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An meinen dummen kleinen Bruder!

One Shots
von

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Insanity

Titel: Insanity

Untertitel: Wie viel ist dir dein Verstand wert?
 

Kommentar: Der Gedanke war plötzlich da und ich musste diesen OneShot schreiben. Es war ungefähr zu der Zeit als die aktuellen Uchiha Kapitel begannen. In dieser Version spielt Madara keine Rolle, sondern handelt von der Nacht als Itachi das Mangekyou Sharingan erlangte.

mangacrack
 

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Schwer atmend sah er auf die Leiche hinunter, die nun im Wasser trieb. Mit dem Gesicht nach unten, das Gesicht nicht erkennbar und vom Schatten der Nacht verdeckt, war nicht darauf zu schließen wer es war. Den Körper selbst konnte man nur schwer ausmachen. Aber das Blut, das aus den aufgeschnitten Pulsadern strömte, glänzte im Licht der Nacht. Das Wasser harre nun eine seltsame und schmutzige Farbe. Es verteilte sich, wurde weiter getragen und blieb am Flussufer kleben, würde die Gräser rot verfärben.
 

Itachi tat es nicht leid.

Ganz und gar nicht. Shisui hatte sein Ende nun gefunden. Es würde noch sicherlich noch Stunden dauern, bis man ihn finden würde. Vielleicht sogar Tage. Aber nein. Er hatte ja den Abschiedsbrief. Es war Selbstmord.

Auch wenn er ihn getötet hatte.
 

Doch es machte ihm nichts. Shisui hatte praktisch Selbstmord begangen, als er sich zu sehr mit dem Clan einließ. Er hätte ein treuer Konoha Ninja bleiben sollen. Er hätte die Mission annehmen sollen. Doch sicherlich wäre der dennoch durch seine Hand gestorben, sagte sich Itachi.
 

Shisui war ein Opfer.

Ein Opfer für seine eigne Zukunft.
 

Itachi fühlte jetzt das Brennen in seinen Augen. Langsam holte ihn der Schmerz in die Realität zurück. Die Welt begann sich wieder zu drehen und die wirren, zusammenhangslosen Gedanken des kurzen Moments direkt nach Shisuis Tod verflüchtigten sich. Jetzt wurde der antrainierte Reflex, in jeder Leiche nur einen toten Körper zu sehen, überschattet von den einströmenden Gefühlen unterdrückt.
 

Itachi würgte, beugte sich vor und hielt sich am Brückengeländer fest. Seine Nägel krallten sich in das Holz und seine Finger zitterten. Sein Blick richtete sich auf die Leiche seines toten Freundes. Sein Atem wurde schwer, Itachi konnte sich Keuchen hören, aber er nah, es nicht wirklich war. Seine Augen hefteten sich an den Rücken Shisuis. Vor seinem Auge blitze verschiedene Bilder auf.
 

Shisui, wie er ihn zum ersten Mal getroffen hatte.

Shisui, wie er mit ihm trainierte.

Shisui, wie er lachte.

Shisui, wie er ihn rettete, indem er einen Gegner erstach.

Shisui, wie er ihm sein Bento wegnahm und dann davon rannte.
 

Shisui.

Shisui.

Shisui.
 

Itachi gesamter Körper zuckte nun, er hing über dem Geländer und konnte seinen Blick nicht von der Gestalt lösen, die einst sein bester Freund gewesen war. Gewesen war. Er hatte Shisui aus dieser Welt getilgt. Er hatte in umgebracht.
 

Seine Augen brannten stärker. Er fühlte etwas Feuchtes in seinem Gesicht.

Er wischte es weg, aber was war es?
 

Schweiß?

Tränen?

Blut?
 

Es war Blut.

Seine Augen bluteten.

Sie taten weh, so verdammt weh.
 

Itachi sank vor Schmerz nun auf die Knie. Er lehnte sich an das Geländer, um etwas Halt zu finden, doch er verlor zunehmend die Orientierung. In seinem Kopf drehte sich alles und er hörte nur noch Rauschen. Sein Kopf fiel zur Seite und erneut erblickte er Shisui. Sein bester Freund. Der einzige Mensch, dem er vertraut hatte. Der IHM vertraut hatte.
 

Itachi wollte schreien. Aber er konnte es nicht.

Der Laut blieb ihm in der Kehle stecken. Stattdessen veränderte sich seine Wahrnehmung.
 

Das rote Wasser schien nun zu leuchten, Schatten kamen und verschwanden wieder, die Welt dreht und schwankte, nur um dann sich erneut zu verändern.
 

Itachi konnte nicht sagen wie lange er da hockte und den toten Körper anstarrte. Er verlor sein Gefühl für Zeit und Raum. Nichts war mehr wichtig. Langsam kippte er zur Seite weg. Er rutschte hinunter bis er bewegungslos auf den Planken der Brücke liegen blieb. Eine Welt geriet aus den Fugen. Alles verschob und veränderte sich. Er sah Dinge, anderes verschwand irgendwohin.
 

Nicht einmal seinen Körper nahm er noch wahr. Es war kalt, sein Körper zitterte vor Kälte und seine Haut war ganz blass. Itachis Blick fiel nun auf seinen Arm, der ausgestreckt vor ihm lag. Die Haut war weiß und die Adern traten deutlich blau hervor. Er konnte sehen, wie das Blut hindurch floss. Es war beängstigend. Denn plötzlich sah er sogar sein eignes Chakra. Er sah es durch seinen Körper fließen. Dann spürte er, wie sein Chakra zu pulsieren begann. Der Schmerz in seinem Kopf verband sich mit dem Puls und er spürte, wie er mächtiger wurde.
 

Sehen konnte er nicht, wie sich die Wirbel seiner Sharingan veränderten, doch er fühlte es. Das eigenartige Kribbeln, dass ihm zu Kopf stieg und plötzlich seine Welt, die er sah, verdunkelte. Zuerst war da nur schwarz und für einen Moment fürchtete er, er wäre blind, doch dann änderte sich die Welt erneut. Er sah sie in schwarz und rot!
 

Itachi öffnete seine Augen vollkommen und vor ihm erstreckte sich eine Welt, wie er sie noch nie gesehen hatte. Es war immer noch am Fluss, doch er konnte jeden einzelnen Geist spüren. Weiter hinten schlich eine intelligente Katze durch das kniehohe Gras. Er wusste, dass sie intelligent war, denn er spürte ihren Geist. Es war unglaublich. Seine Wahrnehmung hatte sich um ein Vielfaches erweitert.
 

Nun wusste er, warum die Verfasser der alten Schriftrollen so ungenau gewesen waren. Es war einfach nicht zu beschreiben. Diese Macht, die er in sich fühlte, konnte niemand nachempfinden. Er hatte gelesen, dass man in den Geist der Gegner eintauchen und ihren Verstand manipulieren konnte, doch da war noch mehr. Wenn er wollte konnte er seine Gegner durch einen Blick töten. Er wusste wie die Sharingan funktionierten, wusste wie sie mit dem Geist des Gegners spielen konnten, sodass Illusionen zur Wirklichkeit wurden.
 

Itachi sah auf seine Hände hinunter.

Es war kaum zu glauben. Sie zitterten. Vermutlich vor Kälte oder Schock, doch Itachi wusste, dass es Freude war. Der Rausch, der ihn erfüllte, ließ in seinem Kopf ungeahnte Möglichkeiten durchspielen. Er gab zu, er wusste, dass es eine Schwindelgefühl war, dass wieder abebben würde. Er wusste, der Schmerz würde kommen und irgendwann für er einen weiteren Preis für seine Augen zahlen müssen, doch die Blindheit, die ihn in einigen Jahren ereilen würde, war noch weit weg.
 

Itachi erhob sich und stützt sich am Geländer hab. Er warf der Leiche im Wasser einen letzten Blick zu. Ein Teil von ihm fühlte noch den Schmerz darüber, dass sein Freund tot war, ein anderer Teil bedankte sich sogar und ergötze sich dann wieder an dem Machtgefühl, dass ihn durchströmte. Itachi verließ den Fluss, ließ den Blutgeruch hinter sich, der am nächsten Morgen zwei Polizei Mitglieder anlocken würde. Langsam schritt zurück zum Clangelände.
 

Das Wissen, jetzt der mächtigste lebende Uchiha zu sein, verfestigte sich in seinem Verstand und als die Dunkelheit ihn verschluckte, blieb nur ein kleiner Gedanke im hintersten Winkel seines Geistes zurück, dass dieser Schritt ihn seine Menschlichkeit gekostet hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  sweetitachi
2012-09-27T18:29:26+00:00 27.09.2012 20:29
Geil.
Eiskalte Präzision, aber so kennt man dich.
Der letzte Satz war perfekt gesetzt! Das Sahnehäubchen des Kapitels...
Ich bin zwar der Meinung man könnte noch etwas mehr aus Itachis dunkler Persönlichkeit rausholen, aber das war für ein Kapitel mit ca. 1000 Wörtern mehr als genug. Und überhaupt finde ich solche Charaktere ziemlich interessant! Christopher Nolans/Heath Ledgers Joker ist ein Vorzeigestück!

Dark side ftw!

Eigentlich habe ich schon Angst gehabt, du würdest gar nichts mehr schreiben. Klasse das du noch dabei bist!
Habe lange nicht mehr in animexx gestöbert....

s.ita

Von: abgemeldet
2008-05-02T17:08:18+00:00 02.05.2008 19:08
Erste^^
Oh man wie du die Gefühle und Reaktionen von Itachi
beschrieben hast war einfach unglaublich!!! Dein
Schreibstil ist echt beeindruckend! Ich könnts immer
wieder schreiben!

cucu
Hinata-sama


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