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Himitsu no Mahou - alte Version

Alte Version 2004-2008
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Die erste Strophe der Nocturne Teil Eins

Die erste Strophe der Nocturne Teil Eins
 


 


 

„Piep….piep…. piep…pieppiep…piepieppiep…PIEPPIEPPIEPPIIIIIIEP“ Mit einem schnellen Windhauch wurde der Wecker zu Boden geschleudert und gab endlich Ruhe. Kanori seufzte, er hatte keine Lust aufzustehen – die Energie für diesen entscheidenden Schritt fehlte ihn im Moment einfach. Schnell fielen ihm so die Augen wieder zu und schon war er wieder im Reich der Träume.

Doch dann piepte es abermals. Am Piepton erkannte er, dass es das Handy war und tastete danach.

„Ja…?“

„Kano? Warum nimmst du das Handy von White-sama ab?“

„Eh…?“, antwortete der Windwächter, ziemlich schlaftrunken.

„Egal! Hirey hier! Klein Izzy und ich, und ein paar unbedeutende Offiz… sind hier gerade ordentlich am Dämonen abräumen! Du kannst ja dazu kommen! Ansonsten bist du bald aus dem Rennen, Kano!“ Der Angesprochene seufzte und rieb sich mit der freien Hand den Schlaf aus den Augen.

„Mach das lieber alleine. Die Dämonen können mich und die Skala ebenfalls! Falls ihr Hilfe braucht, ruft meinen Offizier an, okay?“

„Was ist mit White-sama?! Ich meine, ich hab ja eigentlich wegen ihr angerufen…“

„Mit White…-sama?“ Erst da bemerkte Kanori es und seine Augen weiteten sich: White schlief ruhig auf seinem nackten Oberkörper. Sie hatte ebenso wenig an und Kanori fiel mit hochrotem Kopf wieder ein, was letzte Nacht passiert war.

„Kano? Bist du noch da? Oh, das tat weh… Der arme Offi. Ups. Das ist ja meiner…“

„Öh ja! White-sama ist… äh… in einer anderen Welt. In einer ganz anderen Welt…“ Während er dies sagte, hatte er lächelnd begonnen mit ihren Haaren zu spielen.

„Du brauchst nicht darauf warten, das White-sama kommt, okay? Danke und auf Wieherhören.“

Er hörte noch wie Hirey sich beschwerte, einen Schrei im Hintergrund, doch schon war das Handy aus. Kanori sah zur Uhr, es war schon nach Mittag. Sie sollten wirklich aufstehen…

Sanft legte er seine Hand an ihre Wange und streichelte sie.

„Aufwachen, es ist schon Mittag…“ Er bekam ein zustimmendes Murmeln, dann entzog sie sich seinen Griff und kuschelte sich an ihn. Er seufzte.

„Noch nicht…“

„Aber White…“ Sie öffnete ihr eines Auge und sah zu ihm auf.

„…Wie spät ist es?“

„Nach Mittag.“ Sie grummelte etwas, dann rieb sie sich den Schlaf aus den Augen und setzte sich auf. Dort gähnte sie erst einmal und sah dann zu Kanori.

„Was machst du eigentlich in meinem Bett?“

„Oh.“ White lief hochrot an, während Kanori leise lachte. Dann setzte er sich auch auf. White schlug die Hände an ihr Gesicht und sagte:

„In Lights Namen! Was wenn ich jetzt…schwanger bin!“ Kanori konnte ein Grinsen nicht verkneifen.

„Wäre doch nicht so schlimm!“ Dann hellte sein Gesicht auf.

„White! Stell dir das doch mal vor! Soooo ein kleiner niedlicher Kaze! Ich werde ihm alles beibringen was ich weiß! Ich bringe ihm bei, wie man mit dem Katanakaze kämpft und werde mit stolz sehen, wie er seine ersten Kämpfe bestreitet! Ich werde der stolzeste Vater der Welt sein!“ Während Kanori schwärmte, war White aufgestanden und hatte angefangen sich anzuziehen. Sie sah über die Schulter hinweg, ebenfalls grinsend zu ihm und sagte:

„Wer sagt dir, dass es ein Junge ist? Es könnte auch ein Mädchen sein. Obendrein eine Lichterbin!“ Kanoris Träume zerplatzten wie eine Seifenblase und er sagte:

„Auch gut! Aber eins musst du mir versprechen, wenn wir unsere Lichterbin, oder Lichterbe erziehen…:“, begann er und legte seinen Arm um seine Geliebte.

„Wir machen das anders.“

„Wie meinst du das?“

„Wir werden unseren niedlichen Lichterben zu etwas ganz besonderen erziehen. Und ihn nicht wie andere Hikari an seinen Pflichten, Schicksal und so weiter, fesseln, ja? Dennoch soll er natürlich ein fähiger Lichtwächter sein – aber das wird eh so sein! Bei so einer Mutter! Ah das wird so toll!“ Er fing herzlich an zu lachen, wie ein kleines Kind und drückte White an sich.

„Du hast Recht, Kanori! Genau so machen wir das. Aber vielleicht…“

„Ja?“

„… Sollten wir erst einmal Kinder haben, bevor wir über die Erziehung nachdenken? Immerhin sind wir kaum 24 Stunden zusammen!“ Kanori löste sich von ihr und grinste ein wenig dümmlich.

„Du hast ja Recht! Aber es kommt mir fast so vor als wären wir schon längst verheiratet!“ Ohne auf Whites hochroten Kopf oder ihren verwirrten Gestotter zu beachten, fing er ebenfalls grinsend an sich anzuziehen. Kaum waren beide fertig, ertönte von unten die Stimme von Irizz.

„Ich bin gleich da!“, rief White runter und sah nach Kanori. Dieser war gerade dabei die Spieluhr auf dem Nachtschrank zu platzieren. Er nickte sich selber zu und wand sich dann lächelnd zu White um.

Bevor White die Stufen herunter gehen wollte, sagte Kanori:

„Danke, White…“

„Wofür?“

„Das du mich liebst!“
 

Es verging kein Tag, bis der gesamte Tempel von der Liebe der zwei wusste. Nur sie selbst wussten nicht dass alle davon wussten und bewahrten in der Öffentlichkeit tapfer das Suffix. Manchmal allerdings konnte Kanori nicht drum herum, ihre Hand zu nehmen oder ihr heimlich etwas zuzuflüstern. Sobald sie zur morgendlichen Versammlung auftauchten, wurden sie von Hirey und Violet breit grinsend begrüßt, sie sagten jedoch nichts. Yuri und Mizuno kicherten öfter und beteuerten wie sehr sie sich über das schöne Wetter freuten. Izerin und Azai waren die einzigen, die es nicht zu interessieren schien. Azai achtete jedoch sehr intensiv auf ihre Gesundheitswerte.

Doch Kanori hatte nicht vor es ewig geheim zu halten und am ersten August hatte er etwas ganz besonderes geplant.

Der erste August, war der einzige Feiertag in dem Leben eines Wächters. Er war so wichtig, als wären Weihnachten und Silvester an einem Tag. Seit Wächtergedenken feierten sie ihn schon, es war der Tag an dem die Elemente erschaffen worden waren. An diesen Tag, trafen sich sämtliche Wächter, dieses Jahr im Tempel, und feierten zusammen. Sogar einige der toten Hikari, würden laut Whites Aussage, anwesend sein. Zusammen bedankten sich die Wächter für ihr Element und damit ihren magischen Fähigkeiten. Dabei war es egal wie schlecht es im Krieg auch aussah, dieser Tag war genauso Pflicht wie das einhalten der Regelen. Doch das war wohl einer der angenehmen Traditionen der Wächter.

Und so… schlängelten sich durch die vollen Gänge, auch dieses Jahr, gehetzte Tempelwächter. Hochsaison der Nervenzusammenbrüche und des Kaffees. White musste Irizz schon davon abhalten einen Kaffeeschock zu erleiden. Währenddessen fluchte Hirey unablässig über die viel zu vollen Gänge, Mizuno und Yuri konnten sich nicht einig werden welches Kleid sie tragen sollten und Azai päppelte die halbtoten Tempelwächter wieder auf. Violet flirtete mit jedem gut aussehenden Wächter, der ihr über den Weg lief und Izerin hatte eher das Problem sich jüngere schwärmende Tsuchis vom Leibe zu halten, die von seinen Kämpfen hören wollten. Kanori war mit seinen Gedanken bei seinem gut durchdachten Plan und White versuchte krampfhaft ihre Rede auswendig zu lernen, während ihr Schneider immer wieder etwas fand, was er an seiner Kreation verbessern wollte.

Als White, gegen Mittag, dann endlich das Kleid anhatte (und sich fragte, wie sie jeder wieder raus kommen sollte), kam Kanori in einer ruhigen Minute zu ihr. Da sie alleine im Zimmer waren, duzten sie sich. Er meinte er müsse ihr etwas sehr wichtiges mitteilen, was sich nicht aufschieben ließe. Zu Anfang druckste er ein wenig herum, doch dann schlang er plötzlich die Arme um sie und sagte:

„Für den Fall, dass mir etwas passiert, muss ich dir etwas sagen!“ Sie sah ihn missverstanden an.

„Warum sollte dir etwas passieren?“

„Ach White! Wir sind nun mal Wächter und unser Leben währt nicht so lang! Für den Fall der Fälle.“ Sie sah ihm an, dass es ihm wichtig war und nickte leicht zögernd.

„Ich weiß… das klingt jetzt kitschig… aber wir Kaze sind der Überzeugung, dass sobald wir sterben und die Person zurücklassen, die wir am meisten lieben, wir ein Teil unseres Elementes werden. Mit anderen Worten: Wir werden zu Wind und bleiben so bis in alle Ewigkeit bei dieser Person.“ Er nahm ihre Hände und sah sie inständig an.

„White, ich glaube daran! Sollte ich also vor dir sterben, dann glaube auch du daran! Denn so werde ich immer bei dir sein können… ja?“ White sah ihn ein wenig unsicher an, lächelte dann doch. Sie fand diesen Gedanken unheimlich süß von ihm, doch gerade als sie antworten wollte, kam Irizz reingestürmt mit der Nachricht das Adir und Shaginai angekommen wären. Sobald White sagte, dass sie gleich kommen würde, stürmte Irizz wieder los. Kanori sah ihm bedenklich hinterher.

„Der Arme ist völlig abgehetzt…“ White stimmte ihm zu.

„Ich denke ich werde ihm eine Woche frei geben…“

„Und ich muss mich umziehen! Ich denke mal nicht, dass nachher so rumlaufen sollte, wenn die Festivitäten beginnen. Kommst du mit?“ White nickte und die beiden gingen aus dem Zimmer.

Wenn White später zu diesem Gespräch zurück dachte, da hatte sie immer den gleichen Gedanken:

Es war, als hätte Kanori sein Schicksal voraus geahnt…

Doch im Moment freute sie sich über die vollen Gänge, so dass es niemanden auffiel, dass sie Hand in Hand gingen. Kanoris Windoffizier zwängte sich durch die Menge, auf seinen Meister zu und während die drei über einen Hof gingen, fingen die beiden Windwächter über deren letzten Schlacht zu reden. White hörte dem kaum zu, sie ließ ihren Blick über den Hof gleiten, wo gerade jüngere Wächter dabei waren Musik zu üben. Dann blieb die Hikari plötzlich wie angewurzelt stehen. Ihre Augen konnten sich aus einem ihr unbekannten Grund, nicht von zwei Mädchen abwenden, die konzentriert auf ihrer Querflöte spielten. Bilder ihres Traumes tauchten plötzlich vor ihrem geistigen Auge auf, doch verschwammen sofort wieder. Nur ein Bild blieb hängen, das bild welches sie von allen am kürzesten sah. Der Mann der im Traum immer hinter ihr stand. Dieses Bild verband sich zusammen mit dem des Flötespielenden Kindes. War das etwa die Antwort? Das der Mann auf einer Querflöte spielte? Aber er hatte in ihren Traum doch nie etwas in der Hand… oder? Was für eine Pose hatte er überhaupt…?

„White-sama?“ Die Angesprochene schreckte hoch und wand sich zu Kanori.

„J-Ja?“

„Hast du – äh Ihr etwas gegen Flötenspieler?“ Sie schüttelte den Kopf und fing an weiter zu gehen.

„Nein, ich hab mir nur etwas eingebildet! Kein Grund, sich Gedanken zu machen. Trotzdem danke.“ Er sah sie ein wenig besorgt an, doch schmunzelte dann. Sein Offizier schlug einen anderen Weg ein und ließ die beiden alleine. Die zwei Wächter gingen in einen Raum, wo nur die Elementarwächter Zutritt hatten und fanden dort Violet und Hirey vor. Beide hatten ihr übliches Grinsen auf dem Gesicht, als sie die Verliebten sahen.

„Ihr kommt letzter Zeit, aber oft zusammen….“, fing Hirey an.

„Wir haben uns zufällig getroffen, Hirey! Und wisch dir das Grinsen aus dem Gesicht“, antwortete Kanori. Violet und Hirey sahen sich an und sagten dann im Chor:

„Aber klaaaaar!“

„Nee-sama: Vater ist da“, sagte White um sie abzulenken und es klappte auch. Violet sprang auf.

„Waaaaaaaaas?! Daddy?! Warum, in Lights Namen, weiß ich davon nichts!?“

„Ich habe es auch eben erst erfahren. Wir können gleich zusammen gehen. Ich muss Adir-sama begrüßen.“

„Ich mag Adir nicht. Er ist mir vieeeeeel zu korrekt, aber okay, lass uns zusammen gehen!“ Als ob Shaginai weniger korrekt wäre, dachten die anderen drei Wächter. Kanori hatte plötzlich die Uhr entdeckt und sagte:

„Ach du Schreck! Schon so spät! Verzeiht mir White-sama-“ Hirey unterbrach ihn mit einer genervten Geste:

„Mein Gott: Wir wissen es sowieso schon! Also duze deine Geliebte.“ Sowohl White als auch Kanori liefen rot an.

„Wo-Woher…?“, fragte White.

„White-chan, ihr hättet ebenso gut mit einem Schild rum rennen können, wo das drauf stand.“

„Genau Vio, es war einfach nicht zu übersehen!“

„Gut, von mir aus!“ Kanori wand sich wieder White zu und sagte:

„Ich muss noch einmal zu meinem Vater. Keine Sorge ich komme zusammen mit ihm, ehe die Festivitäten losgehen! Ich werde nichts verpassen.“

„Warum?“

„…Ich hab letztens etwas vergessen!“

„Dann ruf ihn doch an und sag dass er es mitnehmen soll.“

„Äh nein! Das geht nicht… weil… es in meinen alten Zimmer liegt, wo nur ich einen Schlüssel für habe!“

„Ach so, dann komme ich mit!“

„Vater rastet dann aus und das gerade heute!“, sagte Violet.

„Vio hat Recht, White. Es dauert ja nicht lange!“ Widerwillig beugte sie sich und Kanori ging zu Tür. Doch vorher ergriff White die Hand ihres Geliebten und er sah sie fragend an. Er fragte was sie habe, doch bekam keine Antwort. White sah zu Boden, sie wusste selbst nicht was mit ihr los war und warum sie nicht wollte das Kanori allein ging. Ohne etwas zu sagen, oder auf die anderen beiden zu achten, zog Kanori White zu sich. Er hauchte ihr einen Kuss auf die rechte Wange und flüsterte ihr ins Ohr:

„Ich hab das vorhin nicht gesagt, um dir Sorgen zu machen…“ Kanori lächelte sie aufmunternd an und nahm dann wieder Abstand.

„Ich verspreche dir White: Der heutige Tag wird ein Meilenstein unserem Lebens!“, sagte er als er schon die Tür aufgemacht hatte. White nickte leicht unsicher und erwiderte auf sein warmes Lächeln, ebenfalls eines. Doch das Gefühl als seine Hand sich langsam von ihrer löste, er sich winkend ab wand, war weit davon entfernt glücklich zu sein…
 

„Kanon! DAS, mein Sohn, hätte ich dir wahrlich nicht zugetraut! Wie viele deiner Auszeichnungen musstest du für diesen Ring eintauschen?“ Kanori grinste leicht errötet, während er die kleine schwarze Schachtel in seine Uniform verschwinden ließ. Er zuckte mit den Schultern und sagte:

„Alle! Aber dann kann mir nachher wenigstens niemand vorenthalten, ich habe Kosten und Mühen gespart!“ Kataron nickte ihm zu, als er seinen Umhang aus dem Schrank holte.

„Es geht hier immerhin auch nicht um irgendeine Frau. Aber so wie ich White-sama einschätze, wäre sie auch glücklich über einen Plastikring, wenn er von dir wäre.“ Kanori lachte und ließ dabei beinahe den Orangensaft überschwappen, denn er gerade in eine tragbare Flasche umfüllte. Auch dieser war für White, da er noch gut in Erinnerung hatte, wie sie sich über den Orangensaft seiner Mutter gefreut hatte.

„Und du bist dir sicher, dass sie die Richtige ist? Ich meine, da werden einen Haufen Probleme auf dich zukommen. Immerhin wird Shaginai-sama dann dein Schwiegervater.“ Sein Sohn verzog das Gesicht.

„Erinnere mich nicht daran! Das ist der einzige Hacken an der ganzen Sache! Aber auch über das kann ich hinwegsehen.“

„Mein Sohn… der Mann der wohl reinsten Hikari – das hätte ich nie zu träumen gewagt!“

„Bevor du dir Traumschlösser von deinen Enkeln erbaust, warte erst einmal das Jawort ab! Wer weiß, vielleicht… liebt sie mich nicht so, wie ich sie. Das ist immerhin alles ein wenig überstürzt. Wir kennen uns erst seit zwei Monaten und sind seit knapp einer Woche zusammen! Und ich komme gleich mit einem Heiratsantrag… Jeder, ob Mensch oder Wächter, würde mich für verrückt erklären!“ Kataron musste nun ebenfalls lachen, stimmte ihm aber zu.

„Du warst schon immer etwas abnorm! Aber ich denke das wird White-sama nicht stören! Ich will auf jeden fall dabei sein, wenn du den Antrag machst.“

„Keine Sorge, das wirst du. Ich mache es heute Nacht, cirka zehn Minuten vor dem Feuerwerk! Kommt Ciel eigentlich auch?“ Ciel war zwar ein Mensch, aber da sie mit einem Wächter in der Familie war, hatte sie die Erlaubnis dem Fest beizuwohnen. Die letzten Jahre hatte sie mit großer Freude daran teilgenommen, daher wunderte Kanori sich, als sein Vater den Kopf schüttelte. Sie übernachtete bei einer Freundin. Kanori nickte ein wenig bedrückt – er hätte sie gern dabei gehabt.

Er überreichte seinem Vater die Flasche mit dem Orangensaft und sagte, er solle sie später mitnehmen. Denn Kanori wollte seine Pläne ändern und jetzt schon in den Tempel zurückkehren. Sein Vater würde erst zum Tempel aufbrechen, wenn seine Frau von der Arbeit zurückkam. Kanori verabschiedete sich von Kataron und ermahnte ihn, grinsend, nicht zu spät zu kommen. Dann öffnete er die Haustür und verließ das Haus.

Kanori schlenderte gelassen über den Steinweg im Garten, ließ die Gartentür hinter sich zu fallen und ging auf die Straße hinaus. Er hatte immer noch ein Lächeln auf dem Gesicht, Angesicht dessen was sein Vater ihm gerade gesagt hatte. Das Kataron ihm das überhaupt geglaubt hatte, wunderte ihn. Was würden die Anderen sagen? Würde es ihm überhaupt jemand glauben? Er, Eien Kaze Kanori, der heiligen White einen Antrag machen? Nie im leben! Sein Vater war jetzt der einzige der etwas wusste. Wie White wohl reagieren würde? Würde sie ihm das Jawort geben? Sie hatte immerhin geschworen dass sie ihn liebe…

Kanori wurde ganz anders, wenn er nur daran dachte! Er könnte Luftsprünge machen! Und dann durfte er endlich das Suffix in der Öffentlichkeit weglassen – dann war sie nur noch „seine White“ und niemand würde mehr etwas dagegen einwenden! Sie würden glücklich werden, das wusste Kanori. Denn er würde alles tun, damit White sich nicht mehr zwingen musste zu lächeln.

Kanori begann, im Rot der Abendsonne, die Melodie von Whites Lieblingslied zu summen und war bei den Gedanken bei seinem Antrag – so sehr das er nicht darauf achtete wo er hin trat und gegen Jemanden stieß.

Aber, war der Waldweg nicht gerade noch menschenleer?

„Oh, verzeihen Sie…“ Kanori sah auf und erblickte den Mann, gegen den er gelaufen war. Ein Schauer lief dem Windwächter über den Rücken und er wusste den Grund dafür nicht. Denn der junge Mann sah nicht sonderlich beunruhigend aus: Seine Kleidung war ausnahmslos schwarz, wie auch seine mittelangen Haare. Nur Diese hatten leichten Rotschimmer und auch sein Pony war dunkelrot. Er war recht mager und über seine dünnen Hände trug er schwarze Handschuhe. Seine Augen konnte Kanori nicht sehen, denn der Fremde trug merkwürdigerweise eine Sonnenbrille und das wo die Sonne schon untergegangen war. Doch das war nicht das Merkwürdigste: Auf seinen Rücken sah Kanori eine schwarze Flöte.

Der junge Mann lächelte freundlich und sagte:

„Das macht nichts, wenn man der Liebe so verfallen ist wie Sie, kann es schon einmal passieren, dass man Jemanden übersieht.“ Kanori runzelte die Stirn. Der Flötenspieler sprach englisch, hatte allerdings einen leicht französischen Akzent.

„Das sieht man mir an?“, fragte Kanori und versuchte dabei freundlich zu wirken. Warum verunsicherte dieser Mann ihn so? War er womöglich ein Dämon? Seine Sonnenbrille und auch seine schwarzen Klamotten deuteten zwar darauf hin, aber er hatte keine Aura… und jeder weiß, das alle dämonen, egal wie schwach sie auch sein mögen, eine Aura besitzen.

„Es steht Ihnen förmlich ins Gesicht geschrieben“, antwortete er und grinste. Keine spitzen Eckzähne. Unmöglich, er konnte kein Dämon sein.

„Dann werde ich mich mal aufmachen und zu ihr zurückkehren. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.“ Mit diesen Worten senkte Kanori kurz den Kopf und wand sich dann um. Doch er kam gerade mal ein paar Meter, als die Stimme des Fremden abermals ertönte und Kanori erstarren ließ:

„Genau, sie sollten ihre Geliebte nicht warten lassen! Immerhin handelt es sich um White, hab ich mit dieser Annahme Recht, Eien Kaze Kanori… Elementarwächter des Windes?“ Kanori hatte die Hand an seinem Anhänger, als er sich umdrehte und ihn angriffsbereit anschaute.

Der Fremde erhob die Hand zu seiner Sonnenbrille und ließ sie herunter fallen. Glühende Dämonenaugen erwiderten Kanoris Blick. Abermals lief ein Schauer über Kanoris Rücken, doch er ließ sich nichts anmerken. Er hatte viele Dämonen gesehen, aber noch nie einen mit solch abgrundtief bösen Augen. Doch noch immer, war keine Aura zu spüren. Er konnte kein normaler Dämon sein. Eine unbekannte Spezies?

Der Dämon begann herzhaft zu lachen, als würde er sich über Kanoris Gedanken lustig machen. Aber… er konnte doch nicht etwa Gedanken lesen? Der Kaze wusste, es gab ein paar wenige Dämonen, die diese Fähigkeit zugeschrieben wurden, aber er hatte noch nie einen getroffen.

Ohne weiter zu überlegen, beschwor er das Katanakaze hervor und hielt die unsichtbare Klinge aus Wind, direkt in die Richtung seines Feindes.

„Lange kann ich mich nicht mit dir aufhalten! Ich habe heute noch eine wichtige Verabredung!“ Der Dämon pfiff anerkennend.

„Nette Waffe! Ist ja wirklich was ganz Ausgefallenes!“ Sein Grinsen wurde breiter. Er verschränkte die Arme und seine Füße hoben vom Boden ab.

„Und ich verspreche dir: Es wird nicht lange dauern. Nur… ich denke nicht das du danach noch in der Lage sein wirst, mir mein Eigentum weg zu nehmen!“
 

White bemerkte von all dem nichts. Das ungute Gefühl, welches sie schon den ganzen Tag hatte, war jedoch nicht verschwunden und lenkte sie von ihrem Gespräch mit Adir und Shaginai ab. Shaginai hatte schlechte Laune – wie immer. Er hatte das offene Geheimnis um das Liebesleben seiner Tochter gehört und obendrein in „Himmel und Hölle“ verloren. Über Kanori und White, hatte er jedoch keinen Ton gesagt. Adir hingegen war in sehr guter Stimmung. Denn in Izerin hatte er einen ebenbürtigen Schachpartner gefunden (er und Shaginai spielten dies in deren toten Stunden, zwar auch, aber da Shaginai auch in diesem Spiel ein schlechter Verlierer war, suchte Adir desöfteren Ausreden, um nicht mit ihm zu spielen). Daher hatte er den gesamten Nachmittag gegen den Erdewächter gespielt und beide waren so fair sich nach einer gewonnen oder verlorenen Partie die Hände zu reichen. Shaginai könnte schwören, sie hätten sich sogar geduzt.

Die Festivitäten waren noch nicht im vollen Gange, das Begann erst nach achtzehn Uhr. Die letzten Wächter trudelten nacheinander ein, Tränen flossen als sich Todgeglaubte wieder sahen und White hatte auch noch ein paar ihrer toten Verwandtschaft erspäht. Unter Anderen Hizashi, der trotz des Festes seiner momentanen Klasse Unterricht gab und ihnen die Kerker zeigte (die natürlich nicht gebraucht wurden.).

White sah, regelmäßig, nervös auf die Uhr. Sie konnte sich ihren Grund für ihre Nervosität nicht erklären. Kataron war immerhin auch noch nicht da, es gab vielleicht einfach eine Verzögerung. Dennoch stand White, mitten im Gespräch mit ihren beiden Verwandten auf.

„Entschuldigt mich, aber ich halte es nicht länger aus.“ Adir lächelte und wollte gerade sagen, dass es in Ordnung wäre, als Shaginai schon das Wort ergriffen hatte:

„Du willst einem Kaze hinterher rennen?! Wie tief willst du eigentlich noch fallen…“ Da Whites Nerven sowieso schon blank lagen, erwachte ihr geerbtes Temperament und sie stützte sich am Tisch ab:

„Ja ich renne meinen Geliebten hinterher!“ Und schon hatte sie ihren Umhang genommen und verließ das Zimmer mittels Teleportation. Shaginai sah ihr mit hochgezogenen Brauen hinterher.

„Das ist wirklich noch meine Tochter?“
 


 

Hoi xD°

Gomen ne! Aber ich werde das Kapitel hier teilen ^^° gomen! Das nächste ist allerdings fertig ^^ aber ich hasse kurze kapis >u<° sieben Word seiten! Das bin ich garnicht gewohnt Xx° naja... Ich mag das Fest x3~ allerdings muss ich zu meiner Schmach zugegeben, das ich keinen namen dafür habe xx° Das fest wird noch mindestens zwei mal in Himi auftauchen ^^ ich mag WächterTradis x3~

Jedenfalls... jap, ich denke wir sehen uns nicht im nächsten kapi, da es dort kein nachwort geben wird xDD~

Bye bye ^^

Und vielen dank für die kommis x3~
 

Saku



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tekuu
2007-08-03T12:14:55+00:00 03.08.2007 14:14
Der morgen danach...
Ja, Kano, schön doof, dass du an Whites Handy gehst. *ihn knuddl*
Wäre Shaginai auf der anderen Leitung gewesen...
Nein, das stelle ich mir jetzt nicht vor .___.;;; *AAANGST*
Das Gespräch über die zukünftigen Kinder war ebenfalls waii...
Ach Grey, wie schön es gewesen wäre, wenn du deinen tollen Vater gekannt hättest...
Das wäre so niedlich gewesen! Kanori und Grey beim Angeln! Oder Schmetterlinge-fangen!
Aww...
...
Scheiße, mir kommen jetzt schon die Tränen.
Und ich bin doch erst da, wo er ihr erzählt, dass Kaze glauben, dass sie durch den Wind ewig bei der geliebten Person bleiben werden...ich bin peinlich °°=___=°° Das erinnert mich an Escaflowne...so eine Schmach =___=°
O nein...
„Ich verspreche dir White: Der heutige Tag wird ein Meilenstein unserem Lebens!“
Und schon wieder geht’s los...
...
Nein. Das ist jetzt der letzte Satz, den ich lesen werde...
„Keine Sorge, das wirst du. Ich mache es heute Nacht, cirka zehn Minuten vor dem Feuerwerk!
Tolles Kapitel, aber gomen...

Von:  RenTao
2007-02-10T10:58:34+00:00 10.02.2007 11:58
;____________;
Kanori...... Er soll NICHT sterben ;_______:
Schnell White rette deinen geliebten ;__;

Aber das mit dem o-saft is voll niedlich XDDD

Nanana is die kleine White etwa schwanger? X3
*Hoffentlich ja das Baby muss zuckersüß aussehn XDD*
Und Kanori ist ziemlich schnell bei der Sache schon jetzt einen Heiratsantrag.... hoffentlich kann er den stellen
*Leb weiter Kanori XD*

Und white muss natürlich mit ja antworten^_________^

ABer ich hasse ihren Vater >-<
Möchte mehr *____________*
*wissen will wie es weiter geht*

Ren


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