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Harry Potter - Shinobi at Hogwarts

von

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Begegnungen am Grimmauld Platz

„ARRGH! Dieses Schloss ist einfach viel zu groß“, stöhnte Naruto und warf sich auf ein Sofa.
 

Er hatte den ganzen Morgen das Schloss durchkämmt und in jede Nische gelugt, die er finden konnte. Es war zum aus der Haut fahren. Wie konnte ein einzelnes Gebäude nur so verwinkelt sein? Und vor allem: warum musste er das bitte schön alleine tun? Vorwurfsvoll sah er Sakura an, die über ein Buch gebeugt an einem Tisch saß. Kakashi hatte ihr die Aufgabe übertragen alles herauszufinden, was es über Ninja unter Zauberern zu wissen gab und gleichzeitig sollte sie herausfinden, inwiefern sich Zauberer von Ninja unterschieden.
 

Sie hatte heute Morgen angefangen und dem Stapel Bücher nach musste sie schon recht weit gekommen sein. Naruto gestand sich ein, dass er das nicht könnte. Er konnte nicht so lange still sitzen. Aber sein Meister hätte ihm vielleicht auch einmal helfen können!
 

„Hey, weißt du, wo Kakashi-sensei ist?“, sprach er Sakura an. Diese hob den Kopf und sah ihn zum ersten Mal an, seit er in den Raum gekommen war. Sakura hatte gelernt Narutos Beschwerden von wichtigen Informationen, die er von sich gab, zu unterscheiden.
 

„Er ist noch bei Dumbledore-sama. Sie planen wohl unsere Integration in die Gesellschaft hier, wenn die Schüler bald zurückkommen.“
 

Naruto war davon nicht sonderlich begeistert. Er konnte sich schon denken, wie sie sich tarnen würden. Und die Aussicht gefiel ihm nicht.
 

„Das heißt wir dürfen vielleicht wieder …“
 

Naruto brach den Satz ab, als er sah dass sein Lehrer den Raum betrat und winkte ihm zu. Kakashi schien erleichtert zu sein, sie gefunden zu haben, woraus Naruto schloss, dass sein Sensei sich wirklich verlaufen hatte. Aber bei dem Schloss konnte man das selbst einem Shinobi verzeihen. Wie fanden sich denn bitte hier normale Menschen zurecht?
 

„Hey, Sensei! Was gibt es Neues?“, krähte Naruto quer durch den Raum.
 

Kakashi kam zu ihm herüber und ließ sich neben ihm fallen. Er sah ein wenig müde aus. Er kratzte sich am Hinterkopf und schwieg erst mal eine Weile bis er sicher war, dass er die volle Aufmerksamkeit seiner ehemaligen Schüler hatte.
 

„Ah, das ist so …“, Kakashi sprach nach einer kurzen Pause weiter, „Dumbledore-sama und ich haben einen Plan entwickelt wie wir uns tarnen können. Allerdings müssen wir uns darauf noch vorbereiten, was heißt, dass wir das Schloss noch einmal kurzzeitig verlassen müssen und in einer Stadt ein paar Einkäufe erledigen müssen.“
 

„Liegt das Schloss denn weit außerhalb, Kakashi-sensei?“, fragte nun Sakura.
 

„Scheinbar schon. Es befindet sich zwar ein Dorf in der Nähe, aber dort werden wir nicht die Sachen kriegen, die wir brauchen werden. Das heißt wir werden später am Tag mit Neji und Sasuke zusammentreffen und dann morgen die Einkäufe erledigen.“
 

„Wie ist das mit dem Geld, Kakashi-sensei?“, warf Sakura ein. „Ich habe gelesen, dass die Zauberer eine ganz andere Währung als wir verwenden, außerdem haben wir sicherlich nicht soviel Geld dabei.“
 

„Das habe ich bereits mit dem Schulleiter besprochen. Ich werde als Tarnung Lehrer an dieser Schule werden und das Jahr über unterrichten - Naruto, hör auf zu Lachen - das Gehalt, dass ich dafür kriegen würde, wird mit den Auftragskosten verrechnet und zudem zahlt alles Weitere die Schule.“
 

„Wir sind also finanziell von denen hier abhängig?“
 

Kakashi sah zu Naruto. Dem schien dieser Gedanke nicht wirklich zu gefallen. Er konnte ihn verstehen, doch es ging nicht anders.
 

„Nicht ganz“, antwortete er, „Wir bekommen Geld gestellt, dass wir benutzen können. Aber viel werden wir nicht brauchen. Das Jahr über werden wir in diesem Schloss verbringen und nur ab und zu zum Dorf gehen. Da die Schule für unseren Unterhalt aufkommt, müssen wir uns darum keine Gedanken machen und können uns auf unsere Aufgabe konzentrieren. Wie läuft es übrigens bei euch?“
 

Naruto sah das als Gelegenheit seinem Ärger Luft zu machen.
 

„Schrecklich. Das Schloss ist viel größer und gewaltiger als ich angenommen hatte. Lauter Gänge und Nischen. Selbst an den Fenstern kann man sich nicht immer orientieren. Ich hab mich teilweise richtig verlaufen. Helfen kann einem nur das Gedächtnis, wenn du nach einer Weile weißt, wo du hin musst. Die einzige Hilfe kriegt man von diesen komischen Bildern! Begegnen tut man ja hier keinem Menschen.“
 

„Von den Bildern?“, fragte Sakura. „Wie können denn dir Bilder helfen? Sind es Wegbeschreibungen?“
 

„NEIN! Eben nicht“, rief Naruto. „Die Bilder reden! Es ist als hätte man richtige Personen darin eingefangen. Sie haben Charakter und eine Persönlichkeit. Sie unterhalten sich ganz normal mit dir, antworten auf deine Fragen. Wie wenn du mit jemandem redest, den du im Bildschirm siehst. Schrecklich! Und dann verschwinden sie plötzlich wieder!“
 

Kakashi schwieg dazu. Er hatte sich auch fürchterlich erschreckt, als eines der Bilder im Büro angefangen hatte zu sprechen. Zum Glück hatte der Schulleiter ihm erklären können, dass das durch Magie bewirkt wurde und dass diese Magie auch noch andere Phänomene in diesem Schloss hervorrief.
 

„Wir müssen also wachsam bleiben“, meinte Kakashi dann eher zu sich selbst. „Was hast du noch herausgefunden, Naruto? Kann man leicht hier eindringen?“
 

„Das Schloss ist verwinkelt. Viele der Fenster liegen einfach zu weit oben, als das man dadurch hereinkommen könnte. Der Wald bildet fast eine Mauer um das Schloss, das einst scheinbar mal eine Burg gewesen ist, denn einige Dinge lassen darauf schließen. Gewisse Bereiche können wir sicherlich ausschließen, die wir nicht überwachen müssen. Doch wer weiß wie das hier ist, wenn eine Horde von Schülern das Schloss bevölkert. Allerdings habe ich noch keine Schlafräume entdecken können.“
 

„Die Schüler schlafen in unterschiedlichen Wohngemeinschaften“, meinte nun Sakura und die beiden Herren richteten ihre Aufmerksamkeit auf Sakura, wohl wissend, dass jetzt ein längerer Vortrag kommen würde.
 

„Man hat vier Häuser gebildet, die nach den Gründern dieses Schlosses benannt wurden. Pro Jahrgang sind es meist etwa zehn Schüler in jeden Haus. Die Schulklassen gehen von eins bis sieben. Eingeschult werden die Kinder mit circa elf Jahren. Das heißt, wenn sie die Schule verlassen sind sie 17 bis 18 Jahre alt und damit volljährig.“
 

„Mit 17 Jahren wird man hier in dieser Welt erst volljährig?“, staunte Naruto. In Konoha wurden Kinder ab 14 Jahren beziehungsweise mit dem Bestehen der Chu-nin Prüfung volljährig. Beides war bei ihm bereits geschehen und somit konnte er seit Jahren über sich selbst bestimmen. Doch Kakashi versuchte es Naruto zu erklären.
 

„Nicht in jedem Land ist es so wie bei uns. Wenn du keine Ninja Ausbildung machst, dann zählst du auch erst mit 18 Jahren zu den Erwachsenen. Nur ist es sehr selten, dass man in unseren Ländern nicht zumindest die Akademie besucht. Viele werden gar kein Ge-nin oder gar ein Chu-nin sie benutzen die Ausbildung an der Akademie nur als Grundwissen für den Fall aller Fälle“, erklärte der Weißhaarige.
 

Naruto blinzelte. Das hatte er nicht gewusst. Gespielt gleichgültig zuckte er mit den Schultern und deutete Sakura an fortzufahren. Sie warf Naruto den beiden Männern im Raum einen vorwurfsvollen Blick zu, denn sie hasste es, unterbrochen zu werden.
 

„Auf jeden Fall“, erklärte sie spitz, “habe ich mich auch darüber informiert, wie das mit der Magie informiert.“
 

Naruto seufzte leise und ungehört. Sakura war ja lieb und nett, aber sie konnte auch ganz schön zickig sein. Vor allem, wenn beweisen wollte, dass man auch etwas wusste. Seit sie ihre Ninja Talente ausgebildet hatte und viel gelernt hatte, war sie sehr stolz auf ihr Wissen. Leider war sie dann manchmal auch leicht pikiert, wenn ihr etwas nicht passte oder - besser gesagt - sie das Gefühl bekam, dass man sie schon wieder unter buttern wollte.
 

„Zauberer haben - genau wie wir - die Magie in ihrem Körper. Bei uns nennt sich das Chakra und wir benutzen Fingerzeichen und unsere Konzentration um das Chakra zu verwenden. Zauberer hingegen verwenden dafür einen Stab, der ihre Magie bündelt und man so durch verschiedene Bewegungen zu verschiedenen Wirkungen kommt.“
 

„Also so, dass bestimmte Bewegungen für einen bestimmten Zauberspruch nötig ist, wie bestimmte Fingerzeichen für ein Jutsu!“
 

Sakura nickte.
 

„Ich weiß noch nicht genau, welche Erfahrungen wir mit diesen Zauberstäben machen werden, doch hier steht geschrieben, dass es Ninja einfacher fällt Magie zu benutzen als Zauberer Chakra.“
 

„Kein Wunder. Welcher vernünftige Mensch verlässt sich denn bitteschön schon im Kampf auf einen HOLZSTAB?“, meinte Naruto verärgert.
 

„Kakashi-sensei?“
 

Naruto drehte sich zu seinem Meister, der bereits welche Frage jetzt kommen würde.
 

„Ja, Naruto“, nuschelte er.
 

„Müssen wir auch solche Dinger benutzen?“
 

„Ja, wir wollen nicht zu sehr auffallen. Ich habe mit Dumbledore-sama vereinbart, dass wir als Zauberer Gäste aus einem fernen Land hier auftreten werden, damit wir geheim halten können, dass wir Ninja sind. Aber ich werde euch alles erklären, wenn wir wieder mit Sasuke und Neji zusammentreffen.“
 

„Wo sind Sasuke-kun und Neji-san denn eigentlich?“, fragte Sakura, die schon am frühen Morgen während des Aufbruchs der beiden Anbu schon in der Bibliothek gesessen hatte.
 

„Die sind unsere Zielperson, die wir speziell bewachen sollen, abholen und begutachten“, erklärte Kakashi bereitwillig.
 

„Warum müssen da eigentlich ZWEI Anbu mit dabei sein? Hä? Kann mir das mal einer erklären? Stattdessen muss ich hier alleine dieses riesige Gelände durchkämmen!“, beschwerte sich Naruto.
 

Kakashi warf seinem Schüler einen kurzen Blick zu. Eigentlich hatte Naruto ja Recht. Zwei Anbu waren nun wirklich zu viel für so eine Aufgabe. Eigentlich hätte Neji Naruto helfen müssen, aber er wusste auch, dass er Sasuke nicht alleine auf so eine Mission hätte schicken können. Dafür war es ganz einfach noch zu früh. Denn selbst wenn Sasuke wieder in Konoha aufgenommen worden war, nachdem er gegen Orochimaru gekämpft hatte, so hieß das noch lange nicht, dass sie ihm auch vertrauten.
 

Zu lange war der Uchiha unter dem Einfluss der Schlange gestanden. Seine Aufgabe während dieses Jahres würde es sein Sasuke zu überwachen und sich sein eigenes Urteil über den Jungen zu bilden.
 

Dadurch, dass sie so dicht beieinander wohnen würden, bot das eine nahezu lückenlose Kontrolle und Beaufsichtigung. Es gefiel Kakashi nicht, dass er seinen ehemaligen Schüler so behandeln musste, aber es gab keine andere Wahl. Und außerdem würde er Sasuke und die Anderen in der nächsten Zeit noch genug beschäftigen können, sodass es diesen vielleicht noch nicht einmal auffallen würde.
 

„Siehst du Naruto, ich lasse keinen meiner Leute alleine in ein vollkommen unbekanntes Gelände. Selbst der Zauberer, den sie dabei haben, ist mit der Umgebung nicht sonderlich vertraut, weil da nur Menschen wohnen, die keine Ahnung von Zauberern und Magie haben.“
 

Naruto nickte als Zeichen, dass er verstanden hatte. Dennoch zog er eine Grimasse.
 

„Ich helfe dir auch gleich. Schließlich ist die Besprechung ja zu Ende. Und heute Nachmittag brechen wir dann zu unserem neuen Treffpunkt auf.“
 

„Wo wird das sein?“, fragte Naruto.
 

Er war nicht begeistert Sasuke so schnell wieder zu sehen.
 

„Am Hauptquartier des Ordens, der gegen die Mächte vorgeht, die dieses Land bedrohen.“
 

Kakashi behielt die anderen Informationen, die der Schulleiter ihm gegeben hatte, erst einmal für sich. Teilweise, weil er nicht alles zwei Mal erklären wollte und außerdem, weil er sich für die weitere Besprechung ihrer Mission einen abgeschiedenen Ort wünschte. Geschäfte eines Shinobi wurden nicht in der Öffentlichkeit abgewickelt.
 

-
 

Harry fühlte sich unwohl als er dicht hinter Professor Snape herging und aus den Augenwinkeln die beiden sonderbaren Gestalten beobachtete. Sie hatten in der ganzen Zeit noch kein einziges Wort gesprochen. Ihre Gesichter hatte er auch noch nicht gesehen und so langsam fragte sich der Junge - der lebte - ob sie überhaupt Menschen waren. Er konnte sie nicht fühlen.
 

Das war das einzig treffende Wort, das er dafür fand. Er wusste zwar, dass sie da waren, aber wenn er nicht hinsah, sich nicht selbst davon überzeugte, dass sie neben ihm liefen, dann würde er sie nicht wahrnehmen. Harry fand die Wächter unheimlich, aber vielleicht war das ihre Natur? Irgendwie bezweifelte er, dass sie Menschen waren. Vielleicht gehörten sie irgendeiner magischen Rasse an, die er noch nicht kannte.
 

Schließlich lebten von diesen Rassen mehr als genug auf der Erde ohne dass die Zauberer, geschweige denn Muggel, sie wahrnehmen konnten. Denn sie sahen zwar menschlich aus, aber sie verhielten sich ganz anders. Sie hatten sich ja noch nicht einmal vorgestellt. Ihre Erscheinung war auch nicht unbedingt das, was man unauffällig nennen konnte. Sie waren also weder Muggel noch konnten sie normale Zauberer sein.
 

Harry fiel auf einmal auf, dass sie immer noch liefen. Wollte Professor Snape jetzt den Weg zum Ordenshaus zu Fuß zurücklegen? Sie befanden sich schon in der Gegend, wo nur noch Leute mit kleinen Kindern lebten, nichts außergewöhnliches passierte und alles normal ablief. Ron hatte diese Gegend letzten Sommer mal die ‚Spießer Reihenhäuser‘ genannt. Merlin wusste, woher er dieses Wort kannte.
 

Doch lieber würde er sich jetzt mit Rons neuem Hobby - Muggel studieren- auseinander setzen, als ewig seinem Lieblingslehrer hinterher zu laufen. Gerade als er sich beschweren wollte, blieb Professor Snape plötzlich stehen und zog eine alte Zeitung aus seinem Umhang.
 

„Ein Portschlüssel?“, fragte Harry zur Absicherung.
 

„Ja, und jetzt Beeilung. Es soll uns keiner sehen!“. gab Professor Snape zur Antwort.
 

Er griff die Zeitung so, als wolle er sie lesen. Harry stellte sich neben seinen Lehrer und berührte die Zeitung ebenfalls. Er versuchte seinen Koffer zu hinzustellen, dass er niemanden behinderte. Snape warf ihm nur einen missbilligenden Blick zu als der Koffer aus Versehen gegen dessen Bein stieß. Erst als es ein zweites Mal passierte, zog der Tränkemeister seinen Zauberstab und verkleinerte den Koffer auf die Größe einer Streichholzschachtel. Den verkleinerten Koffer ließ Harry in seine Tasche gleiten.
 

Er warf einen Blick auf die Fremden, die jetzt dicht an sie herantraten und so taten, als wollten sie die Zeitung ebenfalls lesen. Durch ihre Körper verdeckt konnte kein Ausstehender sehen, dass sie die Zeitung anfassten. Harry war in dem Moment beruhigt, weil sie scheinbar wussten, was ein Portschlüssel war. Denn ganz geheuer waren sie ihm nicht.
 

Die dunkelblauen Masken aus Stoff, die sie trugen, welche Hals, Mund und Nase bedeckten, ließen nur die Augen frei. Die Stirn wurde von dem Band bedeckt, was sie um den Kopf trugen und die Haare fielen den Beiden so ins Gesicht, dass man nicht einmal die Augen richtig sehen konnte. Harry waren diese Figuren unheimlich, auch wenn sie im Moment keine Bedrohung darstellten. Doch er würde erst glauben, dass sie Hogwarts beschützen sollten, wenn der Schulleiter persönlich ihm das bestätigt hatte. Denn wie bitte sollten zwei Personen alleine ein ganzes Schloss beschützen?
 

Oder gab es etwa mehr davon? Harry fühlte sich unwohl und auch sein Lehrer schien von den fremden Gestalten nicht viel zu halten, denn er warf ihnen immer wieder misstrauische Blicke zu. Doch genau genommen musste das noch nichts heißen. Sein Lehrer für Zaubertränke mochte schließlich niemanden.
 

Sasuke und Neji wussten in Wirklichkeit nicht genau, was der Professor mit der Zeitung wollte, doch sie taten so, als wäre das nichts Neues für sie. Als der Schulleiter ihnen Am Anfang erklärt hatte, wie es ablaufen würde, wenn sie Harry Potter abholen würden, hatten sie mit dem Wort ‘Portschlüssel‘ nicht viel anfangen können. Doch sie hatten so viel verstanden, dass dieses Ding sie zu ihrem nächsten Treffpunkt bringen würde, also kopierte sie die Bewegungen der beiden Zauberer.
 

Sie kümmerten sich in Gedanken schon um die weiteren Begegnungen mit den Zauberern. Kakashi hatte ihnen gesagt, dass Naruto, Sakura und er selbst bald sich ihnen anschließen würden, doch sie hatten keinen genaue Uhrzeit noch einen Treffpunkt ausgemacht. Bis sie wieder mit ihrem Anführer zusammentreffen würden, wären sie also auf sich allein gestellt.
 

Sasuke sorgte sich weniger um seine Gesundheit - die Figuren, die er bisher gesehen hatte, wirkten sehr schwach - sonder mehr um seine Identität. Kakashi hatte nichts davon gesagt, dass sie ihre Masken abnehmen sollen, sie aber darauf hingewiesen, dass es besser wäre, wenn man schnell Vertrauen zu ihnen fassen würde. Da sie als erstes auf die weiteren Fremden treffen würden, mussten sie beide entscheiden ob sie das Gebot jeden Anbu - niemals die Maske abzunehmen - übertreten würden oder nichts.
 

Das war es, was Sasuke ein wenig nervös machte und zusätzlich verstimmte. Dieser Lehrer hatte einfach so über ihren Auftrag gesprochen. Das ging ihn nichts an und niemand sollte von ihrem Auftrag erfahren. Und nun wusste dieser Junge davon. Jetzt konnten sie zusehen wie den Jungen begreiflich machen konnten, keine Fragen zu stellen und vor allem, nichts weiter zu erzählen.
 

Gerade als Sasuke in ihrer eignen Sprache darauf ansprechen wollte, weil sie scheinbar noch länger hier stehen würden, fühlte er wie ein seltsames Kribbeln von der Stelle aus, an der er mit seiner Haut die Zeitung berührte. Im nächsten Moment bereitete sich auch wieder das grässliche Gefühl in seiner Bauchhöhle aus, das er in seinem Leben erst ein Mal gefühlt hatte.
 

Wie schon bei ihrer Reise mit der Schriftrolle, die sie erst hierher gebracht hatte, kam wieder die Übelkeit in ihm hoch, doch da diesmal die Reise nicht einmal halb so lang war, konnte sie sich auch nicht weiter ausbreiten und Sasuke schaffte es erfolgreich das flaue Gefühl im Magen zu vergessen. Diesmal war er auch geschickter darin gewesen sein Gleichgewicht zu bewahren.
 

Er stand sicher mit beiden Füßen auf der Straße, der Professor wankte zwar noch ein wenig und fluchte leise über die Art des Reisemittels, aber es ging ihm gut, während Neji gerade den Jungen am Arm packte damit dieser nicht am Asphalt aufschlug. Doch da der Junge ansonsten keine weiteren Verletzungen aufwies, sah sich Sasuke lieber die Gegend an. Sie waren nämlich eindeutig nicht mehr an demselben Ort wie noch vor ein paar Sekunden. Die Gegend wirkte verlassen und düster.
 

Die Gebäude aus Stein mochten einst vornehm gewesen sein, waren jetzt jedoch eher herunter gekommen. Irgendwie erinnerten sie Sasuke an sein eigenes Zuhause um das sich seit Jahren auch keiner mehr kümmerte, weil es leer stand.
 

Harry hatte es wirklich nur Nejis Reflexen zu verdanken, dass er seine Hände nicht am Boden aufscheuerte. Da Snape während der Landung leicht geschwankt hatte, hatte er ihm ausweichen müssen um nicht getroffen zu werden, was leider zur Folge hatte, dass der Boden auf einmal immer näher kam. Innerlich bereitete der Gryffindor auf den Schmerz vor, der gleich folgen würde, als er die Augen schloss, doch das Erwartete kam nicht. Verwundert blickte Harry auf. Einer der beiden Fremden, der mit den weißen Augen, hielt ihn mit Leichtigkeit am Oberarm fest, sodass er nicht stürzte.
 

Es wunderte ihn, dass ein normaler Mensch ihn einfach so auffangen konnte und dabei nicht viel Kraft verbrauchte. Doch noch etwas stellte Harry fest. Die Berührung am Oberarm fühlte sich ganz normal an. Es war nicht wie das kalte nasse Gefühl, als wenn ein Geist jemanden berührte. Der Fremde vor ihm war aus Fleisch und Blut, so wie er auch. Aus irgendeinem Grund hatte er gedacht, dass diese Wesen neben ihm etwas anderes als Menschen waren. Schließlich hatten sie sich noch nicht einmal vorgestellt. Plötzlich kam Harry ein Gedanke.
 

Vielleicht waren das ja auch nur Kreaturen, die lediglich eine menschliche Gestalt angenommen hatten? Möglich wäre es doch. Aber er wurde eines Besseren belehrt, als er sich bedankte.
 

„Ähm, vielen Dank, dass Sie mit geholfen haben. Ich wäre sonst auf dem Boden aufgeschlagen!“, sagte Harry und wartete ab, ob er eine Antwort bekommen würde.
 

Für einen Moment passierte nichts, dann ließ Neji ihn los und meinte: „Keine Ursache. Pass beim nächsten Mal etwas besser auf.“
 

„Ist gut!“, meinte Harry.
 

Er war leicht verunsichert, da die Fremden anscheinend doch reden konnten und das sogar in Englisch! Denn Harry war sicher zumindest soweit sicher, dass diese Gestalten nicht aus England stammten. Dazu waren ihre Gesichtszüge, zumindest das, was man davon sah, zu exotisch. Ob er einfach mal fragen sollte? Harry entschied sich nicht sofort dafür, einfach auf die Fremden zuzugehen und sie auszufragen. Er schämte sich von fast, dass er sie als ‘Kreaturen‘ bezeichnet hatte. Er wollte doch auch nicht dermaßen verkannt werden, nur weil er anders war. Doch leider bewies ein gesprochener Satz noch nicht, dass sie Menschen waren. Er kam wohl nicht darum herum zu fragen.
 

Harry entschied sich den anzusprechen mit dem er schon ein paar Worte gewechselt hatte. Professor Snape war ihm ein Stück weit voraus und der andere Fremde mit den dunklen Augen lief mit einem stechenden Blick hinter ihnen, während der Weißäugige mehr oder weniger neben ihm lief.
 

„Ähm, entschuldigen Sie bitte?“, sprach Harry seinen Retter von eben höflich an.
 

Der Angesprochene drehte sich zu ihm um und sah ihn mit seinen weißen Augen lange an. Harry fühlte sich, als würde man durch ihn hindurch sehen. Als könnte der Mann vor ihm jede Bewegung und jeden Gedanken von ihm wahrnehmen. Als gäbe es nichts, was er nicht wusste. Leicht verunsichert sprach er weiter.
 

„Ich möchte nicht unhöflich sein, aber stimmt es, dass Sie Hogwarts beschützen werden? Ich meine, sind Sie dann nur zu zweit?“
 

Neji wunderte sich einen Moment lang. Warum stellte dieser Junge diese Frage? Neugierde gehörte sich für so eine unwichtige Person wie ihn nicht. Denn der Hyuuga verstand nicht, warum zwei Anbu diesen Jungen beschützen sollten. Er sah das als Zeitverschwendung an. Es war nichts Besonders an dem Jungen. Schon wollte er ihm eine Abfuhr erteilen, beziehungsweise sich einfach wieder weg drehen, als ihm einfiel, dass dieser Junge kein Ninja war, sondern ein Zauberer. Vielleicht hatte er irgendwelche außergewöhnliche Fähigkeiten?
 

Egal, es ziemte sich sowieso nicht einen Gegner zu unterschätzen und solange er diese Zauberer nicht als vertrauenswürdig eingestuft hatte, waren sie potenzielle Gegner. Auch, so kam es ihm in den Sinn, war das jetzt eine günstige Gelegenheit um ein bisschen mehr über die Zauberer zu erfahren und vor allem die verpatzte Aussage des Professors wieder gerade zu biegen. Wie konnte dieser Mensch es wagen über ihren Auftrag zu reden? Deswegen antwortete Neji, für seine Verhältnisse freundlich, auf Harrys Fragen.
 

„Nun, das wäre zu viel gesagt. Professor Snape hat sich da recht unglücklich ausgedrückt. Ich und meine Gefährten werden eine Weile in Hogwarts verweilen, weil der Schulleiter an einigen unserer Fähigkeiten interessiert ist.“
 

Neji hoffte, dass er so die Lage etwas weiter begünstigt hatte. Soweit er wusste, hatte der Schulleiter nicht gewollt, dass die Schüler zu viel über die Arbeit der Shinobi wussten. Etwas, dass ihnen nur Recht sein konnte. Sie waren in einem fremden Land, indem Ninja etwas waren, dass es nicht gab. So könnten sie verhindern, dass man sie angaffen würde wie ausgestellte Tiere. Er sah wieder zu dem Jungen herunter, der seine Aussage skeptisch zur Kenntnis genommen hatte, dann aber zufrieden nickte. Er glaubte es also.
 

„Danke. Ich hoffe Sie und ihre Freunde werden sich in Hogwarts wohl fühlen. Aber sagen Sie wie heißen sie?“
 

Noch ehe Neji den Mund aufmachen konnte, mischte sich Professor Snape ein und rief: „Nicht trödeln! Wir sind DA!“
 

Harry sah auf und stellte fest, dass sie tatsächlich am Grimmauld Platz angekommen waren. Er verdrängte die Erinnerung an Sirius, der am Ende des fünften Schuljahrs sein Leben gelassen hatte. Seit dem hatte Harry jedes Mal Schuldgefühle, wenn er Remus Lupin begegnete. Der Held der Zauberwelt versank ein wenig in Erinnerungen als er das alte Gebäude betrachtete. Währenddessen sorgte Professor Snape dafür, dass Sasuke und Neji durch den Schutzbann kamen, den das Ordenshaus umgab.
 

Sie waren verwundert, dass vor ihnen plötzlich ein Haus auftauchte. Natürlich hatten sie durch die Sharingan und die Byakugan sehen können, dass sich hier etwas Seltsames verbarg, doch mit einem ganzen Haus hatten sie nicht gerechnet. Von dem Wunsch getrieben Potter und die zwielichtigen Gestalten endlich loszuwerden, scheuchte der Tränkemeister sie ins Haus, hinein ein die Vorhalle. Die große Tür fiel hinter ihnen ins Schloss.
 

-
 

„Hey, Harry Kumpel!“
 

Harry wurde unter einem Körper mit roten Haaren begraben. Er wusste nicht wirklich wie ihm geschah. Er purzelte zu Boden und Ron auf ihn. Diesmal war keiner da um seinen Sturz abzufangen, aber landete er auch auf Teppichboden und nicht auf der harten Straße. Nachdem er realisiert hatte, was passiert war, stützte er sich auf seine Ellbogen und sah hoch.
 

„Hallo Ron! Geht ‘s auch ein bisschen weniger stürmisch?“
 

„Sorry Alter, hab die Kurve nicht gekriegt. Ich muss mich an die eingeschränkte Sicht gewöhnen!“
 

„Ron!“, murmelte Harry und hob seine rechte Hand zu Rons linkem Auge. Oder besser gesagt, da wo das linke Auge sein sollte. Stattdessen war da jetzt eine schwarze Augenklappe, die man aber durch die zotteligen roten Haare kaum sah. Dennoch war sie da. Vorsichtig strich Harry darüber. Es tat ihm leid, dass Ron das durchmachen musste. Aber vor allem war es ein ungewohnter Anblick. Er wurde von seinem besten Freund aus den Gedanken gerissen.
 

„Lass mal, Har‘. So schlimm ist es nicht!“, meinte Ron, rappelte sich auf und zog Harry auf die Füße.
 

„Aber Ron, dein Auge…!“, wollte Harry einwerfen, wurde aber von Ron unterbrochen, der ganz einfach Harry seine Hand auf den Mund legte.
 

„Hör mir mal zu, Alter! Mein Auge ist nicht ganz verloren, klar? Ich kann es im Moment nur nicht benutzen. Ich war im St. Mungos in den Sommerferien. Alles nur halb zu schlimm wie es aussieht. Als du gegangen bist, war das ‘ne ganz andere Situation, aber das Auge hat sich bessert. Spätestens in ein paar Jahren wird das Auge wieder ganz verheilt sein. Also mach dir keine Sorgen, kaspische? Außerdem ist es nicht deine Schuld!“
 

Erleichtert atmete Harry auf. Im letzten Jahr als die Todesser Hogwarts angegriffen hatten, war Ron an seinem Auge verletzt worden. Ein Fluch hatte es getroffen und zunächst hatte es so ausgesehen, als wenn er es gänzlich verlieren würde. Zeitweise bestand sogar die Gefahr, dass der Fluch auch auf das andere Auge übergreifen würde, doch das war zum Glück nicht geschehen. Doch wenn Ron sagte, dass es in Ordnung war, dann würde er damit fertig werden. Harry wusste, wie sehr es Ron hasste bemitleidet zu werden. Vor allem, wenn das Mitleid in Anbetracht anderer Dinge wirklich unangebracht war.
 

Ron linste kurz zu Harry rüber, der seinen Koffer aus der Tasche zog und wieder vergrößerte. Als sein bester Freund sah er sofort, dass es Harry Potter nicht gut ging. Wie könnte es auch? Er hatte im letzten Jahr wieder sehen müssen, dass Jemand den er gern hatte, getötet worden war. Zum Glück war es dieses Mal nicht zu schlimm wie bei Sirius. Denn soweit er wusste hatte Blaise Zabini seinen eignen Tod gewählt. Trotzdem, wer wusste schon wie nahe es Harry diesmal ging? Verdaut hatte dieser die jüngsten Ereignisse sicherlich noch nicht.
 

„Aber weißt du was?“, lenkte Ron wieder die Aufmerksamkeit auf ein anderes Thema, „Diese Augenklappe ist cool. Die Mädels stehen da drauf. Du glaubst gar nichts, was für Aufmerksamkeit man plötzlich bekommt!“
 

„RON!“, empörte sich Harry. „Darüber macht man doch keine Witze!“
 

„Bleib mal locker, Kumpel. Halb so schlimm und wenn du so weiter redest, dann klingst du noch wie Hermine.“
 

Plötzlich schien ein gewaltiges Schweigen den Raum auszufüllen. Harry knurrte nur frustriert und begann seinen Koffer die Treppe herauf zu schleppen. Ron fluchte über seine eigne Dummheit. Das Thema Hermine aufzubringen war keine gute Suche. Jedenfalls nicht wenn Harry schlecht gelaunt war. Und Harry war IMMER schlecht gelaunt, wenn es um Hermine ging.
 

-
 

Ron selbst war nicht in den Krieg der Beiden involviert gewesen, konnte aber auch nicht eingreifen, weil er wohl - soweit er das wusste - der Grund für die Streitereien war. Er wollte sich am liebsten da raus halten, aber nachdem war Hermine sich geleistet hatte, unterstützte er Harry ein wenig mehr als seine alte Freundin. Die kam notfalls auch alleine zurecht. Harry hingegen brauchte seine Hilfe.
 

„Ron, kannst du mir kurz helfen?“, kam es halb oben von der Treppe, wo Harry mit seinem Koffer kämpfte. Warum hatte er ihn denn eigentlich nicht erst im Zimmer wieder vergrößert? Egal. Ron ging nach oben dem Jungen, der mit dem Koffer kämpfte, zu helfen.
 

„Warte, ich komme ja schon!“
 

-
 

Woanders im Haus des Ordens hielten sich Sasuke und Neji ganz dezent zurück. Nachdem sie eingetreten waren, hatte der Professor sie in die Küche geführt. Dort war er dann von einer rosahaarigen Frau überfallen worden. Plappernd und zwischenzeitlich den Hyuuga fast mit einer Topfkelle erschlagend hatte sie den Tränkemeister in Beschlag genommen und ignorierte die weiteren Gäste vollkommen, was denen nur recht war. Fragte sich nur, ob Tonks sie überhaupt wahrgenommen hatte.
 

„… und weißt was dann passiert ist? Sie sagte doch glatt, dass er …“, Tonks quasselte immer noch wie ein Wasserfall, ohne zu merken, dass Professor Snape schon reichlich genervt aussah. Ein leichtes Rümpfen der Nase und ein leichtes Kräuseln der Augenbrauen, schon fast nicht wahrnehmbar, doch für jemanden der Snape ein klares Zeichen von Verärgerung.
 

„Tonks!“, zischte er nun - für seine Verhältnisse noch recht freundlich - um die Tratschtante zu unterbrechen, doch Tonks hörte nicht. Sie redete einfach weiter und es war ihr scheinbar vollkommen egal, wer neben ihr stand. Sie brauchte nur einen Menschen, den sie zutexten konnte.
 

„Tonks“, versuchte es Severus Snape noch einmal, leider ohne Erfolg.
 

„Nymphadora Tonks!“, donnerte der Tränkemeister nun und hatte sofort die gewünschte Aufmerksamkeit. Tonks hasste ihre Vornamen und reagierte deswegen auch prompt darauf. Sie ließ den Teller fallen, den sie gerade in der Hand hatte, sodass dieser am Boden mit einem lauten Krachen zerschellte. Gleichzeitig wollte Tonks Snape eine runter hauen, erschrak aber über das Geräusch des kaputtgehenden Tellers, worauf sie sogar gnädigerweise Professor Snapes Arm losließ, den sie die ganze Zeit geistesabwesend umklammert hatte.
 

Verstört darüber, was den nun wieder zerbrochen war sah sie nach unten und wurde gewahr, dass sie anscheinend einen weiteren Teller auf dem Gewissen hatte. Gerade als sie ihn mit einem Zauberspruch reparieren wollte, schwang die Tür auf und Molly Weasley stürmte herein.
 

Die kleine kugelrunde Frau hatte bei dem Zerbrechen von Geschirr, etwas das nichts Neues mehr war seit Tonks hier lebte, sich aufgemacht um die junge Frau wegen der erneuten Störung an diesem Tage - es war ja nicht der erste Teller heute – zusammen zu stauchen. Inzwischen redete sie mit Tonks wie mit ihren Söhnen, wenn diese etwas ausgefressen hatten. Nun gut, sie redete mit Tonks wie mit Fred und George, da es hauptsächlich diese zwei waren, die Unheil stifteten, wenn sie denn im Hause waren.
 

Die Zwillinge hatten inzwischen ihren eignen Streicheladen in der Winkelgasse, das Startkapital dafür hatten sie von Harry, und der lief sogar sehr erfolgreich, weswegen sie seltener als früher im Ordenshaus übernachteten. Sehr zur Freude ihrer Mutter. Schließlich hatte diese mit Tonks genug zu tun.
 

„TONKS! WAS HAST DU NUN WIEDER ANGESTELLT?“, schrie Mrs. Weasley so laut, dass sogar Severus Snape zusammen zuckte.
 

Sasuke und Neji hatten das Geschehen bis zu diesem Zeitpunkt eher amüsiert beobachtet, doch nun gefiel es ihnen nicht so sehr, dass nun eine Frau mit der Stimmgewalt, die der Hokage sehr ähnelte, hereinstürmte. Sasuke erinnerte sich unwillkürlich an den Moment, an dem Tsunade ihm die Standpauke gehalten hatte, als er zurück ins Dorf gekehrt war. Sie hatte ihn Stunden lang angeschrien, was ihm denn einfiele und wie dumm er doch gewesen wäre und so weiter und so fort.
 

Er war Tagelang taub gewesen und seitdem hatte er Respekt vor Frauen mit Stimmgewalt. Neji erging es ähnlich. Auch wich einen Schritt seitwärts von der rothaarigen Frau zurück. Für ihn waren Frauen seltsame Kreaturen, die entweder schwach, laut oder überflüssig waren. Denn das Wesen einer normalen Frau konnte selbst er mit seinem Byakugan nicht durchschauen.
 

„TONKS! WIE OFT HABE ICH DIR SCHON GESAGT, DASS DU … wer ist denn das?!“
 

Molly Weasley wollte gerade wie ein Donnerwetter über Tonks hinweg fahren, die schon Schuldbewusst den Kopf einzogen hatte, doch im Gegensatz zu ihr besaß Molly als Mutter von sieben Kinder eine bessere Beobachtungsgabe und hatte die fremden Gestalten sofort entdeckt. Auch sie begutachtete - wie schon Severus Snape - die Fremden misstrauisch. Und auch sie kam zu dem Schluss, dass diese Leute seltsam und überhaupt nicht wie Zauberer gekleidet waren. Verwirrt sah sie Snape an.
 

„Wer ist das? Hast du diese Gestalten mitgebracht?“
 

Der Tränkemeister war froh endlich wieder zu Wort kommen zu dürfen. Er wollte nichts weiter als jetzt als diesen Auftrag erledigen und in sein Labor zurückkehren. Hier war es ihm eindeutig zu laut und zu hektisch. Scharf sah er Tonks an, die nun endlich zusammen zuckte und sofort ein bisschen mehr Abstand zwischen sich und dem grummeligen Lehrer von Hogwarts brachte.
 

„Das sind…“, fing Severus an, an Molly gewandt, „…Gäste von Albus! Ich weiß nicht genau, was sie hier wollen, aber Jemand soll dem Schulleiter Bescheid sagen, wenn sie ihm Ordenshaus angekommen sind.“
 

„Machst du das auf dem Rückweg oder gehst du nicht nach Hogwarts zurück? Wo kommst du überhaupt her?“
 

„Hab Potter abgeholt!“, zischte Snape nun unverhohlen und verstimmt. Musste er jetzt schon wieder an den Bengel erinnert werden?
 

„Was, Harry ist hier? Warum hast du das nicht gleich gesagt, Severus? Wo ist er? Geht es ihm? Der Junge hat doch soviel durchmachen müssen. Das arme Kind. Nein, er wird hungrig sein. Ich werde ihm was zu essen kochen. Er ist immer so schrecklich dürr!“
 

Mrs. Weasley drehte sich dreimal um ihre eigne Achse als sie den Entschluss gefasst hatte, Essen zu kochen. Sasuke und Neji übersah sie dabei erst einmal. Das diese dabei so still und unauffällig waren, sodass sie beinahe mit der Wand hinter ihnen verschmolzen, möge man ihr zu Gute halten. Die beiden Anbu hatten nämlich beschlossen zu warten, bis Kakashi eintreffen würde. Ihnen waren diese seltsamen Zauberer einfach nicht geheuer.
 

Sasuke bemerkte im Stillen, dass man diese Menschen ohne weiteres hätte umbringen können. Sie hätten es vermutlich nicht einmal gemerkt. Kein Wunder, dass sie diese Schule bewachen sollten. Das hatten die Zauberer ja auch dringend nötig. Wenn alle so waren, wie hatte diese Gesellschaft, dann bis hierhin überlebt?
 

„Potter ist hochgegangen, zusammen mit deinem anderen Bengel. Potter hatte keine erkennbaren Verletzungen und am Leben war er auch. Das reicht schon. Mehr muss ich nicht über das Wohlergehen des Potter Jungen wissen. Ich werde jetzt gehen.“
 

„Aber Severus, willst du nicht noch zum Essen bleiben?“
 

„NEIN!“, bellte der Tränkemeister und verschwand aus der Küche.
 

Bloß weg von diesen schrecklichen Menschen. Sollten die doch mit den Ninjas fertig werden. Außerdem wollte er nicht dabei sein, wenn Molly Weasley erfuhr mit WEM ihre Kinder - dazu zählte sie bekanntlich auch Harry Potter - das kommende Schuljahr verbringen sollten. Als weit genug weg war, apparierte er in Richtung Schloss. Sollte Albus dieser Frau erklären, dass eine Bande von Mördern in dem Schloss hausen sollte. Mit wehendem Umhang bewegte sich Severus Snape eine Weile später auf das Schloss zu.
 

-
 

Molly hingegen war gerade dabei den Kochlöffel zu schwingen, als sie endlich Zeit dafür fand sich den anderen Gästen zu widmen, die sie bis dato eher ignoriert hatte. Sie legte den Kochlöffel beiseite, wischte sich die Hände an der weißen Schürze ab, die sie sich umgelegt hatte und ging jetzt auf Sasuke und Neji zu.
 

Diese lehnten immer noch an der Wand und hatten inzwischen das zweifelhafte Vergnügen gehabt, zu sehen, wie der zerbrochene Teller sich selbst wieder zusammensetzte, nachdem die runde Frau einmal mit ihrem Stock gewedelt hatte. Auch die Zutaten schnitten sich von selbst, die Ninja mussten zugeben, dass diese Art der Zauberei doch sehr praktisch war. Wenn auch nicht sonderlich mächtig.
 

„So“, meinte Molly. Das Essen kochte sich ab nun von selbst, allerdings würde es noch eine Weile dauern, bis es fertig war. Jetzt würde sie sich ihren Gästen widmen. Ihre Misstrauen von vorhin war verflogen, schließlich waren alle Bekannte von Albus Dumbledore etwas seltsam.
 

„Gut Tag, die Herrschaften. Ich möchte Sie nun endlich freundlich begrüßen. Tut mir Leid, dass mich erst jetzt um Sie kümmern kann, aber es ist nicht einfach diese Bande durch zu füttern. Ich bin Molly Weasley!“
 

Neji trat vor und verbeugte sich leicht, ehe er dir dargebotene Hand ergriff und sie schüttelte. Er wusste, dass in einigen Regionen bei ihnen zu Hause das als Begrüßung so üblich war. Ebenso schien es hier zu sein.
 

„Sehr erfreut, Madame. Ich bin Neji Hyuuga!“
 

Er gratulierte sich im Inneren dazu, dass er daran gedacht hatte, dass man ihr den Vornamen zuerst nannte. Die Frau lächelte freundlich.
 

„Willkommen im Haus des Ordens, Herr Hyuuga. Ich bin mir sicher, dass Albus bald eintreffen wird. Oder warten Sie noch auf wen anders?“
 

„Ich fühle mich geehrt“, erwiderte Neji mit einer weiteren leichten Verbeugung, “Wir warten noch auf unsere Reisegefährten, die zusammen mit Dumbledore-sama eintreffen werden.“
 

Er setzte sich auf einen Stuhl, den Molly Weasley ihm anbot und sah, dass Sasuke das Gleiche tat. Er bemerkte auch, dass dieser sich nicht vorstellte, sondern lieber schwieg. Er warf einen verächtlichen Blick auf den unhöflichen Uchiha, der darauf nicht reagierte, sondern bloß die Arme vor über Brust verschränkte und sich zurück lehnte. So wie er es immer tat.
 

Neji gefiel der Gedanke nicht den Uchiha ein ganzes Jahr ertragen zu müssen, doch ein Befehl der Hokage war endgültig. Er hatte sich ja schon dagegen gesträubt als er zu Sasuke ins Team eingeteilt wurde, weil Hinata einfach nur von dem großen schweigsamen Uchiha einfach nur eingeschüchtert war.
 

Denn bis dahin war sie die Medi-nin im Team für Notfälle gewesen. Doch nach der Rückkehr von Sasuke Uchiha musste ein komplett neues Team gebildet werden, das im Notfall den Uchiha auch ausschalten konnte, sollte dieser auf dumme Gedanken kommen.
 

Nur die Aussieht den Uchiha persönlich überwachen zu können, hatten Neji sich dazu bereit erklären lassen mit in diese Gruppe zu kommen. Da hatte er aber auch noch nicht gewusst, dass es zwischen Naruto Uzumaki und dessen ehemaligen Teammitglied solche Streitigkeiten geben würde. Neji seufzte in Gedanken, nein es war wirklich nicht einfach mit den beiden Rivalen.
 

Er wusste nicht genau, was zwischen ihnen vorgefallen, aber sich war, dass es vielleicht noch Jahre dauern würde, bis sie einander vergeben konnten, denn sie hatten einfach einen zu großen Sturkopf. Einer wie der Andere.
 

Kurz darauf wurde Neji in seinen Gedanken unterbrochen: „Ähm, Herr Hyuuga. Verzeihen Sie bitte, wenn ich so unverschämt frage, aber ihre Augen…“
 

Neji wusste natürlich sofort worauf die anspielte. Doch er war inzwischen zu sehr daran gewöhnt, als das er noch deswegen genervt wäre. Außerdem hatte er das Gefühl, dass ihm diese Frage noch öfters gestellt werden würde. Anscheinend kannten diese Leute hier kein Byakugan.
 

„Nein keine Sorge, Mrs. Weasley. Ich bin nicht blind. Es ist eine … Erbangewohnheit in meiner Familie.“
 

„Gott sei dank. Wissen sie, mein Sohn Ron hätte vor ein paar Wochen fast sein Augenlicht verloren, als er in Kämpfe verwickelt wurde. Im Moment ist er auf dem linken Auge blind. Deswegen habe ich mir wegen ihnen eben Gedanken gemacht.“
 

„Ach ja? Das tut mir Leid!“
 

Es tat Neji nicht wirklich Leid. Wenn man kämpfte, musste man damit rechnen verletzt zu werden, doch er war anständig genug um nichts zu sagen. Zudem schien diese Frau sie nicht als Ninja erkannt zu haben, sodass er lieber versuchen wollte diesen Zustand beizubehalten. Denn er konnte sich denken, dass ein Teil von ihnen später als Tarnung Schüler dieser Hogwarts Schule werden würden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (38)
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Von:  Estraguerra
2009-11-24T11:13:08+00:00 24.11.2009 12:13
Jeah ich hab den 400. Kommi xD
Finde deine FF wirklich toll. Eigentlich wollt ich ja die Naruto FFs von dir lesen, aber die Idee hat mir wirklich gut gefallen.
Was ich allerdings (entschuldige) total doof finde, das sie sich nicht als Ninja outen dürfen. Klar, es mag so mehr möglichkeiten geben, die Geschichte auszubauen, aber mir hat der Gedanke, wie sie in Anbu-Kleidung und bis an die Zähne bewaffnet in den Gängen Hogwarts herumschleichen, unheimlich gefallen. Aber naja mal weiter lesen :D Übrigends.. Du bringst Sasuke toll rüber, auch wenn ihn immer mehr Leute anfangen zu hassen xD Naja so lang ich ihn nicht hasse xDDD
Mach weiter so :D
Würde mich auch über einen ENS freuen wenns weitergeht ^^
Von:  Monny
2008-08-23T15:47:08+00:00 23.08.2008 17:47
Echt cool^^. Die Geschichte gefällt mir immer besser^^. Freu mich schon auf das nächste Kapitel^^.

gez.Kurosaki-kun^^.
Von:  sunrise92
2008-05-17T21:43:58+00:00 17.05.2008 23:43
Yaaaaiiiiiii ^^
richtig geiles kapi mal wieder ^^

mach bloß weiter so, du bist wirklich Der hammer ^^
deine ff is einfach nur der hit ^^ *sichvordirverbeug*

Lgg deine ani *knuff*
Von: abgemeldet
2008-04-29T19:42:37+00:00 29.04.2008 21:42
oi ^^
Wieder so ein tolles Kappi!!!!!
Ich hätte gerne den Kampf gelesen den Ron beschritten hatte! >_<
Du könntest vll. ja noch ein extra Kappi schreiben! *frag*

Schreib schön weiter so, ja?!

LG Naruto_lover
Von:  Frozen-Crusade
2007-06-24T18:42:36+00:00 24.06.2007 20:42
hoiii
die stimmung der figuren sind total gut beschrieben
+schwärm*
hohooho
geiiil
ich freu mich schon auf den nächsten teil
*zum nächsten kapi geh*
^.^
Von:  Deidara-senpei
2007-06-03T19:15:17+00:00 03.06.2007 21:15
Meine "große Schwester": Ich bin auf die Fortsetzung gespannt! Finde es bis jetzt echt toll. Du bringst mir sogar die Ninja`s näher. :-)
Von:  Deidara-senpei
2007-06-03T15:47:38+00:00 03.06.2007 17:47
Wirklich toll!
Diese Idee ist klasse, aber schwer auszuführen.
Doch du machst das gut ^^
Außerdem hab ich noch keine FF mit diesem Crossover gesehen.
Von: abgemeldet
2007-06-03T11:55:45+00:00 03.06.2007 13:55
Hallihallo!!!
Echt tolles Kappi!^-^
Ig mag lange.Du hast 'ne Fehler drin.Hab aba jetzt keinen
Bock die aufzuzählen.Freu mig schon aufs nächste Kappi!
Schreib'se mir auch 'ne ENS?
BITTE!!!


EURE HAKULEIN
Von: abgemeldet
2007-05-27T09:04:51+00:00 27.05.2007 11:04
Was ne geile FF!!!!! Voll geil, wusste noch gar nich, dass Molly so aufdringlich sein kann... hab aber auch schon lange kein HP- Buch mehr gelesen... Und Neji ist ja mal richtig höflich! Ich frag mich schon, was Kakashi unterrichten wird... vielleicht ja Kräuterkunde... XDDDD Ich mein der hat ja nich mal nen guten Fluch für Verteidigung gegen die dunklen Künste... Oder doch?! N'egal... Ich freu mich aufs nächste Kappi!!!!! Schick mir doch bitte Ne ENS wenns weitergeht, ja? BÜDDE! *Bettelblick*
Das lissi
Von: abgemeldet
2007-05-26T19:50:49+00:00 26.05.2007 21:50
Hallo!:D
Ich mag deine FF wirklich gerne!
*Naruto abknutsch* Ich mag ihn besonders, aber auch die ganzen anderen Charas sind dir super gelungen.

Freue much schon auf das nächste Kapitel.

Gruß,
Mystics


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