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Himitsu no Mahou - alte Version

Alte Version 2004-2008
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Luzifers Blut Teil Eins

Luzifers Blut Teil Eins
 

Zwei Jahre später
 

Zu dieser Zeit des Wächtertums war es nicht Pflicht das Kämpfen zu erlernen. Es war nicht üblich und war auch nicht vorgeschrieben. Warum auch? Es gab damals immerhin keinen Krieg und somit auch nichts gegen dass sie sich verteidigen sollten. Viele opferten Zeit und Mühe ihre Elemente zu erforschen und sie für nützliche Zwecke anzuwenden. Doch es gab auch einige die dennoch lernten wie sie ihr Element zum Kämpfen brauchen konnten. Dies waren speziell die Feuer, Erde und Windwächter; damals nahm deren Angriffsmagie deren Anfang. Deren Fähigkeiten wurden jedoch nicht im Krieg gebraucht, sondern zur Unterhaltung; wie z.b Turniere. Bei diesen Turnieren nahmen auch Dämonen teil und die Wächter sahen es überhaupt nicht gerne, wenn sie übertroffen wurden. Für einige Wächter waren die Turniere der Lebensinhalt und sie trainierten auch ihre Kinder, um die Dämonen zu besiegen. Zu den Kindern, denen dies besonders Spaß machte, gehörten auch Tiral und Werel: die beiden Söhne des Erdgottes. Sie waren ausgezeichnete Kämpfer und gaben auch wo sie nur konnten damit an. Auch wenn Gewalt nicht an der Tagesordnung stand, hatten die beiden auch außerhalb der Turniere gegen Dämonen gekämpft und Youma hoffte jedes Mal aufs Neue, sie würden endlich gegen einen verlieren.

Sowohl Silence als auch Youma war es strengstens untersagt auch nur in die Nähe einer Waffe zu kommen – geschweige den die Turniere. Youma kannte den Grund nicht. Es war ihm auch egal. Er verspürte nicht den geringsten Wunsch sich irgendwie mit Gewalt unter Beweis stellen zu müssen. Trotz seines Dämonenblutes verabscheute er rohe Gewalt. Es gab für ihn nichts Grauenhafteres und Vulgäreres, als dies. Der einzige Grund für ihn das Kämpfen und den Umgang mit der Waffe zu erlernen, wäre um Silence zu beschützen. Oder, wie er sich mit Scharm eingestehen musste, um den beiden arroganten Vollidioten die Stirn zu bieten. Aber in diese Richtung brauchte er nicht zu überlegen, dachte er, als er hinunter in den Hof sah, wo andere Wächter in seinem Alter zusammen trainierten für den nächsten Kampf – Er, Youma, würde nie eine Gelegenheit erhalten. Ihm war es ja verboten.

Silence empfand es als höchst ungerecht. Sie konnte nicht verstehen warum alle Anderen es durften und sie nicht. Es kam nicht selten vor, dass sie sich bei Light darüber beschwerte. Das Mädchen gab offen zu, dass sie das Kämpfen nur erlernen wollte, um es den beiden Brüdern heimzuzahlen. Deren Vater gab nie eine richtige Antwort, aber die beiden Kinder waren gut erzogen. Wenn er „nein“ sagte, war es auch ein „nein“.

Youma saß auf einen Balkon und lehnte an einer Säule. Er hatte ein Buch auf den Schoss aufgeschlagen, doch er hatte den Inhalt schon wieder vergessen. Der Halbdämon konnte von sich selbst nicht behaupten, er würde mit Begeisterung lesen, nein viel eher das Gegenteil. Die wenige Zeit in der er alleine war, verbrachte er lieber damit nichts zu tun – nichts außer in den endlosen Himmel zu schauen und zu träumen. Doch wenn er dies tat, hatte er meisten nur wenige Minuten Ruhe, ehe irgendein Wächter ihn als Opfer seiner schlechten Laune aus erkor. Warum er sich da nicht einfach in sein Zimmer zurück zog? Das war feige. Das wäre eine Flucht. Und nein, er ließ sich nicht zurückscheuen als wäre er ein Tier. Er war ein Wächter und hatte genau wie die anderen ein gutes Recht darauf dort zu sitzen, wo er nun gerade saß.

Wenn er allerdings las, war die Wahrscheinlich weniger gering, gesehen zu werden. Denn wenn Youma schon mal etwas las, nahm er sich kein Buch, welches für sein Alter geeignet war, sondern den dicksten Wälzer den er finden konnte. Diese waren dann meistens so groß, dass er sich dahinter verstecken konnte.... Ja, dann war er wohl doch feige... aber es tat weh von Steinen beworfen zu werden.

Der Yami seufzte und wollte sich gerade wieder dem Buch zu wenden, welches beinahe so groß war, dass es über seine Knie ging, als vom Hof herauf Stimmen zu hören waren. Zuerst achtete er nicht darauf und war schon fast über die erste Seite, als er eine Stimme erkannte, die da unten nichts zu suchen hatte.

Schnell wirbelte Youma herum und fand sofort den Ursprung der Stimme: seine Schwester. Youma raufte sich die Haare – was tat sie denn da?! Silence wusste doch, dass es ihnen verboten war!

Doch der junge Dämon blieb wo er war und beobachtete die Situation unter sich. Tiral war aus einer Gruppe von Wächtern hervor getreten und stand nun vor Silence. Er war mehr als einen Kopf größer als sie und als ob dass nicht schon genug war, hatte er auch noch ein furchteinflößendes Schwert in der rechten Hand.

„Was willst du hier, Halbkind?!“ Die Angesprochene erhob stolz den Kopf und antwortete:

„Das Gleiche wie du!“ Der finstere Gesichtsausdruck auf Tirals Gesicht, veränderte sich zu einem spöttischen Grinsen:

„Das darfst du nicht, vergessen?“ Die Wächterin der Dunkelheit ließ sich nicht einschüchtern. Sie erhob die Hand und zeigte auf Tiral und auch auf Werel, der dazu gekommen war:

„Ich fordere euch heraus!“ Abermals raufte Youma sich die Haare über die Leichtsinnigkeit seiner Schwester, während die beiden Brüder sich ein Grinsen zuwarfen.

„Du? Alleine?“ Youma kannte seine Schwester. Selbst wenn sie alleine gegen hundert von ihnen kämpfen müsste, würde sie es tun – und wenn sie nur einen Strohhalm zur Verteidigung hätte. Ihm blieb also keine Wahl, wenn er nicht wollte, dass seine Schwester verletzt wurde.

Youma warf das Buch zur Seite und sprang aus dem vierten Stockwerk.

Als er sanft wie ein Schwarzer Engel zur Silence‘ Seite landete, gehörte ihm die gesamte Aufmerksamkeit. Es war das erste Mal, das Youma vor Anderen seine Fähigkeit zu Fliegen eingesetzt hatte und er genoss den kurzen Augenblick in dem man ihn bewundernd ansah.

Doch es wahrte nicht lange.

„Ah, da ist ja schon das zweite Halbkind. Willst du dich auch mit uns anlegen?“ Silence mischte sich ein, ehe Youma antworten konnte:

„Geh weg! Das schaff ich auch alleine!“ Doch Youma schob sie mit sanfter Gewalt hinter sich und sagte:

„Ich werde nicht zulassen, dass meine Schwester sich mit solch vulgären Aktivitäten beschmutzt.“ Abermals wurde er angestarrt. Welches er auch diesmal genoss. Es zahlte sich eben aus, als Zehnjähriger, gezwungenermaßen Bücher zu lesen die für Erwachsene waren oder Light beim Diskutieren zuzuhören.

Tiral und Werel wussten nicht was sie darauf antworten sollten, wodurch das spöttische Lächeln auf Youmas Gesicht nur noch größer wurde. Gewalt war eben nicht alles.

„Rede nicht so einen Schwachsinn und besorg dir deine Waffe!“, sagte Tiral zu Youma, dessen Lächeln ein wenig steif wurde. Waffe? Woher sollte er eine Waffe herholen? Als ob er sich eine aus dem Ärmel schütteln konnte.

„Ich... brauche keine Waffe.“ Mit hochgezogenen Augenbrauen wurde Youma angesehen, auch von seinem Zwilling.

„Aber Youma du brauchst doch eine Waffe.“ Doch der Angesprochene beteuerte, dass er keine benötigte. Abermals sahen sich Tiral und Werel vielsagend an und dachten das Gleiche: Das würde wirklich schnell gehen.

Der Yami schritt vor und bedeutete Silence Abstand zu nehmen. Er versuchte gelassen zu wirken, selbstsicher, als hätte er die momentane Situation unter Kontrolle. Was er absolut nicht hatte. Man konnte eher sagen dass der Kleine weiche Knie hatte. Wie sollte er hier wieder heil herauskommen?! Youma hatte in seinem gesamten Leben noch nie gekämpft. Er hatte überhaupt keine Ahnung davon! Aus Zugucken lernte man etwas nicht. In was hatte er sich nur hineingeritten?!

Mit flauem Gefühl im Magen sah er wie Werel vortrat und lässig ein langes Schwert auffing, welches Tiral ihm zuwarf. Youma würde in der Notaufnahme landen.

Aus den Augenwinkeln sah er wie Silence die Daumen drückte und ihn ein aufmunterndes Lächeln schenkte. Dies ließ zwar sein Herz beschleunigen, besiegte aber keineswegs seine Angst. Er mochte es nicht verletzt zu werden und ihm standen Schmerzen bevor. Darüber hinaus eine Moralpredigt von Light, ewiges Gelächter der anderen Wächter und den verlorenen Respekt seiner Schwester. Das Letztere war das Schlimmste. Alles; aber Silence wollte er nicht enttäuschen. Egal wie viele Schmerzen er erleiden musste, er würde kämpfen bis zum umfallen.

Ohne faire Vorwarnung stürmte Werel auf Youma zu. Die Sonne traf die lange Klinge des Schwertes und blendete den Yami für einen kurzen Moment. Verdammt, fluchte er in Gedanken, schon der erste Fehler.

Die Klinge traf ins Ziel. Sie schnitt Youma in den linken Arm, den er sich schützend vor sich gehalten hatte. Der Dämon war fassungslos. Er starrte auf sein dunkles Blut, welches auf den Boden tropfte und war immer noch geschockt. Geschockt von der Tatsache, dass es nicht weh tat.

Er fühlte den Schnitt deutlich in seiner Haut, aber es tat nicht weh. Er spürte keine Schmerzen. Aber wenn es nicht weh tat… dann…

Werel stürmte wieder auf ihn los und diesmal hielt Youma den rechten Arm hin. Die entstehende Wunde, war tiefer, doch es war Youma egal. Die Wunden waren gleichgültig, wenn er die Schmerzen nicht vernahm – es war auch egal, wie viel Blut er verlor.

Doch der Halbdämon gab Werel keine weitere Möglichkeit ihn anzugreifen, den dem nächsten Hieb wich er mit überraschender Leichtigkeit aus und ehe Werel sich versah spürte er schon wie zu Boden geschleudert wurde: Niemand hatte es gesehen, doch Youma hatte ihn einen heftigen Tritt verpasst.

Er begriff nicht was vor sich ging. War das Kämpfen etwa so einfach? Warum konnte er es sofort? Warum tat ihm nichts weh?

Die Fragen drängten sich jedoch in den Hintergrund, als Youma Werel einen Schlag in die Rippen verpasste. Es knackte laut und sämtliche Wächter zuckten zusammen. Nur wenige von ihnen wussten was dieses markerschütternde Geräusch verursacht hatte, doch es war eine gebrochene Rippe gewesen. Einer der Kinder löste sich von der Gruppe und rannte weg. Die anderen starrten gelähmt weiter auf das Schauspiel welches sich ihnen bot.

Werel lag am Boden, buchstäblich im Staub, eine sich ausbreitende Blutlache unter sich und um das Ganze noch zu unterstreichen, setzte Youma noch den Fuß auf seinen Kopf und sagte schadenfroh:

„Gewonnen!“ Scheinbar wollte Tiral seinen Bruder nicht dem Schicksal, oder eher dem Dämon, überlassen, denn dieser rannte auf die Beiden zu und wollte Youma von hinten angreifen. Doch der Halbdämon drehte sich um, ohne den Fuß herunter zu nehmen und schlug ihn fast schon blasiert zu Boden.

„Hej, das wäre doch unfair. Zwei gegen einen“, sagte der Yami abfällig. Der Wächter unter seinem Fuß zischte in einem angewiderten Tonfall:

„Dämon!“ Das diabolische Lächeln Youmas verschwand nicht, als er sich zu seinem Gegner herunter beugte und antwortete:

„Und weißt du was? Es fühlt sich verdammt toll an!“

„Youma.“

Die Luft , wie auch die Zeit. schien augenblicklich stehen zu bleiben.

Youma drehte sich nach dem Ursprung der Stimme um und entdeckte Light. Er sah nicht geschockt aus, nicht böse oder wütend, sondern nur eins: Zu tief traurig.

Das gesamte Glücksgefühl entschwand Youma, als er seinen Vater so verletzt dort stehen sah und einen Moment lang sah es danach aus, als würde er anfangen zu weinen. Doch er tat es nicht, er schlug die Augen nieder und sah zu Silence. Sie stand jetzt neben Light; er hatte sie an der Hand genommen. In ihren Blick lag keine Traurigkeit. Eine Mischung aus Entsetzen und Besorgnis sprach aus ihren Augen.

Youma fühlte sich plötzlich unheimlich klein. Klein und alleine auf dem großen sandigen Platz – nein, auf der Welt. Er wünschte sich er würde sich auf der Stelle in Luft auslösen. Überall würde er lieber sein wollen, nur nicht hier. Alle starrten ihn an. Starrten das viel zu dunkle Blut an, dass aus seinen Wunden tropfte und plötzlich wurde Youma erst bewusst dass es um einiges dunkler war als das der Anderen.

Er wusste nicht was er tun sollte. Er stand einfach da, wie eine Schaufensterpuppe und bewegte sich nicht. Youma starrte nur in Lights Richtung, ohne wieder den Augenkontakt mit ihm aufzunehmen. Er wartete. Aber worauf? Auf Erlösung? Das jemand zu ihm hingehen würde und irgendetwas sagen würde? Aber was sollten sie sagen?

Youma wurde in diesem Moment zum ersten Mal bewusst, warum alle ihn und Silence mieden. Warum sie sie zu Recht mieden.

Er war ein Dämon.

Der Sohn seines Vaters.

Luzifers Sohn.

Die Tränen traten nun hervor und endlich bewegte Youma sich. So schnell er konnte entfloh er den Blicken der Wächter, rannte an seiner Familie vorbei und schrie:

„ICH WOLLTE DAS NICHT!“
 

„Er ist wahrlich Luzifers Sohn. Er hat dieselben Fähigkeiten.“

„Ich habe es vorausgesehen. Der Junge ist eine Gefahr.“

„Es war ein Ausrutscher.“

„Er hat seine geerbten Kräfte nicht unter Kontrolle.“

„Wie auch! Er kennt sie ja nicht!“

„Wir können dem nicht länger zusehen. Das ist unmöglich. Am Ende wird er noch zu einer ernsten Gefahr... für alle.“

„Aber was ist mit Light? Das wird ihm das Herz brechen.“

Hikaru hörte nicht zu. Sie hatte der Debatte ihrer Mitgötter den Rücken zugekehrt und sah aus dem Fenster. Die Sonne ging gerade unter und tauchte den Himmel in ein warmes Farbenspiel aus rot- und Gelbtönen. Ein schönes Ende, eines schicksalshaften Tages.

Sie wollte sich gerade wieder der Debatte zuwenden, als ihre weißen aufmerksamen Augen eine Gestalt durch die Torbögen rennen sah. Light. Er hatte sie alleine gelassen.

Sie verabscheute dieses Gefühl. Hikaru konnte das Gefühl nicht so Recht deuten, welches immer öfter in ihr aufkam, wenn Light ihre Hand los ließ und zu seinen Schützlingen schritt. Es war als würde ein Teil von ihr fehlen. Als hätte man ihr ein lebenswichtiges Körperteil entrissen. In dem Fall wahrscheinlich die Stimme. Hikaru wohnte zwar der Debatte teil, hörte eigentlich auch zu, konnte jedoch ihre Meinung nicht preisgeben – war dazu verdammt nur still da zu sitzen.

Aber dass war nicht der einzige Grund, dessen war sie sich sicher. Ob es etwas Ähnliches wie Eifersucht war? Neid? Hikaru wollte es nicht. Sie nicht! So ein primitives Gefühl. Völlig unter ihrer Würde. Sie war eine Hikari! So etwas konnte sie gar nicht empfinden. Unmöglich…

Während Hikaru in ihren Gedanken und ihren eigenen Kampf vertieft war, lief Silence Light voraus. Sie wusste nicht dass er hinter ihr war, sie nahm an, dass sie alleine auf den Weg war ihren Bruder zu suchen.

Silence rannte so schnell sie konnte. Was sie überraschte war, dass sie nicht einmal aus der Puste war. Aber sie machte sich keine Gedanken darum, warum sie es nicht war. Sie rannte einfach weiter, dankte dem Umstand mehr, als ihn zu hinterfragen.

Silence konnte erahnen wo Youma war.

Es gab einen Ort, den sie oft zusammen aufgesucht hatten. Einen Ort der außerhalb von Eterniya lag und den sie wohl als einzige kannten. Sie hatten es niemanden erzählt, hatten diesen Ort, deren eigen genannt. Er bot zwar nicht viel, doch das was er bot, war umwerfend schön. Ein Fleckchen unberührter Natur: Ein See mit kristallklarem Wasser, umrahmt mit hohem goldenem Gras. Hinter den Baumkronen konnte man die Türme der Städte sehen, die im Licht der Sonne wie eine bedrohliche andere Welt aussahen.

Silence erblickte Youma sofort. Er saß unter einer Trauerweide, die nahe dem Wasser aus dem Boden einer kleinen Erhöhung sprießte. Sie war sehr hoch und zeugte von einem langen Leben. Deren lange Blätter wehten sanft in der Abendbrise.

Youma hatte die Arme um die Beine geschlungen, den Kopf so tief gesenkt, als wünschte er, er würde verschwinden können. So weit Silence es beurteilen konnte, weinte er nicht mehr, doch er war so in seine Gedanken versunken, dass er Silence nicht bemerkte: Auch wenn sie jetzt neben ihn stand.

Geräuschlos, ließ sie sich ins Gras sinken und ohne Vorwarnung, legte sie ihre Arme um ihn und drückte sich an ihren Zwilling. Dieser zuckte zusammen, sagte jedoch nichts. Sie auch nicht. Obwohl sie es wollte. Silence wollte ihm so viel sagen: Dass sie ihm beistand, das sie keine Angst vor ihn hatte, das alles in Ordnung war, das sie ihn nach wie vor liebte und das er nicht alleine war. Aber sie brachte kein Wort heraus.

Plötzlich spürte sie etwas Feuchtes an ihrer Wange und bevor sie selbst wusste, was es war, hörte sie Youmas, durch sein voriges Weinen kläglich gewordene, Stimme:

„Warum… weinst du?“

„Weil ich… Angst hatte.“ Youma zuckte abermals zusammen und Silence spürte deutlich wie er sich zusammen krampfte, als ob er versuchte sich in Luft aufzulösen.

„…Ich… Ich… wollte das nicht…“

„Du bist ein Idiot.“

„Was?“

„Ich hatte nicht vor dir Angst. Sondern… um dich. Als du.. weggerannt bist… da dachte ich, du würdest nicht wieder kommen… dass du… mich alleine lassen würdest.“

„Ich würde dich niemals alleine lassen! Lieber sterbe ich. Silence, sowas darfst du nicht denken, es tut mir weh, alleine der Gedanke dich nicht bei mir zu haben schmerzt… Denk nicht an sowas… bitte…“ Die beiden Zwillinge sagten nichts mehr, sie kuschelten sich nur schweigend aneinander und nahmen die Hand des jeweils anderen.

Lange mussten sie sich jedoch nicht anschweigen, ehe der Dritte im Bunde dazu kam. Die beiden Yamis sahen auf. Als Youma Lights Blick kreuzte wich er sofort weg und sah reuevoll in eine andere Richtung.

Light sah ihm sofort an, dass sein Sohn viele Tränen vergossen hatte. Sein Gesicht war rot und tränennass. Light hatte das dringende Bedürfnis ihn in die Arme zu schließen. Nur einmal hatte er Youma weinen gesehen und das war in der Nacht wo er zu ihm gekommen war. Während Silence operiert worden war, hatte Youma stillschweigend vor sich hin geweint. Auch damals hätte Light ihn umarmt, aber zu dieser Zeit hätte Youma es sicherlich nicht gewollt. Jetzt wahrscheinlich schon. Aber jetzt ließ Light es nicht zu.

Er blieb hart. Er musste richten.

„Hat es dir Spaß gemacht?“ Youma kniff die Augen zusammen und wandte sich soweit ab wie es ihm möglich war, antworten tat er nicht. Silence jedoch fuhr auf und beschwerte sich bei Light, wie er ihn so etwas fragen konnte. Deren Vater achtete nicht auf Silence.

„Das Kämpfen hat dir Spaß gemacht. Du hast es genossen der Stärkere zu sein.“

„…Nein! Ich wollte das nicht! Ich wusste nicht was ich tat!“ Youma schüttele den Kopf unf seine wirbelten um seinen Kopf herum.

„Es ist gemein von dir! Du bist gemein!“, konterte Youma voller Verzweiflung. Silence hielt seine Verzweiflung nicht aus. Besorgt sah sie ihren Bruder an, ohne zu wissen, wie sie seine Pein stillen konnte. Sie wusste nicht was Light damit bezweckte. Sah er denn nicht, dass es Youma Leid tat?

„Ich soll gemein sein? Ich habe niemanden geschlagen der schon am Boden lag. Ich habe meine Macht nicht an Schwächeren ausgelebt.“ Jetzt sah Youma auf und als würde er seine bebenden Hände mit irgendetwas beschäftigen müssen, verknotete er sie in seine Haare, als er versuchte sie zu bändigen. Während er sich damit ablenkte, hatte er die Augen fest zusammen gekniffen und biss auf seine Unterlippe. Es war schwer sich auszumalen, was in seinem Kopf vor sich ging.

Doch plötzlich sah er Light wieder an und in seinen Augen lag verzweifelte Wut und Enttäuschung, als er Light anschrie:

„Warum glaubst gerade DU mir nicht!? Ich wollte nicht kämpfen! Sie haben mich herausgefordert! Die haben mich unterschätzt – ich habe mich unterschätzt! Ich wusste nicht, dass ich das kann! Ich wusste nicht, dass Verletzungen nicht weh tun! Ich wusste nicht wie schnell ich sein kann! Ich habe keine Schuld! Denn du hast mir nie die Gelegenheit gegeben meine Fähigkeiten auszuprobieren! Es ist deine...“ Youma wäre wahrscheinlich noch weiter gegangen, wäre nicht eine glänzende, beinahe schon pulsierende Schwertklinge vor seinem Gesicht nieder gesaust. Silence traute ihren Augen nicht, genauso wenig wie Youma. Beide stockte der Atem. Sie hatten Lights Schwert noch nie gesehen. Es hatte einfach immer an seiner Hüfte gehangen; unbenutzt. Doch an der Art wie Light seine Waffe hielt, konnte man eindeutig erkennen, dass er sie schon öfter benutzt hatte. Schwer vorstellbar das Light dazu in der Lage war zu Töten...

Es war jedoch keine normale Waffe. Die Klinge des Schwertes schien von Innen heraus zu leuchten, als würde es das Sonnenlicht aufnehmen und somit ein Eigenleben in seinen Schwertinneren erschaffen. Der Schwertgriff bestand aus zwei großen geschwungen Engelsflügeln, in dessen Mitte das Symbol der Hikari: Das Glöckchen.

„Light! Was machst du denn da?!“, sagte Silence, die aufgesprungen war. Doch das Gesicht des Vaters blieb unberührt. Noch nie hatten die Zwillinge sein Gesicht so leblos gesehen, so ernst. Man sah ihn zum ersten Mal an, das er wirklich mit Hikaru verwandt war. Seine sonst warmen und liebevollen Augen, sahen aus, als wären sie aus weißem Stahl.

„Du willst wissen wo deine Grenzen sind? Ich zeige sie dir. Wenn du jemanden brauchst, an dem du deine kämpferischen Gelüste ausleben willst – dann an mir.“ Light nahm ein wenig Abstand mit seinem Schwert, um Youma die Möglichkeit zu geben sich zu bewegen und zu Silence‘ Entsetzen stellte Youma sich auch noch in kampfbereit hin.

„Sag mal: Spinnt ihr?! Habt ihr den Verstand verloren?!“ Ihr Zwilling sah zu ihr und bedeutete ihr, dass sie ruhig sein sollte.

„Greif an.“ Youma tat wie geheißen. Silence wollte aufschreien um sie zu stoppen, doch ihr Zwilling war schon auf Light zugestürmt.

Das nächste was er spürte war kaltes Wasser.

Prustend und hustend rappelte Youma sich auf. Zu tiefst verwundert, wie er ins Wasser, fünf Meter hinter Light, gekommen war, drehte er sich um und starrte fassungslos auf Lights Rücken. Er schien sich nicht nur einen Zentimeter vom Fleck gerührt zu haben. Silence war genauso verwundert. Sie hatte Light die ganze Zeit im Blick gehabt...

Erst jetzt spürte Youma, dass von irgendetwas am Hinterkopf erwischt worden war. Aber von was?

„Wie hast du das gemacht?“ Light drehte sich um und lächelte zum ersten Mal wieder.

„Du hast es nicht gesehen, aber ehe es dir gelang mich anzugreifen, habe ich mein Schwert herum gedreht, die Klinge mit beiden Händen gepackt und…“

„Mir den Griff auf den Hinterkopf geschlagen“, schlussfolgerte Youma und sein Gesicht verdunkelte sich als er fortfuhr:

„Du hättest mich lieber mit Lichtmagie umbringen sollen.“ Das Lächeln des Hikari verschwand.

„Warum sollte ich das?“ Der Angesprochene senkte den Blick.

„Damit ich nicht zur Gefahr werde.“

„Willst du eine Gefahr sein?“ Youma sah auf. Zuerst zu Silence und dann wieder zu Light.

„Nein. Aber ich will meine Kraft nutzen können. Ich will sie kennen.“

„Zu welchem Zweck willst du sie nutzen?“

„… Um die zu beschützen die ich liebe.“ Während Youma dies sagte, lagen seine schwarzen Augen auf Silence. Sie wurde rot und schaute beinahe schon schüchtern zur Seite.

Light schritt einige Schritte vor und damit ins Wasser, ohne darauf zu achten, dass der Zaun seiner Hosen sich mit Wasser vollsaugte. Als er vor Youma stand, hielt er ihm lächelnd eine helfende Hand entgegen. Er starrte sie einen Augenblick lang an, dann erwiderte er sein Lächeln und ergriff die Hand seines Vaters. Light wollte ihn hochziehen, doch in dem Moment verlor er die Balance und fiel zusammen mit Youma vorne über ins Wasser.

„Du bist ein Volltrottel, Light“, maulte Youma, als er sich die nassen schwarzen Haare aus dem Gesicht wischte.

„So redet man nicht mit seinen Vater!“, antwortete Light, begleitet von einer schnellen Handbewegung, die Youma eine Ladung Wasser ins Gesicht bescherte. Dies ließ der Halbdämon nicht auf sich beruhen und konterte ebenfalls mit Wasser. Umgehend brach ein Wasserkampf aus.

„Nimm das, Light!“, prustete Youma obwohl er Wasser im Mund hatte.

„Glaubst du das lasse ich auf mir sitzen?! Da musst du früher auf...Ah!“ Unterbrochen von einer weiteren Ladung Wasser... Youma lachte ihn aus... solange bis er seinen Vater nachmachte und selbst stolperte... Diesmal war es Light der ihn auslachte... Mit Lachtränen in den Augen meinte Youma er würde jetzt doch noch was von Light erben... und so ging es weiter. Von Wasser zu Wasser.

Silence sah ihnen mit verdrehten Augen zu, besann sich aber schnell anders. Sie krempelte sich ihren Rock hoch und nahm Anlauf. Mit einer ordentlichen Ladung Wasser landete sie zwischen Youma und Light und sagte, ehe sie zum Angriff überging:

„Dachtet ihr, nur weil ich ein Mädchen bin, lasse ich mich ausschließen!?“

„A-Aber Silence, dein Rock..” Youma kam nicht weit mit seinen Worten, da ihm Wasser ins Gesicht gespritzt wurde.

Es war unmöglich zu sagen wer in dieser Wasserschlacht die Nase vorn hatte. Es war auch egal, am Ende waren sie alle gleich nass, als sie den Heimweg antraten. Die beiden Kinder gingen jeder an einer Hand von Light, sie froren, waren aber befreit von ihren Sorgen und lachten immer noch.

„Also, Light, wirst du mich dann trainieren?“, fragte Youma neugierig und Light nickte.

„Aber heimlich. Das darf niemand wissen!“, antwortete Light mit einem Zwinkern und einem Zeigefinger an seinen Lippen. Youma grinste vielsagend und stimmte freudig ein.

„Oh ja mich auch! Mich auch!“, warf Silence ein. Beide wanden sich zu ihr um und sagten gleichzeitig:

„Nein!“

„Das ist ungerecht! Das könnt ihr nicht machen! Ich will nicht als schutzbedürftige Prinzessin enden!“

„Nicht mal, wenn ich der Prinz bin, der dich beschützt?“, fragte Youma lachend. Silence wurde rot und antwortete:

„Erst recht nicht!“ Sie würden auch noch so weiter machen, wäre Silence nicht etwas an Light aufgefallen.

„Sag mal, Light…“

„Hm?“

„Wo ist dein Diadem?“ Sie blieben stehen. Light ließ kurz die Hand Youmas los um sich die Stirn abzutasten und sagte:

„Ups.“

„Ich sag doch, du bist ein Volltrottel.“ Light kniff Youma in die rechte Wange, ehe er wieder seine Hand nahm und sie weiter gingen.

„Ist nicht so schlimm. Es wird in den See gefallen sein. Ich mochte das Ding eh nicht.“

Als sie in ihren Zuhause ankamen, war es ungewöhnlich ruhig. Doch Light begrüßte den Umstand, dass er seine Kinder zu Bett bringen konnte, ohne gestört zu werden. Das Hikaru ihn allerdings nicht erwartete machte ihn misstrauisch.

Youma und Silence machten sich schnell Nachtfertig, bekamen die Haare getrocknet und legten sich in ihr Bett. Eigentlich standen in deren Zimmer zwei Betten, doch sie schliefen immer zusammen. Schon von Anfang an und Light zweifelte, dass sich daran etwas ändern würde. Youma hatte Silence die Decke hochgehalten und sie war hinunter geschlüpft.

Trotzdem deckte Light sie noch einmal extra zu, obwohl es nicht notwendig war. Er strich beiden Kindern noch einmal übern Kopf und wünschte ihnen eine „Gute Nacht“.

„Ich hab dich lieb, Light“, sagte Silence mit roten Bäckchen und Youma ergänzte:

„Ich dich auch!“ Light lächelte dankbar und hatte keinerlei Gewissensbisse als er antworte:

„Ich euch auch.“ Er schloss die beiden kurz, doch liebevoll in die Arme und wollte gerade das Zimmer verlassen, als Youma ihn zurück hielt:

„Light! Wenn ich groß bin, dann werde ich dich in einem fairen Kampf besiegen! Und dann musst du mir versprechen, dass ich nie wieder Formeln auswendig lernen muss!“
 

Zehn Jahre später
 

Silence und Youma hatten ihr 17stes Lebensjahr überschritten. Schon damals waren sie damit erwachsen und für sich selbst verantwortlich. Doch Light schien deren Geburtstag einfach übersehen zu haben. Für ihn hatte sich nichts verändert, sie waren nichts desto trotz seine Kinder – zu aller Verwunderung störte die Zwillinge es nicht einmal.

Mit ihren Heranwachsen war jedoch noch etwas anderes hinzu gekommen: Die Anziehungskraft des anderen Geschlechts. Aus deren unschuldigen Geschwisterliebe war eine entfachte Leidenschaft geworden und deren Liebe lebten sie auch aus. Es war kein seltener Anblick Silence und Youma eng umschlungen hinter einer Säule zu entdecken. Man sah sie selten alleine; meistens Hand-in-Hand. Wenn sie sich mal stritten, hielt keiner von beiden es länger als eine Stunde aus, ehe sie sich wieder Arm im Arm lagen und sich beim jeweils anderen entschuldigten.

Viele waren der Meinung es wäre pervers. Nicht, wie Menschen meinen würden, weil sie Zwillinge waren, sondern aus dem Grund, dass sie sich einfach schon zu ähnlich sahen. Auch jetzt noch, wo Silence schon zu einer verführerischen Frau herangewachsen war, war es immer noch möglich die beiden zu verwechseln. Beide zogen ihre Blicke auf sich. Egal ob es neidvolle, bewundernde oder Blicke voller Abscheu waren. Es war einfach unmöglich sich nicht nach ihnen umzudrehen, wenn man ihnen auf dem Gang begegnete. Um es simpel zu sagen: Die Zwillinge waren einfach zu schön um wahr zu sein.

Silence tat auch einiges dafür. Sie brauchte Stunden vor dem Spiegel. Youma jedoch interessierte es überhaupt nicht wie er aussah. Er behauptete sogar, er wäre es nicht der schön war, sondern einzig und allein seine Schwester. Wie blind musste man sein um seine eigene Schönheit nicht zu bemerken?

Wenn Light sich dann auch noch den beiden anschloss, glich es ein Verbrechen sie nicht anzustarren. Die ungleiche Kleinfamilie zog ihre Blicke einfach auf sich.

Doch an diesem Morgen, es war Winter, passierte etwas womit keiner so schnell gerechnet hatte. Die Elementargötter saßen im Konferenzraum und sprachen gerade um die Probleme die eine neue Grenzziehung mit sich gebracht hatte. Die Stimmung war ohnehin angespannt, doch Youma suchte sich gerade den ungünstigsten Zeitpunkt aus, um freudestrahlend rein zu platzen. Obwohl er der Sohn einer Göttin war, war es ihm nicht erlaubt an der Konferenz teilzunehmen. Demnach sahen alle ihn missbilligend an, (außer Hikaru, sie schrieb weiter als wäre nichts passiert), dann wandten sie ihre Blicke anklagend auf Light. Er tat so als würde er es nicht bemerken, stand auf und ging zu Youma, der vor Freude nicht stillstehen konnte. Kaum hatte der Hikari ihn erreicht, wollte gerade den Mund öffnen, sprang der Yami ihm um den Hals und sagte lachend:

„Sie hat JA gesagt! Silence hat JA gesagt!“

„Wie bitte?“ Youma löste sich wieder von ihm und man sah, dass er Freudetränen in den Augen hatte:

„Silence hat meinen Antrag angenommen!“ Hikaru hörte kurz auf zu schreiben – noch mehr von der Sorte, dachte sie und schrieb weiter. Shizen verlor seine Feder und Mizu verschluckte sich an ihrem Wasser. Die anderen starrten nur und wollten es nicht wahr haben.

Youma und Light schienen davon isoliert zu sein und hatten ihre eigene kleine farbenfrohe Welt erschaffen.

„Wir werden heiraten!“ Light nahm die Hände von Youma und sagte ebenso freudig:

„Das ist ja großartig! Und davon hast du mir nichts gesagt? Wie hast du ihr den Antrag gemacht?“ Silence tauchte hinter Youma auf. Sie hatte ein neckisches Grinsen auf dem Gesicht, doch man sah ihr die Freude über den Antrag deutlich an.

„Ich werde es garantiert bereuen! Ich hätte ihn länger zappeln lassen sollen!“, sagte sie und knuffte ihren Zwilling in die Seite. Immer noch beachteten sie die anderen Götter nicht.

„Da hast du dir wahrlich was eingebrockt, Silence!“, sagte Light um ihr beim Necken von Youma behilflich zu sein. Dieser öffnete gerade den Mund um zu protestieren, als Tsuchi sich durch ein lautes Räuspern bemerkbar machte und die Kleinfamilie wand sich herum.

Light lächelte mit der Unschuld eines Kindes und sagte, indem er die beiden in Richtung Tür schob:

„Wir reden lieber Draußen weiter!“
 

Es waren nur noch drei Wochen übrig. Drei Wochen, bis Youma und Silence 21 Jahre alt wurden. Von Tag zu Tag wurde Light wachsamer und ließ insbesondere Youma nicht aus den Augen. Denn er hatte die Worte des namenlosen Dämons noch sehr gut im Kopf:

„Youma wird vor dem Ende seines 20sten Lebensjahres den Pfad des Blutes eingeschlagen haben und dir den Krieg ansagen.“

Nichts in diese Richtung war geschehen. Ja, Youma hatte eine ungeheure Macht und konnte sie dank Light nun auch kontrollieren. Doch er nahm sie nie in Gebrauch, außer in deren geheimen Trainingskämpfen. Von Kampf zu Kampf wurde Youma spürbar stärker. Beim Letzten war es ihm sogar gelungen Light das Schwert aus der Hand zu schlagen. Selbst konnte er nicht mit dem Schwert umgehen. Er beschwerte sich immer, warum er mit einer Waffe kämpfen musste und warum es unbedingt ein Schwert sein musste. Youma war sehr wohl in der Lage auch ohne Waffe zu kämpfen, das wusste Light. Aber jeder Wächter brauchte eine Waffe und der Hikari strebte ins geheim darum Youma so weit wie möglich vom Kampfstil der Dämonen abzubringen. Man konnte beim besten Willen, nicht behaupten dass der Halbdämon kämpfte wie ein Dämon. Er bewegte sich auch im Kampf mit einer bemerkenswerten Eleganz, die seine Schönheit nur weiter untermauerte. Silence (die immer noch nicht kämpfen durfte) hatte einmal beim Zusehen gesagt, es sähe aus, als würden Engel kämpfen.

Es war selten, aber Youma brauchte seine Kräfte auch im Alltag. Nicht um andere Wächter zu erniedrigen, nicht um Gewalt auszuüben und auch nicht um anzugeben, sondern war Silence wieder einmal der Grund. Einmal hatte ein Wächter den entscheidenden Fehler gemacht und hatte sie angefasst. Die Yami hatte schon zur Ohrfeige ausgeholt, doch Youma war ihr zuvor gekommen. Mit einem Blick, der wohl den stärksten Krieger in die Knie gezwungen hätte, sah er den Wächter an, packte sein Handgelenk und fauchte:

„Fass meine Verlobte noch einmal mit deinen schmutzigen Fingern an, und ich brech dir die Knochen!“

Schnell hatten die männlichen Wächter gelernt Silence nicht zu nah zu kommen, zwei Meter waren schon zu viel und Youma sah über die Schulter, bedachte jeden mit einem mörderischen Blick. Verletzt hatte er allerdings nie wieder jemanden.

Doch jetzt waren nur noch drei Wochen übrig bis zu dem Tag, den Light in Gedanken schon Tag X getauft hatte. Er fürchtete diesen Tag und zu allem Übel, kam ihn noch etwas in die Quere:

Einmal im Jahr trafen sich die führenden Personen der Dämonen und der Wächter um gemeinsam über deren Welt zu debattieren. Light war da natürlich keine Ausnahme, auch wenn er es versuchte zu sein. Drei Tage wahrte dieses Treffen. Drei Tage indem er Silence und Youma allein lassen musste – und das so kurz vor den gefürchteten Tag X. Er hielt es kaum aus und noch nie hatte man Light so nervös gesehen. Bei jeder Kleinigkeit reagierte er gereizt, mit einer Wut, die man ihm überhaupt nicht zutraute und beschwerte sich lauthals darüber das er gezwungen war mit einem namenlosen Dämon zu reden: Als ob, dass das Problem wäre. Niemand kannte das wahre Problem. Außer Hikaru. Und diese tat nichts um ihren Mitlichterben zu beruhigen.

Alles Meckern half nichts. Am Tag der Abreiße stand Light, ausgestattet mit prachtvoller Uniform, wehenden weißen Umhang, am Tor, wo seine Kinder sich von ihm verabschiedeten. Die Sonne ging gerade auf, es hingen Regenwolken am Horizont und kündigten keinen schönen Tag an. Aber das war Light egal. Seine Laune war sowieso im tiefsten Keller. Silence und Youma sahen ihn besorgt an. Sie hatten noch nie erlebt, dass seine Mundwinkel so tief nach unten hingen und versuchten ihn zum Lachen zu bringen. Erfolglos.

„Stell nichts an, Youma“, sagte Light ernst. Der Angesprochene verschränkte beleidigt die Arme.

„Was sollte ich anstellen? Du warst schon öfter weg und bist du mit Leichen begrüßt worden? Nein.“ Light ging nicht drauf ein.

„Silence, pass auf ihn auf.“ Sie nickte. Youma gefiel nicht, dass er nicht beachtet wurde. Light öffnete den Mund. Er wollte gerade noch sagen, das Youma nichts von Fremden annehmen sollte, ehe ihm einfiel das der „Fremde“ ihn, Light, ja erwartete. Immerhin war er das Oberhaupt der Dämonen und würde so genauso dazu gezwungen sein, teilzunehmen wie Light. Und wie dieser ihn kannte, würde es ihm, wie jedes Jahr, unheimlichen Spaß machen Light vor aller Öffentlichkeit „Light-kun“ zu nennen.

Oh wie Light sich darauf freute!

Sein Gesicht verzog sich sarkastisch.

„Light! Beeil dich!“, rief Kaze herüber. Light drehte sich wie vom Blitz getroffen um und schrie ihn an:

„DU HAST MIR GAR NICHTS ZU SAGEN!“

„Ich denke, Youma, wir haben schlechten Einfluss auf ihn“, sagte Silence, nach dem sie sich verabschiedet hatten, Light stampfend zu dem geschockten Kaze herüber gegangen war und die beiden Zwillinge sich auf den Weg Nachhause machten.

„Er wird alt“, war Youmas Antwort, während er seinen Arm um Silence‘ Hüfte legte und sie das Gleiche bei ihm tat.
 

„Nur noch 24 Stunden. 24 Stunden. Das überlebst du, Light… Gaaaanz ruhig…“ Light zählte schweigend bis zehn, atmete tief durch und versuchte sich wieder auf das Thema zu konzentrieren.

… Was war noch mal das Thema?

Light sah sich ein wenig hilflos um, als versuchte er das Thema zu finden, welches er verloren hatte. Dabei kreuzte sein Blick den des namenlosen Dämons. Dieser sah gelangweilt aus, stützte seinen Kopf mit der zusammen geballten Faust ab und grinste diabolisch, als er bemerkte dass Light ihn ansah. Der Hikari wollte ein erzwungenes Lächeln aus Höflichkeitsgründen erwidern, doch brachte seine herunterhängenden Mundwinkeln nur zu einem müden Zucken.

Der Hikari wand sich schnell wieder ab und versuchte Kikous Worten zu folgen, die gerade aufgestanden war um ein Argument vorzubringen. Das Thema fand er dadurch allerdings immer noch nicht wieder. Immer wieder schwirrten seine Gedanken zu Youma und Silence. Ging es ihnen gut? War alles in Ordnung?

Aus den Augenwinkeln heraus, sah Light noch einmal zu dem Dämonenherrscher rüber, diesmal unbemerkt. Der Dämon folgte den Worten von einem seiner sechs Teufel. Was tat er eigentlich hier? Es wäre für ihn doch am günstigsten gewesen Light Youma zu berauben, während dieser zu seinen Pflichten gebunden war und nicht auf seine Schützlinge achten konnte. Light zweifelte daran, das der Namenlose seine Pflichten so ernst nahm, um diese Gelegenheit zu verpassen. Vielleicht hatte er diese Aufgabe jemand anderen überlassen? Doch die sechs Teufel waren alle hier und auch die fünf anderen hochrangigen Dämonen waren anwesend. Light glaubte nicht daran dass er diese Aufgabe irgendjemanden überlassen würde. Vielleicht war der Dämonenherrscher selbst eine Illusion, war gar nicht hier, sondern bei Youma? Zutrauen tat Light ihm das, aber für eine Illusion war sein Gegenüber zu aktiv in der Konferenz. In den Pausen, die zwischen durch eingelegt worden waren, war ihm ebenfalls kein Unterfangen in diese Richtung möglich. Der Ort war absolut abgeriegelt. Nicht nur mit Schlössern, sondern auch mit mächtigen Bannkreisen – er war absolut von der Außenwelt abgeschnitten. Es wäre dem Teufel nicht möglich gewesen, zwischendurch zu verschwinden…

Light gab es auf, irgendwie an der Konferenz teilzunehmen. Er saß stillschweigend, mit verschränkten Armen, auf seinen Platz, starrte verbissen auf die bronzefarbene Tischplatte und bemerkte nur ab und zu, dass sein Gegenüber ihn ansah.

So zogen sich die nächsten 24 Stunden endlos hin. Noch nie zuvor kam ihn die Sitzung so lang vor und was ihn erst jetzt, wo er nicht direkt daran teilnahm auffiel: Es gab keinen einzigen Moment wo zwischen den beiden Parteien Schweigen herrschte. War ein Thema abgehackt auf der Liste, kam sofort das Nächste. Light wurde kein einziges Mal nach seiner Meinung gefragt. Er hatte auch keine. Im Gegensatz zu Hikaru, die unruhig auf seinen Schoss herum rutschte und sich wünschte Light würde mehr Interesse an seinen Pflichten zeigen. Er spürte wie sie öfter versuchte in seine Gedanken einzudringen, doch er schloss Hikaru aus.

Endlich. Die Zeit war rum. Man sah Tsuchi und einen der Teufel an, dass sie noch mindestens zehn Stunden hätten weiter machen könnten.

Light war der Erste der Draußen war, dachte er es zumindest. Kaum atmete er die frische Morgenluft ein (Hikaru hatte gerade in seinen Gedanken zum Meckern angesetzt), als Light hinter sich, sein verhasstes: „Light-kun“ hörte.

Er sah es nicht für nötig sich umzudrehen, er sah einfach über die Schulter. Die anderen kamen jetzt auch hinzu. Niemand bemerkte den Blickkampf zwischen den Namenlosen und Light. Die einen Wächter verabschiedeten sich von den Dämonen – man könnte meinen es liefe friedlich ab. Doch wenn man genauer hin sah, konnte man erkennen, das bei einen der Händedruck so fest war, als würden sie sich die Hände abreißen wollen. Andere wiederrum taten nicht so als würden sie sich friedlich verabschieden, sondern taten es wirklich. Shizen z.b verbeugte sich und dankte für die gute Konversation. Hikaru hatte nicht im Sinn sich überhaupt zu verabschieden. Sie hing an Lights Hand und zupfte genau wie ein ungezogenes Kind an seinen Ärmel. Er nahm davon keine Notiz.

Light wollte gerade etwas sagen, doch der Dämonenherrscher kam ihn zuvor:

„Grüß deine Familie, Light-kun.“ Damit wand er ihm den Rücken zu und schritt zu Seinesgleichen.
 

Fertig gestellt: 06.06.07
 

Itzumi: *verbeug* Ich habe diesmal die überaus ehrwürdige Aufgabe Euch, Leser-sama, die Vorschau für das nächste Kapitel von Himitsu no Mahou zu übermitteln. *aufricht* *räusper* Das nächste Kapitel stellt einen Meilenstein in der Geschichte der Wächter da: Der erste entscheidende Schritt in Richtung des ewigen Krieges... Zum Glück, man stelle sich vor mit Dämonen zusammen zu leben.... Was für eine Sünde hatte der heilige Light... Ich hätte nie gedacht das die Hikari von so einem.... abstammen würden.... begangen, die so verherrend war, dass sein geliebter Sohn.... wie ekelig, ein Dämon.... sich gegen ihn wandte? Und warum tötete er Silence? ... warum wohl, Dämonen legen keinen Wert auf Liebe... hatte der namenlose Herrscher etwa Recht?

Mit dem nächsten Kapitel, „Luzifers Blut Teil Zwei“, endet der Silence/Youma/Light Part... endlich!... Wenn Ihr also eine Antwort haben wollt, denn solltet Ihr, Leser-sama, das nächste Kapitel lesen.

Vielen dank für ihre Aufmerksamkeit... und nieder mit Green! Stiiiirb!



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2007-12-14T06:20:58+00:00 14.12.2007 07:20
Hallo Cary!
Ja, das Kapitel ist toll! Mir gefällt Youmas Kampf gut und die Szene mit Youma, Light und Silence ist supersüss! Das konnte ich mir alles so bildlich vorstellen!
Da kann man mal sehen, was Vorurteile und Mobbing anrichten können! T_T Blöde Wächter, die waren schon immer alle völlig hohl! >.< (Außer Light, Green...)
Ich bin sehr gespannt, wie's weitergeht!
Ciao!
Deine Gisa
Von:  Tekuu
2007-11-10T20:20:42+00:00 10.11.2007 21:20
...und da meinte ich heute morgen noch, es kommt kein neues Kapi xD! Gut, dass ich heute ABEND noch einmal nachgeguckt habe...öö ♥ !
Beim Lesen dieses Kapitel wird einem bewusst, was über die Zeit alles passieren kann...wie sich die Welt wandelt. Denn die Hikari/Dämonen-Welt/Beziehung von damals ist ja keineswegs mit dem heutigen Standpunkt zu vergleichen...und ehrlich gesagt....wüsste ich nicht, was ich bevorzugen würde. Das Damalige ist ja sehr...peaceful und alles, aber die MEGADRAMATIK ist ja die Ist-Zeit...MHM. ICH KANN MICH NICHT ENTSCHEIDEN. Sag mal, findest du nicht, dass Light/die Hikari einen folgenschweren Fehler begangen, als sie Silence und Youma das Kämpfen verboten haben? Verbote sind doch nur noch spannender, und wer kann da schon widerstehen...? Gerade mit...LUZIFERS BLUT? XD?! *Light hau* DU BIST ZU LIEB FÜR DIESE WELT ;__; AUCH WENN DU DEINE KINDER GUT ERZIEHST ;__; ES MACHT KEINEN SINNNNNNNN~~~ ...aww, kleine liebe Youmis und Silencis sind waii♥...*gut find* MAL DAS MAL Öö~ SO HAPPY!
OHNE BLUT UDN DRAMATIK XD!!! *RUMMÖP* ...BÖSE WÄCHTER BEWERFEN YOUMA, DEN KLEINEN, SÜßEN, BISHONIGEN YOUMA♥ MIT STEINEN!? MOAAAH!!! *ATTACK*
*ALLE KILL* SO WAS GEHÖRT VERBOTEN úu° Die Hikari und ihr Gesocks waren halt schon immer...........*HUST* "wir-wissen-schon-was" xD
...DER KAMPF VON TIRAL, WEREL UND YOUMA-CHAN WAR...SO GENIAL *__* ♥
*FAN DESU* NYAAAAAAA, MACH DIE JUNGENS PLATT XD!!!
...nicht so schön...LIGHT ;__; WIE KANN MAN SO EINEN NETTEN TYPEN NUR TRAURIG MACHEN AAAAAAAAAH *IM KREIS RUMLAUF* ABER...DU BRINGST IHN JA AUCH UM DU! DU FIESO DU!
Hikaru ist DIE Hikari. Die Mutter aller Vorurteile xD~ *hops*
Ich mag sie öo Mal wieder bin ich da die Einzige...aber EGAL!
SIE IST STÖRRISCH, SIE HASST ALLES, SIE IST EIN HÜBSCHES EMO-VIECH...
Jo. Ich weiss nicht, warum ich sie mag.
Aber ich mag ja auch Shaginai.
Und ???.
Und....JAP XD
"Eterniya" - *HUST* ähm, das habe ich jetzt mal nicht gelesen XDDD~
Veränder mal ^___^°° Warum wechselt das auf Seite 2 PLÖTZLICH ins Kursive? Das ist irgendwie merkwürdig oO°°°
..
AWWW! LIGHT VS YOUMA NYAAA >3333< *rumhops*
AWW, ER IST SO LIEB. DAS YOUMA x SILENCE übersehe ich für Taos sake...

=> „Wo ist dein Diadem?“ Sie blieben stehen. Light ließ kurz die Hand Youmas los um sich die Stirn abzutasten und sagte:
„Ups.“
„Ich sag doch, du bist ein Volltrottel.“ Light kniff Youma in die rechte Wange, ehe er wieder seine Hand nahm und sie weiter gingen.

...NYAAAAAAA! ♥!!!WAII-NESS-EXPLOSION!!!♥ OMFG! KNUDDL!!!! °>3<° *wedel* *RUMHÜPF* FANGIRL-MOMENT!!!!!! UND DANACH ZUDECKICHANICHANCHEN!
...Mizu verschluckt sich an Wasser =3= jo jo jo...KANN SIE SICH BITTE AN TEE VERSCHLUCKEN XD=? DAS IST ZU...PFFENSICHTLICH XDD°°°° ECHT MA XD°
Youma freut sich über den Antrag :3 WAII! ABER...WER HÄTTE GEDACHT, DASS SIE ANNIMMT XD
...
...
...
DER "FREMDE" XDDDDDDDDDDDDDDDDDDD NAMENLOSER DÄMON XDD
*SICH AUF DEN BODEN SCHMEISS* ICH LIEBE DICH, NAMENSLOSER!!!!!!!!!
DU EWIGES DREIFACHES FRAGEZEICHEN!!!! DU MEGA-DÄMONENHERRSCHER!!!
...
"Light-kun"...IEEEEEEEEEEEEEH! *SCHAUER* AAAAAAAH!!! RAPE!!!
NO! LAUF WEG! NOOOOES!!! NOOOOO!! LIGHTOOOOOOOOOOO!!!
BLICKKAMPF!!!! AHHH!!! ??? ZIEHT IN MIT SEINEN BLICKEN AUS, UND LIGHT ZIEHT SICH GEDANKLICH AN AAAAAAAAH PERVERTSSSS!!! NOES AAAH!! AAHH!!!
AAAAAAAAAAAAAAAAH SILVER AAAH AAAAAAAAAAAAAAAAAAH
*NOSEBLEED*
*STIRBT*
...
DANKE ITZUMI. ICH BIN EIN LESER-SAMA =T___T= DU VERDAMMTE WURST, WIE KANNST DU EINEN ECHTEN HIKARI BELEIDIGEN!? DU, ALS MINI TW!?
..."der namenslose Herrscher"...
*SICH WEGSCHMEISS*
ABER...das hast du gut geregelt xDD°°°
MUHAHAHA XD
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH XDDDD *lach*

Also...ich werde jetzt vom Pc weggedrängelt, gomen für das uneditierte Kommi...WAR EIN TOLLES KAPI XDDD MIT...*LOSPRUST*...XDDDDDD ♥


Von:  JunAkera
2007-11-10T19:02:25+00:00 10.11.2007 20:02
yuhuuuuu, wieder ein Kapi mehr *megafreuz*
Ai Cary, mal wieder genial!!

Ich liebe die Youma/Silence Parts... vor allem der Teil mit Light im Wasser ist super süss geworden!!

Ich mag Youma *lach* Hikaru mag ich imma weniger ^^

ich freu mich schon wie es weiter geht und was mit Youma passiert O_O *sich sorgen mach*


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