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Himitsu no Mahou - alte Version

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Der erste Juni Teil Vier: Die Nacht der weinenden Engel

Der erste Juni Teil 4 -

Die Nacht der weinenden Engel
 


 


 

This is the night all the angels cry, and their tears set the heavens alight

This is the night of screaming

the sky is bleeding and no one but myself is to blame

This is the night all the angels cry, as their falling with wings of fire

This is the night of screaming

the sky is bleeding and I'm the one who has to pay
 

Siebzehn Stunden vor Greens Hinrichtung
 

Es war einige Tage her als White sich im Tempel eingefunden hatte. Itzumi war die Einzige gewesen, die sie bemerkt hatte. Sie hatte sich über die Anwesenheit der Hikari gewundert, da sie wusste, was im Jenseits vor sich ging. Aus Neugierde offenbarte sie sich nicht, versteckte sich stattdessen vor der Hikari und folgte ihr heimlich. Obwohl sie sich größte Mühe gab nicht entdeckt zu werden und von sich selbst auch behaupten konnte, dass sie wusste, wie man sich zu verstecken hatte, war sie sehr erstaunt darüber, dass White sie tatsächlich nicht bemerkte. Sie musste tief in ihren Gedanken versunken sein... Immerhin war sie nicht irgendeine Hikari, sondern White.

Itzumi stellte schnell fest, dass White offensichtlich auf dem Weg zu dem Saal war, wo die Statuen der heiligen Hikari-kami-sama und ihren Kindern standen. Als sie ankamen faltete White die Hände und senkte ehrfürchtig den Kopf.

„In weniger als siebzehn Stunden beginnt die Entwicklung, die darin enden wird, dass meiner Tochter das Leben genommen wird.“ White schwieg kurz, ehe sie fortfuhr:

„Ich habe bereits alle Vorkehrungen getroffen um dies zu verhindern. Ich bin mir bewusst, dass ich damit selbst eine Sünde begehe, indem ich gegen meine Familie handele... aber ich lasse es nicht zu, dass Green stirbt. Mit der Abneigung meiner Familie kann ich weiter existieren und auch mit sämtlicher Strafe, die sie mir aufbürden... doch es wird unerträglich sein, Green mit Abscheu entgegen zu treten. Ich weiß es tut Not, da ich die Ratsmitglieder glauben lassen muss, dass ich mich gegen sie gewandt habe. Doch selbst, sollte Green mich hassen, so ist es mir wert, solange sie nur überleben möge! Ich weiß nicht ob die Vorkehrungen genügend waren und ob ich auf ihre Freunde vertrauen kann... deshalb bin ich hierher gekommen. Von klein auf ist mir gelehrt worden, dass das Licht mir helfen wird, dass ich nur auf dieses vertrauen muss! Deshalb bin ich hier, ich bete darum, dass Green überleben möge! Bitte, lasse nicht noch eine mir geliebte Person sterben! Ich will den Schmerz von Kanoris Tod nicht noch einmal durchstehen müssen... ich will das Green, meine über alles geliebte Tochter, das Leben führen kann, welches ich nicht konnte – ich will, dass sie glücklich wird. Deshalb... steh ihr bei!“ Itzumi war sich sicher, dass White zu weinen begonnen hatte, da sie ihre Hand zu ihrem Gesicht erhoben hatte. Kurz verwahrte sie noch auf ihren Punkt, bis sie ihren Rock strafte und sich gerade umdrehen wollte, als sie den Kopf überrascht hob, als würde sie etwas hören. Auch die Tempelwächterin hört es: Das Klingen eines Glöckchens...
 

Gary merkte es. Deutlicher als jedes andere anwesende Wesen, deutlicher als er jemals irgendetwas vernommen hatte. Er war sich sicher, er würde dieses schreckliche Gefühl niemals wieder vergessen. Ewig würde es ihn verfolgen, ewig würde er es aufrufen können und so real an seiner Haut spüren, wie jetzt auch, als er spürte wie Greens Herz das letzte Mal schlug… Dank seiner dämonischen Instinkte merkte er auch wie das Blut aufhörte durch ihre Adern zu fließen, als hätte man ihren natürlichen Fluss einfach ausgeschaltet. Nur wenige Male war er ihr so nah gewesen, dass er ihr Blut bemerkt hatte. Bei dieser Empfindung hatte er sich immer auf irgendeine Art glücklich gefühlt. Er hatte gemerkt, dass sie lebte, so deutlich wie nie… und so deutlich spürte er jetzt auch, wie das Leben, dass er so sehr beschützen wollte, welches sein Ziel geworden war, seine Aufgabe, sein eigener Wunsch – aus Green hinaus wich. Einfach so. Ohne, dass er etwas tun konnte.

Nicht einmal die Augen konnte sie noch schließen und langsam wich die blaue Farbe aus ihren wunderschönen Augen. Sie verwischte einfach, verblasste, als wäre ein Schwarz/Weiß Filter hinüber gelegt worden.

Gary wusste sie war tot. Ihr Herz schlug nicht mehr, das Blut belebte nicht mehr ihren Körper, ihre Hand hing schwach in seiner. Dennoch: Alle diese Fakten konnten sein Herz nicht überzeugen. Es kämpfte gegen die Wahrheit an, wollte nicht aufgeben - würde nie aufgeben.

Green war nicht tot.

Green konnte nicht tot sein!

Unlogisch!

Unkorrekt!

Sie musste da sein. Wenn er lebte, wenn sein Herz schlug, musste auch Green leben.

Sie war da.

Sie konnte nicht sterben, nicht solange er noch am Leben war!

Green musste da sein, sie musste jeden Morgen da sein wenn sie Green abholen kamen,

Green musste da sein um ihn während des Unterrichts zu nerven.

In den Pausen musste er eifersüchtig sein, wenn Siberu mal wieder Green zu einem Date einlud.

Mit einem Schlag, wurde sein so tapferes Herz besiegt.

Gary hatte nie den Mut aufgewiesen Green auch nur ein einziges Mal zu fragen, ob sie mal etwas zusammen, zu zweit, unternehmen wollten. Immer war es entweder seine verfluchte Schüchternheit oder die Tatsache, dass die Gleichung Hikari + Dämon in seinem Kopf keinen Sinn ergab.

Doch jetzt… jetzt war es zu spät.

Jetzt in diesem markverzehrenden Moment, merkte er größer, stärker den je, dass er immer nur eine Ausrede gesucht hatte.

Liebe war nicht logisch. Sie ließ sich nicht von irgendwelchen Regeln gleichen und erklären. Sie war einfach da, selbst in dem Herzen eines Dämons.

Und sie würde sich nicht auslöschen lassen.

Doch es war zu spät.

Wenn… wenn er die Zeit doch nur fünf Minuten zurückspulen konnte… Wenn er noch einmal ihre Augen von Leben erfüllt sehen durfte, sie noch einmal lächeln sehen und hören durfte… vielleicht auch spüren durfte…Gary schwor sich, dann würde er Green sagen, wie viel sie ihm bedeutete.

Egal ob Dämon oder nicht.

Egal ob Hikari oder nicht.

Egal was Pflicht war und was nicht.

Er würde es tun.
 

Aber es war zu spät!
 

Sie war tot!

Tot!

Sie würde nicht wieder kommen. Ohne Glöckchen existierte auch ihre Seele nicht.

Ohne Seele keine Green.
 

Kaum wirklich spürte Gary wie Tränen über seine Wangen kullerten und auf Greens Haut hinab tropften. Er weinte. Wie lange war das her? Hatte er es überhaupt schon einmal? Gary wusste es nicht.

„… Green… Leb wieder… ich flehe dich an…! Bitte… du musst da sein… du musst leben…!“ Gary drückte ihren leblosen Körper an sich, doch die andere Hand nahm Greens, genau wie damals als sie seine genommen hatte und sie mit ihrer zusammengelegt hatte.
 

Wir sind wie Ying und Yang, hatte sie gesagt, Gegensätzlich und doch verbunden...
 

Erst jetzt verstand er ihre Worte vollkommen. Verstand, was Green schon viel früher verstanden hatte…
 

Ihr war der Rassenunterschied egal gewesen. Von Anfang an. Sie hatte ihn nie als den Dämon gesehen, der er war. Niemals hatte sie ihn mit seinen echten Namen angesprochen. Weil sie ihn nicht als Blue sah. Sie sah nur Gary.

Ihren Nachbarn, ihren Lehrer und Vertrauten… und er… dieser… dieser… Mensch hatte sich von ihrem Glück mitreißen lassen; von ihren Gefühlen. Auch wenn er immer gewusst hatte, dass er kein Mensch war.

Green hatte es ihm vergessen lassen…

oft…

zu oft…

so oft, dass…

es…

passiert war…

das, was nie hätte passieren dürfen…

Er weinte. Er, ein Halbdämon weinte. Weil er das Wesen verloren hatte… dass ihm am meisten bedeutete… die Person die er liebte.

Green.
 

Youma war nicht aufzutreiben. Er musste sich ziemlich gut versteckt haben, wenn Silence ihn nicht finden konnte. Denn durch ihre lange Lebenszeit konnte sie behaupten, dass sie sich ganz gut in der Dämonenwelt auskannte und da sie schon zwei Tage gesucht hatte... wo war er? Silence würde ihn spüren, wäre er in der Nähe. Aber war es möglich, dass er bereits Anschluss gefunden hatte, wo er doch keine Ahnung von den Dämonen der Gegenwart hatte, geschweige denn das Wissen über diese Welt? Seinen Tod konnte sie wohl ausschließen, genauso wenig, dass er sich in der Menschenwelt aufhielt, immerhin hatte sie noch nicht von einen erneuten Massenmord gehört – und dass wo sie die Nachrichten der Menschen momentan sehr genau im Auge behielt.

„Wo steckst du nur, Youma...“

Silence ließ einen Moment ihre Schwäche zu, in dem sie ihren Kopf auf ihre Knie senkte. Sie war müde vom Suchen. Sie war müde davon Youma als Feind anzusehen... und genauso müde war sie vom Gedanken, dass sie gegen ihn kämpfen musste, wenn er nicht auf sie hören würde. Dazu kam noch der Gedanke, was er mit dem Anhänger Lights vorhatte. Er konnte einem Wesen neues Leben schenken...

Die Wächterin der Dunkelheit seufzte und dachte wieder einmal darüber nach, was passiert wäre, wenn sie sein Angebot angenommen hätte. Dann müsste sie sich jetzt auf jeden fall keine Gedanken mehr darüber machen, wem er zurück ins Leben holen würde.

Lange saß sie da, mit gesenktem Kopf und spürte das leichte Gewicht ihres Ohrrings, welches Taos Lebensenergie speicherte... und sie wusste, dass sie dennoch die richtige Entscheidung gefällt hatte.

Dann riss sie plötzlich entsetzt ihre Augen auf. Mit einem Schwung war die Wächterin auf den Beiden und starrte versteinert ihre Handfläche an.

Das Wappen der Hikari leuchtete ihr entgegen, was bedeutete, dass die momentane Hikari gestorben war... und die momentane Hikari war:

„Green!“
 

Pink schrie spitz auf, als sich etwas auf ihrem Handrücken ausbreitete, als würde ein kleines leuchtendes Insekt unter ihrer Haut ein Zeichen malen, welches sich als das Wappen der Hikari herausstellte als es gänzlich aufstrahlte. Sie wusste sich nicht anders zu helfen und flüchtete sich mit Tränen überflutenden Gesichtchen in die Arme Daichis. Dieser war selbst sogar einen Moment zu geschockt, als dass er ihre Berührung realisierte, ehe er seinen Blick von seiner leuchtenden Hand abwandte und die Arme um Pink legte.

„Was…Was ist das?“ Firey hob ihre Hand und sah sich das leuchtende Wappen der Hikaris mit versteinerndem Blick an. Sie wusste dessen Bedeutung nicht… doch ein dunkles Gefühl in ihr sagte ihr, dass es nichts Gutes bedeutete.

Tinami setzte sich aufs Sofa, starrte weiter auf das Wappen.

„…Ich hab ihnen gesagt, dass es nichts bringt… Ich hab doch…“ Es war vollkommen still im Raum, wenn man von Pinks verzweifeltes Weinen absah. Kaira hatte die rechte Hand in ihren Ärmel vergraben und sah stur auf den Boden. Ilang biss sich auf die Unterlippe und kämpfte ebenfalls gegen die Tränen an. Azura war nicht so stark wie Ilang, sie hatte ihrem Drang zu weinen schon nachgegeben und versuchte den Tränen mit ihrem Ärmel Einhalt zu gebieten.

Firey packte Tinami bei den Schultern und zwang sie damit sie anzusehen. In Fireys Gesicht war bereits die anfängliche Verzweiflung zu sehen, scheinbar hatte ihr Unterbewusstsein es schon begriffen.

„Was bedeutet das?! Was ist mit ihnen?!“ Tinamis Augen waren von Traurigkeit gefüllt, als sie antwortete:

„Das Zeichen sagt uns Elementarwächtern, dass es uns nicht gelungen ist unsere Hikari zu beschützen. Es sagt uns…“ Firey ließ sie los, stolperte nach hinten und konnte sich gerade noch an der Tischkante festhalten.

„…Es sagt uns… dass Green gestorben ist.“
 

Siberu war so sehr damit beschäftigt bei Seigi eine Lücke zum angreifen zu finden, dass er nicht mitbekam wie der Wind nachließ. Erst als dein Gegner ihn entschlossen von sich wegstieß und der Rotschopf zu Boden geschleudert wurde, bemerkte er, dass etwas nicht stimmte. Auch wenn Siberu es nicht mit Sicherheit sagen konnte, so wirkte es nicht, als das Grey seine Waffe, das Katanakaze, noch in der Hand hielt.

„Was ist los?! Der Kerl ist alles andere als besiegt, also hast du keinen Grund deine Waffe zu sinken!“, schrie Siberu zu ihm rüber, als er sich samt Schwert wieder aufrichtete. Ehe Grey zum antworten kam erfüllte das hämische Gelächter Seigis den Raum und Siberu war von ihm abgelenkt.

„Du bist wahrlich kein Krieger wenn du dich von sowas vom Kampf abbringen lässt, Blacky!“ Keine Antwort von Grey. Seigis Grinsen würde zu einem überheblichen Lächeln.

„Och komm schon. Dir muss doch die Ganze zeit klar gewesen sein, dass die Überlebenschancen von Yogosu nicht groß sind.“

„...Green-chan?“, mischte sich nun auch Siberu in dieser einseitigen Konversation ein.

„Was ist mit ihr?“ Seigi grinste breit und böswillig als er auf Grey zuschritt. Dieser stand weiterhin bewegungsunfähig auf demselben Punkt und machte keinerlei Anzeichen auf Widerspruch, als Seigi hart seine Hand packte und Siberu seine Handfläche entgegen hielt.

„Weißt du was das ist?“ Natürlich sah Siberu das leuchtende Zeichen, doch er konnte nicht genug damit anfangen um den Ernst der Lage zu verstehen.

„Das ist das... öhm...“

„Das ist unser Wappen.“

„...Das wusste ich.“

„Nein, wusstest du nicht.“

„Und was bedeutet das nun?“, fragte Siberu ungeduldig aus zwei Gründen. Zum einen spürte er, dass etwas Ungutes in der Luft hing und zum anderen gefiel es ihm nicht für Dumm verkauft zu werden.

Grey bewegte sich weiterhin nicht. Leblos und ohne Anzeichen auf Widerspruch, war er den Aktionen von Seigi ausgesetzt. Dieser hatte weiterhin seine Hand gepackt, wodurch Grey halb in der Luft hing. Dennoch war er es, der Siberu aufklärte.

„Green ist tot.“

Siberu war kurz davor seine Waffe fallen zu lassen, womit er auch sein Leben weggeworfen hätte. Stattdessen festigte er seinen Griff um das Schwert und biss sich auf die Unterlippe, in der Hoffnung dieser Schmerz konnte seine Gedanken verdrängen.

„Woher... willst du das wissen?!“

„Das Wappen der Hikari strahlt auf den Händen der Elementarwächter auf, wenn die jetzige Hikari verstorben ist“, erklärte Seigi. Siberus Hände begannen zu zittern.

„Das... kann nicht sein.“

Green und... tot?

Sollte er sie nie wieder sehen?

Würde er sie nie wieder umarmen können, nie wieder ihr Lächeln oder ihre Körperwärme spüren können?
 

„Ist aber eine Tatsache!“
 

Das war unmöglich. Sein Bruder war doch bei ihr. Wie sollte Green da sterben? Er würde sie doch beschützen... er würde doch nicht zulassen, dass ihr etwas passieren konnte...
 

„Green ist nicht tot!“
 

Sie konnte nicht. Das war ein Ding der Unmöglichkeit! Gary lebte und wenn er lebte, dann lebte auch Green!
 

„GREEN IST NICHT TOT! Ich glaube euch kein Wort! Solange Aniki bei ihr ist, kann ihr nichts zustoßen, geschweige denn sterben!“

Siberu hätte seiner Verzweiflung wahrscheinlich weiterhin Luft gemacht, hätte er nicht plötzlich eine glänzende Schwertklinge vor Augen gehabt, die ihm die Sprache raubte.

Silence please. Oder anders gesagt, du nervst. Warum musste Yogosu nur jetzt schon sterben? Der Kampf hätte ganz interessant werden können, wenn er ein bisschen länger gedauert hätte, aber wie ich sehe, ist der Spaß jetzt vorüber. Ihr beide lässt euch viel zu sehr von ihrem Tod beeinflussen. Ihr seid keine Krieger.“

„Ich hab doch schon gesagt, dass Green-chan nicht tot ist. Also kann ich auch weiter kämpfen“, antwortete Siberu mit einem ernsten Blick, welcher erwidert wurde. Keiner der beiden „Grinser“ war zu Spaßen zumute.

„Warum ist dir das eigentlich nicht egal?“ Siberus Blick wurde verwundert, woraufhin Seigi seine Frage umformulierte:

„Ich rede von Yogosu. Sie war eine Hikari. Warum ist dir ihr Tod nicht egal?“

„Gegenfrage. Wenn eine dir geliebte Person stirbt, ist dir das denn egal?“ Auf Seigis Gesicht zeigte sich eine Spur eines Lächelns.

„“Liebe“? Wie kann ein Dämon wie du eigentlich von „Liebe“ reden? Ihr habt doch gar keine Ahnung was das ist!“ Seigi weitete überrascht seine Augen, als seine Worte durch Siberus Aktionen unterbrochen wurden. Der Halbdämon hatte mit seiner freien Hand, schon zum zweiten Mal, Seigis Schwertklinge gepackt und drückte sie nun von sich. Ob es nun daran lag, dass Seigi überrascht war, oder ob Siberu wirklich mehr Stärke besaß, war unklar.

„Es ist mir verdammt nochmal egal wie die Gefühle heißen die ich in mir fühle, die ich für Green empfinde! Hauptsache ist, dass es diese sind, die dich besiegen werden!“ Und mit diesen Worten holte Siberu mit seinem Schwert aus und da Seigis Waffe von ihm verhindert wurde war es ihm nicht möglich zu blocken.

Das Schwert Siberus durchbohrte den Brustkorb des Tausendtöters.

Sofort wurde dem Rotschopf bewusst, was für einen fataler Fehler er gemacht hatte. Er hatte keinerlei Widerstand gespürt, als seine Waffe durch den Körper des Hikari gegangen war und seine weiße Kleidung war von keinem einzigen Bluttopfen befleckt worden.

Seigi hatte den Kopf gesenkt und sah scheinbar auf das schwarze Schwert herab, welches in seinem Körper steckte. Langsam hob der Tausendtöter den Kopf und sah seinen Gegenüber gleichgültig an. Keine Regung, kein Zeugnis von Schmerz war in seinem Gesicht zu erkennen.

Funny, eh?“ Der Fehler Siberus bestand nicht darin, dass er unnütz einen Toten durchbohrt hatte, sondern dadurch, dass er nicht mehr beide Hände an seinem Schwert hatte. Doch wenn er seine Hand von der Klinge Seigis lösen würde, würde er Siberu den Gnadenstoß geben: Denn die Klinge befand sich nicht weit von seinem Herzen entfernt. Wenn der Rotschopf allerdings sein eigenes Schwert loslassen würde, würde er sterben.

Seigi grinste boshaft, da er diesen Umstand scheinbar auch realisiert hatte.

„Which sword do you want?“

„How about this?“, kam es von einer anderen Stimme, dessen Englisch um einiges ausgefeilter klang als das vom Tausendtöter. Die weißen Haare und die roten Haare Siberus wurden vom Wind aufgewirbelt, welches sich festigte und die Form einer Klinge hatte: dessen Spitze nur wenige Zentimeter von dem Schwert Seigis entfernt war: es berührte fast das Glöckchen, welches am Griff befestigt war.

Siberu und Seigi waren beide überrascht über Greys plötzliches Eingreifen. Seigi schien sogar ein wenig verunsichert, da das Katanakaze beinahe sein Glöckchen berührte. Er sagte nichts und regte sich auch nicht.

Es war eine verzwickte Situation: Siberu hielt das Schwert Seigis schmerzend in seiner Faust, sein eigenes Schwert steckte nach wie vor noch in Seigis Körper, welches Siberu fest mit einer Hand umklammerte. Dazu kam nun Grey, dessen Katanakaze Seigis Glöckchen bedrohte.

„Gib auf“, begann Grey.

„Oder ich durchbohre dein Glöckchen, was unzweifelhaft deine Existenz auslöschen wird.“ Siberu atmete innerlich auf, doch zu früh gefreut. Seigi sah über die Schulter, zu Grey. Sein Grinsen zeugte nichts Gutes.

„Du glaubst den Tausendtöter mit einem Hinterhalt bezwingen zu können?!“ Siberu hätte nichts dagegen tun können, er war zu überrascht über Seigis Aktion als das er es verhindern konnte: Seigi gab sein eigenes Schwert auf, in dem er es losließ um im Gegenzug diese Hand dazu zu gebrauchen das Schwert Siberus zu packen und es sich aus der Brust zu reißen. Dabei wurde dem Halbdämon der Griff aus der Hand gerissen.

„Hier hast du es wieder!“, rief der Tausendtöter schadenfroh und warf es in die Luft. Doch Siberu hörte seine Worte schon nicht mehr...

Das Schwert des Halbdämons zersprang und das Blut, Siberus Blut, regnete herunter. Die weißen Haare der beiden Hikaris färbten sich rot, wie auch deren Kleidung.

Al dies geschah in wenigen Sekunden, denn das Schwert Seigis gelang es nicht einmal mehr auf dem Boden aufzuschlagen, ehe er es lässig mit einer Hand wieder auffing und es nun Grey unter die Kehle hielt. Grey hatte zwar sein Katanakaze noch aktiviert, doch es war nicht mehr auf den wunden Punkt Seigis gerichtet; das Glöckchen.

„Wie sagtest du nochmal vor knapp einer Minute? Gib auf!“ Grey schluckte, hatte aber trotz seiner Angst vor dem Tode nicht vor, Schwäche zu zeigen oder nachzugeben. Er wollte seinem Gegenüber nicht noch diese Genugtuung geben.

Doch es kam anders.

Seigis Grinsen starb langsam dahin und das Entsetzen, wie auch die Angst zeichnete sich in seinen Gesichtszügen ab. Grey verstand die Wendung der Geschehnisse nicht und sah daher auch viel zu spät und auch nur einen Moment lang, dass eine kleine, bleiche Hand eines Kindes neben seinen Kopf aufgetaucht war. Eine Hand dessen Finger ausgestreckt waren und welche auf Seigi zeigten, nein viel mehr auf sein Schwert. Grey sah nicht wie es geschah, obwohl er so nah dran war, doch plötzlich war das gesamte Umfeld in gleisendes Licht gehüllt und das einzige was er vernahm war zuerst ein leichtes Knacken und dann das zerspringen von Metall.

„ELLY!“
 

Gary bemerkte nichts mehr. Seine sonst so ausgeprägten Instinkte waren ausgeschaltet. Die Hikari hätten ihn aufspießen können und er würde es nicht mitbekommen. Nur eins würde er merken, wenn überhaupt irgendein Wesen auf die Idee kam, ihn jetzt von Green zu trennen, würde er es nicht zulassen.

Da seine Sinne jedoch nicht klar arbeiteten, bemerkte der Halbdämon auch nicht, dass niemand auf diese Idee kam. Die Hikari waren keine Dämonen die die Existenz von Liebe leugneten und sie als unnütz abstempelten. Sie alle hatten irgendwie geliebt, ihre Kinder, ihre Geliebten, ihre Eltern und Geschwister und sie alle wussten auch, was es für ein fürchterlicher Schmerz es war, von dieser Person getrennt zu werden. Jeder sah in diesem Moment wahrscheinlich die Person sterben die er am meisten geliebt hatte…

Alle, nur Shaginai ließ es nicht zu. Das Bild seiner sterbenden Frau wollte er nicht sehen, genauso wenige die schmerzverzerrten Schreie Violets. Er wusste nicht warum er überhaupt dagegen ankämpfen musste – warum die Erinnerungen überhaupt darum kämpften frei zu kommen. Was sollte an dem Bild rührend sein?! Ein Dämon der um eine Sünderin weinte – na und?! Sollte er doch! Shaginai würde Güte aufweisen und ihn umgehend dorthin befördern, wo sie jetzt auch war; in die Hölle.

Doch gerade als er dazu ansetzen wollte seinen Willen in die Tat umzusetzen, konnte er sich plötzlich keinen Zentimeter vom Fleck bewegen, oder eher, sein Schwert bewegte sich nicht.

Shaginai sah sich das Schwert an und bemerkte eine kleine blasse Kinderhand auf dem Griff seines Schwertes.

„Aufhören. Ich dulde es nicht.“ Die Stimme war alles andere als die eines Kindes.

„Wer…“ Doch da stockte ihm der Atem. Wie alle anderen Hikari, die ihre Augen ebenfalls von Gary und Green abgewandt hatten um das Unfassbare zu erblicken. Vor ihnen stand nicht irgendein Hikari, der dem nicht länger zusehen wollte, sondern er:

Hikari Kako Genzai Mirai Unmei Inceres.

„Inceres-no-danna..!“

So hatten sie ihn noch nie gesehen. Die Wenigen die bei der Namenszeremonie die Ehre hatten ihn zu sehen, waren die am meisten schockiert waren. Denn Inceres hatte nicht wie sonst seine Augen geschlossen, sondern es war ihnen zum ersten Mal möglich seine Augen zu sehen…

Er hatte keine weißen Augen.

Zu aller Überraschung hatte er Blaue. Das gleiche Königsblau wie auch Green gehabt hatte… Seine weißen Haare trug er als Ringe und auch diesmal waren Glöckchen in ihnen eingeflochten. Er trug weite simple weiße Kleidung, ohne viel Schnickschnack. Seine beiden Tempelwächter waren nicht zu sehen – er war allein.

Er achtete nicht sonderlich auf seine Familienangehörigen und eher beifällig berührte er mit der Fingerspitze das Glöckchen von Shaginais Schwert. Ohne das Shaginai es verhindern konnte verwandelte es sich zurück.

Immer noch achtete er nicht auf die Hikari und ohne etwas zu sagen schritt er auf den Halbdämon zu, der ihn noch nicht einmal bemerkt hatte. Inceres kniete sich vor ihm nieder und sah mit einem mitfühlenden Lächeln auf den toten Körper Greens herab. Gary sah langsam skeptisch auf. Als er Inceres erblickte, drückte er Green automatisch fester an sich, als würde er befürchten Inceres würde sie ihm wegnehmen. Langsam streckte der Hikari die Hände aus und sagte milde:

„Ich will nur helfen.“ Seine Stimme passte nicht zu ihm. Da er aussah wie ein zehnjähriges Kind, hätte man erwartet, er hätte auch eine Stimme die dem entsprach. Doch seine Stimme glich dem eines erwachsenen Mannes.

Gary schüttelte den Kopf.

„… Niemand kann uns helfen. Green…. Green… ist… tot…“ Seine Tränen verstärkten sich als er es laut aussprach. Doch ganz plötzlich, als wäre ein Schalter umgelegt worden, schossen Garys Hände hervor und packten Inceres am Kragen. Bei dieser hastigen Bewegung kamen die Glöckchen in Inceres‘ Haaren in Bewegung und lösten kleine Laute aus.

„IHR VERFLUCHTEN HIKARIS!“, warf er dem verwunderten Inceres um die Ohren. Er reagierte nicht als Gary ihn rüttelte, anders als Shaginai und Hizashi die den verwirrten Halbdämon stoppen wollten. Adir jedoch hielt sie auf. Er wollte sehen wie Inceres sich verhielt. Er brauchte garantiert keine Hilfe…

„IHR HABT MIR GREEN WEGGENOMMEN! IHR HABT SIE UMGEBRACHT!“ Die Verwunderung in Inceres‘ Augen verschwand und zurück blieb Mitleid.

„Du armes verletztes Wesen…“ Er sah von Gary ab und zu Green, die nach wie vor in seinen Armen lag. Ihre Augen blickten ausdruckslos und leer in den Himmel.

Shaginai verstand das Ganze nicht. Warum wehrte er sich nicht? Er schien nicht im Sinn zu haben, sich aus dem Griff des Halblings zu befreien. Hatte er etwa wirklich Mitleid mit ihm? Warum? Er war nur ein Dämon… Ein Dämon der dabei war wahnsinnig zu werden. Wenn Inceres so sehr mit ihm fühlte, so sollte er sein Leben beenden.

„Lass mich euch helfen“, wiederholte Inceres noch einmal. Diesmal jedoch eindringlicher. Sein Mitleid war nicht verschwunden, doch seine Augen waren ernst geworden. Ehe es Gary gelang zu antworten, legte Inceres seine weißen Kinderhände um die, die seinen Kragen festhielten und löste sie einfach von sich, als hätte Gary überhaupt keine Kraft.

Gary war es nicht einmal möglich zu blinzeln, so schnell ging es von sich. Selbst die Hikaris fragten sich warum es plötzlich nicht mehr Gary war, der Green im Arm hielt, sondern Inceres. Der Halbdämon konnte den Entzug im ersten Moment nicht begreifen. Er starrte seine Hände an, ohne wirklich zu denken.

Inceres achtete jetzt auch nicht mehr auf Gary. Er schloss Greens toten Körper leidenschaftlich in die Arme, als wäre er seit Jahren mit seiner Totgeglaubten Tochter wieder vereint.

„Was… in Lights Namen… tut er da?!“, brachte Hizashi fassungslos über die Lippen. White löste ihre Hände aus der Starre und es sollte wohl die letzte Träne sein, die ihr über die Wange rollte…

Inceres lächelte, schloss die Augen, während er Greens Kopf mit seinen kleinen Kinderhänden zärtlich streichelte. Niemand würde bei diesem Bild auf die Idee kommen er hätte sie zum ersten Mal im Arm. Er berührte die nussbraunen Haare der Toten und seine Lippen bewegten sich, als würde er eine Geschichte flüstern.

„Gib… gib sie mir zurück!“, heulte Gary vollkommen verzweifelt. Er streckte die Hand nach ihrer aus, bis er plötzlich erstarrte.

Inceres griff nach ihrer Hand, wie auch nach ihrer Anderen. Er hielt sie zusammen mit seinen hoch, legte seine Stirn an ihre und ein sanfter Ton eines Glöckchens erfüllte den Raum.

Garys Gesicht schien seine Gefühle nicht standhalten zu können, es war als würde es auseinander fallen. Denn anders als die anderen Anwesenden achtete er nicht auf das kleine Lichtspektakel, sondern nur auf eins:

Greens Hand hatte gezuckt.

Er war sich sicher, absolut. Sollte das heißen… sie lebte…?

Green lebte?!

Gary kroch näher ran um sich zu vergewissern. Das wie, war ihm jetzt vollkommen egal.

„…Green…?“ Inceres hielt immer noch ihre Hände in den Seinen, doch Greens Handflächen waren nicht leer. Auf ihnen lag ein Glöckchen… ein schwarzgeflügeltes Glöckchen.

Langsam schloss Inceres ihre Finger um das kleine Schmuckstück und öffnete seine Augen wieder. Als ob niemand außer ihnen anwesend wäre, sah er Gary mit einem erfreuten Lächeln an, und drückte Green sanft in die Arme des Halbdämons.

„… Ich wollte sie dir nicht wegnehmen“, sagte er entschuldigend und stand dann auf. Gary hatte es kaum gehört. Mit zitternden Händen berührte er Greens Wange.

Sie lebte… er konnte ihr Leben spüren…

Green lebte!

Ihre Augenlider zuckten und zögernd öffnete sie die Augen. Jetzt konnte er nicht mehr gegen die Tränen der Freude ankämpfen, die sich in seinen Augen sammelten, denn ihre Augen, die ihn langsam ansahen, waren wieder dunkelblau. Gary wollte etwas sagen, brachte jedoch kein Wort über die Lippen. Als sie die Augen nun gänzlich öffnete zog er seine Hand zurück, nicht weil er sich dafür schämte, sondern weil er sich die Tränen aus den Augen wischen musste, um die Hikari sehen zu können.

Das Dunkelblau ihrer Augen war zurückkehrt…

Green hatte ihre Seele wieder…

Sie lebte

Green lächelte schwach. Sie sagte nichts zu seinen Tränen, die er einfach nicht stoppen konnte. Sie hatte seine Hand genommen, in der anderen hielt sie immer noch ihr neues oder altes Glöckchen.

„Gary...“, hauchte sie schwach, ihre Stimme war wankelmütig und kaum hörbar, als hätte sie sie schon lange nicht mehr in Gebrauch genommen.

„...Was... ist passiert?“ Gary war schlichtweg nicht in der Lage ihr zu antworten, seine Stimme war vollkommen verschwunden. Er wollte sie in die Arme nehmen, sie fühlen, ihr Leben spüren, ihren Herzschlag an seinen und nur eins tun: sie nie wieder loslassen.

Doch er kam nicht dazu seinen Wunsch wahr werden zu lassen da Green wieder genug Kraft hatte um sich über ihren Atem zu wundern, womit sie auch auf den für sie fremden Hikari aufmerksam wurde, der ruhig wie ein Teil der Umgebung, neben ihr gehockt hatte und sie angeguckt hatte. Green wolle gerade fragen wer er war, als Gary seine Stimme wieder fand: für logische Dinge schien sie zu funktionieren:

„Er hat dein Glöckchen wiederhergestellt.“ Green sah wieder Gary an, dann zurück zu ihrem Retter.

„Wie... wieso? Wer...“ Sie sah das Kind an, welches genau die gleichen Augen hatte wie sie und plötzlich kam ihr ermüdetes Gehirn zu einer Konklusion, da es in den Erinnerungen gesucht hatte: Es gab nur ein Hikari der aussah wie ein Kind und obwohl sie ihn noch nie gesehen hatte, hatte sie genug von ihm gehört um sich an seinen Namen erinnern zu können:

„Inceres?! DER Inceres?!“ Green war kurz davor aufzuspringen, doch ihr Körper war nach ihren Ausruf zu sehr geschwächt. Inceres lachte wie ein Kind.

„Für dich einfach nur Inceres! Aber nur für dich, mein Schmetterling.“ Green konnte nicht anders als ihn ungläubig anzustarren, sie war nicht fähig zu antworten. Sie stand der offensichtlichen Sympathie Inceres genauso überrascht gegenüber wie die anderen Hikari, die alle mehr oder weniger schockiert über diese Tatsache waren. Inceres achtete nicht darauf. Er sah Gary und Green an mit einem zutiefst erfreuten Lächeln. Abermals hatte er Ähnlichkeit mit einem Vater – einem Vater der seine geliebte Tochter soeben zum Traualter geführt hatte.

Die anderen Hikari waren fernab von solch tiefer Freude – mit Ausnahme von White. Genau wie Gary war sie gezwungen sich die Tränen aus den Augen zu wischen und sie musste sich zurückhalten sich nicht aus lauter Dankbarkeit Inceres vor die Füße zu werfen. Green würde nicht hingerichtet werden…

Es war Sprachlosigkeit die Shaginai und auch die anderen drei, Adir, Hizashi und Mary, daran hinderte dieses Geschehnis zu kommentieren. Inceres hatte seinen Ruf wahrlich nicht umsonst verdient… er musste eine enorme Macht besitzen wenn er zu solchen Wundern fähig war. Er hatte das Glöckchen eines anderen Hikaris wiederhergestellt… und das scheinbar ohne sich besonders anzustrengen. Was für Wunder versteckten sich noch in diesem Kinderkörper?

„Inceres-no-danna…“, fing Shaginai an, die Ehrfurcht ließ ihn beinahe zittern. Der Angesprochene sah über die Schulter zu seinen Mithikaris und das Desinteresse in seinen königsblauen Augen war beinahe erniedrigend. Dennoch fuhr Shaginai fort, auf deren eigene Sprache:

„Warum habt Ihr die Sünderin wiederbelebt? Immerhin wart ihr es doch, der ihre Zukunft voraus gesagt habt.“ Inceres wandte sich nun vollkommen zu ihnen, sein Interesse wuchs jedoch nicht.

„Wahr. Ich war es der ihre Karten gelegt hat. Aber ihr wart es die sie gedeutet habt... und das wahrlich recht negativ. Sollten wir Hikaris nicht in allem das Positive sehen?“ Diese Antwort verunsicherte die anwesenden Hikari.

„Das Positive?“, fragte Hizashi bedächtig und Mary fügte hinzu:

„Mit Verlaub… Die Karten deuteten nur Negatives… Unseren Untergang…“ Inceres seufzte verärgert und verdrehte die Augen, als hätte er es mit verlauten Kindern zu tun.

„Die Karte des Todes steht wahrlich für Untergang und Zerstörung – habt ihr…“ Er sah von einem zum Anderen und fuhr fort:

„…Schon einmal daran gedacht, dass es auch den Untergang der Dämonen bedeuten könnte?“ Er wurde fassungslos angestarrt, was ihn zu amüsieren schien.

Könnte, sagte ich. Natürlich könnte es ebenso gut unseren Untergang bedeuten…. Oder den der Menschen? Vielleicht aber auch ihren Tod? Oder seinen? Oder vielleicht wieder was ganz anderes? Wer weiß!“ Inceres kicherte verspielt, doch da er keine Antwort bekam fuhr er mit einem Wink über die Schulter fort:

„Außerdem…. Was soll an solch unschuldigen Gefühle falsch sein?“

„Er ist ein Halbdämon!“, warf Mary ein, ihr Wort wurde jedoch sofort von Inceres abgeschnitten:

„Liebe ist Liebe und ich lasse nicht zu, dass jemand die beiden trennt. Ein Lob wäre eher angebracht, als eine Hinrichtung!“

„...L-Lob?“

„Ihr habt richtig gehört. Sie hat es mit ihrer Liebe geschafft eine Brücke zwischen Dämon und Hikari zu bauen. Es ist ihr gelungen in dem Herzen eines Dämons so viel Licht zu sähen, dass dieser Tränen vergießt, im Angesicht ihres Todes – und das nenne ich lobenswert.“

Shaginai war es der dem widersprach:

„Wollt Ihr damit etwa sagen ihr heißt ihre unzähligen Regelverstöße willkommen?! Und das Ihr eine solche Bindung die gegen einer der Todessünden verstößt billigen wollt?! Mit allen Respekt, dass kann doch nicht euer Ernst sein!“ Inceres sah den wütenden Hikari beinahe schon mit einem mitleidigen Blick an, welcher dessen Wut nur noch mehr steigerte.

„Selbstverständlich sind ihre Sünden unverzeihlich…“

„Inceres-sama.“ Das Gesicht des Angesprochenen hellte auf, als er die Stimmen hörte, die das gesagt hatten: Ecui und Acui – seine Tempelwächter waren plötzlich hinter deren Meister aufgetaucht. Dieser sah nach oben um sie sehen zu können und wirkte plötzlich um einiges jünger und weniger achtbar.

„Gebt es doch einfach zu“, sagte Acui monoton.

„Das ihr…“, machte Ecui weiter.

„Eine Vorliebe…“

„Für Groschenromane…“ Inceres wurde rot.

„Und verbotener Liebschaften habt.“ Peinliches Schweigen. Inceres wurde von seinen Mithikaris mit zurückgehaltenen Kommentaren angestarrt. Die meisten wussten nicht was Groschenromane waren – das zweite war jedoch Erklärung genug.

… und vor dem hatten sie Ehrfurcht?!

Nachdem Inceres seine Tempelwächter zurechtgewiesen hatte, wandte er sich todernst an seine Mithikaris – die ihn jetzt aber mit hochgezogenen Augenbrauchen skeptisch ansahen. Er tat jedoch so als hätte er das Verlieren seines Respekts nicht bemerkt.

Er wollte seinen Respekt gerade wieder zurück erobern, als ein erstickter Schrei hinter ihm zu hören war. Umgehend wirbelte er herum und sah, dass es nun Green war die Gary im Arm hielt und nicht umgekehrt.

Der Halbdämon hatte offensichtlich das Bewusstsein verloren. Bei der großen Menge an Blut die er stätig verloren hatte, war diese Entwicklung auch nicht weiter verwunderlich. Doch es war etwas viel Beunruhigendes…

„Der Halbling wird unter Lichtintus leiden“, erklärte Adir. Green sah daraufhin erschrocken und flehend zu Inceres. Immerhin hatte er ihr schon einmal geholfen… dann konnte er es doch noch einmal tun…

„Tu etwas!“, flehte Green verzweifelt und krallte sich an Garys blauer Jacke fest, die schon völlig aufgesaugt war von Blut.

„Bitte… Bitte hilf ihm!“ Inceres schüttelte langsam doch eingehend den Kopf.

„Ich besitze nicht die Macht… und auch nicht den Willen, einem Dämon das Leben zu retten.“ Greens Gesicht versteinerte sichtlich und die Tränen fanden ihren Weg.

„Aber… aber dann… wird er sterben!“ Inceres schüttelte abermals verzagt mit dem Kopf und bekam dadurch ein wenig Respekt zurück.

„Du hast auch mich gerettet! Bitte! Bitte! Hilf ihm! Ich tue alles… ALLES!“ Ihre Stimme war heiser und ihre Worte aus einer entsetzlich verzweifelten Oktave entstanden. Seine Miene blieb angesichts von Greens Leid jedoch hart, nur ein wenig Mitleid war zu sehen.

„Warum tust du es nicht?“ Verwundert wurde er angesehen, ein kurzes Lächeln zuckte über ihr tränennasses Gesicht:

„W-Was? Ich… ich kann n-nicht mal… heilen…I-ich bin machtlos…“ Genau wie Gary nur kurz vor dem jetzigen Moment total von der Außenwelt abgeschnitten gewesen war, war Green es jetzt auch. Es lag nicht nur daran, dass die Tränen ihr die Sicht verschleierten, sondern, dass alles andere, außer dem in ihren Armen liegenden sterbenden Gary, vollkommen unwichtig war. Was sollte sie nur tun...?! Er konnte doch nicht sterben… nicht jetzt… nicht jetzt!

„… Hast du schon einmal darüber nachgedacht… warum?“ Unsicher sah Green auf, direkt in die gleichen Augen die sie auch hatte. Sie biss sich auf die Lippen und schüttelte den Kopf.

„… das ist doch egal!“, schrie sie.

„Was s-spielt das jetzt für eine Rolle! Gary… Gary! Er wird…s-sterben! Ich muss was tun!“ Sie drückte seinen bewusstlosen Körper an sich.

„Ich muss ihn… ins Diesseits bringen… nein, in seine Heimat…! Dort muss es doch eine Rettung geben…!“ Inceres legte den Kopf ein wenig schief.

„Das wäre Verschwendung an Zeit… Green. Du kannst es.“

„…Was?“ Er legte seine Hand auf ihre Bebende und lächelte sie ermutigend an.

„Du kannst keine Wächter und Menschen heilen weil deine Magie zu unrein ist… aber du kannst Dämonen heilen.“ Mit großen Augen sah sie ihn an, während die anderen Hikaris ihren Ohren nicht trauen wollten.

„Ich… kann Dämonen heilen?“ Er nickte.

„Wenn es dir gelingt deine zwei Magiearten, Licht und Dunkelheit, zu trennen, bist du mit der dunklen Magie in der Lage ihn zu heilen.“

„A-Aber… wie? Wie mach ich das?“ Ein leiser Funken Hoffnung war aus ihrer Stimme heraus zu vernehmen.

„Das, Green… wird dir dein Herz sagen.“ Die Hoffnung war sofort dahin. Sie sah ihn verzweifelt an. Scheinbar war sie nicht auf der sentimentalen Ebene, dass sie so einfach auf so einen Satz vertraute. Doch es schien sein Ernst zu sein. Denn er lächelte aufmunternd, während er sagte sie solle es einfach versuchen.

Green zögerte. Es genügte jedoch ein Blick auf Gary und schon wusste sie, dass ihr keine andere Möglichkeit blieb, wenn sie ihn retten wollte… wenn sie ihm sagen wollte wie sehr sie ihn liebte.

Langsam löste sie ihre Hände von seinem Oberteil, wischte sich die Tränen weg und schob ihre hellbraunen Haare nach hinten. Entschlossen, doch nach wie vor mit Sorge und Trauer in den Augen, hielt sie ihre Hände über seinem Oberkörper und schloss die Augen.

„Vergiss nicht… Green… Keine Lichtmagie… sonst gibst du ihm den Todesstoß.“ Umgehend riss Green die Augen wieder auf und starrte ihn völlig fassungslos an. Er nickte jedoch nur ernst.

„Du hast eine 50% Chance es zu schaffen… besser als ihn sterben zu lassen, oder? Du schaffst das. Sei optimistisch. Du bist seine einzige Hoffnung… also vertrau dir, so wie ich dir vertraue… und wie er dir vertraut.“ Einen kurzen Moment sah sie ihn überrascht an. Wer war er, dass er sowas sagen konnte? Sie kannten sich nicht… warum sagte er solch nette und liebe Worte zu ihr? Er, ein Hikari? Green sah in seine dunkelblauen Augen und plötzlich schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf, der ihr sowohl Unbehagen als auch Freude bereitete. Doch – war das möglich? Sollte er… womöglich…

Inceres legte seine kleine Hand auf ihre Schulter und sagte noch einmal, dass sie auf ihr Herz hören sollte. Ernst sah Green ihn an, doch wandte sich von ihm ab. Er hatte Recht. Sie hatte keine Zeit für Verwandtschaftsprobleme – und ihr Herz schrie danach Gary zu heilen und ihn in die Arme zu schließen.

Inceres nahm die Hand wieder von Greens Schulter, aus Angst es würde ihre Lichtmagie verstärken und sah wie sie voller Konzentration die Augen schloss. Genau wie die anderen Hikari sah er schweigend zu wie Green diesen vollständig neuen Heilungsprozess begann.

Ein wenig Erfahrung hatte sie zum Glück, durch ihre Versuche Ihresgleichen zu heilen und es verging nur wenige Sekunden ehe das Glöckchen auf den Ruf seines Besitzers reagierte und aufleuchtete. Auch die Hände der unreinen Hikari leuchteten in mattem Licht. Genau in dem Moment schoss Green plötzlich eine Szene durch den Kopf, die noch gar nicht solange zurück lag…

Hoffnungslos hatte Green auch versucht Kari zu heilen… und sie war gestorben… weil Greens Fähigkeiten nicht ausreichten…

Die Antwort auf ihre Gedanken kam sofort:

Als hätte Green Gary mit einem unsichtbaren Schwert in den Rücken gebohrt, quoll dunkles Blut aus seinem Mund und schmerzhaft verzog sich sein Gesicht.

Mit einem kleinen Schrei, wollte Green ihre Hände wegreißen, da sie offensichtlich nicht in der Lage war ihn zu heilen. Doch Inceres hielt sie auf. Mit einem eisernen Blick sagte er:

„Mach weiter, Green. Vertraue.“

Vertrauen… In wie vielen Jahren war dies ein Wort gewesen, welches Green nur verspottet hatte? Welches sie als unnütz abgestempelt hatte, nur weil sie selbst nie gewusst hatte, was das für ein Gefühl war? Was für ein Wunderschönes? Gary hatte es ihr gelehrt… Stück für Stück… und langsam hatte sie sich ihm geöffnet und gelernt auch andere zu vertrauen. Jetzt musste sie sich selbst vertrauen… um das Wesen zu retten, dass sie liebte.

„Du wirst nicht sterben, Gary! Das lass ich nicht zu!“

Abermals leuchteten ihre Hände auf – diesmal geschah jedoch etwas Weiteres. Ein schwarzer Kreis bildete sich um ihre Hände – er schrumpfte mit hoher Geschwindigkeit und während er dies tat schien er das Licht auszustoßen, welches sich in kleine Teilchen auflöste. Der rechte Flügel ihres Glöckchens wurde weiß, als hätte es das Licht aufgenommen. Schweiß trat auf Greens Gesicht und ihr Atem beschleunigte sich, was Inceres mit leichter Beunruhigung feststellte. Dennoch, sie hörte nicht auf. Jetzt, wo das Licht Schwarz geworden war, nahm sie, ohne die Augen zu öffnen, die Hände des Halbdämons und lag sie in ihre. Genau wie zu Beginn hatte sich ein weiteres Mal ein Kreis um ihre leuchtenden Hände gelegt, diesmal war er jedoch in weiß getaucht. Er wuchs leicht an, schrumpfte jedoch nicht, wie zu vor der schwarze – er nahm das Lichtintus auf, welches sich in Garys Körper befunden hatte. Es war zwar nicht sichtbar, doch Garys Verletzungen heilten. Green spürte es.

Das schwarze Licht, wie auch das Helle, erlosch und der weiße Flügel wurde wieder schwarz.

Sie hatte es geschafft.

„Gut gemacht, mein Schmetterling.“ Schwach, doch lächelnd, sah sie Inceres kurz an und wandte sich dann wieder an Gary. Sofort kehrte die Sorge zurück.

„Aber warum… wacht er dann nicht auf?“ Inceres lachte.

„Lass denn Armen doch auch mal ein wenig schlafen!“

Die Hikari waren absolut fassungslos. Keiner von ihnen war in der Lage sich zu dem zu äußern was sie gerade gesehen hatten und was sie immer noch sahen. Auf der einen Seite die fast schon liebevolle Art mit der Inceres Green entgegen trat… Er selbst war es doch gewesen, der sie mit ihrem Namen gebrandmarkt hatte und er kannte ihr Schicksal. War es etwa gerade das? War das Schicksal, welches die Hikari solange befürchtet hatten, etwa so falsch? War Green gar nicht die Botin des Unglücks? Aber wie sollte es anders sein… ihre Liebe zu dem Halbling bewies es doch. Und da war noch ein Punkt: Jetzt stellte sich auch noch heraus, dass sie Dämonen heilen konnte!

Aber wenn Inceres sie gerettet hatte, konnte sie unmöglich eine Gefahr für das Wächtertum darstellen. Er kannte immerhin die Zukunft – und er würde wohl kaum ein Wesen retten, wenn diese Person Unheil über deren Rasse bringen würde.

Nur eine der Hikaris war plötzlich von tiefer Sorge bewegt: White. Wenn die Dämonen rausfanden was für eine Fähigkeit Green dazugewonnen hatte, war sie nicht länger Opfer – sondern Mittel. Das erhörte ihre Entführungschancen um das Dreifache. Mindestens! Sie würden Green dazu zwingen ihre abnormen Heilfähigkeiten für sich einzusetzen – und wenn sie daran sterben würde. White sah Green in diesem Moment deutlich an, dass ihr die Heilung Kraft und Energie gekostet hatte.

Shaginai war auch zu diesem Schluss angekommen. Allerdings galt seiner Sorge nicht Green, sondern der zukünftigen Kriegsführung. Hoffentlich würde es zu Greens Lebzeiten keinen mehr geben – die komplizierten Umstände waren ein unnötiges Hindernis. Es wäre besser sie wäre tot geblieben… es wäre besser sie würde sterben! Er wusste nicht was Inceres dazu bewegte sie sympathisch zu finden. Shaginai musste zugeben, dass er ihm nicht länger vertraute. Er vertraue lieber auf seinen eigenen Instinkt. Und dieser sagte, dass Green sterben sollte, ehe sie, egal wie, zu einer Gefahr wurde – und das wurde sie durch ihre neue Fähigkeit. Doch er konnte sich unmöglich gegen Inceres auflehnen… dafür war seine Ehrfurcht und... Angst zu groß.

„Green“, fing Inceres an, nachdem die Angesprochene Garys Kopf auf ihren Schoss abgelegt hatte, damit er halbwegs bequem liegen konnte. Fragend sah sie von Gary auf.

„Für meine Hilfe muss ich Rechenschaft verlangen.“ Endlich, dachte Shaginai. Endlich mal ein Satz von ihm der nachvollziehbar und verständlich war.

Green nickte langsam, ein wenig enttäuscht war sie jedoch. Ihr hätte die Erklärung gefallen, dass Inceres ihr geholfen hatte, weil er sie mochte. Aber sie verstand es vollkommen und war bereit für seine Hilfe zu zahlen – was es auch war.

„Green“, sagte er noch einmal laut, damit es auch die anderen Anwesenden hören konnten und sah sie ernst und irgendwo erwartungsvoll an.

„Du hast durch eine Reise in die Vergangenheit Hikari-kami-sama gesehen.“ Durch Inceres‘ Feststellung waren plötzlich alle Augenpaare geschockt auf Green gerichtet.

Sie hatte was?!

„Das ist wahr“, antwortete die junge Hikari sichtlich verwundert. Durch ihre Worte steigerte sich die Erwartung in seinen Augen.

„Lass sie mich auch sehen! Bitte, Green, lass mich an deiner Erinnerung teilhaben. Ich gelobe, dass ich nur in dieser einen eindringen werde. Ich will unsere Schöpferin nur einmal sehen.“ Jetzt ging ihnen ein Licht auf. Inceres hatte Green nicht aus Sympathie gerettet, sondern weil sie durch irgendeinen Umstand, das Glück hatte Hikari-kami-sama zu erblicken. Damit war sie die Einzige… Inceres hatte nicht die Absicht gehabt Green zu retten, sondern ihre Erinnerung.

Green kam zur gleichen Lösung und musste sich selbst eingestehen, dass es sie ein wenig traurig stimmte. Aber was war zu erwarten… Sie kannten sich nicht und niemand verbrachte solche Wunder aus reiner Nächstenliebe. Auch wenn man ein Hikari war… Green war immerhin eine Sünderin und mit ihrer Liebe eine Feindin der Hikaris.

Sie stimmte zu, da alles andere unhöflich wäre. Er hatte nicht nur sie gerettet, sondern auch Gary.

Inceres richtete sich auf, er musste sich auf Zehenspitzen stellen um die richtige Höhe zu erhalten um seine Stirn an die von Green zu legen.

„Schließ die Augen, Green… ganz ruhig.“ Doch die Angesprochene war kurzzeitig nicht fähig seinem Befehl zu folgen. Denn als er sich gestreckt hatte, waren seine nackten Füße zum ersten Mal, unter seinem Gewand zum Vorschein gekommen. Entweder es interessierte ihn nicht oder er bemerkte Greens erstarrten Blick nicht, als sie seine Kinderfüße sah – die alles andere als normal waren. An seinen weißen Fußgelenken hingen leuchtende Metallriemen, dessen Ketten am Boden befestigt waren. Nicht, dass es an irgendeinen Standpunkt festgemacht schienen… die Eisenkette ging durch den Boden des Jenseits. Seine kleinen Füße waren blutig wo die Riemen saßen, die dunkle Abdrücke in seiner Haut hinterlassen hatten.

„Warum… trägst du das?“ Auf ihre Frage hin öffnete er seine dunkelblauen Augen einen Spalt breit. Die anderen Hikari bekamen davon nichts mit, da Green vor Inceres stand und sie somit annahmen, dass der Erinnerungsaustauch schon begonnen hatte.

„Willst du es wissen? Dann zeige ich es dir… das verfluchte Schicksal, welches mir meine Mutter einst aufbürdete…“
 

Fertig gestellt: 03.10.07
 

Kleines Comment der Autorin:

Ich hoffe, dass Inceres Verwirrung aufgeworfen hat, denn es war meine Absicht, dass dieser Charakter undurchsichtig erscheint :3 wenn ich das nicht hinbekommen habe, auch gut, ich wollte nur eventuelle Fragen aus der Welt schaffen, wenn jetzt jemand denkt "WTF?!" xD



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Keiko-maus
2013-11-22T02:17:35+00:00 22.11.2013 03:17
Ah, das Glöckchen wieder xDD Das geheimnisvolle Glöckchen >o< Hoffentlich gehört es zu demjenigen, den ich mir erhoffe xD Und jaaaa >o< Endlich taucht er auf *o* OMT, Inceres ist so ein geiler Typ >o< Aber interessant ist, dass er die gleichen Augen wie Green hat^^ Wäre er nicht so jung verstorben könnte man glatt denken, dass er der Vater wäre. Ob er es wohl ist?
Aber Alter, als die Zwillinge dann gesagt haben, worauf der Gute steht, da konnte ich nicht mehr *lachend übern Boden roll* Gaz ehrlich, ich stehe ja auch auf verbotene Liebe, aber Inceres ist doch echt überraschend^^
Aber DANN! Dann gibt er Preis, dass er seine Göttin einmal sehen will *lach* Der arme kleine. Ich bin auf seine Geschichte gespannt, warum er die Riemen trägt^^

Auf jeden Fall ein toller Kampf des Trios. Fast hätten die beiden es geschafft, doch Seigi ist nun einmal Seigi^^ Besonders toll wurde es, als Elly eingriff :3 Da bin ich auch gespannt ^-^

*die Uhr bemerk* Tja, lauf du ruhig weiter, mir egal, ich muss lesen *Q* *auf weiter drück*
Von:  Mona-Kaiba
2008-10-28T19:31:34+00:00 28.10.2008 20:31
Das Kappi war unglaublich gut. Da waren so viele verschieden emotionale Momente drin, dass es einfach nur gut sein konnte.

Der erste Emotionale Moment, war natürlich die Trauer, wegen Green und weil Gary so getrauert hat. Es ist schon ein unglaublich romantischer Liebesbeweis, wenn ein (Halb)Dämon weint, vor allem auch noch vor der versammelten Mannschaft der Hikari. Auch seine Art zu denken, dass ihr Herz nicht aufhören kann zu schlagen, wenn seines noch schlägt, dass ist unglaublich romantisch *.*

Was ist eigentlich mit Sibi? Du wirst ihn doch nicht sterben lassen, oder? Ich meine... ich bin zwar kein großer Sibi-Fan aber ohne ihn ist Firey ganz alleine, der Eifersuchtsfaktor bei GxG fehlt und außerdem gehört er einfach dazu. Himi wäre nicht das selbe ohne ihn.

Also... irgendwie ist Seigis Schwert ja zerbrochen, oder? Und da waren ja auch Kinderhände im Spiel. Hat also Inceres das Schwert zerbrochen und damit Grey gerettet? Und was passiert nun mit Elly, wenn das Schwert zerbrochen ist?

Apropos Grey... er ist mir wirklich sehr sympatisch geworden, in der letzten Zeit. Auch in dem Kappi wieder, dass er sich für Sibi eingesetzt hat (was vermutlich 1. daran lag das Green ihn gern hatte und 2. daran das er gesagt hat, dass er Green liebt und dabei sehr überzeugend war), hat mich echt schwer beeindruckt, ebenso wie die Sache, dass er nicht aufgegeben hat. Richtig so Grey! Solchen Typen wie Seigi, darf man keine Angst zeigen!

Der Auftritt von Inceres war schon cool. Ich meine... da taucht so ein Hikari im Kinderkörper auf, rettet Green und benimmt sich so total Respekteinflößend, dass man selbst als Leser irgendwie Respekt bekommt und vor erfurcht erzittert, wenn man seinen Namen liest... und dann kommt raus, dass er auf Schundromane mit verbotenen Liebesgeschichten steht. *lol* Ich hab so gelacht, einfach herrlich und total unerwartet. Klasse.

Ich muss auch sagen, dass mein Herz einen kleinen Hüpfer gemacht hat, als Green wieder aufgewacht ist. Ich bin jetzt richtig Happy deswegen. Es war zwar irgendwie klar, aber trotzdem ist es erleichternd, es zu lesen. Ja und Gary ist ja zum Glück auch noch einmal heil davon gekommen, auch wenn Greens neue Fähigkeit wirklich etwas beunruhigend ist... und nützlich.

Zu Inceres selber, finde ich schon, dass er etwas undurchsichtig scheint. Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass er Green und Gary nicht nur gerettet hat, weil er an Greens Erinnerungen wollte (denn dann hätte er ja Theoretisch auch schon früher eingreifen können, oder?), sondern das da durchaus Sympatie vorhanden ist, die nichts mit den Schundromanen zu tun hat (XD). Nicht zuletzt kennt Inceres ja auch Greens Zukunft, von daher, denke ich, er wird sich schon was dabei gedacht haben, sie und Gary (und vermutlich auch Grey) zu retten. Ich bin wirklich schon sehr gespannt auf seine Vergangenheit.

Was Greens Gedanken angeht, bezüglich davon, dass Inceres ihr Vater sein könnte... das war auch mein erster Gedanke, als ich das mit den Augen gelesen habe. Aber ich will das irgendwie nicht so recht glauben. Ich denke dann doch eher, dass er einen Bruder hat, oder einen Sohn oder irgendeinen Verwandten, der dann Greens Vater ist. Aber auf jeden Fall bin ich sicher, dass es da eine Verbindung gibt, weil ja schon White gesagt hat, Green hat die Augen ihres Vaters.

Bezüglich White... hm... naja... vielleicht habe ich mich ja die letzten Kapitel in ihr getäuscht (kommt schon mal vor), aber ich bin jetzt auf jeden Fall erleichtert, dass sie doch auf Greens Seits ist, denn es wäre schlimm, wenn selbst ihre Mutter sie jetzt hassen würde.

So... ich glaube ich habe irgendetwas vergessen, etwas wichtiges... aber ich komme gerade nicht drauf.

Auf jeden Fall bin ich gespannt auf die Gesichter der Wächter, wenn sie sehen, dass Green lebt. Das gibt bestimmt ne Party ^^

Okay, also das wichtige fällt mir leider nicht mehr ein, naja, dann war es wohl doch nicht ganz so wichtig.

Also, schreib bald weiter!
LG
Mona
Von:  JunAkera
2008-10-28T13:09:17+00:00 28.10.2008 14:09
zuerst mal: JAAAAAAAAAAAAAAAAAAaa ich bin verwirrt *lach*

aber so toll ;_;°
OMG - du glaubst net wie froh ich bin dass Green wieder lebt ;////;
*wegheul*
Gott nee - ich lieb das Kapitel ;//;

wie Gary reagiert hat - wie er sie nimmer hergeben wollt - so toll *_*
ich find es so toll geschrieben wie er sich seiner Gefühle so bewusst wird und sie nun nicht mehr loslassen will

vor allem ganz am Anfang wie du es beschrieben hast ist so toll ♥

und die Raumsprünge find ich toll - nicht zu abgehackt und passt toll!!
;///;
ich hab fast geheult als du das mit den Wächtern geschrieben hast ;///;
die arme kleine Pink ;_;

und Sibi ;///;
wääääh *ihn knuff*

doch - ist wieder ein tolles Kapitel ;///;
ich lieb es

und der Anfang mit White ;///;
sie tut mir ja so leid am anfang - die Arme *sniff*

und ich hoff das mit Incredes wird noch irgendwie aufgeklärt Oô
der verwirrt mich leicht der Typ *lach* XD°
auch wenn ich schon gespannt bin - ich hoff das mit seinen Ketten an den Beinen wird im nächsten Kapi geklärt??? XD°° *lach*

der hat mich leicht neugierig gemacht *muahahahha* XD°


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