Himitsu no Mahou - alte Version von AimaiLeafy (Alte Version 2004-2008) ================================================================================ Kapitel 37: Lichtintus ---------------------- Lichtintus „Aaah Green-chan! Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich dein Essen vermisst habe! Ich meine, das von Blue kann man ja wirklich nicht „Essen“ nennen!“ Green lächelte etwas unsicher, als sie sah wie schnell Siberu seine Portion Chiliconcarne verputzt hatte. Sie und Gary waren immer noch beim Essen, im Gegensatz zu Siberu, der den scharfen Chili gerade mit einem Schluck Wasser bekämpfte. „Du solltest dich nicht beschweren, Silver. Du bist wenigstens nicht vom Fleisch gefallen.“ Gary hatte ein Buch vor sich, gegen ein Glas gelehnt und sah nur widerwillig davon auf. Der Rotschopf zeigte mit seinem Messer auf ihn und sagte: „Ja aber das habe ich nur meinem Überlebenssinn und meinem guten Aussehen zu verdanken!“ Green wollte wissen was das Essen mit seinem guten Aussehen zu tun hatte und stolz erzählte Siberu das er jeden zweiten Tag mit einem seiner weiblichen Fans Essen gewesen war, besonders oft mit Sho. Green grinste und sagte, dass Siberu scheinbar auch ohne sie klar kam. Sofort wurde er panisch und warf sich um Greens Hals. „Greeeeeeniiiiiiiiiiii! Du weißt doch ich liebe nur dich allein! Das hat nichts zu bedeuten, dass ich mit anderen Mädchen essen gehe! Das weißt du doch, oder?“ Dazu setzte er seinen besten Schmeichelblick ein und wiederholte seinen letzten Satz noch mal. Doch Green kam nicht zum Antworten, denn Gary packte seinen Bruder am Kragen und sagte: „Anstatt deiner üblichen Flirtereien, solltest du mir lieber helfen mit dem Abwaschen.“ „Mach das doch selbst!“ „Beweg dich!“ „Sibiiii bitte, ja?“ Es reichte ein süßes Lächeln von Green und schon hatte Siberu alle Teller in der Hand und war auf dem Weg in die Küche. Gary seufzte und schüttelte den Kopf, dann nahm er den kleinen Rest und folgte seinem übereifrigen Bruder. Green sah den beiden lächelnd nach und schon hörte man die ersten Anfänge eines Streites. Es war wirklich alles wie immer: Gemeinsames Essen, bei dem Gary wie immer in ein Buch „vertieft“ war (sowohl Green als auch Siberu wussten das er den Gespräch mehr folgte, als den Wörtern in seinem Buch), Green und Siberu sprachen munter über belanglose Sachen, mindestens einmal kam eine Liebeserklärung und genauso sicher war ein Streit – alles wie immer. Als wären die vier Monate, die Green weg war, niemals gewesen. Besonders das was am letzten Tag passiert war… wie konnten die beiden sie nur so behandeln? Immerhin hatte Green sie rücksichtslos angegriffen… Wenn sie jetzt daran zurück dachte konnte sie es kaum fassen, es erschien ihr so unwirklich. Green sah ihre Hände an, mit denen sie die beiden angegriffen hatte und musste sich zurückhalten nicht wieder in Tränen auszubrechen. Sie hatte kaum ein Auge zugetan in dieser Nacht. Dass ihre Augen nicht geschwollen waren wunderte sie. Jedoch wunderte es sie nicht das Siberu und Gary sie darauf nicht angesprochen hatten. Denn sie war sich sicher dass sie es gesehen hatten, auch wenn die Hikari versucht hatte es zu verstecken. Sie wollten es ihr sicherlich nicht noch schwerer machen und mieden das Thema… Idioten. Wer war hier verletzt?! Wie konnte Green nur eine Sekunde gedacht haben, diese Beiden hätten ihr jemals etwas Böses tun wollen? Die Hikari sah aus dem Fenster. Sie war im Januar fort gegangen und jetzt hatten sie schon April. Im Himmel konnte sie einige Kirschblüten wandern sehen. Sie standen gerade in voller Blüte… Drinnen in der Küche spähte Siberu durch die Tür und war eher damit beschäftigt Green anzuschauen als seinem Bruder beim abtrocknen zu helfen. Nach mehreren Hinweisen von Gary, dass er die Arbeit nicht alleine machen wollte, gesellte er sich endlich wieder zu ihm. „Ist dir schon aufgefallen, dass Green-chans Haare länger geworden sind?“, fragte Siberu mit einem Grinsen und leichter Röte. „Kaum vorstellbar: Aber sie ist noch hübscher geworden“, fügte der Rotschopf noch hinzu. Gary antwortete erst nicht. Auch ihm war aufgefallen, dass Greens Haare länger geworden waren, aber das er auf so etwas achtete, gab er natürlich nicht zu. „Es sind vier Monate vergangen, Idiot. Da wachsen Haare nun mal.“ Während Siberu die Teller zurück ins Regal stellte sagte er: „Ich bin froh das Green-chan wieder da ist…“ Er schwieg kurz, dann sagte er, noch mit dem Rücken zu ihm gewandt: „Danke.“ Gary sah auf. „Wofür?“ „Idiot! Das du sie zurückgeholt hast, natürlich. Immerhin war ich nicht dazu in der Lage…“ Gary sah dass er die Hand auf die Schulter seines linken Armes legte. Es war erst einen Tag her… auch Gary hatte Schmerzen und spürte den Lichtintus brennend in seinem Körper. Es würde eine Weile dauern bis die Verletzungen vollkommen verheilt waren. Jedoch hatten die beiden Brüder sich gegenseitig geschworen, Green damit nicht zu belasten und nicht dafür zu sorgen dass sie noch mehr Schlechtes Gewissen bekam, als ohnehin schon. Daher taten sie so, als würden sie ihre stechenden Schmerzen nicht bemerken. Leise, damit Green es auch ja nicht hörte, fragte Gary, nach dem Befinden seines Bruders. Dieser drehte sich um und sah ihn grinsend an. „Alles in Ordnung! Ich spüre kaum was!“, log er. Die Wahrheit war jedoch, dass er die gesamte Nacht kein Auge zugemacht hatte, weil sein Arm ihn nicht schlafen gelassen hatte. Die Finger seines linken Armes spürte er kaum. Es gelang ihm nur mit allergrößter Mühe diesen Arm zu gebrauchen und sich dabei nichts von diesen Qualen anmerken zu lassen. Er konnte förmlich spüren wie dass Lichtintus sich durch sein Fleisch fraß. „Du lügst. Glaubst du ich sehe das nicht? Dafür kenne ich dich zulange, Silver.“ Sein Grinsen wurde leicht steif. „Mach dir keine unnötigen Sorgen!“ „Ich mache mir keine Sorgen!“ Ehe Siberu antworten konnte. Hörten die beiden Halbdämonen Green rufen und schon standen sie Beide in der Stube. „Ich muss jetzt wieder los. Ich mache mir nämlich Sorgen um Grey. Daher will ich ihm einen Besuch abstatten.“ Beide Brüder waren gleichermaßen entsetzt. „WIE BITTE?!“ „Green hältst du es wirklich für schlau, jetzt, wo es gerade mal einen Tag zurück liegt, in Den Tempel zurückzukehren? Er wird dich wohl kaum gehen lassen…“ Green lächelte und winkte beruhigend mit der Hand ab. „Ach was! Heute Abend bin ich wieder da. Ich glaube nicht dass Grey mich da behält. Ich werde mein Handy mitnehmen, für alle Fälle. Dann könnt ihr mich abholen, falls Onii-chan doch was geplant hat. Ich mache mir einfach Sorgen um ihn. Seine Gesundheit ist einfach grottig und das ist nicht der erste Anfall. Jungs, egal was für ein Trottel mein Bruder ist, er bleibt mein Bruder.“ Green lächelte etwas und sagte dann mit erhobenem Zeigefinger: „Dazu kommt, dass er hier auftauchen wird – egal ob er im sterben liegt oder nicht. Darüber hinaus hab ich noch ein zwei Dinge im Tempel, dir mir sehr wichtig sind…“ Sie wurde rot und schaute beabsichtigt nicht zu Gary. Denn die Rede war von seiner Kette. Green hatte sie vor der Gedächtnislöschung versteckt, sie müsste immer noch dort sein. Sie musste die Kette unbedingt wieder haben! Immerhin hatte sie Gary versprochen sie ihm wieder zu geben, sobald Green wieder Zuhause war. Er hatte sie bis jetzt noch nicht darauf angesprochen. Nicht zu vergessen die Briefe… „Dann kommen wir eben mit und beschützen dich, Green-chan!“, sagte Siberu und weckte Green aus ihren Gedanken. Sie sah ihn geschockt an und sagte: „Nein! Das geht auch so.“ Sie sah beide an und fuhr fort: „Glaubt ihr etwa, ich weiß nicht dass ihr Schmerzen habt? Ihr solltet euch lieber schonen. Das würde mich mehr beruhigen, als das ihr so tut, als ob es euch gut gehen würde!“ Sie lächelte um ihre Worte zu unterstreichen. Die beiden Dämonenbrüder sahen einander an und Siberu sagte dann: „Kommt nicht in die Tüte! Selbst wenn ich Ruhe brauchen würde , könnte ich das nicht solange ich weiß, dass du bei diesem… Typ bist! Außerdem geht es mir Eins A! Verletzungen von Dämonen heilen viel schneller als bei anderen Wesen, stimmt’s Aniki?“ Um Gary zur richtigen Antwort zu leiten, trat er ihm auf den Fuß – auch wenn Gary die Antwort auch ohne diesen Hinweis gewusst hätte. Green bekam davon nichts mit. Sie sah die Beiden immer noch skeptisch und besorgt an. „Silver hat Recht, Green. Es wird ja sicherlich auch nicht solange dauern, nehme ich an? Danach können wir uns immer noch ausruhen.“ „Aber…“ Siberu legte seinen Zeigefinger auf Greens Lippen und sagte grinsend: „Kein Aber! Los lass uns!“ Es wahrte nicht lange und schon stand die Hikari mit ihren dämonischen Begleitern in der Eingangshalle des Tempels. Doch anders als das letzte Mal das Gary und Siberu dort gewesen waren, gingen sie jetzt direkt durch den Haupteingang, anstatt durch ein Fenster einzusteigen. Green legte ihre Hand auf den Bannkreis und die große verzierte Flügeltür öffnete sich mechanisch. Gary fiel wieder die Frage ein, die sich ihm schon damals gestellt hatte: „Sag mal Green, es wird hier jawohl Sicherheitsvorkehrungen geben?“ Green grinste breit und erhob den Zeigefinger. „Doch doch! Aber ich hab dafür gesorgt, dass gewisse zwei Halbdämonen nicht in die Kategorie „Dämonen“ reinfallen! Daher kann das Sicherheitssystem euch nicht orten!“ Siberu lachte herzhaft und hing sich an Greens Arm. „Das ist meine Green-chan! Selbst in so einer ach so reinen Umgebung hat sie ihre kriminellen Fähigkeiten nicht abgelegt!“ Green lachte ebenfalls und antwortete: „Was denkst du denn!? So was ist tief verankert!“ Gary verdrehte die Augen, während Siberu und Green einen Händeschlag austauschen, mit den Worten sie wären definitiv die besten Diebe unter der Sonne. „Die Schatzkammer ist sicherlich schon ausgeräumt…“, sagte der letzte im Bunde. Green grinste vielsagend und schlug dann eine andere Richtung ein, raus in die frische Luft, da der Steinweg, auf dem die jetzt gingen, im Freien lag. Green befreite sich aus Siberus Griff und ging zum Geländer. „Was hast du vor, Green-chan?“ „Folgt mir einfach!“ Und ohne dass die Beiden sie aufhalten konnten, hatte Green das Geländer hinter sich gelassen und war herunter gesprungen. „GREEN!“ Beide Halbdämonen stürzten überhastig zum Geländer und Beiden fiel ein gewaltiger Stein vom Herzen, als Green ihnen von unten herauf angrinste: Sie stand auf einem Balkon. Als auch Siberu und Gary unten angekommen war, musste Green sich erst einmal eine Standpauke von Gary anhören lassen, von wegen wie sie ihnen nur so einen Schrecken einjagen konnte. Währenddessen war Siberu eher damit beschäftigt das Zimmer zu untersuchen. Er brauchte nicht lange bis ihm klar wurde, dass es sich um Greens Zimmer handelte: Er erkannte ihre Sachen wieder. Als sein Blick zum Schreibtisch wanderte, sah er jedoch etwas, was eindeutig nicht Green gehörte. Kurz wandte er sich zu seinen beiden Freunden um, doch sie waren immer noch in ihre Diskussion vertieft, achteten nicht auf ihn. Gut so! Er ging zum Schreibtisch und tat so als würde er seine Frisur im daneben stehenden Spiegel richten. Dabei sah er hinunter auf den Anhänger, der auf dem Schreibtisch lag. Sein Blick verfinsterte sich als er sah dass es sich um den Anhänger seines Bruders handelte. Ohne Zweifel: Es war Garys. Das bewies ein kleiner Riss am oberen Teil, denn dieser war einmal bei einem Kampf zwischen den Beiden entstanden. Aber warum lag es hier? Siberu sah durch den Spiegel düster zu den beiden. War er etwa bei ihr gewesen? Ohne das Siberu etwas davon wusste?! Hatte er das Green geschenkt als... Glücksbringer oder so?! War da etwa etwas wovon Siberu nichts wusste? Hatte sein verdammter Bruder jetzt plötzlich doch angefangen offensiv um Greens Liebe zu kämpfen? „Sibi? Bist du fertig mit deinen Haaren?“, fragte Green und weckte den Rotschopf aus seinen eifersüchtigen Gedanken. Schnell ließ er die Kette in seine Jackentasche wandern und grinste. „Klar, kann weiter gehen!“ Green nickte und ging hinüber zu ihrem Bett. Sie steckte die Hand unter ihrem Kissen und tastete nach etwas – doch da war nichts. Verwundert hob sie das Kissen hoch: nichts. Aber… sie hatte die Kette und die Briefe doch da versteckt!? Wo zum Teufel waren sie…?! „Green-chan?“ Sie drehte sich um und ließ das Kissen fallen. Gary sah sie skeptisch an. „Suchst du was?“ Schnell schüttelte Green den Kopf. „Nein nein! Alles in Ordnung…“ Siberu konnte sich denken was es war, was Green gesucht hatte. Jedoch sagte er nichts, er bewahrte weiter sein Grinsen. Er musste sich zurück halten damit die Faust, die gerade den Anhänger in seiner Tasche hielt, es nicht zersplitterte. Auf dem Weg aus ihrem Zimmer war Green vollkommen in Gedanken versunken und fragte sich wo der kostbare Anhänger nur sein konnte. Siberu warf, währenddessen, Gary einen boshaften Blick zu, den er nur fragend erwiderte. Was hatte Gary jetzt schon wieder getan? Auf halben Weg zu Greys Zimmer stießen sie mit Itzumi zusammen. Ihr Gesicht fiel wahrlich aus dem Rahmen als sie die drei Freunde sah. Sie öffnete den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn wieder. Nach ein paar Sekunden, wo ihr linkes Auge beständig zuckte, brachte sie eine ungeschickte Verbeugung zustande und ein gestammeltes „Willkommen“. Ihre Herrin schien sich nicht lange mit ihr aufhalten zu wollen. Sie stemmte die Hände in die Hüfte und fragte unfreundlich ob Grey in seinem Zimmer war. Itzumi gelang gerade noch ein „Ja“ als Green schon weiter ging, ohne auf das „Aber…“ zu achten. Gary sah Itzumi etwas verwundert an, schien ein wenig Mitleid zu haben, folgte Green dann aber. Siberu hatte Itzumi keines Blickes gewürdigt. Er hatte für sich selbst beschlossen das Itzumi sein Niveau nicht würdig war. Dennoch folgte die Tempelwächterin dem Trio. Die Drei ließen sich von ihrer Anwesenheit nicht stören. Gary war mal wieder eher damit beschäftigt die prachtvolle Umgebung zu bestaunen (es war immerhin ein anderer Korridor als den, den er kannte). Green gab ihn bei einigen Kunstwerken ein paar Informationen, die sie von Grey hatte. Siberu war diesmal nicht genervt davon, er machte sich lieber darüber lustig und versuchte auf diese weiße seine gute Laune zurückzuerlangen. Keine zehn Minuten später und Green öffnete die Tür zu Greys Gemach. Doch was sie da sah war alles Andere als da sie erwartet hatte. Den beiden Halbdämonen wich schlagartig die gesamte Farbe aus dem Gesicht. Denn im diesen Zimmer waren nicht nur Grey und Ryô, sondern auch Seigi und Mary. Alle drei Hikari, bezüglich Halbhikari sahen die Besucher mit einem großen skeptischen Fragezeichen im Gesicht an. Seigi war der erste der mechanisch die Hand hob und „Hello“ sagte. Wenn möglich war Mary noch blasser geworden als ohnehin schon, obendrein schien ihre Frisur aus der Fasson geraten zu sein. Grey wollte seinen Augen nicht trauen. „In Lights Namen...!“, brachte Mary über die zitternden Lippen. Green nahm an, dass ihre drei Familienmitglieder so geschockt waren, weil sie Gary und Siberu gesehen hatten. Dem war nicht so. Alle drei dachten das gleiche: Wie hatte Green es geschafft Whites Magie zu durchbrechen?! Keiner von ihnen wagte daran zu denken dass White die Magie freiwillig gelöst hatte. Wie konnte das möglich sein? Green – Die Unreine Hikari, die von allen als unnütz abgestempelt worden war, sollte tatsächlich an Whites Können heranreichen!? Niemals! Gary beugte sich zu Green runter und sagte: „Vielleicht ist es besser wenn wir Draußen warten…“ Green sah ihn beleidigt an. „Nein! Ihr braucht euch doch nicht für eure Anwesenheit zu schämen, das tue ich doch auch nicht! Außerdem ist Mary nur ne Zicke und Onkel Seigi ist harmlos.“ „Wir reden gerade über den Tausendtöter“, bemerkte Gary. Er hatte Seigi erkannt, denn dieser Hikari war in der Dämonenwelt ziemlich berüchtigt gewesen. Green klopfte ihm auf den Rücken. „Er wird euch schon nichts tun!“ Noch während sie dies sagte, war ihr aufgefallen das dass Gerät in Seigis Haar nicht mehr auf grün stand, sondern auf Orange. Obendrein hatte er die Hand an dem Griff seines Schwertes. Green ging einige Schritte vor und fragte, was ihr Besuch auf sich hatte. Seigi antwortete in deren Sprache, dass sie klein Blacky einen Krankenbesuch abstatten wollten. Grey war immer noch zu geschockt um Seigi einen finsteren Blick zuzuwerfen. Zuerst hatte Grey sich einreden wollen dass dieses Bild von seiner geliebten Schwester, flankiert von den beiden widerlichen Halblingen, eine Fieberillusion war. Immerhin hatte der Windwächter 40°, wäre also gut möglich gewesen. Aber leider war es das nicht… Grey spürte dass ihm schwindelig wurde. „Einen Krankenbesuch?“, fragte Green, automatisch in der Sprache der Wächter. Umgehend fühlte Gary sich ausgeschlossen. Siberu sah eher zu Mary. Auch wenn sie eine Hikari war – hübsch war sie. Merkwürdige Vorstellung dass eine Hikari attraktiv wirken konnte. Gut – Green war selbstverständlich eine Ausnahme, aber sie sah ja auch nicht aus wie eine Hikari. „Auf Wunsch von White-sensei. Sie hat momentan zu viel zu tun und kann nicht selbst nach dem Befinden ihres Sohnes sehen. Und Seigi wollte mich unbedingt begleiten“, das Letzte hatte Mary mit einem Schielblick an Seigi gesagt. Green nickte einfach nur und ging dann zu Grey. Immerhin war sie wegen ihm hier. Ihr Bruder saß aufrecht in seinem Himmelbett. Er trug einen Pyjama, seine Haare waren ziemlich durcheinander – obendrein sah man ihm die 40° Fieber an. Auch wenn Green sauer auf ihn war und auch auf alle anderen Hikari, hatte sie in diesem Moment Mitleid mit ihm. Er sah wirklich nicht gut aus, seine Gesundheit schien sich seit gestern zwar ein wenig verbessert zu haben, doch er sah immer noch absolut miserabel aus. Grey wich ihrem Blick aus. „Grey, ich bin gekommen weil ich mir Sorgen um dich mache.“ Flüchtig sah er sie an. „Ist nur Fieber…“ Sie schüttelte ratlos den Kopf. Eigentlich wollte sie mit ihm über die Gedächtnislöschung reden, aber sie spürte Seigis, und vor allen Marys Blick in ihren Nacken. Das gefiel ihr überhaupt nicht. Unter solchen Umständen konnte sie nicht darüber reden. Sie seufzte und sagte: „Aber ich hab nicht vor lange zu bleiben. Ich wollte mich nur davon vergewissern das es dir gut geht, Onii-chan.“ „Wie nett!“, sagte Seigi grinsend. Mary warf ihm wieder einen genervten Blick zu. „Und dafür musstest du… die Beiden mitnehmen?“, fragte Grey und sah verächtlich in die Richtung von Siberu und Gary. Green nickte. „Die beiden gehören zu mir und außerdem; Wahrscheinlich würdest du mich als Nächstes in Ketten legen und ins Verließ werfen. Gelegentlich frische Luft gönnen, um mir neue Kleider aufzuzwingen – Sibi und Gary passen nur auf mich auf.“, antwortete sie im ernsten Tonfall. Ihre Wut war kaum überhörbar, sie konnte es nicht zurückhalten trotz seines Zustandes. Grey sah wieder weg. Seigi hatte sich an Mary gewandt und sagte im Flüsterton: „Schon gemerkt? Der Rothaarige schaut dich an.“ Wie vom Blitz getroffen wand sie sich an Seigi: „Als ob ich das nicht gemerkt hätte! Erinnere mich nicht daran!“ Seigi grinste. „Wir sind unhöflich, Marylein.“ „Was?“ Sie sah ihn verwundert an als Seigi einen Schritt auf Siberu und Gary zuging. „Wir Hikari sollten doch mit gutem Beispiel voran gehen! Und wie können wir das tun, wenn ausgerechnet wir die Etikette vergessen?“ Kurz vor Siberu blieb er stehen. Dieser sah ihn argwöhnisch an, wich sogar einen Schritt zurück. Auch Gary war in Alarmstation, da keiner der Beiden nur ein Wort von dem verstanden hatte was Seigi gesagt hatte. Green war aufgesprungen und schon auf halben Weg. Seigi lächelte einfach nur, dann wandte er sich an Green und fragte: „Der soll mir ähnlich sehen?“ Ohne auf eine Antwort zu warten, fuhr Seigi in seinem gebrochenen Englisch fort, damit die Halbdämonen ihn auch verstanden: „Du bist also „Sibi“?“ Seigi griff zu seiner rechten Hand, verhaarte aber kurz bevor er sie erreicht hatte und sagte: „Ach, ich vergaß, Dämonen geben sich ja die linke Hand, ne?“ Und mit einem fiesen Grinsen ergriff Seigi Siberus verletzte Hand. Der Halbdämon kniff schmerzhaft die Augen zusammen, versuchte sich aus dem Griff des Hikari zu befreien. Blut floss auf den Boden (Grey hielt sich die Augen zu), da die Wunden allesamt wieder aufsprangen. Gary griff Seigi an der Hand, versuchte seinem Bruder zu helfen. Dieser musste bereits einen schmerzenden Schrei unterdrücken. Der orangene Balken sprang auf rot, dicht gefolgt von einem schrillen Piepton, als Seigi mit seiner freien Hand sein Schwert aus der Scheide zog. Green wollte gerade Seigi aufhalten, als es jemand Anderes tat: Mary verpasste ihren Mithikari eine Ohrfeige, so das er ein paar Schritte zurück taumelte. Niemand hatte überhaupt gesehen, wie Mary sich vom Fleck bewegt hatte. Siberu fiel stark blutend zu Boden, wo Green ihn besorgt auffing. Auch Gary kniete sich neben seinen Bruder. „…Mir geht’s gut… Ich sehe nur… Sternchen… so viele kleine… Lichter…“ Mit diesen Worten fiel Siberu in Ohmmacht. Seine beiden Freunde sahen sich besorgt an. Hinter ihnen war zwischen Seigi, Mary und Grey ein Streit ausgebrochen, oder wie die Hikari es nennen: Eine Debatte – die sittlichen Hikari stritten sich doch nicht. Seigi tat so als würde er taub sein, während Mary auf ihn ein redete, wie er deren Namen nur so missbrauchen konnte um seine kämpferischen Triebe zu stillen. Grey schloss sich dem an. Niemand von ihnen achtete noch auf Green, Gary und schon gar nicht auf Siberu. Außer Ryô und Itzumi, die sich allein mit ihren Blicken darum stritten wer das Blut wegwischen sollte. „Du widerst mich an, Seigi! Und ich verspreche dir bei meiner Ehre als Hikari: Sobald wir wieder im Jenseits sind, werde ich dem Rat von deinem frevelhaften Benehmen unterrichten!“ Mit diesen Worten ging Mary mit erhobenem Kopf an Seigi vorbei, der die Augen verdrehte und etwas von „Frauen!“ seufzte. Ohne sich von Grey zu verabschieden, ging er Mary hinterher, würdigte die drei Freunde keines Blickes. Doch gerade als er an Green vorbei trat, sein Schwert an ihr vorbeirauschte, hörte die Hikari etwas, die sie von ihren Sorgen um Siberu ablenkte. Sofort drehte sie sich um, sah Seigi hinterher, doch das, was sie gehört hatte, war genauso schnell verglommen wie es gekommen war und scheinbar hatte es auch niemand Anderes gehört: Das Weinen eines Mädchens. Und das war ganz sicher nicht Mary… Pink und Kari waren fleißig dabei den Anime „Asobou! Hello Kitty“ zu gucken. Pink kannte ihn auswendig, lachte jedoch immer noch bei allem mit. Kari konnte vom Glück reden, dass der Anime nur eine Folge hatte. Ihr Japanisch war zwar immer noch mangelhaft, aber Pink verstand man auch ohne japanische Kenntnisse. Die beiden Mädchen hatten sich schnell angefreundet, auch wenn Kari Pinks Leidenschaft für Hello Kitty nicht teilte, und bekamen kaum mit, dass Green zum Essen rief. Erst als sie die Tür zu Pinks Zimmer öffnete und sagte sie hatte das Essen auf dem Tisch gestellt und sie müsse kurz die Wohnung wechseln, hielten Pink es für nötig den Anime zu unterbrechen. „Wie gehst es Sibi?“, fragte Kari. „Das weiß ich nicht… Ich werde aber jetzt rüber gehen, ich habe nämlich für die beiden mitgekocht – also bis nachher!“ Schon ehe Green ihren Satz beendet hatte, hatte Pink den Anime wieder eingeschaltet und Green schloss die Tür hinter sich. Sie fühlte sich wie eine Mutter und seufzte. Sie ging zurück in die Küche, füllte die Suppe für die beiden Halbdämonen in einen externen Topf, Deckel drauf und verließ dann die Wohnung. Da sie Siberu nicht wecken wollte, indem sie an der Tür klingelte, holte sie den Haustürschlüssel hervor, denn sie bekommen hatte und schloss geräuschlos die Tür auf. Doch beinahe ließ sie den Topf fallen, denn die schrille Stimme von Rui ließ sie zusammenfahren: „SILVER-SAMAAAAAAAAAAAAAAAAA! NEEEEEEEEEIIIIIIIN! WAS HAT MAN EUCH NUR ANGETAN!? WER HAT EUCH SO ZUGESETZT!? DIESER JEMAND VERDIENT NICHTS ALS DEN TOD! WIE KANN DIESER JEMAND ES NUR WAGEN! ICH WERDE EUCH RÄCHEN, MEIN ANGEBETETER SILVER-SAMA! DIESE SÜNDE WERDE ICH NICHT UNGESÜHNT LASSEN!“ Rui fing jetzt eindeutig an zu weinen, immer wieder sagte sie jedoch seinen Namen. Green hörte wie Gary sagte, dass das Silver wohl nicht helfen würde und wie er das Zimmer verließ. Green konnte er nicht sehen, genauso wenig wie sie ihn, da sie noch bei der Tür stand. „Ich hätte nicht gedacht das Dämonenmädchen so aufgelöst sein können! Man lernt wirklich nie aus.“ Das war doch…. Tinami? Was machte Tinami hier? Gary antwortete nicht, erst nach einer Weile sagte er: „Und? Kannst du was tun?“ „Ich sage es dir klipp und klar, Ga-kun: Nein.“ „Ich habe es befürchtet…“ „Was hast du auch erwartet? Ich bin zwar eine ausgebildete Ärztin, allerdings für Wächter! Licht ist für uns nicht schädlich, sondern das Gegenteil. Da ist es doch klar, das ich kein Mittel dagegen besitze!“ Wieder Schweigen. Tinami fügte noch hinzu: „Das Einzige was ich tun kann, ist ihm ein Mittel zu geben was Si-kuns Schmerzen lindern wird, aber sie werden dadurch nicht heilen, wenn du verstehst was ich meine…. Schau mich doch nicht so an! So ein Mittel gibt es wirklich, wird öfter im Krieg angewendet, unter Verhörungen, weißt du? Wenn die Gefangenen wegen ihrer Schmerzen nicht mehr fähig sind zu reden, wird ihnen so eine Medizin verabreicht, betäubt die Schmerzen, kurzfristig…. Du solltest es auch lieber annehmen.“ „Mir geht es gut.“ „Ee-chan kannst du das sagen, aber mir nicht! Du hast auch Lichtintus, das sehe ich doch auf dem ersten Blick. Du solltest dich auch lieber schonen!“ „… Sie wird sich Vorwürfe machen. Das will ich nicht.“ Green musste ein Fluchen unterdrücken. Dieser Idiot! Wegen ihr sollte er doch nicht mit stechenden Schmerzen rum rennen und so tun als wäre nichts! Schon gar nicht um Green keine Sorgen zu machen! Was fiel ihm überhaupt ein?! Sollte er etwa langsam qualvoll sterben, nur um Green keine Sorgen zu machen? „Du bist unerhört fürsorglich für einen Dämon, weißt du? … Haha und rot kannst du auch werden, wie süß! Zurück zum Thema: Ee-chan wird es auch nichts bringen, wenn sie hier eines Tages auftaucht und ihr tot am Boden liegt!“ Green gab Tinami in Gedanken vollkommen Recht. „… und was schlägst du vor?“ „Ihr müsst in die Dämonenwelt zurück.“ Greens Herz ließ seinen Schlag aus und ihre Augen weiteten sich. War das wirklich die einzige Möglichkeit? „Das geht nicht.“ Idiot… Warum dachte er nicht einmal an sich? „Ga-kun: Ee-chan wird dafür Verständnis haben. Ich rede hier ja auch nicht davon das ihr da für immer bleiben müsst, ne Woche oder so. Si-kun braucht Hilfe und die wird er hier nicht erhalten können! Wenn das so weitergeht und ihr nichts tut, wird er sterben. Glaubst du das wäre im Sinne von Ee-chan? … Rede mit ihr.“ Ehe Green sich verstecken konnte, trat Tinami auf den Gang und sah die Hikari. Die beiden Wächterinnen sahen sich nur kurz an, dann löste Tinami sich in Luft auf. Mit langsamen Schritten ging Green in die Stube, ohne dass sie Gary ansah stellte sie den Topf auf die Theke. Niemand sagte etwas. Jedoch spürte Green wie er sie ansah. Ohne sich umzudrehen sagte sie: „Eine Woche werde ich schon überleben. Es ist jetzt wichtiger das ihr beide wieder richtig gesund werdet!“ „Green…“ Gary ging auf sie zu. „Morgen fängt die Schule wieder an, ich werde extra für dich Zuhören, damit du nicht raus kommst!“ „Green!“ Er packte sie am Handgelenk, drehte Green zu sich um und stützte sich an der Theke ab, so dass sie zwischen seinen Armen stand. Green sah zuerst errötet weg, erst langsam sah sie Gary an und sagte mit erstickter Stimme: „Ihr… werdet doch zurückkommen … oder?“ Er schlug die Augen nieder und sagte: „Natürlich. Mach dir keine Gedanken.“ Gary legte seine Hand auf Greens Schulter und sah sie aufmunternd an. Sie erwiderte sein Lächeln etwas zögernd. „Tut mir leid. Ich weiß dass es das Beste für uns alle ist. Aber… naja…“ „Ja, ich weiß was du meinst… Jetzt wo wir gerade wieder zusammen sind.“ Green legte ihre Hand auf seine und grinste: „Es ist ja nur eine Woche! Wenn vier Monate unsere Beziehung nicht verändern konnte, denn wird es eine Woche auch nicht tun. Egal ob ihr in die Dämonenwelt geht, oder sonst wo hin.“ Geschickt löste sie sich von Gary und ging ein paar Schritte von ihm weg. Sie sah mit einem traurigen Lächeln zu Siberus Zimmertür, aus dem man immer noch Rui weinen hören konnte. „Sag ihm… dass es mir Leid tut… Ich kann da ja nicht rein, wegen seiner Verletzung…“ Gary nickte und versicherte ihr, dass er ihm das ausrichten würde. Sie sabbelte noch etwas von der Suppe, dass sie bloß nichts mehr dazu tun sollten, sie wäre stark genug und nicht überkochen lassen! Zehn Minuten würden reichen! „Also… äh ja. Ich wünsch euch dann guten Appetit und… Auf Wiedersehen.“ Es gelang ihm gerade noch den Gruß zu erwidern, ehe Green sich umdrehte und mit schnellen Schritten zur Tür. Er hörte wie sie geöffnet wurde und dachte trübselig dass sie jetzt weg wäre, doch sie kam noch mal zurück und ehe er sich versah hatte Green die Arme um ihn geschlungen und drückte sich kurz an ihn. „Tut mir Leid… aber ich muss einfach…“ Doch ehe er etwas sagen oder reagieren konnte löste sie sich schon von Gary und sagte: „Ihr müsst wieder gesund werden! Versprich es mir…und… passt auch euch auf.“ Zwei Stunden später und Siberu hatte sie Suppe verputzt. Zu seinem Leid hatte Rui ihn gefüttert, da er nicht in der Lage dazu gewesen war, es selbst zu tun. Sein Fangirl hatte es natürlich mit großer überglücklicher Freude gemacht. Gary hatte ihm noch nichts von deren Heimreise gesagt, er hatte gewartet bis Rui in die Küche verschwunden war. Er teilte es seinem Bruder mit, dieser sah schweigend aus dem Fenster und nickte dann. „Was hat Green-chan gesagt?“, fragte Siberu, Sorge spielte in seiner Stimme. Der Angesprochene seufzte. „Du kennst sie doch…“ Wieder nickte er. Der Rotschopf sah zu seinem verletzen Arm, dieser war von Tinami perfekt verbunden worden. Doch er spürte, dass die Verletzungen noch nicht aufgehört hatten zu bluten. Dann fiel ihm etwas ein und etwas unbeholfen suchte er mit seinem gesunden Arm in seiner Tasche etwas raus. Als er es gefunden hatte, hielt er es seinem Bruder vor die Augen. „Kannst du mir sagen, wie das in Green-chans Besitz gekommen ist?“ Gary sah seinen Anfänger verwundert an. „Woher…?“ Siberu ließ den Arm wieder fallen und legte sich grinsend in sein Kissen zurück. Doch es war nicht sein normales Grinsen. „Gefunden! Also sag mir was du hinter meinen Rücken mit Green-chan treibst.“ „Gar nichts. Wie kannst du in deiner jetzigen Verfassung an so was denken…“ Gary klang wirklich verärgert. „Dir passt es doch sicherlich gut dass ich momentan flach liege. So kannst du dich ungehindert an Green-chan ranmachen und sie mir wegnehmen.“ Sein Bruder wurde wütend, doch hielt dies zurück. „Was?! Sag mal was ist denn mit dir los, steigt dir das Fieber zu Kopf?!“ Siberu schloss die Augen und sein Grinsen wurde ironisch. „Hoffentlich ist es nur das, Blue.“ Gary stand auf und schritt auf die Tür zu. „Das hoffe ich auch für dich!“ Ehe er das Zimmer verließ sagte er noch: „Achja: Ich werde deine Kleidung nicht wechseln. Das kann Rui schön machen.“ Der Rotschopf zuckte zusammen und seinem Gesicht entwich augenblicklich die Farbe: „A-Aber… sie… sie… wird mich ablecken! Oder noch schlimmer…“ „Dein Pech.“ Und die Tür war zu, allerdings hörte er noch wie Gary sagte dass sie in einer Stunde aufbrechen würden und es wäre ihm egal, was er dann anhatte. „Das ist wahrlich ein äußerst merkwürdiger Fall.“ Der Offizier des Wassers, Pelagius legte seinen Zeigefinger an sein Kinn und sah nachdenklich drein. Shitaya trat neben ihn und sah sich noch einmal um. Sie standen auf der offnen Straße in Tokio, um sie herum lagen 23 tote Menschen jeden Alters. Ohne jegliche Verletzungen. Als hätten diese Menschen alle auf einen Schlag einen Herzinfarkt erlitten. Die Einzigen die in einem Radius von zehn Metern aufrecht standen waren Shitaya und die anderen Offiziere – und Saiyon. Damit die Wächter auch ja ungestört ihre Arbeit nachgehen konnten, hatte der Offizier der Zeit einen Bannkreis um sie aufgebaut, der sie von der normal laufenden Zeit trennte. „Wohl wahr… und ich hoffe wir haben das vor dem Abendmahl hinter uns. Säil-chan meinte sie hätte eine Überraschung für mich!“ Auf das Letzte ging Pelagius nicht ein. „Das sieht mir nicht nach einem Dämon aus.“ Der andere Wächter schritt zwischen den Leichen und sah sie nachdenklich an. „Hm… nein, die Unterschrift trägt es jedenfalls nicht. Außerdem ist hier alles heil. Ist dir das schon aufgefallen? Die gesamte Straße ist komplett unversehrt, kein Zeichen von einem Dämon. Nirgends Blut.“ Shitaya sah zu Saiyon der sich bei einer toten Mutter gekniet hatte, sie hielt immer noch ihr totes Kind im Arm. „Vielleicht eine der verbotenen Techniken“, sagte Pelagius und weckte Shitaya aus seinen Gedanken. „Ausgeschlossen. Keine dieser Künste tötet viele auf einmal, sondern richtet sich nur gegen eine Person.“ „Wir sollten den Fall lieber den heiligen Hikari melden, damit sie entscheiden können, was getan werden soll. Das hier ist nicht normal. Im schlimmsten Falle haben die Dämonen neue Techniken entwickelt.“ Der Offizier des Klimas nickte, froh über den Vorschlag, da er so umso schneller zu seiner geliebten Frau zurückkehren konnte. Gerade als Shitaya dem zustimmen wollte, hörte er wie der Offizier der Zeit mit Jemanden stritt und als er erkannte mit wem er sich stritt, wurde er blass. „Ich kann Niemanden durchlassen! Schon gar nicht Wächter wie ihr, die weder Rang noch Namen haben!“ Shitaya entschuldigte sich von Pelagius und schritt schnell zu Cebir, dabei sah er das Saiyon auch bemerkt hatte, was für einen Fehler Cebir begangen hatte und sofort hatten seine dunkelgrünen Augen wieder zu leuchten begonnen. Doch davon ließ der Anführer der Offiziere sich nicht ablenken. „Ich? Ohne Rang und Namen? Du solltest dein Allgemeinwissen aufstocken!“ Bevor Cebir antworten konnte, war Shitaya schon vor ihn getreten, hatte ein sehr gezwungenes Lächeln aufgesetzt, verbeugte sich und sagte: „Hikari-sama! Verzeiht sein Benehmen.“ „Hi-Hikari-sama?!“ Green grinste fies und zeigte ihr Glöckchen vor. „Hikari-sama!“ Cebir wurde blass, verbeugte sich ebenfalls und entschuldigte sich vielmals für seine Ungefrorenheit. Shitaya konnte seinen Fehltritt allerdings nicht verübeln. Jetzt wo die Lichterbin nicht einmal ein Kleid trug, welches ihrer würdig war, wirkte sie wahrlich nicht wie eine Hikari. Sie trug eine menschliche Schuluniform, eine Weinrote mit schwarzem Rock. „Wenn ich die Frage erlauben darf, Hikari-sama… was verleitet Euch hierher?“ Green zeigte in Richtung Osten. „Ich gehe hier in der Nähe zur Schule. Ich bin eigentlich auf dem Heimweg.“ Heimlich sahen sich die beiden Offiziere mit hochgezogenen Augenbrauen an. Zur Schule? Green drängte sich an ihnen vorbei und während Shitaya ihr kurz die Lage erläuterte, sah sie sich um. Erst da fiel Shitaya auf, dass mehrere der Opfer, die gleiche Uniform trugen wie Green. Sollte das womöglich ein Anschlag auf die Hikari gewesen sein? Es war wohl kaum ein Zufall, dass dieses Massaker in der Nähe ihrer Schule stattgefunden hatte… „Ihr solltet den Fall Eurer gnädigen Familie vorlegen“, bemerkte er. Green, die gerade noch einen sehr geschockten Eindruck gemacht hatte, angesichts der vielen Toten, sah ihn nun skeptisch an. „Ich? Warum sollte ich? Das kann Grey auch machen. Ich denke nämlich nicht das ich herzlich Willkommen bin im Jenseits.“ Cebir sah Shitaya fragend an, der nur ratlos die Schultern zuckte. Green wand sich von den Beiden ab und ging langsam durch die Opfer. Sie sah nicht gut aus. Kein wunder, immerhin war sie es nicht gewohnt so viel Tote auf einmal zu sehen. Diese Chance ergriff Saiyon, der vorher abseits von ihnen gestanden hatte. Er sprintete zu ihr hin und als sie sich zu einem Mädchen runterbückte, die dieselbe Uniform trug wie sie, tat er ihr nach. Jedoch sagte er nichts, nur aus den Augenwinkeln sah er zu ihr, was ausreichte um Saiyons Herz so schnell schlagen zu lassen, das es drohte zu zerspringen. Was sollte er sagen? Er musste was sagen! Das war seine Chance! Sie würde wahrscheinlich nie wieder kommen! Saiyon schluckte. „K-Kanntet Ihr das Opfer?“ Wie dumm konnte er sein?! Was war das für eine Frage um ein Gespräch zu beginnen?! Green drehte sich zu ihm um und er war fassungslos, da er Augenkontakt mir ihr hatte. Doch sofort wurde ihm wieder bewusst, dass er Unterwächter war und das er gegen die Etikette verstieß und sah nach unten. „Entschuldigt…“ „Was?“ „…Das ich Euch so unverschämt ins Gesicht gesehen habe, Hikari-sama. Ich bin nur ein Unterwächter, Eurer nicht würdig.“ „Was für ein Schwachsinn. Tu es bitte noch mal.“ „Was?“ „Ich bitte dich mich noch einmal anzuschauen, ja?“ Als er aufsah, bemerkte er dass sie lächelte und er war sofort sprachlos. So das Green das Wort ergriff. „Ich wusste doch dass ich dich kenne! Du bist doch der Wächter, der…“ „…Vor Euren Füßen gestolpert ist… ja. Es tut mir Leid für damals.“ Sie wusste wer er war! Er hörte vor Glück die Engel singen! Sein Engel hatte ihn nicht vergessen! Ihn - einen nutzlosen nichtswürdigen Unterwächter! Sie hatte ihn in Erinnerung behalten! Green kicherte. Doch wenn er Gary gewesen wäre, hätte er gehört dass es ein aufgesetztes war. „Das muss dir nicht Leid tun! Das war ja nur ein Versehen. Wie heißt du?“ Saiyon starrte sie an. Hatte er sich verhört…? Hatte sie ihm nach seinen Namen gefragt…? Green legte den Kopf schief und wiederholte ihre Frage noch einmal. „Äh öh ja! Saiyon! Kaze Docere Saiyon!“ Von hinten hörten Beide wie Green bei ihren Vornamen gerufen wurde, es war Firey. Sämtliche Wächter sahen sie schockiert an. Wie konnte sie die Hikari bei ihren Vornamen nennen? Green drehte sich um und rief ihr zu das sie gleich da war. „Auf Wiedersehen, Saiyon-san!“ Mit diesen Worten stand Green auf und es gelang ihm gerade noch mal ihr Dasselbe zu sagen. Green ging durch die Leichen, versuchte nicht nach unten zu schauen und bewahrte ihr selbstbewusstes Lächeln. Auch wenn ihr schon die ganze Zeit ein merkwürdiges Gefühl in ihren Gliedern steckte. Sie wusste nicht ob das wegen der Umgebung kam, doch ihr war einfach unwohl zumute und sie hatte das Gefühl als würden die Augen von irgendwem auf sie haften. Irgendetwas sagte ihr, das es nicht die Blicke der anderen Wächter waren. Daher steuerte Green direkt auf Firey zu, die unsicher am Rande des Bannkreises stand. Green verabschiedete sich von Shitaya und verließ mit Firey den Zeitzauber. Sofort wurden sie förmlich von den Geräuschen des normalen Tokiotrubels überschwemmt, hinter ihnen war kein Zeichen von irgendeinem Massaker. Doch das Gefühl blieb. Green versuchte es nicht zu beachten und redete mit Firey über die Offiziere, jedoch richtig auf das Gespräch konzentriert wirkte sie nicht. In einer Parkanlage trennten sie sich voneinander und Green blieb alleine zurück. Sie ging an einem Springbrunnen vorbei, als sie sich plötzlich von einer ungeheuren Kälte überfallen fühlte. Jetzt war sie sich sicher: Jemand stand hinter ihr. Green drehte sich nicht um, sondern sah aus den Augenwinkeln auf das Wasser im Springbrunnen. Nichts. Kein Spiegelbild. Green schluckte ihre Angst runter und drehte sich langsam um. Das was sie da sah, verschlug ihr nicht nur die Sprache, sondern auch die ersten Herzschläge. Diese Frau, Mädchen, oder was auch immer sie war, sah fast genauso aus wie Green. Die gleichen langen Haare, nur schwarz, die gleichen großen Augen nur schwarz und die gleiche feingliedrige Figur wie Green. Sie hatte ein finsteres Lächeln auf dem Gesicht und wirkte überaus selbstsicher. „Du hast verdammt lange gebraucht mich zu bemerken. Hikaris sind wohl heutzutage nicht mehr so helle, was, Hikari-sama?“ Nicht nur das Aussehen, sondern auch ihre Stimme glich der von Green bis ins schreckliche Detail. Das „Hikari-sama“ hatte dieses Wesen mit einem sehr spöttischen Unterton gesagt. Sie ging auf Green zu, die sie wie versteinert anstarrte und nicht vor ihr zurückwich, auch wenn sie es wollte- auch wenn ihr gesamter Körper danach schrie. Doch sie ging weiter und Green tat nichts, erst als dieses Wesen die Hand ausstreckte und diese direkt durch Green hindurchging öffnete die Hikari den Mund, doch zu spät: Das Wesen war bereits mit ihren gesamten Körper durch Green hindurchgegangen. „Da wird eine lustige Zeit auf uns zukommen!“ Fertig gestellt: 31.01.07 Sho: Hi Leute ^u^! Ja ihr lest richtig, ab diesen Kapitel gibt es von uns Himi Charas eine kurze Vorschau auf das nächste Kapitel! Und ich, Shojoki Minazaii mache den Anfang! (Die Entschädigung dafür dass ich ohnehin so wenig auftauche ¬u¬?) Jedenfalls… Es ist Kischblütenzeit! Frühling - Zeit der Verliebten und der Verkupplungen! Liebesbriefe überall – Rotschöpfe mit überlaufenden Selbstbewusstsein… hm… Nur Green scheint den Frühling nicht wirklich zu bemerken? Sie benimmt sich komisch! Nicht einmal mit Gary will sie reden °°“ Haben die zwei Beziehungsprobleme >u