versuche ohne ihn glücklich zu werden." Bei der Vorstellung, er könnte sie vergessen haben, schossen Rin die Tränen in die Augen. Kagome bemerkte das sofort und fuhr Inuyasha an "Mach Platz!" Dieser knallte mit voller Wucht auf den Boden. " Ich sage nur, was wir alle denken. Er lässt sie einfach hier, ohne einmal nach ihr zu sehen. Er sollte wissen wie viel er ihr bedeutet. Er ist es nicht wert, so von ihr verehrt zu werden." schnaubte er, während er so da lag. Er stand wieder auf und setzte nach: "Ich kann sowieso nicht verstehen, wie man diesen überheblichen Arsch so verehren kann"

Dass Inuyasha und sein Bruder sich nicht besonders nah standen, war jedem klar, aber dass er, nach allem was passiert war, so abwertend über ihn sprach wunderte die Anderen etwas. Er war wohl wirklich sehr wütend auf ihn. Die kleine Rin war allen sehr ans Herz gewachsen und das war wohl Inuyashas Art es zu zeigen. Rin sah ihn entgeistert an. Nie hatte es jemand gewagt, so über ihren Meister zu reden. Inuyasha hoffte wohl, er könne ihr den Gedanken ausreden, ihr Leben an seiner Seite zu führen und sagte schließlich: "Er wird dich früher oder später vergessen. Das einzige, woran Sesshomaru wirklich etwas liegt, ist seine Macht zu mehren. Sieh es ein, Rin." Bei diesen Worten fing Rin an zu weinen. Sie konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten.

"Deine Wort verletzten Rin sehr, merkst du das nicht, Inuyasha?"

Erschrocken sprang er auf, als ihm klar wurde, woher diese Stimme kam. Rin, Kagome und Sango erschraken ebenfalls und schauten zu Inuyasha. Rin verlor sämtliche Gesichtszüge, als sie erblickte, wer plötzlich hinter ihm stand...Der einzige, den sie nun sehen wollte.
 

Inuyasha war natürlich sofort empört. Was fiel Sesshomaru ein sich so anzuschleichen und ihn dann auch noch zu beschuldigen?

"Meine Worte verletzten Rin??Ich bin nicht derjenige, wegen dem sie das letzte Jahr am Boden zerstört war. Du hättest ihr ruhig sagen können, dass du solange nicht kommst. Wo zur Hölle warst du??" Inuyasha tobte."Das geht dich nichts an." entgegnete Sesshoumaru mit seiner gewohnt kalten Stimme."Ist dir eigentlich klar, wie schwer es ist Rin aufzuheitern? Und das auch noch wegen dir? Du hättest doch wenigstens mal einen Boten schicken können oder irgendwas anderes...."Inuyasha schimpfte weiter und man konnte deutlich sehen, wie Sesshomaru immer wütender wurde. Ihm war nicht klar, dass Rin so leiden würde, nur weil er nicht da war. Während Inuyasha sich aufregte und Sesshomaru kurz vorm explodieren war, stand Rin plötzlich auf und ging auf sie zu. Kagome versuchte sie zurückzuhalten, da die Streitereien zwischen den beiden sehr schnell eskalieren konnten. Doch das war ihr egal. In diesem Moment war ihr alles egal. Er war wieder da. Er war wirklich wieder da. Sie ging auf ihn zu und ohne darüber nachzudenken, ob sie es durfte, schlang sie ihre Arme um seinen Oberkörper und drückte ihr Gesicht auf seine Brust. Noch nie zuvor hatte sie ihn umarmt, doch sie freute sich so sehr, dass ihr auch das egal war. Tränen liefen ihre Wangen hinunter. Inuyasha hörte sofort auf zu toben und sowohl er als auch Kagome und Sango sahen Rin mit verdutzten Gesichtern an. Auch Sesshomarus Gesichtsausdruck veränderte sich. Als er realisierte, was da gerade passierte, waren sämtliche Aggressionen, sämtliche Wut, die er gegenüber seinem Bruder empfand wie weggeblasen. Er sah runter zu Rin. Im ersten Moment wusste er nicht, wie er reagieren sollte. Bei keinem anderen Menschen würde er das tolerieren. Doch es war Rin. Er konnte spüren, dass sie wirklich fertig war und legte seinen Arm um sie. Rin konnte nicht fassen, dass er das tat und weinte noch mehr, allerdings waren das nun Freudentränen. Sesshomaru war verwirrt darüber. Er hob mit seiner freien Hand ihr Kinn an, sodass sie ihn ansehen musste. Sie strahlte ihn mit einer Freude in den verheulten Augen an, wie er sie noch nie zuvor gesehen hatte. Sogar er musste bei diesem Anblick für eine Sekunde lächeln. Er strich ihr die Tränen von den Wangen und sagte: "Rin, hör auf zu weinen" und endlich beruhigte sie sich wieder.

Die Anderen betrachteten das Ganze. Inuyasha fing wieder an zu nörgeln: "Was denn? Er braucht nur zu sagen ´Hör auf zu weinen` und schon ist wieder allen gut??" Darauf folgte sofort ein "Mach Platz!" und er lag wieder am Boden. Kagome und Sango entschlossen sich, die beiden allein zu lassen. Sango nahm die Kinder mit und Kagome zog Inuyasha hinter sich her. So konnte Rin das Wiedersehen mit ihrem Meister in Ruhe genießen.
 

Sesshomaru blieb einige Tage in der Nähe des Dorfs und verbrachte viel Zeit mit der nicht mehr ganz so kleinen Rin. Sie war immerhin schon 15 und fing langsam an, immer fraulicher zu werden. Im letzten Jahr war sie ein gutes Stück gewachsen und ihr Haar reichte mittlerweile fast bis zu ihrem Po. Sie erzählte ihm alles was sie in dem Jahr erlebt und gelernt hatte, wie sich ihr Kampfstil verbessert hatte. Sesshomaru hörte ihr zu und wunderte sich über sich selbst, dass es ihn tatsächlich interessierte. Er war sogar ein wenig stolz auf sie. Rin wunderte sich sehr darüber, dass er solange blieb, es waren nun schon vier Tage. Sie genoss diese Zeit in vollen Zügen. Jeden einzelnen Moment. Auch er bemerkte, dass ihm die Anwesenheit von Rin gefehlt hat. Das verwirrte ihn etwas. Er konnte sich noch nie erklären, warum er sie, einen Menschen, so gerne um sich hatte und warum sie ihm so wichtig war. In diesen vier Tagen dachte er viel über Rin nach. Welchen Platz würde sie in seinem Leben einnehmen? Sie war schließlich immer noch nur ein sterblicher Mensch und er ein unsterblicher Dämon von sehr großer Macht. Kann sie überhaupt an seiner Seite bleiben? Sesshomaru hatte mit vielen mächtigen Dämonen zu tun und fast keiner von ihnen tolerierte schwache Menschen. Das Beste für Rin wäre, sie würde unter Menschen bleiben, eine Familie gründen und glücklich werden. Er wollte immer nur das Beste für sie. Ihm war klar, dass sie ihm, wenn er sie fragen würde, überallhin folgen würde.

Ihm gingen in diesen Tagen viele Dinge durch den Kopf aber am meisten dachte er über Rin nach. Kurz kam ihm der Gedanke, dass sie nicht mehr lange als Kind angesehen werden konnte, sie wurde langsam zur Frau. Sesshomaru empfand noch nie so viel für ein weibliches Wesen wie für Rin. Was, wenn er die Schwäche seines Vaters geerbt hat? Was, wenn er romantische Gefühlte für sie entwickelt? Konnte er so etwas überhaupt fühlen? Schnell verbannte er diesen Gedanken aus seinem Kopf. Sie ist doch nur ein Mensch, als ob er so etwas für einen Menschen empfinden könnte. An diesem Abend traf er eine Entscheidung.

Am nächsten Morgen holte er Rin recht früh an Kaedes Hütte ab und ging mit ihr zu der Stelle, an der er sich auch das letzte Mal von ihr verabschiedet hatte. Rin ahnte was er vorhatte, als sie der Stelle näher kamen. Sesshomaru blieb stehen. Noch bevor er etwas sagen konnte fiel Rin auf die Knie und er konnte schon riechen, dass sie weinte. "Lasst mich bitte nicht wieder allein. Ich will nicht wieder von euch getrennt sein, bitte Meister Sesshomaru". Sie hatte eine solche Traurigkeit in der Stimme, dass es Sesshomaru einen Stich ins Herz versetzte, was ihm gar nicht gefiel *Sie ist mir schon viel zu nahe* dachte er sich. "Rin" er versuchte sie zu beruhigen, kam aber nicht weit. "Bitte Meister, lasst mich nicht zurück" flehte sie. "Rin" sagte er nochmal in einem etwas ernsteren Ton. Sie wusste, dass es zwecklos war, weiter zu betteln und war ruhig. "Du bist noch zu schwach um mich zu begleiten" Rin stutzte. Sie wusste, dass er recht hatte, aber wollte es nicht hören. "Bleib hier bei den anderen, lerne und werde stärker. Dann werde ich eines Tages zurückkehren und dich mitnehmen, wenn du es immer noch willst."

Rin konnte es nicht glauben. Er ließ sie schon wieder allein. Sie hatte ihn doch gerade erst wieder. Sie stand auf und ging auf ihn zu. Er stand mit dem Rücken zu ihr. Er wusste, sie würde bitterlich weinen und das konnte er noch nie sehen. Da sie Angst davor hatte, dies wäre das letzte Mal, dass sie ihn sehen würde, umarmte sie ihn von hinten. Er legte zum Abschied seine Hände auf ihre. Er wusste, wie schmerzhaft das für sie war. So verweilten sie für kurze Zeit und für Rin stand die Welt still.

Plötzlich löste er sich auf ihrer Umklammerung und verschwand innerhalb von Sekunden, wie er es immer tat. Rin blieb alleine zurück und starrte mit leerem Blick gen Himmel.



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