Hot Games von mangacrack (Fuji x Ryoma) ================================================================================ Don't Talk, Just Kiss --------------------- Titel: Hot Games Kommentar: Das normale Leben ist auch nicht einfach. Besonders nicht, wenn Fuji das für sich ausnutzt und diesmal Ryoma sogar einen Vorteil rausschlagen kann. mangacrack xXx :: Kapitel 4 – Don‘t Talk, Just Kiss:: Es begann im Grunde genommen an einem ganz normalen Tag im Hause Echizen. Das merkte Ryoma als er mal wieder viel zu spät aufstand. Hastig schlug er die Bettdecke zurück, verscheuchte Karupin mit einem Armwedeln von seinen Beinen, der nur ungehalten fauchte und verschwand ins Bad. Innerhalb von einer halben Minute kam er wieder herausgestürmt und rannte zu seinem Schrank, um sich Klamotten herauszusuchen. Blindlings griff er nach ein paar Sachen und zog sie an, während er die Zahnbürste noch immer im Mund hatte. Ryoma wusste, dass Kikumaru-senpai jetzt sicher wieder geschimpft hätte, hätte er ihn sehen können. Schon fast hörte seine Stimme: „Nya, Ochibi. Nicht gut für deine Zähne, nya! Du musst sie besser pflegen, sonst fallen sie dir irgendwann aus, nicht Oishi? Nya, hoi hoi?“ Verwirrt schüttelte Ryoma den Kopf während er versuchte in die Hose zu schlüpfen. Ein Unterfangen, das ihm aber nicht ganz gelingen wollte, denn gleichzeitig musste er seinen Kopf um mindestens 90° drehen, um die Uhr im Auge zu behalten. Als er endlich einen Blick darauf erhaschen konnte, spukte er vor Schreck die Zahnbürste im hohen Boden wieder aus und Ryoma sprintete in Richtung Küche, während er sich im Laufen das T-Shirt über den Kopf zog. Er grapschte sich die Flasche Milch, die auf dem Esstisch stand und ignorierte seinen Vater, der sich wie immer einen Spruch nicht verkeifen konnte. „Na, Ryoma. Du kommst zu spät“, dabei schlich sich ein breites Grinsen auf die Lippen des Hausherren. Es war doch jedes Mal dasselbe mit seinem Sohn. Ryoma fluchte ein paar unschöne Worte, sodass seine Mutter ihn tadelte und fragte, woher er diese Wörter kannte. Doch er hörte nicht zu. Ryoma befand sich schon wieder auf der Suche nach seiner Trainingsjacke. Verstimmt stellte er fest, dass sie halbfeucht über der Wäscheleine hing. Er fluchte. Er war gestern in den Regenguss geraten, nachdem er zu lange mit Fuji herumgemacht hatte. Im wahrsten Sinne des Wortes. Sie hatten sich unter ihren Lieblingsbaum zurückgezogen, als es angefangen hatte wie aus Kübeln zu schütten. Auch das Blätterdach hatte sie nicht schützen können. Hastig hatten sie sich getrennt, um sich so schnell wie möglich zu Hause umziehen zu können. Eigentlich hatte Ryoma ja noch mit Fuji telefonieren wollen, aber durch das Gewitter war das unmöglich gewesen. Also hatte sich Ryoma einsam in Zimmer verkrochen. In letzter Zeit hatten sie nur sehr wenig Zeit füreinander gehabt. Sicher, sie hatten sich zwar gesehen, aber sie waren nie wirklich alleine gewesen. Die Schule hatte eben wieder angefangen. Bei dem Morgentraining war er selbst meist noch nicht wach genug, um irgendetwas außer seinem Tennisschläger wahrzunehmen. Dann hatten sie Unterricht und in den Pausen sahen sie sich auch nur in der Kantine. Dann kam das Nachmittagstraining. Erst abends schafften sie es ein paar Minuten für sich zu gewinnen, doch leider machten sich die Hausaufgaben nicht von allein. Selbst Fuji sah derzeit ein wenig genervt und geschafft aus, obwohl ihm Unterricht sonst eigentlich nichts ausmachte. Verärgert und verstimmt griff sich Ryoma seine Tennistasche und verließ das Haus. Jetzt konnte er es eben nicht mehr ändern, dass seine Jacke nass war. Ein Blick auf die Uh, auf der anderen Straßenseite ließ ihn aber aus seinen Gedanken fahren. Er war mal wieder VIEL ZU SPÄT. Ryoma fing an zu rennen, in der Hoffnung doch noch irgendwie rechtzeitig zu kommen. Er hatte es natürlich nicht geschafft. Das wusste Ryoma schon als er kurz vor Schultor war. Der Hof war leer. Es waren nur noch ein paar Nachzügler zu sehen, die in gleicher Hast zum Schulgebäude rannten wie er. Ryoma legte noch einen Zahn zu. Warum immer er? Warum konnten Schulen nicht erst um zehn anfangen und der Unterricht sich ausschließlich auf Tennis beschränken? Dann wäre sein Leben doch perfekt. Aber nein. Sein Leben war verflucht, denn in eben diesem Moment ertönte die Schulglocke. Das heißt er würde wieder einmal zu spät kommen. Er sauste um die Ecke, um so schnell wie möglich auf den Court zu kommen. Schon von weitem sah er die Spieler, wie sie sich gerade aufwärmten. Seine innere Hoffnung war ja, dass Tezuka noch nicht da war, sodass er sich einfach dazu stellen konnte. Er kam schnaufend am Court an und landete ausgerechnet neben Inui, der irgendetwas wie verrückt in sein Notizbuch kritzelte. Vermutlich zählte er die verschlafeen Schüler. Natürlich wurde er trotzdem bemerkt. Inui rückte sich seine Brille zu recht und meinte dann: „Echizen. Du bist schon wieder zu spät.“ „Hm“ „Das zweite Mal in der Woche.“ „Hm“ Ryoma wusste, was das bedeutete. Schnell sah er sich um und erblickte den Vize-Kapitän am anderen Ende des Courts. Ob Oishi ihm helfen würde? Er wollte schon loslaufen, als er am Kragen festgehalten wurde. Mit erwartungsvollen Entsetzten sah er sich um. Inui rankte über ihm auf, die Brillengläser blitzen im Sonnenlicht, ein schauriges Lächeln war im Gesicht seines Senpais zu sehen und in der anderen Hand, die ihn nicht am Kragen gepackt hatte, hielt Inui ein durchsichtiges Glas mit einer dampfenden grünen Flüssigkeit darin. „Echizen. Wie ausgemacht, wirst du für meinen neuen Gemüsesaft trinken, da du bereits zum zweiten Mal innerhalb einer Woche zu spät gekommen bist.“ NEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN! Ryoma fiel jede Lässigkeit ab. Er zappelte, strampelte und versuchte von dem wahnsinnigen Älteren loszukommen, doch der hatte seinen kleinen Kohai fest im Griff. Er würde dafür Sorgen, dass Ryoma diesen Saft trank. Dann würde er es sich innerhalb kürzester Zeit angewöhnt haben nicht zu spät zu kommen. Doch bevor Inui Ryoma seinen ‚Gemüsesaft’ andrehen konnte, tauchte Ryomas Retter auf. „Saa, Inui. Glaubst du wirklich, dass es gut Echizen das trinken zu lassen?“ Inui betrachtete Fuji eingehend. Der Tensai still und heimlich hinter ihm aufgetaucht und lächelte ihn unschuldig an. Es war nie gut, wenn Fuji unschuldig lächelte. Das war definitiv ein Zeichen. Auch für Ryoma, aber aus einem anderen Grund. Dieser betrachtete Fuji nämlich im Moment als eine von Gott gesandte Hilfe. Ryoma wusste nicht, was Fuji dazu brachte ihm zu helfen, aber er würde in der nächsten Zeit sorgfältig darauf achten, dass Fuji in dieser nachsichtigen Stimmung auch blieb. Normalerweise machte es ihm mehr Spaß die anderen leiden zu sehen. „Es ist für seine Gesundheit“, versuchte Inui sich zu schützen. Wer wusste schon, was dem Tensai jetzt wieder durch den Kopf ging. „Außerdem ist es eine Maßnahme, damit er nicht ständig zu spät kommt.“ „Saa, ist das so?’’ Jetzt wurde Inui leicht unruhig. Er befand sich zwar in derselben Jahrgangstufe wie Fuji und fürchtete diesen nicht so sehr wie die Kohais, dennoch wäre es ein Fehler, es nicht zu tun. Er war zwar seltsam, aber nicht wahnsinnig. „Wir brauchen Echizen doch noch. Es wäre ein Fehler, ihm schon morgens deinen schrecklichen Penal Tea einzuflößen. Er könnte nicht richtig trainieren.“ Ryoma nickte heftig, stimmte Fuji zu, auch wenn just gerade keiner auf ihn achtete. „Aber meine Daten...“, murmelte Inui vor sich hin. Nun denn dann musste er seine schönen Daten eben aufgeben. Denn er würde es nicht wagen vor Fujis Augen Ryoma den Gemüsesaft trinken zu lassen. „Du willst Daten, Inui?“, Fujis Stimme klang scheinheilig. „Wie wäre es, wenn du im Ausgleich für Ryomas verlorene Daten Momos neue Spezialattacke nimmst, die er gerade an Kaidoh testet?“ Nun wurde Fuji auch von Inui als Gesandter Gottes angesehen. Neue Daten! Suchend sah er sich um. „Die beiden sind auf dem hintersten Court“, schaffte es Fuji noch zu sagen, ehe Inui in die angegebene Richtung verschwand. „I Data.“ Erleichtert sah Ryoma der Staubwolke hinterher, die Inui-senpai hinterlassen hatte. Er war wohl noch gerade einmal so davon gekommen. Dankbar wendete sich Seigakus Pillar of Support an den Tensai. „Fuji!“ „Hm?“ Fuji gab einen fragenden Laut von sich. Er stellte sich gerne dumm. Schließlich wusste er doch genau, was Ryoma meinte. „Arigato“, kam es leise zurück. Sein Leben war gerettet worden. Penal tea am frühen morgen überlebte doch kein Mensch. Fuji lächelte, trat einen Schritt auf Ryoma zu und nahm seine Hände aus den Hosentaschen, die bis dahin darin geruht hatten, die gelangweilte Pose des Tensais unterstützend. Ryoma hörte sein eigenes Herz lauter schlagen und sein Blut rauschte in seinen Ohren. Heute war wieder irgendetwas an Fujis Präsens, die einen wachsam bleiben ließ. Spannung schien in der Luft zu schweben und Ryoma sah den Tensai sofort herausfordernd an. Fuji konnte darauf nur amüsiert lächeln. Es war doch zu süß, wie Ryoma seine sanfte Seite zu verstecken versuchte. Zugegeben, es gelang ihm auch oft, doch nicht oft genug, Fuji davon zu überzeugen, dass es auch noch diese gewisse andere Seite gab. Und er war derjenige, der diese Seite am besten kannte. Er trat noch dichter an Ryoma heran und pinnte diesen an die Hauswand. Die Arme hielt er nach oben und hielt sie mit seiner linken Hand zusammen. „Fuji? Was machst du da?“, fragte Ryoma vorsichtig. Nicht, dass es ihm was ausmachen würde von Fuji berührt zu werden, aber eigentlich war jetzt Zeit für Training. Und knutschen mussten sie nicht unbedingt vor all den anderen. „Du musst mir doch was bieten, Ryoma“, meinte Fuji. Der nächste Satz war allerdings noch leiser, als Fuji Ryoma ins Ohr hauchte: „Schließlich habe ich dich ja nicht umsonst gerettet!“ Sprach ’s, leckte sich noch einmal über die Lippen ehe er sich vollends zu Ryoma hinunter beugte. „FUJI! ECHIZEN!“ Ryoma wusste nicht wie ihm geschah, als der schöne Körperkontakt plötzlich verschwand und Fuji einen halben Meter weiter weg sich die Gegend besah. Verwirrt und verstört wollte er denjenigen anfahren, der sie unterbrochen hatte und der verhindert hatte, dass er seinen Guten-Morgen Kuss von seinem Freund bekam. Doch er ließ es bleiben, als er sah, dass es Tezuka war, der sich aufgebracht vor den zwei Störenfrieden aufbaute. Ryoma begann erneut zu beten. Runden zu laufen war zwar immer noch besser als diesen Gemüsesaft zu trinken, aber Tezuka war in letzter Zeit schrecklich launisch. Man wusste nie, was ihm als nächstes nicht passte. „Echizen“ Die ruhige beherrschte Stimme war schon fast beängstigend. Vorsichtshalber zog sich Ryoma sein Cap noch tiefer ins Gesicht, um seinen Kapitän nicht ins Gesicht sehen zu müssen. Fuji grinste nur und tat so, als ob er überhaupt nicht wusste, was hier gerade ablief. Und scheinbar hatte sich Tezuka heute wirklich auf ihn spezialisiert. Denn Fuji würdigte er nicht mal eines Blicks. „Du bist zu spät“ „Gomen nasai, Tezuka-boucho“, murmelte Ryoma. „Das passiert zu häufig“ „Hai!“ „20 Runden um den Platz“ „Hai!“ Ryoma wollte sich schon wegdrehen, doch daraus wurde nichts. „Und Echizen...“ „Hai?“ „Wie war das mit gewissen Aktivitäten auf dem Court?“ Verdammt. Warum musst der sich ausgerechnet jetzt daran erinnern? „Keine Knutschereien, während des Trainings.“ „Und?“ „Keine überflüssigen zwischenmenschliche Beziehungen während des Trainings.“ Ryoma verdammte diese Regel, die Tezuka neu eingeführt hatte, seit ihm die Knutscherei auf den Tennisplätzen zu viel geworden war. Seit dem war so gar nichts mehr erlaubt! “Ah, Tezuka-boucho?“, richtete Ryoma noch einmal das Wort an ihn. „Was ist, Echizen?“ „Bist du sauer?“ „Nein. Auf dich nicht. Und jetzt geh.“ „Hai.“ Mit diesen Worten verschwand Ryoma erleichtert. Er hasste es, wenn Tezuka auf ihn sauer war. Denn Tezuka bedeutete ihm mehr, als er zunächst zugeben mochte. Tezuka verstand ihn. Auf andere Weise, als Fuji ihn verstand. Er sah Tezuka als eine Art älteren Bruder, der ihn unterstütze. Und den er zu übertreffen hatte. Als Ryoma seine Tasche abgelegt hatte, fing er an seine Runden zu laufen. Nun wandte sich Tezuka Fuji zu, dem Übeltäter. Er betrachtete Fuji genau. Sein Lächeln hatte sich in ein Grinsen verwandelt und schien äußerst erheitert. Auch wenn er nach außen hin versuchte beschämt oder ertappt auszusehen. Doch das kaufte ihm niemand ab. Am allerwenigsten er, Tezuka. „Musste das sein, Fuji? Du weißt, das Echizen sich durch dich gerne ablenken lässt.“ Tezuka versuchte gar nicht erst Fuji zu belehren, denn das konnte er nicht. Zumindest würde nichts Vernünftiges dabei herauskommen, wenn er es täte. Fuji würde dennoch alles tun, um am Ende das zu kriegen, was er haben wollte. Er konnte als Kapitän und als Fujis Freund nur versuchen das Chaos ein wenig einzudämmen, dass dieser so gerne mit nur wenigen Sätzen veranstaltete. Er war derjenige, der dann meist das Chaos wieder in Ordnung bringen musste, während Oishi dann mit Mühe und Not seine Aufgaben erledigte. Aber wie sollte man diesen Haufen auch anders bändigen? Ihr Team bestand aus einem gelangweilten Tensai, einem Denker mit einem seltsamen Geschmack, einer launischen hyperaktiven Katze, sowie einer arroganten und tennisfanatischen Katze, einer schüchternen Schlange und einem Trottel, ohne den die innere Harmonie flöten ging. Die einzig halbwegsnormalen waren Oishi, Taka und er selbst. Aber um ehrlich zu sein, anders wollte er es auch nicht haben. Jetzt wandte er sich wieder Fuji zu, der sich jetzt scheinbar doch noch dazu herab ließ, ihm zu antworten. „Saa, Tezuka. Ich wollte ihn nur begrüßen.“ Schweigend hob Tezuka eine Augenbraue. „Das kaufe ich dir nicht ab“, sprach er mit ernster Stimme. „Echt nicht?“, das schien Fuji mit ernster Belustigung zu sagen. Fuji wusste, dass er ihn besser kannte, als viele Menschen sonst. Er war vielleicht neben Ryoma und Eiji der Einzige, die Fuji wirklich etwas kannten. Nicht das Fuji nicht immer wieder zu Überraschungen fähig war. Gerade erst letzte Woche hatte Fuji ihm eröffnet, dass er sich regelmäßig mit Oshitari dem Tensai von Hyotei traf. Er hatte gemeint, dass sie beide sich wunderbar verstehen würden. Das kaufte er ihnen sogar ab. Er hatte am nächsten Tag zufällig beobachtet, wie die beiden sich über Gesetze der Physik unterheilten, von denen Tezuka bis dato nicht einmal gehört hatte. Schrecklich diese Intelligenz. Diese schrecklichen Tensais! Da fühlte man sich ja glatt dumm! Doch er durfte beruhigt sein. Atobe ging es nicht anders. Fuji bemerkte, das Tezukas Gedanken woanders hinglitten. Ein Glück. Fuji kannte natürlich den Grund, warum dieser in letzter Zeit so verstimmt war und fast allergisch auf Liebe im Allgemeinen und im Besonderen reagierte. Sollte er sich den kleinen Spaß erlauben? Er wog kurz vor und Nachteile ab, entschied sich dann aber dafür. Er würde zwar Runden laufen müssen, aber es würde sich lohnen. Schließlich war es ja das, was er wollte. Zurück zu Ryoma und ihn ärgern. „Saa, Tezuka“, begann Fuji. „Warum bist du in letzte Zeit so gereizt?“ „Ich bin nicht gereizt“, kam es gefährlich ruhig zurück. Verstimmt darüber aus seinem Gedankengang herausgerissen worden zu sein und verstimmt über den Grund seiner Verstimmtheit sah er Fuji an. „Echt? Ich dachte, du würdest jegliche Verliebtheit vom Court bannen, weil du selbst Atobe so lange nicht gesehen hast.“ Tezuka glaubte einen Hauch Verletztheit in Fujis Stimme zu hören. Mit Reue sah er ihn an. Er wollte nicht, dass Fuji litt. Doch er ahnte, dass auch Fuji im Moment nur wenig Zeit für Ryoma hatte. So wie es ihm mit Atobe ging. „War ich in letzter Zeit so schlimm?“ Fuji antwortete nicht, sondern nickte nur. Dabei waren die blauen Augen geöffnet und fixierten ihn. Tezuka bekam ein schlechtes Gewissen. Hatte er es wirklich übertrieben? Scheinbar schon, denn Fuji drehte sich weg und trottete langsam in Richtung Tennisplatz. Es war ihm scheinbar egal, dass dabei noch mehr Zeit verstrich. „Ich verstehe ja, dass du Atobe vermisst und das du viel zu tun hast, aber musst du das an uns auslassen?“ „Ich lasse meine Stimmung nicht an euch aus“, versuchte Tezuka zu protestieren. Er mochte es nicht, wenn Fuji ihn so vorführte und genaustens über seine Gefühle bescheid wusste. „Wie kommt es dann, dass Eiji nicht mal mehr sich traut Ochibi zu knuddeln, weil er sonst Angst hat, dass du ihn zusammenstauchst?“ Tezuka schluckte. Stimmte das? Er sah rüber zu Eiji, der wirklich nicht wie sonst wirkte und sich gerade zurückhielt, um Oishi nicht zu umarmen. Etwas, das eigentlich undenkbar war. „Tezuka. Etwas Strenge mag ja gut sein, aber übertreib es nicht.“ „Ich werde daran denken, Fuji.“ Einen Moment lang herrschte Stille zwischen den beiden. Fuji war froh, dass er erreicht hatte, was er wollte und Tezuka beschloss bald mal über seinen Verhalten nachzudenken. Auch wenn der Boucho das Gefühl nicht mochte von Fuji den Kopf gewaschen zu bekommen. Er wollte sich gerade bei Fuji bedanken, als dieser sich kurz umwandte und mit einem boshaften Grinsen meinte: „Das heißt, es ist in Ordnung, das Momo gerade seine Zunge in Kaidohs Hals steckt?“ Tezukas Kopf fuhr herum und folgte Fujis Finger, der auf zwei Gestalten, nein eigentlich drei Gestalten, zeigte, die auf Court B standen, sich über das Netz lehnten und sich wirklich ausgiebig küssten. Inui stand etwas weiter abseits und zählte wohl die Ausdauer, die die beiden beim Küssen aufbringen konnten. GROOOOAAAAR Tezukas Seele wurde von einem Kampfschrei erschüttert, den er natürlich nicht laut zu äußern wagte. „MOMOSHIRO! KAIDOH! Zurück zum Training!“, donnerte die Stimme des Kapitäns über das Feld. Tezuka stob davon. Deswegen sah er auch nicht Fujis glückliches Grinsen. Dieser konnte mit der Bilanz des Tages zufrieden sein, obwohl er eigentlich noch nicht mal richtig angefangen hatte. Er hatte Tezuka aus der Fassung gebracht, Ryoma gleich mit dazu und diesem vor dem schrecklichen Schicksal des grauenhaften Gemüsesaftes bewahrt, Eiji konnte ab heute wieder jeden zu Tode knuddeln, wahrscheinlich zu Ryomas Leidwesen, und er ... er konnte... „Ach ja, Fuji. 10 Runden um den Platz!“, rief Tezuka noch von irgendwoher. ... er konnte Runden laufen. Glücklich trabte Fuji los und schloss sich Ryoma an, der gerade bei seiner 11. Runde war und seinen Senpai verwundert anschaute. „Was war das?“, fragte Ryoma neugierig. So ganz hatte er die Szene zwischen Fuji und Tezuka nicht verstanden. Doch Fujis Lächeln beantwortete eigentlich schon alles. Ryoma kannte die Stimmungen seines Freundes gut genug, um zu wissen, dass dieser gerade wieder irgendetwas angestellt hatte. Auf Kosten von Tezuka. Und Momo und Kaidoh, wie es schien, die jetzt ebenfalls anfingen Runden zu laufen. „Saa. Ich habe uns sehr glücklich gemacht“, kam die Antwort zurück. Ryoma hob nur verwundert eine Augenbraue. Er bezweifelte das ein wenig. „Ach, ja?“ „Ja.“ „Syusuke.“ „Ja.“ „Auch wenn du uns vielleicht glücklich gemacht hast und Boucho sich endlich ein wenig beruhigt, könntest du BITTE deine Finger von meinem Arsch nehmen?“ Fuji seufzte und beschloss sein Vorhaben Ryoma so richtig schön durchzunehmen, auf später zu verschieben. Der Tennis Court war vielleicht doch nicht der richtige Ort dafür. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)