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Himitsu no Mahou - alte Version

Alte Version 2004-2008
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Die erste Strophe der Nocturne Teil Zwei

Die erste Strophe der Nocturne Teil Zwei
 


 


 

Kataron ließ, vor Schreck, beinahe die Flasche mit dem Orangensaft fallen, als White neben ihn auftauchte und sich nach der Begrüßung, nach Kanori erkundigte. Er stellte die Flasche sicherheitshalber weg und sah sie verwundert an.

„Er ist vor einer Stunde schon wieder in Den Tempel aufgebrochen.“ White sah ihn verwundert an.

„Was? Ich dachte er würde mit dir kommen?“

„Er hatte es sich anders überlegt… Heißt das, er ist noch nicht da?“ White nickte und der Kaze sah nachdenklich drein. Er konnte es sich nur dadurch erklären, dass Kanori noch etwas wegen seinem Antrag regeln wollte. Oder er plante noch etwas und hielt sich daher vor White versteckt. Ja, das war die einzige Erklärung. Doch was sollte er White sagen? Die Hikari sah ernsthaft besorgt aus.

Kataron setzte ein Lächeln aufs Gesicht und sagte:

„Macht Euch keine Sorgen, White-sama! Es kann ihm nichts zugestoßen sein. Hier in der Nähe sind keine Dämonen, oder spürt ihr etwas?“ Die Angesprochene schüttelte den Kopf. Er schlug die Hände zusammen und fuhr fort:

„Na also! Also kein Grund zur Beunruhigung! Ich denke er ist noch etwas einkaufen gegangen. Oder er ist vielleicht schon im Tempel! Ihr solltet lieber auch zurückkehren. Ich kann mir gut vorstellen, dass Ihr gebraucht werdet!“ Widerwillig nickte sie.

„Du hast wahrscheinlich recht… Ihr kommt dann nach?“ Er nickte und die beiden verabschiedeten sich. White ging hinaus in den Garten. Besorgt sah sie über die Baumkronen in den wolkenfreien Sternenhimmel. Kein Laut war zu hören, außer dem sanften Rauschen der Blätter. Die Hikari schloss die Augen und lauschte dem einen Moment, fast so als würde sie glauben, der Wind selber könnte ihr etwas verraten. Aber Kataron hatte recht, warum machte sie sich überhaupt solche Sorgen?

Sie öffnete die Augen wieder und wollte sich gerade zurück teleportieren, als ihr auffiel das etwas Glänzendes auf dem Waldweg lag. Langsam ging White näher, schloss die Gartentür hinter sich und sah nun, dass es sich um eine Sonnenbrille handelte. Sie runzelte die Stirn. Hatte sie jemand verloren? Die Hikari bückte sich und gerade als ihre Fingerspitzen, sie beinahe berührten, erstarrte White.

Zum Rauschen der Blätter war ein neues Geräusch hinzugekommen. Ein Ton… Eine sanfte Melodie einer Flöte, drang an ihre Ohren. Sanft, aber irgendwie vom Grauen erfüllt. White stand auf und sah in die Richtung von der sie kam. Sie Töne drangen aus des Waldes Inneren. Die Musik schien sie zu sich zu rufen, was ihr ungutes Gefühl nur noch verstärkte.

White ging ein paar Schritte, dann lief sie dem Klang der Flöte hinterher. Sie gelang ins innere des Waldes. Kaum ein Lichtstrahl der Sterne drang durch die dichten Baumkronen und erhellte den Boden. Sie konnte nur wage die Bäume erkennen, an dem sie vorbei lief. Ihre eine Hand krampfte sich über ihren Herzen zusammen. Deutlich konnte sie die Folgen spüren, die daher kamen das sie ihre Medizin in den letzten Tagen nicht regelmäßig eingenommen hatte. Ihr Herz schlug in einem unregelmäßigen und schmerzlichen Rhythmus, drohte mit jeden weiteren Schlag zu zerspringen. Doch der Schmerz war nichts gegen die Panik, die Angst und die Sorge die sich in White ausbreiteten und sie weiter vorantrieb. Als würden die Töne der Flöte ihr verraten das Kanori etwas zugestoßen war. Doch egal wie lange sie rannte, die Melodie veränderte sich nicht, wurde nicht lauter. Fast so als würde White im Kreis rennen. Die Töne änderten plötzlich die Richtung, sie kamen nicht mehr aus Norden, sondern aus Osten. White ließ sich keine Zeit zum verschnaufen und rannte sofort weiter. Sie kam sich vor wie einer Maus in einem Laufrat, die verzweifelt dem Käse hinterher jagte, aber niemals rankommen würde. Doch, was würde sie erwarten wenn sie angekommen war? Wer spielte diese Melodie? Und… hatte er mit Kanori zu tun? White schluckte ihre Angst runter, denn irgendetwas sagte ihr, dass der Flötenspieler sehr viel mit dem Befinden ihres Geliebten hatte.

White fiel beinahe über eine Baumwurzel und konnte sich gerade noch an einem Baum abstützen. In genau diesen Moment, war die Flöte verstummt. Es herrschte eine Totenstille um sie herum. Kein Knacken der Äste, kein Krabbeln der Tiere, kein Rauschen des Windes.

Sie war alleine.

Die Dunkelheit um sie herum, kam ihr plötzlich so bedrohlich vor. Nie in ihren Leben hatte White Furcht vor der Dunkelheit gespürt. Es war immerhin ihre Aufgabe gegen Diese zu kämpfen. Was war es also was sie jetzt so verändert hatte?

Ihre Hand, die sich vorher über ihr Herz zusammengekrampft hatte, wanderte jetzt instinktiv zu ihrem Glöckchen und hielt dieses fest umschlossen.

Langsam nahm sie einen Schritt und die Flöte ertönte wieder. Doch diesmal war sie anders. Es war noch dieselbe Melodie, doch sie hörte sich jetzt an, als wäre die Flöte, aus der sie stammte, ganz in der Nähe.

Mit langsamen und wachsamen Schritten kam die Hikari auf eine Lichtung.

Da saß der Flötenspieler.

Die Augen hatte er geschlossen, während seine Finger sich besinnlich auf seiner Querflöte hoben und senkten. Er saß auf einem alten entwurzelten Baum und auf unheimliche Art und Weiße schien er eins zu sein, mit der Dunkelheit die ihn umgab. Ohne dass White seine Aura spürte, ohne dass sie seine Augen sah, wusste sie, dass er ein Dämon war. Dennoch ließ sie die Hand um ihr Glöckchen sinken. Ihr Gefühl sagte ihr, dass er sie nicht angreifen würde, wenn sie ihm keinen Grund dazu gab.

Der Dämon löste seine Lippen von der Flöte. Der letzte Ton schien in der Luft nachzuhallen, bis er endgültig verschwand und nichts außer Stille zurück ließ. Dann öffnete er die Augen. Zuerst sah er Richtung Boden, langsam hob er den Kopf und White schlug es wie ein Peitschenhieb.

Sie kannte ihn.

Seine Augen würde sie überall wieder erkennen.

Aber… er war doch tot! Wie hatte er das damals überlebt? Ohne Hilfe, mit diesen Verletzungen?!

„Lange nicht gesehen… White.“ Ein weiteres Mal war sie schockiert, doch das war nichts im Vergleich zum ersten Schock. Dieser Dämon hatte dies nicht in irgendeiner Menschensprache gesagt, oder in seiner Eigenen: Sondern in Whites. Er sprach die Sprache der Wächter! Er – ein Dämon! Wie war das möglich?! Selbst wenn jemand sie ihm beigebracht hatte – Dämonen waren nicht in der Lage sie zu lernen! Sie konnten sie nicht verstehen, sie konnten sie nicht sprechen – auch wenn sie es noch so verzweifelt versuchen würden! Es war nicht möglich! Und trotzdem: Er sprach seelenruhig in der Sprache der Wächter, mit genau der gleichen Aussprache, wie jeder Wächter diese Worte gesagt hätte. Als hätte er niemals eine andere Sprache gebraucht – als wäre er damit geboren und aufgewachsen.

„Wie…wie ist das möglich…?!“

„Du meinst, dass ich deine Sprache spreche?“ Er zuckte mit den Schultern.

„Ich weiß es nicht.“ White konnte nicht begründen warum, aber sie glaubte ihm.

„Du bist doch, der namenlose Dämon den ich damals getroffen habe?“ White bemühte sich ruhig zu wirken, denn noch nie war sie gegenüber einem Dämon so verunsichert gewesen, wie in diesem Moment. Sie wusste, dieser Dämon war anders, als alle die sie in ihren früheren Verlauf als Hikari bekämpft hatte. Doch sie konnte nicht begründen was ihn so anders machte. Die Tatsache dass er keine Aura besaß? Das er ihre Sprache sprach? Oder, diese schreckliche Ruhe, diese Gelassenheit, in Anbetracht eines Kampfes? War das Gefühl welches White momentan empfand, Angst? Nein, angst war es nicht. Merkwürdigerweise nicht.

Er zog sein Knie an sich heran und stütze seinen Ellbogen darauf. Mit der linken Hand, steckte er die Flöte in eine Halterung, die auf seinen Rücken befestigt schien.

„Ja. Aber mittlerweile bin ich nicht mehr „namenlos“.“ Er schwieg kurz, dann holte er mit seiner linken Hand, zu einer eleganten Geste aus und sagte:

„Mein Name ist Nocturn… Weißt du was der Name bedeutet, White?“ Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen:

„Da ich annehme das dieser Name von der Musikart „Nocturne“ abgeleitet ist: Nachtmusik oder auch Serenade.“ Er lächelte. Als würde er ein kleines Kind anlächeln, das gerade die richtige Antwort auf eine schwere Mathematik Aufgabe gesagt hatte.

„Du bist ein schlaues Köpfchen. Und weißt du warum mir mein Name so gut gefällt? …Nein? Weil die Nacht, die Zeit der Jagd ist. Und die Musik, sind die Schreie der Opfer. Die schönste Musik die existiert. Meinst du nicht, White? Dadurch fühle ich mich immer sehr inspiriert…“ White sah ihn mit finsterer Abscheu an, doch brachte schnell ein geübtes Lächeln zustande und antwortete:

„Da bin ich anderer Meinung. Aber könnte ich dir auch eine Frage stellen?“ Nocturn schloss die Augen und grinste. Erst da fiel White auf, dass er keine spitzen Eckzähne besaß. Sie konnte sich allerdings nicht mehr daran erinnern, ob er damals noch welche gehabt hatte. Darauf hatte sie nicht geachtet.

„Ich wusste, dass du ein Kunstbanause bist! Aber ja, stell ruhig deine Frage. Ich bin ganz Ohr!“ Den letzten Teil, hatte er mit einer einladenden Geste unterstrichen.

„Hast du hier jemanden gesehen?“ Nocturn öffnete wieder die Augen, und sah sie aus dem Profil her an.

„Dein Untergebener?“ Sofort konnte man sehen dass White dieses Wort nicht gefiel, auch wenn ihr Lächeln sich nicht veränderte.

„Nein. Mein Geliebter.“ Sein Grinsen schwand. Seine gute Laune schien plötzlich ins Gegenteil verwandelt. Er wand seinen Blick von ihr ab und sagte mit gelangweilten, aber leicht finsteren Unterton:

„Und wenn es so wäre?“

„Dann verlange ich, dass du mir sagst wo er ist!“ Er sah wieder zu ihr und sein Blick bohrte sich in White. Doch sie fühlte sich nicht verunsichert.

„Du verlangst nach ihm?“

„Was meinst du damit?“ Nocturn setzte sein Bein wieder auf dem Waldboden, lehnte sich ein wenig zurück und sah sie so leicht von oben herab an.

„Wir Dämonen „lieben“ nicht. Wir sind nicht fähig so ein abstraktes Gefühl zu empfinden, weißt du? Aber mit dem Wort „Verlangen“ interpretieren wir Dämonen etwas Ähnliches. „Verlangen“ ist für uns das einzige was man mit euren Wort „Liebe“ gleich setzen kann.“ Sein Blick schweifte in den Sternenhimmel.

„Wenn ein Dämon also zu dir sagt, dass er nach dir verlangt, ist es fast wie eine Liebeserklärung. Nur mit dem entscheidenden Unterschied das wir uns rücksichtslos einfach das nehmen, wonach wir gieren… und wenn der Weg mit Leichen gepflastert ist.“ Nocturn senkte den Kopf wieder und durchbohrte sie wieder mit seinen abscheulichen Augen.

„Und? Verlangst du nach diesem Kaze?“ White riss die Augen auf.

„Woher weißt du, dass er ein Windwächter ist?! Du hast ihn also wirklich gesehen! Ich warne dich, wenn du ihm was angetan hast…“ Er lachte boshaft über Whites plötzliche Wut.

„Ja, ich habe ihn gesehen! Wir hatten ein nettes kleines Gespräch – naja eher ich und seine Gedanken! Viel hat er nicht gesagt.“

White wandelte ihren Stab um und hielt ihn in seine Richtung. Nocturn legte den Kopf schief und sah verwundert drein.

„Wo ist Kanori?!“

„Das ist mein Geheimnis, meine Liebste! Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dir das verraten werde?“ Wieder lachte er, doch das Lachen blieb ihm im Hals stecken. Denn White hatte die Kontrolle über ihre Gefühle verloren. Schneller als er reagieren konnte, hatte sie ihn mittels Lichtmagie zu Boden gestürzt. White rammte ihren Stab neben seinen Kopf in den Boden, hielt sich mit einer Hand an ihren Stab fest und setzte die andere neben seinen Kopf.

„Sag mir wo Kanori ist! SOFORT!“ Nocturn war durch Whites Angriff nicht verletzt, er hätte auch parieren können, wenn er gewollt hätte. Doch das Nocturn die momentane Lage mehr als nur gefiel, merkte White nicht. Er lächelte.

„Und wenn nicht?“

„Dann bringe ich dich, samt deiner Flöte, ins Höllenfeuer!“ Sein breites Grinsen erlosch nicht, auch nicht als ihr Stab drohend aufleuchtete. Er hob seine Hände und White spürte seine langen dünnen und vor allen, kalten Finger an ihre Wangen. Kurz bevor er sie berührt hatte, war er verhaart. So als ob er eine Grenze überschritt. Noch nie hatte ein Dämon Whites Haut berührt – daher war sie einen Moment geschockt und das wo diese Berührung fast schon sanft war. Seine Fingernägel, die vorher fast doppelt so lang, wie ihre waren, waren nun zu Normalen geworden.

„Sieben verdammte Jahre…Viel zu lange musste ich warten…“, flüsterte Nocturn.

Plötzlich zog er sie runter, White rutsche mit ihrer Hand ab und fand sich ein paar wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt, welches er immer noch sanft festhielt.

Nocturns Grinsen wurde zu einem heimtückischen Lächeln als er sagte:

„Ich habe dir noch gar nicht gesagt, wonach ich verlange…“ White wollte die Antwort nicht hören. Denn sie ahnte was er meinte und dieser Gedanke war ihr nicht willkommen. Er jagte ihr einen Schauer über den Rücken.

„Ich will es gar nicht wissen!“ Mit diesen Worten schlug sie seine Hände beiseite, doch er packte ihr Handgelenk und ehe sie sich versah, hatte der Dämon die Stellung umgetauscht, so dass White jetzt unter ihm lag. Ihr Stab landete ein paar Meter von ihr entfernt, doch sie versuchte nicht an ihn ran zu kommen.

„Ich will aber, dass du es weißt.“ White hätte ihren Titel nicht verdient, wenn sie sich selbst aus so einer Situation nicht zu helfen gewusst hätte. Nocturn hatte den schweren Fehler begangen und ihre Hände nicht festgehalten. In Gedanken hatte sie die nötige Formel beschworen und auf ihren Handflächen waren zwei Bannkreise entstanden, die sie gegen seinen Oberkörper hielt. Sofort als die Lichtmagie freigesetzt wurde, schleuderte die Energie Nocturn von ihr weg. Dies alles passierte innerhalb weniger Sekunden. Er fing sich in der Luft wieder auf, während White sich ihren Stab geschnappt hatte. Da sie sah, dass sein schwarzes Oberteil durchnässt von seinem eigenen Blut war, nahm sie an, einen Volltreffer gelandet zu haben und ihr fiel ein Stein vom Herzen; Unverwundbar war er wenigstens nicht.

Doch Nocturn schien das Blut nicht zu stören, welches jetzt auf dem Waldboden tropfte, während er wieder landete. Er sah sich seine blutüberströmte Hand, mit eine kalten Ausdruckslosigkeit an.

Dann sah er grinsend zu White und sagte:

„Ist ja schön, dass wir über alles gesprochen haben!“ Plötzlich stand er hinter White, mit dem Rücken an ihren und lehnte sich leicht an sie, so das einige schwarze Strähnen auf ihre Schulter fielen.

„Und da sagt man, wir Dämonen würden nicht versuchen Probleme auszudiskutieren! Aber scheinbar hast du kein Interesse daran, dieses Problem unblutig aus der Welt zu schaffen. Soll mir recht sein! Wenn du es auf dem Wege der Gewalt lösen willst… da beuge ich mich gerne deinem Wunsch…“ Im selben Moment wo er seinen Satz beendet hatte, drehten sich beide um. White und Nocturn standen sich mit erhobener Hand gegenüber, wie sie es einst als Kinder getan hatten. Er hielt die linke Hand aufrecht, die von pulsierenden schwarzen Flammen umgeben war. Sein Gegenpart hatte die rechte Hand in genau derselben Position auf Nocturn gerichtet, die hell aufleuchtete. Er machte den ersten Schritt, indem er mit seiner Hand ihre ergriff. Die Energien neutralisierten sich gegenseitig, doch anders als beim letzten Mal, entstand keine Druckwelle.

White wollte sich gerade losreißen, doch der Dämon hatte seine Fingernägel anwachsen lassen, die sich tief in ihre Hand bohrten. Whites helles Blut schoss hervor und befleckte ihr Kleid. Ohne ihre Hand loszulassen, griff er sie mit der rechten Hand an, der White nur knapp durch seitliches Ausweichen entgehen konnte. Doch immer noch war sie wie angekettet an seiner Hand. Sie konnte sich nicht losreisen, da seine Fingernägel jetzt ihre gesamte Hand durchbohrt hatten. So, konnte auch ihre Heilmagie nicht freigesetzt werden und zum ersten Mal seit langer zeit, spürte White wieder körperliche Schmerzen. Aber was brachte ihm das? Auch Nocturn konnte auf diese Weiße nicht vollends angreifen.

In der Sekunde wo er zu einem erneuten seitlichen Angriff ausholte, wehrte sie seine Attacke mit ihrem Stab ab. Nocturn hielt sich den Arm vor seinem Gesicht, um den Stab abzufangen. Whites Lichtmagie, die den Stab schützend umgab, brannte sich in seine Haut.

„Lass mich los!“, zischte White, die ihre ganze Stärke aufbringen musste um gegen seine immense Körperkraft anzukommen und um ihren Stab gegen seinen Arm halten zu können. Als Antwort bekam sie jedoch nur sein Grinsen, doch sie sah ihm an, dass ihre Magie ihm Schmerzen bereitete.

White öffnete den Mund und wollte gerade eine Attacke ausrufen, als sie an ihrer gefesselten Hand spürte, dass er mit dieser Hand wieder seine Magie beschworen hatte. White kam nicht schnell genug hinterher und schon hatte Nocturn seine Fingernägel wieder herausgezogen. White wurde von der aufkommenden schwarzen Druckwelle von ihm weggestoßen. In letzter Sekunde konnte sie den Sturz mit Lichtmagie abfangen und schon wich die Hikari einer weiteren Attacke von ihm aus.

In Lights Namen – war er schnell! Und das wo er stark blutete…

Nocturn hatte die Fingernägel seiner linken Hand um ein vielfaches verlängert, messerscharf glänzten sie im Licht ihres Stabes, als er auf sie einstach. White konnte diesen Stichattacken mit ihren Stab teilweiße parieren oder ausweichen, doch viele trafen sie und einige marterten sich durch sie. Doch ihre Heilkräfte waren aktiv: Sobald er sie durchstach, war das Loch, keine drei Sekunden später wieder verheilt. Dabei fiel ihr nach kurzer Zeit auf, dass er nie auf ihr Herz zielte – oder sonst irgendwelche Lebensgefährliche Stellen.

So konnte das in alle Ewigkeit weiter gehen! Doch Whites Ausdauer würde nicht ewig halten…

White ließ sich fallen so dass er ins Leere stach und sie beschwor ihre Attacke, wofür sie in Gedanken schon die nötige Formel beschworen hatte. Eine Salbe aus Licht traf ihn – nahm White an. Doch als das Licht erlosch und sie aufstand, tauchte Nocturn hinter ihr auf. White wirbelte herum. Er ergriff ihre Hand, zog sie zu sich und sagte:

„Ich rufe die 23ste Technik Der Verbotenen Kunst: Teilung des Zwillings!“

White konnte sich weder wehren, noch sonst irgendwie reagieren, als seine kalten Lippen ihre berührten. Es war kein Kuss. Nicht in diesen Sinne. Die Verbindung wahrte keine Sekunde, dann ließ er ihren Körper los, nur ihre Hand hielt er noch. Ansonsten wäre sie umgefallen. Der Stab rutsche der Hikari aus der anderen Hand, ehe er den Boden berührte verwandelte er sich zurück.

Sie verlor ihre Sinne, wusste nicht mehr wo Oben oder Unten war. Die Welt schien aus den Angeln gefallen zu sein. Alles um sie herum war rot: Blut! Woher kam das ganze Blut?! Es umgab sie, wie Wasser, wurde höher, stieg an! White taumelte rückwärts, fiel in dieses Meer aus Blut und ging unter darin. Sie schnappte nach Luft und versuchte dagegen anzukommen, doch sie konnte sich nicht wehren, sie konnte nicht nach Oben kommen – wenn sie gewusst hätte wo Oben wäre! White bekam keine Luft - War das dass Ende? Würde sie hier sterben? So wie… Kanori? Nein – er war nicht tot! NEIN! Kanori! KANORI!

Nocturn hielt White immer noch fest. Er sah seelenruhig zu, wie ihre weißen Augen, langsam schwarz wurden und Tränen aus Blut hervor quollen. Behutsam, als wäre sie eine Puppe, die zerbrechen konnte, legte er sie auf dem Boden und wand sich ab.

„Dann werden wir mal sehen, ob du Meiner würdig bist…Enttäusch’ mich nicht…“

Whites Panik um Kanoris Befinden, war erloschen. Alles war erloschen. Ihre Gedanken waren vollkommen leer, ihren Körper fühlte sie nicht länger. Alles um sie herum war blutrot. Totenstille. Doch dann kniff sie, aus einem ihr unbekannten Grund, die Augen zu.

„Lasst mich!“ Whites Nägel gruben sich in ihre Haare, weiter, in ihr Fleisch.

„Ich habe nichts getan! Ich habe nichts getan! Hilf mir, Nathiel! Sag ihnen, dass ich nichts getan habe! Sag ihnen das sie mich nicht so anfassen sollen!“ Ein Schmerz durchjagte Whites Brust, als hätte man einen Säbel hindurchgejagt.

„NATHIEL! Warum…Warum?!“

„Macht mit ihm was ihr wollt!“ Ein entsetzlicher Schrei halte durch Whites Körper und mit ihm das Gefühl als würde man ihre Fingernägel einzeln herausreißen.

Nocturn überprüfte den Halt seiner Flöte und versicherte sich, dass sie noch genauso fest saß wie vorher. Gerade als er sich gemütlich wieder auf dem Baum setzen wollte, ertönte ein so schrecklicher Ton, dass er sich krampfhaft die Ohren zuhalten musste.

„Was zum Teufel…?!“

White wollte dass dieser fürchterliche Schmerz aufhörte, sie wollte dass die Stimmen schwiegen! Doch immer wieder, ununterbrochen, in einem schrecklich schnellen Lauf, hörte sie Gesprächsfetzen und die daraufhin folgenden Schmerzen. Sie schienen sich zu steigern – ihr Körper stand in Flammen, bestehend aus Schmerz.

„Wenn du verfluchter Drecksbengel nicht schnell lernst mir gehörig zu sein, wird dein Benehmen dich mehr Kosten als deine, ach so spitzen, Eckzähne!“ Es gab kein Fleck ihres Körpers der nicht unter diesen Flammen stand, jetzt auch noch ihre Zähne! Blut floss aus ihren Mund, sie wollte die Hand davor halten, doch keins ihrer Körperteile schien ihr noch zu gehören.

Mit einer schnellen Bewegung, und ohne die Hände von den Ohren zu lassen, drehte Nocturn sich zu White herum und seine Augen weiteten sich fassungslos. Sie stand aufrecht, zwar stütze sie sich an einem Baum, aber sie stand. Das Glöckchen, welches jetzt wieder um ihren Hals ging, hatte sich von ihrer Brust erhoben und einen leuchtenden Zirkel um sie gebildet.

Nocturn fluchte, von diesem Ding, also kam dieser widerliche Ton. Er spürte das Blut, welches aus seinem Ohr kam und das zwischen seinen Fingern auf den Boden tropfte. Wenn er nichts dagegen tat, würde sein Gehörsinn darunter leiden!

„Fass mich nicht an, du widerliches Etwas! Wenn du nur einen Schritt näher kommst…!“ Wieder folgte auf die Wörter eine neue Reihe von Schmerz, als würde jeder einzelne Zentimeter ihres Körpers durchstochen werden. Diese Bilder, die Wörter, der Schmerz – diese Vergangenheit, Gegenwart – was auch immer! - Verschmolz mit Whites Eigener. Sie konnte nicht länger unterscheiden welche ihre waren, und welche nicht. Ein Strudel aus Schreien und Grauen und sie fiel immer tiefer.

Etwas drang aus diesem Wirrwarr hervor, es übertönte alles andere. Weinen? Ja, es war ein klägliches und verzweifeltes Weinen.

Dann war auf einmal alles still. Eine absolute Totenstille. Ihren Körper fühlte sie nicht länger, nur die schreienden Schmerzen waren vorhanden.

„Hej… Geht es dir besser…?“ Ihre Augen öffneten sich langsam. White stand aufrecht. Alles um sie herum war dunkelste Nacht, pechschwarz. Der Boden bestand aus Blut. Das einzige was nicht schwarz war und aus der Dunkelheit heraus stach, war ein junges Mädchen. Sie schwebte leicht über der Oberfläche des Blutes. Ihre weißen Augen waren von Mitleid erfüllt.

White sah sie lange an. Sehr lange, bis sie realisierte das sie sich selbst als 10 Jahre junges Kind sah. Sie sah genauso so aus, wie in jener Nacht, wo sie Nocturn das Leben gerettet hatte…

Als White gerade einen Schritt auf ihr altes Ich zugehen wollte, zerfiel diese Welt.

Zersplitterte in tausend kleine Scherben…

White spürte ihren heißen Atem auf ihrer Haut. Mit beiden Händen stützte sie sich an einem Baum ab. Ihren Körper spürte sie kaum, doch das Gefühl kehrte langsam zurück. In ihren Mund hatte sich der Geschmack von Blut breit gemacht und sie hatte das schreckliche Verlangen sich zu übergeben. Doch, das weitaus schlimmste war, dass ihr Gehirn das was sie gerade gesehen, gehört, gefühlt hatte nicht zu verarbeiten schien. Immer noch konnte sie nicht klar sagen, ob sie das erlebt hatte oder jemand anderes.

„Du hast ein scheußliches Instrument um deinen Hals, meine Liebe.“ Es gelang White ihren Kopf so zu drehen, dass sie Nocturn sehen konnte. Er saß auf dem Boden, die eine Hand noch immer an seinem Ohr, aus dem ein dünner Streifen Blut in seinem Haar versiegte. Er keuchte ein wenig. Warum?

„Wenn mein Gehörsinn wegen dir beeinträchtigt ist, werde ich dir die Schuld dafür geben!“ Selbst wenn White in der Lage gewesen wäre zu antworten, hätte sie es nicht getan. Kurz schien die Welt vor ihren Augen wieder zu kippen, doch ihre Balance kam zurück ehe sie fiel. Sie atmete einige Male tief durch, dann versuchte sie ihre Stimme wieder in Gebrauch zu nehmen.

„…Was… war das…“ Er schlug die Augen nieder und grinste.

„Das will ich dir doch gerne erklären: Eine Verbotene Technik. Die 23ste der 24. „Teilung des Zwillings“. Sie tauscht das erlebte Leid des Anwenders mit dem Opfer. Um es genau zu sagen: Hast du im Schnelldurchlauf alle meine erduldeten Schmerzen am eigenen Leib erfahren. Daher wundert es mich, ja, es schockiert mich sogar, dass du noch am Leben bist! Das hat bis jetzt noch niemand geschafft… und glaube mir ich habe sie schon sehr oft angewandt; Eine bequeme Art der Rache. Allerdings gibt es den Nachteil, dass der Anwender die Schmerzen seines Opfers ebenfalls durchleidet.“

„…Du hast keine bekommen…“

„Nein. Ich war schon immer gut darin Regeln zu umgehen! Ich habe sie auf irgendein Wesen umgeleitet. Das mache ich immer so.“ White richtete sich langsam wieder ganz auf. Dabei fiel ihr Diadem runter und rollte zu Boden. Nocturn griff danach und begann es um seinen Zeigefinger zu wirbeln. White wurde schwindelig beim Zuschauen.

„Das du es überlebt hast, untermauert meine Theorie.“

„…Welche…?“

„Wir sind gleich. Nicht im dem Sinne das wir uns vom Aussehen, Charakter oder Einstellung ähneln, aber unsere Macht ist gleich. Nur umgekehrt. Du bist das Licht und ich die Dunkelheit… Die Attacke die wir damals in der Kirche angewandt haben, hat sich neutralisiert, weißt du noch? Und vorhin bei unserem Kampf auch.“ White schwieg, darauf wollte sie nicht antworten. Erst nach einem kurzen Zeitraum, indem sie sich ein wenig regeneriert hatte, wand sie sich wieder von Nocturn ab und sagte:

„Deine Eckzähne. Du hattest etwas längere als normale Dämonen. Doch sie wurden dir von einer Person rausgerissen, weil du nicht… gehörig sein wolltest. Eine Frau… Ra-“ Weiter kam sie nicht. Nocturn war auf die Füße gesprungen und schrie sie an:

„HÖR AUF! DAS GEHT DICH ÜBERHAUPT NICHTS AN! WOHER…“ Nocturn bekam seine Wut wieder unter Kontrolle.

„Woher weißt du das?!“ Langsam drehte White sich um und konnte ein triumphierendes und leicht hämisches Lächeln nicht unterdrücken.

„Verstehe… das war also eine Nebenwirkung!“ Nocturn sah sie ein wenig schockiert und sogar leicht verängstigt an.

„Was hast du…gesehen?“

„Gesehen habe ich nicht viel. Eher gehört. Aber keine Angst, ich weiß nicht viel. Für mich hat das ganze wenig Zusammenhang gehabt. Es ging viel zu schnell.“ Der Dämon schien sich zu beruhigen und setzte schnell wieder ein falsches Grinsen aufs Gesicht. Er steckte ihr Diadem in seine Tasche. Nocturn verschränkte die Arme über seiner Brust und ging auf sie zu. Mit den Ellbogen stützte er sich neben ihr an den Baum und sagte:

„Schön, sollst du es doch wissen. Mir egal! Von mir aus könntest du mein Tagebuch – wenn ich eins hätte, lesen – es ist mir egal! Es spielt sowieso alles keine Rolle mehr. Vergangenheit ist Vergangenheit. Ich hoffe nur dass du deshalb jetzt kein Mitleid empfindest. Das wäre unnötig! Also wage es nicht!“ White wich ein wenig vor ihm zurück.

Er sah sich ihr blasses Gesicht an, wo immer noch einige Blutflecke zu finden waren. Ihre Augen waren mittlerweile wieder weiß geworden. Sie hatte es zwar nicht gemerkt, aber ihr liefen Tränen über die Wangen – wahrscheinlich noch von den Schmerzen.

In ihren Augen lag blanker Hass.

Er, Nocturn, hatte die heilige White dazu verleitet zu hassen .

„…Ja… hasse mich! Das ist genau das was ich will… Wenn ich schon nicht deine Hingebung haben kann, dann doch wenigstens deinen Hass... Aber eins will ich dir verraten, bevor ich gehe. Es liegt mir schon viel zu lange auf der Zunge…“ Nocturn beugte sich vor, er spürte wie sie erstarrte, wie ihr ganzer Körper zu Eis wurde, als er ihr die Tränen von der Wange leckte.

„…Ich verlange nach dir. Um dieses Verlangen zu stillen werde ich alles tun – und dabei ist es mir egal, über wie viele Leichen ich gehen muss!“ Er beugte sich zu ihrem Ohr und flüsterte:

„Du wirst mir allein gehören.“

White schlug nach ihm, doch da hatte er sich schon abgewandt, leckte sich begierig über die Lippen und sagte:

„Na Na! Gehört es sich etwa für eine heilige Frau wie dich, nach jemanden zu schlagen, der so ehrlich seine Gefühle gesteht?“ Er erhob den Zeigefinger.

„Ansonsten werde ich dir nicht helfen den Kaze zu finden!“ Erst als Nocturn das sagte, kamen die Erinnerungen über Kanori wieder in ihr Gedächtnis zurück. Sofort bekam sie ihre Kraft zurück, doch auch ihre Angst um seine Sicherheit.

Nocturn löste seine Flöte aus der Halterung, drehte sich so zu ihr hin, dass sie sein Profil sehen konnte und legte die Flöte an seine Lippen.

„Folge mir!“ Mit diesen Worten löste er sich in Luft auf und seine Flöte ertönte aus Westen. White sah in die Richtung, blieb jedoch zögernd stehen.

Jetzt, wo sie sich von Nocturn ein Bild machen konnte und sie wusste dass er auf Kanori getroffen war, schwankte ihre Hoffnung. Besonders seine Worte…
 

„Du wirst mir allein gehören.“
 

Dennoch begann sie der Melodie des Dämons zu folgen, so schnell wie ihr momentaner Zustand es erlaubte.

Aber als sie Nocturn getroffen hatte, hatte er nirgends Verletzungen oder sonst irgendwelche Anzeichen auf einen Kampf… Kanori hätte sich doch gewehrt… und sich auch zu wehren gewusst. Zwar waren seine Chancen gegen ihn nicht hoch, aber er hätte sich dennoch verteidigen können. Wenn Kanori „Tatsumakihokorii“ angewendet hätte, denn hätte man es gesehen und in einem Kampf gegen so jemanden wie Nocturn hätte er diese Technik gebraucht. Aber davon war nichts zu sehen! Vielleicht hatte Nocturn ihn nur gesehen und seine Gedanken gelesen…?

Dieser Gedanke trieb die voran, dieser kleine Hoffnungsschimmer leuchtete noch immer in ihr.

Der Wald hellte ein wenig auf, da der Mond durch die Wolkendecke gebrochen war und die Bäume nicht mehr dicht an dicht standen. Nocturn spielte unablässig, ohne Pause auf seiner Flöte, doch sie konnte keinen seiner Schritte hören und das wo er eigentlich nur ein paar Meter vor ihr sein konnte, sehen oder spüren konnte sie ihn auch nicht.

Dann, ohne Vorwarnung fiel White über einen kleinen Klippenvorsprung, drehte sich noch in der Luft und fiel rücklings auf den Boden. Sie wollte gerade wieder aufstehen als sie etwas Feuchtes an ihrer Hand fühlte. Wasser? Sie hielt ihre Hand ins Mondlicht und sah dass es sich um Blut handelte. Ihre Augen waren so weit an die Dunkelheit gewohnt, dass sie jetzt sah, dass überall um sie herum, Blut ins Grass gesickert war.

Die Nocturne spielte unablässig weiter.

White hielt sich geschockt die Hand vor dem Mund, sie wich vor dem Blut zurück, bis sie plötzlich ging etwas stieß. Sie fühlte etwas, ihre rechte Hand ertastete etwas. Wie vom Blitz getroffen zog sie die Hand zurück, sie wagte es nicht sich auszumalen, was es war, dass sie gefühlt hatte. Ihr Herz ließ einen Schlag aus, um danach nur noch schneller zu schlagen. Es kam White fast so vor, als würde ihr Herzschlag die, nun etwas schnellere, Nocturne übertönen.

Sie wagte es nicht sich umzudrehen…

Sie wollte nicht sehen gegen was sie gestoßen war…

Sie wollte nicht wissen was sie gerade mit der Hand berührt hatte…

Sie konnte dieses Grauen nicht ertragen…
 

Oh Herz bleib stehen… Hör auf zu schlagen, erlöse mich ... bitte!
 

Ihr Herz blieb nicht stehen, genauso wenig wie Nocturns Flöte.

„White-sama!“ Mit stecknadelgroßen Augen sah White auf. Azai, Hirey und Yuri standen oben an der Klippe.

Die Nocturne verstummte augenblicklich.

Sofort sah White ihnen an, dass all ihre Befürchtungen wahr waren…

Yuri riss entsetzt die Augen auf, ihre Hand wanderte zu ihren Mund und die Tränen füllten schon ihre Augen.

„Bruder…!“

Hirey taumelte rückwärts, auch seine Augen waren vor Entsetzen geweitet.

„Kano…! Aber wer… wie….“

Azai konnte sein Schrecken runterschlucken, er sprang runter zu White und wiederholte immer wieder das gleiche:

„Dreh dich nicht um!“

Etwas Merkwürdiges geschah mit Whites Gesicht, wovon sie selbst nicht einmal etwas mitbekam: Sie lächelte.

„Was redet ihr denn alle? Kanori-sama ist doch im Tempel! Er wollte mit seinen Vater nachkommen!“

„Dreh dich nicht um….“

„Ciel kommt vielleicht auch! Sie mag mich zwar nicht besonders, aber ich werde heute versuchen mit ihr zu reden!“

„White-sama… bitte… dreht Euch nicht um…“

„Kanori-sama hat gesagt er hätte eine Überraschung! Nachher… wenn das Feuerwerk stattfindet! Er wollte… Er wollte…“ Es war zu spät. Azai kam nicht rechtzeitig zu White um sie vor diesem Anblick zu bewahren.

Es war alles zu spät.

White hatte die ganze Zeit nur ein paar wenige Zentimeter zwischen ihnen gehabt. Zwischen ihr und seinem Körper. Jetzt wo sie sich umgedreht hatte, war ihr Blick auf der gleichen Höhe wie Kanoris.

Das schöne himmelblau… Sie hatte es geliebt sich in seinen Augen zu verlieren und einfach nur seinen Worten zu lauschen…

Das Blau war erloschen, der Himmel war untergegangen. Nichts als Weiße Leere war übrig geblieben…

White hob langsam, zitternd ihre Hand, legte sie an die noch warme Wange ihres Geliebten. Sie sagte nichts. Es musste nichts gesagt werden. Worte waren überflüssig. Sie ließ ihre Stirn an seine fallen. Genauso wie sie es oft getan hatte und er seine Arme um sie gelegt hatte, ihr liebe Wörter ins Ohr geflüstert hatte… Fast so als erwarte sie jetzt die gleiche Reaktion.

White senkte ihren Blick nicht um sich seinen Körper anzuschauen. Seine Augen reichten ihr um ihr zu sagen…

Dass sie nie wieder seinen Erzählungen lauschen konnte…

Das sie sich nie wieder gebogen und wohl bei ihm fühlen konnte…

Er würde sie nie wieder zum lachen, zum erröten bringen…

Er würde ihr nie wieder sagen, wie dankbar er für deren Liebe war…

Er würde nie wieder mit Namenvorschlägen kommen…

Er würde seinen Traum, seinen Sohn aufwachsen zu sehen, nie erfüllen können….
 

Denn…
 

Kanori war tot.
 

Die Untersuchungen ergaben das Kanori und Nocturn sich keinen Kampf geliefert hatten. So gut wie alle Magie war noch in Kanoris leblosen Körper vorhanden gewesen. Er hatte nur kurz in Lebensgefahr geschwebt. Doch die Art wie er zu Tode gekommen war, machte Nocturn späterhin berühmt und berüchtigt. Denn Kanori war mit seiner eigenen Waffe ermordet worden. Das Katanakaze mitten durch sein Herz und Körper. Was für eine Schmach, für einen Wächter, mit seiner eigenen Waffe, zu Tode gekommen zu sein… Niemand wusste wie das möglich war. Böse Zungen behaupteten sogar, Kanori hätte aus Angst Selbstmord begangen. Doch vom Winkel des Einstiches her, war das unmöglich.

Der Rest von Kanoris Leiche war in einem schrecklichen Zustand. Zwar waren ihm keine Körperteile entrissen worden, aber sein gesamter Körper war durch bohrt worden, mehrere Wunden stammten von seiner eigenen Waffe. Keine dieser Verletzungen war todbringend gewesen. Wie lange hatte Kanori, mit solchen Verletzungen, auf den Tod warten müssen…?

White hatte bei diesem Anblick nicht reagiert. Sie hatte weder geschrieen, noch geweint, noch war sie in Ohmmacht gefallen. Die Hikari war nach einer schrecklich langen – ja fast unendlichen zeit, einfach aufgestanden, hatte sich zu Azai gewandt und mit den gleichen Augen, wie sie auch schon Kanoris Blick erwidert hatte, hatte sie gesagt:

„Sein Mörder heißt Nocturn.“

Als sie zurück in den Tempel kamen, war die Feier in vollen Gang. Niemand wusste davon, alle waren heiter und es war alles, wie jedes Jahr. Es wurde getanzt, zu Musik gesungen, gelacht und munter geredet. Die ermüdeten Kinder wurden lächelnd von ihren Eltern ins Bett gebracht, während andere Spiele spielten. White sah das alles nicht, sie hörte es nicht. Es war als hinge ein Nebelschleier vor ihren Augen, der alle Farben zu einem verschwommen und unwirklichen Wirrwarr machte.

Sie wünschte auf der Stelle umzufallen. Warum war sie nicht einfach in Ohmmacht gefallen? Nein - warum war sie nicht tot? Warum ging sie jetzt noch, wie an einer unsichtbaren Schnurr gezogen, hinter Hirey her? Warum war sie nicht genauso leblos wie der Körper den er trug? Wieso hatte die blutgetränkte Waffe, die Azai hielt, nicht ihr Leben beendet?

Plötzlich ohne dass White etwas davon realisiert hatte, standen sie schon in seinem Zimmer. Sie hatten verlassende Wege genommen, damit niemand etwas davon mitbekam, dennoch wurde die Tür kurze Zeit nach ihrem Eintreten aufgestoßen. White sah nicht auf, sie drehte sich nicht um, sie wusste nicht wer rein gekommen war. Sie stand am Rande des Geschehens, am nahesten an Kanoris Leiche. Sie war nicht fähig ihren Blick von ihm abzuwenden.

Es war ruhig geworden und als White die heisere Stimme Katarons vernahm, keuchte sie zum ersten Mal auf.

Dennoch blieb sie stehen.

„…Kanori… Mein Sohn… Wieso… wie ist das möglich…“

Ein Mädchen schrie, rannte an White vorbei und schmiss sich vor Kanori auf die Knie. Kläglich und verzweifelt fing Ciel an zu weinen, es war das einzige was im Raum zu hören war. Kataron hielt seine Verzweiflung tapfer zurück. Dennoch hatte er Tränen in den Augen, als er sich an White wandte und ruhig sagte:

„White-sama… ich bitte darum… das Ihr mir sagt wie das passieren konnte.“ Alle Wächter sahen sie an, erwarteten einen Bericht, eine Erklärung. Aber was war die Erklärung? White wusste es selbst nicht mehr.

Kanori war tapfer im Kampf gefallen.
 

… und warum hatte White das nicht verhindert?!
 

Er war nicht tapfer im Kampf gefallen.

Nein, dass war er nicht.

Alle Wächter starben „tapfer im Kampf“. Kanori war nicht so gestorben.

Nein, dass konnte man einfach nicht sagen.

Kanori war Opfer einer wahnsinnigen Mordgier geworden.

… Verlangen?

Was war der Grund dafür gewesen?

Grund?

Dämonen brauchten keinen Grund.

Und White brauchte ihn auch nicht.

Es war unwichtig – von keiner Bedeutung.

Einen Grund für diesen fürchterlichen Mord, für den Verlust eines so liebevollen und lebensfreudigen Wächter war gleichgültig.

…Er würde ihren Geliebten auch nicht wieder erwecken.

„Es ist deine Schuld.“

White sah nicht auf, trotzdem wusste sie wer sie eiskalt und mit Tränen überströmten Gesicht ansah.

„Wie viele sterben wegen dir?! Wie viele haben dir Treue geschworen, bis in den Tod?! Wie viele opfern ihre Familie, ihr Leben für dich?! Wie viele Wächter sind für dich schon auf dem Schlachtfeld gestorben?! Weißt du es überhaupt noch?! Hat es dich je interessiert?! Jeder dieser Wächter hat eine Familie, ein Leben!

Und Kano… mein großer Bruder… er war anders, so voller Freude und Leben…

Wenn mein Bruder dich nie getroffen hätte, wenn er nicht dazu verpflichtet gewesen wäre dir treu zu sein… wäre er noch am Leben! Dann wäre er noch hier…!“

Sie japste.

„…Ich zweifle nicht daran, dass er dich geliebt hat… denn das hat er… ich weiß es… Aber du! Für dich ist Kano doch nur einer der Vielen gewesen, die für dich gestorben sind! Du hast Kano in dieser kurzen Zeit nicht verdient. Du hast es nicht einmal verdient, dass du ihn auch nur einmal gesehen hast! Du hast seine Liebe keine einzige Sekunde verdient! Denn die heilige und reine White, die mächtigste und legendärste aller Wächter – hat es tatenlos zugelassen das Kanori stirbt! Sag mir nicht dass es nicht möglich war! Sag mir nicht dass du seinen Mörder nicht aufhalten konntest! Sag mir nicht dass es nicht in deiner Macht stand! Ich will es nicht hören! Ich will keine Ausreden! Ich will keine Lügen! Denn ich weiß dass du etwas hättest tun können! Du hättest Kanoris Tod verhindern können! Es…. Es… IST ALLEIN DEINE SCHULD!“

Niemand hatte etwas gesagt oder getan. Alle Anwesenden starrten das kleine Menschenmädchen fassungslos an – außer White. Ihr Blick war immer noch gegen den Boden gerichtet.

Kataron packte seine Tochter am Arm und zog sie protestlos in Richtung Tür.

White schluckte, sie spürte wie ihre Hände zitterten und endlich brachen die Fesseln die ihre Tränen aufgehalten hatten. Sie perlten ihren Wangen herunter, benässten den weißen Marmor. Ihre Stimme war jedoch gefasst, als sie sich zu Ciel umdrehte und sagte:

„Du hast Recht. Du hast vollkommen Recht. Es ist meine Schuld, dass Kanori nicht länger bei uns ist. Ich bin sein Mörder. Ich allein. Aber… Ich habe ihn vom ganzen Herzen geliebt. Mein Herz, meine Liebe für ihn, ist mit ihm gestorben.“

White sah nur noch wie Ciel sie resigniert ansah, dann hatte sie selbst den Raum verlassen. Ohne jemand anderen anzusehen, ohne jegliche Höflichkeit und Etikette, war sie aus dem Zimmer gestürmt. Wie eine Verfolgte rannte sie durch die Korridore, Treppen hoch und wieder runter, ehe sie die Tür zu ihrem Zimmer aufstieß.

Dort angekommen, sah sie sich keuchend um, als erwarte sie jemand wäre dort. Aber das einzige was sie begrüßte waren ihre Möbel, ihre Sachen, Unterlagen… und Kanoris Eigentum. Sein Umhang, seine Uniform, hingen am Hacken. Seine Bücher lagen neben seinem Bett, wo auch ein Foto seiner Familie stand.

Alles war noch genauso wie sie es, noch zusammen, Hand in Hand, verlassen hatten. Nur dessen Besitzer war nicht mehr. Die warme Hand die Whites gehalten hatte, war nicht mehr.

Mit letzter Kraft, als wäre die Hikari um Jahre gealtert, schmiss White sich aufs Bett, vergrub ihr Gesicht in ihrem Kissen und gab sich verzweifelt ihrer Trauer hin…
 

Zwei Tage lang hatte White niemanden zu sich gelassen. Weder ihren Tempelwächter, ihren Vater, Violet, Adir, noch Azai öffnete sie die Tür. Jeder bekam auf sein Ruf, immer die gleiche Antwort: Schweigen. Am ersten Tag, als Irizz etwas länger besorgt vor der Tür verhaart hatte, ohne zu klopfen, hatte er gehört wie White irgendetwas an die Wand geworfen hatte und wie es zerbrach. Als Irizz dies hörte, hatte er sich lieber entfernt.

White hatte die Spieluhr an die Wand geworfen, nachdem sie wie von selbst angefangen hatte zu spielen. Zerstört, in viele Einzelteile lag die ehemalige Spieluhr neben ihrem Bett. Sie selbst saß, wie ein verfolgtes Tier, am Bettende, die Knie an sich gezogen, dem Kopf darauf gelegt und immer noch verzweifelnd weinend. Sie konnte einfach nicht aufhören. Es war so als ob all die Tränen die sie über die vielen Jahren in sich verschlossen hatte, alle auf einmal raus wollten.

White wagte es nicht zu schlafen. Selbst wenn sie es konnte, sie hatte panische Angst, alles vom Neuen zu sehen. Die gesamte Nacht noch einmal durch zu leben. Dennoch sah sie immer wieder Kanoris leere, tote Augen vor sich. Spürte seinen toten Körper…

Und, obwohl es im Zimmer absolut ruhig war, hörte sie immer noch die verdammte Nocturne in ihren Ohren… Sie schien das Bild von Kanoris totem Körper zu untermalen…

„Lass mich! Lass mich! Verschon mich! Sei endlich still!“ White wusste niemand hörte sie, sie wusste niemand war im Zimmer und niemand spielte auf einer Flöte. Wurde sie langsam wahnsinnig…?

Von weiter Ferne, wie aus einer anderen Welt, hörte sie jemanden, der an ihrer Tür klopfte. White konnte die Worte nicht verstehen, trotzdem wusste sie, dass es sich um einen Kampf handelte.

War es ihr nicht einmal in solch einer Situation gegönnt für sich zu sein? Sich einfach nur ihren Tränen hingeben? Einfach mit sich und ihren Erinnerungen allein sein?

Es klang ernst…

Nein, sie konnte und wollte jetzt nicht aufstehen, aufs Schlachtfeld schreiten und so tun als ob nie etwas passiert wäre.

Sie konnte ihre Wächter nicht in Stich lassen… was war, wenn Nocturn da war?

Was spielte das jetzt noch für eine Rolle… Rache würde Kanori nicht ins Leben zurückholen.

Aber, wenn sie nichts tat und Nocturn sich wirklich an der Schlacht beteiligte, waren die Leben ihrer Freunde in Gefahr. Es wäre dann wieder Whites Schuld… sie würde noch mehr ermorden…

Whites Hikari-Sinn siegte über die Traurigkeit. Die Fesseln banden sich neu um Whites Körper und Sinne, zwangen sie aufzustehen, sich umzuziehen und zusammen mit Azai zum Schlachtfeld zu gelangen. Er sagte nichts, jedenfalls nichts privates. Nur kurz erklärte er ihr die Lage, welche ihr Gehirn aufnahm und für solch einen Fall sofort die erforderliche Technik raussuchte. Die Formel stand bereit, die Technik wartete darauf ausgerufen zu werden und wieder zu töten.
 

Wo lag für das alles der Sinn…

Wann würde das nur je eine Ende haben…
 

Dann geschah es.

White hatte gehört wie sie die Beschwörung ausgerufen hatte, hatte gesehen wie sie erforderliche Bewegung ausgeführt hatte, doch – Die erwünschte Wirkung blieb aus.

Keine Tote.

Kein Angriff.

Kein Licht.

Die Fesseln die sie geführt hatten, waren wieder gerissen.

Und damit hatte White die Kontrolle über ihr Element verloren.

Das heilige Licht war erloschen.

White spürte wie sie zu Boden geworfen würde, sie spürte wie Blut auf ihr Gesicht tropfte und verschwommen nahm sie war, das Azai sie vor einem Angriff bewahrt hatte. Er fragte sie nicht was los war, wahrscheinlich wusste er es. Quer über das Schlachtfeld schrie er anderen Wächtern was zu. Violet kam sofort angelaufen. Dann sagte er zu White, dass sie hier bleiben sollte, sich nicht von der Stelle bewegen sollte und schon stand er auf.

Seine Verletzung heilte nicht. War jetzt auch noch Whites Heilmagie verschwunden? Wozu war sie dann noch gut? Wenn sie nicht mehr kämpfen konnte, hatte sie als Kriegswaffe ihren Zweck verloren, war kaputt – unbrauchbar.

White fiel auf die Knie und ohne dass sie es selbst wahrnahm fing sie wieder an zu weinen.

Sie wusste den Grund warum sie jetzt nicht mehr in der Lage war Lichtmagie zu beschwören.

Ihr Körper mochte noch am Leben sein, doch ihr Herz, ihre Seele war tot. Sie waren zusammen mit Kanoris Herz stehen geblieben…

Eine Hikari dessen Herz nicht mehr ein Einklang mit ihrer Magie schlug, konnte keine Lichtmagie beschwören, das Licht erlosch - starb.

Wozu lebte White überhaupt noch? Am besten wäre, sie würde sich einfach erheben und sich von irgendeinen dahergelaufenen Dämon ermorden lassen. Dann hätte alles endlich ein Ende…

Erlösung… wie sie sich das ersehnte… Tod. Nichts mehr spüren, sich nicht um irgendetwas Gedanken zu machen, keine Sorgen, keine Trauer, keine Gefühle.

Nichts.

Sie wollte nicht mehr Leben. Ein Leben ohne Kanori konnte sie sich nicht vorstellen und jetzt wo ihr Körper untauglich geworden war, wo sie niemand mehr brauchen konnte, konnte und durfte sie auch sterben… oder?
 

Erlöse mich…!
 

Plötzlich spürte White etwas.

Im ersten Moment konnte sie nicht sagen was es war, konnte diese sanfte Berührung nicht deuten, doch dann wusste sie was ihre Haare in Bewegung brachte, welche sie zärtlich aus ihrem Gesicht strich und sie hinter ihren Körper wehte…:

Ein warmer Windhauch wehte ihr die Tränen aus den Augen.

Ungläubig riss White die Augen auf.
 

„…Ich weiß… das klingt jetzt kitschig… aber wir Kaze sind der Überzeugung, dass sobald wir sterben und die Person zurücklassen, die wir am meisten lieben, wir ein Teil unseres Elementes werden. Mit anderen Worten: Wir werden zu Wind und bleiben so bis in alle Ewigkeit bei dieser Person.“ Kanori nahm ihre Hände und sah sie inständig an.

„White, ich glaube daran! Sollte ich also vor dir sterben, dann glaube auch du daran! Denn so werde ich immer bei dir sein können… ja?“
 

Sie streckte die Arme nach etwas unsichtbaren, etwas was man nicht berühren konnte, aus und flüsterte:
 

„…Ich glaube daran… Kanori…!“
 

Er hatte versprochen bei ihr zu bleiben.

Er hatte ihr ewige Treue geschworen.

Er hatte gelobt sie bis in alle Ewigkeit zu lieben…
 

Kanori war nicht tot.
 

Er war bei ihr, bei seiner Geliebten, auch wenn sie ihn weder sehen, hören, noch anfassen konnte.

Dennoch…

Er war da.
 

Bis in alle Ewigkeit.
 


 

Ende des 13ten Kapitels der zweiten Staffel. (21.12.2006)
 

Musik:

Dark Flute

Requim for A Dream

Kaze no Machi He



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Keiko-maus
2013-11-20T01:05:19+00:00 20.11.2013 02:05
Mir kamen echt die Tränen. Whites Geschichte ist wirklich sehr schön und traurig zugleich.
Nocturn ist ein interessanter Chara, ja, aber momentan hasse ich ihn eher. Allerdings bin ich schon auf den zweiten Teil der Geschichte gespannt, wie er letztendlich zu Tode kam :3
Von:  DisorientedDarcy
2010-06-19T17:15:38+00:00 19.06.2010 19:15
*perl*
jetzt muss mehr als nur weinen...warum müssen eigentlich alle anderen da sein wenn ich bei i-was weinen muss??
ich muss die ganze zeit meine tränen zurückhalten...

also...das is sooooo verdamm(!) traurig!!!
Von:  Tekuu
2007-08-03T12:15:51+00:00 03.08.2007 14:15
Ich habe nur das Ende dieses Kapitels wieder gelesen...und ich musste schon wieder heulen.
...
Ich hasse dieses Kapitel.
...
Wirklich.
Nocturn, wie konntest du das alles nur tun.
Wie konntest du nur dieses Glück zerstören.
Nur, weil dein Verlangen dich zu White führt?
Weil du für dich kein Glück findest?
Egoist. Mir egal, was du hast durchmachen müssen. Das rechtfertigt nicht so eine Tat.
Das war psychologisch sehr ausgeklügelt und geht somit weit über ein normales Verbrechen hinaus.
Psychoterror. Wie pervers.
Und der Ring...kurz vor Mitternacht...nur noch so wenig Zeit...


Von: abgemeldet
2007-02-22T07:22:09+00:00 22.02.2007 08:22
Das ist mit Abstand das best geschriebenste Kapitel, das du je veröffentlicht hast, Sakuja! Es ist furchtbar traurig, aber völlig ohne kitschig oder rührseelig zu wirken!
Von: abgemeldet
2007-02-21T17:07:28+00:00 21.02.2007 18:07
oh mein Gott, ich weiß nicht, was ich sagen soll...ich meine...oh mein Gott!!!
ich wusste ja vorher, dass er sterben muss, aber sein tot war so megatraurig >.<
und nocturn...der arme kerl tut mir einfach nur leid...
hm...die arme white, das muss jetzt ziemlich hart sein für sie...und dann auch noch "als hätte er es geahnt" >.< *snieeeef*
nun ist wohl diese schöne liebesgeschichte vorbei...*snief* man das kapi ist wirklich eines der traurigsten, das ich je gelesen hab >.< ich glaub, das hätte ich nicht geschafft zu schreiben...
*heul*
hilfeeeeeee
*nun depri laune schiebt*
naja, ich hoffe du schreibst schnell weiter...ich will unbedingt wissen wie es weiter geht! (auch wenn ich noch kein i-net hab >.< ich zieh einfach bei meiner best friend ein xD)
alla bis denne
bybeye guarden angel *snief* T-T
Von:  RenTao
2007-02-18T13:28:00+00:00 18.02.2007 14:28
;______;
Scheiße, das Kappi war das traurigste das ich JE gelesen hab ;____________; *dabei schon ziemlich viele Death Kappis gelesen hab*

*Ich ignoriere jetzt mal den riesen Taschentuch Haufen neben mir ;_______________:*

ICH HASSE DICH NOCTURN ;______; *Wehe er macht das gleiche mit Gary*
Das war aber so traurig besonders die Stelle mit dem "Dreh dich nicht um" und dann dreht sich die kleine White um und sieht in die leblosen Augen ihres Geliebten ;_____;
Alle Hoffnungen sind geplatzt...

Wie schaffst du nur so was trauriges zu schreiben?
;___; *dich bewunder*

Aber der letzte Abscnitt war sooooooo süß, aber auch traurig
;_____;

Ren ;__;


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