Himitsu no Mahou - alte Version von AimaiLeafy (Alte Version 2004-2008) ================================================================================ Kapitel 42: Bis der Tod uns scheidet Teil Eins ---------------------------------------------- Bis der Tod uns scheidet Teil Eins „… Das wäre dann alles, Nocturn-sama.“ Das Dämonenmädchen sah nervös zu Boden, während sie auf die Antwort ihres Meisters wartete. Dieser fuhr mit einem Fingernagel seiner linken Hand desinteressiert eins der eingeprägten Wächterwappen nach. Das Mädchen war nicht nur wegen ihm so nervös, sondern auch wegen dem Ort wo sie sich befanden. Wie konnte Nocturn nur so ruhig bleiben, wo sie sich doch im Feindesgebiet, im Tempel, befanden?! Nocturn sah auf und sie zuckte zusammen, als wäre sein Blick eine Strafe. „Warum ich so ruhig bin?“ Sie biss sich auf die Unterlippe. Immer wieder vergas sie, dass er Gedanken lesen konnte. Einer ihrer größten Fehler. Es war einfach ein gemeiner Vorteil das die Gedanken nicht länger einem selbst gehörten, wenn man sich in seiner Nähe aufhielt. Man konnte sie nicht einfach stoppen und aufhören zu denken. Es gab keinen Weg drum herum, dass ihre Gedanken für ihn ein offenes Buch waren. Nocturn stand lässig auf und ging auf das Dämonenmädchen zu. Instinktiv wich das Mädchen zurück, doch dies gelang ihr nur einen Schritt, bis sie zum Geländer des Balkons ankam. Die Gedanken die in ihr hochkamen, versuchte sie zu verdrängen, denn diese würden garantiert nicht zu einem längeren Leben führen. Allerdings, wie es so mit Erinnerungen war, flackerte auch diese kurz vor ihren Augen auf und war so nicht mehr ein Geheimnis. Sie hatte, vor einiger Zeit, mit einer Kollegin darüber diskutiert ob man sich von Nocturn lieber fernhalten sollte, oder das Gegenteil tun sollte. Die Kollegin hatte gemeint viele sähen es als Privileg an wenn Nocturn sie aussuchte – er war immer hin der mächtigste Dämon, sagte sie mit einem Grinsen. Mächtig oder nicht, hatte das Dämonenmädchen geantwortet, sie konnte ihn jedenfalls nicht leiden. Was das für eine Rolle spielte, hatte die Andere geantwortet und war vom Thema abgeschweift, als sie davon erzählte wie schrecklich ekelig ihr Momentaner war. Aber sie sah über so etwas hinweg. Es kam auf die Macht drauf an – was hatte der Charakter schon damit zu tun? Auch dem Dämonenmädchen kam es nicht auf den Charakter an. Sie war professional. Doch auch dies konnte eins nicht besiegen: Ihre Angst. Nocturn war stehengelieben, hatte seelenruhig darauf gewartet bis sie nicht mehr weiter konnte. Er grinste vielsagend, ihr lief es kalt den Rücken runter. Natürlich hatte er ihre Gedanken vernommen und machte sich jetzt stumm über sie lustig. Ehe das Mädchen sich versah, stand er vor ihr, nur ein paar Zentimeter von ihr entfernt. Nocturn legte seine Hände um ihre Taille und setzte sie mit Leichtigkeit aufs steinerne Geländer. „Ich will dir doch gerne erklären, warum…“ Zuerst wusste sie nicht was er damit meinte, war das eine Antwort auf ihre Gedanken? Oder… meinte er etwas ganz anderes? Als Nocturn ihren Gesicht noch näher kam, wich sie diesmal nicht weg. Sie wusste nicht was es war. Es war unmöglich es zu beschreiben, sie verstand es selbst nicht, aber ihre Angst war plötzlich wie aufgelöst. Selbst die Fragen wie und warum sie aufgelöst war, stellte sie sich nicht. Es gab nur eins was jetzt zählte: Nocturn zufriedenstellen. „…Ja…?“ Der Flötenspieler lächelte in sich hinein und musste ein Kopfschüttelen unterdrücken. Es war so unheimlich leicht Jemand den Faden zu entreißen und einen neuen einzusetzen. Sie nahm ihre Umgebung nicht mehr wahr. Somit bemerkte sie auch nicht die Wächter, die sich gerade unter dem Balkon versammelt hatten. Auch diese bemerkten die Dämonen nicht – aber nicht mehr lange. „Ganz einfach, Mädchen: Weil es für mich gar nicht gefährlich werden kann!“ Während er dies sagte, legte er seine Hand flach auf ihren Oberkörper und gab dem Dämonenmädchen einen harten Stoß, so dass sie über die Brüstung und direkt in die Arme eines Wächters fiel. „Aber für so ein naives Mädchen wie dich könnte es schon gefährlich werden…Besonders wenn man Angst hat.“ Nocturn kicherte und wollte sich gerade umdrehen, als ein flammender Pfeil an seinem Kopf vorbeisauste und sich in die Wand bohrte. „Ups.“ „NOCTURN! ICH WEIß DAS DU DA OBEN BIST!“ Der Angeschriene verdrehte die Augen und lehnte sich dann ans Geländer. Wie er es sich gedacht hatte, sah er Hirey unter sich, der schon wieder seinen Bogen auf Nocturn gerichtet hatte. Nocturns ehemalige Untergebene hatte eine von Hirey Feuerattacken abbekommen und hatte deutlich die längste Zeit des Lebens hinter sich. „Guten Abend, Hirey!“ Nocturn hob grüßend die Hand. „Spar dir deine Floskeln! Komm runter und kämpfe! Oder ich hole dich mit Gewalt!“ Nocturn grinste und stand dann plötzlich auf dem Geländer. „Dann wirst du mich schon fangen müssen! Denn ich habe keine Zeit für dich! Ich habe ein Date mit meiner White!“ Schon war Nocturn verschwunden, erst ein ganzen Stück weiter landete er wieder auf einer Säule und grinste Hirey herausfordernd an. Dieser, sowieso schon gereizt, wollte gerade hinterher sprinten, wurde jedoch von Mizuno aufgehalten, die ihre Hand auf der Schulter des Feuerwächters legte. „Lass dich nicht reizen, dass ist es doch was er will.“ „Das weiß ich auch! Aber das ist mir egal! Ich hasse es wie er hier so arrogant rum rennt, als wäre er alles und jedem überlegen!“ Mizuno seufzte und zog ein wenig in ihren Bruder. „Hirey-kun, er ist dir jedenfalls überlegen. Komm schon, wir haben Wichtigeres zu tun als Fangen zu spielen.“ Nur widerwillig ließ Hirey sich von ihr mitziehen, mit einen finsterem Blick nach hinten, wo Nocturn schon längst in die Dunkelheit der Nacht verschwunden war. Er hatte es eilig, immerhin war diese Verabredung die Letzte die er einhalten musste. Da wollte er doch pünktlich sein! Da er selbst Unpünktlichkeit verabscheute, wollte der Flötenspieler nicht dass man ihm das nachsagte. Obendrein hatte er vor seinem Date noch andere… Verpflichtungen. Nocturn grinste in sich hinein, während er beflügelt von einer Säule zur Anderen sprang. Er verharrte erst, als er in der fünften Etage eine offene Tür erspähte, in der er hereintrat als wäre er Herr des Haues. Das Zimmer war leer, jedenfalls kein Wächter zu sehen. Nocturn wusste wie die einzelnen Räume aussahen und auch wie sie aufgebaut waren, daher wusste auch das dieser Raum für mehrere gebaut worden war, genauer gesagt um eine ganze Wächtergruppe unter zu bringen. Man könnte meinen die würden weniger mit Luxus verwöhnt werden, doch nein, auch die normalen Wächter ohne großartigen Rang oder Namen lebten ihr Leben in purer Üppigkeit. Doch Nocturn sah dass etwas anders war als sonst. Die Betten waren nicht gemacht, Kleider lagen auf dem Boden verstreut und Teile waren aus dem Schränken gerissen worden. Auch das die Tür offen gestanden hatte, war ein Indiz darauf das Nocturn richtig schätzte. Die Wächter waren geflohen. Evakuierung. „Och, White. Jetzt sag mir nicht, dass ich Suchen soll! Wie verdammt unspaßig…“Unter normalen Umständen hätte er diesen Akt der Verzweiflung witzig und unterhaltsam gefunden. Diese Nacht jedoch war alles andere als eine Normale. Jetzt fand er es nervig. Auch wenn Nocturn natürlich stolz auf sich sein konnte, immerhin war er ja der Grund für die Flucht. Trotzdem… Jetzt stand Stolz weiter hinten. Von der Evakuierung hätte dieses naive Dämonenmädchen auch mal etwas sagen können. Denn hätte er sich den Weg sparen können. Gutes Personal war so schwer zu finden! Und wenn, dann hielt es nicht lange genug. Was jetzt? Das warf seinen Plan um. Seinen Zeitplan… und sowas war wieder etwas was dem Dämon gar nicht gefiel. Ohne groß zu überlegen ging Nocturn hinaus in den Korridor. Zum Glück war der Gang verlassen. Glück allerdings für die Person die seinen Weg kreuzte. Wer wusste schon unter was für ein Leid derjenige sterben würde? Nocturn war so sehr in seiner Umstrukturierung vertieft dass er einfach nur gerade aus ging, ohne einen wirklichen Weg einzuschlagen und ehe er sich versah stand er vor Whites Zimmertür. Er schüttelte den Kopf über sich selbst und begann wieder zu Grinsen. Es war wirklich zu eindeutig wo sein Verlangen ihn jedes Mal hinzog – und das auch noch unbeabsichtigt. Nocturn konnte Whites Aura nicht spüren. Sie war nicht in ihrem Zimmer. Wahrscheinlich hatte sie eine Untersuchung, immerhin hatte sie Heute ihre Tochter zur Welt gebracht. … Die Tochter – Es war wirklich zu schade dass er nie Bekanntschaft mit ihr machen würde. Er wusste bereits über ihr Schicksal Bescheid und wäre sehr gespannt darauf gewesen wie sich so eine unreine Hikari entwickeln würde. Geschweige denn wie ihr Charakter wäre. Dazu kam das sie Whites Tochter war, sie wäre sicherlich ein schönes Mädchen geworden. Ein überaus Reizvolles vielleicht? Auf eine andere Art wie White sicherlich, aber dennoch attraktiv, da war sich Nocturn sicher. Er schloss es einfach aus das seine Angebetete eine hässliche Tochter zur Welt bringen konnte. Unmöglich. Doch eine Bestätigung würde er nie bekommen. Zwar konnte der Dämon sich beim besten Willen nicht vorstellen das White ihre Tochter sterben lassen würde, trotzdem war es ausgeschlossen das Nocturn sie jemals zu Gesicht bekommen würde. Denn genau wie White wusste dass sie in dieser Nacht sterben würde, wusste er es auch. Er hatte von Anfang an nie vor gehabt auch nur eine Minute länger zu leben als sie. Das bedeutete jedoch nicht das Nocturn nicht kämpfen würde. Was wäre eine Oper ohne eine gelungenes Allegro? Nicht einmal halb so gut! Aber um das Allegro gebührend spielen zu können, musste Nocturn noch einige Dinge besorgen und endlich hatte er auch eine Idee, wie er dies schnell und einfach hinter sich lassen konnte – ohne seine Verabredung zu verpassen. Doch gerade als Nocturn sich umdrehen wollte, spürte er etwas in seinen Nacken und ohne dass er es sehen konnte, wusste er dass es sich dabei um die Spitze eines Schwertes handelte. Es war Jemanden gelungen sich von hinten an ihn anzuschleichen? Respekt! Das steigerte Nocturns Laune doch gleich. Er konnte spielen! „Was für eine Überraschung! Ich bekomme einen langweiligen Auftrag und was läuft mir über den Weg? Ein Dämon! Heute muss mein Lucky Day sein!“ Unsichtbar verdrehte Nocturn die Augen. Ein Wächter der versuchte englisch zu sprechen. Wie niedlich. Die sollten wirklich bei ihrer eigenen bleiben. Es hörte sich einfach zu lachhaft an. „Umdrehen. Ein bisschen plötzlich.“ Während Nocturn dessen Befehl nachging, hob er abwehrend die Hände und umgehend fand die glänzende Schwertklinge sich an seinen Hals wieder. Doch das hinderte Nocturn nicht daran seinen gegenüber überlegend anzulächeln. „Na, wir werden wohl nicht handgreiflich werden, Hikari-san?“ Auch wenn Nocturn Seigi nicht kannte, so war er jedoch nicht so blind nicht zu erkennen, dass er einem Hikari vor sich stehen hatte. Auch wenn dessen Aura so enorm schwach war, dass Nocturn klar wurde warum er es nicht bemerkt hatte. Er achtete wie üblich nicht auf Kleinviech. Allerdings war dem Flötenspieler bewusst dass er seinen Gegner nicht unterschätzen durfte. Denn da seine Lichtaura schwach war, konnte er sicherlich zum Ausgleich gut mit dem Schwert umgehen. Dazu kam das er tot war. Egal wie weit Nocturn ihm überlegen war, einen toten konnte er nicht umbringen. Daher wäre ein Kampf totale Zeit- und Energieverschwendung. Auch, wenn er sicherlich spannend gewesen wäre… „Du musst Nocturn sein.“ Der Angesprochene grinste und erwiderte erfreut: „Höchstpersönlich! Es ehrt mich, dass sogar Tote mich kennen! Hat meine White dir von mir erzählt?“ Auf der einen Seite gefiel Seigi die momentane Situation ungemein, doch auf der anderen Seite wiederum nicht. Das Erstere war aus dem einfachen Grund dass er endlich wieder kämpfen wollte und vielleicht wäre es ja sogar mal ein ebenbürtiger Gegner? Das Zweite kam daher dass diese Gelassenheit des Dämons ihn gewaltig reizte. Niemand machte den Fehler und unterschätzte Den Tausendtöter! Nocturn hatte jedoch nicht im Sinn zu kämpfen, genauso wenig sich aufschlitzen zu lassen. Einen Plan um dies zu umgehen hatte er bereits. Er musste den Hikari irgendwie von sich ablenken. Von Seigi ließ er sich zurück drängen, bis er mit dem Rücken an Whites Zimmertür stieß. „Ich bin nicht hier um zu reden. Ich habe einen Auftrag! Und um diesen etwas spannender zu gestalten kommst du mir gerade recht!“ Nocturn senkte die Hände wieder und lächelte höflich. Er konnte einfach nicht über seinen Schatten springen um verunsichert zu wirken. „Dürfte ich dann wenigstens erfahren wer du bist, Hikari-san? Wenn ich armseliger Dämon das wissen darf?“ Seigi schien sich nur auf den Blickkampf mit Nocturn zu konzentrieren, denn er bemerkte nicht, dass der Dämon die Hand hinter seinem Rücken auf die Türklinke gelegt hatte. Ohne einen Laut zu verursachen drückte er diese herunter und genau wie er es erwartet hatte, war sie verschlossen. Der Bannkreis der mit jeder Tür versehen war aktivierte sich und registrierte dass durch Nocturns Adern Dämonenblut lief. Er hielt seine Hand genau über den Bannkreis, damit auch ja das Licht nicht sehen konnte. Sie Magie traf auf seine Haut, ätzte sie weg und er spürte wie das Blut unter den Ärmel seines Oberteils lief. Doch er zog sie erst weg als das Blut sich genügend vermehrt hatte. Da die Magie nicht besonders groß war, hatte Seigi immer noch nichts davon mitbekommen, doch als Nocturn die Hand mit einer ungeheuren Geschwindigkeit wieder hervor zog und sich das Blut dadurch von seiner Wunde löste, wich Seigi reflexartig zurück. Dabei griff Nocturn nach der Klinge des Schwertes und aus einem ihn unbekannten Grund, erstarrte Seigi, als er dies tat und es gelang dem Dämon, ohne große Anstrengung ihm das Schwert aus der Hand zu reisen und es wegzuschleudern. Zu Nocturns Verwunderung drehte er sich sofort um, achtete nicht mehr auf seinen Gegner und rannte zu der Stelle wo das Schwert scheppernd aufschlug. Seigi kniete sich zu seinem geliebten Schwert und nahm es in die Hände. Es war beschmiert mit Nocturns dunklem Blut und hatte in der Mitte einen Riss. Seigi strich zögernd über den Riss und merkte erleichtert, dass er nicht tief war. Nur ein Kratzer… „Tut mir Leid, ich hab nicht aufgepasst… Elly.“ Er wartete einen Moment, doch nicht sehr lange, ehe er eine leichte, zärtliche Berührung an seiner Wange wahrnahm. Seigi lächelte, hob die Hand und wollte sie gerade ebenfalls da hinlegen wo er die Berührung vernahm, als sie schon wieder verschwand. Dies war nicht gerade untypisch. Das Gefühl ihrer Anwesenheit blieb meistens nicht lange, aber warum hatte er dennoch ein schlechtes Gefühl? Irgendetwas war anders als sonst… aber er konnte nicht deuten was es war. Seigi stand wieder auf und rieb dabei mit seinem weißen Ärmel das Blut von der Klinge ab. Seine Mutter würde ihn umbringen. Als der Hikari sich wieder umdrehte fand er selbstverständlich niemanden mehr vor und so schob Seigi sein Schwert vorsichtig zurück in die Scheide. Mit wachsamen Sinnen öffnete er die Tür zu Whites Zimmer (er hatte den Schlüssel erhalten) und wie verabredet sah er sofort die Wiege, die nun am Fenster stand. Eigentlich hätte White dabei sein sollen. Doch kurz bevor Seigi angekommen war, hatte sie einen Schwächeanfall erlitten und war so ans Bett gekettet. Sie hatte Seigi nicht einmal bemerkt. Bemitleidenswert. Während ihre Tochter hingerichtet wurde, war sie beinahe Scheintot und registrierte es nicht einmal. Das Schicksal hatte wahrlich etwas gegen die Hikari… Es war ohnehin eine Schande. Eine Hikari wurde hingerichtet und niemand war dabei? Niemand wusste etwas davon? Ja, aber so war es abgemacht worden. Seigi hatte nicht viel erfahren, nur das es in aller Heimlichkeit geschehen sollte. Niemand sollte etwas über die Hinrichtung erfahren. Man würde dem Wächtertum sagen, dass das Mädchen bei der Flucht von einem Dämon ermordet worden war. Seigi atmete tief durch. Nun war er der Dämon. „So kleines Mädchen... Verzeih mir, aber ich muss dich jetzt töten.“ Er hatte bereits das Schwert wieder herausgezogen, entschuldigte sich bei Elly, dass sie ein Kind ermorden musste, als er sah, dass es nicht Not tat. Die Wiege war leer. Schnell dachte Seigi nach und kam zur logischen Schlussfolgerung das nur einer daran Schuld sein konnte: Nocturn. Da Seigi nirgends Blutspuren sah, konnte es nur heißen, dass er das Mädchen mitgenommen hatte. Aber wann? Als er ihn gesichtet hatte, hatte er sicherlich kein Kind unter seinem Umhang versteckt. Das konnte also nur bedeuten Nocturn sich das Mädchen in den wenigen Minuten geschnappt hatte, als Seigi in Sorgen um Elly vertieft war. Oh das roch nach Ärger… nach gewaltigem Ärger. Seigi war jedoch im Irrtum. Im gewaltigen Irrtum. Nocturn hatte Green nicht einmal zu Gesicht bekommen. Denn schon seit fast einer Stunde war das kleine Mädchen weit entfernt vom Tempel gewesen. Weit entfernt von jeglichen Wächtern. Sie befand sich in einen tiefen Tannenwald, der nur vom Mond erhellt wurde, wenn dieser seinen Weg durch die Tannenkronen fand. Davon bekam sie allerdings nichts mit. Denn die kleine Green schlief tief und fest in den Armen ihres Bruders. Dieser hoffte es würde dabei bleiben dass sie schlief. Grey hatte immerhin keine Ahnung von Babys. Was sollte er machen wenn sie anfing zu weinen? „Oh bitte nicht…“, seufzte er leise und ungehört, ohne zu stoppen. Ohne den Weg zu kennen und ohne überhaupt ein Ziel zu haben, folgte er den schmalen Waldpfad der sich durch die Botanik fraß. Seine Aufgabe war simpel. Sobald die Handflächen der beiden Wächter aufleuchteten, sollte er Greens komplette Magie versiegeln. Er kannte den Grund nicht. Dennoch war Grey froh in Versiegelungen die besten Noten bekommen zu haben. Wenn er Greens Magie versiegelt hatte, kam der schwerste Part. Der schwerste Part für ihn: Sich von seiner Schwester trennen. Hier, irgendwo im Nirgendwo, musste er eine Menschenfamilie auftreiben und ihnen die Lichterbin, die Hoffnung eines ganzen Volkes, übergeben. Alleine schon von Wächtersicht aus gesehen war dies eine schreckliche Tat, aber zum größten Teil war es sein Instinkt als großer Bruder der sich gegen den Gedanken sträubte. Er wollte Green bei sich behalten. Er wollte sie aufwachsen sehen und für sie da sein. Doch das Schicksal schien gegen diesen Wunsch zu sein. Denn Grey sollte nicht bei ihr bleiben, sondern umgehend zu Sanctu Ele’saces zurückkehren. Doch es war noch etwas ganz anderes welches Unbehagen in Grey auslöste. Seine Mutter hatte gesagt er solle darauf warten dass die Handflächen aufleuchteten… Sie hatte nichts mehr dazu gesagt, doch Grey wusste was das Leuchten der Handflächen bedeutete. Es bedeutete dass Grey auf den Tod seiner Mutter warten musste… „Mutter…“ Als White wieder erwachte spürte sie genau das, was sie spüren wollte. Nämlich, gar nichts. Es waren keine Auren zu spüren. Im gesamtem Tempel. Sie war der einzige Wächter der hier noch verweilte. Azai hatte ihm Befehl Folge geleistet und war ohne White ins Sanctuarian aufgebrochen. Perfekt. Alles lief nach Plan. Etwas zögernd richtete die Hikari sich im Bett auf und bemerkte sofort dass auch dieser Teil des Plans zu ihrer vollsten Zufriedenheit durchgeführt worden war. Denn White spürte ihre körperlichen Schmerzen nicht mehr, sie hatte dasselbe Mittel eingenommen was auch Dämonen verabreicht wurde, wenn sie aufgrund ihrer Schmerzen nicht mehr fähig waren eine Aussage zu machen. Es wirkte einbahnfrei. Hoffentlich auch lange genug. Eilig zog White ihr Kleid aus und zog das an, welches sie vorher schon ausgesucht hatte. Sie brauchte Bewegungsfreiheit. In einem Kampf gegen Nocturn konnte sie nicht mit allen möglichen Krimskrams bekleidet und so festgeschnürt sein, das sie kaum noch Luft bekam. Ehe White aus dem Zimmer trat, legte sie die Hände um ihr Glöckchen und flüsterte: „Steh mir ein letztes Mal bei…“ Dann ließ sie das Zimmer hinter sich und wappnete sich für das darauffolgende Spiel: Finden – oder gefunden werden. Sie wusste, es wäre das Zweite. Aus dem simplen Grund das White eine Aura besaß, er im Gegensatz dazu nicht. Es war bloß eine Frage der Zeit und da sie wusste das Nocturn Unpünktlichkeit nicht schätzte, konnte es nicht allzu lange dauern. Mit wachsamem Blick schritt White durch die Gänge. So leer hatte sie Den Tempel noch nie erlebt. Ihre Schritte hallten an den hohen Steinwänden wieder, doch das war das einzige was sie hörte, ab und an unterbrochen von dem sanften Plätschern des Sancire als sie über eine Brücke ging. White fühlte sich absolut nicht wohl. Alles erinnerte sie an jener Nacht in der Kanori ermordet worden war und wo White, von Nocturns Hengdi, geführt, panisch durch den Wald gelaufen war – absolut von seiner Laune abhängig, wann er sich sehen lassen wollte. Es gab jedoch ein entscheidender Unterschied und dieser war nicht die Umgebung: Es war die fehlende Nocturne. Dies wunderte White. Er wusste genauso gut wie sie, das dies einem Déjà-vu glich und er, als absoluter Dramatiker, nutzte diese Chance nicht um das alles noch zu unterstreichen? Die Möglichkeit dass er überhaupt nicht in ihrer Nähe war, schloss sie aus. Sie konnte seine Aura zwar nicht spüren, aber seinen Blick – was wahrscheinlich noch schlimmer war. Die einzige Möglichkeit für die fehlende musikalische Untermalung war wohl dass Nocturn seine überalles geliebte Hengdi nicht bei sich trug. Ob das, ein gutes oder schlechtes Zeichen war, vermochte White nicht zu deuten. Nach weiteren verstrichenen Minuten in denen White sich mit aufkommenden Erinnerungen an jener Nacht quälte, war sie kurz davor stur stehen zu bleiben – als sie jedoch automatisch stehen blieb. Jedoch nicht aus Sturheit – sondern aus dem simplen Grund das der Anblick der sich ihr bot, als sie um die Ecke bog, sie zu lähmen schien. Der Korridor ging über in einen kreisrunden Raum, wo mehrere Wege abzweigten. Natürlich kannte sie diese Abzweigung, genau wie die Ehrungen die in der Wand in gläsernen Vitrinen standen, doch… auch die Körper die auf dem Boden lagen, erkannte sie. Hirey… Azai… Mizuno… Yuri… Yuna… Thalion… … Tot?! Nein, das konnte nicht sein! Sie waren doch alle weit weg vom Tempel, woanders stationiert! Sie waren doch außer Reichweite gewesen, sie hatten ihre Aufgaben erhalten! Was machten sie hier – wie kamen sie hierher?! Es gab nur eine Möglichkeit: Einbildung. Nein. Das war keine Einbildung. White, sei ehrlich zu dir selbst, sieh der grausamen Wahrheit ins Gesicht – sagte sie sich selbst in Gedanken. Doch sie wollte es einfach nicht glauben. Auch nicht als sie sah das alle, ausnahmslos, mit ihrer eigenen Waffe zu Tode gekommen waren – genau wie Izerin… genau wie Kanori. White ging mit geweiteten Augen auf Azais Leiche zu. Ihre Schritte waren langsam, vorsichtig. Seine Augen waren die einzigen die geöffnet waren, die sie sehen konnte… und die sie starr und leblos ansahen – genau wie Kanoris es getan hatten. White konnte nichts dagegen tun das sie auf keuchte. Sie wusste nicht wie oft sie schon dieses Bild vor sich gehabt hatte. Wie oft das Bild des toten Kanoris vor ihren Augen aufflatterte und all die schönen Erinnerungen die sie mit ihm geteilt hatte unwirklich erschien ließ. Es zerstörte alles… White bemerkte kaum dass sie vor Azais Leiche auf die Knie fiel. Ihre Gedanken kreisten um dieses eine Bild, auch als sie die Hand zitternd ausstreckte. Warum sie dies tat wusste sie nicht einmal. Dass er tot war bewies alles. Warum wollte sie da noch seinen Herzschlag überprüfen? Doch sie kam nicht dazu seine Haut zu berühren, nicht einmal seine Kleidung berührten ihre weißen Fingerspitzen, als lange, dünne Skelettfinger sich zwischen ihre legten. „Das solltest du nicht tun. Ansonsten wird deine Porzellanhaut mit unwürdigen Blut befleckt – das wäre doch ein Jammer!“ Nocturn kniete hinter ihr, den Kopf nur wenige Zentimeter von ihren weißen Haaren entfernt und hielt immer noch ihre Finger mit seinen fest. Seine rot/schwarzen Haare fielen auf Whites Schulter, doch sie rührte sich nicht von der Stelle. An seinen Schatten sah sie es: Tatsächlich, seine treue Hengdi fehlte. „…Warum…warum hast du das getan?! Hast du nicht schon genug gemordet?!“ Sie spürte seinen Atem auf ihrer Haut, als er seufzte. Nocturn löste seinen Griff um ihre Hand, um danach beide Arme und ihre Taille zu schlingen und trotz Whites Proteste, stand er zusammen mit ihr auf und drückte sie noch fester an sich. „Ah – Verflucht sei deine Schwangerschaft! Acht Monate lang konnten wir nicht kämpfen! Ich hab dich so vermisst… Nun gönn es mir doch, nur für ein paar Sekunden, dich in meinen Armen zu halten, ja? Nur für einen kurzen, kurzen Augenblick… Danach darfst du mich angreifen so viel du willst!“ Gerade als er ihre Hand nahm, genüsslich lächelte als er sie an seine Wange legen wollte, riss White sich los und hielt ihm, mit zwei Metern Abstand, den Stab vors Gesicht. „Antworte, Nocturn!“ Der Dämon sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen fragend an. „Wie? Darauf hast du eine Antwort erwartet?“ Whites Blick verfinsterte sich, auf ihr Standartlächeln hatte sie in Nocturns Gegenwart schon vor Jahren verzichtet. Sie kam mit ihren Stab näher seinem Gesicht, doch er machte keine Anstalten zurück zu weichen. Das einzige was er zu seiner „Verteidigung“ tat, war einen seiner Fingernägel anwachsen zu lassen und die Spitze ihrs Stabs ein wenig wegzuschieben. „Ehrlich, mein Engel: Ich kann nichts sehen wenn du mir das Ding ins Gesicht hältst. Wie soll ich da antworten, wenn mir die Sicht zu dir versperrt bleibt?“ In den Jahren die sie jetzt schon gezwungenermaßen mit ihm verbracht hatte, hatte sie gelernt geduldig zu sein. Nocturn würde niemals direkt auf eine Frage antworten, schon gar nicht, wenn man es ohne Drohung probierte. Dies war auch der einzige Grund, weshalb sie ihn nicht umgehend angriff. „White, warum fragst du mich das? Ich bin ein Dämon – ist das nicht Grund genug?“ Ihre weißen Augen schienen aus glänzendem Metall zu bestehen, so undurchdringbar waren sie. Ihre Verzweiflung und Kummer ließ sie sich nicht anmerken. Natürlich nicht. Sie war nicht umsonst seine Erwählte. Nocturn leckte sich begierig die Lippen. „Ma´chere: Du kränkst mich. Ich bin ein Dämon mit Prinzipien! Ich halte immer meine Versprechen, das weißt du doch… Oder hast du mein Gelübde vergessen?“ Nein hatte sie nicht. Seine Worte mit denen er das Versprechen ausgelöst hatte, hatten sich in ihr Mark eingebohrt, genau wie all seine anderen Taten. Sie hatte das Bild deutlich vor sich… Sie hatte auf den Boden gekniet, den toten Izerin im Arm gehabt und jegliche Tränen unterdrückt. White hatte gewusst, er würde sich nur an ihrer Verzweiflung erfreuen. Nocturn stand vor ihr. Diesmal waren sie nicht zu zweit. Um sie herum tobte der Krieg. Die Schlacht war in vollem Gange. Doch sie schienen von den Kämpfenden isoliert zu sein. Nur unwirklich hörte White die Schreie. Ihr Blick wich vom grinsenden Nocturn zu Hirey. Er leg zu ihren Füßen. Bewusstlos. Unverletzt. Doch überall klebte Blut. Das Blut seines besten Freundes… alle Verletzungen die der Tote erlitten hatte, stammten von Hirey… Außer die Wunde die seinen Tod besiegelt hatte. Es war das erste Mal das White Nocturns Fähigkeiten der ultimativen Kontrolle erlebt hatte und sie war bis ins Mark davon erschüttert. Hirey würde das nie überwinden können… Das war sicher… Aus den Augenwinkeln sah sie, das Nocturn die Hand hob. Er zeigte auf die beiden. Obwohl um sie herum ein fürchterliches Wirrwarr von Schmerzensschreie, Schlägen und Magie herrschte und kaum etwas anders zu hören war, hörte White seine Worte so deutlich als wären sie wie damals alleine im Wald: „Ich werde jeden töten der dir nahe steht. Solange bis du niemanden mehr hast. Das schwöre ich! Vielleicht wirst du dann begreifen, das wir einander brauchen.“ Whites Gedanken wurden unterbrochen. Nocturn hatte wohl bemerkt dass sie in Erinnerungen an jene Nacht vertieft war und hatte die Chance genutzt. Er lachte in sich hinein und ließ sich nach hinten fallen, ehe der Dämon jedoch den Boden erreichte löste er sich auf und erschien neben Hireys leblosen Körper. Dort ging er gelassen in die Hocke, packte einen der Pfeile die in dem Rücken des Feuerwächters steckten und zog ihn so langsam raus, das man das Geräusch, wie der Pfeil sich durch den Körper wieder hinaus bohrte, deutlich hören konnte. Dies ließ White zusammenfahren. „…Hör auf!“ Er hörte nicht auf sie. „Du hast einen unnötig großen Aufwand gemacht, mit der Evakuierung, meine Liebe. Das tat nicht Not. Natürlich ehrt es mich…“ Nocturn zog einen weiteren Pfeil beinahe schon genießerisch heraus. „… Das du dieses Schauspiel nur auf Grund meiner Wenigkeit inszeniert hast. Das hat allerdings nicht viel Sinn gezeigt, meinst du nicht auch? Deine Untertanen – ach verzeih, ich meine natürlich deine Freunde! – Hat es dennoch nicht das Leben gerettet…“ White hielt sich die Hand vor dem Mund als der Flötenspieler den dritten Pfeil sorgsam heraus zog. „…Es hat lediglich meinen Zeitplan durcheinander gebracht. Das Suchen hat seine Zeit in Anspruch genommen… und wie du siehst habe ich leider jemanden nicht auftreiben können.“ Er seufzte und studierte den vierten Pfeil ein wenig. „…Deine Schwester habe ich leider nicht gefunden. Jammerschade. So musste ich mein Versprechen also doch noch brechen. Und das wo ich ein Dämon mit Prinzipien bin! Ich hätte deine laute Schwester so gerne selber zum Schweigen gebracht. Du weißt wie sehr sie mir auf die Nerven gegangen ist! Aber keine Sorge, ich habe eine Alternative gefunden, mich für ihre ständigen Störungen zu rächen…“ White wagte es kaum in seine Richtung zu schauen, denn es reichte ihr das markerschütternde Geräusch zu hören, wenn er die Pfeile rauszog, sehen wollte White es nicht auch noch. Doch jetzt blieb ihr nichts anderes übrig. „“Alternative“?!“ Nocturn sah nicht von seiner Arbeit auf. Es war nur noch ein Pfeil übrig, den er mit seinen langen Zeigefinger umkreiste. „Es ist nicht sicher dass diese Alternative ausgeführt wird. Ich habe zwar den treuesten meiner Untergebenen ausgesucht, aber ob er auch noch nach meinem Tod treu ist, kann ich nicht sagen. Loyalität ist bei Meinesgleichen sowieso eine Rarität.“ Gedankenverloren sah er sich die Löcher auf Hireys Rücken an und achtete nicht darauf dass White auf ihn zuschritt. „Meinst du nicht auch, dass ich ein miserabler Bogenschützer bin? Guck mal, Engelchen, ich hab erst beim fünften Mal sein Herz getroffen! Ich hätte vielleicht vorher üben sollen.“ White war nicht schnell genug bei ihm, da sie darauf bedacht war, die Leichen ihrer ehemaligen Mitstreiter weder zu berühren als auch sie anzusehen. Daher konnte sie auch nicht verhindern, dass er nun auch den letzten Pfeil, begleitet mit dem fürchterlichen Geräusch herauszog und auch nicht das er die Augen schloss, um genüsslich das Blut abzulecken. White spürte bei diesem Anblick die Übelkeit, doch ehe sie ihn davon abhalten konnte, hörte er selbst auf. „Ich muss zugeben: Deins schmeckt alle Male besser.“ Whites Miene war erfüllt von finsterer Abscheu, andere Gefühle ließ sie nicht zu. Sie wusste was das ganze Theater seinerseits sollte. Nocturn wollte sie verzweifeln lassen. Doch das würde ihm nicht gelingen, auch wenn es Whites ganze seelische Kraft kostete ruhig zu bleiben, angesichts ihrer toten Freunde. „Ruhig“ konnte man das auch nicht nennen. Zurückgehaltene Wut und Trauer, wohl eher. Denn die Hand die ihren Stab festhielt, zitterte vor überkochende Gefühle. Auch die Tränen bahnten sich ihren Weg nach oben, doch kamen nicht frei. White war froh eine strenge Erziehung genossen zu haben, die ihr gelehrt hatte, selbst im Angesicht des Todes einer geliebten Person, ihre Gefühle zu verstecken. Nocturn grinste. Auch wenn White krampfhaft versuchte ihre Empfindungen nicht zu zeigen, bemerkte er sie. Während er den letzten Pfeil wegschmiss richtete der Flötenspieler sich auf, ging zwei Schritte zurück und sah sie mit seinem überaus höflichen Lächeln an. „Das wird unser letzter Kampf sein.“ „Ja. Dann ist endlich alles vorbei.“ „Willst du dich dafür rächen was ich getan habe?“ White schlug die Augen nieder und antwortete: „Es ist nicht die Rache die mich leitet. Die wird es auch nicht ungeschehen machen.“ Ehrlich überrascht sah er sie an, fand sein Lächeln jedoch schnell wieder. „Was für erhabene Worte. Ich hätte es wissen müssen! Die heilige White lässt sich nicht durch sowas Primitives wie Rache leiten. Aber was ist es dann? … Deine Kinder?“ „Ich will ihnen ein friedliches Leben ermöglichen und ich weiß dass sie das nicht leben können, wenn du existierst.“ Sie sah ihn ernst an, doch dies wurde nicht erwidert, er begann zu lachen. „Mein Engel!“, begann Nocturn kopfschüttelnd. „Wenn es mich nicht gibt, gibt es einen anderen Dämon, der deren Leben zu Hölle machen wird! Das kannst du nicht verhindern. Das ist eben unser Schicksal! Der ewige Kreis des Lebens eines Wächters und eines Dämons. Das ist eben so, und das wirst du auch nicht ändern können!“ Die Angesprochene antwortete nicht, ihr Blick blieb unverändert. Eine Weile sah er sie schweigend an, sein süffisantes Grinsen veränderte sich dabei nicht. „Ich habe das von deiner Tochter bereits gehört. Mein aufrichtiges Beileid!“ Whites finsterer Blick lockerte sich ein wenig, er wurde verwundert. „Von wem hast du die Informationen?“ „Sagen wir, nicht alle Hikaris haben deinen starken Willen, White… Keine Ahnung wer das war. Sie war jedenfalls so aufgelöst… ich glaube nicht das sie mich überhaupt bemerkt hat.“ „Aluri-san…“ Er wusste also alles und das diese Informationen streng vertraulich waren, versuchte White nicht zu beachten. Wenn Nocturn die Auskünfte an irgendwem weiter geben wollte, würde White ihm dafür keine Gelegenheit geben. „Ich möchte dich gern was fragen, mein Engel.“ White sah ihn nur an und wartete darauf dass er fortfuhr. Ehe er dies jedoch tat, vollführte er eine gelassene Handbewegung. „Was hast du getan um deine Tochter zu retten?“ „Wie kommst du darauf, dass ich sie gerettet habe?“ Er lachte in sich hinein. „Weil ich dich kenne! Egal wie viele Sünden du begehen müsstest, du würdest dein Eigen Fleisch und Blut nicht dem Tode überlassen… und wenn du dich dafür gegen deine erhabene Familie stellen musst.“ „Wenn du Recht hättest, würde ich dir wohl kaum verraten wie meine Pläne aussähen.“ Hörbar seufzte er auf. „Ich versteh schon. Du bist dir deiner Sache sicher. Gut! Von mir aus, behalt eben alles für dich. Denn lass uns…“ Nocturn hob die Hand, auf der sich in Sekundenschnelle schwarze Energie sammelte. „…Kämpfen. Bis der Tod uns scheidet!“ Kleines Wörtchen der Autorin, ehe die Vorschau auf das nächste Kapi beginnt: Hoi ^^° ja ich weiß, mal wieder so ein dummer Abbruch und eigentlich wollte ich auch alles in ein Kapitel packen… aber als ich dann meine Storyübersicht angeguckt hab und dabei gemerkt habe das ich ab HIER noch zwölf Seiten zu schreiben hätte, hab ich mir gedacht, dass ich es lieber als Zweiteiler mache… ansonsten wären das ja mehr als 20 (Word)Seiten, in einem Kapitel x_x° und nee das wollte ich nicht… auch wenn es mich ärgert das es schon wieder wegen Nocturn ist… *seufzt* Warum ist der Typ auch so ne Quasselstrippe?! Egal, ab zur Vorschau: Kanori: … Das nächste Kapitel ist wohl das blutigste was es bis jetzt in Himitsu no Mahou gegeben hat. Die zwei Kontrahenten opfern für einen minimalen Vorteil dem anderen gegenüber ihre gesamte Kraft – scheinen aber immer gleich bedingt zu sein. Doch während des Kampfes geschieht etwas. Etwas womit beide nicht gerechnet hätten…. White: Kanori…? Wie… wie…. Nocturn: ô____ó° Kanori: … Dazu kommt endlich ans Licht woran White die ganzen sieben Jahre gearbeitet hat und was es mit dem legendären Bannkreis auf sich hat. White: ...Aber das kann…doch nicht sein…? Nocturn: ¬_____¬! Kanori: …doch…! White: Kanori…? Nocturn: Òó…?! Kanori: …DIESES PERVERSE VERFLUCHTE *PIEP* *PIEP* *PIIIIIEP* HAT SEINE HÄNDE GEFÄLLIGST BEI SICH SELBST ZU BEHALTEN! UND AUCH ALLES ANDERE! RÜHR SIE NICHT AN! ODER…. Nocturn: // Bloß nicht zu vulgär ¬u¬!// … oder was? Willst du meine Haare durcheinander bringen, du Windhauch? *spöttisch grinz* Kanori: …!!!! *its Killtime* White: … Autorin: .__.° …. ^^° Das nächste Kapitel heißt: „Bis der Tod uns scheidet Teil Zwei“. (woha wer hätte das gedacht!) Musik: The Swan Lake, ballet, Op. 20- Prèlude, Act II Der Turm / E Nomine Deine Welt / E Nomine Fertig gestellt: 11.04.07 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)