La nuit étoilée von Myralisia ================================================================================ Kapitel 2: 2 - Confusion ------------------------ Confusion (fr. Verlegenheit, Durcheinander, Unklarheit) „Oooh, Marinette!“, Alya kam freudig um die Ecke und schlitterte mehr oder weniger in den Klassenraum zu ihrem Sitzplatz, „hast du den Kampf gesehen? Es war einfach unglaublich, wie Ladybug in letzter Sekunde den Fiesling aufhalten konnte. Ich dachte schon, es wäre mit Paris vorbei, aber sie hatte natürlich noch ein Ass im Ärmel!“ Alya poste heldenhaft, um Ladybug zu imitieren, die Hände erhoben und einen siegessicheren Blick auf dem Gesicht. Marinette schaute sich das Schauspiel amüsiert an, wie eigentlich jedes Mal, nachdem sie als Ladybug Paris rettete. Und ihre Freundin war stets bestens über die Geschehnisse informiert. Alyas triumphierendes Lächeln ging in eine besorgte Miene um, als sie sich zu Marinette beugte. „Alles in Ordnung? Du siehst aus, als hättest du kaum ein Auge zumachen können.“ „Sowas in der Art…“, lächelte Marinette verlegen und zuckte mit den Schultern. Bevor Alya weiter nachhaken konnte, kam auch schon ihre Lehrerin ins Klassenzimmer und bedeutete allen, sich zu setzen. Es waren noch die Auswirkungen von dem Kampf gestern, die sie so ausgelaugt hatten. Alya hatte nicht ganz unrecht damit, dass der Ausgang des Kampfes knapp aussah. Es war in der Tat ein sehr mühsamer Sieg. Cat Noir und sie hatten bisher noch nie solch große Schwierigkeiten gehabt einen Akuma zu besiegen. Was Marinette allerdings weitaus mehr beunruhigte, war, dass sie sich nicht daran erinnern konnte, wie sie nach Hause kam. Es war wie eine Lücke in ihrem Gedächtnis. Selbst Tikki wusste nichts darüber. Aber egal wie sehr die beiden es versuchten, sie kamen zu keinem Ergebnis. Das verunsicherte Marinette nur noch mehr. Sie seufzte kurz und schlug das Buch auf, in dem sie gerade in der Schule arbeiteten. Sie stützte ihr Kinn auf ihre Handfläche und sah nachdenklich nach draußen. Im Hintergrund wurde die Stimme ihrer Lehrerin immer dumpfer, die etwas an die Tafel schrieb. Regen plätscherte mit großen Tropfen gegen die Scheiben und verwandelten Paris in ein nasses Grau. Als die Schulglocke ertönte, packte Marinette ihre Sachen ein und ging zum Ausgang. Es war alles eher die Routine, die sie von der Schulbank auf dem Weg nach Hause führten. Sie zermarterte sich eher den Kopf über das „Wie?“, wobei sie zu keinem richtigen Ergebnis kam. Es blieb ihr also scheinbar keine Wahl, als Cat Noir beim nächsten Aufeinandertreffen damit zu konfrontieren. Er war ja bei ihr gewesen. Er müsste also mehr darüber wissen, oder? „…te?“ „…Mari-?“ Sie schreckte auf und zog unbewusst schützend ihre Arme vor sich. Mit großen Augen starrte sie die Person vor sich an. Als würde sie sich die Kopfhörer abnehmen, so gelangten alle Geräusche der Umgebung wieder an ihre Ohren. Der starke Regen, der auf die Steine vor der Schule plätscherte, die Autos, die im Verkehr ab und zu hupten, das Geplärre der Schüler, die in den Gängen waren und… Adrien, der vor ihr stand und sie angesprochen hatte. Was hatte er gesagt? Mittlerweile stand er mit einer eher fragenden Miene da, als seine noch leicht winkende Hand, mit der er ihr offensichtlich versucht hatte, sie wieder in den Alltag zurück zu holen, an seine Seite sank. „A…A…Adrien?“, sie fiel sofort in Verlegenheit und fasste sich an den Hinterkopf, während sie versuchte ihre Unsicherheit weg zu kichern. Natürlich nahm das wieder einen katastrophalen Verlauf und Ayla war auch nicht in der Nähe, um ihr aus der Patsche zu helfen. „Hier…“, Adrien kramte in seiner Tasche und holte dann ein Heft heraus, dass er ihr reichte, „du sahst heute so abwesend aus. Damit solltest du die Themen aufholen können, die wir heute im Unterricht besprochen haben.“ Marinette war zu perplex, um irgendetwas zu sagen. Erst als Adrien ihr zu lächelte, taute sie auf. „… Heft! Äh…“, sie fasste sich an die Stirn, " Danke.“ Sie wollte gerade nach dem Heft greifen, als ihre Finger gegen seine stießen und sie vor Schreck ihre Hand zurück zog. Mit einem Flattern fiel das Heft auf den Boden. „Ah…!“ fiepste sie und wollte sich gerade nach dem Heft beugen. Allerdings hatte Adrien genau das gleiche vorgehabt, so dass ihre Köpfe aufeinander prallten. Mit vor Schmerz verzogener Miene trennten sie sich voneinander und lächelten beide etwas verlegen. „Hier…“, Adrien hatte das Heft aufgehoben und bot es ihr erneut an, „ist wirklich alles in Ordnung?“ Der Kopfstoß hatte etwas Gutes. Marinette war in ihrem Gefühlschaos etwas runter gekommen und nahm das Heft dankend an sich. „Nein… Äh, ja doch…“, stammelte sie, „so halb.“ Bevor Adrien noch etwas zu ihr sagen konnte, winkte sie ihm zu und verschwand nach draußen in den warmen Regen. „Ach, Marinette…“, Alya kicherte ihr von der anderen Seite ihres Telefonats entgegen. Marinette schmollte Alya durch ihre Handykamera an. Kurz darauf hob ihre Freundin den Finger mahnend: „Das muss sich bessern. Es kann doch nicht immer im Chaos versinken, wenn du mit ihm alleine bist!“ „Ich weiß…“, Marinette ließ sich verzweifelt ins Kissen sinken, während sie ihr Telefon vor sich hielt, auf dessen Bildschirm Alya zu ihr sprach. „Du warst heute aber auch ziemlich neben dir“, sagte Alya besorgt. Was sollte sie ihr schon sagen? Sie durfte ihre identität als Ladybug nicht ans Licht kommen lassen. „Ich habe einfach nur schlecht geschlafen“, tat Marinette damit die Sache zur Seite und seufzte, „leider erledigen sich die Hausaufgaben nicht von selbst.“ Ihr Blick wanderte in Richtung ihres Schreibtisches. Damit verabschiedeten sich die beiden voneinander und Marinette setzte sich auf ihren Stuhl. Sie quiekte vergnügt, als sie Adriens Heft aus ihrer Tasche herausholte. Doch das hielt nur kurz an, denn die peinliche Situation, als sie sein Heft mehr oder weniger erhielt, stieg ihr in den Kopf. Sie seufzte. „Marinette! Und das gerade bei Adrien…“, stammelte sie kläglich zu sich selber. Innerlich hoffte sie, dass er jetzt nicht einen noch schlechteren Eindruck von ihr hatte. Immerhin waren da doch sicher auch mal normale Situationen… Oder? Aber eines stand fest. Sie musste Cat Noir damit konfrontieren, was an dem Abend geschehen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)