Große Brüder, kleine Brüder von mangacrack (Verwandte kann man sich nicht aussuchen) ================================================================================ Kapitel 1: Rückkehr in den Westen --------------------------------- Titel: Große Brüder, kleine Brüder Untertitel: Verwandte kann man sich nicht aussuchen Genre: Action, Abenteuer Warning: OC, leichtes Alternatives Universum, emotionaler Sesshomaru Inhalt: Wenn ein neuer Youkai auftaucht, Sesshomaru deswegen ausrastet, InuYasha aus dem Staunen nicht mehr herauskommt und das Chaos wieder einmal perfekt ist. Kommentar: Viel werde ich nicht über die Fanfiction verraten, aber ich möchte nur anmerken, dass man den Manga zumindest bis Band 52 gelesen haben sollte. Wenn nicht warne ich vor Spoilern! Und vor meiner langsamen Arbeitsweise, aber ich werde mich bemühen regelmäßig zu updaten. Viel Spaß beim Lesen mangacrack xXx ::Kapitel 1 - Rückkehr in den Westen:: Ein Youkai wanderte gemächlichen Schrittes durch die Wälder. Nichts trieb ihn und nirgendwo wurde er erwartet. Kaum einer wusste, dass es ihn gab. Die schwächlichen Dämonen nahmen einen anderen Weg, wenn sie ihn von Weitem sahen und auch sonst keiner wagte es, sich ihm in den Weg zu stellen. Der Youkai war von hoch gewachsener Gestalt, die langen Strähnen, die ihm normalerweise ins Gesicht hängen würden, hatte er zurück gebunden. Ansonsten fiel das lange Haar auf den Rücken hinab und wehte im Wind, der sanft durch die Bäume blies. Der Youkai hob für einen Moment den Kopf um zu riechen, was der Wind ihm Neues brachte. Leicht verstimmt blickte er dann darauf in Richtung Westen. Da wurde gekämpft. Große Mengen an Youki wurden freigesetzt und sein Gespür sagte ihm, dass das nichts Gutes war. Er lenkte seinen Pfad Richtung Westen und beschleunigte seinen Schritt, als er weitere Gerüche wahrnahm. Darunter auch der Geruch von Blut. Niemand hielt ihn auf als er eine Weile später die Grenze zum Westreich überschritt. Auf einer Bergkuppe blieb er schließlich wieder stehen. „Ich habe mich also nicht geirrt!“, murmelte der Youkai vor sich ihn, als er in die Ferne blickte. „Sesshomaru, du hast in deiner Aufgabe versagt. Mit dir bin ich nicht zufrieden!“ Der Youkai blieb noch lange Zeit da oben stehen, um in den Himmel zu starren. Vieles beschäftigte ihn. Lange war er fort gewesen und nun würde er sehen müssen, was in seiner Abwesenheit alles geschehen war. Sein Aussehen glich dem von InuYasha und Sesshomaru. Das weiße Haar, die Streifen auf den Wangen und ein Schwert auf dem Rücken. „Myoga!“, rief der Youkai. Der Flohgeist kam aus dem Schulterfell des Youkais gekrochen und wartete ab, was sein Herr zu sagen hatte. „Ja, Meister?“ „Ist es wirklich wahr, was du mir erzählst? Sesshomaru und InuYasha bekriegen sich bis auf ihr Blut?“ Es gefiel Myoga nicht die beiden Prinzen des Westens so ans Messer zu liefern, aber er hatte den Herrn ja schließlich zu Hilfe geholt, weil er selbst nicht mehr weiter wusste. „Ja, mein Herr. Sesshomaru-sama hat mehrmals versucht InuYasha-sama umzubringen. Allerdings ist dieser auch dafür verantwortlich, dass nun Sesshomaru-sama der linke Arm fehlt.“ „Aber er will Tessaiga für sich?“, fragte der Youkai nach mit einem so ruhigen Gesichtsausdruck, der Myoga Angst machte. „Äh, ja Herr. Das ist so. Er ist wohl nicht damit zufrieden, dass ihm nur Tensaiga vermacht wurde!“ „Dummkopf!“, entfuhr es dem weißhaarigen Youkai. „Herr? Was habe ich…?“, versuchte Myoga sich zu entschuldigen. „Nicht du. Sesshomaru!“, regte der Youkai sich auf. „Eine Schande. Er weiß wahrscheinlich genauso wenig über Tensaigas wahre Macht Bescheid wie InuYasha über Tessaigas. Es ist ein Wunder, dass sie es überhaupt geschafft haben, Sou‘unga zu versiegeln.“ „Sie können ihren Stolz nicht überwinden, Herr“, versuchte Myoga die Prinzen des Westens zu verteidigen. „Sie hatten nur wenig Anleitung in den letzten Jahrhunderten. Ihr könnt ihnen nichts vorwerfen, sie wissen es nicht besser!“ Der Youkai schwieg einen Moment und wurde sich bewusst, dass er hätte vielleicht doch besser nicht gehen und den Westen einfach so zurück lassen sollen, doch dafür war es jetzt zu spät. Er musste die Konsequenzen tragen, deren Ursache bei ihm selbst lag. Ob Sesshomaru sich überhaupt an ihn erinnern wollte? Sie hatten sich sehr lange nicht gesehen und es war viel passiert. InuYasha wusste wahrscheinlich noch nicht einmal von seiner Existenz, wenn die Lage so betrachtete. Aber woher auch? Sesshomaru würde es ihm bestimmt nicht erzählen. „Komm Myoga“, meinte nun der Youkai schon fast überschwänglich. „Ja, Herr?“, fragte der Flohgeist vorsichtig. Er wusste immer nicht genau, wie er auf die Stimmungsschwankungen seines Herrn reagieren sollte, nicht wissend, ob sich dessen Laune auf seinen Diener oder auf jemand anderes bezog. „Wir werden meinen kleinen Brüdern mal einen Besuch abstatten!“ „Herr, meint ihr das etwa Ernst?“, wollte Myoga einwenden, doch der weißhaarige Youkai mit dem weißen Schulterfell über seinen Schultern und den beiden blauen Streifen auf seinen Wangen und mit Sou‘unga auf dem Rücken, hatte sich schon in die Luft erhoben und schwebte in die Richtung, in der er InuYasha und Sesshomaru witterte. Die ahnten noch nichts von ihrem Glück bald Besuch zu bekommen. Myoga hingegen betete zu allen Göttern, die er kannte und bat im Stillen seinem verstorbenen Herrn um Vergebung. Es würde sich noch herausstellen, ob er das Richtige getan hatte. Kapitel 2: Was es heißt ein Mensch zu sein ------------------------------------------ Kommentar: In der Tat ist es nicht der Inu no Taishou, der in den Westen zurück kehrt. In diesem Kapitel erwartet euch der Einstieg zu InuYashas Situation. Für die tagelange Wartezeit möchte ich mich entschuldigen, aber ich bin eine langsame Schreiberin und daher könnte das öfter vorkommen. Allerdings heißt eine Schaffenspause noch lange nicht, dass ich die Fanfiction abgebrochen habe. mangacrack ::Kapitel 2 – Was heißt ein Mensch zu sein:: InuYasha fluchte. Die Wunden brannten und sein Körper fühlte sich taub an. Sango hatte gerade seinen Wunden auf dem Rücken versorgt, während er mit freien Oberkörper über den letzten Ereignissen brütete. Er hatte Mal wieder mit seinem Bruder Sesshomaru gekämpft, obwohl man diesen Kampf eher als Prügelei bezeichnen müsste. Sie hatten einfach nur wild aufeinander eingedroschen und nicht wirklich versucht den Anderen mit einem einfachen Plan oder einem gezielten Schlag außer Gefecht zu setzten. Aber er war so wütend gewesen! Sesshomaru tauchte immer wieder auf, angeblich um Tessaiga zu stehlen, aber das Einzige, was er wirklich tat war, ihn zu beschimpfen, mit ihm zu kämpfen und sich dann anschließend davon zu machen. Und nicht nur das versetzte InuYasha in Rage. Auch die Tatsache, dass er es nie schaffte gegen seinen Halbbruder zu gewinnen, verärgerte ihn maßlos. Er hatte bisher noch jeden besiegt, der ihn bedroht hatte, doch bei Sesshomaru schaffte er es einfach nicht. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was passieren würde, wenn seinem Bruder es einfallen würde, sich endgültig der Existenz seines Halbbruders zu entledigen. InuYasha hasste den Gedanken der Gnade und der Laune seines Halbbruder ausgeliefert zu sein. Warum sonst wohl hatte dieser ihn so lange am Leben gelassen? Schon als Kind hätte dieser ihn töten können, doch da war es Sesshomaru wohl zu mühsam gewesen sich um ein einfaches Hanyou Kind zu scheren. Der Hundeyoukai hatte wohl erwartet, dass er nicht stark genug wäre, um die ersten Jahre seines Lebens alleine zu überstehen. Ha! Da hatte Sesshomaru ihn wohl unterschätzt und wollte nun seinen Fehler berichtigen. InuYasha richtete sich auf und ging hinüber zu dem nahe gelegenen Bach, dessen frischen klares Wasser bald in den größeren Fluss münden würde, der am Dorf vorbei floss. Er hockte sich an das Ufer und machte seinen Oberkörper vollständig frei. Dann riss er sich einen einfachen Fetzen aus seiner Kleidung und tunkte diesen ins Wasser, um damit seine Wunden auszuwaschen. Er tat es vorsichtig und mit bedacht. Er wollte nicht, dass Schmutz in die Wunde gelangte und sich womöglich entzündete. Zwar war er ein Hanyou und seine Selbstheilungskräfte überstiegen die Vorstellungen der Menschen bei Weitem, doch in wenigen Tagen war Neumond und die Wunden, die Sesshomaru ihm zugefügt hatte, waren tief. Bis Neumond würden sie sicherlich nicht alle verheilt sein und wenn er zu einem Menschen wurde, dann durfte er sich eine entzündete Wunde nicht leisten. InuYasha sah sich nach einer Weile am Ufer um und entdeckte ein Kraut, dass zwischen ein paar Steinen wuchs. Sofort rupfte er ein paar Blätter ab und legte diese auf seine Wunden. Zu schade, dass Kagome jetzt nicht hier war, dachte sich InuYasha. Ihre Medizin aus der anderen Zeit war immer sehr nützlich. Doch Kagome hatte ihn gebeten, dass sie eine Weile zurückkehren konnte um zu lernen und ihr ursprüngliches Leben zumindest für eine Weile zu leben. Eigentlich hatte InuYasha etwas dagegen einwenden wollen, doch Kagome hatte erzählt, dass man in ihrer Zeit langsam misstrauisch wurde, wohin sie ständig verschwand und dass man die Erzählungen, sie wäre krank, ihr nicht mehr so recht abgekauft wurden. Brummelnd hatte InuYasha eingewilligt. Das Letzte, dass er wollte, dass man Kagomes geistige Gesundheit anzweifelte, denn wer konnte schon in den modernen Ära durch die Zeit reisen. Nein, es war InuYasha lieber, wenn kein weiterer Mensch aus Kagomes Zeit von dem Brunnen erfuhr. Es knackte hinter InuYasha und dieser fuhr sofort herum. Die Klaue zum Angriff erhoben. Doch er erblickte nur ein kleines Tier, dass ihn verängstigt anstarrte. InuYasha schnaubte verächtlich und tötete es mit einem Hieb. Das würde ein guter Abendessen für Sango, Miroku und Shippou angeben. Wobei InuYasha bezweifelte, das Miroku viel Essen würde. Bei dem letzten Angriff eines Dämons, der sich über das Dorf her machen wollte, wurde er vergiftet, da er etwas von dem giftigen Atem des Dämons abbekommen hatte. Er selbst hatte den Dämon innerhalb von wenigen Minuten erledigen können, doch es hatte InuYasha wieder einmal gezeigt, wie schwach Menschen doch sein konnten und wie lange es brauchte, bis sie sich von ihren Verletzungen erholten. Als er fertig damit war seine Wunden auszuwaschen, stand InuYasha auf und zog sich wieder an. Er hob die erlegte Beute auf, die er ins Gras hatte fallen lassen und ging gemächlich in die Richtung, wo das Dorf lag. Er wollte sich nicht beeilen, denn auch wenn er jetzt schon öfter da gewesen war, so sahen in die Bewohner immer noch seltsam an, wenn sie ihn sahen. Er konnte ihre Angst und ihr Misstrauen wittern. Auch wenn sie es nicht mehr offen zeigten, seit er mit den Anderen ab und zu im Dorf lebte, so würden sie ihn sicherlich sofort verjagen, würde er alleine sein. Dabei legte er selbst gar nicht mal gesteigerten Wert auf die Gesellschaft von Menschen. Alles, was er brauchte, fand er im Wald und der Gestank, der von den ungewaschenen Körpern der Menschen ausging, war meist einfach nur ekelhaft und beleidigend für seine Nase. InuYasha rümpfte eben diese, als er schon von Weitem den Geruch von Kot und Mist wahrnehmen konnte. Zudem das verfaulte Holz und die ganzen Krankheiten, die die Menschen mit sich herumschleppten. Noch weitere verächtliche Gedanken mit sich herumschleppend, die die Menschen betrafen, ging InuYasha weiter und erreichte bald die Hütte, in der sich Miroku, Sango und Shippou aufhalten sollten, denn es war schon später Abend. Umso erstaunter war er, als er sie leer vorfand. InuYasha verfolgte der Spur, die ihr Geruch hinterlassen hatte und entdeckte sie auf dem Festplatz unter vielen weiteren Menschen des Dorfes. Scheinbar hatten sich alle versammelt und saßen um ein riesiges Lagerfeuer herum. Sie lachten, tanzten und aßen in fröhlichem Übermut. InuYasha betrachtete das rege Treiben eine Weile stumm, während die Sonne unterging und die Schatten der Flammen anfingen an, sich in seinen Augen widerzuspiegeln. InuYasha sah kurz auf das Tier, dass er erlegt hatte und bedauerte kurz, dass er es womöglich umsonst getötet hatte. Die Anderen würden es heute nicht mehr brauchen und morgen würde der Kadaver bereits stinken. Sich umdrehend verschwand InuYasha wieder im Wald. Er atmete die kühle Nachtluft ein, seine Atemwege von der Asche und dem Staub befreiend. Auf einem Ast hoch oben in einem Baum, wo ihm keiner sehen konnte, machte er es sich dann gemütlich und betrachtete ein wenig nachdenklich den Himmel, der immer dunkler wurde. Er musste zugeben, dass er so etwas wie Neid empfand. Er bewunderte Sango, Miroku und Shippou dafür, dass diese sich einfach so in das Dorf eingliedern und diese als ihre Familie betrachten konnten. Denn alle drei waren mehr oder weniger Waisen, genau wie er selbst. Doch anders als bei ihnen waren seine Eltern schon lange tot. Auch machte ihm das Alleinsein weniger aus, als es einem Menschen etwas ausmachen würde. Menschen brauchten Nähe, Wärme und Zusammengehörigkeit. Er hatte gelernt, dass es so etwas für ihn nicht gab, denn Menschen waren vergänglich. Sterblich. Und Youkai gaben sich nicht mit ihm ab. Einen Menschen hätte diese Abgeschiedenheit vielleicht verrückt gemacht, dachte sich der Halbdämon, aber war ja gut zehn mal so alt wie Miroku und Sango. Shippou war zwar schon 50 Jahre alt, aber noch Kind. Er hatte nicht die nötige Erfahrung um die Bedeutung dieser Zeitspanne zu begreifen, die er schon hinter sich hatte. InuYasha zwang sich nicht daran zu denken, wie ungewiss die Zukunft doch für ihn aussah und machte sich daran, dass erlegte Tier zu essen. Er hatte zwar keinen großen Hunger, doch einmal wollte er Leben nicht sinnlos verschwenden und andererseits war es ein Reflex vorhandenes Essen nicht wegzuwerfen, etwas er sich vor langen Jahrzehnten angeeignet hatte, als er Abends noch nicht wusste, ob er am nächsten Tag überhaupt etwas zu Essen bekommen würde. Es dauerte eine Weile bis er das rohe Fleisch verschlungen hatte und als er fertig war, warf der Halbdämon die Reste im hohen Bogen in Wald hinein. Ein Assfresser würde sich daran gütlich tun. Erst dann merkte er, wie schwer es ihm viel wach zu bleiben. InuYasha versuchte den Schlafdrang zu unterdrücken, doch der Kampf mit Sesshomaru hatte ihn ermüdet und seine Selbstheilungskräfte forderten, dass er sich zur Ruhe begab. Noch einmal versicherte sich InuYasha, dass der Platz halbwegs sicher war und schloss seine Augen. Von irgendwoher meinte er noch einen fremden Geruch wahrzunehmen, doch er war zu rasch eingeschlafen, als das er sich noch großartig darum kümmern konnte. Tief schlafend bemerkte er deswegen auch nicht, wie eine große Gestalt vor ihm auf dem Ast landete, ihn hoch hob und mit Inuyasha in der Nacht verschwand. Der fremde Youkai ließ nicht eine Spur von sich oder InuYasha zurück, sondern drückte den Halbdämon nur etwas dichter an sich, als ein kalter Windzug kam. InuYasha schützend auf seinen Armen, flog der fremde Youkai durch den Himmel in weiter nach Westen ohne zurückzublicken. Er war nur froh, dass InuYasha nicht bemerkt hatte, dass er beobachtet worden war oder dass das Tier zuvor ein starkes Schlafkraut gefressen hatte, dass dafür verantwortlich war, dass der Halbdämon so schnell eingeschlafen war. Magie wäre die andere Möglichkeit gewesen, aber er griff lieber auf die Gegebenheiten der Natur zurück. Bei Magie konnte zu viel schief gehen. Ungestört und mit einem jungen Hanyou im Arm, den er schützend in sein Schulterfell gedrückt hatte, flog der fremde ältere Bruder durch die Nacht. Kapitel 3: Alte Ärgernisse -------------------------- Kommentar: Ich möchte diese Fanfiction möglichst ohne den ganzen Rummel mit Kagome, Miroku und den anderen Anhängseln gestalten. Und ich habe InuYasha im letzten Kapitel nicht als 'unterlegen' darstellen wollen. Nur distanziert von menschlichen Vorgängen. Wem es im ersten Kapitel aufgefallen ist: für Sou'ungas Dasein gibt es einen Grund. Mehr wird nicht verraten. mangacrack ::Kapitel 3 – Alte Ärgernisse:: Es lag ein seltsamer Geruch in der Luft als Sesshomaru am nächsten Morgen aus einem Schlaf ähnlichen Zustand erwachte und sich umsah. Es wusste natürlich keiner, dass auch er so etwas wie Schlaf brauchte. Also sollte es auch so bleiben, aber er fragte sich wie Menschen so dumm sein konnten anzunehmen, dass ein Wesen sein ganzes Leben ohne Schlaf und Nahrung auskam. Fakt war zwar, dass er nicht so viel davon brauchte, aber er kam nicht gänzlich ohne aus. Er stand leise auf und seine Kleidung raschelte etwas. Rin und Jaken schliefen noch. Sesshomaru war froh darüber, denn sein Stolz verbot es ihm ihnen zu zeigen, dass er auch Momente hatte, in denen er schwächer war als sonst. Sesshomaru betrachtete das Menschenkind und den schwachen Youkai ganz genau. Nein, sie schliefen noch tief und fest, es würde noch Stunden brauchen, bis sie aufwachen würden. Also konnte er sich getrost ein paar Meter entfernen und ein wenig Nahrung zu sich nehmen. Sollte doch einer von den beiden aufwachen und nach ihm rufen, so würde er das mit seinen feinen Sinnen wahrnehmen können und schneller hier sein, als Jaken und Rin auch nur blinzeln konnten. Sesshomaru entfernte sich von dem Schlafplatz und beachtete es gar nicht, dass der zweiköpfige Drache kurz schnaubte, ein einzelnes Auge öffnete und dann sich wieder zur Ruhe begab. Der Drache wusste, dass sein Herr morgens für einige Zeit verschwand, doch da er stets unverletzt zurückkehrte, ging es ihn nichts an. Wenn sein Herr alleine sein wollte, dann hatte er das zu respektieren. Außerdem wusste Ah-Uhn, dass sein Herr stark war. So ließ der Drache den Kopf zurück ins Gras sinken, den er kurz angehoben hatte, um seinem Herren nachzusehen. Eben jener Herr sah noch kurz zurück, ehe er sich vollständig umdrehte und am Rand der Ebene stehen bleib. Seine weißen Haare wogen im Wind hin und her, wie die Wellen des Meeres und es war nur ein kurzes Aufleuchten zu sehen, als Sesshomaru sich in den großen weißen Hund verwandelte. Er zog tief die Luft durch die Nase um die umher schwirrenden Gerüche aufzunehmen. Er witterte etwas Neues in der Luft, etwas, dass gestern noch nicht da gewesen war. Sesshomaru sprang von der Kante ab und flog durch die Luft. Erst jetzt wieder wurde ihm schmerzlich bewusst, wie sehr ihm sein Arm, beziehungsweise sein Vorderbein fehlte. Mit nur einem Arm weniger, ließ es sich leichter leben, als sein ganzes Gewicht auf nur drei Pfoten abzustützten als auf vier. Beim Laufen machte das nicht viel aus, wohl aber beim Kämpfen. Dieser blöde InuYasha, dachte sich Sesshomaru. Dieser Hanyou war Schuld daran, dass er sich jetzt stets alleine verwandeln musste, sich nicht mehr der Öffentlichkeit in seiner Hundegestalt zeigen konnte. Einen fehlenden Arm konnte man mit einem Gewand überdecken, sodass es nicht auffiel, doch als dreibeiniger Hund machte er sich doch lächerlich! Er konnte auch nicht richtig damit kämpfen, da er alle drei Beine brauchte um sein Gleichgewicht zu halten. Dieses verfluchte Halbblut aber auch! Wie konnte es nur wagen … Sesshomaru versuchte seinem Ärger Luft zu machen, indem er ein wenig höher in Luft stieg, wo er allein unter dem weiten Himmel war. Erst hinten am Horizont ging gerade die Sonne auf. Der Nebel lag noch über den Wäldern und den Wiesen, trotzdem war etwas anders als gestern morgen. Irgendetwas hatte sich verändert. Es lag etwas in der Luft! Sesshomaru stutzte verwundert als er unter sich eine Bewegung wahrnahm, die den Berg hinaufführte. Er sah herunter und erkannte ein recht großes Wesen, einen Youkai. Was trieb einen Youkai so früh in solch einer Eile den Berg hinauf? Er verwandelte sich in eine Energiekugel, schwebte nach unten und verwandelte sich direkt vor dem Neuankömmling, sodass dieser abrupt zum Stehen kam. „Was…?“, rief der Youkai aus und bemühte sich sofort anzuhalten, um Sesshomaru nicht zu rammen. Sesshomaru erkannte, dass der Youkai vor ihm ein Hundeyoukai war. Er zeigte nicht seine Verwunderung über diesen überraschenden Besuch, wohl aber seine Verärgerung gestört worden zu sein. „Was willst du? Ich nehme an, du störst mich nicht ohne Grund“, meinte Sesshomaru. Der unbekannte Hundeyoukai verneigte sich tief. Die letzten Stunden waren sehr anstrengend gewesen, doch er würde alles tun um zu verhindern Sesshomaru zu verärgern. „Verzeiht meine Störung, mein Herr. Doch es gibt dringende Geschäfte im Hochland denen ihr nachkommen müsst.“ Sesshomaru knurrte. Was sollte er im Hochland? Er mochte diesen Ort nicht. Alles drehte sich um Politik! Politik, die ihn nicht interessierte. Wie sollte er stark werden, wenn er ständig an Versammlungen teilnehmen musste? „Was gibt es so dringendes?“, knurrte Sesshomaru wütend. Der Krieger verbeugte sich noch einmal und holte dann eine Schriftrolle aus seinem Gewand hervor. Er hielt sie Sesshomaru ihn, der sie ergriff und dann den Boten fragend ansah. „Was soll das? Antworte. Ich hasse es, wenn ich mich wiederholen muss!“ „Es tut mir Leid, Herr. Aber gestern Abend erschien … erschien ein großer Hundeyoukai, der eurem verstorbenen Herrn Vater sehr ähnlich war. Er hatte einen Hanyou im Arm, mit weißen Haaren und rotem Gewand. Er beauftragte mich, euch diese Schriftrolle zu übergeben!“ Sesshomaru zeigte seine Verblüffung nicht. Der Hanyou war garantiert Inuyasha. Doch wer war der andere Hundeyoukai und was wollte er mit seinem missratenen Halbbruder? Wollte der Unbekannte etwa Tessaiga? Sesshomaru beschloss selbst nachzusehen zu gehen, wer es wagte Hand an sein Eigentum zu legen. „Wer ist der Hundeyoukai, der es wagt, meinen Gefolgsleuten Befehle zu geben?“, fragte Sesshomaru noch als er sich umdrehte. Dem Krieger wurde unwohl zu mute. Wie würde Sesshomaru reagieren? „Es … nun … es ist so, dass … dass dieser Herr euer älterer Bruder ist. Er konnte nachweisen, dass er der rechtmäßige Herr und Erbe der westlichen Ländern ist.“ Die folgende Welle aus Youki riss den armen Hundeyoukai von den Füßen und schleuderte ihn ein paar Meter weit weg. Er rappelte sich nur mühsam auf und sah den jungen Herren Sesshomaru mit roten Augen und gebleckten Zähnen da stehen, mit so machtvollem Youki umgeben, wie es nur ein Daiyoukai besitzen konnte. Der Bote drehte sich um und lief so schnell er konnte davon. Er hatte die Nachricht überbracht und seine Aufgabe erfüllt. Getötet werden wollte er dabei aber sicherlich nicht. Sesshomaru hatte dagegen sehr wohl das Verlangen alles und jeden zu töten, der ihm jetzt in die Quere kam. Der Wunsch in ihm, diesen verdammten Hund zu töten, der es wagte ihn zu so beleidigen, wurde übermächtig groß und Jahrhunderte alter Groll wurde freigesetzt. Sesshomaru beschloss sich seinen ‘großen‘ Bruder vorzuknöpfen um ihm zu zeigen, wer der wirkliche Herr des Westens war. Der würde es nicht wagen ihm seinen Titel zu stehlen. Erst langsam wurde es in der Gegend wieder ruhig, als Sesshomaru sein Youki herab senkte. Nun fiel ihm auf, dass er die Schriftrolle immer noch in der Hand hielt. Er sie einen Moment lang an. Sollte er sie überhaupt lesen? Aber vielleicht standen da nützliche Informationen drin, die er gebrauchen konnte. Er zerstörte das Siegel mit dem die Rolle verschlossen war und öffnete sie. Sesshomaru begann zu lesen, zwang sich aber zur Ruhe um nicht die Nachricht nach den ersten paar Zeilen zu zerstören. ### Sesshomaru, Ich bin es. Ich bin wieder zurück in den westlichen Landen und will nun endlich Vaters Platz einnehmen. Ich wünsche, dass du her kommst. Wir haben einige Dinge zu bereden. Unser kleiner gemeinsamer Bruder ist auch schon anwesend. Da du wahrscheinlich ihm nichts von mir erzählt hast, wollte ich ihn selbst treffen. Ich werde überprüfen, ob du Vaters Wunsch nachgekommen bist. Ich erwarte, dass du kommen wirst. Ich weiß, dass du kommen wirst. Dein älterer Bruder Kazuhi ### Sesshomaru starrte auf die Zeilen und im nächsten Moment wurde die Schriftrolle von Sesshomarus Gift aufgelöst. Er warf die Reste hinter sich und stürmte zurück in Richtung der Höhle, wo sich Rin und Jaken befanden. Sie würden sofort aufbrechen. Diese Dreistigkeit würde er sich nicht bieten lassen. Von niemandem! „Dieser durchtriebene Hund!“, murmelte Sesshomaru vor sich ihn. „Ich werde ihm eine Lektion erteilen. Mich so herauszufordern!“ Kapitel 4: Das Hochland des Westens ----------------------------------- Kommentar: Ich danke euch für eure Kommentare, aber vor allem auch für eure Kritik. Böse bin ich deswegen niemandem. Im ersten Abschnitt bin ich ein wenig auf Japans Geschichte und Gegebenheiten eingegangen. Die Ortsangaben dürften weitestgehend stimmen. Die Geschichte habe ich der Fanfiction angepasst, aber Falschaussagen sind auch keine darin. Wer die Orte nachsehen möchte, muss einen Atlas zur Hand nehmen. mangacrack ::Kapitel 3 – Das Hochland des Westens:: Einige Stunden bevor Sesshomaru die Kunde von seiner Rückkehr erhielt, flog Kazuhi hoch über den Gipfeln des Tshugokugebirges. InuYasha war nicht schwer zu finden gewesen, denn viele Dämonen, die er befragt hatte, hatten ihm ein und dieselbe Antwort gegeben. Nämlich, dass ein gewisser Halbdämon namens InuYasha nach dem Juwel der Vier Seelen suche und irgendwo bei einem heiligen Baum noch vor der menschlichen Stadt Kyoto zu finden sei. Gefunden hatte er ihn in der Tat in der Chogoku Region gefunden. Er hatte sich einige Tage weit ab versteckt gehalten und gewartet bis InuYasha nicht mehr in der Dorf war, in dessen Nähe er offenbar wohnte. Es war bewundernswert, dass er sich ausgerechnet einen Heiligen Baum als Schlafplatz ausgesucht hatte und wenn man beachtete, das der Geruch im Wald darum herum sich ziemlich festgesetzt hatte, dann musste er schon sehr lange dort leben. Jahrzehnte sogar, wenn die restlichen Gerüchte ebenfalls stimmten und sein jüngster Bruder tatsächlich gebannt worden war. Bei der kurzen Kontrolle, als er InuYasha angehoben hatte, nachdem er eingeschlafen war, hatte er keine offensichtlichen Nachwirkungen finden können. Aber das hieß nicht, dass der Bann nicht doch irgendwo Schaden angerichtet hatte. Ein heiliger Pfeil einer Priesterin sollte es gewesen sein, hatte man ihm gesagt. Normalerweise wäre das selbst für einen starken Youkai gefährlich, besonders wenn die Läuterung im Zusammenhang mit einem Heiligen Baum stand, aber laut den Erzählungen war InuYasha einfach mit der Hilfe der Wiedergeburt der Priesterin aus dem Schlaf erwacht, obwohl der Pfeil ihn hätte umbringen müssen. Kazuhi wiegte nachdenklich den Kopf, als er die Küste über Fukuyama überflog und bald durch seine Geschwindigkeit die Küste schon bald hinter sich ließ. Er hielt direkt auf die Shikoku Insel zu, die das Hauptgebiet der Hunde dargestellte. Sie war seit langer Zeit stark umgekämpft, da sie von drei weiteren Großregionen umschlossen wurde. Aber nie hatten Drachen, Wölfe oder andere Dämonen das Hochland der Hunde einnehmen können. Die Kriege der Menschen gingen sie freilich nichts an. Die Dämonen waren schon da gewesen, bevor sich die Menschen vor einigen hundert Jahren ihren ersten Kaiser krönten. Zwar hatten die Menschen schon immer in lockern Siedlungen gelebt, aber er war noch in einer Zeit geboren worden, wo nur Youkai das Land beherrschten. Es störte die Youkai bis heute nicht, wenn sie Kriege führten und dabei Menschen mit hinein zogen. Dörfer, selbst Städte fielen hin und wieder den Schlachten zum Opfer. Sein Vater hatte die Vergänglichkeit der Menschen allerdings immer faszinierend gefunden. Oft genug hatte er menschliche Hochburgen verschont, damit sie nicht frühzeitig von dieser Welt gingen. Das er allerdings soweit ging und mit einer Menschenfrau ein Kind zeugte hatte Kazuhi überrascht. Hundert Jahre hatte es gedauert bis Myoga ihn in Tsaidam gefunden hatte und über den Tod des Inu no Taishou und dessen Ende hatte berichten können. Der Flohgeist hatte viel Mühe gehabt ihn zu finden, nachdem er schon so lange nicht mehr in in seinem Heimatland gewesen war. Nur auf Grund dessen hatte er ihn angehört. Aber der Bericht war schockierend gewesen. Streit zwischen Vater und Sohn hin oder her, getroffen hatte es ihn dennoch. Zu hören das der eigene Vater tot war und man einen weiteren halb erwachsenen kleinen Bruder hatte ohne das man davon Kenntnis bekam, brachte selbst ihn ins Wanken, der ohne zu zögern seine Heimat, seine Familie und sein Erbe zurückgelassen hatte. Kazuhi steigerte sein Tempo als er die große Bucht fast überquert hatte und der Küstenstreifen der Insel der Hunde in Sichtweite kam. Der Anblick hatte sich nicht verändert, selbst noch so langer Zeit, die er nicht hier gewesen war. Damals hatte er sich geschworen die wieder einen Fuß auf diesem Boden zu setzten, doch wenn seine kleinen Brüder nicht in der Lage waren miteinander zurecht zu kommen, dann musste er eingreifen. Schließlich war er nur wegen Myogas Hilferuf hier gekommen. Nur deswegen. Nicht wegen der Schuld, die auf seinem Herzen lastet, redete Kazuhi sich ein, als er in den Mittagsstunden dann die Hochebene von Matsuyama erreichte. - Aus dem leichten unangenehmen Gefühl war nur eine düstere Stimmung geworden, als Kazuhi auf dem Sancho Berg landete und von wo aus er in das Küstental herabsehen konnte. Die Dörfer an der Küste waren eher klein und von den üblichen Handelsrouten der Händler wenig beachtet, da sie meist an der anderen Seite der Meeresenge entlang fuhren, weil aufstrebende Siedlungen Hiroshima erträglicher waren. Es hatte seinen Grund, dass die Hunde sich immer noch auf dieser Insel hielten und nicht auf das große Festland vordrangen. Einfach weil sie lieber in Ruhe gelassen wurden und die Luft so am erträglichsten war. Zwar hatte Kazuhi auf seiner Reise durch das Reich der Mitte einiges erlebt, dass schlimmer an Menschlichen Gerüchen war, es tat gut zu wissen, dass sich hier nichts verändert hatte. Das Land der Hundeyoukai mit seinen wenigen dichten Siedlungen und den Bergen, die sich vor dem Ozean in den Himmel erstreckten und das in Zeiten der Not den Drachen, die auf der zweiten Insel zum großen Festland hin lebten, bei Überfällen von See her immer den Rücken gestärkt hatte, lag im dichten Nebel da. Es war befremdlich, dass sich nichts verändert hatte. Im Gegensatz zu dem was er in der Welt gesehen hatte, kam ihm das Land hier klein vor. Kazuhi legte InuYasha unter einen Baum und wartete. Er wusste, dass die Küstenwächter ihn bemerkt hatten. Doch er hatte nicht angehalten, wie es Vorschrift gewesen wäre. Die Tatsache, dass sie erst jetzt zwei Leute ihm hinterher schickten deutete daraufhin, dass es relativ ruhige Zeiten waren. Ansonsten hätte man ihn versucht abzufangen, noch bevor er den Strand überquert hätte. Ruhige Zeiten für Youkai zumindest. Es war ihm nicht entgangen, dass die Menschen keinen einheitlichen Führer hatten und hier und da Kämpfe stattfanden. Die Kriegsherren der Menschen verstanden es sich darauf Macht auf dem schnellst möglichen Wege erreichen zu wollen und sie zögerten nicht dies auf die brutalste mögliche Weise durchzusetzen. Kazuhis Magen rumorte und plötzlich wurde er sich bewusst, dass er seit seinem Aufbruch aus Andong nichts mehr gegessen hatte. Der Trieb zu jagen und endlich seinen Magen zu fühlen, den er die letzten Tage ignoriert hatte, wurde übermächtig. Ein Blick zur Seite sagte ihm, dass InuYasha immer noch schlief und es auch noch bis morgen tun würde. Das Knurren in seiner Kehle wurde tiefer als Kazuhi ein großes Tier in der Nähe des Abhang es roch. Es kletterte gerade hinunter, nur nachdem der Geruch des frischen Fleisches noch einmal in seine Nase gestiegen war, wusste Kazuhi, dass es den Fuß des Berges nicht mehr erreichen würde. Aus Knurren wurde ein tiefes Grollen und der Klang hallte in den Schluchten der Berggipfel wieder , als Kazuhis Gesichtszüge sich verzerrten, die Nase lang und die Augen blutrot wurden. Sein Mund wurde zu einer riesigen Maul, aus dem die scharfen Zähne des weißen Hundes ragten und die Krallen an seiner Hand wurden zu mächtigen Klauen, die fast alles zerfetzen konnte. Kazuhi legte den Kopf und jaulte, sagte seiner Heimat, dass er wieder zurück wahr, ehe er sich auf das Tier einige hundert Meter unter ihm stürzte, dass trotz der vorsätzlichen Warnung nicht entkommen konnte. Befriedigung in seinem Jagdtrieb fand Kazuhi erst als seine Zähne sich in das Fleisch bohrten und große Stücke heraus rissen, die er ohne großartig zu schlucken, hinunter schlang. Es kümmerte ihn nicht, dass das Blut sein Fell rot färbte und er ohne jeden Rückhalt das Tier zerfetzte, bis nur noch der Kadaver übrig war. Es dauerte eine Weile bis er auch das letzte Stück Fleisch vertilgt hatte. Erst dann sprang er in wenigen Sätzen zurück auf den Gipfel des Berges. Beim letzten Sprung federten seine Hinterläufe kräftig vom Felsen ab und ehe noch vollständig über die oberste Kante geflogen war, verwandelte Kazuhi sich zurück und landete auf seinen Füßen auf dem nackten Felsvorsprung. Mit seinem nackten rechten Handgelenk wischte er sich das restliche Blut aus dem Mundwinkel und sah erst auf, als er feststellte, dass er nicht mehr alleine hier oben war. Zwischen ihm und seinem kleinen Bruder standen drei Hundeyoukai. Wachsam, bewaffnet und einer hatte seine Krallen an der Kehle des bewusstlosen InuYasha, bereit ihm sofort die Kehle durch zu schneiden, wenn es nötig werden sollte. Kapitel 5: Erwachen ------------------- Kommentar: Für jeden, der sich jetzt wundert: nein, ich habe kein Kapitel ausgelassen. Das ist Absicht. Ich mache jetzt nicht zufällig mit InuYasha weiter. Natürlich wird noch erklärt, was in der verlorenen Zeitspanne passiert ist, doch dazu später. mangacrack --- - --- - --- - --- - --- - --- - ::Kapitel 05 – Erwachen:: InuYasha erwachte am Morgen des nächsten Tages aus seinem Betäubungsschlaf. Als er langsam die Augen öffnete war er zunächst verwirrt. Was sollte das? Er war nicht mehr im Wald. Ruckartig fuhr InuYasha hoch. Er befand sich in einem großen Raum, das ähnlich wie ein Schlafzimmer eingerichtet war. Die Wände waren aus nacktem, kalten Stein. Fenster gab es keine, sodass er nicht sagen konnte, wo er sich befand. Aber es war keine Zelle, soviel konnte er erkennen. Denn ansonsten wäre er angebunden gewesen. Inuyasha wusste nicht, wieso man ihn entführte und dann in keinen Kerker steckte, aber ihm konnte das egal sein. Er würde besser hier verschwinden. Die Anderen machten sich doch sicher schon Sorgen um ihn. Auch wenn er nicht sagen konnte, wie lange er sich schon hier befand. Wie lange hatte wirklich geschlafen, wunderte sich InuYasha. Da stimmte doch etwas nicht! Er war ein Hanyou und so einfach konnte man ihm selbst im Schlaf nicht überraschen. Also hatte man ihn betäubt, schlussfolgerte er. InuYasha begann die Felsspalten zu kontrollieren, ob es vielleicht nicht doch eine Öffnung gab, aber der Raum war abgeschieden und hatte keine Fenster, keine Schlitze oder Ähnliches. Und die Wände waren so dick, dass es nichts bringen würde sie zu durchbrechen. Außerdem konnte er noch nicht von hier fliehen, denn er musste feststellen, dass Tessaiga fehlte. „Verdammt!“, fluchte InuYasha. Sein Entführer hatte ihm sein Schwert angenommen, um so sicher zu stellen, das InuYasha nicht einfach so verschwinden würde. Er knirschte mit den Zähnen. Wie hatte er es zulassen können, dass man ihm Tessaiga - Vaters Schwert – weg nahm? Dafür würde jemand bluten müssen. Niemand legte Hand an SEIN Schwert. Er schaffte es schließlich auch es gegen Sesshomaru zu verteidigen, also würde er auch mit seinem Entführer hier fertig werden. Der war ja auch blöd genug gewesen ihn nicht in den Kerker zu werfen, sondern ihn in ein unerschlossenes Zimmer zu bringen. Oder aber er berechnend genug, um zu wissen, dass sein Gefangener nicht ohne sein Schwert gegen würde, sagte sich InuYasha als er an der Tür zu dem Raum rüttelte. Sie war zwar zu und sehr dick, aber bloß aus Holz. Nichts was ihn aufhalten könnte. Mit einem kräftigen Ruck seitens InuYashas sprang die Tür auf und gab den Gang frei. Sofort ertönte dicht neben ihm ein Schrei. InuYasha fuhr herum, seine Hand erhoben und bereit anzugreifen, als er eine junge Hundeyoukai entdeckte, die sich auf dem Boden zusammenkauerte. Sie hatte wohl neben der Tür gewartet und war zur Seite gestoßen worden, als er diese geöffnet hatte. InuYasha ließ die Hand wieder sinken. „Ah, ich hab dich nicht gesehen. Tut mir leid!“, entschuldigte er sich. Verängstigt sah die Frau hoch. InuYasha musterte sie. Sie trug einen einfach Kimono, ihre Haare hatte sie hinten zusammengebunden und vor ihrem Bauch trug sie eine Art Schürze. Eine Dienerin, die hier arbeiten musste? Die junge Youkai verneigte sich schnell und drückte dabei ihre Stirn bis auf den Boden. Nachdem sie sich wieder aufgerichtet hatte, bleib sie knien und hielt ihren Kopf gesenkt. Sie wagte es nicht aufzusehen. „Es tut mir leid. Man hat mich angewiesen sie zum Herrn zu führen, wenn sie aufgewacht sind!“ „Wieso das denn?“ „Er sagte, er würde ihnen dann euer Schwert zurückgeben.“ Verwundert sah InuYasha die Youkai an, die immer noch nicht wagte hochzusehen. Fürchtete sie, dass er sie bestrafen würde? Ein seltsames Verhalten für eine Youkai, wie er fand. Er nickte um der Youkai zu zeigen, dass er verstanden hatte, stellte dann aber fest, dass sie das unmöglich gesehen haben konnte. Er seufzte leise und sagte dann: „Gut, bringe mich zu ihm!“ Rasch stand die halb erwachsene Hundeyoukai auf und lief auf leisen Sohlen den Gang entlang, den seltsamen Gast im Rücken habend. Es war ihr unheimlich. Diese weißen Haare und die goldnen Augen, die sie kurz gesehen hatte. Man hatte ihr gesagt, es wäre ein Halbdämon. Über Hanyous hatte sie genug Geschichten und Gerüchte gehört und sie fand, er war genauso unheimlich, wie der neue Herr. Sie hatte ihn nicht genau gesehen, er war nur auf sie aufmerksam geworden, weil sie zufällig im Gang gewesen war, als er aus seinem Zimmer trat. Sie hatte sich sofort zu Boden geworden. Man hatte ihr gesagt, dies wäre ihr neuer Herr. Sie wagte nicht nachzufragen. Kaum einer wusste, was mit Sesshomaru, dem Sohn des alten Inu no Taishou passiert war. Ob er getötet worden war? Sie hatte ihn noch nie gesehen, nur selten kam der Prinz hier in die alte Festung des Hundeberges. Eigentlich hatte sie das immer zu schätzen gewusst. Höhere Dämonen machten ihr Angst. Selbst die Krieger und die Wachen, die hier im Schloss zu sehen waren, lebten etwas abseits des Hauptgebäudes, sodass sie sie nicht häufig zu sehen bekam. Sie war nur eine sehr einfache Youkai. Und jetzt waren gleich zwei so unheimliche hochrangige Dämonen hier im Schloss, einer davon hinter ihr. Wo sie selbst doch nur eine halb ausgewachsene Hündin war, die aus den Wäldern stammte. Sie konnte ein gewisses Zittern nicht unterdrücken. Hoffentlich konnte sie bald wieder an ihre Arbeit zurück. Nie wieder würde sie sich beschweren, wenn sie Abwaschen musste, das schwor sie sich. InuYashas Gedanken beschäftigen sich allerdings mit ganz anderen Dingen. Er fragte sich, warum man ihn entführte, dann aber nicht richtig einsperrte, sein Schwert weg nahm, nur um es ihm jetzt wieder zu geben. Er musste zugeben, er war neugierig auf diesen Lord. Er musste er ein Lord sein, schließlich war dies hier wohl seine Burg. Allerdings musste er doch ein Mensch sein, nicht wahr? Anders hätte er ihm Tessaiga nicht abnehmen können. Allerdings hätte ein Mensch ihn nie so einfach im Schlaf entführen können. Es war ein Rätsel. Voller Ungeduld lief er der Dienerin hinterher, bis sie schließlich in eine Halle kamen. InuYasha erkannte, dass der Besitzer dieser Burg reich und mächtig sein musste. Die Verkleidungen im Stein waren edel und die Verzierungen zahlreich, per Hand ausgearbeitet. Das musste ewig gedauert haben. Es sah nach einem Werk aus, das unmöglich von Menschenhand geschaffen worden war. Also war dies ein Dämonen Burg. Eine der wenigen die es gab. Meist hatte er nur Gerüchte gehört oder sie von Weitem gesehen. Ihm, als Hanyou, war es verboten gewesen eine zu betreten und sie hatten nie einladend genug ausgesehen, als das er versucht hätte sich näher damit zu beschäftigten. Vor allem, da er nicht heraus finden wollte, ob alle Geschichten wahr waren, was man dort mit Hanyou anstellen würde, sollte man zu fassen kriegen. Das würde vielleicht die Angst der Dienerin erklären. Sicherlich waren Hanyou unter Hundeyoukai entweder wertlose Halbblüter, Diebe oder Monster. InuYasha knurrte. Sie näherten sich jetzt einer großen Tür. Dahinter befand sich wohl der Audienz Saal. InuYasha nahm sich vor diesem Herrn ein paar Takte zu erzählen. Man hatte ihm seines Schwert beraubt, es war ein Erbstück seines Vaters, sein Eigentum. Niemand war dazu befugt, es ihm wegzunehmen. Selbst Sesshomaru, seinem Halbbruder, war das noch nie gelungen. InuYasha ärgerte sich. Er wusste nicht, was ihn erwartete und er hatte zugelassen, dass man ihm Tessaiga abnahm. Er hatte versagt. Er war nicht wachsam genug gewesen. Plötzlich fiel ihm etwas ein. Was war mit seinen Freunden? Hatte man die auch entführt? Aber Sango und Miroku waren mit Shippou im Dorf gewesen! Und Kagome? Die war in ihre eigene Zeit zurückgekehrt. Freiwillig würde sie nie so schnell zurückkommen. Also dürfte seinen Freunden nichts passiert sein. Sollte er die Dienerin fragen? Er warf ihr einen Blick zu und sah wie diese mit gesenktem Kopf zügig die Halle durchquerte. Er konnte ihre Angst riechen. Nein, sie wusste sicher nichts. Außerdem konnte er gleich die Sache selbst in die Hand nehmen. Sie hatten jetzt nämlich die Tür erreicht. Die junge Hundeyoukai warf sich erneut zu Boden. „Hanyou“, sagte sie. „Der Herr erwartet sie hinter dieser Tür!“ InuYasha sah auf das zitternde Bündel hinunter und beschloss sie gehen zu lassen. Sie hatte eindeutig Angst vor ihm, einem Hanyou. Sicherlich hatte sie ihr ganzes Leben in der Abgeschiedenheit vom Bergen und Wäldern gelebt und nie wirklich mit anderen Wesen, oder gar mit dem Unterschied zwischen Youkai und Hanyou, zu tun gehabt. Früher, in dem Schloss seiner Mutter war es ähnlich gewesen. Da hatten auch alle Angst gehabt. Vor ihm, vor dem Krieger den Sesshomaru ab und an geschickt hatte, um sicherzustellen, dass er noch am Leben war. InuYasha verzog verärgert das Gesicht, als er sich daran zurück erinnerte. Das war kein angenehmer Abschnitt seines Lebens gewesen. Im Grunde genommen war sein Leben niemals angenehm gewesen, bis auf die Zeit jetzt, wo sie gemeinsam Naraku jagten, aber selbst da gab es Spannungen, weil sie immer wieder angegriffen wurden und er sich ständig Sorgen, um seine Gefährten machen musste. „Geh jetzt“, sagte InuYasha barsch zu der Hundeyoukai, die noch fast ein Mädchen sein musste, so sehr wie sie zitterte, als sie sich erhob. Sie interessierte ihn nicht und er sah verächtlich zu, wie sie davonrannte und dann hinter einer Ecke verschwand. Er hasste diese Art von Leute. Vor hochrangigen Dämonen fürchteten sie sich, gingen aber selbstverständlich auf wehrlose, hungrige Hanyou Kinder oder gleich ganze Menschendörfer los, wenn nichts anderes da war. InuYasha wandte sich jetzt wieder der Tür zu. Seine Sinne sagten ihm, dass sich dahinter tatsächlich nur eine Person befand. Also war es keine Falle. Aber warum sollte man ihm dort auch schon eine Falle stellen? Er war bewusstlos gewesen. Wenn sie ihn hätten töten wollen … InuYasha versuchte den Ärger in den Griff zu bekommen, der in ihm hoch kochte. Wegen seiner eignen Dummheit befand er sich hier. Sesshomaru hatte wohl recht, wenn er ihn als einfältig beschimpfte. Wenn er besser aufgepasst hätte, dann wäre er jetzt nicht hier. Er zwang sich nicht einfach den Saal zu stürmen. Langsam, aber sehr bestimmt, drückte er die schweren Türen auf und wieder wurde seine Vermutung bestätigt, dass dieses Schloss von Dämonen erbaut worden war. Die Türen waren viel zu schwer, um von Menschen geöffnet zu werden. InuYasha betrat die Halle, die im Gegensatz zum Raum dafür riesig wirkte. Am Ende des Saals sah er eine Gestalt sitzen. Zielstrebig ging InuYasha auf sie zu, hinter ihm fielen die Türen mit einem lauten Rums, wieder zurück in ihre ursprüngliche Position. Umsichtig sah sich InuYasha um. Er hatte nicht vor lange hier zu bleiben und wenn dieser Dämon ihn gefangen halten wollte, dann müsste er in einem günstigen Moment Tessaiga packen und verschwinden. Der Saal, dessen hohe Decken von Säulen aus Stein gestützt wurden, war zwar sehr lang, aber hier drin konnte er nicht einmal sein Schwert schwingen, geschweige denn das Kaze no Kizu benutzen. „Komm doch näher“, erklang es vom Ende her. InuYasha suchte nach der Person, die gesprochen hatte. An der gegenüber liegenden Wand, fast 50 Meter weit weg von ihm, saß der Herr dieses Schlosses. Es war ein Dämon, das konnte InuYasha sogar auf diese Entfernung erkennen. Misstrauisch trat er näher. Das Widerstreben, der Aufforderung nicht zu folgen, war groß, doch InuYasha hatte Tessaiga erblickt. Es lag vor dem Dämonen Lord in seiner Scheide, der am oberen Treppenansatz auf einem Kissen kniete und InuYasha begutachtete. Der Halbdämon allerdings fühlte sich unbehaglich. Der Blick war nicht feindselig, kalt oder grausam, wie er es erwartet hatte. Nur abschätzend. So richtig wusste InuYasha nicht, wie er darauf reagieren sollte, aber noch hatte er den Dämon nicht einmal erreicht. Aber er konnte inzwischen erkennen, dass es sich um einen Hundeyoukai handelte. InuYasha rümpfte die Nase. Wunderbar. Der Kerl entführte ihn, klaute sein Schwert, war offensichtlich ein Hundeyoukai und sah obendrein noch Sesshomaru recht ähnlich. Das schneeweiße Haar, das zusammen gebunden worden war, jeweils einen blauen Streifen auf der Wange und Augen wie Bernstein, ja der Kerl sah Sesshomaru verdammt ähnlich. Und bei allen Göttern hatte er auch ein Schulter Fell. Eigentlich hatte er sogar zwei. Jeweils eins links und rechts auf seiner Schulter. InuYasha musste zugeben, dass er beeindruckt war. Er wusste, dass solche Zeichen bei mächtigen Dämonen üblich waren. Es bedeutete, dass ihre menschliche Form nicht stark genug war, um ihr wahres Wesen vollkommen zu beherbergen. Sesshomaru hatte nur ein Fell und war schon stark. Wie stark musste dann der Typ hier sein? Etwas wie Aufregung erfasste InuYasha. Gegen diesen Kerl würde er gerne mal kämpfen. Musste er vielleicht auch, wenn der sein Tessaiga ihm nicht wieder geben wollte. Aber nur mit seinen Klauen und seinem Blutklingenangriff konnte es in der Tat ein wenig eng werden. Doch wenn es nötig wurde, dann würde InuYasha um sein Leben kämpfen. Das hatte er schon immer getan. Endlich war er bei dem großen Hundeyoukai angekommen. Dieser saß auf einem Podest. Stufen führten nach allen Seiten hinunter. Nun konnte InuYasha Tessaiga deutlich erkennen. Er knurrte. Was sollte das? Tessaiga gehörte IHM! Zu ihm sprach das Schwert, wenn es pulsierte. Es hatte sich nur für ihn in unzählige schwierige Situationen begeben. Er musste nur daran denken, als Tessaiga das erste Mal zerbrochen war und mit seinem eigenen Eckzahn wieder zusammen geschmiedet werden musste. Oder als Tessaiga im Kampf gegen den Drachendämon fast all seine magische Kraft verloren hatte. Oh, nein. Tessaiga gehörte ihm. Und jetzt würde er sich mit diesem arroganten Hund beschäftigen müssen. Jener arrogante Hund sah amüsiert auf InuYasha herunter. Als er den Hanyou hergebracht hatte, hatte dieser sehr jung gewirkt. Fast friedlich hatte er im Schlaf ausgesehen. Auch wenn jener Schlaf nicht ganz freiwillig gewesen war, das gab er zu. Doch nun war InuYasha wach und sein Verhalten erstaunte den Hundeyoukai. Er hatte erstaunlich viel Geduld bisher bewiesen und war selbst beim Anblick seines Schwertes noch verhältnismäßig ruhig geblieben. Das Knurren das aus seiner Kehle gekommen war, zeigte aber die höchste Verärgerung. Sicher war das Knurren nicht so tief wie bei einem ausgewachsenen Hundeyoukai, aber für einen jungen Spund wie ihn, einem Hanyou noch dazu, dessen Kehle nicht ganz für derartige Laute ausgelegt war, war das bemerkenswert gut gewesen. Diese Ohren auf dem Kopf irritierten ihn. Es war Hundeohren und sie bewegten sich auch so. InuYasha war wütend und deswegen hatte er seine Ohren, vielleicht unbewusst, nach hinten angelegt. Das war schon fast süß. InuYasha hingegen fand diese Betrachtung alles andere als süß. „Ich will mein Schwert zurück“, knurrte er fordernd. „Ich weiß“, sagte der andere Hundeyoukai ruhig. „Du bekommst es ja auch wieder.“ „Ach“, höhnte InuYasha. „Und du willst es nicht zufällig doch behalten, so wie alle anderen vor dir?“ InuYasha sah wie der andere Youkai missmutig die Stirn runzelte. „Nein“, hörte er ihn sagen. „Ich könnte es einerseits sowieso nicht benutzen, anderseits habe ich mein Eigenes. Dankeschön.“ InuYasha warf einen Blick auf das andere Schwert, das neben dem Youkai auf dem Boden lag. Ein wenig bekannt kam, es ihm vor, doch seine Aufmerksamkeit galt seinem Gegenüber. Halb besänftigt, dass es dem Youkai anscheinend bewusst, dass er Tessaiga wegen des Banns gegen Dämonen nicht benutzen konnte, schnaubte InuYasha aus. „Warum hast du es mir dann abgenommen?“, fragte InuYasha mürrisch, auch wenn er halb ahnte, was folgen würde. „Ich wollte dich treffen.“ „Und dazu musstest du mich erst entführen?“, warf InuYasha ein. „Die Möglichkeit mich ganz einfach aufzusuchen ist dir nicht in Betracht kommen, wie?“ „Ehrlich gesagt schon, aber wer weiß wie du reagiert hättest“, meinte der Hundeyoukai „Außerdem hatte ich einen Hintergedanken, als ich dich entführt habe.“ „Hintergedanken?“, hackte InuYasha nach. Soviel zu aufrichtigen Youkai. Der Hundeyoukai grinste boshaft. „Ja“, meinte er freudig. „Wir wollen doch beide unseren Bruder Sesshomaru begrüßen nicht wahr?“ Kapitel 6: Die drei Hundebrüder ------------------------------- Kommentar: Ich danke euch alle für eure Kommentare. Die lange Pause tut mir Leid, aber ich bin über ein Schlagloch in der Storyline gestolpert, dass mir einen logischen Fehler zeigte. Den musste ich beheben und das veränderte auch die Handlung. Auch versuche ich die neue Länge einzuhalten. Und persönlich denke ich auch, ja das Fell von Sesshomaru und seiner Familie gehört zum Körper und ist mit diesem verwachsen. Ich denke nicht, dass die Hundeyoukai das nicht einfach nur so mit sich herumtragen würden. Die Gründe sind einfach: sie stören bei Kampf, behindern die Sicht. Vor allem aber ist zu sehen, dass wenn Sesshomaru sich in seiner Hundegestalt befindet, das Fell auch zu sehen ist … als Teil seines Körpers. mangacrack --- - --- - --- - --- - --- - --- - --- - --- - --- ::Kapitel 06 – Die drei Hundebrüder:: Sesshomaru donnerte durch die Luft. Als riesiger weißer Hund rannte er über den Himmel, immer in Richtung Westen. Rin und Jaken hatte er lange hinter sich gelassen. Eigentlich hatte er sich nicht verwandeln wollen, aber sein Zorn war so groß gewesen, dass es wie von selbst passiert war. Es kümmerte ihn nicht, dass man nun sehr deutlich sehen konnte, dass er nur drei Beine hatte. Der Zorn, die Wut und der Hass ließ ihn diese beschämende Tatsache vergessen. Alles, was er jetzt noch im Kopf hatte, war der Wunsch Kazuhi in Stücke zu reißen. /Dieser verdammte Hund/, dachte Sesshomaru. Es machte ihn rasend. Wie lange war er nicht hier gewesen? Kazuhi war lange vor Vaters Tod verschwunden und war nicht mal danach zurück gekommen. Kurzzeitig hatte Sesshomaru nach ihm gesucht, hatte es als seine Pflicht ansehen einem Familienmitglied zu sagen, dass der Herr und Vater tot war, aber er war nicht aufzufinden gewesen. Deswegen hatte Sesshomaru es bald sein gelassen und selbst die Geschäfte in die Hand genommen. Es war nicht einfach gewesen die hochrangigen Dämonen im Land hinter sich zu bringen, jene Dämonen, die seine Macht in Frage gestellt hatten, aus Angst ein unerfahrener Jungdämon würde sie in der Untergang führen. Aber er hatte es geschafft. Er hatte sich Herausforderung und Duellen gestellt und in langen Debatten mit den Drachen einen wackligen Frieden herstellen könne. Er war der Herr dieses Landes. Und nur weil Kazuhi meinte, nur weil er nach mehreren Jahrhunderte nun zurückkehrte, könnte er die Herrschaft für sich beanspruchen. Nein, so gewiss nicht. Diesem schwarzen Hund würde er eine Lektion erteilen. Außerdem musste er dafür sorgen, dass Kazuhi InuYasha und damit auch Tessaiga nicht in die Hände viel. Das wäre eine Katastrophe. - InuYasha starrte den fremden Hundeyoukai wie eine Erscheinung und versuchte das zu verarbeiten, was er gerade gehört hatte. Das konnte doch nicht wahr sein, oder? Bruder? ‚unser‘ Bruder? InuYasha konnte riechen, dass diese Aussage der Wahrheit entsprach. Er war ein Hundeyoukai, Halbdämon oder nicht. Sein Riechorgan übertraf das eines normalen Hundes tausendfach. So zu erkennen, ob ein anderer während eines Gesprächs log, wahr nicht sonderlich schwer, denn Nervosität oder Aufregung im Zusammenhang mit unangenehm Fragen könnte er wahrnehmen. Natürlich gab es Leute, die gut darin waren die Lüge wie die Wahrheit aussehen zu lassen, aber was hätte der Fremde davon so etwas behaupten? Wer wollte Sesshomaru schon freiwillig als Verwandten? InuYasha schüttelte ungläubig den Kopf. Es war unglaublich. Nicht unmöglich, aber unglaublich. Abschätzend sah er seinen angeblich neuen Verwandten an. Jetzt musste er sagen, dass es ihm früher hätte ausfallen müssen. Schon als er sein Aussehen analysiert hatte, war ihm aufgefallen, dass er Sesshomaru ähnlich sah, aber wenn er seinen neuen Bruder mit der Illusion seines Vaters verglich, die er nach Sou‘ungas Versiegelung gesehen hatte, dann sprang ihm die Verwandtschaft schon fast ins Gesicht. „Bruder…“, wiederholte InuYasha. So ähnlich hatte er sich als Kind gefühlt als er von seiner Mutter erfahren hatte, dass er einen Bruder hatte. Damals war er noch sehr klein gewesen und hatte den Unterschied zwischen Mensch und Dämon noch nicht gekannt. Geschweige denn die Bedeutung dessen, was ein Hanyou war. Damals hatte er sich riesig darauf gefreut Sesshomaru zu treffen. Hatte gehofft, er würde mit ihm spielen und ihm etwas von Vater erzählen, aber wie hatte er doch falsch gelegen. InuYasha verdrängte die Erinnerung schnell. Aber trotzdem fragte er sich, was diese seltsame Gestalt von ihm und anscheinend auch von Sesshomaru wollte. Genau das sprach er auch aus. Der Hundeyoukai lächelte auf diese Frage nur. „Das erfährst du noch früh genug“, meinte er. „Sesshomaru ist schon auf dem Weg hierher.“ „Warum denn?“, erkundigte sich InuYasha. „Er will mich vermutlich in Stücke reißen, weil ich hier aufgetaucht bin.“ InuYasha sah den Anderen seltsam an. Eigentlich hatte er angenommen, dass Sesshomaru sich vielleicht freuen würde seinen Bruder zu sehen. Dieser war immerhin kein Hanyou so wie er und somit auch keine Schande für die Familie. Sein Bruder schien InuYashas Gedanken zu erraten und ein trauriger Blick huschte über sein Gesicht. „So einfach ist es nicht, InuYasha“, erklärte er. „Sesshomarus und meine Beziehung ist nicht sonderlich herzlich. Viel kann er dafür nicht. Ich wahr bereits fast erwachsen, als Sesshomaru geboren wurde und habe Vater viel geholfen und war kaum da, um mich um ihn zu kümmern. Das haben ... andere getan.“ Er machte dabei eine kurze Pause und InuYasha schien es als müsste er sich dazu überwinden weiter zu reden. „Am Ende habe ich mich mit Vater zerstritten und bin gegangen. Das hat mir nicht nur Vater, sondern auch Sesshomaru übel genommen. Von da an existierte ich für die Familie nicht mehr. Sie haben mir das nie verziehen.“ Wieder erfüllte Schweigen den Raum, nachdem InuYashas neuer Bruder geendet hatte. „Dann starb Vater und ich erfuhr erst viel später davon. Zurückkehren wollte ich dennoch nicht. Ich fürchtete Sesshomarus Reaktion und wollte warten, bis er in den westlichen Landen akzeptiert worden war. Zeitweise hatte ich vor gar nicht zurück zu kehren.“ „Warum hast du es dennoch getan?“, wollte InuYasha wissen. „Wegen euch“, war die Antwort und InuYasha versank in Gedanken. „Wegen … uns?“, fragte InuYasha. „Wegen Sesshomaru und mir?“ „Hm.“ InuYasha überlegte. Viel hatte sein Bruder ja nicht erzählt. Das eben war nicht mehr als eine Zusammenfassung gewesen. Aber was hatte ihn dazu getrieben doch zurück zu kommen? Waren Sesshomaru und er in Gefahr? Plötzlich viel InuYasha etwas auf und hob den Kopf. „Wie heißt du eigentlich?“ „Hä?“, fragte sein Bruder verwirrt und InuYasha rollte mit den Augen. „Dein Name!“ „Oh, habe ich das etwa vergessen?“, wunderte sich InuYashas Bruder. „Nun, dann tu ich es jetzt.“ Er stand auf und griff Tessaiga an seiner Holzscheide, sodass der Bann nicht ausgelöst werden würde und ging dann langsam die wenigen Stufen zu InuYasha hinunter. Dieser trat ein paar Schritte zurück, um Platz zu machen. Als sein Bruder vor ihm stand, stellte InuYasha fest, dass der andere viel größer war als er. Sogar größer als Sesshomaru. Und kräftiger. Sein Bruder griff Tessaiga und hielt es InuYasha hin. Mit dem Griff zuerst, als Zeichen, dass es InuYasha mit einer schnellen Bewegung ziehen konnte. Vorsichtig griff InuYasha danach und erwartete irgendeine Reaktion, aber es gab keinen Widerstand als er Tessaiga an sich nahm und es an seiner Hüfte befestigte. „Kazuhi“, sagte sein Bruder nun. „Mein Name ist Kazuhi.“ InuYasha wusste nicht genau, was er dazu sagen sollte. Deswegen nickte er nur und meinte dann kurz angebunden: „Ich bin InuYasha. Mein Name, dieses Gewand und mein Schwert ist alles, was Vater mir hinterlassen hat. Mehr habe ich nicht von ihm.“ Kazuhi sah InuYasha verwundert an, bis er begriff. InuYasha entschuldigte sich praktisch dafür, dass er nicht viel über ihren Vater wusste. Er konnte sich denken, warum er das tat. Einerseits kannte er Kazuhi kaum und wusste so gut wie nichts über ihn, anderseits war er nun neben Sesshomaru InuYashas einzige Verbindung zu ihrem verstorbenen Vater. Und Kazuhi konnte sich gut vorstellen, dass Sesshomaru nicht gerade ein Geschichten Erzähler war. Vermutlich warf er InuYasha sogar vor nichts von ihrem Vater zu wissen und missachtete seinen kleinen Bruder deswegen. „Es ist in Ordnung“, sagte Kazuhi. InuYasha zeigte es nicht, aber Kazuhi konnte sehen wie sich der Jüngere entspannte und er roch dessen Erleichterung. Nun, vermutlich war er froh darüber, dass er ihn nicht gleich als Schande der Familie bezeichnet hatte. „Gehen wir besser nach draußen“, meinte er zu InuYasha. „Ich spüre Sesshomaru kommen und es wäre schade um die Festung.“ InuYasha zog kurz eine Augenbraue nach oben, dann schwenkte er seinen Blick in Richtung Osten. Da war eigentlich nichts zu sehen, denn der Saal hatte keine Fenster, aber als InuYasha sich konzentrierte konnte auch er nun Sesshomarus dünnen Geruch riechen, der von dem Wind her getragen wurde, der durch die Gänge der Festung blies. Auch hatte der Geruch einen Grad von Intensität, der InuYasha vermuten ließ, dass sein lieber Halbbruder sich verwandelt hatte. Kein Wunder, dass Kazuhi das draußen regeln wollte. Als InuYasha den Blick nach Osten abwandte, sah er, dass Kazuhi den Saal bereits fast durchquert hatte, und sprang mit seinem Satz direkt hinter hin. So konnte er Kazuhi vorangehen lassen und ihn unauffällig beobachten. Was der Hundeyoukai erzählt hatte, klang einleuchtend, aber es waren noch viele Fragen offen. Warum hatte Kazuhi mit Vater gestritten? Warum hatten er und Sesshomaru zu ein schlechtes Verhältnis zu einander? Einerseits konnte sich InuYasha denken, dass Sesshomaru die Meinung ihres Vaters übernommen hatte, wenn Kazuhi wirklich die Familie verlassen hatte. Als ältester Sohn galt es als Schande, etwas anderes zu tun, als die Familie weiter zu führen. Und InuYasha nahm stark an, dass Kazuhi der Älteste war. Er war deutlich älter und reifer als Sesshomaru, dass konnte InuYasha sehen und außerdem deutete dessen Name darauf hin. Denn Kazuhi bedeutete einerseits Bandenoberhaupt, als auch erstes Licht. Während der erste Ausdruck ein wenig seltsam klang für einen so mächtigen Youkai, so machte der Zweite mehr Sinn. Erstes Licht. Erstes Kind. Das erste Kind vom Inu no Taishou, dass das Licht der Welt erblickt hatte. Aber irgendwie musste da noch mehr gewesen sein. Was für einen Grund hätte denn der älteste Sohn die Familie zu verlassen? Macht war es sicherlich nicht gewesen. Er hätte vermutlich das gesamte Land geerbt, das Vater beherrscht hatte. Enttäuschung möglicherweise? Aber das musste schon etwas Gewaltiges gewesen sein, denn wenn Kazuhi wirklich Vaters Land verlassen hatte, ob nun freiwillig oder gezwungen, war egal, dann musste er sich nach in der große Reich der Mitte begeben haben. Denn einerseits wäre er hier auf der Insel schnell zu finden gewesen, besonders für Hundeyoukai, und anderseits hätte dann InuYasha von ihm gehört. Denn er war zweihundert Jahre alleine im Land herum gewandert und er war allen möglichen Wesen und Leuten begegnet. Ein Hundeyoukai dieser Größenordnung war nie dabei gewesen und er hatte auch nie einen gerochen. Schließlich war er überall gewesen, nur nicht sonderlich häufig im westlichen Reich, denn Sesshomaru zu begegnen hatte er keine Lust gehabt. Bevor Naraku sich mit Sesshomaru angelegt hatte, hatte er ihre Treffen an einer Hand abzählen können und er hatte das als ganz angenehm empfunden. Erst als er Tessaiga erhalten hatte, waren ihre Begegnungen häufiger, aber auch heftiger geworden. Mehrmals hatten sie beide versucht sich gegenseitig umzubringen. Niemals mit wirklicher Ambition dahinter, aber genug um sich ernsthaft zu verletzten. Sie hatten sie sogar zwischenzeitlich Seite an Seite gekämpft. So gesehen hatte Naraku ein Wunder vollbracht, was noch nicht einmal ihr Vater hatte bewältigen können. Alles in allem konnten sie sich trotzdem nicht leiden. Und er fragte sich, ob Kazuhi nicht vielleicht das lächerliche Vorhaben hatte das ändern zu wollen. Kazuhi dachte in der Tat an die Beziehung von Sesshomaru und InuYasha. /Sesshomaru scheint mehr als wütend zu sein/, dachte er als er aus der Entfernung das Youki seines Bruders abschätzte. /Er wird trotz allem stärker geworden sein. Wenn er mich angreifen sollte, werde ich mich in Acht nehmen müssen, selbst wenn er Tensaigas wahre Macht noch nicht entfesselt hat./ Nun hatte er sie beide bald an einem festen Ort. Dann würde er nur noch dafür sorgen müssen, dass sein Plan auch so ablief, wie er sich das vorstellte. Dass er selbst ins Kreuzfeuer geraten könnte, darum machte er sich keine Sorgen. Sicherlich würde es passieren, doch er schätzte sich gut genug ein, um gegen beide Brüder gewinnen zu können. /Eine Chance hätten sie vielleicht, wenn sie es mit wahrer Zusammenarbeit versuchen würden, aber Myoga erzählte ja, dass sie sich eher wie Welpen verhalten, die um einen Knochen streiten./ Und dem Anschein nach verhielt sich jetzt Sesshomaru immer noch so. Denn als Kazuhi aus dem Berg, in den die Festung einst eingehauen worden war, heraustrat, sah er am Horizont einen wütenden Hund auf sich zurasen. Die Gerüche, die ihm in die Nase strömten waren eindeutig, dennoch zog er noch einmal tief die Luft ein, um noch mehr Informationen zu sammeln. Selbst bei der Entfernung konnte er Sesshomarus Gemütszustand genau ablesen. Die Intensität der Wut und der anderen Gefühle war gut zu riechen, auch wenn Sesshomaru sich dessen vielleicht weniger bewusst war. Wut. Hass. Zorn. Dies waren die offensichtlichen Gefühle, die Kazuhi wahrnehmen konnte. Doch dank der Windrichtung konnte Kazuhi auch einen Hauch von Angst wahrnehmen, die wohl allerdings eher unterschwellig und tief verborgen war. /Angst?/, dachte Kazuhi. /Wovor Sesshomaru?/ Kazuhi machte sich dazu bereit Sesshomarus Angriff, der zweifellos sich zuerst auf ihn richten würde, abzufangen. Zuerst sprang er mit einem Satz nach vorne, um Distanz zwischen und der Höhlen Burg zu bringen. Ein Zweikampf musste nicht hunderte von Leben in Gefahr bringen, nur weil sie sich vor dem Eingang begegneten. Kazuhi sah erst noch einmal zu Sesshomaru, der nun immer größer wurde und warf deswegen einen letzten kontrollierenden Blick zu InuYasha, um sich während seiner Auseinandersetzung mit Sesshomaru nicht darum kümmern zu müssen. Sein jüngster Bruder sah überraschend gelassen aus, doch Kazuhi konnte sich vorstellen, was in dessen Kopf vorging. Wenn er und Sesshomaru sich wirklich nicht ganz grün waren, ihm aber lange noch nicht genug vertraute, dann würde sich InuYasha raus halten und den Kampf beobachten oder sich im schlimmsten Fall sich aus dem Staub machen. /Richtig, denn was geht ihn dieser Kampf an! Er kennt weder mich und vertraut auch Sesshomaru nicht. Es ist sowieso erstaunlich, dass er mir das einfach so abgekauft hat./ Er hatte damit gerechnet mehr Überzeugungsarbeit leisten zu müssen. Nun erschall ein Brüllen in der Luft, dass in den Berghängen widerhallte und Sesshomaru Wut noch mehr Ausdruck verlieh, als er sich aus der Luft heraus auf den Neuankömmling der Familie stürzte. Gerade als er in Reichweite kam und Kazuhi sich dazu bereit machte, sich selbst zu verwandeln, transformierte sich Sesshomaru in Sekunden zurück und griff nach Tensaiga. „KAZUHI!“, schrie Sesshomaru, zog sein Schwert und schlug zu. --- - --- - --- - --- - --- - --- - --- - --- - --- Die Muse hat mir Flügel verliehen! Endlich ist sie zurück gekehrt und dreht mit mir ihre Runden! Ich glaube es nicht, endlich. Viel zu lange hat sie auf sich warten lassen. Ich danke allen Kommentatoren, deren Kommentare mich in letzter Zeit dazu gebracht haben, diese Fanfiction voranzubringen. Kleine Anmerkung: die Übersetzung von Kazuhis Namen stammt aus dem Manga 'Silver Diamond' und ist daher als fundiert zu betrachten. Ich mag keine ausgedachten japanischen Namen und Bedeutungen! Kritik, Ratschläge und Tipps sind wie immer gerne gesehen. mangacrack Kapitel 7: Konfrontation mit Sesshomaru --------------------------------------- Kommentar: Ich weise darauf hin, dass man für dieses Kapitel zumindest bis Band 50 von InuYasha gelesen haben sollte, da hier jetzt die Meido Zangetsuha auftaucht und man diesen Angriff Tensaigas kennen sollte. Zur Auffrischung: die Attacke Meido Zangetsuha öffnet, wenn richtig ausgeführt, ein Kreisrundes großes Loch, dass ins direkt Jenseits führt. Es öffnet also ein Tor zur anderen Welt und man stirbt, da der Körper die diesseitige Welt verlässt. Sesshomaru beherrscht diesen Angriff allerdings noch nicht perfekt. Seine Meido ist nämlich nicht rund, sondern bestenfalls oval. Die andere Attacke 'Souryuha' stammt aus dem dritten Movie und wurde übernommen, auch wenn sie im Manga nicht erwähnt wird. mangacrack --- - --- - --- - --- - --- - --- - --- - --- ::Kapitel 07 – Konfrontation mit Sesshomaru:: „KAZUHI!“ InuYasha brachte sich mit einem Sprung auf einen benachbarten Berghang in Sicherheit, als die Meido Zangetsuha auf den großen Hundeyoukai zuraste. Er hatte Sesshomaru schon vorher diesen Angriff benutzen sehen und er war fatal, wenn man davon getroffen wurde. Ein direkter Weg ins Jenseits, Tensaigas beeindruckender Angriff. /Tensaigas einziger Angriff/, korrigierte sich InuYasha. Aus sicherer Entfernung sah InuYasha das ovale Stück des dunklen Nachthimmels, der sich nun zwischen Sesshomaru und Kazuhi, dem anderen Hundeyoukai geöffnet hatte. Neugierig begann InuYasha zu beobachten. Es wäre sicher interessant zu sehen, wie Kazuhi reagieren würde. Der sprang einfach hoch, sodass er dem Sog des Jenseits entkam und die Meido wirkungslos wurde, als der Riss im Himmel sich wieder schloss. Damit war der Überraschungseffekt dahin, den Sesshomaru für sich hätte nutzen können. Aber er hatte während der kurzen Zeit zumindest Tensaiga wieder in Position bringen können, um es nun als Klinge verwenden zu können. Diesem direkten Angriff konnte Kazuhi nur knapp ausweichen, Sesshomaru hatte sich von oben näheren können, um seinem älteren Bruder dem Ausweichsprung den Weg abzuschneiden. Er hoffte, ihn vielleicht doch noch mit der Meido in Berührung bringen zu können, ganz gleich der Konsequenzen. Wütend darüber, dass beide Angriffe nicht gelungen waren, startete Sesshomaru einen neuen Versuch. Da Tensaiga als schneidendes Schwert nicht zu gebrauchen war, blieb ihm nur das Schwert mit seiner Energie aufzufüllen und es als Leiter seines Youki zu benutzten. So konnte er auch damit töten, auch wenn Tensaiga eigentlich nur Wesen aus dem Jenseits verletzten konnte. „Souryuha!“, zischte Sesshomaru und ließ den Energieangriff auf den Störenfried zurasen, der leider wirklich hier war, wie er hatte leidvoll feststellen müssen. „Kazuhi, ich werde dich töten“, schrie Sesshomaru, ehe er zum Angriff überging und seinen älteren Bruder mit einer weiteren Energiewelle konfrontierte. Es gelang ihm den Hundeyoukai zu weit zu Bedrängen, dass dieser gar nicht dazu kam zu seinem Schwert zu greifen. Stattdessen musste er immer wieder ausweichen und der zuckenden Energie entgehen, die wie Blitze auf seine Haut einschlug. Zwar war er ein erwachsener Hundeyoukai, doch der Angriff war stark genug, dass er viel Schaden anrichten konnte, sollte es ihn einmal voll erwischen. Bisher hatten ihn nur Ausläufer gestreift und das war schon unangenehm gewesen. Mit einem Satz durch die Luft brachte er Abstand zwischen sich und Sesshomaru. Er musste sich orientieren und dafür sorgen, dass sein kleiner Bruder mit diesem Wahnsinn aufhörte. InuYasha schien auf sich selbst acht geben zu können, wie ein kurzer Kontrollblick ihm zeigte, aber Sesshomaru war wohl wütender, als er ihn eingeschätzt hatte. /Wer hätte das geahnt, doch andererseits habe ich ihn seit Jahrhunderten nicht gesehen. Ich kenne ja noch nicht einmal den Grund für seinen Zorn./ Aber vielleicht war mit dem Brief doch zu sehr mit der Tür ins Haus gefallen, gestand Kazuhi sich ein, als er nach Sou'unga griff, das an seiner Hüfte befestigt war. Wenigstens konnte er das Schwert jetzt Bedenkenlos verwenden und es, ähnlich wie Sesshomaru Tensaiga, als Medium für seine Kräfte benutzen. Der böse Geist war in der Hölle versiegelt, zurück geblieben war nur eine leere Hülle. Diese Hülle zu beschwören war das Erste gewesen, was er getan hatte, als er wieder einen Fuß auf den heimatlichen Boden setzte. Im Grunde, um zu kontrollieren, ob die Gerüchte wahr waren, dass InuYasha und Sesshomaru Sou'unga gemeinsam bezwungen hatten. Und tatsächlich: sie hatten es geschafft, aber den Sinn der Lektion nicht begriffen, wie er von Myoga erfuhr. Weiter über seine Brüder nachzudenken, kam Kazuhi nicht. Er musste sich erneut vor Sesshomarus Angriff weg ducken, denn er verfolgte ihn gnadenlos. /Ich muss das beenden, ehe uns jemand anderes als InuYasha sieht. Aber dafür ist es vielleicht auch schon zu spät./ Es war eine Dummheit gewesen InuYasha zu der Festung der Hunde zu bringen. Ein bewohntes Gebiet, zu viele Schaulustige und die regierenden Hundeyoukai waren viel zu dicht dran. Wenn sich das gespaltene Lager wegen dem Kampf zwischen Sesshomaru und ihm noch mehr entzweite, dann war es seine Schuld. Da er nicht bedacht hatte, dass man doch tatsächlich ihn für die Geschäfte gewinnen würde wollen. Doch es war nun einmal seine erste Reaktion gewesen, in seine Heimat zurück zu kehren. Er hätte daran denken müssen, dass dies ein Zentrum politischer Macht war und weniger machte er sich über den Umstand Gedanken, dass die Söhne des Inu no Taishou sich gegenseitig an die Gurgel gingen, als das man Sesshomaru als vorschnell und hitzköpfig einstufen könnte. Es durfte nicht passieren, dass man Sesshomaru als inkompetent einstufte, nur weil er den Austragungsort ihrer Streitigkeiten an den falschen Ort verlegt hatte. /Ich bin eindeutig aus der Übung, was Politik betrifft/, gestand Kazuhi sich ein. Nach so langer Zeit des Vagabunden Lebens und frei von jedem politischen Druck, konnte man das Feingefühl schon einmal verlernen. /Obwohl … dazu hätte ich es erst einmal besitzen müssen./ Sein Vater hatte schon immer gemeint, dass Kazuhi sowieso seinen eignen Weg ging und selten auf die Belange anderer achtete. Doch zumindest hatte er es wenigstens versucht, ihm die Geschicke der Diplomatie und der Politik beizubringen. Bei Sesshomaru hatte er es wohl gleich ganz gelassen. Und InuYasha … nun ja, wenn die Verhältnisse sich nicht geändert hatten, dann waren Hanyous immer noch Ausgestoßene des politischen Lebens. Sie ignorierten die üblichen Vorgänge im Land und wurden dafür, im besten Fall, dann in Ruhe gelassen. /Wie auch immer … ich muss Sesshomaru ruhig stellen/, beschloss Kazuhi. /Der soll sich später austoben./ Entschieden seinen Fehler, für die Wahl des ungünstigen Ortes, zu berichtigen, ging nun Kazuhi dazu über, von der Verteidigung in der Angriff zu wechseln. Kazuhi nahm Sesshomaru nun genau ins Visier, der sich etwas weiter weg immer noch darüber ärgerte, dass er seinen Bruder verfehlt hatte. Währenddessen streckte Kazuhi den Arm aus, in dem er Sou'unga hielt und zielte mit der Schwertspitze auf den knurrenden Sesshomaru. Offenbar war der sogar so wütend, dass er nicht einmal merkte, wie dicht er an der Schwelle zur Verwandlung stand. Kazuhi schnaubte. Das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war ein ein wütender verwandelter Daiyoukai, so jung er auch sein mochte. „Sesshomaru, du lässt mir keine andere Wahl“, rief er ihm zu und begann nun seinerseits sein Youki in Sou'unga zu transferieren und war überrascht, wie einfach das funktionierte. Er hatte mit mehr Schwierigkeiten gerechnet. Aber es würde sicherlich nicht schaden, wenn Sou'unga mit seinen Kräften harmonierte. „Magisches Siegel! Weg der Dämonenfesslung!“, rief Kazuhi dann und schickte mit seiner Energie den Zauber los, den er in sein Youki mit eingebunden hatte. „Was?“, brachte Sesshomaru gerade noch heraus, ehe ihn der Zauber traf und fesselte. Die Hände nun mit magischen Bannen auf dem Rücken gefesselt und von dem Angriff überrascht, fiel Sesshomaru senkrecht in die Tiefe, war aber erfahren genug, um sich mit den Knien abfangen zu können, um sich nicht zu verletzten. Kazuhi steckte Sou'unga zurück in die Schwertscheide und glitt selbst langsam zu Boden. „Du Bastard!“, beschimpfte ihn Sesshomaru, der immer noch am Boden kniete, weil der Zauber ihn zu Boden drückte. Kazuhi lächelte amüsiert und lief gemächlich zu Sesshomaru herüber. „Du bist selbst Schuld, Sesshomaru, wenn du mich so überstürzt angreifst. Vor dreihundert Jahren wäre dir das nicht passiert.“ „In dreihundert Jahren kann viel passieren“, spie Sesshomaru zurück, als Kazuhi neben Tensaiga stehen blieb, das im tief Boden stecken geblieben war, als Sesshomaru gezwungen wurde, es loszulassen. Dennoch schaffte es Kazuhi das Schwert ohne weitere Anstrengung es herauszuziehen. Als er noch näher an Sesshomaru herantrat, sagte er: „Du hättest nicht vergessen sollen, dass meine Angriffe auf Magie basieren, kleiner Bruder“, und auch laut genug, dass es InuYasha ebenfalls hören konnte, der sich neugierig näherte. „Graaah!“ Es war ein Schrei des Zorn, der Wut und der Frustration. Sesshomaru drückte mit Gewalt gegen die Fesseln, doch die magischen Siegel saßen einfach zu fest. Seine Brust bebte vor Groll auf sich selbst und vor Scham. Er hatte es tatsächlich vergessen. /Wie konnte ich so dumm sein!/, schimpfte Sesshomaru sich selbst. Er hätte daran denken sollen, dass der Kampfstil seines Bruder auf magischen Energiesprüchen basierte. Nichts, was unter Dämonen weit verbreitet oder besonders hoch angesehen wurde, doch Kazuhi war nun mal ein Meister darin. Wenn er sonst schon nichts anderes konnte, aber darin war er unschlagbar. /Er konnte damit sogar Vater damit zu Boden zwingen./ Weil magische Bannsprüche nicht mit einfachem Youki, und sei es noch so stark oder so hoch, zu kontern waren. Das bedeute auch, er würde erst hier heraus kommen, wenn Kazuhi es für richtig hielt. Nachdem Sesshomaru sich endlich ein wenig beruhigt hatte und begann die Lage zu überblicken, um hier trotzdem herauszukommen, fiel etwas ganz anderes ins Auge. „Lass sofort Vaters Schwert los!“, schrie Sesshomaru aufgebracht. „Du hast kein Recht es anzufassen.“ „Ach ja?“, fragte Kazuhi spielerisch und legte seine Hand, um Tensaigas Griff. „Du hast es doch nie gewollt. Warum auf einmal dieser Besitzanspruch?“ „Lass. Es. Los!“, zischte Sesshomaru und das bisschen Ruhe war schon wieder wie weggeblasen. Kazuhi sah Sesshomaru nur abschätzend an. Dieser schien es mit Tensaiga scheinbar ernst zu meinen, bedeutete ihm das Schwert doch mehr, als Myoga es geschildert hatte? /Aber wie soll ich das herausfinden? … Wie weit er … wie weit sie beide .../, Kazuhi warf einen Blick auf InuYasha, der mit verschränkten Armen etwas abseits stand und alles beobachtete, /...zu gehen bereit sind./ Kazuhis Gedanken wurden unterbrochen, als er von hinten angesprochen wurde. „Ah, Kazuhi Yamainu-kun. Dachte ich mir doch, dass die Beschreibung nur auf euch passen konnte.“ Kazuhi drehte sich um und musste blinzeln, als die Sonne ihm direkt in die Augen schien. Erst nach einer Weile erkannte er, wer auf der Anhöhe mit drei weiteren Hundeyoukai stand. „General Oinuza-sama. Es ist lange her“, begrüßte Kazuhi den Neuankömmling und deutete eine Verbeugung an, Tensaiga immer noch in der Händen haltend. --- - --- - --- - --- - --- - --- - --- - --- Aus dem japanisch-deutschen Onlinewörterbuch: yama inu = ein Hund mit schlechten Angewohnheiten oinu za = großer Hund (Bezeichnung für ein jap. Sternbild) Ich hoffe, ich bringe Kazuhi so rüber, wie ich ihn haben möchte. Aber hier ist nun erstmal der Auftakt der Konfrontation zu Ende gegangen. Mehr folgt im nächsten Kapitel und wir sehen, ob Kazuhis politisches Geschick wirklich so schlecht ist, wie er behauptet. Wegen der Spoiler: weiter als bis Band 52 werde ich nicht gehen. Also keine Sorge für alle, die die japanischen Kapitel noch nicht gelesen haben, sondern lieber auf die deutschen Bände warten. mangacrack Kapitel 8: An den falschen Baum gepinkelt ----------------------------------------- Kommentar: Zur Beruhigung, es werden weiter keine eigene Charaktere auftauchen, die in der Geschichte eine wichtige Rolle übernehmen werden. Nur für diejenigen, die befürchten, dass die Ocs Überhand nehmen. Der Hundegeneral übernimmt nur eine funktionelle Rolle. mangacrack --- - --- - --- - --- - --- - --- - --- - --- - --- - --- - --- ::Kapitel 08 – An den falschen Baum gepinkelt:: InuYasha hatte die Neuankömmlinge sehr wohl gesehen, doch auch wenn Kazuhi sie anscheinend kannte, er selbst verspürte nicht das Bedürfnis sich näher mit anderen Hundeyoukai einzulassen. Er hatte schon genug schlechte Erfahrungen mit den Leuten seines Vaters gemacht, Sesshomaru gar nicht mal mit eingerechnet. Obwohl der im Moment wirklich erträglich war. Leicht gehässig blickte InuYasha zu seinem Halbbruder, der immer noch mit den magischen Fesseln kämpfte. InuYasha würde lügen, wenn er sage würde, dass er diesen Anblick nicht genoss. So oft hatte Sesshomaru ihn schon verspottet und als unwürdig beschimpft. Da durfte er das jetzt auch bisschen genießen, eben auch der Grund, warum er sich in den Kampf zwischen Sesshomaru und Kazuhi nicht eingemischt hatte. Doch vor allem wollte er nicht Partei ergreifen. Sesshomaru beiseite zu stehen würde er nicht, dafür hassten sich beide zu sehr, aber sicher genug war sich bei dem neuen Verwandten auch noch nicht. Denn irgendwoher musste schließlich auch Sesshomarus Wut kommen. Wobei InuYasha sich ehrlich fragte, was Kazuhi wohl verbrochen haben musste, um Sesshomaru so wütend zu bekommen. Die Feindseligkeit gegenüber Naraku, weil der ihn ein einziges Mal benutzt und verarscht hatte, war ja nichts dagegen. „Du genießt das, oder InuYasha?“, knurrte Sesshomaru, der es gar nicht lustig fand, dass sein jüngerer schmählicher Halbbruder ihm genähert hatte. Mit einem ziemlich zufriedenen Ausdruck auf des Gesicht. „Vielleicht“, antwortete InuYasha gelassen. „Das entschädigt mich für die vielen Male, wo du mich beleidigt, geschlagen und beinahe getötet hättest.“ „Du schlägst dich auf seine Seite, du jämmerlicher Hanyou? Das passt zu dir, dreckiges Blut verträgt sich anscheinend.“ „Grr“, knurrte InuYasha wütend und musste sich zurückhalten Sesshomaru nicht eine zu scheuern, aber er würde nicht auf gefesselte und am Boden kniende Bastarde einschlagen. Selbst wenn es sich dabei um seinen Bruder Sesshomaru handelte. Das wäre ja nur halb so witzig, wenn der sich nicht wehren könnte. „Ich schlage mich auf keine Seite, Sesshomaru“, zischte InuYasha. „Aber er hat mich mich immerhin noch kein einziges Mal beschimpft, so wie du es schon seit Alters her tust.“ „Weil du auch nichts besseres verdient hast, Hanyou.“ InuYasha musste sich zurückhalten, um nicht laut los zu schreien. Der Kerl machte es einem echt schwer, Gewalt frei mit dem umzugehen. „Jetzt hör mir mal zu“, meinte InuYasha wütend und packte Sesshomaru am Kragen und zog ihn ein wenig in die Höhe, da sein Bruder immer noch am Boden kniete. „Ich wurde auch einfach ohne zu Fragen mitgenommen und auch wenn er anscheinend nicht so schlimm ist wie du, so hätte ich gerne langsam eine Erklärung von dir unseren lieben Bruder betreffend.“ Sesshomaru starrte InuYasha nur kurz an und wog ab. Im Grunde würde es nichts bringen es vor InuYasha geheim zu halten, was für eine Meinung er von Kazuhi hatte, denn InuYasha hatte bereits mitbekommen, dass sie nicht sonderlich gut zueinander standen. „Na gut“, meinte Sesshomaru und setzte sich auf den Boden, da er nicht die gesamte Zeit kniend verbringen wollte und eingesehen hatte, dass er so schnell nicht frei kam, „ich denke, ich sollte dir wirklich ein wenig über Kazuhi erzählen.“ - „Ah, Kazuhi Yamainu-kun. Dachte ich mir doch, dass die Beschreibung nur auf euch passen konnte.“ Kazuhi drehte sich um und musste blinzeln, als die Sonne ihm direkt in die Augen schien. Erst nach einer Weile erkannte er, wer auf der Anhöhe mit drei weiteren Hundeyoukai stand. „General Oinuza-sama. Es ist lange her“, begrüßte Kazuhi den Neuankömmling und deutete eine Verbeugung an, Tensaiga immer noch in der Händen haltend. - Kazuhi konnte nicht behaupten, dass er über diese Unterbrechung erfreut war, aber eigentlich hätte er damit rechnen müssen. Schließlich hatte er drei Hundeyoukai vermöbelt und hatte sich auch in der Festung der Hunde für kurze Zeit einquartiert. Am liebsten würde er dem General sagen, dass ihn das alles hier nichts anginge, aber wirklich anlegen, wollte er sich mit dem alten Hund nicht. „So Kazuhi-kun“, sprach der massig gebaute General ruhig, aber mit einer donnernden Stimme. „Es überrascht mich doch ein wenig dich hier zu sehen. Und das auch noch in Begleitung.“ Der Blick des Generals fiel auf die sich streitenden Hundebrüder. Für einen alten und erfahrenen General wie ihn waren das nicht mehr als zwei Welpen, die sich wütend ankläfften. Nichts, was man im Moment ernst nehmen musste. Auch wenn er sehr wohl den Kampf gesehen und die Gerüchte über die beiden jüngsten Söhne des verstorbenen Inu no Taishou gehört hatte. Aber bisher war er als Verwalter immer froh gewesen, dass diese jungen Hunde ihre Streitigkeiten woanders ausgetragen hatten. Das Hochland der Hunde hatten sie immer schön in Frieden gelassen, also hatte er auch keinen Grund zum Eingreifen gesehen, aber die Tatsache, dass jetzt alle Erben des Inu no Taishou hier auf dem Sancho Berg versammelt waren, war Grund zur Besorgnis. „Nun, General, wir wollen gar nicht stören“, antwortete Kazuhi endlich, der sich zwischen den General und seine jüngeren Brüder gestellte, um dem alten Hund die Sicht zu erschweren. „Ich versichere, dass wir keine Unruhe stiften werden.“ „Schwatz nicht rum“, brummte der General. „Auch wenn ich, um meinen Freund Inu no Taishou willen froh bin, dass du wohl auf bist, Kazuhi-kun, so wäre es mir lieber, wenn du deine … Familienangelegenheiten woanders erledigen würdest.“ Kazuhi knurrte leise, gerade leise genug, um seinen Unwillen zu äußern, aber nicht laut genug, um es als Drohung klingen zu lassen. „Keine Sorge, Oinuza-san“, meinte Kazuhi schroff. „Ich werde mich schon nicht in ihre Politik einmischen. Ich wollte meine Brüder lediglich aus ihrer gewohnten Umgebung entfernen.“ „Das lass lieber sein“, forderte der General. „Ich habe genug über sie gehört und noch viel mehr gesehen, um zu wissen, dass du diese jungen Hunde lieber sich selbst überlassen solltest. Sie bedeuten nur Ärger.“ Der General hatte eine wegwerfende Bewegung gemacht und Kazuhi betrachtete den General genug. Die drei Hundeyoukai hinter ihm beachtete er kein bisschen. Er hatte sie auf dem Berg, als sie es wagten InuYasha zu bedrohen, mit zwei drei überraschenden Hieben außer Gefecht gesetzt. Allerdings ohne sie zu töten, doch die Schrammen über ihren Gesichter zeigten deutlich, dass den Kampf verloren hatten. Doch gleich zum General zu rennen … Kazuhi blickte diesen böse an und trat ein Schritt näher, um zu verhindern, dass es ein Anderer hören würde, als sie beide. „Mein lieber General, tun sie nicht so scheinheilig“, spuckte Kazuhi förmlich aus. „Nur weil ich nicht hier war, heißt das nicht, dass ich nicht weiß, was hier gespielt wird.“ „Ach ja?“, höhnte der General. „Ich glaube nicht.“ „Doch, das weiß ich sehr gut. Oder glaubt ihr etwa, dass ich nicht begriffen hätte, dass Sesshomaru zwar offizieller Besitzer und Verwalter dieses Landes ist, aber keine Entscheidungsgewalt hat?“ Nun sah der General unangenehm überrascht aus. Es schien ihm nicht zu passen, dass der Älteste darüber Bescheid wusste. „Er war noch nicht so weit“, versuchte er sich raus zu reden. „Das denke ich nicht“, zischte Kazuhi angefressen. „Ihr und die anderen Hundeyoukai habt seine Unerfahrenheit ausgenutzt, um meinen Bruder in eine Ecke zu drängen. Wahrscheinlich habt ihr verlangt, dass Sesshomaru entweder Tessaiga oder Sou'unga besitzen muss, um das Land vernünftig regieren zu können.“ „Tensaiga ist zu schwach, um in der Schlacht eingesetzt zu werden“, verteidigte sich der General, machte sich aber dennoch Sorgen um seine Haut. Da der älteste Sohn deutlich mehr Erfahrung mit Staatsgeschäften hatte, würde er ihn nicht so einfach herein legen können. Nur die Tatsache, dass Kazuhi Japan vierhundert Jahre lang gemieden hatte, würde dafür Sorgen, dass er gleich sofort als Aschehaufen endete. Der Inu no Taishou hätte ihn für dieses Verhalten degradiert und in den entlegensten Winkel Hokkaidos geschickt. Kazuhi hingegen war wahrscheinlich auch nach all der Zeit noch unbeherrscht genug, um ihn noch an Ort und Stelle in Flammen auf gegen zu lassen. „Das heißt“, konnte er den ältesten Sohn des Inu no Taishou noch leiser fragen hören, „dass die treuen Anhänger meines Vaters absichtlich diesen Streit zwischen Sesshomaru und InuYasha verursacht haben?“ Nun gefror dem General das Blut in den Adern. Er konnte das Youki fühlen, dass durch Kazuhis Hand lief, die ihn am Kragen gepackt und dichter herangezogen hatte. Die goldenen Augen waren kalt und unerbittlich. Im inneren verfluchte sich der General dafür dem Vorhaben damals zugestimmt zu haben. Sie hatten damals nur ein wenig bisschen mehr vom Kuchen haben wollen. Jetzt drohte sein Leben wegen Eidbruch zu unehrenhaft enden. Das Schweigen bestätigte Kazuhi nur in seiner Annahme. „Ich glaube es nicht“, presste Kazuhi geladen heraus. „Ihr alle hattet vor, euch Sesshomarus zu entledigen, indem er ein Schwert finden sollte, dass seit meines Vaters Tod als verschollen galt. Ihr hattet nie geglaubt, dass er Tessaiga finden würde, habe ich nicht recht? Und wenn, hätte einer von euch treulosen Kötern es an sich gerissen und selbst seinen Platz eingenommen. Das Sesshomarus es tatsächlich gefunden hat, hat euch nicht besorgt, denn InuYasha war ja derjenige, der es besaß. Sesshomaru konnte es nicht einmal anrühren und hat dabei sogar einen Arm verloren.“ Nun begann die Kazuhis Hand gelb zu glühen und innerlich brach der alte Hundegeneral in Panik aus. Ein Kampf mit Schwertern, Zähnen und Klauen traute er sich zu, zu gewinnen. Doch Kazuhi hatte eben schon bewiesen, dass er die Magie immer noch beherrschte und der General wollte nicht wissen, was für eine Teufelei sich Kazuhi für ihn ausgedacht hatte. Er konnte als Frosch, Ente oder für immer eingesperrt in einem Kieselstein enden, wenn er Pech hatte. Doch Wiederworte, würden alles nur noch schlimmer machen. Kazuhi war in der Tat dazu aufgelegt. Diese dreckigen, treulosen Köter. Sie hatten sich über den freien Platz hergemacht, wie Straßenhunde über einen Knochen. Dass Sesshomaru während seiner Suche tatsächlich Tessaiga gefunden hatte, war Zufall gewesen. Es war für InuYasha bestimmt, wenn auch der es ein wenig zu früh erhalten hatte. Doch Sesshomaru konnte das Schwert dennoch nicht verwenden, also hatten diese Bastarde darauf vertraut, dass seinen kleinen Brüder entweder noch eine Weile beschäftigt wären oder sich gegenseitig ausschalteten. „Hätte InuYasha den Kampf gewonnen, hättet ihr wenig Sorgen gehabt. Einem Hanyou hättet ihr den Platz als Inu no Taishou niemals überlassen. Schon gar nicht, wenn der kein Interesse daran hat. Und für Sesshomaru hättet ihr euch noch etwas einfallen lassen. Womöglich hättet ihr sogar mich benutzt, nicht war?“ „Nein, niemals“, beteuerte der alte Hundegeneral, der jetzt ein sehr jämmerliches Bild bot. Seine drei Untergebenen hatten sich zurückgezogen, um aus der Schusslinie zu beraten. „General“, sagte Kazuhi sanft, „ihr seid ein Lügner.“ Mit der nächsten Handbewegung schlug Kazuhi dem General über das Gesicht, sodass dieser durch die Wucht des Angriffs ins Gras geschleudert wurde. Als er sich wieder aufrichtete, sah man deutlich die tiefen Schnitte, die Kazuhis Klauen hinterlassen hatten. Zufrieden sah Kazuhi auf den General herunter. Solches Verhalten duldete er nicht, schon gar nicht, wenn diese alten korrupten Säcke vorgehabt hatten, Sesshomaru vielleicht sogar ermorden zu lassen. Einen letzten verächtlichen Blick auf den General werfend, drehte Kazuhi sich um. Die Schnitte, die dem anderen Hundeyoukai jetzt quer über das Gesicht liefen, würden nicht so einfach verschwinden. Jeder würde die Demütigung sehen und das war die größte Strafe, die er dem Hundeyoukai hätte machen können. Denn der hätte den Tod verdient gehabt, aber dieses Schicksal war in Kazuhis Augen nicht hart genug gewesen. Ohne den General noch einmal zu beachten, kehrte Kazuhi zu InuYasha und Sesshomaru zurück. - „Kurz gesagt“, meinte Sesshomaru, „Kazuhi ist ein Chaot.“ Verblüfft starrte InuYasha jetzt seinen gefesselten Bruder an. Er hatte vieles erwartet. Eine wütende Rede vielleicht, Schimpfworte möglicherweise, aber nicht einen professionellen, wenn auch leicht resignierenden Ton. „Wirklich?“, fragte InuYasha erstaunt und warf einen kurzen Blick zu seinem ältesten Bruder, der sich gerade diesem alten Hundeyoukai auseinander setzte. Noch mehr erstaunt war der Hanyou allerdings, dass Sesshomaru tatsächlich Auskunft gab. Er hatte mit eisernem Schweigen gerechnet. Zudem hatte er noch nie gehört, dass Sesshomaru jemanden als Chaoten bezeichnet hätte. Nun, ihn vielleicht. Aber das war etwas anderes. „Ja“, gab Sesshomaru missmutig zu und machte es sich, so gut es gefesselt eben ging, auf dem Stein bequem. „Er ist in der Magie außerordentlich begabt. Eine große Seltenheit unter Hundeyoukai. Zwar ist er auch kein schlechter Schwertkämpfer, doch meistens verwendet er Magie. Er kann alles in Sekunden um sich herum versiegeln, bannen, verwandeln oder andere Dinge mit ihnen tun.“ Bannen? InuYasha dachte kurz an Ryukotsusei, der mit einer Klaue in einer Steinwand versiegelt worden war. Hatte ihr Vater daher diese Idee gehabt? „Interessant“, antwortete InuYasha. „Das hilft mir trotzdem nicht viel weiter.“ „Dann lass es bleiben“, fuhr Sesshomaru seinen jüngeren Bruder an. „Frag ihn doch selbst, wenn du glaubst eine Antwort zu bekommen.“ „Er ist immerhin nicht so ein Arschloch wie du“, verteidigte InuYasha Kazuhi. Der hatte ihn bisher wirklich recht normal behandelt. Bis auf die Tatsache, dass er ihn entführt hatte, gab InuYasha innerlich zu. „Glaub, was du willst. Aber er gehört zu den Hunden, die immer an den falschen Baum pinkeln“, erklärte Sesshomaru und schwieg dann. Er konnte hier erst weg, wenn Kazuhi die Fessel gelöst hatte. Außerdem musste er ihm noch eine Abreibung verpassen. Das würde er garantiert nicht auf sich sitzen lassen. --- - --- - --- - --- - --- - --- - --- - --- - --- - --- - --- Ich habe in die ursprüngliche InuYasha Handlung ein wenig Hunde Politik mit hinein gemischt. Für meinen Fehler im letzten Kapitel entschuldige ich mich. Ich habe aus Versehen (aus reiner Gewohnheit) 'Hände' geschrieben, obwohl Sesshomaru nur einen Arm hat. Bitte verzeiht mir das … ich ändere das bei Gelegenheit. mangacrack Kapitel 9: Planlos ------------------ Kommentar: Jetzt sind alle Prüfungen vorbei, Gott sei dank. Ich werde mich jetzt an diese Fanfiction machen, auch wenn ich im Moment in Neuseeland bin. Das mit dem verzögerten Update tut mir Leid, wirklich. Dummes Internet! Viel Spaß beim Lesen mangacrack xxx ::Kapitel 09 – Planlos:: „Ein Chaot also, ja?“, murmelte InuYasha vor sich hin, als sein ältester Bruder zu ihnen zurück stapfte. Dass der wütend war, sah er von weitem, doch sein Gehör war gut genug, um zu wissen, dass es bei dem Streit mit dem alten Hundeyoukai um Sesshomaru gegangen war. Zumindest war dessen Name öfter gefallen. Jener Hundeyoukai ignorierte ihn inzwischen und InuYasha wandte seinen Blick von Sesshomaru ab. Unschlüssig wartete er, nicht genau wissend, was er jetzt tun sollte. Einerseits könnte er jetzt einfach abhauen, denn sonderlich erbaut war er über Sesshomarus Gesellschaft nicht, aber er vermutete, dass Kazuhi einen Grund gehabt hatte, ihn zu entführen. Also wäre es klüger zu warten, um abzusehen, was jetzt passieren würde und sollte Sesshomaru wieder von Kazuhi einen Tritt in den Hintern bekommen, würde sich das immerhin lohnen. Ehrlich gesagt würde er den Anblick Sesshomarus, gefesselt und am Boden kniend, sein ganzes Leben lang nicht mehr vergessen. InuYasha grinste. Ja, für solche Momente lebte man doch gerne. - Myoga hatte allerdings das Gefühl, dass sein Leben sich bald drastisch verkürzen würde. Er hatte sich die letzte Zeit sehr bedeckt gehalten, da er fürchtete von Sesshomaru oder InuYasha-sama umgebracht zu werden, weil er einen alten und verschollen geglaubten Verwandten herangeschleppt hatte. Dabei war das SO gar nicht geplant gewesen, doch das würde ihm je keiner glauben! Er hatte ewig nach Kazuhi gesucht und suchen lassen, aber nie wirklich mit dessen Auftauchen gerechnet. Zuerst kurz nach dem Tod des Herrn in der Hoffnung, dass Kazuhi wüsste, was sie mit Sou'unga machen sollten. Saigas Vorschlag das Höllenschwert einfach in den Knochen fressenden Brunnen im Lande vom Musashi zu werfen, war die allerletzte Notlösung gewesen. Ihm wäre es viel lieber gewesen, wenn Kazuhi-sama Sou'unga von vorne herein erhalten hätte. Denn dessen magische Kräfte waren schon in der Vergangenheit groß genug gewesen, um das Schwert zur Not zu bändigen, wenn der Herr in schweren Duellen Bedrängnis war und Sou'unga drohte auszubrechen. Viele Dinge waren nur mit Kazuhis Unterstützung gelungen, weil der Herr sich immer hatte sicher sein können, dass sein Sohn ihm den Rücken freihielt. Myoga dachte nicht gerne daran zurück, dass Kazuhis Name in dem Testament seines Herrn nicht ein einziges Mal gefallen war. Viele Dinge hatte er ihm persönlich gesagt, nach Kazuhi-samas Verschwinden jedoch, war es so, als hätte es ihn nie gegeben. Bis heute fragte sich Myoga, wieso der Herr seinen Sohn verbannt hatte. Oder korrekt gesagt: warum nicht richtig? Zwar war der Bann in dem Haus niemals wortwörtlich ausgesprochen worden, aber das war auch nicht nötig gewesen. Der älteste Sohn war verschwunden, der Herr redete nach dem Ereignis nicht mehr darüber und widmete sich stattdessen seinem zweiten Sohn. Die Situation war klar, damals. Jetzt jedoch brachte der nicht eindeutige Bann Probleme mit sich. Nirgendwo stand geschrieben, dass Kazuhi-sama ein Verbannter war. Was demnach hieß, dass sowohl er als auch sein Bruder Sesshomaru Anspruch auf den Titel ihres Vaters hatten. Und es stand sogar so schlecht, dass man nicht eindeutig sagen konnte, wer mehr Anrecht darauf hatte. Sie waren absolut gleichrangig und das brachte die allgemeinen Rudelführer in Bedrängnis. Wenn nicht einer von den beiden Brüder auf den Titel des Herrscher verzichtete, mussten sie denjenigen bestimmten. Per Mehrheitswahlrecht. Myoga vergrub sich tiefer in das weiße Fell, als er daran dachte. Er hoffte nur, dass nie jemand erfuhr, dass er es gewesen war, der den Boten in China beauftragt hatte nach Kazuhi-sama suchen zu lassen. Damals war InuYasha-sama gerade von der Miko an den Heiligen Baum gebannt worden. Myoga hatte nicht weiter gewusst, weil er zusehen musste, wie das einst stabile Gebiet seines Herrn zusehends wegen mangelnder Führung zerfiel. Also hatte in Shanghai einen kundigen Boten ausfindig gemacht und diesen losgeschickt. Als allerletzten Versuch, aber nie hatte er damit gerechnet, dass Kazuhi-sama tatsächlich wiederkehren würde! Zwar war ihm berichtet worden, dass ein weißer Hund von der großen Insel, wie man ihr Land dort nannte, in den Gebirgen des Reiches der Mitte lebte, aber die Wahrscheinlichkeit war doch so dermaßen gering gewesen! Genauso gering wie die Möglichkeit, dass InuYasha-sama je wieder aus seinem ewigen Schlaf erwachen würde. Oder dass Sesshomaru tatsächlich den Hinweis auf Tessaiga würde entschlüsseln können. Es war eine Katastrophe! Myoga wusste, dass dieser einer der Momente war, wo er sich sonst aus dem Staub machte, doch diesmal verhinderte dies Kazuhi-samas Magie. Der kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er wieder zu flüchten versuchen würde, weswegen er ihn beim letzten Versuch einfach magisch zu sich zitiert hatte! Er war von einer kleinen Lichtkugel erfasst und dann in Windeseile zu Kazuhi-sama zurück gebracht worden. Von dessen Handfläche aus hatte er dann in das beängstigende Gesicht gestarrt. Beängstigend, da freundlich-nachdrücklich und nicht mörderisch-ungeduldig, wie es bei seinen Brüdern in der Regel der Fall war. Aber selbst deren Klauen wären ihm jetzt eindeutig lieber gewesen, als hier fest zu sitzen und womöglich Zentrum der Kämpfe werden zu müssen. War das seine Strafe dafür, dass er die Kinder seines Herrn, zwar unabsichtlich, aber dennoch gegeneinander aufgehetzt hatte? Myoga wünschte sich, er könnte wenigstens InuYasha-sama warnen. Sesshomaru würde niemals auf ihn hören, schon rein aus Prinzip nicht, weil er glaubte die Meinung eines alten Flohs nicht nötig zu haben, doch vielleicht würde InuYasha-sama es wenigstens heute gelingen, nicht nur den nächsten Kampf zu suchen. Dass er die Auseinandersetzung zwischen den beiden Älteren höchst wahrscheinlich nicht verhindern konnte, wusste Myoga. Vielleicht war es auch notwendig, aber er wollte nicht, dass InuYasha-sama zwischen die Fronten geriet! Sesshomaru war im Moment eindeutig nicht bei klaren Verstand und Kazuhi... nein, über die Eigenarten des Ältesten dachte er lieber gar nicht erst nach. Zwar hatte der kein Interesse irgendwelchen Herrschaftsansprüchen gezeigt, aber das hatte bei ihm nicht viel zu heißen! Kazuhi-sama neigte nun mal dazu, zuerst zu handeln und dann nachzufragen, ob das jetzt so richtig wäre. Myoga schüttelte verzweifelt den Kopf. Er wünschte sich jetzt überall hin, nur um nicht hier zu sein. Drei planlose Hunde auf einen Haufen, das konnte nicht gut gehen. - „Sesshomaru, du siehst aus wie ein angebundener Hund“, sagte Kazuhi, als er endlich wenige Meter vor seinem Bruder stehen blieb. InuYasha fragte sich in dem Moment, ob Kazuhi wirklich des Lebens müde war. Zwar klang der Ton des Hundeyoukai nicht triezend, sondern ernst, doch das war vielleicht für Sesshomaru sogar noch schlimmer als wenn er sich über ihn lustig gemacht hätte. InuYasha tat so, als hätte er den Vergleich nicht gehört, denn Sesshomaru würde ihn wahrscheinlich dafür umbringen, sich das nur bildlich vorgestellt zu haben. Doch zu dem Erstaunen des Hanyous blieb Sesshomaru ruhig. Eine wahre Seltenheit, denn auf Beleidigung jeglicher Art reagierte Sesshomaru meist tödlich. So gesehen hatte er damals Glück gehabt, als in der Zwischenwelt an Vaters Grab um den letzten Splitter gekämpft hatten und Sesshomaru ihn mit der Faust für das randalieren geschlagen hatte. „Das macht dir Spaß, oder?“, zischte Sesshomaru wütend, blieb aber in seiner hockenden Position, weil Kazuhi das Vergnügen nicht gönnen wollte, dass er sich aufrichten musste, um sich ihm ebenbürtig zu fühlen. „Herum zu spielen, als würde die dieses Land bereits gehören.“ Kazuhi verkreuzte seine Arme vor der Brust und ließ sich von Sesshomaru nicht beeindrucken. Lächelnd sagte er dann aber: „Ja, ein wenig schon. Das stimmt. Es ist in der Tat unterhaltsam zu sehen, dass ein einziger Brief ausreicht, um dich so aus der Fassung zu bringen.“ „Brief?“, fragte InuYasha verwirrt. Seid wann schrieben Youkai Briefe? „Dieser Bastard hat mir einen Boten gesandt, dass er Vaters Platz für sich beansprucht“, spuckte Sesshomaru nun fast und nutzte diese Gelegenheit, um den Umstand der notwendigen Erklärung in eine Beleidigung zu verpacken. „Als ob das so einfach wäre und kampflos gebe ich den Titel bestimmt nicht her.“ Nun war es an Kazuhi erstaunt die Augenbrauen zu haben. Er hatte nicht gewusst, dass Sesshomaru das mit dem Titel so ernst nahm. Aber es bestätigte seine Vermutung, dass die anderen Rudelführer, wie der alte Hundegeneral zum Beispiel, wirklich darauf bestanden hatten, dass wenigstens eines der mächtigen Schwerter ihres Vaters sich in Sesshomarus Besitz befand, wenn er den Titel erben wollte. Tensaiga ausgenommen natürlich. Kazuhi warf einen Blick auf das Schwert, dass immer noch im Boden steckte. /Sie unterschätzen deine Macht gewaltig, Tensaiga/, dachte Kazuhi, beschloss aber, Sesshomaru erst später damit zu konfrontieren. Aber das Theater um den Titel würde auch Sesshomaru tiefen Frust erklären, den er unterschwellig riechen konnte und schon sehr lange an seinem Bruder zu haften schien. Wenn er bereits seit über zweihundert Jahren nach Tessaiga und Sou'unga suchte und kaum weiter gekommen war, dann mussten sich bereits leichte Zweifel breit gemacht haben. Denn sicherlich hatte sich Sesshomaru schon die Frage gestellt, warum er den Rudelführern nicht auch ohne Schwert beweisen konnte, dass er stark genug war. Kazuhi kannte die Antwort darauf. Die Rudelführer bildeten zusammen mit den fünf ältesten Hunden den Rat, der die Wünsche und Ziele aller Hundeyoukai sammelte und äußerte. In den schlimmsten Fällen sogar bestimmte. Den Beschlüssen des Rates hatte sich selbst der Anführer der Hunde zu beugen. Doch Kazuhi erinnerte sich noch gut daran, dass es häufiger der Fall gewesen war, dass ihr Vater den Großteil der Rudelführer auf seiner Seite hatte und der Ältestenrat der Hunde auf der anderen. Und wenn wirklich die Ältesten zusammen mit Rudelführern nahezu einstimmig beschlossen hatten, dass Sesshomaru für den Titel ein mächtiges Schwert brauchte, Tensaiga aber nicht ausreichend war, dann verstand Kazuhi Sesshomarus Wut durchaus. Würde er selbst jetzt der nächste Inu no Taishou werden, hätte Sesshomaru in allem versagt, was er bis dahin darstellte. Der Sohn seines Vaters, ein starker Youkai, der eines Tages den Westen regieren würde. „Du bist ein Idiot“, reagierte Kazuhi jetzt endlich auf Sesshomarus Herausforderung, diesmal allerdings offensichtlich wütend. „Du begreifst nicht, dass der Rat der Hunde dir eine Falle gestellt hat, aber dieses sei dir wegen deines jungen Alters noch verziehen.“ „Du verdammter...“, begann Sesshomaru und drückte gegen die Fessel, die langsam in sein Fleisch drückte. „Unterbrich mich nicht“, herrschte Kazuhi Sesshomaru an, der aus Reflex heraus wirklich den Mund zu machte. Es war derselbe Tonfall, wie der ihres Vaters, sodass Kazuhi weiter redete, ehe Sesshomaru begriff, dass es nur die Erinnerung an den Gehorsam war, welcher er seinem Vater zollte, der ihn jetzt den Mund schließen ließ. „Sich von diesen alten Kötern hereinlegen zu lassen ist eine Sache“, sagte Kazuhi jetzt in einem sehr gepressten Ton. „Aber Vaters Erbe derart zu beleidigen, steht dir nicht zu.“ „Vaters Erbe?“; schrie Sesshomaru jetzt schon fast. „Erzähl mir nichts von Vater, du warst derjenige der,...“ „RUHE!“ Kazuhis wütender Ausruf bewirkte, dass die Vögel in der Umgebung erschreckt aufflogen und sogar InuYasha seine Hand an Tessaiga legte, weil Kazuhi zunehmend bedrohlicher aussah. Noch immer hatte er seine Hände vor der Brust verschränkt, jedoch wirkte es jetzt so, als müsste Kazuhi sich selbst festhalten, um nicht auf Sesshomaru loszugehen. „DU, Sesshomaru“, tadelte Kazuhi, „solltest dich schämen. Du rennst Tessaiga hinterher, obwohl du weißt, dass du es nie bekommen kannst. Anstatt dich deinem eigenen Schwert zu widmen, dass sehr viel mehr Kräfte besitzt, als du es dir vorstellen kannst.“ Kazuhi ging zu Tensaiga herüber und zog es aus dem Boden. Einige Momente betrachtete er es gedankenverloren, ehe er dann wieder Sesshomaru ansah. „Aus deiner Sicht ist Tensaiga nutzlos und du bist so auf das Offensichtliche fixiert, dass du Tensaigas wahre Macht gar nicht erkennst.“ Nun sah Sesshomaru sogar halbwegs interessiert aus. In dem Ding, das er mehr aus sentimentalen als aus praktischen Gründen behielt, sollten versteckte Kräfte sein? Gut, das Meido Zangetsuha war beeindruckend, aber nicht das, was er sich von dem Schwert erhofft hatte. „Doch du brauchst das Schwert anscheinend ja nicht“, sagte Kazuhi jetzt und sah Sesshomaru eindringlich an. „Selbst mit dem Meido kannst du nicht richtig umgehen, ansonsten hättest du vorhin nicht so viele Versuche gebraucht. Hättest du es richtig gemacht, hätte ich keine Chance gegen dich gehabt und du...“, Kazuhi stoppte kurz, um sich Sesshomaru zu nähern und sich zu dessen Gesicht zu beugen. „...und du hättest deine lang ersehnte Rache bekommen“, vollendete Kazuhi flüsternd. InuYashas Blick wanderte inzwischen im regelmäßigen Takt von Kazuhi zu Sesshomaru und wieder zurück. Er war bloß Zuschauer, doch anscheinend Kazuhi wichtig genug, dass er bei Sesshomarus … Rüge dabei sein durfte. Oder vielleicht brauchte er ihn auch nur als Zeugen oder neutrale Person. Schwer zu sagen bei solchen exzentrischen Hundeyoukai. Doch was war das mit der Rache, die Kazuhi gerade erwähnt hatte? Sesshomarus Wut auf Kazuhi verwandelte sich jetzt in blanken Hass, wie InuYasha es noch nie zuvor bei Sesshomaru gesehen hatte. Er fragte sich, was vorgefallen sein könnte, dass den ruhigen Youkai den er kannte, so sehr von dem unterschied, den Kazuhi in Sesshomaru sah. Jetzt ähnelte Sesshomaru nämlich eher dem großen weißen Biest, welches er wurde, wenn er sich verwandelte und seinen Instinkten nahezu freien Lauf ließ. Und wenn die Fesseln nicht gewesen wären, dann hätte er sich jetzt vermutlich verwandelt, das wussten alle drei Brüder. „Mach mich los“, knurrte Sesshomaru. „Mach mich los und ich zeige dir, was ich wert bin. Und dass ich meine Rache auch so bekommen werde. Denn glaub ja nicht, dass ich es vergessen habe … was du mir angetan hast.“ Zuerst sagte Kazuhi nichts, ehe er tonlos meinte: „Ich auch nicht Sesshomaru, ich auch nicht.“ Einige Zeit sah Kazuhi Sesshomaru direkt in die Augen und es schien, als würde er ihn wirklich los machen wollen, doch dann schien ihm etwas anderes in den Sinn zu kommen. „Wenn du dich wirklich an mir rächen willst, so wie du es vor so langer Zeit geschworen hast...“, kündigte Kazuhi an, „dann hole dir Tensaiga zurück und töte mich damit.“ In der nächsten Sekunde schien wieder ein Leuchten um Kazuhis Hand, allerdings auch um Tensaiga und den Bereich, wo Sesshomaru und InuYasha standen. Während Sesshomaru offensichtlich versuchte herauszufinden, was genau sein Bruder vorhatte, starrte InuYasha nur auf die magischen Zeichen, die ihn umgaben. Ganz geheuer war ihm das nicht. Er hatte das Gefühl da in was mit hinein zu geraten, was er lieber in Ruhe lassen sollte. Kazuhi schien das anders zu sehen und handelte zu schnell, als das die beiden Brüder reagieren konnten. „Viel Spaß“, wünschte Kazuhi nämlich Sesshomaru und InuYasha, die genauso wie Tensaiga in einem großen dunklen Loch verschwanden, das sich unter ihnen auftat. Für einen Moment glaubte InuYasha zu schweben, ehe er mit rasender Geschwindigkeit nach unten sank und in dem Tunnel ähnlichen Loch verschwand. Das Letzte, was er und Sesshomaru sahen, war Kazuhis Grinsen und dessen winkende Hand. „KAZUHI“, hörte InuYasha Sesshomaru frustrierten Ausruf, ehe sie beide von der Dunkelheit verschluckt wurden. --- - --- - --- - --- - --- - --- - --- - --- - --- - --- - --- Cliffhanger? Nein, ich doch nicht^^' … Sollte eigentlich nicht so enden, doch das andere Ende hätte weniger gut gepasst, als dieses hier. Ich hoffe, ich konnte hier ein paar Antworten liefern, warum Sesshomaru so sehr die Fassung verloren hat. Vornehmlich war es Frust. Wie schon erklärt wurde. Der andere Grund wird noch nicht verraten, Sorry. Für die mangelnden Updates entschuldige ich mich, solange hatte es eigentlich nicht dauern sollen, doch Neuseeland hat mich nun mal ein wenig auf meinem Rhythmus geworfen. Wenn wieder mal Rechtschreibfehler drin sind, tut mir das Leid, doch meiner neuer Beta hat Probleme damit, mit das Kapitel zu schicken. Es wird nachgeholt. mangacrack Kapitel 10: Einem Hund noch am nächsten --------------------------------------- Kommentar: Ich bin evil … ich weiß! *Fähnchen schwenkt*, doch NEIN ich werde euch ganz gewiss nicht sagen, was diesen Hass in Sesshomaru ausgelöst hat. Das wäre langweilig. Was mit Sesshomaru und InuYasha passiert, erfahrt ihr jetzt. Ich konnte nicht anders, als meine eigene kleine 'Hundebrüder Reise' schreiben. Auch wenn es nicht wirklich im Vergleich zu den anderen Abendteuern steht, dich InuYasha und Sesshomaru bereits erlebt haben. mangacrack xxx ::Kapitel 10 – - Einem Hund noch am nächsten:: „Kazuhi-sama“, rief Myoga aufgebracht, als er sah wie die jüngsten Kinder seines Herrn durch einen magischen Tunnel geschickt wurden. „Was habt ihr vor? Wohin bringt ihr sie?“ Panisch hüpfte Myoga auf und ab in der Hoffnung mehr zusehen, jedoch brachte es nicht viel. Vor seinen Augen schloss sich der Strudel der Dunkelheit wieder, der Tensaiga wie die Brüder erfasst hatte und der harmlos aussehende Boden kehrte zurück, wo die Hundebrüder eben noch gestanden hatten. „Ganz ruhig, Myoga“, sagte Kazuhi langsam und einfühlsam. „Ihnen passiert schon nichts. Es ist nur eine kleine Lektion für Sesshomaru, weiter nichts.“ „Weiter nichts?“, fragte Myoga aufgelöst. „Wo sind sie denn jetzt?“ Myoga wollte sich nicht ausmalen, was geschehen würde, wenn Kazuhi-sama seine jüngeren Brüder buchstäblich 'verloren' hätte. Leider war die Antwort alles andere als beruhigend. „Wenn ich richtig gezielt habe … am Fuße des Berges des ewigen Aufstiegs.“ Myoga blieb das Herz stehen. „Ihr habt doch nicht etwa Tensaiga auf der Spitze des Berges platziert?“ „Doch, ansonsten macht es doch keinen Sinn“, erklärte Kazuhi leicht verwirrt. „Sie müssen ihren Weg dort hinauf finden und Tensaiga zurück bringen. Eigentlich hatte ich ähnliches mit Tessaiga und InuYasha vor, doch dessen Problem liegt nicht in der Wertschätzung des Schwertes. Die ist vorbildlich.“ „Und warum habt ihr ihn dann mitgeschickt?“, wollte Myoga wissen. „Sesshomaru soll von InuYasha lernen, dass ein Schwert dazu lernen kann und mit seinem Meister wächst. Darin liegt auch Tensaigas Macht. Dieser Idiot von meinem Bruder denkt viel zu einseitig. Er könnte sich unsterbliche Armeen errichten oder mit Tensaiga die Welt der Götter erobern, da diese durch Tensaiga verletzlich sind. Was weiß denn ich? Doch Sesshomaru blickt niemals über den Rand seiner kleinen Insel hinaus, auf der seine Welt gebaut ist.“ Myogas Gedanken überschlugen sich. Er wusste nun, was sein Herr beabsichtigt hatte, als er Sesshomaru Tensaiga überließ. Es sollte sich mit seinem Sohn entwickeln und ihm helfen anders zu werden, als sein Vater. Jedoch hatte Sesshomaru das noch nicht begriffen, sondern war immer noch der Meinung, dass er den gleichen Weg gehen musste, wie es sein Vater getan hatte. Es beschämte Myoga ein wenig, dass er dies erst jetzt erkannte und Kazuhi-sama keine zweihundert Jahre dafür gebraucht hatte. Allerdings dankte auch seinem toten Herr, dass Tensaiga nicht in Kazuhis Hände gefallen war. Nicht auszudenken, was ein mächtiger Magie kundiger Hundeyoukai mit dem Schwert des Himmels getan hätte, der soeben seine beiden kleinen Brüder an einen verfluchten Ort geschickt hatte. Bei dem Gedanken viel Myoga etwas ein. „Kazuhi-sama?“, fragte Myoga, einen fürchterlichen Verdacht im Hinterkopf habend. „Ja, Myoga?“ „Hattet ihr das geplant?“ „Was geplant?“ „Die ganze Aktion … Sesshomaru zu belehren und daraus eine Prüfung zu machen. Das war doch hoffentlich alles Schauspielerei, nicht wahr?“ Myoga entschied, dass er das fröhliche Lächeln nicht mochte, das Kazuhi ihm zu warf. „Nein“, sagte Kazuhi. „Die Lektion war echt, die Idee mit dem Berg des ewigen Ausstiegs hatte ich schon früher, aber ich wusste nur noch nicht, wie ich sie dahin schaffen sollte. Also habe ich das eher … spontan entschieden.“ „Spon .. spontan?“, schnaufte Myoga. Der Berg des ewigen Aufstiegs lag am andern Ende des Landes. Es hatten schon ältere und weisere Magier mit dieser Art der Transporttation schwerwiegende Fehler gemacht. Ganz besonders, wenn es um Verschickung von Dingen – hier sogar lebendige Personen – ging und man selbst nicht mitreiste. Es hätte Sesshomarus und InuYashas Tod bedeuten können! Er verfluchte erneut Kazuhi-samas Genialität, die es ihm ermöglichte derartig verrückte Ideen auch in der Sekunde umzusetzen, in der er sie hatte. Für den Rest der Welt war das unmöglich, sodass man sich wieder besinnen und erkennen konnte, dass der erste Gedanke Unsinn und vielleicht nicht der richtige Weg war. Doch Kazuhi-sama war eben anders. Doch eine Sache beschäftigte den Floh noch. „Warum habt ihr Sesshomaru an seinen Schwur erinnert?“, fragte er leicht bedrückt. Er wagte es nicht zu sagen 'warum musstet ihr Sesshomaru an seinen Schwur erinnern?', denn den ursprünglichen Grund konnte er sich denken. Kazuhis Youki stieg für einen Moment gefährlich an, sackte jedoch dann wieder zurück. „Myoga...“ Kazuhis Stimme klang nicht nach dem leicht übermütigen Hund von eben, sondern eher nach einem geschlagenen Mann, dem seine Fehler vor Augen geführt worden waren. „Ich ...“, setzte Kazuhi an und für einen Moment schien es, als würde er sich erklären wollen, doch dann brach er ab. „Myoga, ich werde Sesshomaru nicht aufhalten“, sagte der Hundeyoukai und blickte den Floh jetzt direkt an. Diese goldenen Augen, wo Myoga trotz des Einfalls der Abendsonne die Trauer darin erkennen konnte. „Sollte Sesshomaru mit Tensaiga und InuYasha zurück kehren und es ihm gelingen, mir das Schwert auf die Brust zu setzen … dann werde ich ihn ganz gewiss nicht aufhalten.“ „Aber Kazuhi-sama...“, wollte Myoga einwenden. „Nein“, meinte Kazuhi forsch und wandte den Blick wieder ab. „Es ist besser so. Die Welt hat keinen Platz für mich und hier bin ich nicht willkommen.“ /Kazuhi-sama/, dachte Myoga nun verzweifelt, als er den Plan des Ältesten erkannte. /Habt ihr euch selbst denn immer noch nicht vergeben, dass ich euch wirklich von eurem eignen Bruder töten lassen wollt?/ Lange Zeit sagten beide nichts, als Kazuhi sich einen Platz zum Schlafen suchte. Gerade als er es sich unter einem großen Baum gemütlich gemacht hatte, schien ihm etwas einzufallen. „Ups...“, erklang es von dem Hundeyoukai. „Was ist denn, Kazuhi-sama?“, fragte Myoga, froh über die Ablenkung, aber fürchtete das Wort, dass in der Vergangenheit schon so manches Mal Ärger angedeutet hatte. „Ich habe vergessen Sesshomarus Handfessel zu lösen“, sagte Kazuhi und kratzte sich am Kopf. „Uh oh“, stöhnte Myoga als Antwort und fragte sich, warum sein Herr ihn mit seinen Söhnen gestraft hatte. - InuYashas Nase erfasste als erstes der Geruch von Gras. Nasses Gras, das ihn umgab und sein Gesicht kitzelte. Verwirrt schlug InuYasha die Augen auf. Es grau und nebelig um ihn herum. Man konnte keine Meile weit sehen. Allerdings sah er so viel, dass er nicht von dem Rand eines Hanges lag, wo es tief nach unten ging. InuYasha schnüffelte erneut und er erkannte, dass er weiter oben sein musste. Die Luft war dünn und voller Feuchtigkeit. Nach einer Weile kam er darauf, dass er in eine Wolke sitzen musste. Das erklärte den ganzen Nebel. Aber noch lange nicht, wo er war oder wie er es hier her geschafft hatte. Suchend sah er sich um. Durch den dicken Nebel konnte er noch nicht einmal sagen, wie die Sonne stand. Es konnte unendlich viel Zeit vergangen sein. Dann erblickte er Sesshomaru, der ebenfalls im Gras lag. Allerdings in einer komischen Haltung, dachte sich InuYasha. Mit dem Gesicht nach unten lag er da, offenbar bewusstlos. Denn ansonsten würde sich sein Bruder nicht in dieser lächerlichen Haltung befinden. Am besten er weckte ihn auf, damit Sesshomaru nicht merkte, dass InuYasha ihn so gesehen hatte. Aus dessen Sicht wäre der Gedanke noch erniedrigender, als die Tatsache selbst, dass er aussah, als hätte jemand ihn in die Erde gestampft. Jemand..., dachte InuYasha und dann kehrte die Erinnerung zurück. Kazuhi! InuYasha dachte an den seltsamen letzten Tag zurück. Schon da war er irgendwo aufwacht, wo er nicht eingeschlafen war. /Was wohl Kagome und die Anderen machen? Ob Sango gemerkt hat, dass ich verschwunden bin?/ Einerseits hatte er ein schlechtes Gewissen, dass er an dem Abend so schlecht über sie gedacht hatte, konnten sie doch nichts dafür, dass er ein Hanyou war und damit anders war als sie. Doch das trat vollkommen in den Hintergrund bei dem Gedanken an seine Verwandtschaft. Bis Sesshomaru aufgetaucht war, hatte er das noch für einen Scherz gehalten. Cousin, ja. Auch wenn er nicht wusste, ob sein Vater jemals Brüder gehabt hatte. Doch gleich ein weiterer älterer Bruder? Sesshomaru hatte es bestätigt. Irgendwie jedenfalls. Er hatte zugegeben, dass er Kazuhi kannte und das schon seit sehr langer Zeit. Vielleicht waren sie Brüder, auch wenn InuYasha eher davon ausging, dass sie von verschiedenen Müttern stammten. Kazuhi war größer und kräftiger als Sesshomaru, das Mal auf der Stirn fehlte auch. /Er hat ihn als Chaoten bezeichnet.../, erinnerte sich InuYasha und ließ Sesshomaru absichtlich im Schlamm liegen. Er hatte sich dagegen entschieden ihn aufwecken zu wollen, am Ende war ER wieder Schuld daran. Zuerst hatte die Beschreibung nicht ganz gepasst, doch nun wo der Hundeyoukai anscheinend Schuld an ihrem Aufenthaltsort war, das sogar vollkommen beabsichtigt hatte, wenn sich InuYasha an das grinsende Gesicht erinnerte, machte es mehr Sinn. Kazuhi kam, fand InuYasha, als er sich auf einen nahe gelegenen Stein setzte, einem typischen Hund noch am nächsten. Er tat, was er wollte, hörte nicht und folgte nur seiner eignen Nase. Nicht unbedingt das Schlechteste, denn Hunde waren nicht hinterhältig. Das wusste InuYasha von den Tagen, als er keinem Menschen trauen konnte, weil Krieg war und sie ihn als Monster bezeichneten. Aus Angst auch noch Youkai über den Weg zu laufen, hatte er sich mit den herrenlosen Hunden vor dem immer währenden Regen versteckt. Ab und an war er jagen gegangen und hatte was für die armen Tiere übrig gelassen, um die sich keiner kümmern wollte. Dafür hatten sie ihn in den Nächten gewärmt. Es waren nicht die schlechtesten Begleiter gewesen, aber den Winter hatten sie nicht überlebt. Keiner von ihnen. Mürrisch verbannte InuYasha die Erinnerung. Es waren nicht die schönsten Tage gewesen, aber weitaus besser als manch andere. Um sich abzulenken, erhob sich InuYasha wieder, außerdem war der Stein unter ihm nass und kalt, und ging umher. Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen. Durch den Nebel sah man nicht viel und auch seine Nase sagte ihm nur, dass er sich in eine Wolke befand. Großartig. Da die dicke Suppe auch noch fast jedes Geräusch verschluckte, nützten ihm seine sonst besseren Sinne überhaupt nichts. Doch Sesshomaru würde es im Moment nicht anders ergehen. Egal wie viel besser sein Bruder zu riechen vermochte, bei dem Nebel verstopfte die Nase ganz automatisch. Doch er sah immer hin noch weit genug, um zu sehen, dass es nicht sehr weit entfernt nach unten ging. Ganz genau konnte InuYasha es nicht sagen, aber schätzte, dass sie sich ziemlich weit oben auf einem Berg befinden mussten. InuYasha sah die Bäume vor sich und musterte die dünnen Zweige. Von denen konnte er sich nicht abstoßen. Sie würden sein Gewicht niemals tragen, weswegen er mit dem Boden vorlieb nehmen musste. Solche Bäume gab es in der Gegend, wo Kaedes Dorf stand nicht. Und auch die Bäume um die Festung der Hunde hatten anders ausgesehen. Sie mussten also ganz woanders sein. /Seltsam.../ Suchend ging InuYasha voran, um einen besseren Aussichtspunkt zu finden. Es war alles voller Bäume und der Nebel beschränkte die Sicht. Noch einmal probierte InuYasha zu riechen, doch seine Nase sagte ihm nur, dass er in einer Wolke stand. Wind war auch keiner und die Himmelsrichtungen erst recht nicht zu bestimmen. /Großartig.../, dachte InuYasha. /Das heißt in dem Fall immer laufen, bis man einen bekannten Punkt kommt oder warten bis sich das Wetter ändert./ Aber immerhin konnte man noch sehen, wohin man trat. Es gab auch Gegenden, wo die Wolken das ganze Jahr über fest hingen und die Sicht so trübten, dass man nicht wusste, wo oben und unten war. Hier allerdings war es noch nicht ganz so schlimm, stellte InuYasha erleichtert fest, als er einen Klamm erreichte und nach unten sehen konnte. Begeistern tat es ihn allerdings nicht. Denn nur ein paar Meter vor ihm öffnete sich ihm eine tiefe felsige Schlucht, wo nur eine dünne Holzbrücke rüber führte. Missmutig sah InuYasha nach unten. Er konnte gerade soweit sehen, dass hinter ihm nur steile Felsen waren. Möglicherweise gab es einen Pfad, der von diesem Berg herunter führte, doch den in diesem Nebel zu finden, wäre schwierig. Besser, er würde dem bekannten und sichtbaren Weg folgen, auch wenn er dazu eine elend lange Schlucht überqueren musste. Auf einer Holzbrücke. Denn der Abstand zwischen den zwei Bergen war zu breit, als das er es wagen würde hinüber zu springen. Auch der Nebel war zu dicht, als das er den einfach Weg hinunter nehmen und an den Felskanten hinunter springen konnte. „Fliegen müsste man jetzt können“, murrte InuYasha vor sich hin. Plötzlich hörte dicht hinter sich ein Geräusch. InuYasha fuhr herum, eine Hand bereits am Schwert und verfluchte den Nebel, der seine Sinne behinderte. Doch seine Haltung entspannte sich, als er Sesshomaru erblickte. Sein Bruder war offenbar aufgewacht und hatte sich den gröbsten Dreck aus dem Gesicht gewischt. Dennoch waren noch einige Erdreste an der Wange zu erkennen, sodass sie die violetten Zeichnungen leicht verdeckten. Doch InuYasha sagte nichts. Er sah sicherlich nicht besser aus und bei der Laune, die sein Bruder wohl hatte, wäre es sicherlich ungesund, es überhaupt zu erwähnen. „Wo sind wir?“, fragte Sesshomaru und InuYasha musste seine Überraschung verbergen. Nun, vielleicht nahm sein Bruder an, er hätte sich bereits umgesehen und wollte die Informationen von ihm. Hieß aber auch, dass sein Bruder nicht mehr roch als er selbst. Bessere Nase hin oder her. „An irgendeinem Berghang. Da drüben ist eine Brücke, die hinüber führt. Hinter uns ist bloß ein Gipfel und wo der Pfad nach unten beginnt, weiß ich nicht“, fasste InuYasha zusammen. Erwartungsvoll sah er Sesshomaru an. „Wir müssen da rüber“, meinte der nur und erstaunte InuYasha mit der Tatsache überhaupt geantwortet zu haben. Dann lief Sesshomaru an InuYasha vorbei und bewegte sich auf die Holzbrücke zu. „Äh“, machte InuYasha. „Hey Sesshomaru, warte mal.“ InuYasha wollte seinem Bruder hinterher springen, entdeckte aber, dass er seine Füße nicht richtig vom Boden los bekam. Nicht wie erwartet, landete er direkt neben Sesshomaru, sondern ein ganzes Stück weit hinter ihm. Mit schnellen Schritten und einer gewissen Verwunderung schloss InuYasha zu Sesshomaru auf. „Was soll das heißen 'wir müssen da rüber'?“, verlangte InuYasha zu wissen. Er war bereit die Antwort aus Sesshomaru heraus zu schütteln, denn der wusste anscheinend warum ihr lieber Bruder Kazuhi sie hierher geschickt hatte. Sesshomaru verzog verächtlich den Mund. „Tensaiga ist dort oben auf dem Berg. Ich will es zurück“, sagte Sesshomaru. „Und sobald ich es wieder habe, werde ich Kazuhi damit direkt ins Jenseits schicken.“ „Und was geht mich das an?“, schnarrte InuYasha. „Ich habe nicht vor mich da einzumischen.“ „Du wirst mitkommen müssen“, sagte Sesshomaru. „Ob du willst oder nicht. Denn das hier ist der Berg des ewigen Aufstiegs.“ Sesshomaru deutete mit dem Finger auf dem Berg gegenüber, während sie sich der Holzbrücke näherten. InuYasha sah, dass anscheinend sich diese magische Fessel durch den magischen Tunnel gelöst hatte, durch den ihr älterer Bruder sie geschickt hatte. „Man kann hier weder fliegen, noch große Sprünge machen, da einen der Boden anzieht. Das heißt, du würdest untergehen, wolltest du versuchen den Weg über die Klippen zu nehmen, die hinter uns beginnen.“ InuYasha blickte zurück. Hinter ihnen irgendwo begann das Meer? Er verfluchte in seinem inneren den Nebel. Aber die Sache mit der Anziehungskraft des Bodens hatte er noch nicht richtig verstanden. Aber es erklärte, warum Sesshomaru sich anschickte den Weg über die Holzbrücke zu nehmen und nicht einfach flog. „Großartig“, meinte InuYasha. „Wirklich großartig.“ Erstaunlicherweise war Sesshomaru derselben Meinung. Kapitel 11: Der Berg des ewigen Aufstiegs ----------------------------------------- Kommentar: Hier kommt jetzt Kapitel 11, in dem ihr erfahrt, warum der Ort „Berg des ewigen Aufstiegs“ heißt. Und so langsam kommen wir den Antworten näher. So langsam. Für die unregelmäßigen Updates entschuldige ich mich. Ich wünschte ich könnte die Kapitel als Entschädigung ein wenig länger machen, doch das geht hier bei dieser Geschichte nicht (mehr). Beta Version des Kapitels folgt später, dennoch haltet euch nicht zurück mich auf Rechtschreibfehler hinzuweisen. Viel Spaß beim Lesen mangacrack xxx ::Kapitel 11 – Der Berg des ewigen Aufstiegs:: InuYasha hatte bereits große Lust wieder umzukehren, als Sesshomaru und er vor der Holzbrücke standen, welche vom Nahen noch älter und zerbrechlicher aussah als vom Weitem. Er persönlich würde es wirklich lieber versuchen den Weg über die Klippen zu nehmen, als seinen Bruder begleiten zu müssen. Doch leider würde er mit müssen, weniger weil er annahm, dass Sesshomaru bei der einzigen Wegmöglichkeit nicht gelogen hatte, sondern weil hoffte durch diese Situation noch mehr über Kazuhi erfahren zu können. InuYasha interessierte sich brennend dafür, was zwischen Kazuhi und Sesshomaru vorgefallen war, schließlich hatte letzterer kurzzeitig komplett die Beherrschung verloren, als er ihren älteren Bruder wieder gesehen hatte. /Wie lange war Kazuhi überhaupt weg?/, fragte sich InuYasha auf einmal. Er hatte noch nie etwas von ihm gehört, also war Kazuhi mindestens seit über 250 Jahren nicht mehr in seinem Heimatland gewesen. Denn InuYasha hätte es gewusst, wenn es irgendwo einen weiterer Bruder gegeben hätte, der ihn vielleicht nicht hasste. /Er muss aber mindestens über 300 Jahre fort sein/, korrigierte InuYasha seine Vermutung. /Der offizielle Krieg mit den Drachen endete mit Vaters Tod und Ryukotsusei Versiegelung. Daran erinnere ich mich, weil Mutter froh war, dass wir auf dem Weg von Vaters Burg zu dem Schloss von Mutter keinen Drachenkriegern begegnet sind./ Sicher, war das damals gerade vier Jahre oder so gewesen, aber erinnern tat er sich dennoch. Besser als Menschen und vielleicht sogar Youkai, aus welchem Grund auch immer. Jedenfalls konnte er sich so sehr darauf verlassen, dass er noch wusste, dass seine Mutter gesagt, dass Sesshomaru die Ehrung für die Beendigung des Krieges entgegen nehmen würde. Auch war dies der Grund gewesen, warum sie überhaupt hatten gehen müssen, erinnerte er sich. Bis zu Vaters Gedenkfeier waren fast zwei Jahre vergangen. Er damals noch ganz klein gewesen und hatte auf dem Arm seiner Mutter geweint. Er erinnerte sich vage an die die vielen Youkai, die ihn hasserfüllt angesehen hatten, weil sie ihm die Schuld für den Tod an seinem Vater gaben. Wäre er nicht gewesen, hätte Vater vielleicht überlebt. Doch Sesshomaru hatte sie in der Burg der Hunde geduldet bis zu dem Zeitpunkt wo Ryukotsuseis Schicksal entschieden werden sollte und Sesshomaru zu den Gebieten der Drachen aufbrechen musste. Deswegen waren sie weggeschickt worden. /Aber das macht doch keinen Sinn, oder?/, fragte sich InuYasha. /Hat er das zu meinem und Mutters Schutz getan oder hat Sesshomaru nur die Gelegenheit gesehen uns loszuwerden?/ Sie hatten sich voneinander verabschiedet, wenn man das so nennen konnte. Es war abends gewesen, Sesshomaru und seine Gesandten hatten sie bis zu einem großen Berg begleitet und Mutters Gesellschaft dann alleine weiter ziehen lassen. Er wusste noch, wie sich aus Mutters Armen befreit hatte und zu Sesshomaru gerannt war. Damals was noch alles in Ordnung gewesen, damals hatte er nicht gewusst, dass Sesshomaru ihn hasste. Er hatte sich um die Beine seines Anikis geschmissen, sich von ihm verabschiedet und ihn gefragt, ob sie sich wiedersehen würde. /Was hat Sesshomaru geantwortet?/, fragte sich InuYasha und über kreuzte die Arme vor seiner Brust. /Was er hat damals gesagt?/ Doch so sehr er es auch versuchte oder jetzt auf den Rücken seines Bruders blickte, es wollte ihm nicht gelingen. Das letzte Bild in seinem Kopf war Sesshomarus Gesicht, wie er seine Lippen bewegte und seine langen Haare in der rot goldenen Abendsonne glänzten. Er war noch so klein gewesen ... und hatte keine Ahnung gehabt! Sesshomaru hatte ihn nicht sehen wollen, als er ihn irgendwann – lange nach Mutters Tod – gesucht hatte. An der Burg hatte man ihn abgewiesen, ihn gar nicht vorgelassen. Weiter zu gehen hatte er gar nicht versucht. Er musste sich die Absage von Sesshomaru nicht persönlich abholen, denn die Hundeyoukai hatten ihm deutlich gemacht, dass man ihn nach seiner Geburt nur verschont hatte, weil er da noch – nach Gesetz und Ordnung der Hundeyoukai – unter Welpenschutz stand. Man hatte ihn von Anfang an nicht geduldet, es aber tun müssen, weil die Natur und der Instinkt es so verlangte! /Aber das macht es nicht besser!/, dachte sich InuYasha. /Was hätte ich den glauben sollen? Die Absage, dass Sesshomaru mich nicht sehen will, hat dennoch unglaublich weggetan. Ich war damals doch erst, was...zwanzig Jahre alt?!/ Zwanzig Jahre! Was war das schon? Er war jetzt zehn Mal so alt. Mindestens, wenn er richtig gezählt hatte. Zeit verging so schnell. Das konnte aber auch der Grund für Sesshomarus Ausraster sein, erkannte InuYasha. Dämonen, insbesondere Youkai hatten ein anderes Verhältnis zur Zeit. Es blieben nur die wichtigen Dinge im Kopf und Hundeyoukai hatten zumindest soviel mit ihren nicht-dämonischen Artgenossen gemeinsam, dass sie ewig treu bleiben und Verrat niemals vergaßen. Wenn jetzt Kazuhi etwas getan hatte, dass Sesshomaru als Verrat auslegte, ja dafür sogar verbannt worden war...doch warum gab es dann den Streit mit der Erbfolge? InuYasha brummte und schüttelte den Kopf. Es waren nur Mutmaßungen und Sesshomaru würde nicht reden. /Eher fällt der Mond vom Himmel!/ Dessen war sich InuYasha sicher. „InuYasha“, erklang jetzt die Stimme seines Halbbruders prompt. „Ja?“, knurrte dieser und sah auf. Bis jetzt hatte er seinen Blick entweder auf den Boden oder auf Sesshomarus Rücken gerichtet. „Geh vor“, orderte Sesshomaru an und deutete nickend auf die Hängebrücke. InuYasha zog wütend die Augenbrauen zusammen. „Ich denke gar nicht daran“, fauchte er. „Du bist mit deiner Rüstung viel schwerer als ich. In solchen Fällen geht der Schwerste zuerst, um aus zu testen, ob die Brücke auch Andere hält.“ Ganz doof war er bitteschön nicht. Diese Taktik hatte er schon öfter verwendet, um Soldaten oder wütenden Bauern zu entkommen. Als Hanyou war er leichter und gewandter als ein Mensch. Er konnte noch über morsche und brüchige alte Bäume rennen, die über Schluchten führten, seine Verfolger nicht. Oft genug waren sie in den Tod gestürzt oder hatten sie Jagd nach ihm aufgeben müssen. „Das gilt nur bei einer großen Gruppe InuYasha“, gab Sesshomaru zurück und bewies, dass er seine Kriegserfahrungen ebenfalls gemacht hatte. „Außerdem hast du zwei Arme, ich nicht. Du wirst austesten müssten wie wackelig sie ist.“ Am liebsten hätte InuYasha Sesshomaru jetzt verhöhnt. Konnte der Kerl nicht selber laufen? Oder brauchte er gar jemand, der ihm Händchen hielt? Und war nicht...halt, dachte InuYasha und stockte. „Warum fliegst du nicht?“, fragte er weniger aggressiv, sondern eher überrascht. Als Antwort bekam er nur ein Knurren. „Das funktioniert hier nicht und jetzt geh“, forderte Sesshomaru. „Du wirst mir zuerst meine Frage beantworteten!“, verlangte InuYasha und seine rechte Hand wanderte bereits zu seinem Schwert, als er sich auf einmal daran erinnerte, dass Sesshomaru im Moment ja keines hatte und sie eben aus diesem Grund hier waren. „Geh für mich als erster und ich beantwortete dir deine verdammte Frage!“ InuYasha kannte den Ton und wandte sich um, allerdings immer noch grollend. „Ich nehme dich beim Wort“, sagte er, als er die zwei Leinen griff, die als Geländer dienten. Sesshomaru würde ihm antworteten, dass wusste InuYasha. Weniger, weil er so viel auf Wort und Ehre gab, als das es ihn ärgern würde, wenn er ihn tatsächlich als Lügner beschimpfen konnte. Zwar war es traurig, aber dennoch wahr. Sesshomaru würde die Hölle tun, um ihm tatsächlich das Gegenteil zu beweisen, nur um nicht zu zulassen, dass sein kleiner Halbbruder von einem Bastard nicht Recht behielt. Oder bekam. „Keh“, machte InuYasha und setzte einen Fuß auf die Brücke. Immerhin konnte er ihn später damit aufziehen, dass sein lieber Halbbruder sich nicht zuerst über die Brücke getraut hatte. Doch kaum hatte Inuyasha zwei Schritte gemacht, erkannte er, dass vielleicht wirklich noch einen anderen Grund gegeben hatte, warum Sesshomaru gewollt hatte, dass er vorging! Die Brücke schwankte im Wind und das, so wie es ihm vorkam, sehr massiv. Besser wurde es auch nicht, dass jetzt nach ein paar weiteren Schritten der Abgrund in sein Blickfeld rückte und der Boden noch nicht einmal zu sehen war. „Ich werde mir vor diesem Arschloch keine Blöße geben“, sagte sich InuYasha leise, als er etwa ein Drittel des Weges zurück gelegt hatte. Umkehren konnte er sowieso nicht und wenn er sich vorstellte, dass der dicke Nebel unter ihm fester Boden war, dann würde er nur etwa zwei bis drei Meter fallen und nicht mehrere Hundert, wenn er Wind, Luft und Gravitation richtig einschätzte. Trotzdem kam er nur langsam voran. Etwas hinderte ihm am Gehen, ließ ihn sich unsicher fühlen. Wie ein verdammter Instinkt, dem er normalerweise vertraute. /Außerdem reißt mir das alte Holz Splitter in die Füße/, schimpfte InuYasha in seinen Gedanken. So hart seine Fußsohlen auch waren und er schon seit Jahrhunderten Barfuß lief, nur weil ihm das Schmerz nichts ausmachte, hieß das nicht, dass er ihn nicht fühlen würde. Ähnlich dachte wohl auch Kagome, wenn sie ihre „Sitz“-Attacken auf ihn niederließ...was sie wohl gerade tat, fragte sich InuYasha plötzlich. Immerhin war er einfach so verschwunden und es waren jetzt sicherlich schon vier Tage oder mehr vergangen seit Sango ihn das letzte Mal gesehen hatte. Kagome sogar noch länger. /Einerseits vermisse ich sie andererseits bin ich froh, dass sie nicht hier sind/, stellte InuYasha fest. /Das hier ist meine Sache. Meine Angelegenheit./ Jetzt hatte bereits über die Hälfte geschafft und InuYasha vermied es, sich nach Sesshomaru umzudrehen. Den im Rücken zu haben war kein sonderlich schönes Gefühl. Was auch immer an diesem Ort nicht stimmte, wenn Sesshomaru ihn töten wollte, dann wäre dies der perfekte Moment dafür. Irgendwas behinderte seine Beweglichkeit und noch hatte er das Ende der Brücke nicht erreicht. Fast erwartete InuYasha, dass mit einem Knall die grüne Peitsche seines Bruders vorschnellen und sich um sein Genick legen würde, doch der Moment der bösen Vorahnung ging vorbei und nichts passierte. Sehr wohl jedoch, als er einen Fuß auf den Boden des Berges setzte. Er schien gerade zu an dem Berg fest zu kleben und wenn er es nicht besser wüsste, dann wurde sein Fuß regelrecht an dem Boden fest gesaugt. InuYasha stolperte nach vorn, doch sein anderer Fuß wollte sich auch nicht vom Boden lösen. Er stürzte und brachte es noch fertig seine Hände nach vorne zu reißen, um sich so abzustützen, als er auf den Knien landete. „Was ist das?“, fragte InuYasha fluchend, als er versuchte wieder hoch zu kommen. Das war schwerer als er es vermutet hatte. Er musste Gewalt aufbringen, um seine Hand von der Erde weg zu reißen. Mit Anstrengung stemmte er sich nach hinten, sodass er schließlich aufrecht kniete, um dann vorsichtig aufzustehen, darum bedacht, senkrecht zu bleiben. Es etwas schien ihn nach unten zu ziehen und es war schwerer, wenn er sich vorbeugte. Vorsichtig wagte es InuYasha tief ein und aus zu atmen. Die Luft war noch dieselbe, aber sie wirkte schwerer. Auch bewegte sich kaum ein Blatt im Wind. Der Nebel, zuvor nicht mehr als eine Lästigkeit, schien nun auf seine Schultern zu drücken. Wer wollte ihn im Boden versenken? Hinter sich hörte InuYasha ein scharfes einatmen. Es war Sesshomaru und InuYasha fand, dass sein Bruder aussah, als würde er versuchen auf einem dünnen Seil spazieren zu gehen. Das Einzige, was fehlte, war die Geste der ausgestreckten Arme, um das Gleichgewicht zu waren. Der konzentrierte Blick und die langsamen Schritte waren dieselben. InuYashas Blick fiel zufällig auf Sesshomarus Handgelenk, das kaum merklich, aber dennoch für ihn deutlich zu sehen, zitterte. „Was ist das hier?“, fragte InuYasha wieder, diesmal an Sesshomaru gerichtet. Er sprach leise. Zwar nicht flüsternd, aber dennoch nicht in der normalen Tonlage. Säße jetzt jemand auf seiner Brust und drückte ihm die Luft ab, würde es Sinn machen, doch dafür atmete er zu normal. Nichts behinderte seine Atemwege, stellte InuYasha fest, als er zur Sicherheit beim nächsten Luft holen darauf achtete. „Das...“, sprach Sesshomaru langsam, offenbar hatte auch er Schwierigkeiten, „...ist der Berg des ewigen Aufstiegs.“ InuYashas Augenbrauen zuckten verwundert hoch, versuchte jedoch schnell seine Überraschung zu verbergen. Sesshomaru würde sicherlich einen Grund darin sehen seine Erklärung für sich zu behalten. So schwieg er. „Die Anziehungskraft auf diesem Berg ist sehr viel höher als überall sonst“, fuhr Sesshomaru fort und ging nun langsam auf InuYasha zu. „Legenden besagen, dass dies hier einst eine Passstraße war, ein üblicher Handelsweg bis Menschen nicht mehr zurück kehrten, die diesen Weg gingen. Irgendwann erschienen dann Youkai, die vom Berg herunter gekrochen kamen, welche hier gelebt hatten. Sie erzählten, dass eines Tages eine schiere Kraft sie nach unten gezogen hatte. Keiner hat sich wieder hinauf gewagt.“ Es klang nicht gerade einladend einen Berg hinauf und wieder hinunter zu schleichen, wenn er sich fühlte, als er hätte gerade die schlimmste Nacht seines Lebens in seinem menschlichen Körper hinter sich. Er wusste durchaus, was Gravitation war. Alles, was man nach oben warf, musste auch wieder herunter kommen und nur Youkai konnten die Natur für sich benutzen, sodass sie auch in der Luft blieben. InuYasha hatte sich lange genug mit dem Wesen der Youkai beschäftigt, um zu wissen, dass ihr Fliegen meist eine Art Manipulation der Luftmassen, um sie herum war. Auch er tat das, wenn er sprang und Sätze machte, die für einen Menschen unmöglich war. Jene glaubten, dass es reine Körperkraft war, was nicht ganz stimmte. Seine Sprungkraft brachte ihn nach oben, in Luft, doch die Kunst war es, solange wie möglich dort zu bleiben, ehe es wieder nach unten ging. Soweit er wusste, schafften es nur Daiyoukai wie Sesshomaru der Erdanziehungskraft komplett zu entweichen und das brauchte viel Übung. Ganz zu schweigen davon, dass es Kraft kostete. Hunde waren nicht zum Fliegen geboren, sie zogen es vor zu rennen. Die Tatsache, dass er seinen Bruder nie hatte rennen sehen, lag daran, dass einen Daiyoukai in der Regel nichts zum Rennen trieb. Zeit hatte er genug, also trieb ihn auch keine Eile. „Und warum müssen wir hier lang?“, rief InuYasha aufgebracht. „Ich habe nicht vor, hier zu verrecken!“ Sesshomaru schnaubte und schritt jetzt an InuYasha vorbei, einen kleinen Pfad entlang, der von der Brücke in die Wälder führte, der nicht weiter weg begann. InuYasha folgte ihm widerwillig, als er merkte, dass Sesshomaru doch tatsächlich zu Antwort ansetzte. „Für Menschen ist es tödlich“, sprach Sesshomaru gepresst. Offenbar hatte er noch dieselbe Probleme wie InuYasha sich an die ungewohnte Schwere des Körpers zu gewöhnen, als würden Gewichte an den Gelenken hängen. „Für Youkai nicht. Es wird manchmal von Kampfmeistern als eine Art Training benutzt. Wer das überlebt, hat seine Schnelligkeit deutlich gesteigert, wenn er wieder herunter kommt.“ „Ich habe nicht vor dieses Training zu durchführen“, zischte InuYasha wütend. Er war geneigt sich wieder umzudrehen und er hätte es auch getan, wäre nicht der Fakt, dass Sesshomaru sicherlich einen anderen Weg genommen hätte, hätte er ihm offen gestanden. „Du wirst keine andere Wahl haben“, meinte Sesshomaru nun wieder seinem üblichen gleichgültigen Tonfall. „Kazuhi“, InuYasha bemerkte das Zischen in Sesshomarus Stimme, als er den Namen aussprach, „hat uns leider an der östlichen Seite des Berges platziert. Hinter uns endet der Weg in einer Sackgasse, da das einstige Fischerdorf schon lange verfallen ist. Wir müssen über den Berg hinweg, da der Weg an der Küste unpassierbar ist.“ Großartig. InuYasha schnaubte und versuchte einen Schritt schneller zu gehen, um von diesem Berg zu kommen, der ihn auf die Schrittgeschwindigkeit eines normalen Menschen zwang, doch er scheiterte kläglich. Das würde eine Geduldsprobe werden. Schnell laufen konnte er nicht, Sesshomaru entkommen auch nicht und kämpfen stand hier außer Frage. InuYasha bezweifelte, dass er es überhaupt fertig bringen würde sein Schwert aus der Scheide zu ziehen. Zum ersten Mal verstand InuYasha, was Sesshomaru an Kazuhi so sehr ärgerte. Es brachte dem Youkai sogar eine Art Mitgefühl von Seiten InuYashas ein, der es sich gut vorstellen konnte, dass nicht einfach gewesen sein musste, sein Leben lang Kazuhis jüngerer Bruder zu sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)